Beiträge von Titus Iulius Gracchus

    "Nun das war eigentlich das Verdienst eines Verwandten von mir der sich für mich eingesetzt hatte. Insofern war der Einblick in den Verwaltungsablauf einer Legion schon höchst interessant. Ich denke allerdings das mich die richtigen Soldaten einfach los haben wollten, weil man als Anfänger doch irgendwie tolpatschig durch die Gegend rennt und die Leute nervt."


    "Ja ja diese verflixte Ausbildung, wenn die nicht wäre. Aber irgendwie hast du recht dich darauf zu freuen. Sicherlich wird uns mit der Zeit noch das Lachen vergehen da könnte ich darauf wetten, aber ohne brauchen sie uns auf niemanden loszulassen. Da würde sich ein Feind wahrscheinlich in die Hosen machen vor lachen. Insofern freue ich mich auch ein bisschen darauf."


    Gracchus nahm einen tiefen Schluck und spürte wie der Wein wie flüssiges Öl die Kehle hinabran. Einfach eine Wucht dieser Tropfen. Danke dem Wirt vom Goldenen Eber für diesen Krug.


    "Nun was soll ich erzählen. Die Veteranen haben eine besondere Art wie sich geben. Auf der einen Seite sind sie beim Wachdienst ganz locker, haben auch untereinander ein derben Umgangston der aber nicht verletzend sein soll, sondern einfach ihre miteinander zeigen soll auf der anderen Seite verwandelt sich so ein Legionär innerhalb von einer Sekunde zur anderen in eine alles vernichtende Kampfmaschine. Da läuft es dir eiskalt den Rücken runter.


    Aber das ist bei weitem noch nicht alles, denn ich habe Dinge gesehen die glaubt kein Mensch. Es hat einen Vorfall gegeben, da befahl ein Tribun einer kleinen Gruppe von Legionären sich den feindlichen Wurfgeschossen auszusetzen damit der richtige Angriff durchbrechen konnte und den Gegner ausgeschaltet hat. Und die Soldaten stellten sich den Wurfgeschossen entgegen und wichen nicht einen Schritt von ihrer Position. Ein Teil der Männer starb aber selbst im Tod waren die Schilder noch dem Feind entgegen gestreckt.


    Auch die Disziplin wenn sich die Veteranen zu einer Schildkröte zusammenschliessen ist unheimlich. Das Gebilde kommt auf dich unaufhaltsam zu, von vorne machst du dir als Feind in die Hosen. Und was unheimlich erschreckend ist, wenn die Soldaten unter der Schildkröte ihre Kampfschreie oder das monotone MMH MMH oder so ähnlich ausstossen. Dazu musst du dir noch vorstellen das von überall die Geschosse auf die Schildkröte einprasseln. Ist echt der hellgelbe wahnsinn."

    "Danke dann schmeisse ich mein Zeug mal auf das hintere Bett." So von seiner Ausrüstung befreit nahm Gracchus gerne den Wasserschlauch und nahm mehrere tiefe Züge des kühlen klaren Nass. Es schmeckte herrlich.
    "Nun es war irgendwie erschreckend und faszinierend zugleich. Die vielen Toten, das Plündern des Mobs, die Verletzungen der Soldaten , Römer töten Römer alles nicht leicht zu verstehen. aber auf der anderen Seite die glorreiche Legio I, die diszipliniert und überaus tapfer ihr Schärfchen zum Sieg beigetragen hat.Allerdings waren die Verluste erheblich und die Legion braucht dringend wieder Ersatz. Das weiss ich weil ich die ganze Zeit im Stabszelt war und viele Informationen bearbeiten durfte. Als nichtausgebildeter Soldat gibt es nicht viel wo man reingesteckt werden kann."
    "An den Kämpfen war ich nicht beteiligt ehrlich gesagt bin ich deswegen auch froh, denn ich hätte wahrscheinlich meinen ersten Kampf nicht überlebt. Soldat sein wollen und dann die Veteranen im Kampf zu sehen das ist ein Unterschied wie Tag und Nacht. Dahingehend bin ich wirklich ein Stück aufgewacht. Jetzt weiss ich wofür so eine Ausbildung gut ist."
    Gracchus zeigte bei diesen Sätzen ein sehr nachdenkliches Gesicht aus dem die beiden anderen Tirones erkennen konnten wie es wirklich bei der Legion zugeht.
    "Aber Flavus dein Wasser schmeckt echt übel. So fad und so geschmacksneutral. Ich denke ich werde dagegen etwas unternehmen müssen." Gracchus ging zu seiner Ausrüstung und holte einen großen Krug heraus. Er öffnete ihn und es entströmte ein herrlicher fruchtiger Weingeruch. Die Farbe war dunkel wie Blut.
    "Ich denke damit können wir dein Wasser erheblich verbessern."
    Der Iulier lachte laut auf ob der verduzten Gesichter seiner Kameraden.

    Die Legion war endlich auf dem Weg zurück nach Mantua. Gracchus marschierte mit seiner Ausrüstung genauso wie allen anderen Legionäre auf den staubigen Straßen. Die Kehle war ausgedörrt und der Iulier war froh als er endlich die Unterkünfte der Legion vor sich sah.


    Gracchus wurde angewiesen sich in der Unterkunft der IV. Centurie IX. Cohors mit seiner Ausrüstung einzufinden. Er trat auf die Unterkunftsbaracke zu und betrat mit lautem Geschepper seiner Ausrüstung den Unterkunftsbereich. Vor sich sah er drei Tirones die ihn aufmerksam musterten.


    "Salve Kameraden, mein Name lautet Titus Iulius Gracchus und bin ebenfalls ein neuer Tiro. Gerade frisch mit der Legion aus Rom angekommen."


    "Hättet ihr noch ein Plätzchen für einen durstigen und verstaubten Kameraden frei."


    Offen und mit einem Lächeln auf den Lippen sah er seine neuen Kameraden an.

    "Ich würde mich freuen wenn ich etwas für die Legion tun könnte und sei es auch nur eine Kleinigkeit."
    Gracchus freute sich dermaßen über die Äußerungen seines Großonkels und war wild entschlossen seinem Großonkel und vor allem den anderen Soldaten zu zeigen, dass man sich auf ihn verlassen konnte. Es gab sicherlich viel zu tun im Stab an untergeordneten Aufgaben, die ja auch jemand erledigen musste.

    Gracchus wusste nicht wie ihm geschah. Der große Marcus Iulius Licinus, sein großes Vorbild, würde sich seiner annehmen. Der junge Iulier meinte seine Knie nicht mehr spüren zu können so überwältig war er von der Ehre die sich für ihn auftat. Danke dir Vater für deine letzten Gedanken und dieses Schreiben.


    "Mein sehnlichster Wunsch geht in Erfüllung in dem ich mich der glorreichen Legio I anschließen darf. Die Bedingungen sind absolut in Ordnung. Ich will beweisen das ich der Legion und deines Vertrauens würdig bin. Ich werde so hart wie es mir möglich ist an mir arbeiten und versuchen die besten Leistungen aus mir herauszuholen. Ich werde dir immer treu sein auch der Legion I und den Kameraden und stehe mit meinem Leben dafür ein. Du und die Gens sollen immer stolz auf mich sein."


    Diesen Schwur hatte Gracchus mitglühenden Augen, ernster und aufrichtiger Stimme von sich gegeben. Er wollte für sein großes Vorbild wenn es denn sein musste sogar in den Tod gehen. Sein Ziel war es Licinus stolz zu machen auf ihn und er wollte der Legion wie auch den zukünftigen Kameraden keine Schande bereiten.

    Gracchus betrat ungemein beeindruckt den Arbeitsbereich des Praefecten, seines hochgeschätzen Großonkels Marcus Iulius Licinus. So stand Gracchus eingeschüchtert und fasziniert vor dem Helden der Familie.


    "SALVE, Mein Name ist Titus Iulius Gracchus. Ich weiss nicht ob ihr euch noch an mich erinnern könnt ihr hattet früher öfters unser kleines Gut vor den Toren Roms besucht und euch bei uns immer wohl gefühlt. Und ich durfte mit euch ab und zu ausreiten. Ihr hattet mir gezeigt wie ich mein Holzschwert führen müsste."


    "Ich denke aber ich übergebe euch lieber das Schreiben meines Vaters in dem alles wichtige drinnen stehen sollte."


    Mein ehrenwerter Marcus Iulius Licinus, lieber Onkel,


    mit diesem Schreiben sende ich dir meinen Sohn Titus Iulius Gracchus um ihn unter deine gütigen und schützenden Hände zu übergeben. Leider ist es mir nicht mehr vergönnt meinen Jungen groß werden zu sehen und so schreibe ich dir in den letzten Atemzügen diesen Brief.


    Gerne denke ich an unsere gemeinsame Zeiten als du immer zu uns auf Urlaub gekommen bist und dich an unserem Rotwein gütlich getan hast. Der Junge hat sicherlich einen Krug deines geliebten Weines bei sich.


    Wie du dich sicherlich erinnerst lag mein Interesse immer an den philospischen Traditionen und so hatte ich meinen Sohn auch ausgebildet. Er beherrscht das Latein und das Griechische und kann in beiden Sprachen auch wohlgesetzte Reden halten. Auch im politischen Leben hat er eine gute Ausbildung genossen.


    Doch zu meinem Leidwesen schlummert in ihm der Iulische Geist und so sehe ich eigentlich nur eine Person in der Gens, die ihn führen und leiten kann, nämlich dich. Gracchus hat eine der Gens Iulia entsprechenden militärischen Vorausbildung erhalten. Der Junge hat eine außergewöhnliche Zähigkkeit die selbst seine Ausbilder überrascht hat. Im Ringen zeigte er sich mit einer Begeisterung, besonders aber beim Umgang mit dem Pilum und dem Gladius zeigt Gracchus sich von einer außergewöhnlichen Befähigung. Es scheint dann, dass Cäsars Geist auf ihm ruht.


    Gracchus ist zwar nicht der große Athlet aber er hat dein drahtiges Wesen geerbt und wirkt in seiner Konzentration manchmal wirklich wie du. Und vor allem gibt es für ihn das Wort kann nicht nicht für ihn. Seine Lieblingswisschaft ist die theoretische Militärwissenschaft er zeigt sich dabei von einer besonderen Wissbegierde und Lerneifer.


    Ich bitte dich im Geiste unserer Gens und der großen Helden der Vergangenheit ihn zu einem guten Soldaten zu erziehen und ihm die Möglichkeit zu geben dir und der Gens Ehre und Freude zu machen. Der Junge ist ehrlich, treu und verehrt dich über alles.


    Dein Neffe Gnaeus Iulius Cincinnatus

    "Mein Name ist Titus Iulius Gracchus und ich möchte meinen Verwandten Marcus Iulius Licinius aufsuchen. Wäre die möglich?"
    Gracchus war schon ganz schön verwirrt ob er vielen Kontrollen, Wachposten und sonstigen Behinderungen. Man merkte wirklich massiv dass sich die Legion im Kriegszustand befand. Und doch wirkten die Soldaten locker und entspannt, Gracchus war sich aber sicher das sie jederzeit sofort umschalten könnten und einen gefährlichen Gegner darstellen würden.

    Der junge Iulier gelangte mit dem Passierschein des Optios durch die meisten Kontrollen. Und endlich stand er vor dem Lager der glorreichen Legio I Traiana. Eine der wenigen Adlerlegionen, der Elite unter allen römischen Einheiten. Kampfstark, entschlossen und vor allem nie wankend so war sie bekannt im ganzen Land. Und jeder Römer der Ahnung vom Militär hatte war stolz auf diese Truppe. Allein schon bei der Legio I als Tiro zugelassen zu werden war eine Auszeichnung für jeden Bewerber.


    Gracchus betrachtete fasziniert das Lager und die vielen Eindrücke. Einer der Wachposten blickte in seine Richtung und wendete sich ihm zu.

    Gracchus war auf das Zeichen des Legionärs ebenfalls in den Vorraum getreten und versuchte im Halbdunkel etwas erkennen zu können. Aber da war nichts zu machen. Nun würde er bald seinem berühmten Verwandten gegenüber stehen. Der junge Iulier war sehr aufgeregt und hoffte das er überhaupt einen Ton hervorbringen würde wenn er angesprochen werden würde. Was für Heldentaten der Onkel seines Vaters schon durchgestanden hatte.

    Schon bald erreichte Gracchus die erste Absperrung und ging auf einen jungen Optio zu der mit seinen Leuten die Absperrung bewachte. "Entschuldigt bitte mein Name ist Titus Iulius Gracchus und ich such einen Verwandten von mir der bei der Legio I stationiert ist." "Wie ist denn sein Name und welchen Rang hat er denn?" "Er heißt Marcus Iulius Licinus und soll Primi Pili sein." Der Optio riss erstaunt die Augen auf. "So Primi Pili bei der I. . Nun gut ich kenne ihn zwar nicht aber die Legio I lagert vor dem Kolosseum. Du musst Richtung Circus Maximus und von dort gelangst zum Kolosseum. Die Freifläche davor ist das Lager der I." Graccchus bedankte sich artig und wollte schon losgehen, da hielt ihn der Optio nochmals auf. "Warte nochmal, ich denke es ist besser du bekommst einen Passierschein von mir mit nicht das du noch in den Kerker geworfen wirst. Hier hast du ihn." "Vielen Dank das ist sehr freundlich von euch."


    Gracchus war nun in den abgesperrten Bereichen und blickte sich fasziniert um. Die vielen Soldaten, die Gerüche und Geräusche des Lagerlebens und all die zahlreichen Kommandos und Marschbewegungen all dies formte sich zu einem unglaublichen Eindruck für den jungen Iulier. Die prächtigen Bauten, Tempel und Paläste, erstrahlten in der Sonne und ließen alles fast wie den Olymp erstrahlen. Gracchus wurde öfters kontrolliert, aber mit dem Passierschein gelang bis zum Lager der Legio I. Er blickte über das Lager und war überrascht wie groß es war.


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    "Hey du da, was hast du hier zu gaffen. Bist du überhaupt berechtigt dich hier aufzuhalten." "Komm einmal her zu mir und weiss dich aus." So rief die Wache ihn zu sich. " Ich habe einen Passierschein und möchte einen Verwandten von mir besuchen." "So einen Verwandten besuchen ich möchte auch meine Mutter besuchen wo kommst du den her, ist dir nicht bekannt das wir Krieg haben. Name?" "Mein Name lautet Titus Iulius Gracchus." Der Legionär riss erstaunt die Augen auf und betrachtete Gracchus neugierig. "Ein Iulier also." "Und zum wem willst du bei der Legio?" "Ich möchte zum Primi Pili Marcus Iulius Licinus." Der Wachtposten war schwer beeindruckt und wurde deutlich höflicher. "Marcus Iulius Licinus ist nicht mehr Primi Pili bei uns sondern mittlerweile Praefectus Castrorum." " Oh das ist aber toll zu hören. Könntet ihr mir den Weg zeigen." Gracchus war innerlich belustigt über das Verhalten des Legionärs, erst so rauh und dann so geschmeidig freundlich. "Ich selber darf meinen Posten nicht verlassen, aber ich rufe gleich jemanden her der euch zum Praefectus Castrorum bringt." "Vielen Dank." "Hey Flavus komm einmal her und bringe den jungen Mann zu unserem Praefectus Castrorum, er ist ein Verwandter von ihm."
    "So, so ein Verwandter vom Chef nun gut folgt mir." Flavus zockelte mit einer Gemütsruhe Richtung Zelt des Praefectus Castrorum. Vor dem Zelt angekommen lauschte er erst einmal ob der Praefectus Castrorum allein war oder in einer Besprechung. Anscheinend war niemand drinnen. So betrat Flavus den Vorraum und meldete laut und vernehmlich:"Legionär Flavus bringt einen Verwandten des Praefectus Castrorum." Er machte Gracchus ein Zeichen das er auch eintreten sollte und meldete laut:"Legionär Flavus meldet sich ab!" Rasch verließ Flavus das Zelt und eilte wieder zurück zu seinem Tagewerk.

    Ein neuer Tag brach an und Gracchus nahm wieder ein herrliches Frühstück zu sich. Der Wirt des Goldenen Ebers hatte etwas Zeit und setzte sich zu ihm. "Seid ihr zufrieden mit der Unterkunft und dem Essen junger Herr?" Gracchus nickte und verschlang noch schnell ein riesen Stück des herrlichen frischen Brotes. "Ausgezeichnet es ist alles vorzüglich ich danke euch. Aber was mich etwas verwirrt ist dass ihr so wenig Gäste beherbergt?""Nun seht ihr das macht der Krieg aus, früher hättet ihr sicherlich keinen Platz zum übernachten im Goldenen Eber bekommen, das Haus war immer ausgebucht. Doch seit der Wahnsinn über Italia und unser Rom gekommen ist bleiben die Gäste aus. Viele kehren aus Furcht nicht ein, da man ja nicht wissen kann wer wieder gegen wen in den Kampf zieht oder ob der Pöbel wieder auf der Jagd ist. Die Götter mögen wissen warum sie uns mit dem allen bestrafen." Ja das hatte sich der Iulier auch gedacht dieser wahnsinnige Krieg entwickelte nur Chaos. Hoffentlich blieben wenigsten die Grenzen halbwegs ruhig nicht das die Barbaren unbedingt wissen wollten ob Rom noch stark genug war zur Grenzverteidigung. Soweit er wusste hatten die Germanen an Rhein und Donau immer wieder Lust ihr Gemüt bei einem Waffengang gegen die Römische Grenzverteidigung zu kühlen. Nach seinem Geschmack waren einfach zu viele Legionen in Italien unterwegs um für die eine oder andere Sache zu kämpfen. Aber das war wohl so bei einem Krieg.
    "Nun Herr Wirt ich danke euch für die herrliche Unterkunft, aber es wird Zeit das ich mich auf den Weg mache." "Ihr könnt jederzeit wieder bei mir einkehren junger Herr, denn ihr wart ein sehr angenehmer Gast. Für euch habe ich immer ein Zimmer frei." "Das freut mich zu hören ich danke euch dafür." Gracchus erhob sich und nahm seine Sachen an sich, da fiel ihm noch etwas ein. "Herr Wirt wisst ihr zufälliger Weise wo die Legio I ihr Lager hat?" "Oh tut mir leid für mich sehen die Soldaten irgendwie alle gleich aus, aber wenn ihr vielleicht einen der zahlreichen Posten fragen würdet dürftet ihr schnell Antwort erhalten." "Danke Herr Wirt und ich wünsche Euch alles Gute." Der junge Iulier verließ den Goldenen Eber und schritt beschwingt Richtung der zahlreichen Posten und Truppen.

    Gracchus entschied für sich, dass er heute genug gesehen hatte und ging zu seiner Unterkunft zurück. Dabei konnte er auch sehen wie die Sieger von einst nun als Verlierer dastanden und der Pöbel sich über sie hermachte. Der Bürgerkrieg hatte die Bestie Mensch wieder entfesselt und normale Bürger in wilde Tiere verwandelt. Da war es schon besser wenn man als Soldat gegeneinander antrat und ehrenvoll in den Tod ging. Doch was der Pöbel mit den Familien der einstig Großen und Mächtigen anstellte hatte nichts mehr mit Rache oder Hass zu tun, sondern diente nur der Befriedigung der niedrigsten Instinkte. Geschändete Frauen und Kinder, bestialisch getötete Greise zeugten vom Blutdurst der Meute.


    Das war nicht das Rom das der Iulier erwartet hatte, sondern die Karikatur von etwas bösartigem. Das Schlimme war, dass trotz der vielen Truppen in Rom die Übergriffe nicht aufgehalten werden konnten. So begab sich Gracchus in sein Zimmer und versuchte das Gesehene zu verdrängen und zu vergessen. Schwer fiel er in den Schlaf doch zuvor hatte er sich fest vorgenommen seinen Verwandten dern Onkel seines Vaters Marcus Iulius Licinus aufzusuchen der irgendwo hier in Rom mit den Truppen der Legio I war.

    Gracchus schritt durch Rom sah die leichten Mädchen wie sie Kunden anlockten, in den dunklen Ecken der Häuser lauerten Banditen und Beutelschneider auf ihre Opfer, Diebe schlängelten sich durch die Menschenmassen um ihre Opfer anzugehen und zahlreiche Bettler hingen an potentiellen Opfern die sie ausnehmen konnten. Der junge Gracchus wusste aus zahlreichen Gesprächen in der Familie, dass viele dieser Bettler ehemalige Legionäre waren die das Unglück erlitten hatten während irgendwelcher Kämpfe für Rom so schwer verletzt worden zu sein um ihr Tagewerk als Legionär nicht mehr ausüben zu können. Die bescheidene Geldzuwendung der jeweiligen Legion langte in der Regel nicht lange und so waren diese Menschen gezwungen durch betteln ihren Lebensunterhalt zu verdienen.


    Auch dies war eine Seite Roms die einen traurig machte. Auf der einen Seite Prunk und Macht, auf der anderen Seite Armut und Elend. Nur die gehobenen Kreise konnten sich ein tolles Leben leisten, der Großteil der Bevölkerung jedoch lebte in bitterster Armut.

    Ein neuer Tag brach an und Gracchus wartete auf das Geschrei der Hähne, doch davon war nichts zu hören. Schnell kam ihm in Erinnerung dass er ja in Rom war. So erhob sich Gracchus um sich der Körperpflege zu widmen. Als er sich angekleidet hatte begab er sich in den Gastraum um ein Frühstück zu sich zu nehmen. Ein Traum wurde dabei für ihn wahr. Eier, Brot und Obst tummelten sich auf seinem Teller. Gracchus stürzte sich mit einem Bärenhunger auf sein Frühstück. Als der Wirt zum ihm kam um sich zu erkundigen ob alles zu seiner Zufriedenheit war buchte Gracchus spontan das Zimmer noch einen Tag. Der Wirt war glücklich das sein Gast so zufrieden war und eilte beglückt zurück an seine Arbeit.


    Was wollte der junge Iulier nun heute tun? Heute sollte einmal die Körperpflege an erster Stelle stehen. Gracchus suchte sich eine öffentliche Sauna um sich einmal so ordentlich auszuschwitzen. Der Dampf war gewaltig und selbst zu dieser frühen Stunde waren zahlreiche Personen bereits in der Anlage. Der Iulier entspannte sich und lauschte den Gesprächen der anderen Saunagäste. Höhere Offiziere unterhielten sich über ihre Erlebnisse, aber auch die Schrecken des Krieges. Senatoren und Ritter aber auch Bürger die es sich leisten konnten saßen zusammen und schilderten ihre Erlebnisse oder waren dabei kleine Intrigen zu spinnen, ganz wie die jeweilige Intressenlage war. Gracchus ließ dies alles entspannt auf sich einrieseln. Anschließend kühlte er sich ab und kleidete sich wieder an. Erfrischt lief er dann durch die Stadt Rom und genoß das Leben der Bevölkerung.

    So für sich dachte Gracchus jetzt wäre es an der Zeit sich ein bißchen auszuruhen und den Tag dahingleiten zu lassen. So sah er sich nach einer billigen aber doch vernünftigen Bleibe um. Auf seiner Suche fand er ein Schild mit der Aufschrift ZUM GOLDENEN EBER. Der Preis für eine Übernachtung war günstig, das Essen das er zu sich nahm war reichhaltig und sättigte ihn. Es war fast wie daheim. So setzte sich Gracchus noch nach draußen vor den Gasthof, genehmigte sich von einen Krug erstklassigen Wein entspannte sich und beobachte das Menschengewimmel. Sklaven eilten mit und ohne Päckchen eilig durch die Massen. Edle Römer schritten mit einer Eleganz und Leichtigkeit dahin als wenn sie nichts berühren könnte. Matronen mit und ohne Töchter schritten dahin, zum einen um ihr Tagewerk zu erledigen aber auch um ihre heiratsfähigen Töchter zu präsentieren.


    Besonders hatten es Gracchus die Patrizierinnen und ihre Töchter angetan. Erhaben und mit einer Leichtigkeit schritten sie dahin, fast wollte es ihm scheinen das sie dahinschweben würden wie Federn. Und die eine oder andere der Töchter warf ihm einen koketten Blick zu, der ihn in seinem tiefsten Inneren berührte und ihn rot werden ließ. So saß der junge Iulier da und genoß den Tag. Der Krug ging langsam seinem Ende entgegen und Gracchus fühlte sich wohl, rot ging die wärmende Sonne unter aber Rom blieb laut.


    Mittlerweile dunkelte es langsam und Gracchus hatte sich noch einen kleinen Krug dieses herrlichen Weines bestellt der ihn beschwingt und fröhlich machte. Rom war ein Erlebnis trotz des Krieges. Die Wachen begannen ihre Wege abzugehen und endlich durften auch die vielen Händler in die Stadt die nur darauf gewartet hatten ihre Waren für den morgigen Tag nach Rom zu liefern. Das Geschrei der Fuhrleute, die tierischen Laute der Zugtiere und das Geschrei der Händler die unbedingt ihre Waren haben wollten vermischten sich zu einem unglaublichen Getöse. Gracchus war fasziniert ob der gewaltigen Eindrücke die für ihn fremd und doch so reizvoll waren. Schlief Rom eigentlich überhaupt jemals, so dachte der junge Iulier. So kam aber auh die Müdigkeit über ihn und er erhob sich um etwas Schlaf zu finden.


    In seinem Zimmer drehte er sich noch ein bißchen hin und her doch schnell hatte der Schlaf ihn übermannt und das Reich der Träume wartete auf den jungen Mann.

    Der junge Iulier Titus Iulius Gracchus war vom Landgut seiner Familie nach Rom gewandert um seiner Zukunft entgegen zu ziehen. Das Landei betrat das Zentrum der Macht und war erstaunt über die Ausmasse und über die vielen Menschen die wie ein Ameisenhaufen hin und her huschten. Auf dem Landgut der Familie waren nur ein paar Arbeiter und etliche Sklaven unterwegs, aber dieses Gewusel faszinierte der jungen Iulier doch sehr.


    Gracchus dachte für sich, wenn er schon einmal hier war so konnte er sich auch einmal auf eine Tour durch Rom machen. Zwar waren überall Soldaten unterwegs und manche Bereiche waren gesperrt für Zivilisten doch die wichtigen Bauwerke waren frei zugänglich.


    So schritt der junge Mann entschlossen aus um sich durch die Sehenswürdigkeiten Roms zu wühlen.


    Am Ende des ersten Tages war der junge Iulier geschafft. Überall musste er warten, überall wimmelte es trotz des Bürgerkriegs von Menschenmassen und anstehen wurde zu einer leidiigen Angelegenheit. Doch die strahlenden Augen Gracchus zeugten von der Pracht und Erhabenheit die Rom auf ihn ausgeübt hatte.

    Salve,


    also mir ist klar das es Gott sei Dank ein textbasiertes Rollenspiel ist. Ich brauche keine wilden Bilder, sondern möchte eigentlich meine Gedanken und Ideen in Worte fassen. Das ist ein Punkt der mich zum IR gezogen hat.


    Von der Spielfigur her hatte ich angedacht einen jungen aufstrebenden Julier zu spielen, der ehrlich und treu zu seiner Gens aber auch zu seinem Job steht. Wobei ich die Figur entweder im Bereich Politik oder im Militär angesiedelt sehen würde. Aus dem bisher Herausgelesenen gibt es dabei auch wieder verschiedene Wege hinsichtlich einer Karriere. Da bräuchte ich noch ein bißchen Beratung.


    Wichtig wäre mir aber auch, dass ich die Ziele der Gens (vermutlich wird es auch ein paar geheime geben) genauer kenne und wie ich der Familie am optimalsten helfen kann mit meiner Spielfigur. Frei nach Motto: Hilfst du der Familie, so hilft sie dir auch.


    Auf jeden Fall freue ich mich auf spannende Geschichten die wir miteinander spielen können, das wird bestimmt der Hammer.


    Vale bene


    Gracchus

    Salve,


    ich würde mich gerne beim Imperium Romanum als Spieler beteiligen.


    Name: Titus Gracchus
    Stand: Civis
    Heimatstadt: Roma


    Die Gens Julia interessiert mich der ich auch gerne beitreten würde.