Verus näherte sich seinem Verwandten zum römischen Händedruck, der etwas sehr Brüderliches zum Ausdruck brachte. "Salve, Lepidus," war die höfliche Antwort, die jedoch von einem breiten Grinsen begleitet wurde. "Ich bin auch nur auf der Durchreise, wenn man so will." Der junge Tiberius richtete sein Cingulum mit einer hektischen Bewegunhg. "Ich hoffe, dass ich dich nicht störe?"
Beiträge von Aulus Tiberius Verus
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Verus war - neuerdings- in Eile. Die Aufgaben im Umland, die Suche nach dem Legaten, konnte ihn immer nur kurz entbehren. Seine Einheit hatte sich aufgeteilt, um ein größeres Gebiet abzudecken. Man würde sich später in Ostia treffen, um sich auszutauschen. Verus selbst hatte sich erneut entschieden, sein Glück in Rom zu versuchen. Mehr schlecht als recht war dieser Aufenthalt offiziell, wenn nicht sogar eigentlich ein Dienstverstoß, da seine Kameraden glaubten, dass er in Rom bei einschlägigen Kreisen Erkundigungen über den verschwundenen Offizier einholte. Gut, später würde er dies auch tun. Manchmal wusste die Unterwelt mehr als die Oberwelt über Geschehnisse sowie verschwundene Personen. "Die Arbeit führte mich nach Rom," sponn der Tiberius seine Halbwahrheit dahin, auch um sich selbst ein wenig zu beruhigen. Dies sollte kein Urlaub sein, sondern ein Dienstgeschäft. Inzwischen war es aber mehr Urlaub als wirkliche Diensterfüllung. Verus belog sich selbst. Hoffentlich bekam niemand seiner Untergebenen dies mit. Diese Schande war unsäglich und würde sicherlich mit Carcer bestraft. Insofern wollte er sich nur wenige Stunden bei seiner Familie gönnen, um danach seinem Auftrag nachzukommen, der bereits einen ganzen Monat verschlungen hatte. "Kannst du Lucia und Lepidus rufen lassen," fragte der faule Soldat freundlich und trat dann über die Schwelle.
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Ein Wunder! Der Bulle zog vorbei, wie ein wilder Sturm und ließ die Männer zurück. Wo war eigentlich ihr Reiter? Verus schaute zurück, entdeckte am Horizont den Reiter, den er vor Tagen nach Mantua geschickt hatte, um Meldung zu machen. Scheinbar hatte er seine Aufgabe erfüllt und kehrte im Moment der Schmach zurück, als Verus kauernd an der Wand hing, ebenso wie die Männer. Die Götter waren heute wohlgesonnen gewesen. "Danke," warf der Tiberius ein knappes Stoßgebet in den Himmel über sich. Immerhin sollte man die Götter nicht vergessen, wenn man knapp dem Tod oder einer schweren Verwundung entkommen war. Einen Moment gönnte sich Verus noch, holte tief Luft und sprach dann: "Weiter geht's!" Mit einem langsamen Griff, noch beeindruckt vom Bullen, hob er sein Marschgepäck auf, um dieses zu schultern. Der Reiter stieg von seinem Reittier, zum Optio, herab. "Wie ich sehe, gab es einen Vorfall?" Der Patrizier lächelte breit aber der Schreck nach auf seinem Gesicht, in Form von Schweißtropfen. "Wir wurden von einem Bullen angegriffen. Dieser ist jedoch weiter gestürmt und hat uns nicht weiter behelligt," erklärte der Anführer, klopfte dann seinem Reiter auf die Schulter. "Ist die Meldung überbracht?" Der Reiter nickte. "Sie befindet sich auf dem Weg nach Mantua. Ich habe sie, wie befohlen, einer Patrouille mitgegeben." Verus war zufrieden, keuchte noch einmal auf und ging weiter. "Gut, wir gehen weiter." So machte man sich wieder auf den Weg. Dennoch wuchs der Gedanke in Verus, welcher sich innerlich fragte: Vor was war der Bulle geflohen? Warum war er so wild? Mit einem immer noch flauem Gefühl tat er vorsichtig einige Schritte.
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Wieder hier. Wieder an diesem Ort, der einerseits Ausgangspunkt seines neuen Lebens war aber auch andererseits voller Verlust. Calena war ihm entrissen, seine Unschuld mit ihr. Ferner fand er nie das Erstrebte in seinem Leben. Verus war ein Getriebener, der sich selbst sein größtes Hindernis war. Mit müden Schritten in leichten Soldatenstiefeln ging er vor die Porta des Domus. Das cingulum militare sprach in klirrend-leisen Tönen, wie auch die Nägel unter seinen Sohlen, die klackernd auf den Stein schlugen. Mit fester Faust schlug er gegen das schwere Holz der Tür.
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Verus hatte diesen Befehl zur Kenntnis genommen, war doch recht erstaunt darüber, dass er nun direkt in Amt und Würden war und blickte recht dreist grinsend in die Menge seiner Soldaten. Gut, er war kein Schinder und so ließ er wenig Schlendrian aufkommen. Natürlich ließ er die Soldaten antreten, ging den Appell durch aber weniger schreiend, weniger fordernd als der Centurio. Es war einfach militärisches Mindestmaß, welches er zur Anwendung brachte. Die Männer dankten es ihm, da sie ein wenig Ausgleich fanden aber dieser andere, kameradschaftliche Wind, würde bald wieder enden.
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Roma, ANTE DIEM VII KAL IUL DCCCLXIV A.U.C.
Ad
Lucius Tiberius Lepidus
Villa Tiberia
Roma, ItaliaTiberius Verus Tiberio Lepido amico s.d.
Ich grüße dich voller Freude und Erwartungen! Ich habe gut in Dienst hineingefunden und konnte inzwischen auch den Malus des "Quereinsteigers" in den Augen der Soldaten von mir waschen. Was ich sagen will, dass ich schlicht als Offizier akzeptiert werde und sogar mit einer Mission betraut wurde, die in meiner Verantwortung lag. Ich fühle mich gut aufgehoben, da der Dienst mir doch Sicherheiten gibt, die mir das zivile Leben nicht bieten konnten. Durch strenge Regeln und geregelte Tagesabläufe, denke ich weniger nach und falle nicht in mein Trauma hinein. Eines vermisse ich nur: meine Ehefrau Calena. Leider ist der Kontakt über die Distanz völlig zusammengebrochen und ich befürchte, dass sie bereits einen besseren Mann gefunden hat. Du weißt ja, dass sie recht dominant sein kann und sich das nimmt, was sie mag. Dennoch vermisse ich sie. Liebe ist grausam.
Leider spülte das Leben mich in dieses Schicksal. Die Götter haben es wohl so beschlossen, dass ich als Tiberius meinen Dienst für Rom an der Waffe leiste. Nicht jeder kann die Politik bestreiten, obwohl ich es sicherlich eines Tages muss, wenn ich vollwertiger Offizier, wie Tribun oder Legat werden möchte. Noch ist dies in weiter Ferne. Ich befürchte nur, dass ab einer gewissen Hierachiestufe der Dienst rein politischer Natur ist und das Militär nicht unpolitisch ist. Gut, das war es nie! Der Bürgerkrieg hat es ja gezeigt, wie schnell Politik mit Waffen geführt wird. Aus diesem Grund, bin ich skeptisch, ob der Tatsache, dass ich dies möchte. Ich bin eigentlich gerne einfacher Offizier, der mit seinen Männern gemeinsam Probleme löst. Meine Einheit hat in sich einen Zusammenhalt gefunden, den es für mich sonst nicht gab. Wir sind, wie Brüder unter dem Adler.
Bevor ich mich hier weiter auslasse, werter Freund und Verwandter: ich komme bald nach Rom, aus dienstlichen Gründen, und werde dich gerne besuchen. Sei einfach gefasst darauf, dass ein Legionär vor dir steht. Alles erdenklich Gute,
Vale bene!
AULUS TIBERIUS VERUS -
"Jawohl," war der militärische Kommentar, um der zur Kenntnisnahme ein Wort zu geben. Wachen waren halb so schlimm, wie man dachte. Immerhin waren sie besser als Latrinendienst. Verus nahm es also mehr oder minder hin. So war eben der Dienst und der Mikrokosmos "Legion". "Es freut mich dich kennenzulernen, Tribun," war dann die recht dürftige Reaktion des manchmal arg stumpfen Verus.
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Gut, da mochte er der Iunius Recht haben. Entspannung war für viele Menschen, Ruhe und Frieden. Für Verus, der vor wenigen Monaten nicht so sportlich war, war diese neu gewonnene Energie, die sich entladen musste, neue Entspannung. Auch mochten seine Männer ihren Optio, der alles andere als der typische Patrizier war. Er hatte inzwischen den Ruf des Bauernjungen, da er oft von Getreidezucht sprach, die er - bevor Salinator kam - in Achaia betrieben hatte.
"Womöglich," konterte der aufgewühlte junge Mann und wischte sich mit der Linken Wassertropfen aus den Augen. "Tiberius Verus," war dann die Antwort.
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Verus fiel ein wenig Wasser aus dem Mund. Immerhin hatte er einiges an Wasser geschluckt. Dann schwamm er vor Seneca und Fontinalis, lächelte vorsichtig, fast, wie ein Kind, welches Schuld auf sich geladen hatte. "Entspannung, Centurio," erkannte er seinen Vorgesetzten am strengen Gesicht. Direkt im Anschluss daran winkte er seinen Männern zu, etwas langsamer "Frust" abzuspaßen.
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Den Abgrund neben sich, suchte Verus Halt an der Steilwand. Seine Hände schoben sich vorsichtig über den Stein, welcher leicht feucht und rutschig war. Das Alpengrün schwand bereits aus dem Blick und die Kälte kroch über die Beine in den Körper. "Vorsicht, Männer!" - sagte der Optio, um sicher zu gehen, dass man keine hektischen Bewegungen machte. Immerhin konnte man schnell abrutschen und stürzen. Vielleicht war dies dem Legatus geschehen? Überrascht von einem unsicheren Tritt und dann abgestürzt? Verus Herz pochte in der schweren Luft und sein Blick galt rückwärtig seinen Männern. Diese Mission wurde zu einer schweren Probe. Plötzlich schnaufte und brüllte etwas in der Nähe. Ein Bulle? Hier? Der patrizische Soldat, wandte sich um und schrie: "An die Wand!" Er hoffte, dass das wilde Tier vorbeistürmte oder in den Abgrund rannte. Dennoch musste er handeln. Sekunden schnelle Entscheidungen waren gefordert, jetzt. Verus fasste Mut, zog ein Pilum aus seinem Marschgepäck, danach warf er das unnötige Gepäck zur Seite. Er hatte es geübt. Ein guter Wurf. Verus wog das Gewicht des Pilum in seiner Hand ab, spürte den Wind und das Stampfen des Tieres vor sich. Adrenalin flutete sein Angesicht. Die Augen hatten ihr Ziel, dann warf Verus das Pilum, welches in einem steil-geraden Bogen auf den Kopf des Tieres flog. Hatte es getroffen? Das konnte Verus nicht sagen, die Entscheidung hatte er so instinktiv getroffen, dass sie auch ein Fehler hätte sein können. Mit einem Satz presste er sich danach an die Wand und hoffte, dass das Untier durch den Angriff verunsichert war, entweder umdrehte oder den Abhang hinabrutschte.
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Verus stolperte mit einigen Männern seines Conternubiums hinein, gar wie eine wilde Horde. "Los geht die Entspannung," gierte der Patrizier laut und warf sich platschend ins Becken, so dass einige Wellen in Richtung Fontinals und Seneca ausgingen und ihnen ins Gesicht schlugen. Verus war halt ein großen tollpatschiger Elefant mit wenig Feingefühl. So denn folgten seine Männer und riefen: "Der Optio wird getaucht." Dann packten ihn zwei Soldaten, drückten Verus lachend ins Wasser und der junge Tiberius suchte sich zu wehren, ruderte mit den Armen herum. Schließlich schaffte er es, die Männern abzuschütteln.
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Ah! Der Kopf hatte doch eine leichte Ledierung davon getragen. Der verdünnte Wein war doch in zu großen Mengen geflossen, so dass Verus mehr schlecht als recht von seinem Schlafplatz kam und unsanft über den Boden rollte. Ähnlich ging es wohl auch seinen Männern, die den Abend genutzt hatten. Dass einigen Sesterzen fehlten, konnten sie in diesem Zustand nicht feststellen. "Aufstehen," jappste der Optio und rekelte sich aufwärts.
"Marsch bereit machen," befahl der gedrungen stehende Verus und suchte seinen Marschstab mit der Ausrüstung. Wo war noch gleich sein Lorica? Nach einer gefühlten Ewigkeit hatten die Mannen Roms sich zusammengefunden und verließen die Taverne angeschlagen. Der Marschtritt war noch nicht ganz so fest, wie üblich und die Geschwindigkeit ebenso wenig. Doch Verus bemühte sich ein gutes Beispiel sein, indem er vorweg ging und gute Miene zum bösen Kater machte.Schließlich erreichten sie den Scheideweg. Verus war sich unsicher, da eine solche Entscheidung fatal sein konnte. Zudem kannte er sich hier nicht aus und klugerweise war die Karte der Region in seinem Gepäck. Orientierung war noch nie seine große Stärke gewesen. Das Gefühl der Verantwortung wog schwer auf den jungen patrizischen Schultern. Die Männer blickten ihn fragend an, da er abrupt gestoppt hatte, um sich Zeit für seine Entscheidung zu nehmen.
"Wir nehmen den direkten Weg in den Berg," erklärte der Vorgesetzte dann selbstsicher und deutete vor sich. "Achtung, er wirkt steil. Immer ein Auge auf dem Mann neben euch." Nun machte sich Verus doch ein paar mehr Sorgen, doch die Entscheidung war getroffen. Man nahm den steilen Weg.Sim-Off: Wir nehmen Nr. 2.
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Das Grinsen missfiel Verus aber er ließ sich nichts anmerken, da die patrizische Höflichkeit gebot, seelische Distanz zu wahren. "Ja," war die nüchterne Erklärung auf die Frage des Centurio.
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Dieser Centurio wirkt recht drastisch auf Verus und so zuckte der junge Unteroffizier mit seiner Augenbraue kaum merklich. Puh! Immerhin wurde er gleich behandelt, wie jeder andere auch aber warum diese Festellung? Es war Verus ohnehin klar gewesen, dass der Dienst in einer Centurie nicht einfach sein würde aber er wollte es so. "Jawohl, Centurio," kommentierte der Tiberius dann militärisch. "Ich habe mich bewusst für diese Laufbahn entschieden, um Rom an der Front gegen das Barbaricum, gegen Unruhe und Gewalt zu dienen," drang ein wenig Pathos aus seinem Mund.
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Unangenehm wurde es. Das Verhalten des Centurio war äußerst seltsam in den Augen des patrizisichen Verus, der sich eher zurückhaltend verhielt. "Eine Narbe kann auf einen Kampf hindeuten oder besser eine Schlacht," erklärte der Tiberius sachlich in einer feinen sowie relatvierenden Formulierung. Doch, was Verus mehr interessierte, war die Aussage, dass der Hadrianus über seine Herkunft informiert worden war. Spielte dies hier eine Rolle? Sollte er geschnitten werden, weil er Patrizier war? Verus war hier, um Rom zu dienen oder zumindest seinen fixen Idee davon. Verus flüchtete sich eine pathetische Scheinwelt, die nicht ganz Bestand hatte.
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Immerhin war nun klar, um was es ging. Verus war nun doch etwas wacher als vorher und konnte sachlich antworten: "Vielen Dank, dass ich unter dir dienen darf." Gut, sachlich war es nicht aber erst einmal ein wenig Höflichkeiten zu vermitteln war besser als direkt in die Sache zu gehen. Da war Verus ganz Patrizier: erst einmal den Weg mit Floskeln frei machen und dann in medias res. "Ich habe eine entsprechende Ausbildung auf der Academia Militaris durchlaufen und wurde durch Veteranen geschult. Ja, eine übliche Grundausbildung habe ich nicht durchlaufen aber fühle mich bereit, in Linie zu kämpfen." Das war nicht gelogen. Verus war - zumindest in einer Art Crash-Kurs - auf den Dienst vorbereitet worden und hatte ein umfangreiches Training als Offiziersanwärter genossen. Das Geld hatte ihm gute Ausbilder beschert, so dass er davon ausgehen konnte, die Grundausbildung zu umgehen. Die Grundausbildung wäre wahrscheinlich auch zu hart für Verus gewesen, der eher vorsichtiger agierte und weniger grobschlächtig.
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Verus trat gewohnt schlapp ein, nahm notwendigerweise Haltung an und grüßte seinen Vorgesetzten knapp: "Optio Tiberius Verus meldet sich, wie befohlen." Mehr war nicht nötig, denn mehr wusste Verus auch nicht. Außerdem war er zu müde, um klare Gedanken zu fassen und setzte sich selbst einfach dieser Welt aus. In diesem Moment Fontinalis.
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Mit müder Faust schlug Verus klopfend an die Tür des Centurio. Immer noch lag Schlafsand in seinen Augen und so kniff er sie mehrfach zusammen. Der Tag begann schleppend und dieser Geschmack von Übernächtigung lag in seinem Mund. Er sollte mal wieder Zahngras kauen, um diese Geschmack zu vertreiben.
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Unruhig hatte Verus geschlafen, denn der Dienst oder besser seine geheime Mission lag noch in seinen Knochen. Seine Einheit war auch noch nicht ganz fit, so dass man sich heute ein bisschen mehr Zeit nahm, um einmal auszuschlafen und die Füße hochzulegen. Immerhin waren sie bis in die Berge marschiert und zurück. Das Gebrüll holte den Patrizier aus dem Halbkoma, so dass er sich mühsam murrend aus dem Bett rollte. Zum Centurio? Jetzt? Na, klasse! Der Dienst kam mit aller Härte zurück. Mit einem Satz schlug sich Verus Wasser ins Gesicht, zog seine Tunika über, band das cingulum um und machte sich auf den Weg.
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Gut, man konnte davon ausgehen, dass Verus arrogant wirkte, denn er tat alles um eine Distanz zum Bürger zu wahren. Für Verus, frischgebackener Anführer, war Distanz der Schlüssel zu Autorität. Ausgenommen natürlich seine Männer, zu denen er mehr Nähe als Distanz suchte. Also bezog sich dieses Verhalten nur auf die "normalen" Bürger, denen er als Ordnungsmacht gegenübertrat, dennoch vergleichsweise höflich. Man mochte meinen, dass Verus Verhalten aus Unsicherheit entstandt und er sich selbst nicht die Blöße geben wollte. "Die Berge?"- der junge Optio weitete seine Augen. Danke, das würde ein weiter Marsch werden! Kaum merklich seufzte der patrizisiche Soldat, blickte zu seinen Männern, die sich bereits ihnen Tisch gesucht hatten. "Also gut," sagte der Tiberius dann und ging bereits einen Schritt in Richtung Tisch. "Fahre uns Wein, Eintopf und Brot auf! Wir möchten speisen," rief Verus dann, so dass seine Männer es auch hören konnten. Diese schlugen mit ihren Tongefäßen auf den Tisch und riefen in einem schiefen Sing-Sang: "Der Optio ist spendabel!" Verus lächelte, warf sich neben seine Männer auf die Holzbank, griff sich den Krug und ließ sich einschenken. "Morgen geht es weiter, Männer! Doch heute genießen wir die Bruderschaft des Mars, Kameraden!" Der Tiberius war angekommen in seiner Rolle als Anführer, zumindest vorübergehend. Hoffentlich war er morgen nicht allzu betrunken, da der Marsch in die Berge sonst eine Tortur würde. In der Tat lebten in den Bergen merkwürdige Gesellen, die nicht ganz so römisch waren, wie man sich wünschte. Doch das Ziel war klar. Die Berge.