Beiträge von Marcus Helvetius Commodus

    Für einen kurzen Moment erschien ein liebevolles Lächeln auf Commodus Gesicht.
    "Sieht sehr gut aus Vera und die Farbe steht dir wirklich gut, wir müssen wohl bald mal wieder auf den Markt gehen und mehr davon besorgen was."


    Sein Gesicht wechselte wieder in ausdruckslos.
    Er wandte sich zunächst Esther zu
    "Ich gehe davon aus das alles bereit steht und wir so einsteigen können! Sorge dafür das wir auf dem Rückweg eine große Sänfte haben ich werde mich dann mit meiner Schwester austauschen müssen."


    Esther nickte zweimal und ließ ein "Ja Dominus", folgen.


    Nun sah Commodus Varia an. Der Anblick den sie bot war wirklich nicht von schlechten Eltern. Er hatte zwar eigentlich gemeint das sie den Harnisch tragen sollte, schließlich wollte er ja eine Frau besuchen und nicht irgendwelche Saufkumpanen. Aber als er Varia so einmal von oben nach unten ansah kam er zu dem Entschluss das seine Leibwache in diesem Aufzug doch einen sehr ansehnlichen Eindruck machte. Er würde sie immer wenn er wirklich mit Gefahr rechnete zwar in dem anderm Aufzug antreten lassen aber bei allen anderen Anlässen beschloss er sie so auftreten zu lassen. Er beschloss sogar die Sklaven damit zu beauftragen weitere Kleidungsstücke in dieser Machart zu besorgen. Mal mit mehr und mal mit weniger Leder, anderem Fell, mit anderen Accessoires und vielleicht auch etwas knapper.
    Nach einem letzten Überblick sah er Varia ins Gesicht und sagte:
    "Auf dem Weg zur Casa Iulia halte primär die Träger mit den Geschenken im Auge. Ich rechne höchstens mit Bettlern oder dergleichen. Wenn wir in der Casa sind kommt es darauf an wer uns empfängt. Empfängt uns nur die Hausherrin kannst du dich ganz im Hintergrund halten oder wirst sogar eventuell draußen warten. Wenn der Hausherr dabei ist möchte das du ihn im unauffällig im Auge behältst und in seiner Nähe bleibst. Also ruhig immer in seinem Sichtfeld stehen. Also nicht so das er an dir an uns vorbei schauen muss oder so einen Blödsinn. Aber dennoch das du ihn gut und er dich gut sehen kann!"


    Er wartete kurz auf eine Bestätigung das sie alles verstanden hatte.


    Commodus war gespannt ob und wie Varia auf Faustas Gatten wirken würde. Da er noch kurz vor der Hochzeit Sex mit Fausta gehabt hatte, war in ihm der Verdacht gewachsen das der Iulier vielleicht kein Interesse an Fausta hatte. Auch Faustas Reaktion auf seine Anspielung über die Hochzeitsnacht fand er etwas zu heftig. Wenn Dives Blick ständig zu Varia die quasi halbnackt im Raum stehen würde, wanderte könnte er seinen Verdacht eventuell bestätigen. Das würde seinen Plänen mit weiteren Treffen mit Fausta ja in die Karten spielen. Eine junge Frau wie Fausta hatte ja genauso ihre Bedürfnisse wie ein junger Mann, außerdem würde sie ja auch zügig schwanger werden müssen um kein Gerede hervorzurufen und wenn ihr Mann sie halbwegs oder gar gänzlich ignorieren würde würde das ohne seine Hilfe ja schwer werden. Auf den Gedanken das Fausta vielleicht noch einen anderen Marcus im Feuer haben könnte kam er nicht mal im Ansatz. Dafür war er dann doch zu sehr von sich überzeugt.


    Er wandte sich wieder Vera zu und hielt ihr den Arm hin.
    "Wollen wir?"

    "Ja sowas sollte man auch nicht überstürzen. Ich persönlich habe auch keinen der Landsitze selber erworben sondern den in den Sabiner Bergen geeerbt und der in den Albaner Bergen gehört meiner Gens schon seit den Gründerjahren von Rom. Willst du denn demnächst einen kaufen? Ich könnte meinen Verwalern ja die Anweisung zukommen lassen sie sollen sich umhören ob in der Gegend was zu verkaufen ist. Wenn du lieber was mit Meer möchtest kann ich dir Ilva empfehlen wo ich eine Villa Rustica habe. Sizilien geht gar nicht da meiner Meinung nach noch heißer als Rom. Naja der eigentlich Tipp wäre Paxos oder Andipaxos die Inseln wo ich aufgewachsen bin. Aber da würde ich jeden freuen verkäufliches Land sofort selber kaufen. Vielleicht gelingt es mir ja bis zum Ruhestand das ich alles Land auf den beiden Inseln mein eigen nennen kann."


    Commodus war ein wenig ins reden gekommen beabsichtigte dabei aber keinen prahlerischen Eindruck zu erwecken. Was er freilich ja nicht kontrollieren konnte da die Gedanken seines Gegenüber ja frei waren.

    Commodus war natürlich damals nicht persönlich bei den Wortwechseln im Senat dabei gewesen. Aber er hatte inzwischen natürlich so einiges über den oder die Vorfälle gehört. Um so mehr war er doch von der umfassenden Entschuldigung seines Senators überrascht. Die allermeisten Versionen die er von den Streitigkeiten gehört hatte deuteten doch darauf hin das sich der Duccier eindeutig auf der richtigen Seite gefühlt hatte.


    Gespannt sah er nach der formulierten Entschuldigung zum Decimer hinüber.

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    Serrulus wollte gerade ein `Oh Nein...´ ausstoßen und das betteln anfangen als eine zweite Person in das Gespräch eingriff.
    Erleichtert nahm er auf das Commodus empfangen werden würde und es brach aus ihm heraus


    "Das ist ja ganz groß.... ich danke für die schnelle Antwort....öhm ich lauf gleich los zur Villa Urbana und dann wird der Dominus auch gleich aufbrechen. Dementsprechend schnell sind die dann auch hier....Vale!"


    Für einen halben Lidschlag wartete er noch ob noch was kommen würde bevor er wieder los spurtete um ja noch rechtzeitig vor dem Aufbruch von Commodus an der Villa zu sein. Wobei es nun ja gar nicht mehr so wichtig war da die Helvetier ja empfangen werden würden.

    Ein paar Minuten später erschien auch Commodus im Atrium. Er hatte sich umgezogen und trug nun einer seiner teuersten Kleidungsstücke.
    Gehalten in den Farben der Gens Helvetia und von sehr edlem Stoff. Er trug an Schmuck nur den schweren goldenen Siegelring den besonders Varia ja näher kannte als sie wahrscheinlich wollte.
    Auch war er frisch gewaschen, rasiert und sogar leicht eingeölt und parfümiert.
    Zunächst Varia und Esther ignorierend sah er Vera an um zu erkennen was sie sich ausgesucht hatte an Kleidung für den folgenden Anlass.

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    Serrulus war erst einmal kurz überrascht von dem Ianitor und dessen Aussehen und ihm entfleuchte erst einmal ein:
    "UI..."


    Doch schnell besann er sich auf seine Aufgabe und die drängende Zeit.


    "Salve mein Herr, Marcus Helvetius Commodus schickt mich. Ich soll ihn, seine Schwester Helvetia Vera und .... viele Geschenke", verdammt den genauen Wortlaut hatte er vergessen aber so ungefähr war es gewesen
    "...für die ehrenwerte Sergia Fausta ankündigen. Sie wollen sich in Kürze auf den Weg machen und hierher kommen. Passt das der Hausherrin?"

    Commodus wurde langsam ungeduldig und er merkte auch das so langsam aller Alkohol aus seinem Körper verschwand.


    Noch bevor Vera Gelegenheit hatte zu antworten sprach Commodus weiter und verschob das unangenehme Gespräch auf später.
    "Wir können auf dem Rückweg in der Sänfte ja noch darüber sprechen wenn du Fausta kennen gelernt hast. Ich zieh mich jetzt erst einmal um und mach mich frisch und dann treffen wir uns unten im Atrium. Du willst dich ja bestimmt vorher auch noch umziehen."


    Gesagt getan und er stürmte aus dem Haus


    Sim-Off:

    Ich hab hier mal ein wenig gestrafft da ich langsam gerne die Geschenke abgeben möchte ;)

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    Serrulus war so schnell gelaufen wie er konnte. Man hatte ihm deutlich gemacht das es unvoraussehbare Folgen haben könnte bei Commodus momentaner Laune wenn sie bereits aufgebrochen waren bevor die Nachricht eintraf das Sergia Fausta und ihr Mann, wobei letztere ja nicht unbedingt dabei sein musste, gar nicht da war.


    Er klopfte so also etwas hektisch an die Tür nachdem er ein Mindestmaß an Luft geholt hatte und wartete auf weiteres.

    Commodus hätte fast die Hände zusammengeklatscht und wäre augenblicklich aufgestanden. Allerdings hielt sein immer noch veritabler Schädel ihn davon ab.
    "Du wirst es nicht bereuen.... und nein Fausta hat an Varus keinerlei Interessie...".


    Commodus ging kurz zur Tür, öffnete diese und gab der ersten Sklavin die er sah, es war Esther, die Anweisung das sie dafür sorgen sollte das zwei Sänften, ein paar Träger für die Geschenke und Varia als Begleitschutz umgehend vor der Villa bereit stehen zu hatten.


    Dann ging er wieder zu Vera.
    Er knibbelte ein wenig an seinem Finger rum.
    "Du musst mir aber absolut versprechen es niemanden zu erzählen... niemanden... wenn ich es dir erzähle behandel ich dich wie einen vollkommen Erwachsenen und jemanden den ich vollkommen vertraue. Das erzählte ist nicht dafür geeignet es mit deinen Freundinnen zu teilen!"


    Er ging davon aus das Vera zustimmte. Falls sie dies tat fügte er noch an.
    "Fausta und ich sind uns nah gekommen.... sehr nahe... so nah wie es Mann und Frau nur können... und ich denke wir werden das.... mit der gebotenen Vorsicht wiederholen."


    Beinahe hätte er vergessen zu erwähnen warum er ihr zu Dank verpflichtet war und wie es zu der Zusammenkunft mit Landübergabe und Stelldichein gekommen war.
    "Zu Dank war ich ihr verpflichtet weil sie ihre Stellung ausgenutzt hat um zu verhindern das alles Land was ich nun besitze dem Staat zufällt. Es gibt eine bestimmte Frist die eingehalten werden muss wenn ein Landbesitzer stirbt in der seine Erben formal das Erbe annehmen müssen. Durch den ganzen Ärger mit dem Kroppzeug in Misenum wäre die Frist abgelaufen wenn Fausta nicht dafür gesorgt hätte das sie etwas verlängert wird und mich darauf hingewiesen hat.Dabei möchte ich betonen das sie dies ohne Forderungen gemacht hat."

    Das hätte er sich ja denken können. Sie wollte weder mit ihm mit noch zu Varus sondern alleine wo hin. Tja irgendwann wollte man halt den Sommer auch mal ohne Eltern und Aufsichtspersonal verbringen. Für einen Moment überlegte er ob er einen guten Grund vorschützen konnte ihr das auszureden. Doch dann dachte er sich sie hatte es alleine von Paxos nach Roma geschafft und dazu vertraute er ihr.


    "Dann sollen die Sabiner Berge für die heiße Zeit die nun beginnt dein Aufenthaltsort sein", sagte er gespielt feierlich.


    "Ich hoffe dir wird nicht zu langweilig da in den Bergen ohne das Meer und die kulturellen Möglichkeiten einer Stadt. Wenn du Gäste einladen möchtest geb dem Vilicus bitte entsprechend früh bescheid. Größere Mengen an Vorräten dort zu beschaffen geht nicht so schnell wie hier."


    Eigentlich wollte er Varia mitnehmen aber die Reise nach Paxos würde für ihn pure Erholung werden und es gab wohl keinen Ort auf der Welt wo er sich so sicher fühlte wie auf seiner Heimatinsel. Außerdem vertraute er Varia noch nicht vollends und mit Paxos würde sie ihrer Heimat ein ganzes Stück und ein Meer weniger näher kommen.


    "Möchtest du Varia mitnehmen?"

    Kleiner Einspruch zum letzten Posting. Wenn man davon ausgeht das die Calos der Zeltgemeinschaften Sklaven waren sind das deutlich mehr.
    Pro Normaler Centurie (10 Contubernien) sind das ja 10 und dann noch die der ersten Kohorte.
    Wenn ich mich jetzt nicht im Kopf verrechnet habe sind das dann schon 620 Calos nur für die Mulis der Legionäre + dann die der Centurioenen, Tribune und Legaten.


    Aber die eigentliche Frage war ja ob die Miles Sklaven hatten und da spielt die Zahl der Calos ja nicht die Rolle.

    Ahhh... war das alles schwierig oder lag es schlicht an seinem immensen Kater.


    Commodus rieb sich erneut den Kopf und wünschte sich einen stillen sehr dunklen und kühlen Raum.


    "Den Ordo hat sie spätestens durch die Heirat auch!"


    "Ich sag doch sie kann die Quintillia nicht leiden", eher wohl schlimmeres als pures nicht leiden können.


    "Ich hab keine Ahnung was mit dem Germanicer ist.... ich kenn von denen keinen einzigen und sonderlich präsent sind die mir alle nicht. Aculeo ist mir wie gesagt nur ein Begriff durch Varus. Aber das spielt ja auch gar nicht soo die wichtige Rolle."


    Dann kam die Stelle an der Vera ihn erwischt hatte... verdammt sie kannte ihn einfach zu gut. Er schwankte zwischen mehreren Varianten. Komplettes verleugnen, nur erzählen das er ihr Land gegeben hatte, nur erzählen das er mit ihr geschlafen hatte, beides oder eine Lüge. Es war wohl wieder seinem Kater und dem Vertrauen zu seiner Schwester zuzuschreiben das er dann schließlich aussagte:
    "Ich war ihr zu Dank verpflichtet da ohne ihre Mithilfe es wahrscheinlich dazu gekommen wäre das das Land von Geminus erst einmal an den Staat gefallen wäre. Ich musste mich doch monatelang mit der Mischpoke in Misenum rumschlagen die bevor Geminus Körper kalt war schon anging alles an sich zu reißen und hab dabei wohl eine kleine Frist nicht mitbekommen. Naja und dann hab ich ihr wohl ein kleines Stück Land gegeben was natürlich zu einer Art...Dankbarkeit von ihr geführt hat."



    Zum Glück kam gleich ein anderes Thema auf.
    "Vera wenn du heiratest bekommst du natürlich viel mehr als das. Du bist doch meine Lieblingsschwester! Außerdem waren die Geschenke ja zum Anlass...eben der Hochzeit sie fielen nur so aus wie sie fielen wegen der Zukunft und wegen der Repräsentanz!"

    Auch noch ein Schulterklopfer... nun hätte nur noch ein "Junge" gefehlt und Commodus hätte die Sache kommentiert zum Glück wandte der Verkäufer sich dann aber ab.


    "Ich nehme auch nur den Wein, Weißen bitte!" gab Commodus seine Bestellung auf und das der Wein verdünnt sein würde davon ging er einfach mal aus.


    Zu seiner Schwester sagte Commodus noch schnell:
    "Ich glaube die Sklavin Shani von Varus kann auch gut schneidern, also falls du nur Stoff findest kann die daraus vielleicht was machen was dir liegt!"


    Anschließend ließ er die Damen aber erst einmal in die Tiefen des Standes eintauchen. Er blieb aber in Reichweite. Denn er hatte beschlossen für ein wirklich fachkundiges Urteil musste er den Stoff am lebenden Objekt sehen. Eine kleine Wiedergutmachung für diesen Einkaufsbummel musste für ihn ja auch drinn sein. Wobei er natürlich nicht seine Schwester meinte, sondern die Tiberia oder zur Not auch ihre Begleitung.

    Commodus wiegelte mit den Händen ab und schüttelte den Kopf. Letzteres bereute er umgehend und hielt sich danach erst einmal kurz stöhnend den Kopf.


    "Nein Nein.... du verstehst das alles falsch!"


    "Zunächst einmal ist sie keine entfernte Verwandte, sondern genau auf der Schwelle zwischen entfernt verwandt genug und nah verwandt!"
    In kurzen Zügen erklärte Commodus Vera wie sie mit Fausta verwandt waren und hoffte so das Vera überhört hatte das er scheinbar bedauerte das sie nicht entfernter verwandt waren.


    "Sie hat wirklich Feuer und Temperament. Vielleicht zuweilen etwas zuviel davon und sie ist ja auch noch recht jung und daher nicht so geübt es manchmal etwas zu zügeln. Aber ich kann dir versichern die germanischen Fischhändler sind ihr vollkommen egal. Sie hat das nur in Rage gesagt.
    Außerdem ja auch im nächsten Satz gleich wieder dafür entschuldigt!
    Ich möchte wirklich das du sie kennen lernst und ihr vielleicht sogar Freundinnen werdet. Ich weiß es nicht genau aber ich glaube sie wurde mal sehr hintergangen und sieht daher recht häufig überall um sich herum erst einmal nur Gegner. Aber man darf auch nicht vergessen was sie in ihren jungen Jahren bereits erreicht hat! Sie ist aussichtsreich verheiratet, Postpräfektin und nun wo sie das entsprechende Land besitzt wohl auch bald Eques! Und alles aus eigenem Antrieb und nicht durch ihren Mann den sie ja erst seit kurzem hat."


    Hatte er seiner Schwester eigentlich erzählt das er Fausta Land gegeben hatte....


    "Was Aculeo angeht...ich glaube Varus hat mal erwähnt das er den von der Germanitas Quadrivirii kennt... soweit ich weiß ist dieser aber recht spontan aus Roma verschwunden."
    Unbekannt verzogen würde man in späteren Zeiten wohl dazu sagen.


    "Vielleicht hat Varus sich deshalb auch nur um diese Quintilia gekümmert... das klär ich noch. Der wahre Grund ist wohl eigentlich das Fausta aus einem mir nicht bekannten Grund diese Frau zutiefst ablehnt und wahrscheinlich sauer war das die auf ihrer Hochzeit war obwohl sie eigentlich nur als Beiwerk zum Germanicer eingeladen war. Könnte ich mir jedenfalls so denklen.."


    Bei der Frage nach den klugen Sprüchen oder mehr machte er kurz einen Gesichtsausdruck der an den erinnerte der er immer in ihrer gemeinsamen Kindheit aufgesetzt hatte wenn er was angestellt hatte. Natürlich nun in der erwachsenen Version aber seine Schwester würde das wohl erkennen können wenn sie wollte.


    "Die Geschenke sind ja für beide.... sie sind auch nicht rein als Geschenke zu sehen an das Brautpaar. Mit ihnen müssen wir mit den anderen Gästen mithalten und zeigen das die Gens Helvetia wieder da ist oder von mir aus auch nie weg war. Von daher fallen sie etwas üppiger aus. Aber in der Paarunge, verwandte und geschätzte Braut, zukünftiger Senator als Bräutigam und Geste gegenüber der restlichen Gesellschaft angemessen. Es handelt sich um zwei persönliche Sklaven für den Bräutigam und für Fausta etwas Schmuck, eine Sänfte, ein paar Bücher und eine Statue."


    Verständlicherweise konnte Vera das alles jetzt mal nicht so eben sehen.

    Commodus schaute sie etwas verwirrt hat, war es schon so heiß oder er schon ein bisschen verwirrt. Er war der Meinung gerade Vera die Alternativen zu Paxos und den Albaner Bergen genannt zu haben.
    Andererseits war er dabei auch nicht so deutlich gewesen wie man vielleicht sein musste damit jemand der keinen Einblick über den genauen Landbesitz der Gens hatte verstand was er gemeint hatte.


    "Also sooo schlimm ist Varus ja auch nicht... na gut er würde dich in den Albaner Bergen wahrscheinlich komplett links liegen lassen und sich von morgens bis Abends im Dreck zu Füßen seiner Weinstöcke aufhalten... aber Ariccia ist ja in nächster Nähe, immerhin die Geburtsstätte unserer Gens und eine Stadt die mindestens genauso alt wie Roma ist. Die Seen dort sind natürlich auch immer erfrischend.
    Aber natürlich gibt es noch Alternativen wenn du nicht mit mir nach Paxos kommen möchtest oder in die Albaner Berge."


    Ein selbstverständliches Grinsen gepaart mit leichtem Stolz über seinen Besitz folgte:
    "Wie gesagt wäre da zunächst die Villa Rustica auf der Insel Ilva. Ehrlich gesagt war ich persönlich noch nie dort aber alleine durch die Insellage im Mare Tyrrhenum sehr angenehm für die heißestens Monate. Der Haushalt dort wird sicherlich auch einen Teil der Villa so herichten können das er deinen Ansprüchen genügt."
    Er wusste von der Übergabe das die Villa recht rustikal war und dort ja primär Getreide angebaut wurde. Doch es war immerhin auch das Haus einer angesehenen Gens und kein reines Wirtschaftsgebäude.


    "Dann gäbe es da noch die Villa in den Sabiner Bergen in der Nähe von Reate. Die ist recht neu und daher komfortabler und ähnlich schnell zu erreichen wie die in den Albaner Bergen. Allerdings ist Reate ein rechtes Kaff will ich meinen und Seen hat es da soweit ich weiß auch nicht."


    "Die eigentlich letzte Möglichkeit wäre dann die Villa bei Eryx auf Sicilia. Sie liegt allerdings recht weit im Landesinneren und bedingt dadurch und die Größe von Sicilia wird es da zwar nicht so stinken wie hier in Roma aber ansonsten genauso warm und drückend sein!"


    Falls Vera keine dieser Möglichkeiten gefiel behielt er sich Misenum noch in der Hinterhand.

    Da Commodus sich sehr oft mit Architektur beschäftigte und an Mathematik kein wirkliches Interesse hatte würde er von alleine wohl kaum auf dieses Thema kommen.
    "Also ich hab bisher erst einen weiteren, so lange bin ich ja auch noch nicht hier und das Bürgerkriegsjahr zähl ich jetzt mal nicht... naja wie auch immer. Wenn es richtig heiß und drückend wird entwickelt die Stadt einen fast unerträglichen Gestank. Besonders wenn man wie ich frische Seeluft oder wie du frische Waldluft gewöhnt ist. Von daher bietet es sich an für diese Zeit gewissen Vorkehrungen zu treffen oder wenn es geht die Stadt zu verlassen und eine zeitlang auf seinem Landsitz zu verbringen."

    "Vera hast du zu lange in der Sonne gelegen?" rutschte Commodus eine Frage raus.


    "Selbst wenn das alles so wäre würde ich doch nicht dich meine kleine Schwester dafür opfern solch ein Kind zu adoptieren! Wie kommst du nur auf sowas?"


    Er war wirklich ein bisschen fassungslos das Vera dachte sie wäre so wertlos um für solch einen Fehltritt sich opfern zu müssen oder geopfert werden zu sollen.


    Er war immer noch etwas neben sich wodurch ihm bei Veras weiteren Ausführungen an der Stelle
    "...du hättest sicherlich auch nicht nein gesagt..." ein
    `Wenn du wüsstest´ rausrutschte.


    Er setzte sich schließlich und nahm einen der Becher


    "Danke"... einen Moment überlegte er wie er es erklären sollte und reichte Vera schließlich einfach den Brief:




    SERGIA FAUSTA



    Ad Marcum Helvetium Commodum
    Villa Urbana Helvetia
    Rom - Italia



    Fausta Marco suo s.d.


    Wie geht es dir, mein lieber Vetter? Ich hoffe doch, gut. Und wie laufen die Geschäfte? Ich nehme an.. schlecht..?!?


    Es tut mir Leid, wenn ich etwas direkt bin mit meinen Worten, aber du solltest mittlerweile wissen, dass ich gerne einfach sage, was ich denke. Und ich denke, dass deine kürzliche Werbung auf den Märkten für deinen und meinen Fisch nicht sehr angebracht war. Überhaupt nicht.
    Ich verspreche dir, sollte man dich irgendwie dafür belangen, von wegen dass du gegen die Lex Mercatus verstoßen hättest, indem du deinen Marktschreier hast Dinge schreien lassen, die den germanischen Fischhändlern vielleicht etwas sauer aufgestoßen sind, dann bekommst du durch deine eigenmächtige Verwicklung meines guten Namens in diese ganze Sache gleich noch eine Klage obendrauf!


    Aber nochmal, entschuldige bitte mein Temprament. Denn es gibt einfach so viel, das mich zur Zeit ärgert. Ich schreibe dir nämlich auch, um dich darüber in Kenntnis zu setzen, dass unser lieber Vetter Tiberius, Tiberius Helvetius Varus, dass der dabei gesehen wurde, wie er meine Hochzeit Hand in Hand mit Quintilia, der Verlobten des Eques Germanicus Aculeo verließ. Unabhängig davon, was danach vorgefallen ist oder hoffentlich eben auch nicht, wird dir hoffentlich bewusst sein, welches unschöne Licht (um nicht zu sagen: welchen tiefschwarzen Schatten!) dieses Verhalten unseres Vetters auf mich, auf dich und auf eure Gens wirft.
    Verflucht nochmal, der Germanicus ist ein Freund meines Mannes, er ist ein Verwandter der beiden Senatoren Germanicus Sedulus und Germanicus Avarus! Und die ihrerseits sind mit den Iuniern beziehungsweise Decimern verbunden! Hast du eine Vorstellung davon, was dieses kleine Abenteuer uns alle kosten könnte?! Alles! Marcus, ich erwarte von dir, dass du dir Tiberius einmal gehörig zur Brust nimmst und ihm klarmachst, dass er sich A. angemessen bei den Germanicern zu entschuldigen hat, am besten sogar bei allen dreien! ..dass er sich B. in Zukunft von dieser Quintilierin fernhalten sollte! ..und dass er sie C. in unserem und vor allem seinem eigenen Interesse diskreditieren und hauptverantwortlich für diesen Skandal machen sollte!


    Oh, ja, du hast richtig gelesen: Ein Skandal ist das! Und ich sage dir aus tiefster Überzeugung, dass ich sogar glaube, dass es wirklich nicht Tiberius' Schuld war, da hineingeschlittert zu sein. Denn wieviel hatte er getrunken? Und von meinen.. Genussmitteln hat er doch sicherlich auch etwas genommen?
    Diese Quintilia auf der anderen Seite ist eine ungehobelte, infame Giftnatter! Ich traf sie einst in den Thermen, wo sie meinte meinen Freundinnen und mir ihre Sklavin als Freundin vorstellen zu müssen! (Wahrscheinlich gehört sie sogar zu dieser Christianer-Sekte!) Sie war hochoffiziell nur als Verlobte des Germanicers zur Hochzeit geladen und als solche auch erschienen. Sich dann, nur um sich zu rächen und meine Hochzeit zu skandalisieren, einem meiner Verwandten an den Hals zu werfen, nachdem der schon so hackedicht war, das ist fast schon kriminell!


    Mach Tiberius das mit allem nötigen Nachdruck bitte klar! Und denke dabei daran: Es hat dieses Mal Tiberius getroffen. Sie hätte ihre wilden Klauen aber auch genauso gut in dein Fleisch rammen können...!


    Kurz noch eine letzte Sache: Meine Hochzeitsnacht war vieles.. nur ganz sicher nicht enttäuschend! Ja, es war sogar die beste Nacht, die ich je hatte! - Ich hoffe, dass ich deine Neugier damit zur Genüge gestillt habe und mir irgendwelche Anspielungen auf die Schlafzimmeraktivitäten mit meinem Mann zukünftig erspart bleiben! Du willst mich nämlich nicht wütend erleben, glaube mir....


    Grüß die Götter, wenn du sie siehst!
    Vale bene!


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    Sergia Fausta
    ANTE DIEM V ID IUN DCCCLXIV A.U.C.
    Casa Sergia | Rom | Italia


    "Ich hab keine Ahnung was Varus tatsächlich mit dieser Quintilla getrieben hat und warum die Fausta so auf die Palme bringt. Fakt ist nur ich kann das vorerst nicht klären bis Varus wieder da ist und die Götter wissen das kann Tage dauern. Solange kann ich das aber unmöglich unbeantwortet lassen.... Dafür ist Fausta viel zu.... also sie hat dafür viel zu viel Feuer....öhm wie auch immer ich..also wir müssen vorher hin, sie beruhigen und von... drastischen Taten abhalten. Dafür wären die helvetischen Hochzeitsgeschenke meiner Meinung nach perfekt. Ich hätte dich wie gesagt nur als Rettungsanker gerne dabei. Erstens kenn ich Faustas Mann noch nicht besonders und zweitens hältst du Fausta eventuell von einem Ausbruch ab.... so von Frau zu Frau."

    "Da stimme ich dir zu die einfachste Art einen Kampf zu gewinnen ist der ihn gar nicht führen zu müssen weil man vorher schon gewonnen hat."
    Oder so ähnlich... so ganz richtig war das Zitat von einem dessen Namen ihm im Moment entfallen war wohl nicht. Aber mehr wollte Commodus zu dem Thema erst einmal nicht sagen.


    An der Schwelle zwischen Atrium und Vestibulum wechselten Commodus und Faustus für´s erste die letzten Worte und Commodus, nachdem er bezüglich des vorher gesagtem genickt hatte, verabschiedete sich mit einem:
    "Bis bald", dass, so jedenfalls der Plan, nicht irgendwie weinerlich oder bittend klang sondern mehr wie ein Versprechen.


    Nachdem Fausta dann gegangen war begab Commodus sich erst einmal ins Balneum.
    Einige Zeit später kehrte er in sein Cubiculum zurück und deponierte seine Trophäe, Faustas Strophium, in einer seiner Kleidertruhen.