Beiträge von Silanus

    Silanus kam mit Beroe auf den Mercatus Urbi! Bevor sie die Hauptstraßen des Marktes betraten hielt Silanus inne und betrachtete den gesamten Markt. Beroe war die ganze Zeit stumm und dicht hinter ihm gewesen und er wartete bis sie neben ihm stand.


    Also das wichtigste ist es, dass du dir ein Ziel aussuchst! Fang zuerst mit den Händlern an! Sie denken zwar sie geben auf ihre Waren acht, aber dem ist nicht so! Du suchst dir ein Ware aus, die du haben willst, gehst zu dem Stand und verwickelst den Händler in ein Gespräch zu einer ganz anderen Ware! Sobald seine Aufmerksamkeit total auf dieser Ware ist, steckst du das ein das u haben willst! Du als hübsches Mädchen hast es noch leichter als wir! Mach ihm schöne Augen und stehle mir,... sagen wir einen Pfirsich von dem Händler dort! Wichtig ist, dass du ganz normal tust, als würde nichts Passieren! Denke an etwas das dir Freude bereitet! Silanus zeigte auf einen Stand in der Nähe.
    Viel glück!


    Er war gespannt wie sich Beroe anstellen würde...

    Nungut, wenn sich der Bekannte nicht mit Silanus unterhalten wollte, sollte ihm Recht sein, bedeutete dies doch in den meisten Fällen, dass es ein höhergestellter Bürger war und diese hatten meistens Geld! Also wollte Silanus den Auftrag zur Zufriedenheit des Kunden erledigen, vielleicht würde er ihn und Askan ja weiterempfehlen und zu einem Stammkunden werden.


    Während der Bote zu reden begann, kramte Silanus eine Wachstafel heraus und notierte sich Einzelheiten, aber nicht in Latein, oder Griechisch, sondern in einer Schrift, welche er von Volpe gelernt hatte und die niemand lesen konnte, der den Schlüssel nicht hatte.


    Die Konkubine des Vescularius also! Bei dieser Information nickte Silanus kurz. Diese hatten meistens die Angewohnheit sich nicht sonderlich gut verstecken zu können, aber man wusste ja nie.


    Als er auf den Preis zu sprechen kam musste Silanus kurz nachdenken, das war bei Entführungen nicht immer leicht zu berechnen.


    Nun das hängt davon ab, wie schwer es wird das Mädchen zu finden! Wenn sie noch in Rom ist, ist es natürlich billiger, wenn wir sie in anderen Städten suchen müssen, dementsprechend teurer! Die Erfahrung hat aber gezeigt, dass diese Sorte Mensch nicht weit reist, ich denke sie wird also noch irgendwo in Rom sein! Dann hängt es noch davon ab wie wir vorgehen können! Wenn sie gänzlich unversehrt bleiben muss ist es schwieriger, wenn dein Bekannter sagt, er kann mit ein zwei blauen Flecken leben wird es leichter! Aber sagen wir mal150-250 Sesterzen! So um den Dreh wird es wahrscheinlich werden! 100 verlangen wir als Anzahlung um Informanten zu schmieren und Startunkosten zu decken! meinte er dann und nippte wieder an seinem Getränk.
    Wenn wir sie gefunden haben, wie können wir dich erreichen? Und wie wichtig ist es, dass sie unversehrt bleiben muss? wollter er dann noch wissen

    Silanus folgte mit seinem Blick ihrer Geste und sah, seine Blaue Tunika drüben liegen. Es wäre sicher besser, wenn sie vorerst diese Anziehen würde, da ihre Kleidung nicht einmal mehr als Putzlappen zu taugen schien.
    Er würde wohl oder Übel zuerst in sie investieren müssen, bevor er sie losschicken konnte, denn so würde sie eh niemand nehmen.


    Silanus legte seinen Kopf in den Nacken, schloss die Augen und verharrte einen Moment in dieser Position. Eigentlich war er gekommen um hier ein wenig Ruhe zu finden, um hier über sein weiteres Vorgehen nachzudenken, um hier einfach ein wenig in sich zu gehen. Und nun musste er anscheinend doch wieder auf den Markt oder das Haus verlassen, denn er vertraute ihr nicht!
    Wenn er ihr Geld geben würde, würde sie es nehmen und dann verschwinden und dann musste er sie suchen und bestrafen und das wäre ein noch größerer Aufwand.
    Ja zieh vorerst mal diese Tunika an! meinte er dann mit seiner ruhigen leisen Stimme.


    Er hob wieder den Kopf und schaute ihr wieder in die Augen. Sie hatte wirklich ein schönes Gesicht. Als sie aufstand um zur Tunika zu gehen, hielt er sie kurz fest strich ihr mit seiner Hand über den Rücken und lies sie kurz auf ihrem Hintern ruhen. Nein, dafür bleibt später noch Zeit! Nicht jetzt! musste er sich selbst zurechtweisen und lies sie wieder frei. Er schaute ihr nach und wunderte sich über sich selbst! Er machte sich normalerweise nichts aus solchen Dingen, warum also musste er sich bei ihr so zusammenreißen? Er musste unbedingt Ruhe finden und seine Gedanken ordnen!


    Er sah ihr zu wie sie sich anzog und wie erleichtert sie war, dass sie sich nun endlich anziehen durfte und dabei musste er wieder kurz lächeln. Nur ganz kurz konnte man soetwas wie Freundlichkeit oder wenigstens wärmere Züge in seinem Gesicht erkennen, bevor er wieder seinen kalten emotionslosen beinahe schon unmenschlichen Gesichtsausdruck aufsetzte.


    Als sie fertig war, begann auch er sich wieder anzuziehen. Er nahm den Dolch und strich langsam mit seinen Fingern über die Klinge, murmelte dabei einige Worte auf syrisch, ein Ritual, welches er immer machte, bevor er aufbrach. Er zog den Mantel an und zog die Kapuze über den Kopf, sodass man nur noch sein bleiches Kinn sehen konnte und seine eisblauen Augen erahnen konnte.


    Du wirst mich auf den Markt begleiten! Wir werden dort einige Dinge für dich besorgen! Neue Kleider, Duftöl und sonsitge Sachen! Außerdem wird es deine erste Lehrstunde in Sachen Taschendiebstahl werden! meinte er dann und deutete in Richtung Tür.

    Nun das werden wir ändern müssen! Ich kann dir beibringen bei wem du es versuchen kannst und bei wem besser nicht! Bei wem es sich lohnt und bei wem nicht! Wenn du willst! Könntest dir so einen guten Nebenverdienst beschaffen! meinte er und sah sie an wie sie vor ihm kniete.
    Sollte er nun einverlangen was ihm angeboten worden war? Sauber war sie ja nun!
    Er dachte kurz darüber nach, entschied sich dann aber doch dagegen, dafür gab es noch genug Gelegenheiten!


    Hast du auch saubere Kleidung oder nur diesen dreckigen Fetzen dort drüben? fragte er dann...

    Das war eine typische Geschichte wie ein junges Mädchen zu einer Lupa wurde. Silanus öffnete kurz seine Augen und schaute zu ihr auf. Sie versuchte um die Narben herum zu waschen.
    Nur nicht so schüchtern! Die sind alle schon verheilt! sagte er dann und schloss wieder die Augen!


    Nun dann ist ja Rom für dich auch nicht so gut gelaufen wie erwartet, hm!? fragte Silanus dann.
    Aber keine Angst, wenn du dich gut anstellst und die wenigen Regeln beachtest werden wir gut miteinander auskommen, da bin ich mir sicher! und das meinte er sogar ernst.


    Ich werde nicht sehr oft hier sein, dann hast du das Haus für dich! Wenn ich da bin weißt du was du zu tun hast und ganz wichtig ist mir Ruhe! Viel Ruhe! sagte er weiter und genoss das Bad.


    Wie sieht es mit deinen Fähigkeiten als Diebin aus? wollte er wissen, denn so konnte sie auch noch was für sich verdienen.

    Lykien? Die Heimat seiner Mutter dachte sich Silanus und bei diesem Gedanken musste er kurz lächeln, was aber nicht allzulange anhielt.
    Und wie kommt eine junge Lykierin in ein Lupanar in Misenum? wollte Silanus dann wissen. Sie hätte ihm ruhig sagen können, dass sie eine entflohene Sklavin war, das war ihm egal, jetzt gehörte sie ihm und wenn sie von ihm fliehen würde, würde er sie jagen. Wenn es sein musste von Hispania bis in die entlegendsten Winkel des Imperiums, aber er war sich sicher, dass sie das wusste.
    Wie lange hast du im Lupanar gearbeitet und vor allem warum haben sie dich gehen lassen? Ich meine du bist doch ein hübsches Mädchen die lassen sie in den Lupanaren doch recht selten einfach so gehen? setzte Silanus nach irgendwas stimmte an der Sache doch nicht.


    Bevor du antwortest, hol einen Schwamm oder Lappen und einen Eimer Wasser! Silanus genoss es richtig, eine Sklavin zu besitzen und als sie wieder das Schlafzimmer verlassen hatte um die Sachen zu holen entkleidete er sich komplett. Silanus hatte eine drahtige Figur, sein gesamter Körper war mit Narben von Stich und Schnittwunden übersäht, alles Andenken aus seiner Vergangenheit. Eine Narbe stach wirklich heraus, sie stammte aus einer Messerstecherei in Syrien, welche Silanus beinahe nicht überlebt hatte. Das Messer verfehlte sein Herz um Haaresbreite.
    Als Beroe wieder den Raum betrat blickte er wieder zu ihr auf, deutete ihr sie solle näher kommen und schloss dann seine Augen.


    Ich möchte dass du mich wäscht! gab er ihr die Anweisung und war gespannt auf ihre Antwort auf seine Fragen von vorher.

    Die Anrede Dominus gefiel Silanus! Ihm gefiel ihre ganze Unterwürfigkeit sie wusste wo ihr Platz war!
    Als sie nach drausen ging schaute Silanus ihr nach, auch von hinten machte sie ein mehr als gutes Bild!
    Während sie sich wusch und zurecht machte zog er seinen Umhang aus und setzte sich auf einen Stuhl!
    Sie tat Recht daran sich zu beeilen und sich anschließend zu zeigen! Nun konnte man ihreexotische Schönheit in voller gänze sehen. Lange betrachtete Silanus Beroe ja sie war genau sein Typ und wenn sie es gut anstellte würde sie ein doch ganzangenehmes Leben führen!


    Also ich erwarte, dass du mir immer wenn ich komme einen Becher verdünnten Design bringst! Außerdem wäscht du dich jeden Tag wenn du von der Arbeit kommst und ölst dich mit Duftöl ein, ich mag den Geruch von anderen Männern nicht! und das machst du vor mir ich will es sehen! sie also zu, dass Wasser, ein Bottich und Öl im Haus sind! gab er ihr die ersten Anweisungen!


    Dann betrachtete er sie wieder eine Weile schweigend.


    Also woher kommst du? Sklavin oder Lupanar?

    Silanus atmete tief durch die Nase ein! Ja er konnte ihre Angst förmlich riechen! Nun war sie an dem Punkt wo er sie haben wollte!
    Mit dieser Angst die sie nun hatte würde sie es nicht wagen ihnzu hintergehen oder gar zu verraten!
    Er blickte ihr weiter in die Augen und dann wanderte sein Blick an ihrem doch sehr ansehlichen Körper entlang nach unten! Vielleicht liese sich doch die ein oder andere sesterze mit ihr verdienen! Und vielleicht kam er doch auf das Angebot zurück sich zu nehmen was nun ihm gehörte!


    Der Druck der Klinge lies langsam nach
    Dir sollte klar sein, dass ich dich überall finden werde, solltest du mich verraten! Ich habe einen Mann von Syrien bis nach Rom gejagt und ihn gefunden! Es gibt also im ganzen Imperium keinen Ort an dem du dich verstecken kannst! meinte er dann schließlich und nahm den Dolch ganz von ihrer Kehle. Langsam fuhr Silanus mit seinem Finger über die kleine Wunde an ihrem Hals!


    Du kannst hierbleiben! Aber du wirst für mich arbeiten! Was ich will wann ich es will! stellte er dann nochmal klar!
    wenn du etwas verdienst geht ein zehntel an mich am Anfang! Das Haus kannst du aufräumen oder auch nicht das ist mir egal! hast du verstanden? Du wirst keine Fragen stellen zu dem was ich von dir will oder was ich mache! fuhr er fort, dann wanderte seine Hand leicht über ihre Brust, was sehr untypisch für ihn war, aber sie gefiel Silanus.Und nun hol Wasser und wasch dich ersteinmal du bist ja ganz dreckig und verschwitzt

    Silanus sah ihr zu wie sie katzengleich aus dem Bett kroch und zu ihm kam!
    Er lies es auch zu, dass sie seine Hand nahm und zu ihrer Brust führte, schließlich war auch er nur ein Mann!
    Ihre Worte klangen auch sehr vielversprechend! Nicht das kochen und auch nicht das aufräumen, darauf legte er keinen Wert, aber das mit der Straße!
    Nicht ein jeder konnte sich eine Lupa imagnum Momentum leisten und die Straßenjungen konnten solche Dienste nicht leisten!
    Ein Mann war am gesprächigsten wenn er glücklich war und sie konnte einen Mann glücklich machen!


    Er sah an sich hinunter in ihr ängstliches Gesicht und zeigte keinerlei emotion!
    Dann, als sie sich mit ihrer anderen Hand unter seiner Tunika zu arbeiten begann packte er sie an ihren Haaren und zog sie herauf, dass sie vor ihm stand!


    Das was sie nun begonnen hatte, hätte nur die Stimmung verdorben!
    Silanus drückte sie gegen die Wand und die Klinge seines Dolches landete an ihrer Kehle!
    Sie war scharf, sodass ein zwei tropfen Blut ihren weg auf ihrem nackten Körper nach unten suchten!


    Lange sah er ihr so in die Augen, als wollte er direkt ihn ihre Seele eindringen!

    So sehr sie die ganze Situation verängstigte, so sehr genoss sie Silanus! Er liebte es Leute mit ihrer Angst zu quälen und genau das tat er nun.
    Ihre Geste war wirklich alles andere als unverständlich und Silanus dachte sogar darüber nach das Angebot anzunehmen, aber der Gedanke verflog auch recht schnell wieder. Es gefiel ihm mehr zu sehen wie weit sie bereit war zu gehen! Es war schon amüsant zu sehen, dass sie sich ein ums andere Mal anbot.
    Während er sie betrachtete und nun konnte er sie wirklich betrachten begann er langsam mit der Klinge seines Dolches zu spielen (und das jetzt nicht falsch verstehen! :D).
    Er dachte darüber nach wieviele Leben diese Klinge wohl schon geraubt hatte? Er versuchte sich eine Zahl zusammenzureimen aber es wollte ihm nicht gelingen es waren einfach zuviele.
    Als sie dann begann von Folter zu sprechen musste Silanus kurz lachen. Er kannte solche Gemüter wie das ihre zur Genüge. Diese brachen bei der Folter ein, bevor man eigentlich richtig begonnen hatte. Jeder Mensch brach bei Folter ein, es kommt nur auf die richitge Folter drauf an.
    Und als was willst du arbeiten? fragte er sie dann, denn eigentlich kamen für sie nur niedere Arbeiten in Frage, bei denen nicht viel zu holen war, zumindest nicht viel in Silanus Augen. Ob das die ganze Sache wert war?
    Eine Frau nehmen konnte er sich immer wann er wollte, schließlich war er der Besitzer des Magnum Momentum, aber Beroe hatte etwas an sich, das Silanus interessierte, vielleicht war auch das der Grund warum sie noch lebte.
    Und was sollte ich deiner Meinung nach mit deiner Ergebenheit und Loyalität anfangen? Du wärst dann wohl eher nur ein weiteres Maul das ich zu stopfen hätte! Das ist ziemlich viel Arbeit für mich! Unnötige Arbeit! Wieder beschaute er sie mit seinen blauen Augen und hier konnte man wirklich fast schon von einer Fleischbeschau reden...

    Als sie begann mit dem üblichen Floskeln, dass sie neu war und niemanden hatte rollte Silanus mit den Augen und schüttelte nur den Kopf.
    Warum nur, war das immer das erste was die Leute sagten? Warum nur sollte das jemanden aufhalten der sie umbringen wollte, wenn sie sagten dass sie neu in der Stadt waren?


    War es so schwer 3 Gründe zu nennen warum er sie am Leben lassen sollte? Sie wollte Miete zahlen? und als sie dann die Arme von ihrem Körper nahm und sich ihm anbot zauberte dies ein fieses Grinsen ins Gesicht von Silanus!
    Nicht weil er sich über das Angebot freute sondern weil er immer wieder erstaunt war wie weit doch die Menschen in ihrer Verzweiflung gingen.


    Er betrachtete sie wieder eine Weile und wäre er ein normaler dahergelaufener Gauner wäre er wohl schon längst über sie hergefallen, nicht aber Silanus.


    Du willst Miete zahlen? fragte er dann. Und wie willst du das anstellen? Ich glaube kaum, dass du Geld hast um dir mein Domizil zu leisten! fuhr er fort und wieder schlich sich ein fieses Grinsen ins Gesicht. Er ergötzte sich an der Angst der nackten Frau, es war so leicht fast so als würde er einem Kind die Süßigkeit nehmen. Dann warf er den Apfel in eine Ecke und putzte ganz langsam die Klinge während er sie ansah


    Ich sagte doch, du sollst mir 3 Gründe nennen! Ich habe bis jetzt noch keinen Gehört! Es scheint so als wäre dein Leben quasi nutzlos, wenn nicht einma, dir selber 3 Gründe einfallen warum man dich Leben lassen sollte! Dann betrachtete er sie noch einmal von oben bis unten genau und um sie noch ein wenig mehr zu quälen fügte er noch hinzu Und auf dein Angebot komme ich gleich zurück Er wusste, dass sein untypisches Äußeres für die Frauen nicht gerade einladend war und welche Überwindung es sie kosten musste ihm sich selbst anzubieten. Dass er es höchstwahrscheinlich eh nicht annehmen würde musste sie ja noch nicht wissen.
    Ihre Qualen gingen weiter...

    Sie hatten sich noch nicht wirklich bewegt und so hatte Silanus auch noch keinen Jungen losgeschickt um Askan bescheid zu geben. Immer wieder wechselte Silanus sein Versteck, ging mit den Menschemassen weiter und verschwand förmlich in der Menge.
    Diese Technik in der Öffentlichkeit unterzutauchen hatte Silanus in Syrien bis zur Perfektion trainiert und dieses Training hatte sich schon sehr oft bewährt.


    Nach einer Weile erschien Askan wieder auf dem Markt. Er hatte sich so gekleidet wie es sich Silanus gedacht hatte und so beobachtete er gespannt das weitere Geschehen. Silanus war zu weit weg um auch nur ein Wort zu verstehen, aber anhand der Haltung und der Reaktionen der Beteiligten konnte Silanus erkennen, dass etwas nicht nach Plan verlief...

    Silanus hörte sich die Worte von Saria an und betrachtete den Mann nocheinmal von oben bis unten.
    So wie der Mann keine Lust hatte die ganze Geschichte nocheinmal herunterzuleiern, sowenig Lust hatte Silanus auf unnötiges Geschwafel! Er kam immer gleich zur Sache und hier war ein kleiner Auftrag, der machbar war.
    Dann nippte er wieder an seinem Becher mit verdünnten Essig und dachte einen kurzen Moment nach. Die Aufgabe klang jetzt nicht sonderlich schwierig! Jede Person war auffindbar solange das nötige Kleingeld vorhanden war.
    Der Grund, warum jemand eine Person suchte, war Silanus egal! Er hatte schon oft miterlebt, dass man sich besser aus solchen Dingen heraushalten sollte!


    Nun, wir können jeden finden! Ob sich dein Bekannter dann mit ihr unterhalten will, oder was anderes mit ihr machen interessiert mich dann nicht! sagte er dann schließlich und stellte somit auch klar, dass er nicht nach dem Grund fragen würde, so müsste sich auch der Auftraggeber keine lächerliche Geschichte zusammenreimen. Ich bräuchte dann aber doch ein wenig mehr an Informationen! Name? eventuelle Decknamen? Bekannte? Alter? Aussehen? Wo wurde sie das letzte mal gesehen? Irgendwelche Lieblingsorte? Kannst du mir die Informationen geben, oder soll ich mich diesbezüglich mit deinem Bekannten unterhalten? Silanus wusste nicht inwieweit der Mann informiert war, ob er alles wusste oder nur den Auftrag weitergeben sollte.


    Achja warum versteckt sie sich? Hat sie was ausgefressen, oder versteckt sie sich nur wegen dem Bürgerkrieg? wollte Silanus dann noch wissen, denn sollte sie was ausgefressen haben und sich deshalb verstecken war sie schwieriger zu finden und ergo war auch der Preis höher.
    Und dein Bekannter weiß doch auch hoffentlich, dass wir das hier nicht umsonst machen? fragte Silanus dann sicherheitshalber nocheinmal nach, man wusste ja nie.

    Silanus genoss die Unsicherheit und Verzweiflung der Frau, es war gerade so, als würde ihm die Angst der Frau, welche sich als Beroe vorgestellt hatte neue, frische Energie liefern.
    Er konnte ihre Gedanken nicht lesen, aber wüsste er, dass sie ihn für Erebos hielt würde dies Silanus sicher gefallen und schmeicheln.


    Ihre gestotterten und ängstlichen Worte drangen an Silanus Ohren und er überlegte eine kleine Weile, in welcher er sie weiterhin ansah. Was sollte er mit ihr machen? Sie wusste nun wo er sein Versteck hatte, andererseits wem sollte sie es schon erzählen? So wie sie sich gab und wie sie aussah, hatte sie in Rom niemanden zu dem sie gehen konnte. Sollte er sie also leben lassen, oder doch auf Nummer sicher gehen? Schließlich war dies sein Geheimversteck, von welchem nicht einmal Askan wusste.


    Silanus dachte nach, wog für und wider ab und betrachtete weiter die Frau.


    Beroe?!.... kam es dann nach einer gefühlten Ewigkeit aus dem Mund von Silanus. Du weißt schon, dass ich dich töten kann? Schließlich bist du in mein Haus eingebrochen und hast meine Sachen gestohlen! fuhr er fort und auch bei diesen Worten blieb seine Stimme ruhig, leise und bedrohlich, da dies bedeutete, dass es nicht einfach nur eine leere Drohung war, sondern dass Silanus es durchaus machen würde.
    Was also soll ich mit dir anstellen, Beroe? fragte er sie nochmals und schnitt sich wieder ein Stück vom Apfel ab.
    Nenne mir drei Gründe warum ich dich am Leben lassen sollte! Erzähl was dich hergetrieben hat und dann werde ich entscheiden. Ja Erebos hätte es sicher nicht anders formuliert...

    Die Reaktion der Frau, war vorhersehbar und genau so amüsant.
    Wie sie versuchte sich mit den Armen zu bedecken, was ihr am Anfang aber nicht immer gelang, da hier und da etwas mehr Haut durchblitzte als von ihr beabsichtigt war.
    Sie würde sicher Angst haben, dass er nun jeden Moment über sie herfallen würde aber Silanus war nicht diese Sorte Mann.
    Er war der Sohn einer Lupa, war in einem Lupanar aufgewachsen und hatte sich auch den Rest seines Lebens nahe an solcherlei Etablissements aufgehalten. Auch hier in Rom war er, mehr durch Zufall, sogar zu einem der Besitzer eines sehr angesehen Lupanar geworden.


    Er betrachtete sie noch eine Weile ohne ein Wort zu sagen, ohne eine Miene zu verziehen, er stand einfach da, mit verschränkten Armen und betrachtete mit seinen kalten Augen einfach die Frau.
    Es gefiel ihm sehr, wenn man in den Menschen die Angst förmlich aufsteigen sehen konnte und Menschen Angst einflösen, darin war Silanus wirklich ein Meister.


    Er sagte immer noch nichts, betrachtete sie weiter und richtete sich langsam auf, sodass er nun gerade in der Tür stand. Ohne den Blick von ihr abzuwenden wanderte seine Hand langsam an den Griff seines reich mit syrischen Göttern und Zeichen verzierten Dolch und zog diesen mit einem leisen, aber langgezogenen und durchaus hörbaren Geräusch aus der Scheide.


    Er betrachtete sie weiter, ohne ein Wort zu sagen, stand da mit dem Dolch in der Hand und holte, dann aus seiner Tasche einen Apfel heraus, schnitt sich ein Stück ab, lehnte sich wieder in den Türrahmen und schob sich das Stück in den Mund, jedoch ruhte sein Blick weiterhin auf der Frau.


    Ist es nicht Brauch, dass sich zuerst der Gast vorstellt, bevor er dem Hausherren eine Frage stellt? fragte er dann nach einer kleinen Ewigkeit mit seiner ruhigen, leisen Stimme, welche die Unheimlichkeit seiner Augen noch unterstrich. Dass er nicht der Hausherr war und das Haus eigentlich selbst nur besetzte musste die Fremde ja nicht wissen.


    Also frage ich dich, wer bist du und was machst du hier? Außer dass du in meinem Bett schläfst und wahrscheinlich meine Vorräte geplündert hast! fügte er noch an, er wusste nicht ob sie die Vorräte geplündert hatte, oder nicht, er hätte es aber an ihrer Stelle.
    Während er auf eine Antwort wartete schnitt er sich ein weiteres Stück Apfel ab und schob sich auch dieses in den Mund...

    Obwohl Silanus nun in Rom einen festen Wohnsitz im Magnum Momentum hatte, kehrte er hin und wieder in die alte verlassene Hütte zurück, in welche er sich die ersten Tage in Rom zurückgezogen hatte.
    Er mochte es einfach, wenn er noch einen Unterschlupf hatte, von dem sonst niemand wusste, es war so eine Art Absicherung!
    Doch schon als er sich dem Haus näherte sah er sofort, dass etwas nicht stimmte, jemand war ins Haus eingedrungen! Silanus hatte an jedem Fenster und jeder Tür einige Gegenstände so platziert, dass diese umfielen, sollte jemand ins Innere des Hauses gehen, dem Eindringling würden diese alten Alltagsgegenstände nicht weiter auffallen, aber Silanus sah sofort, dass der Besen neben der Tür nicht mehr dort stand, wo er ihn hingestellt hatte.


    Langsam blickte sich Silanus um, niemand zu sehen, dann zog er seinen reich verzierten syrischen Dolch und betrat das innere des Hauses. So leise wie eine Katze und so gefährlich wie ein Löwe schlich Silanus von einem Raum in den nächsten, immer darauf gefasst sogleich einen Eindringling niedermachen zu müssen. Aber er fand am Anfang nichts, der einzige Raum der noch fehlte war das Schlafzimmer.


    Mit gezogenem Dolch machte sich Silanus dann auf den weg in eben dieses und blieb dann aber abrupt im Türrahmen stehen.
    Es war nicht leicht Silanus aus der Fassung zu bringen, oder ihn zu verwundern aber schlief nun wirklich eine nackte Frau in seinem Bett?


    Etwas verwundert blieb Silanus erst einmal stehen, packte seinen Dolch wieder weg, denn von ihr ging nun wirklich keine Gefahr aus, verschränkte die Arme und lehnte sich an den Türrahmen, dann betrachtete er sie eine Weile.
    Sie war nicht hässlich, zwar ein wenig schmutzig aber nicht hässlich! Sie sah auch nicht typisch römisch aus, irgendwie sah sie östlich aus.
    Noch eine Weile betrachtete Silanus die schlafende nackte fremde in seinem Bett bevor er sich laut räusperte und sie weiter mit seinen kalten blauen Augen ansah, wie sie langsam erwachte...

    Zitat

    Original von Sextus Aurelius Lupus
    ...


    In diesem Moment betrat Silanus das Lupanar. Er blieb kurz beim Eingang stehen und schaute sich einen Moment um. Es war eine Angewohnheit von ihm, sich zuerst einmal einen Überblick über einen Raum zu beschaffen bevor man blindlinks irgendwo hineingeraten könnte. Ihm fiel auch sofort der Mann auf, welcher mit Saria sprach. Jedoch hielt ihn Silanus nur für einen normalen Kunden und so ging er an den beiden vorbei in Richtung Theke. Im Vorbeigehen allerdings musterte er den Mann genau, ebenfalls eine Angewohnheit. Die kalten blauen Augen suchten schnell den Körper des Mannes nach Waffen und Geld ab.


    An der Theke angekommen reichte Silanus sofort einen Becher verdünnten Essig, Alkohl trank Silanus nie, da er es nicht mochte wenn er nicht Herr seiner Sinne war.
    Silanus machte ein zwei große Schlucke und drehte sich wieder in Richtung der Leute und lies seinen Blick über alle anwesenden schweifen.

    Zitat

    Original von Herodorus
    ...


    Silanus gefiel die ganze Sache nicht wirklich, aber andererseits war nun seine Neugier geweckt, wer denn nun der Herr dieses Riesen war! Außerdem wusste Silanus immer gerne darüber bescheid, mit wem er wann zu rechnen hatte und wenn sie sich mit dem Herrn einig werden würden, müsste man nicht immer auf seinen Rücken aufpassen, was Silanus aber grundsätzlich machte.


    Sollte sich aber herausstellen, dass der Chef von Hectamus nicht mit sich reden lies, wusste Silanus auch schon sein neuestes Ziel, so oder so, würde es ein interessantes Treffen werden.


    Silanus blickte sich um, zählte noch 4 Männer von denen die sie vorher umzingelt hatten und ging dann zu Askan.


    Ich zähle 4! Du? Wir sollten besser die Augen offen halten! Du kennst dich hier aus, merk dir jede noch so kleine Einzelheit auf dem Weg! Präge dir so gut es geht jedes Gesicht ein, und achte darauf ob es wieder auftaucht! meinte er dann zu Askan und folgte dann dem Riesen.

    Aus seinem Versteck am Stand des Tunikahändlers, beobachtete Silanus die Soldaten, wie ein Löwe seine Beute, sobald er sie erspäht hatte. Die kalten eisblauen Augen ruhten auf Flavus, dass diesem buchstäblich ein kalter Schauer über den Rücken herunterlaufen musste.
    Und anscheinend war dem auch so, denn plötzlich sah Flavus in die Richtung der beiden und der Gesichtsausdruck sagte Silanus, dass er besser verschwinden sollte, schließlich war er es gewesen, der Flavus ausgebildet hatte und ihm beigebracht hatte auf was man zu achten hatte und auf was nicht. Sofort war Silanus wieder in einer Gruppe Menschen untergetaucht und so für so circa jeden praktisch unsichtbar, Askan hingegen lehnte lässig an den Stand neben Silanus gelehnt und aß seine Datteln. Warum auch sollte er sich verstecken, ihn kannte Flavus nicht und so war er nichts anderes als ein Mann der eben gerne Datteln mochte.
    Aus diesem Versteck heraus, beobachtete Silanus weiter genau die Reaktionen von Flavus und als dieser immer wieder in ihre Richtung gesehen hatte, war Silanus klar, dass er anscheinend was gemerkt zu haben schien.


    Verdammt! Ich glaube er hat was entdeckt! Und dich mustert er auch die ganze Zeit! sagte Silanus zu Askan mit seiner typischen leisen ruhigen Stimme.


    Gut wenn sie nicht bewaffnet sind in der Stadt haben wir gute Karten! Mit den Urbanern legen wir uns nicht an, wenn wir die beiden aus der Classis umlegen, wird in Rom sowieso genug Chaos sein, da müssen wir uns nicht auch noch mit den Urbanern herumschlagen! Aber die beiden aus der Classis sind fällig, solange sie sich nicht trennen! dann wandte Silanus kurz seinen Blick von Flavus ab und betrachtete Askan. Er stand da in seinen Umhang gehüllt und seine Kapuze ins Gesicht gezogen! Man konnte nur erkennen, dass es ein Junger Mann war, aber genauere Details konnte man nicht ausmachen und schon gar nicht aus der Entfernung welche zwischen ihnen und den Soldaten waren. Kurz überlegte Silanus und dann meinte er mit einem teuflischen Grinsen im Gesicht während er wieder zu den Soldaten schaute und sein eiskalter Blick wieder auf Flavus zum ruhen kam


    Ich denke es wäre angebracht, wenn du dich ein wenig umziehen würdest! Zieh dich an, wie ein typischer aufstrebender junger Römer, welchem man aber ansehen kann, dass er auch mit der ein oder anderen Zwielichtigen Gestalt zu tun zu haben scheint! Silanus machte wieder eine Pause und beobachtete weiter aus seinem Versteck heraus die Soldaten. Es war wichtig, dass man erkennen konnte, dass Askan wenigstens Kontakte zur Unterwelt hatte, denn das machte ihn als neuen Besitzer glaubhafter und würde dadurch keine Zweifel wecken. Erst als er in der leicht veränderten Haltung Askans bemerkte, dass dieser seinen Plan noch nicht so ganz verstanden hatte fuhr er fort.
    Ich denke es wird Zeit, dass wir die Neueröffnung des Magnum Momentum unter neuer dynamischer Leitung feiern sollten, findest du nicht? Und die Befreier Roms, zu denen ja auch die Classis gehört bezahlen heute nur die Hälfte! Lade einige Männer ein, aber fädle es so ein, dass auch die beiden anwesend sein werden! Dort werden wir ihn uns vorknöpfen! Da wird sich sicher die eine oder ander Möglichkeit ergeben und er wird höchstwahrscheinlich auch mal ohne seine Kameraden sein! wieder machte sich dieses dämonische Grinsen in seinem Gesicht breit.
    Ich beobachte in der Zwischenzeit weiter und halte dich durch die Burschen auf dem Laufenden wo wir sind! Schick einge von ihnen her, wenn du ihnen begegnest! Wie ein Wolf fixierte Silanus wieder seine "Beute" und wie ein Bluthund würde er ihm folgen, jetzt da er seine Witterung aufgenommen hatte. Ja Flavus war eigentlich schon tot, nur wusste er es noch nicht, oder wusste er es doch? Wieder ruhten die eiskalten Augen auf Flavus und die dunkle Bedrohung schwebte über ihm...

    Silanus hielt sich gekonnt im Hintergrund und beobachtete die beiden Nautas und vor allem Flavus genau. Er lies aber auch die restliche Umgebung nicht aus den Augen, wie er es immer tat, wenn er in mitten einer Menschenmenge war. So erblickte er auch den Urbaner schon von weitem. Wenn es etwas gutes an den Gesetzeshütern gab, dann war es die Tatsache, dass man sie durch ihre Rüstungen schon von weitem sah.


    Als Askan sich "seinem" Stand näherte und erwähnte, dass sie alle sehr hoch dekorierte Soldaten waren, biss Silanus in einen Apfel, den er sich gerade gekauft hatte und ja er hatte ihn diesesmal sogar bezahlt, wollte er ja nicht auffallen.


    Pah! Hoch dekoriert schon! Ich wette die beiden haben sich in der Schlacht in die Tunika gepisst! Der Kaiser hat sicher jedem dahergelaufenen Laufburschen so ein Phaleradings und einen Armreif geschenkt, weil sie für ihn waren! Das wird nichts besonderes sein, oder hast du schon einen Soldaten hier in Rom gesehen, seid sie hier sind der nicht irgendeinen solchen Firlefanz umgehängt hat? dann nickte er unauffälig in Richtung des Urbanern Sogar DER hat seine Auszeichnungen frisch poliert! Ich wette wären wir auch nur in der Nähe einer Schlacht gewesen hätten sie uns auch so einen Schmarrn an die Brust gehängt! in seinen Antworten konnte man sehr gut heraushöhren, dass Silanus das Militär nicht wirklich mochte.
    Dann biss er wieder in seinen Apfel und schaute sich die Waren vor sich auf dem Stand an.
    Während er sich eine Tunika begutachtete und diese in die Höhe hob um sie genauer zu betrachten, wie normale Kunden dies eben so taten meinte er zu Askan. Es ist der Rechte! Der der es bei der Frau versuchen wollte! Ich würde sagen wir warten erst noch ein wenig ab! Zur Zeit sind mir zuviele von diesen Maultieren hier! Hast du gesehen wie sie bewaffnet sind? wollte er dann wissen und legte die Tunika zurück um eine andere zu nehmen.