Original von Sergia Fausta
Sim-Off:Oh. Danke! 
Tja, wenn man (so wie ich) sehr gerne und vergleichsweise häufig Muscheln aß, dann nahm man irgendwann bestimmte (abgeschwächte) körperliche Reaktionen auf diese Delikatessen nicht mehr wahr. Und für irgendwelche religiösen Geschichten und Verbindungen von Venus und der Muschel.. also dafür waren die ganzen Götter definitiv nicht präsent genug in meinen Gedanken. Stattdessen kreiste in meinem Kopf momentan alles um ein angemessenes Erscheinungsbild auf meinem Heimweg.
Aus der Entfernung sah ich mein ehemaliges Kleid, den fliederfarbenen Stofffetzen, der anschließend so achtlos in der Ecke landete. Ich war bereits drauf und dran gegen dieses Verhalten meinen Protest einzulegen, da hielt ich inne. Mir wurde klar: Unterm Strich war das jetzt nicht mehr als eine schöne Erinnerung, die man vielleicht noch ein paar mal als Putzlappen missbrauchen konnte. So senkte ich meinen Kopf wieder, bevor ich das Wort erhob und fühlte mich schon auch ein bisschen traurig, bevor dann - ganz und gar ich - die Wut in mir Überhand gewann. Als Commodus dann auch noch so unschuldig und scheinheilig herumwunderte, was denn jetzt bloß zu tun wäre, suchte ich innerlich schon nach irgendwelchen Beleidigungen und Flüchen, während ich ihn böse und giftig anfunkelte. (Mein Problem - und deshalb hielt ich mich auch noch mit Worten zurück: Es verschlimmerte mein Dilemma sehr wahrscheinlich nur, wenn ich jetzt lospoltern würde. Einer Lösung käme ich auf diesem Weg erstmal nicht näher.)
Dann verkündete mein Vetter eine Idee zu haben. "Da bin ich aber mal gespannt.", konnte ich mir einen grantigen Unterton nicht verkneifen und hoffte zugleich, dass seine Idee auch etwas taugte und keine reine Luftnummer war! Ich würde ihm die Freundschaft und auch jede Verwantschaft unwiderruflich (wenigstens für die nächsten acht Tage) aufkündigen, würde in dieser Zeit irgendeine gemeine und hinterhältige Intrige gegen ihn spinnen, die er niemals würde kommen sehen, würde.. Geschenke? - Die würde ich natürlich trotzdem annehmen, allein schon weil es ja auch vollkommen unhöflich wäre, wenn man ein Geschenk nicht annahm.
Mein Blick, aus dem bei meinen vorherigen Gedanken schon ein erster Teil meines Ärgers gewichen war, fiel auf den weißen Stoff, den mein Vetter aus irgendeiner Truhe zog. Man, sah der schon aus der Ferne klasse aus! Ich biss mir auf das Kleid fixiert ein wenig auf die Unterlippe, konnte damit aber auch nicht verhindern, dass sich allmählich ein Lächeln auf meinem zuvor noch verärgerten Gesicht abzuzeichnen begann. So stand ich dann also auf, verließ das Bett und ging voll Vorfreude auf Commodus zu, während alles, was ich sah, dieses Kleid war. "Unglaublich. Das ist aus der neuen Sommerkollektion von Calavius Paulus. Die ist doch erst.. wann.. vor drei Wochen.. nein, 18 Tagen hier in seiner Niederlassung vorgestellt und präsentiert worden. Unglaublich!", sprach ich mehr mit mir selbst als mit Commodus, und wollte mit jedem meiner Worte mehr in diesen Stoff eintauchen. (Ich liebte ja solche Geschenke! Merkte man das?)
Direkt vor Commodus angekommen, sah ich auch ihn wieder und versuchte, während ich meine Hand bittend nach dem Kleid ausstreckte, den Stoff schon einmal beiläufig ein bisschen zu berühren. "Darf ich?", fragte ich und schaute meinem Vetter dabei kurz intensiv in die Augen, bevor sich mein Fokus wieder auf den Calavius Paulus richtete....