Beiträge von Silanus

    Er spürte ihr Unbehagen, doch es war ihm egal! Er spürte wie sie förmlich erstarrte, doch es war ihm egal. Ja er hatte etwas mit ihr vor und so wie er nun hinter ihr stand, sie fest hielt konnte er sich auch denken, welche Gedanken sie nun haben musste und wie sie sich nun fühlen musste.
    Jedoch hatte er nicht das vor, nicht nur! So wie sie nun vor ihm stand schön und wohlriechend war sie wie eine Muse, von denen die griechischen Philosophen immer schrieben. Ja sie sollte so eine Art Muse werden, SEINE Muse werden!


    Er fragte sich gerade, ob er überhaupt noch wollte, dass sie als Lupa arbeitete! Irgendwie wollte er sie für sich alleine haben, nur für sich! Andererseits, wollte er nicht immer und ewig für eine weitere Person sorgen wollen! Was also sollte er tun?
    Sollte er sie mit anderen Männern teilen? Sicher sie wäre dann für diese Männer eine andere, nicht seine Muse aber trotzdem sollte er sie teilen?
    Wieder atmete er tief ihren Duft durch die Nase ein, seine Hände erkundeten ein wenig mehr ihren Körper, in seinem Kopf rasten die Gedanken, was sollte er tun?
    Er sagte nichts, genoss einfach nur den Augenblick, dass sie sich unwohl dabei fühlen würde war ihm egal, sie würde sich schon daran gewöhnen, notfalls würde er sie dazu bringen, dass sie sich daran gewöhnte, denn so schnell würde er sie nicht wieder gehen lassen. War es ein Wink der Götter, dass sie gerade seinen Unterschlupf ausgesucht hatte?
    Was waren deine Pläne für Rom? hatte er das jetzt wirklich gefragt? wunderte er sich über sich selbst! Was stellte sie mit ihm an, dass ihm eine solche Frage entglitt? Nun war es zu spät, die Frage war gestellt...

    Beroe wusste wie sie Silanus zufrieden stellen konnte, denn er hasste nichts mehr als auf irgendetwas lange warten zu müssen! Sie schien diese Tatsache verstanden zu haben denn es dauerte nicht lange bis sie wieder vor ihm stand und die viel zu große Tunika ablegte.


    Als sie die phiole mit dem Öl öffnete strömte sofort ein süßlicher Duft heraus und umgab ihren schier makellosen Körper wie eine liebliche Wolke. Ja der Duft passte zu ihr, zierlich, weiblich und etwas verspielt. Silanus erwiderte ihre Blicke, jedoch konnte man in seinem blassen Gesicht keine Regung erkennen. Man konnte nicht erkennen, dass es ihn ein wenig an seine Kindheit erinnerte, dass es ihn ein wenig beruhigte.
    Er sah sie an, wie sie das Öl auftrug, atmete den Duft ein, erhob sich und stellte sich hinter Beroe.
    Seine Hände legten sich auf ihren Bauch, drückten sie näher anihn.
    Seinen Kopf legte Silanus auf ihre Schulter und atmete tief durch die Nase ein. Ja das war ihr Duft für ihn und nur für ihn. Er hielt sie wortlos fest, seine Hände wanderten ein klein wenig höher aber nicht zu weit.


    Ja etwas habe ich mir für dich vorgestellt! sagte er dann, hielt sie aber immer noch fest...

    Als sie die Casa wieder erreicht hatten sauste Beroe auch schon los, holte Wasser, putzte und machte, dass Silanus am Anfang einfach nur dastand und ihr nachschaute. Sie legte sich wirklich ins Zeug und das verblüffte Silanus ein wenig. Sicher sie wollte alles tun, damit er nichts an ihr auszusetzen hatte, aber dieser Tatendrang erstaunte ihn nun doch ein wenig, vor allem von einer geflohenen Lupa. Das machte mehr den Eindruck, als wäre sie eine Sklavin gewesen. Aber Silanus sollte es nur Recht sein und ihm war es so oder so egal, was sie vorher war, für ihn zählte nur was sie jetzt war und zwar war sie nun sein!


    Silanus zog sich den Mantel aus und warf ihn in eine Ecke, welchen Beroe aber sofort aufhob und verräumte. Auch das hatte ein leichtes anerkennendes Nicken zur Folge und so begab sich Silanus ins Cubiculum nahm seinen Dolch, setzte sich auf den Stuhl neben dem Tisch und begann damit die Klinge des Dolches lagsam auf dem Tisch zu drehen. Er verlor sich in seinen Gedanken, so wie er es immer tat, wenn er ein wenig Ruhe fand. Er dachte über sämtliche Dinge nach, aber vor allem dachte er über seinen jetzigen Auftrag nach! Er musste die Konkubine von Salinator finden und ging in Gedanken schon einmal seine ersten Schritte durch, sodass er Beroe am Anfang gar nicht wahrgenommen hatte, geschweige denn gehört hatte.


    Äh... Was?... Ah ja mach das! stammelte er noch vollkommen in Gedanken und sah zu ihr auf. Er sah sie eine Weile an, musterte sie von oben bis unten, Beroe könnte ihm dabei unter Umständen behilflich sein. Wenn sie ihre Ohren bei den anderen Lupas auf der Straße ein wenig offen hielt könnte sie die ein oder andere Information vielleicht in Erfahrung bringen, aber das würde er später mit ihr besprechen.


    Aber bevor du kochst, solltest du das neue Kleid anprobieren und ein wenig vom Duftöl auftragen! Ich möchte sehen, ob es dir steht! meinte er, noch bevor sie wieder den Raum verlassen konnte...

    Silanus hielt sich dezent im Hintergrund und beobachtete wie Beroe von einem Stand zum anderen huschte und mit den Händlern feilschte. Hin und wieder zeigte sie mit dem Finger in seine Richtung und in diesem Moment schaute Silanus besonders grimmig drein, damit sich der Händler auch überreden lies.
    Auch mit ein bisschen Stolz beobachtete er Beroe wie sie ein Päckchen beim Gewürzhändler mitgehen lies. Silanus täuschte sich in der Hinsicht selten in Menschen. Wenn jemand Talent hatte zum Stehlen und Betrügen erkannte Silanus sofort und förderte dieses Talent dementsprechend. Beroe erwies sich als wahres Naturtalent!
    Als sie alles beisammen hatte ging Silanus zu ihr und klopfte ihr mit ein wenig Stolz und Anerkennung leicht auf die Schulter.

    Bravo meine kleine Beroe! Wie ich sehe gewinnst du langsam aber sicher Spaß an der Sache? Bei unserem nächsten Besuch auf dem Mercatus, zeige ich dir wie man den Leuten direkt das Geld aus der Tasche zieht!
    meinte er mit einem leichten fiesen Lächeln im Gesicht und nahm ihr einige Sachen ab. Er wollte ja schließlich keinen Packesel, sondern etwas schönes zum Ansehen haben.


    Aber für heute reicht es! Du hast dich gut geschlagen! Anfänglich ein wenig unsicher, aber bis zum Schluss hast du dich gut gemacht! lobte er sie noch einmal und das wollte bei Silanus schon was heißen!
    Aber jetzt lass uns nach Hause, ich hab Hunger! sagte es und bog auch schon in die Richtung in der die Casa Ogulnia lag ein.

    Ihre Geste und ihre Worte schmeichelten Silanus sehr. Ja sie war diesbezüglich eine Meisterin, aber auch Silanus selbst wusste wie er auf andere Menschen und vor allem auf Frauen wirkte. Er wusste, dass sie ihm in diesem Moment nur etwas vorspielte, aber genau das taten Lupas eben sie spielten den Männern etwas vor und sie spielte gut.
    Er wollte es auch nicht anders, denn so war es für ihn unkomplizierter.


    Als sie ihn fragte was er haben wollte, war seine Entscheidung scjon gefällt! Er hasste Fisch und alles was damit zu tun hatte.


    Nimm Hühnchen! Ich will keinen stinkenden Fisch im Haus haben! meinte er leicht angewiedert! Und beeil dich ich will langsam zu angenehmeren Dingen nach Hause! fügte er noch hinzu, überlies es aber ihrer Fantasie was er damit meinte...

    Silanus blieb stehen und schaute Beroe in ihre Augen. Ein Weilchen musterte er sie bevor er sich wieder in Bewegung setzte.


    Fast Richtig! meinte er dann Es geht nicht, darum dass ich dir drohe dich umzubringen, das ist nicht wichtig! Es geht darum, wie ich dir drohe! Dir einfach nur mit dem Tod zu drohen bringt nichts, da du dich mit dem Gedanken anfreunden kannst und dir irgendwann denkst, na gut, dann weilst du eben im Elysium! Wenn ich dir aber drohe und dir blidlich beschreibe, welche Qualen du vorher erleiden musst, die so schrecklich sind, dass der Tod dann wie eine Erlösung ist, welche ich dir erst dann gebe, wenn ICH es will, dann hast du die Macht! Natürlich musst du es auch ernst meinen, eine Drohung ist nur dann etwas wert, wenn sie auch ernst gemeint ist! erklärte er nicht nur um ihr die Methode zu erklären, sondern ihr gleichzeitig auch wieder in Erinnerung zu rufen, dass er alles was er sagte ernst meinte! Auch wenn er jetzt relativ freundlich war, würde er nicht zögern sie umzubringen, sollte sie ihn verraten oder versuchen aus seinem Leben zu fliehen! Und genau das habe ich bei dem Händler gemacht! Für ihn war nicht sein eigener Tod ausschlaggebend, sondern die Vorstellung welche Qualen seine Familie erleiden würde! Damit habe ich ihn sehr schnell und leicht geknackt! Dann legte er wieder seinen Arm um ihre Schulter. Er genoss irgendwie ihre Nähe, er genoss sie sogar sehr aber das versuchte er nicht zu deutlich zu zeigen, da er sich selbst noch nicht sicher war wie er auf die ganze Situation überhaupt reagieren sollte.
    Du wirst sehen, auch dir wird es irgendwann leicht fallen jemanden zu drohen, zu bestehlen oder sogar mehr! Ist reine Übungssache! Sie kamen an einem Stand vorbei, welcher Lebensmittel verkaufte, da blieb Silanus wieder stehen.
    Ich will, dass du heute für uns kochst! Also hol etwas gutes! meinte er schließlich, da sie ja gesagt hatte, dass sie gut kochen würde!

    Auch diese Reaktion kam nicht überraschend! Händler waren doch überall gleich, ob in Rom oder Syrien es waren allesamt Feiglinge! Mit einem kurzen Nicken und einem diabolisch fiesem Grinsen nickte Silanus dem Händler zu.
    Eine gute Entscheidung! Deine Familie wird es dir Danken! meinte er dann noch süffisant, als ob der Händler in seinen Augen nicht schon genug gedemütigt war.
    Hier dein Geld! Dein Stand gefällt mir, ich werde öfter schauen ob du etwas neues für meine reizende Frau hast! sagte Silanus und gab dem Händler einen Beutel mit den 120 sesterzen. Die Waren wurden eingepackt und Silanus schlenderte mit Beroe wieder von dannen.
    Wie du siehst kann es dir bei mir ganz gut gehen, wenn du dich an die Regeln hälst! Wer sonst hat dir schon jemals solche Dinge gekauft? sagte Silanus zu Beroe. Und was hast du gerade bei diesem Verkaufsgespräch gelernt? wollte er dann wissen, ob sie erkannte, dass jeder ein Druckmittel hatte welches man benutzen konnte, beim Händler war es eben die Familie.

    Silanus hörte sich die Worte von Herodorus an und musterte ihn ein Weilchen stumm.
    Es liegt sicher nicht in unserem Interesse, anderen Geschäftsmännern ihre Geschäfte kaputt zu machen! meinte er dann.
    Wir haben uns nur gedacht, dass es für uns beide besser ist, wenn wir fusionieren! Wir würden den kompletten Markt abdecken sozusagen als freiberuflicher! Wir unterstehen keinem der Kollegien und das wird sich auch nicht ändern! Sicher können wir miteinander Reden, wenn du sagst du wärst an einer bestimmten Art von Arbeit interessiert, dass wir uns dann diesbezüglich einigen. Silanus blickte Herodorus direkt in die Augen...

    Wieder wanderte sein Blixk zwischen Beroe, der Tunika und dem Händler hin und her! 300 war eine stolze Summe, da würde er seine Reserve ankratzen müssen, welche er von Volpe hatte. Wenn der wsste, dass sein Geld für Öl und Kleider für eine billige Straßenlupa draufging würde er sicher vor Wut platzen! Aber was sollte er machen? Silanus war sein bester Mann gewesen also wen sollte er schicken ?
    Ich sagte dir doch, du sollst die utopischen Preise lassen! zischte Silanus mehr als er es sagte, dann beugte er sich zu dem Händler vor Ich mache dir ein Gegenangebot! 120 für die beiden und meine Frau kann sich noch ein schönes Tuch aussuchen! noch bevor der Händler protestieren konnte fuhr Silanus fort und du kannst im momentum magnum einmal umsonst! Solltest du allerdings ablehnen, werde ich dich und deine ganze Familie aufspüren! ich werde deine Frau vor deinen Augen schänden lassen und deine Kinder ausweiden wie junge Rehe und nachdem du das alles gesehen hast werde ich dir erst erlauben zu sterben! Also wie sieht es aus, nimmst du mein Angebot an? Bei diesen Worten war nun definitiv jegliche Freundlichkeit aus Silanus verschwunden und all der Hass und Bösartigkeit kam zum vorschein, da er jedes Wort ernst meinte...

    Auch Silanus besah sich die andere Tunika ganz genau. Ja er konnte sich Beroe in diesem edlen Stoff zusammen mit dem wohlriechenden Öl sehr gut vorstellen und bei dieser Vorstellung schlich sich ein kleines, sehr kleines Lächeln auf sein Gesicht, welches man sogar als ein wenig freundlich bezeichnen konnte.
    Kurz schaute Silanus zwischen der Tunika und Beroe hin und her, nahm dem Händler die Tunika ab und hielt sie vor Beroe, um besser sehen zu können ob es zu ihr passte oder nicht. Und es passte, sie würde in dieser Tunika sicher wundervoll aussehen, ein Anblick welchen nur Silanus geniesen durfte.
    Dann sah er wieder zum Händler und in diesem Augenblick war auch der kleine Hauch von Freundlichkeit aus seinem Gesicht verschwunden.
    Und was soll mich das ganze kosten? fragte Silanus dann mit seiner typischen ruhigen leisen Stimme.
    Und da wir beide Geschäftsmänner sind, lass lieber den Utopischen Preis und sag gleich was es kosten soll! bei diesen Worten funkelten seine Augen förmlich...

    Die Gedanken die sich Beroe machte wusste Silanus nicht und auch wenn er sie wüsste wäre es ihm egal. Er schlenderte mit ihr über den Mercatus und hin und wieder ernteten sie den ein oder anderen komischen, fragenden unverständnissvollen Blick, waren sie doch vom äußeren ein ziemlich ungleiches Paar.


    Als sie schließlich den stand mit den Kleidern erreichten nahm er wieder seinen Arm von ihrer Schulter und aus Gewohnheit schaute er sich erst mal die Umgebung an, bevor er auf die Frage von Beroe einging. Er schaute sich die Tunika an, für ihre Arbeit würde es schon passen.


    Die kannst du für die Arbeit nehmen! Für Zuhause nehmen wir etwas anderes! meinte er ein wenig teilnahmslos. Er wollte, dass sie Zuhause für ihn etwas ganz besonderes war, nur er sollte Sie so zu sehen bekommen, niemand anderes! Sie sollte sein schöner Ruhepol werden, den er in Rom noch nicht gefunden hatte.


    Ich suche für meine Frau etwas ganz besonderes! Es soll ihre weiblichen Vorzüge gut betonen ohne jetzt zu verrucht zu sein! Es soll aus edlem Stoff sein, nicht zu billig!
    Meinte er dann zum Händler, welcher schwierigkeiten hatte Silanus zu verstehen bei all dem Lärm auf dem Mercatus.

    Zwei Tage später? Sollte das der Fall sein, würden noch Unterkunft und Verpflegung für die kleine dazukommen, aber Silanus sollte es Recht sein.
    Er notierte sich auch die auf seiner Wachstafel und klappte diese dann zusammen.


    Gut Flaccus! Dann werden wir uns mal auf die Suche nach dem Mädchen machen! Sollte noch was sein, weißt du wo du uns findest! Und wir werden dich kontaktieren wenn wir etwas über das Mädchen herausgefunden haben!
    Die Sorgen seines Gegenübers waren ziemlich unbegründet. Silanus wollte auch gar nicht wissen für wen er arbeitete! Je weniger man wusste desto besser war es für einen, und die galt für beide Seiten!

    Etwas skeptisch beobachtete Silanus das ganze Geschehen! Erhatte sich nun wirklich eine andere Reaktion erwartet. Als sich der "Anführer" als Herodorus vorstellte sah Silanus kurz zu Askan und versuchte in dessen Gesichtsausdruck zu lesen ob er ihn kannte oder nicht, aber Askan war in dieser Hinsicht wie Silanus selbst ein verschlossenes Buch.


    Salbe Herodorus! Ich bin Silanus und das ist mein Geschäftspartner Askan! Dein Mitarbeiter hat uns mitgeteilt, dass du uns sprechen willst? sagte Silanus dann

    Silanus war gespannt darauf wie sich Beroe in dieser Hinsicht schlagen würde. Er genoss es fast schon mit ihr über den Mercatus zu schlendern, lies sich das jedoch nicht anmerken.
    Als sie dann bei dem Stand ankamen übernahm auch schon gleich Beroe die Verhandlungen. Das war das erste positive was Silanus auffiel. Auch die gesamte Verhandlung mit dem Händler verlief voll und ganz zur Zufriedenheit von Silanus, sie hatte den Händler ganz schön heruntergehandelt, was darauf schließen lies, dass sie dann ebenfalls mit ihren Kunden handeln würde aber in die andere Richtung.
    Als ihn der Händler anblickte erntete dieser nur einen finsteren eiskalten Blick von Silanus, welcher sehr schnell verständlich machte, mit wem sich der Händler unterhalten sollte und das tat er dann auch.


    Am meisten überrascht war Silanus aber am Schluss des ganzen Schauspiels, als der Händler nach einer Tasche suchte und Beroe unaufgefordert etwas mitgehen lies. Vielleicht würde aus ihr doch noch eine brauchbare Diebin werden. Das Zwinkern von ihr quittierte Silanus mit einem anerkennenden Nicken, was für ihn schon einem riesen Lob gleich kam.


    Der Händler hatte eine Tasche gefunden, die beiden Phiolen darin verstaut und reichte sie Beroe. Dann wandte sich der Händler doch wieder an Silanus ob er nun wollte oder nicht, aber die Erfahrung hatte dem Händler gezeigt, dass bei einem "Paar" doch immer der Mann das Geld bei sich trug. Er hielt Silanus die Hand hin und räusperte sich übertrieben laut. Silanus blickte nur kurz auf die Hand und dann wieder in das Gesicht des Händlers, welchem sein nächstes Räuspern beinahe im Halse stecken blieb.
    Hier hast du deine 10 Denare sagte Silanus und kramte in seinem Geldbeutel, aber so, dass sein Dolch sehr gut zu sehen war. Als er ihm das Geld überreichte zog Silanus seine Augenlider zusammen, womit er einen noch gefährlicher Wirkenden Blick bekam. Ähm... Ja Herr, ich danke dir und deiner reizenden Frau! stammelte der Händler und lies das und beehrt mich bald wieder bewusst weg. Er würde mehr als nur glücklich sein, wenn er die beiden nie wieder sehen würde.


    Wieder legte Silanus den Arm um Beroe und schlenderte mit ihr weiter.


    Das war jetzt nicht einmal soo schlecht! Du hättest ihn auf 10 Denare runterhandeln können, aber im Großen und Ganzen lass ich es als einen Erfolg durchgehen! sagte Silanus, dass er auf eine gewisse Art sogar fast stolz auf sie war lies er aber weg. Ich will, dass du das Öl aufträgst wenn wir zuHause sind! Und nun wollen wir sehen ob wir für dich noch was hübsches zum Anziehen finden, diese Männertunika ist nichts für dich!

    Er hätte nichts sagen müssen, denn schon an der Reaktion seines Gegenübers erkannte Silanus, dass man hierbei also alles mit Samthandschuhen anfassen musste.
    Nungut, das war der Wunsch des Kunden und dieser sollte demnach auch respektiert werden. Deswegen nickte Silanus und notierte sich auch dieses nicht unwichtige Detail.


    Als er es aber ein drittes Mal innerhalb kürzester Zeit wiederholte, dass dem Mädchen nichts passieren durfte blickte Silanus von seiner Wachstafel auf und schaute dem Mann in die Augen.


    Schon gut, ich habe verstanden, ihr darf nichts geschehen! Richte deinem Bekannten aus, Sie wird unversehrt sein! sagte er schließlich und versuchte es so freundlich wie es ihm nur möglich war rüber zu bringen und das war für Silanus mehr als nur schwierig.


    Ich fasse dann nochmal zusammen: Wir suchen ein Mädchen names Thalia! knappe 20 Jahre alt, schwarzes Haar, blaue Augen ehemalige Konkubine von Vescularius und wahrscheinlich in Rom! bestätigte Silanus nochmals alle Informationen die er erhalten hatte, vielleicht fiel ihm ja noch ein Detail ein.


    Bleibt dann noch die Frage wie wir dich kontaktieren, wenn wir Informationen haben oder das Mädchen gefunden haben! Sollen wir sie irgendwo abliefern oder willst du sie hier abholen? wollte er noch wissen.


    Sim-Off:

    Man dankt! ;)

    Silanus sah in die gedeutete Richtung und nickte. Ihm war es egal mit was sie beginnen wollte, mit Kleidern oder Ölen er musste so oder so beides bezahlen.


    Auf ihr Kommentar hin, dass sie ihn nicht schon wieder enttäuschen würde atmete Silanus einmal kurz lauter durch die Nase aus.


    Das wird sich noch zeigen! Ich hoffe es für dich! meinte er dann! So ganz glaubte er noch nicht daran, aber vielleicht würde sie ihn ja überraschen.


    Ja versuche es da! Ich werde dich begleiten und zuhören wie du dich schlägst beim feilschen und verhandeln! sagte Silanus nach einer kleinen Pause, legte den Arm um ihre Schulter und ging mit ihr in Richtung des Standes. Er war wirklich gespannt, darauf zu erfahren wie sie sich in solchen Dingen schlug...

    Mit seinem typischen kalten Blick beobachtete Silanus das Geschehen! Er hatte den Aufpasser schon gleich entdeckt, da er sich nicht sonderlich gut versteckte und immer nur auf den einen Gewürzstand schaute!
    Als Beroe dann aber trotzdem zu diesem Stand ging und dort ihr Glück versuchte, wuchs das Interresse von Silanus noch mehr. Genau beobachtete er sein Eigentum wie sie ihr Glück versuchte und dabei auch fast erwischt wurde. Sie hatte also schon 2 von 3 Fehlern verbraucht die er ihr durchgehen lies.


    Als sie dann wieder vor ihm stand und ihm sagte, dass sie ihn nicht gesehen hatte schüttelte Silanus nur den Kopf. Das interessiert mich nicht! Das war die Nummer 2! Bleibt nur mehr 1 übrig, du solltest dich mehr anstrengen! Wenn du bei deiner Arbeit auch so stümperhaft bist, wirst du bald Nutzlos für mich sein! Ich hoffe für dich, dass du in den anderen Diensten und Künsten besser bist! meinte Silanus und nahm das Salz. Es war etwas sehr wertvolles was sie gestohlen hatte das musste er ihr lassen.


    Ich denke wir sollten jetzt die Sachen für dich holen! Etwas neues zum Anziehen und das öl! Du führst die Verhandlungen und lass dich nicht bescheißen !

    Also so wie er es sich dachte! Sie hatte Glück gehabt, dass sie nicht erwischt worden war.
    Er schaute wieder zu ihr, wie sie in den Pfirsich biss und so vor ihm stand. Einem Händler bei diesem Getümmel etwas aus seinem Angebot zu stehlen war eine Sache, ein Taschendiebstahl eine ganz andere. Aber heute würden sie sich nur auf den Stand konzentrieren.


    Ich sage dir die Dinge nur einmal! Also hör zu und lerne! Wenn du etwas nicht mitbekommst dein Pech, dann musst du es eben auf die harte Tour lernen! Außerdem hast du drei Fehler frei! Einen hast du schon verbraucht, wenn alle drei aufgebraucht sind, wirst du mit Schlägen bestraft! Hast du verstanden? sprach er dann und stellte auch schon wieder klar, dass sie gut zuhören sollte.


    Du hast es eigentlich schon nicht ganz falsch gemacht! Aber präge dir vorher die Umgebung ein! Manche Stände haben ein oder zwei Aufpasser! Die gilt es zu finden und zu Umgehen! Lass solche Stände am Anfang lieber in Ruhe! Das schwierigere sind die anderen Kunden und normalen Leute! Du weißt nie wie sie reagieren wenn sie dich beim Stehlen sehen! Manche interessiert das herzlich wenig, andere sagen es dem Händler und wieder andere rufen sofort nach den Urbanern! Deswegen such dir die Stände aus, bei denen am meisten Menschen sind! Je mehr Menschen, desto unachtsamer werden sie und desto leichter tust du dich! Und ich brauche doch hoffentlich nicht zu erwähnen, dass du nichts unternehmen sollst wenn Urbaner in der Nähe sind oder? erklärte er ihr und lies wieder seinen Blick über den Mercatus schweifen.


    Nun such dir einen Stand und bringe mir etwas das deiner Meinung nach zu mir passt! verlangte Silanus Und zwar jetzt! gespannt schaute er ihr nach wie sie sich wieder auf den Weg machte und sich ein neues Ziel suchte...

    Silanus und Askan waren dem Riesen gefolgt und nach einem schier endlosen Marsch erreichten sie eine der dunkelsten Gassen Roms.
    Während des gesamten Fußmarsch beobachtete Silanus genau die Umgebung und bemerkte das ein oder andere bekannte Gesicht.
    Es gab also einen viel schnelleren Weg, wenn es diese Kreaturen geschafft hatten vor ihnen hier zu sein.
    Es war mehr als nur an der Zeit, dass Silanus sich in Rom zurechtfinden musste. Er hasste es, wenn er nicht wusste wo er war.
    Als sie die Tür erreichten und der Riese zu klopfen begann legte sich die Hand von Silanus instinktiv auf den Griff seines Dolches.


    Sie betraten nach einer kleinen Weile den Raum in welchem sich Herodorus aufhielt.
    Silanus sagte er nichts, kannte er ihn doch sowieso nicht, deswegen wanderte der Blick von Silanus zu Askan, um in dessen Reaktion vielleicht erkennen zu können ob sie nun ein Problem hatten oder nicht.

    Aus Macht der Gewohnheit tauchte Silanus wieder in der Menschenmenge unter und beobachtete Beroe genau. Sie stellte sich nicht völlig bescheuert an, wie es Silanus befürchtet hatte, nein die Idee mit dem Geld suchen war sogar ziemlich gut.
    Wenn sie sich weiterhin so "geschickt" war, würde er aus Ihr eine gute Diebin machen.


    Als sie ihm den Pfirsich brachte nickte Silanus nur anerkennend.
    Nein der gehört dir! Wenn das das erste mal war, dass du etwas gestohlen hast, dann ist es nur gerecht, wenn du ihn behälst! Ich muss schon sagen, ich dachte du stellst dich blöder dabei an, aber das war gar nicht mal soo schlecht! sagte er dann, aber in seinem Gesicht, oder dem was man erkennen konnte, konnte man weder Freude noch Zorn noch irgendeine Reaktion erkennen. Seine Augen wanderten rastlos über die anwesenden Personen und wieder zurück zu Beroe.


    Hattest du vorher daran gedacht, dir die Umgebung einzuprägen? Hattest du daran gedacht zu schauen wer neben dir steht? Hattest du daran gedacht zu schauen ob Urbaner in der Nähe sind? fragte er sie dann und besah sich wieder den Markt...