ZitatOriginal von Helvetia Vera
Ihr siebter Sinn hatte sie nicht getäuscht. Das große Thema! Bis jetzt hatte sie eine Schonfrist. Andere in ihrem Alter waren bereits verheiratet und hatten das erste Kind und das zweite…..Manchmal war es schon blamabel beim Treffen mit Freundinnen und Bekannten ohne Mann da zu stehen. Worauf lief es hinaus? Nicht hübsch genug, verkorkster Charakter und andere Nebensächlichkeiten, wie Geld. Über das man nie sprach, man hatte es. Dabei war sie die Tochter eines Senators. Also an was lag es. An ihrem Bruder! Sie selbst konnte sich ja unmöglich an jemanden ran schmeißen. Commodus verfolgte sicherlich Ziele, die der Familie zugutekamen. Aber es war nett von ihm, sie in die Planungen mit einzubeziehen.
„ Was für einen Mann?“ tat sie überrascht. Na einen Senator oder Consul! Das brachte es mit sich, dass das meist ältere Typen waren. Die redeten dann womöglich den ganzen Tag nur über Politik. Für Vera ein Graus, verstand sie nur sehr wenig davon. Sie interessierte Politik rein weg gar nicht. Ihre Ausrichtung war ihrem Vater und großen Bruder geschuldet. Ein Soldat ob nun Rom oder Provinz. Heut zu Tage war das Leben in der Provinz genauso komfortabel wie in Rom. Nicht so groß und Pompös aber immerhin. Vera’s Bedürfnisse und Wünsche hielten sich in Fragen pompös noch in Grenzen. Ihre Aufenthaltsdauer in Rom war zu kurz, um diesen Lebensstil schon so richtig anzunehmen.
„ Keinen Politiker, egal wie alt. Die suchen stets und ständig Ausflüchte. Wer weiß ob es dann je Kinder in der Familie gebe würde.“ Ein schelmischer Blick zu ihrem Bruder bevor sie weiter machte. „ Ich denke eher an einen Soldaten, wie Vater oder Caecina. Ich weiß, zu alt sollte er nicht sein. Ein bisschen Geld wäre beruhigend. Aber zu jung auch wieder nicht. Ich will nicht gleich nach dem nächsten Feldzug Witwe sein. Und bitte nicht gleich den nächst besten Optio. Ja?“ Das Problem, was sich aus ihrem Wunsch ergab. In Rom waren außer den Prätorianern und Urbanern keine Soldaten vorhanden. Wie wollte Commodus das anstellen, ihr ihren Wunschkandidaten vorzustellen? Über die angedachte Familienpolitik äußerte sie sich nicht. Jede Familie wollte Nachkommen. Es ging schließlich um ihren Erhalt. Das lag nun nicht alleine in ihren Händen. Ihr zukünftiger Mann und die Götter spielten da eine wesentliche Rolle. Aber das hieße erst einmal einen Mann haben. In diesem Falle machte sie es Commodus nicht einfach.
" Mein Wohnort wird sich dann nach der Heirat ergeben. Aber eins sag ich dir gleich. In einer Hinterhof Insula werde ich nicht wohnen und was ich tun werde kommt ganz darauf an. In der Provinz bietet sich ein kleiner Betrieb an." Sie rekelte sich auf dem Stuhl. " Erst musst du einen Mann für mich finden, dann reden wir wieder darüber."
Der Wein machte so wohlig müde und das schon am Vormittag. Ds hielt Vera nicht ab, ihren Becher zu leeren.
Commodus hörte sich ruhig die Worte seiner Schwester an. An der einen Stelle nickte er während er an einer anderen den Kopf schüttelte.
Die Wahl eines Soldaten gefiel Commodus nicht soo gut. Ein Politiker wäre in dem Sinne besser gewesen da dort die Aussicht eines frühen Todes weit aus kleiner war. Andererseits wusste Commodus noch von früher das Vera immer schon Uniformen sehr anziehend gefunden hatte.
"Also kommen wir zum ersten was das Geld angeht. Ein reicher Mann ist sicherlich eine schöne Sache und wenn sich da was passendes kombinieren lässt wird wohl keiner dagegen sein. Aber sei versichert du wirst als Frau immer dein eigenes Geld haben. Ich habe dir schon einen Barbier und einen Schusterbetrieb gekauft. Ich dachte vielleicht noch an einen dritten... vielleicht ein Töpfer? Natürlich alles komplett ausgestattet mit entsprechenden Sklaven usw. Dann ist es egal ob dein Mann viel oder wenig Geld hat oder gerade auf einem Feldzug im hintersten Britannien ist du hast dann immer dein Auskommen! Noch sind der Barbier und der Schuster an verschiedenen Orten. Aber ich habe vor demnächst die Casa hier im großen Stil umbauen und renovieren zu lassen. Die alte Casa ist so gut wie verkauft und dann geht es los!"
Commodus war kurz abgeschweift, es ging hier ja nicht um seine Vorhaben mit dem Haus von Varus.
"Aber zurück zu deinem Mann. Wie gesagt ein wenig Zeit hast du noch da ich mich erst einmal umhören und umschauen werde! Aber ewig kann das ja auch nicht mehr gehen.... auch wenn ich dich am liebsten immer als kleine Schwester an meiner Seite hätte so wirst du ja auch älter und sicherlich haben schon einige deiner Bekannten in deinem Alter einen Mann und Kinder, oder?"