Beiträge von Tiberia Lucia

    Irgendwie schien Flavia ein Faible für Männer die haben, die sich mehr für Männer interessierten… Oder sie mochte einfach nur diese Art von Gerücht besonders gerne. Lucia fand das eher geschmacklos, zumindest seit sie selbst mal zu involviert in so was gewesen war, und ließ es daher lieber unkommentiert. „Das wäre auch mal wieder eine nette Abwechslung. Ich habe doch das Gefühl, dass die meisten sich nur an den fremdländischen Ideen bedienen, um ihre Hochzeit ganz besonders zu machen. Aber dadurch dass es inzwischen fast alle tun, ist vielmehr eine nach römischer Tradition das andersartige und somit besondere.“Die nächsten Worte der Flavia klangen absolut nach Lucius. Er tat so als würde er den wichtigsten und schwierigsten Teil übernehmen und ließ die restliche Arbeit lieber andere tun. Aber auch das schien eine Männer-Krankheit zu sein. „Ein gutes Arrangement“, ließ Lucia auch da einiges unkommentiert.


    „Ich glaube ehrlich gesagt nicht, das Sergia diesen Stoff selbst gewebt hat. Das passt irgendwie nicht zu ihr, wo sie doch immer wieder gerne betont, dass sie im Gegensatz zu uns anderen Frauen eine echte Arbeit hat. Sie wird dafür wohl kaum die Zeit gefunden haben.“, soviel dazu. Aber es war viel einfacher auszusprechen, dass sich andere nicht an die Tradition hielten, als es von sich selbst zuzugeben. Nichts auf der Welt hätte sie dazu bringen können den Stoff für das Kleid für ihre eigene, erzwungene Hochzeit zu weben. Also lieber eine Halbwahrheit. „Ich muss leider zugeben, dass es nicht allein mein Werk war. Ich habe natürlich ein wenig selbst gewebt, aber den Großteil der Arbeit habe ich dann doch lieber einer talentierten Sklavin überlassen.“ Lucia zuckte augenscheinlich verlegen die Schultern.

    Lucia ging wie jeden Morgen während ihre Sklaven sie zurechtmachten ihre Post durch. Hin und wieder wollte einer der Musiker, die sie sich als eigene Klienten ausgesucht hatte, etwas. Es war nicht grade üblich für eine Frau Klienten zu haben, dessen war sie sich bewusst. Es gab aber einfach ein paar Künstler, die sie unterstützen wollte und in deren Musik sie gerne selbst häufiger schwelgen wollte, da war dies der einfachste Weg. Dann kamen häufiger Briefe von Freundinnen wie Flaminina, Calena oder Manlia und natürlich hin und wieder die ganz besonders köstlichen von Avianus. Wobei diese Briefe in letzter Zeit etwas von ihrer Leichtigkeit verloren hatten, wodurch sich Lucia noch immer in der Pflicht sah auf seinen letzten endlich zu Antworten. Aber es war aktuell einfach so viel Wichtiges zu tun… Und dann gab es da noch die Einladungen, bei denen sie einer besonderen grade entgegenfieberte.


    „Heute sind es nur drei Briefe, Domina.“, kündigte Arsinoe an. „Einer von Flaminina, einer von deinem Bruder und der hier.“ Lucia nahm also zunächst die Einladung entgegen und las sie mit einem zufriedenen Lächeln. Die Einladung war an sie adressiert und ihr Gatte sollte ihre Begleitung sein. Flavia gefiel Lucia mehr und mehr. Das war nichts woran man Anstoß nehmen könnte, aber ein nettes Detail, das Lucia den Tag versüßte. Als nächstes öffnete Lucia Flamininas Brief, sie fand ihr Bruder hatte jedes Rechtverwirkt von ihr als erstes beachtet zu werden. Er verhielt sich ihr gegenüber so unverschämt! Dabei war es… Steigere dich da nicht wieder hinein, denk an das Kind. Sekunda hat gesagt ich solle mich jetzt nicht mehr so aufregen., beruhigte sich Lucia selbst und las den Brief ihrer Freundin. „Ach wie schön!“, murmelte sie wieder mit einem kleinen Lächeln auf dem Gesicht. Sie vermisste ihre Freundin zwar, aber sie schien eine gute Zeit zu haben und immerhin hatten sie die Briefe. Jetzt hätte Lucia am liebsten Lepidus Brief auf den nächsten Tag verschoben, aber sie wollte ja kein Feigling sein. „Was hat mein Bruderherz“, das Wort barg eindeutig keine Zuneigung mehr. „mir denn mitzuteilen, das nicht auch bis zur Hochzeit warten kann?“ Sie entrollte den Brief und begann zu lesen. Der Anfang war einfach nur redundant. Genau das stand doch in der Einlad… „Ach, eine große Ehre für mich? Ich bin die verdammte Frau des Consuls!“, zischte Lucia. Aber das war noch nicht alles. Der nächste Absatz ließ Lucia sprachlos, ehe sie diese Unverschämtheit eines Briefes zusammenknüllte. „Es reicht! Es reicht endgültig!“ Sie ließ den Brief zu Boden fallen und trat voller Verachtung darauf.


    „Beruhig dich Kind!“, sprach Sekunda und erhob sich langsam aus dem Stuhl aus dem sie das ganze Zimmer überwachte. „Was immer es ist, es ist es nicht wert dein Kind zu gefährden!“ Sie ließ sich von dem wütenden Blick nicht beeindrucken und bückte sich unendlich langsam um den geschundenen Brief aufzuheben und anschließend selbst zu lesen.


    In der Zwischenzeit hatte Lucia ein Lächeln, das alles andere als beruhigend wirkte auf ihre Lippen gezaubert. „Aber ich bin doch die ruhe selbst, meine liebe Sekunda. Ich bin ganz ruhig. Arsine, sei ein Schatz und bring mir eine tabellae defixionum, ja? Und beeil dich ein bisschen, ich habe noch etwas vor heute.“ Lucias Stimme war viel zu süßlich, als dass Arsinoe sich das zweimal sagen ließ. Noch ehe Sekunda irgendetwas einwenden konnte war sie zur Tür hinausgehuscht. „Kind, überleg dir lieber zweimal, ob du das in deinem Zustand tun möchtest!“ „Es gibt nichts mehr zu überlegen. Er nimmt mir meine Freiheit, er nimmt mein Grundstück, er nutzt mich aus, er beleidigt mich, er stellt mich bloß und das wieder und wieder! Kein einziges gutes Wort von ihm! Noch nie! Ich werde nicht mehr still herumsitzen! Ich werde mich rächen. Er will Ruhm und Ehre? Er will den Aufstieg? Ich werde dafür sorgen, dass die Götter nicht auf seiner Seite stehen!“ War das eine Spur Wahnsinn der in Lucias Augen flackerte? Sekunda war sich nicht sicher, aber sie senkte enttäuscht ihren Kopf und ließ sich wieder schwer auf den Stuhl sinken. „Hoffentlich wirst du das nicht irgendwann bereuhen!“

    Lucia hatte etwas Zeit gehabt sich zu erholen, aber wirklich bereit fühlte sie sich nicht. Aber das würde sie wohl nie und so versuchte sie es einfach hinter sich zu bringen. Da war es ihr auch schnurz-piep-egal, dass Vala ganz offensichtlich wieder keine Zeit zu haben schien. Aber wann hatte er die schon? Mit diesem Gedanken wurde ihre Antwort dann doch leicht schnippisch. „Oh, wunderbar, um einiges besser als der angebliche Duccianus, der von meinem Bruder heute in aller Öffentlichkeit nicht hingerichtet, sondern viel mehr abgeschlachtet wurde.“ Bei der Erinnerung verzog Lucia das immernoch viel zu bleiche Gesicht. „Und falls du noch irgendwelche Zweifel hast, es gibt noch nette weitere Zufälle: Der andere hieß angeblich Vettianus und mein Bruder lässt dir durch mich ausrichten, wie leicht es doch ist den Kopf zu verlieren. Pah! Als ob es für die beiden leicht gewesen wäre! Ein sauberer Schnitt sollte es sein, das ist eine Hinrichtung wie es sich gehört aber nein! Mein Bruder muss ja wieder ein Spektakel für sich daraus machen! Ein Blutbad und zieht mich da auch noch mit hinein!“ Lucia redete sich hier entweder in Rage oder Hysterie, so genau konnte man den Unterschied nicht ausmachen.

    Na, war Lucia eine gute Vermittlerin, oder war sie eine spitzenmäßige Vermittlerin? Sie nickte zufrieden und wollte schon auf die genauere Terminplanung eingehen, da ging es doch glatt weiter. „Oh, wie schön!“, freute sie sich und klatschte aufgeregt in die Hände. Zwar würde Dives nun seines Amtes walten müssen und ihr Gespräch wäre somit beendet, aber das hieß ja nicht, dass sie sich nach dem nächsten Rennen nicht mehr unterhalten würden. Dann machte der Vicarius der Veneta einen Vorschlag, der Lucias Mund offen stehen ließ. Callistus würde die Mappa fallen lassen dürfen? Neidisch musterte sie den Verwandten ihres Mannes. Nur zu gerne, hätte sie das auch mal getan! Aber nach einem kurzen Aufwallen ihrer Gefühle, brachte sie diese wieder unter Kontrolle und zauberte ein Lächeln auf ihre Lippen. Hoffentlich war sich der Junge der Ehre bewusst!

    „Ah, von dem hab ich gehört.“, nickte Lucia auf die Erwähnung von dem Hochzeitsplaner. „Er soll sehr extravagant sein und gerne auch ägyptische Elemente in so eine Feier einbauen.“ Kurz schwieg Lucia und tippte sich nachdenklich an das Kinn. „Eigentlich finde ich es fast schade, dass du dich gegen ihn entschieden hast… obwohl ich das natürlich nachvollziehen kann! Ich wäre nur zu gerne mal auf einer seiner einzigartigen Feiern gewesen. Aber mir wäre auch unwohl bei dem Gedanken das Heft für so eine wichtige Feier so sehr aus der Hand zu geben.“


    Vielleicht erhoffte sich Lucia zu diesem Zeitpunkt noch zu viel von der Verbindung zu Flavia, aber sie vermutete nicht im Geringsten, dass in deren Worten irgendeine tiefere Bedeutung gegen ihren Mann lag. Auch ahnte sie noch nicht, dass es solche Probleme wegen Vala geben würde. In diesem Moment glaubte Lucia schlicht einer nette Schwägerin und vielleicht auch einer Freundin gegenüber zu sitzen, weshalb sie sich nicht mehr die Mühe machte auf jedes ihrer Worte zu achten.


    „Ich möchte dir gleich zu Beginn einen Rat geben, den jede angehende Ehefrau hören sollte: Erwarte nicht zu viel Beteiligung an der Planung der Feierlichkeiten von Seiten deines künftigen Gattens! Ihnen ist es tatsächlich total egal, welche Blumen nun das Hauptarrangement bilden und welche Farbe die Sklaven tragen. Es ist kaum zu glauben wie belästigt sie sich fühlen können, wenn man ihnen nur die Möglichkeit einräumen möchte nicht über ihren Kopf hinweg zu entscheiden!“

    Irgendwie kenn ich das Problem auch -.^ :D
    das passiert mir seid ich im IR bin immer mal wieder. Deshalb schreib ich inzwischen fast alles erstmal in Word (ist auch eindeutig für meine Rechtschreibung besser xD) und kopiere es dann erst rüber.
    Ist sogar ganz praktisch, weil es so übersichtlicher ist. Man kann die Posts in der einen Hälfte des Bildschirms nachlesen, während man in der anderen schreibt. :D




    /edit: ich hab den Text hier nicht in Word geschrieben und natürlich hab ich sofort einen Fehler gemacht, den ich kurz nach dem Posten dann doch gesehen hab xD

    'Wie der Mann von Sergias Freundin', schoss es Lucia durch den Kopf. Immerhin hatten sie beide ja eine recht passable Intrige zu deren Gunsten ersonnen. Wie es an dieser Front wohl grade aussah? Lucia machte sich eine gedankliche Notiz das doch mal nachzuhaken, nur um es kurz darauf vollkommen zu vergessen. Flavia fragte sie doch tatsächlich, ob sie, Lucia, die Pronuba sein wollte!


    Lucia hatte schon so ein Gefühl, dass ihre baldige Schwägerin auf so etwas in der Art hinauswollte. Man erwähnte sowas nicht einfach nur, um dann nichts daraus entstehen zu lassen. Aber theoretisch konnte man das auch erwähnen, um den Gegenüber etwas reinzudrücken. Deshalb bemühte sich Lucia nicht zu auffällig die Luft anzuhalten.
    "Aber gerne!", bestätigte sie dann freudig. "Das wäre mir eine große Ehre und Freude das zu tun!" Gut, das war jetzt ein wenig zu dick aufgetragen, als dass es noch nach professioneller Patrizierin klang, aber Lucia freute sich einfach. Es hieß ja auch, dass sie in Flavias Augen besser geeignet war als so manch andere, die ihr vielleicht in den Sinn gekommen war. Sie hatte also ganz unwissentlich im Vergleich zu anderen Frauen gewonnen. Sowas gefiel jeder Frau! Außerdem würde das sicher auch Lepidus gutheißen und sie würden wieder einen Schritt aufeinander zu tun. "Ich bin mir sicher, du wirst mit den Hochzeitsvorbereitungen gut zurechtkommen. Aber wenn du Hilfe benötigst, stehe ich dir gerne zu Verfügung!"

    ouh, sorry! ich merk grad, dass ich es vor eineinhalb Wochen vercheckt habe mich abzumelden! Ich hatte nochmal eine Prüfung und war mir sicher das hier reingeschrieben zu haben...
    Sorry an diejenigen, die auf mich warteten!

    Er war da… verflixt! Aber zumindest in einer Besprechung… gut! „Gut, gut…“, murmelte Lucia und wollte sich schon wieder abwenden, da fiel ihr noch etwas ein: „Sagt ihm nicht, dass ich wieder da bin! Aber sagt mir Bescheid, wenn die Besucher gehen.“ Sich schon wieder von Blumus abwendend flüsterte sie noch: „Ich muss es ihm erzählen, ich muss…“ Damit verschwand Lucia in ihr Zimmer, dicht gefolgt von ihren Sklaven.


    Kurz darauf konnte man Arsinoe eilig hierhin und dorthin über den Gang huschen sehen, Sekunda verschwand nur wenig später in Lucias Zimmer und ein steter Strom von Sklaven mit Wasser, Linnen, Getränken, Kräutern, Seifen, Salben, eindeutig dampfendem Wasser, etwas zu Essen und noch mehr Wasser folgte. Es drang kaum ein Laut aus dem Raum, nur das schmutzige Kleid und Lucias Sandalen wurden herausgebracht. Es war immer Arsinoe, die aus dem Raum huschte, um etwas neues zu holen, doch es schien, als würde sie sich um die Rückkehr hinein drücken wollen. Sie lungerte mit jedem Mal ein bisschen länger vor Lucias Tür, ehe sie irgendwann später wieder zu Pustus Blumus kam. „Sind die Herren Consul und Praefectus schon weg?“, fragte sie ihn direkt.

    Hey :)


    ich kann dir drei Bücher empfehlen, die ich mal selbst gelesen habe (und bei denen ich mich noch an Titel und Autor erinnere. Eigentlich waren es mindestens doppelt so viele aus der Römerzeit die ich mal verschlungen habe).


    Der Adler der Neunten Legion, ich glaube von einer Sutkliff oder so - hab ich mal in der Schule gelesen und hat mir sehr gefallen.
    Und zwei von Tanja Kinkel: Die Söhne der Wölfin - über die legendäre Gründung Roms & Venus Wurf - aus der Sicht einer Sklavin (das ist von den dreien mein liebstes Buch).
    Ich verbürge mich natürlich nicht für deren Akkuratheit, es sind und bleiben eben historische Romane ;) aber sie sind toll :D


    grüßle

    Nur einen Moment hatte Lucia die Augen geschlossen gehabt, da wurde sie auch schon von Arsinoe sanft am Arm berührt. „Wir sind zuhause, Herrin. Möchtest du hineingetragen werden?“, fragte das Mädchen besorgt und musterte ihre Domina eingehend. Für einen schwachen Augenblick zog Lucia diesen Vorschlag tatsächlich in Erwägung. Sie fühlte sich wie nach einer schweren Grippe und wollte am liebsten gleich wieder die Augen schließen. „Ich bin mir sicher Attalus und…“, fuhr Arsinoe fort, doch Lucia hob schwach die Hand und schüttelte den Kopf. „Nein, das geht schon. Hilf mir nur eben aus der Sänfte.“ Sie stützte sich schwer auf ihre junge Leibsklavin, stand dann aber einigermaßen sicher auf den eigenen Beinen – sie hatte sich heute zumindest schon wackeliger gefühlt. Arsinoe schien dem Frieden jedoch nicht zu trauen und blieb ganz dicht an Lucias Seite. Diese runzelte zwar darüber die Stirn, tat jedoch nichts dagegen, es war ja irgendwie beruhigend.


    Wie eigentlich immer wurde die Tür von Pustus Blumus geöffnet, doch diesmal schritt Lucia nicht einfach an ihm vorbei. Sie schien das zuerst zu wollen, doch dann war es als ob sie sich an etwas erinnerte und sie wandte sich an den alten Mann: „Ist mein Gatte zuhause?“ Sie war sich nicht sicher auf welche Antwort sie hoffte, beide hätten ihre Vor- und Nachteile… Aber eigentlich wäre es einfacher, wenn er nicht hier wäre. Da könnte sie sich das alles nochmal durch den Kopf gehen lassen und sich auch noch ein wenig frischmachen. Wäre ja noch schöner, wenn Vala sie so sah, bleich und schwach und mit fleckigem Gewand. Am Ende wollte er sie nur wieder zu den Barbaren schicken! Nein, es war eindeutig besser, wenn er nicht da war! Er hatte doch eh so viel zu tun, versuchte sich Lucia zu beruhigen, da war es doch sehr unwahrscheinlich, dass er ausgerechnet heute… Gebannt wartete sie auf die Antwort ihrer Frage.

    Wenn Lucia nur geahnt hätte, dass sie hier die große Spielverderberin war, sie hätte sich in Grund und Boden geschämt! Doch sie war sich dessen nicht im geringsten bewusst und somit ging es ihr noch immer äußerst gut.
    „Also für mich klingt das nach einem guten Plan, also dass wir beide uns die Freude teilen dürfen, Callistus diese wundervolle Stadt zu zeigen!“, sprach sie entsprechend fröhlich. „Es gibt ja nun wirklich mehr als genug in Rom zu erleben, das würde sicher für noch zwei weitere Führer reichen.“ Sie strahlte die beiden Männer an und fühlte sich wundervoll in ihrer Rolle als Vermittlerin in die gute Gesellschaft für Callistus.


    Da hatte sie mit ihrer Stichelei aber was angestubst, dass Männer aber auch keinen Humor hatten! „Ein Wagenrennen der Veneta ist meiner Meinung nach sogar einen eigenen Brief wert. Aber ich seh schon, Männer sehen das ganze etwas lockerer als Frauen.“ Lucia versuchte ihre doch etwas kritischen Worte durch ein Lächeln abzumildern. „Aber natürlich ist ein verspäteter Brief um einiges besser als überhauptkeiner“

    Gerne hätte Lucia ihrer Gegenüber ein wundervolles Eheleben mit einem aufmerksamen und führsorglichen Gatten versprochen. So etwas wünschte sich schließlich jede Frau insgeheim, auch wenn sich die meisten bewusst waren, wie es laufen würde. Ganz kühne junge Damen fügten sogar noch ganz ernsthaft ein gutes Aussehen in den Wunsch mit hinein… naja, wenigstens da hatten sie beide es nicht allzu schlecht getroffen. Obwohl so ein junger Gatte auch bedeutete, dass man ihn so bald durch natürliche Ursachen nicht loswurde und somit zur angesehen Witwe werden konnte… Aber so alles in Allem fand Lucia war Flavia sogar zu beneiden. Es war zwar eindeutig eine Ehe aus politischen Gründen, aber ihr Bruder war höflich und würde ihr genügend Freiraum lassen, eben weil er so viel arbeitete.
    Lucia wusste ja selbst wie es laufen konnte. Wobei sie sich immer noch nicht ganz im Klaren war ob sie nun Glück im Unglück hatte oder Unglück im Glück im Unglück. Es könnte ja immerhin noch viel schlimmer sein… oder eben auch viel besser.


    Lucia war schon mitten darin zu überlegen, welche Ratschläge sie ihrer künftigen Schwägerin mitgeben konnte, da wurde sie von ihr vollkommen rausgebracht. Lucias Augen wurden rund und sie blinzelte wie eine Eule, während sie versuchte Sinn in die letzten Worte Flavias zu bringen. „Wie kommst du denn bitte auf diese Idee?“ Zwar hatte Lucia noch nie wirklich mitbekommen, dass sich Lepidus für das eine oder das andere interessierte, aber allein der Gedanke war doch lächerlich! „Natürlich interessiert sich Lucius für Frauen!“ In ihrer Überraschung nannte Lucia ihren Bruder wie schon lange nicht mehr beim Pränomen.

    „Tsk, du würdest es ja sowieso nicht verstehen!“, dessen war sich Lucia sicher. Kein Mann würde die Beweggründe einer Frau nachvollziehen können, die so einen Schritt tat. Warum sollte sie sich also die Mühe machen und das ganze hier noch weiter ausführen?


    Lucia hatte sich für eigentlich alles Gewappnet, außer für das was jetzt kam. Sie hatte mit eisigem Schweigen und bohrenden Blicken, mit Brüllen und Toben und vielleicht sogar mit Schlägen gerechnet, aber nicht dass Vala einfach so, ohne weitere Vorwarnung, zusammenklappte. Zuerst erschrak sie fürchterlich, hatte sie doch schon davon gehört, dass manche wie an einem Shlag aus dem nichts gestoben waren.
    Dann sprach Vala leise und durch seine Worte fühlte sie sich nur noch mehr in die emotionale Defensive gedrängt. Sie würde nicht aus Rom weggehen, das konnte sie einfach nicht! Sie gehörte hierher und nirgendwo sonst! Die Panik die sie erfasste allein bei dem Gedanken, wieder von hier wegzumüssen und am Ende so lange fortbleiben zu müssen wie beim letzten Mal. Aber sie konnte auch nicht weiter brüllen, man trat ja auf keinen ein der am Boden zu liegen schien. Doch sie konnte auch nicht nachgeben, das ging einfach nicht!
    „Du müsstest nicht gegen mich kämpfen, wenn du dich einfach über das Kind freuen und mir vertrauen würdest!“, entgegnete sie also in normaler Lautstärke, aber mit eindeutigem Vorwurf in der Stimme. „Außerdem willst du nicht Kaiser werden,“, zumindest nahm Lucia das einfach mal an, denn alles andere wäre vermessen von ihm gewesen. „weshalb wir auch nicht in Gefahr sind!“ Auch hatte sie ja immer noch ihren Bruder, den sie zu diesem Zeitpunkt wieder auf ihrer Seite wähnte. „Und was glaubst du wo ich mich in Rom aufzuhalten pflege?!“ Es war einfach lächerlich zu glauben, dass sie in irgendeiner Gefahr war! „Ich habe immer meine zwei Begleiter dabei und war noch nicht mal in der Nähe von irgendwelchen schlimmen Vierteln!“

    Dieses Rennen war nichts für Lucias Nerven. Nicht nur, dass die Roten mal wieder alles abräumten, was irgendwie zu gewinnen war. Nein, die Goldenen blockierten die Venetafahrer auch noch so extrem, dass man meinen könnte sie wären von der Russata dafür geschmiert worden! Lucia war sich sicher, ohne diese unnütze Schikane von Sotion und Tanco würde zumindest Hamiris mit um den ersten Platz mitfahren! Eine Unverschämtheit war das!


    Der Unfall eines der Grünen riss auch Lucia für kurze Zeit aus der bangen Beobachtung ihres Lieblingsfahrers. Sie konnte jedoch nur nicken und nichts dazu sagen. Zum Glück, oder für manche wohl auch leider, war nichts schlimmere passiert und dadurch hingen Lucias Augen recht bald wieder an den blauen Fahrern.


    Aber die letzten Runden waren reine Folter! Hamiris fuhr mehr und mehr wie eine alte Frau, ohne Biss, ohne Kampfgeist. Natürlich fiel das auch Callistus auf und Lucia antwortete in beinahe jammernden Tonfall: „Ich weiß auch nicht was mit ihm los ist! Jetzt, Hamiris, Endspurt! ... bitte!“ Doch natürlich hörte er sie nicht und ließ sich sogar noch überholen. Ein Trauerspiel!
    Schwer ließ sich Lucia wieder auf ihren Sitz fallen und sah enttäuscht zu, wie die Wägen über die Ziellinie fuhren. Natürlich hatte sie wieder eine kleine Wette auf ihre Blauen abgeschlossen, die sie jetzt natürlich in den Wind schießen konnte. Aber das war nur Geld, halb so wild, aber die Blauen hatten verloren, nicht mal dritter waren sie geworden!
    „Das war eine jämmerliche Leistung!“, verurteilte sie vorallem Hamiris und ignorierte völlig, dass sich der Jäger für sein erstes Rennen außerordentlich gut geschlagen hatte. „Wir werden die nächsten Tage nochmal zum Rennstall gehen müssen!“, kündigte sie den Jungs an. Das konnte sie nicht unkommentiert lassen!

    Galeo Sergius Plautus:


    Barbaren natürlich :D
    Sie leben in so eisiger Kälte, auch im Frühling, dass es für sie keinen Unterschied macht. Wir alle wissen, dass die Menschen im Norden ungebildet sind und die Konstitution von Mammuts besitzen. Nichts kann diese Wilden davon abhalten Spaß zu haben, nicht einmal Abgabefristen oder volle Terminkalender!
    ok, genug SimOnSimOff vermischt :D


    Aber mal im Ernst:
    Ich hab die letzte Woche hier überhaupt nicht reingeschaut und weiß daher nicht genau wie die Aktivität verteilt war, aber ich glaube dir einfach mal. ;)
    Das einzige was ich dazu zu sagen wüsste, wäre: Mir ist es früher auch immer leichter gefallen mal in Mogontiacum rasch was zu posten, als mir groß was für Rom zu überlegen. Die Grundstimmung der Geschichten im Norden ist einfach leichter zu schreiben gewesen, zumindest für mich.

    ich möchte mich den beschwichtigern kurz anschließen:
    es ist frühling, es ist (nach-)prüfungszeit und seminararbeitabgabeschluss in vielen unis, das abi steht/stand an und/oder abschlussprüfungen wurden geschrieben. darauf folgte super wetter mit (mehr oder weniger überraschend) kalten nächten, was wiederum (zumindest in meinem fall) zur längst überfälligen erkältung führte - natürlich fährt da die aktivität runter!
    abwarten und teetrinken, es wird alles wieder gut! =) :dafuer:

    Kaum ist der größte Stress rum entscheidet sich mein immunsystem jetzt doch lang genug durchgehalten zu haben... :rolleyes: ich bin momenten nicht auf der Höhe, hoffe aber es in den nächsten Tagen wieder zu sein.


    sorry, an alle, die auf mich warten, wenn möglich könnt ihr mich gerne überspringen!