Beiträge von Aulus Tiberius Verus

    Verdammt, da hat mir mein Beruf mal wieder zwischen die Beine getreten und ich bin wieder nicht zum Antworten gekommen. Es tut mir sehr sehr sehr leid aber ich denke, dass diese unruhige Phase noch bis zu meinem Urlaub so weiter geht. Zum Glück habe ich diesen zeitnah auf Ende dieser Woche gelegt, so dass ich - so die Götter wollen - am Wochenende endlich wieder normal mitschreiben kann.

    Bin wieder im Lande oder der Antike. Ich habe recht viel gearbeitet und habe nun endlich ein paar Tage frei.


    Ein dickes Sorry an die, die warten mussten. Ich hoffe, dass ich in den wichtigen Sachen übersprungen wurde, damit keine Löcher entstanden!

    Während seine Männer hineindrangen, sich einen Platz - an einem gemeinsame Tisch - zu suchen, trat Verus zum Wirt und antwortete:


    "So ist es!" Verus nickte eifrig, stellte seinen Marschstab vor sich ab und blickte den Wirt skeptisch an. Eine andere Gruppe? Der Optio überlegte schnell und brachte die Tatsachen zusammen, die ihre Suche bisher hierher geführt hatten.


    "Eine erste Gruppe? War vielleicht ein Offizier in prächtiger Rüstung dabei? Ist dir etwas aufgefallen?" Vielleicht bot sich eine Gelegenheit, die Mission zu verkürzen, indem man weitere Hinweise errang.

    Ein wenig erleichtert nahm Verus die Aussage von Silanus zur Kenntnis. So konnte der junge Verus immerhin davon ausgehen, niemals ins kalte Germanien abzurücken. Mantua gefiel ihm inzwischen zu gut, um es für einen irgendeinen sinnlosen Feldzug aufzugeben. Er führte dort ein gutes, wenn auch einfaches, Soldatenleben. Inzwischen mit weniger Drill und Sonderdiensten.


    "Vielen Dank, Iunius, für deine Mitteilung. Ich bin sehr erfreut dies zu hören, da eine Verlegung von vielen Kameraden als wenig zweckdienlich betrachtet wird. Dennoch möchte anmerken, dass jeder Miles der Legio bereit ist, für das römische Volk zu bekämpfen," erklärte der Tiberius ein wenig pathetisch. Ihm war einfach nach ein Pathos, um sich selbst ein wenig zu motivieren. Der Selbstbetrug eines Soldaten war der Glauben an eine gerechte Sache. "Rom ist das Licht," folgte dann als Steigerung des eben gesagten. Dann beugte er sich leicht vor, griff nach seinem Weinbecher, um einen Schluck zu trinken.


    Schließlich kam die Neugier ins Spiel und Silanus fragte Verus nach seiner Motivation, als Legionär zu dienen. Verus musste in der Tat überlegen.


    "Um ehrlich zu sein: der Bürgerkrieg hat mir mein Heim, mein Einkommen genommen. Ich wurde durch Salinators Schergen mitsamt meiner Familie vertrieben, als sie brandschatzten und plünderten," sprach er kalt. Immer noch fiel es ihm schwer, dies zu akzeptieren. Das Trauma war geblieben. "Ich entschlosss mich nach einer gescheiterten Bewerbung beim Kaiserhof, dem Reich anders zu dienen. Die Götter gaben mir ein Zeichen, während ich betete." Er seufzte.


    "Leider muss ich sagen, dass der Weg eines einfachen Soldaten hart ist. Trotz dessen bin ich froh, es getan zu haben. Ich sehe so die Legion von Unten, kenne die Männer und erlebe die Wahrheit über den Krieg, jenes Blut, welches für Rom vergossen wird. Ich glaube, dass ich damit in der Tradition unserer Familie stehe, die einst mit Tiberius Vitamalacus einen ehrbaren Feldherren hervorbrachte, der sich ebenso von den Stiefeln an, hochgedient hat. Ich möchte mir selbst beweisen, dass ich etwas wert bin. Ich möchte mir beweisen, dass ich nie schwach bin und die Dinge, an die ich glaube, verteidigen kann. Dies kann ich als Soldat."


    Dann setzte er nach. "Ich glaube darüber hinaus, dass sich zwar ein Zivilist für etwas einsetzen kann aber dies nicht vollständig tut. Ein Soldat setzt im Zweifel auch sein Leben für seine Sache ein. Das ist ein entscheidender Unterschied. Dieser Gedanke trieb mich um, während ich meine Dienstzeit begann. Weitere Gründe gibt es nicht. Es war eine Entscheidung, die ich bewusst getroffen habe, um Rom zu dienen."


    Mühsam rang sich Verus ein Lächeln ab, als die Gedanken wieder an den Dienst fielen.


    "Unser guter Tiberius Lepidus hier, dient der Urbs wesendlich besser als ich es je könnte. Er wird eines Tages sicherlich mehr erreicht haben, als ich. Er ist ein guter Mann," lobte er schnell seinen Verwandten, um das Gespräch von seiner eigenen Person weg zu lenken. Verus wurde es unangenehm über sich zu sprechen.

    Eine Geschichte zum Militär? Was sollte er dort berichten? Er war Soldat, und dazu kein guter aber immerhin hielt man ihn wohl für einen. Mit einem Augenzwinkern linste er zu Lucia, die immer wieder seinen Blick suchte und dann mit ihren Augen weiter wanderte.


    "In der Tat. Ich habe meine Karriere gerade erst begonnen," formulierte Verus erst einmal nüchtern, um dann das Gespräch abzuwarten, um nicht direkt vorzupreschen. Das war nicht seine Art. "Als Optio kann ich die Lage nur aus hiesiger Sicht beurteilen," fiel er dann schließlich ins Gespräch ein, um sein "Wissen" vorsichtig einzubringen.
    "Die Verlegung kann aus Versorgungs- und Strategiefragen beurteilt werden. Es ist auch möglich, dass unser werter Augustus gegen die regelmäßigen Einfälle der germanischen Horden vorgehen möchte, die teilweise tief ins Reich eindringen," erklärte der Militär banal.


    "Wir in der Legio rechnen ohnehin damit, dass eines Tages auch wir an die Grenze verlegt werden, da zeitenweise die Verteidigung dort schwächelt," folgte dann. Dann bemerkte Verus, dass er wohl zu Weit gegriffen hatte und ruderte vorsichtig zurück. "Sofern unser Imperator nichts anderes beschließt und wir an unserem Standort verweilen. Ich wollte nur die Lage erläutern, dass Germanien doch recht gefährlich für römische Soldaten sein kann und man gegebenenfalls Verstärkung benötigen könnte."

    Die Idee, die gute Augusta mehr hinein zu bringen, finde ich sehr gut, da sie sicherlich auch Einfluss auf den Kaiser hat. Ferner muss ich Livianus Punkt zustimmen, dass es primär auf die Figur ankommt und Bereitschaft des Verkörpernden. Zu Prisca und Domitilla: Verus ist ein solch leicht zu kontrollierender Mann, der sich von seiner Frau bis zur Scheidung diktieren ließ. In diesem Sinne braucht es nur Mut den generischen Charakterkanon zu verlassen. Allgemein muss mehr Bereitschaft da sein, zum Scheitern und menschlichen Makel. leider wollen viele schnell viel erreichen. Daran wird auch keine Emanzipation der In-Frauen etwas ändern. Es ist eine Denke, die das Spiel generisch macht.

    Zitat

    Original von Marcus Decimus Livianus
    Man könnte ja schon fast sagen, dass diese Diskussion annähernd so alt wie das IR ist. Aber ich muss gestehen, dass ich noch nie wirklich etwas damit anfangen konnte - Historizität hin oder her. Denn ganz gleich ob es sich um einen Spieler oder eine Spielerin vor dem Bildschirm handelt, steht doch jedem bis zu max. 4 Mal frei, zu wählen, welche ID er/sie anmelden möchte. Jede ID hat dabei eben, wie auch teilweise in den Spielregeln nachzulesen, gewisse Vor- und Nachteile die sich aus dem Stand, der Herkunft, dem Alter oder eben aus dem Geschlecht ergeben. Wenn es ein Libertus oder gar Sklave ist, dann hat er überhaupt keine weiteren Aufstiegsmöglichkeiten, wenn es ein Kind ist, dann kann aus ihm/ihr, auch kein minderjähriger Legatus werden und wenn es eine Frauen-ID ist, dann gibt es eben auch einen gewissen Rahmen, in dem man sich mit seiner ID bewegen sollte/kann.


    Wenn eine Spielerin eine Frauen-ID spielen möchte, dann kann ich das gut verstehen und bin auch wirklich froh und dankbar, dass sie das tut. Nur das mich da keiner falsch versteht! Wenn sie aber auch an einer, ich nenne es mal salopp „Karriere-ID“ interessiert ist, dann steht es ihr doch frei nebenbei ein oder zwei weitere männliche IDs anzumelden. Es gab und gibt auch Männer, die weibliche IDs spielen und sich mit der dementsprechenden Rolle abgefunden haben, die sie mit dieser Frau ausfüllen können.


    Ich unterstütze Livianus Aussage. :dafuer:

    Gerade die römische Frau ist doch die Strippenzieherin im Hintergrund, die ihren Mann gezielt steuert. :D


    In meinen Augen wäre weitere Karriere-Möglichkeiten eher kontraproduktiv und wir würden unseren Anspruch verlieren, historisch annähernd korrekt zu spielen. Natürlich muss man Abstriche machen aber der Ansatz "Frauen-IDs" jeglichen Karrierepfad ( - insbesondere Militär und Staat) zu öffnen, halte ich für fatal, da es einfach nicht der Tatsache entspricht. Für mich ist dies ein konkreter Fakt, den ich ungerne brechen möchte.


    Eine Soldatin? Das ist eine moderne Idee. Eine Politikerin? Eine moderne Idee. (Ausgenommen Powerfrauen und Herrscherinnen, wie Kleopatra.) Eine Beamtin? Eine moderne Idee.


    Ich finde, dass man weibliche IDs in ihrem Umfeld durchaus reizvoll sind. Es gibt ebenso genug Karrieren, die Frauen eröffnet sind: Vestalinnen, "politische" Ehefrauen (Verheiratete), Privatwirtschaft (eigene Sklavenhaltungen) und auch schlicht verrufene Tätigkeiten, wie Klageweiber oder Lupae.


    Es wäre in meinen Augen ein zu krasser Bruch mit der Authenzität des IR, welches einerseits die Schola auflösen möchte, um historisch korrekter zu sein und nun kommt die ziemlich moderne Emanzipation daher. Es passt nicht zusammen.


    Wir müssen uns entscheiden, ob wir historisch - annähernd - korrekt sein wollen, eine "echte" römische Lebenswelt gestalten wollen, dazu gehören auch Einschränkungen und vor allem auch Kriege, Gewalt und viele andere Dinge oder wollen wir uns ein SOAP-Rom basteln, welches mehr eine amerikanische TV-Serie sein könnte (Ausgenommen ROME, eine wirklich gute Serie), welche a-historisch daherplätschert.

    Verus als altes Landei konnte solche Veranstaltungen nur von seltenen Gelegenheiten. Die alte Villa, die leider abgebrannt war, bot selten Gäste ein Zuhause. Oft war er mit seiner Calena allein gewesen und die beiden hatten nur sich, ausgenommen die Zeit, während die kleine Nichte Flaminina anwesend war. Manchmal sehnte sich der Soldat an diese Zeit zurück, die so einfach war und bei Zeiten, wie ein Echo in sein jetziges Leben strahlte. Kurz schweifte die Geisteswelt des Tiberius ab, als er sich an diese Zeit erinnerte. Bilder, Düfte und sogar Stimmen drangen durch seinen Verstand. Manchmal musste man einfach in der Vergangenheit sein, um für die Zukunft Kraft zu schöpfen. Dieses Echo in seiner Welt, war das Wispern seiner Veranlagung, Dinge bildlich zu verinnerlichen. Verus war in der Lage, tag zu träumen. Oft war diese Fähigkeit sein einziger Freund in der Barracke, wenn die Kameraden wieder einmal Witze über seine Herkunft machten oder über seine Tollpatschigkeit lachten. Gut, in der Tat war er vielleicht nicht der beste Kämpfer aber wohl ein aufrichtiger Mensch, der für Dinge einstand und im Zweifel immer zu seinen Prinzipien stand.


    Dies war seine Stärke geworden. Linie. Er hatte eine Linie gefunden, für die er bereit war, sein Leben zu geben. Nicht noch einmal, wollte er Plünderungen, Gewalt und Hass schutzlos ertragen. Jetzt war er Soldat und konnte aktiv handeln, eingreifen und das schützen, was ihm etwas wert war. Das Echo aus der Vergangenheit verhallte langsam und mit jedem kleinen Schritt kehrte der Mann in den Moment zurück. Ehrlich waren seine Augen, fast strahlend als er ins Triclinium eintrat.


    Er war der Aufforderung von Lepidus, eher wie "ein Zombie" gefolgt und nahm schlicht Platz auf seiner Kline. Kurz kniff er beide Augen zusammen und nun nahm er die Menschen wieder wahr. Die Vorstellung hatte begonnen. Verus nickte jedem Vorgestellten zu und wartete ab. Es war nicht seine Art, sich ins Gespräch zu drängen. Dafür war Lucia da. Als Soldat Roms hatte er gelernt, zu schweigen, wenn es angebracht war und zu rufen, wenn es nötig war.

    "Einverstanden, der Augustus zahlt uns das Frühstück. Zwei Ass pro Person!" Verus war gut aufgelegt, da man nun trocken schlafen konnte und zumindest ein bequemeres Bett hatte als den schieren Boden im Zelt. Mit einem Satz sprang er vor die Tür. "Gut, Männer! Auf in die Taverne! Heute geht das Abendessen und der Wein auf mich!" Eifrig winkte der junge Anführer und daraufhin gingen bereits die ersten Soldaten hinein.

    In der Tat, dort waren Lichter. Und sein Untergebener hatte Recht. Ein wenig trockene Umgebung würde ihnen sicher gut tun. Vielleicht gab es dort sogar einen frischen Eintopf? Marschverpflegung war immer etwas: geschmacksarm. Vor allem Getreide, aus dem man einen Brei zubereitete und Speckstreifen. Verus konnte diesen Brei schon seit dem letzten Abend nicht mehr schmecken, warum auch immer. Es war ein Gefühl des Überdrusses. "In der Tat," kommentierte der junge Befehlshabende und deutete zu den Lichtern. "Wir gehen zu den Lichtern. Keine Hektik, normale Marschgeschwindigkeit," gab er noch eine Anweisung von sich, damit die Milites nicht voran stürmten und über die armen Bürger herfielen. Er wollte auch hier einen guten Eindruck hinterlassen.


    So kam man an der Tavene an. Der Optio stoppte seine Männer und trat als Erstes ein, um sie sachdienlich anzumelden: "Salve, ich bin Optio der Legio Prima. Ich und meine Männer würden gerne ein Nacht bei dir unterkommen. Vielleicht im Stall? Wir würden auch einen kleinen Obolus entrichten." Verus nahm bereits das Scutum von seinem Rücken, um daraufhin den Marschstab mit Gepäck abzustellen.

    Noch mehr Tiberii. Das war immer gut. Eine Blutlinie brauchte nun mal Blut, also auch lebendige Personen, um zu funktionieren. Verus grinste leicht abwesend und schaute zur Decke. Calena und Flaminina? Ja, die waren wohl einkaufen und hatten ihn mal wieder vergessen. Diese Ehe war auch nicht mehr das, was sie mal war. Gut, eine römische Ehe war auch nicht immer eine teure Liebesbeziehung. Anfangs ja, nun mehr, man lebte zusammen. In Wahrheit liebte Verus seine Calena noch sehr aber sie ihn wohl weniger, da sie immer mehr Abstand suchte. Es war dieser kleine Teufel in ihren Sätzen, Haltung und Verhalten, der Verus heimlich traf, verletzte und abwies.


    "Die sind einkaufen," kommentierte er trocken und blickte dann wieder von Decke herab.


    "Ja, ein wenig Wein wäre gut. Willkommen, Tiberius Ahala- und Begleitung!" Verus grinste und betonte den Gens-Namen besonders, vielleicht ein kleiner Scherz. Die Begleitung war natürlich das Kind.


    Sim-Off:

    Aus Müdigkeit, ein wenig knapp aber dafür geht es weiter! ;)

    Das waren also die wichtigen Gäste. Der Iunius, ranghoher Beamter seiner verschrobenen Majestät und der Petronius, der Stiesel und Nachbar aus alten Tagen. Verus dachte bereits so, dass für ihn alles weit entfernt schien, seit dem er bereits Monate in der Barracke in Mantua verbrachte. Das Soldaten-Dasein verlor schnell an Reiz und stumpfte ab. Man verlor den Blick für die Welt hinter dem Wall aus Stein. Alles schien beherrschbar mit einer Waffe in der Hand. Soziale Wesen verdörrten zu funktionalen Wesen, ohne jedes Interesse für Gesellschaft. Man stellte sich teilweise außerhalb dieser und funktionierte in seinem kleinen Kosmos, genannt Militär. Es bot Sicherheit, die Verus so sehr suchte. Leider blieben die melancholischen Gedanken, die ihn wie jeher definierten. Das militärische Gehabe war nu aufgesetzt, wie auch seine herausgestreckte Brust, die mit jedem Atemzug immer mehr zusammenfiel, bis nur noch ein - wohl trainierter- Mann übrig bliebt, der nicht so richtig in die Runde passen wollte.


    Verus stand, wie immer, einfach nur daneben. Nicht bedeutungslos aber auch nicht bedeutungsschwer. Er war halt da, anwesend in seiner ganzen Person. Nun nickte er also dem Petronius zu, lächelte sogar ein wenig und sagte dann zu seinem Anverwandten: "Ich habe beruflich in Rom zu tun und meine Männer lagern vor den Toren." Ja, seine Männer und seine Mission. Er gab sich bewusst ein wenig verschlagen und hielt sich bedeckt. Nicht jeder sollte vom verschwundenen legatus wissen.


    Immerhin hörte er sich gut an, dies zu sagen. Der instabile Charakter Verus zog eine gewisse Stärke aus diesem Status und zeigte auch ganz offen, dass er dieser Eitelkeit nachgab. Es war nicht richtig und später würde er dies bereuen. Doch jetzt konnte er jemand sein, wenn auch nur ein kleiner Unteroffizier des Heeres. Immerhin mochten die Römer ihre Legionäre und vielleicht färbte der goldene Glanz des Adlers auch auf ihn ab, da er nun mit militärischen Popanz hier stand, ausgenommen die Paraderüstung. Schließlich drückte Verus die Hand seines guten Verwandten Lepidus brüderlich und römisch, mit ein wenig Stolz. "Ich habe mich genug ausgeruht und schließe mich gerne deiner Cena an. Ein Soldat kennt seine Pflichten, auch die sozialen." Ein kleiner, wenn auch unlustiger, Scherz, der schnell verhallte.


    "Ich werde mich jedoch ein wenig zurückhalten und euch nicht mit meinem Militär-Geplauder aufhalten," erklärte er.

    Es regnete. Stark. Das Wasser vermatschte den Boden, machte ihn zu Schlamm. Der Weg war schwer und Verus hatte den Reiter zum üblichen Meldegang in die Kaserne zurückgeschickt. Sie waren bereits zwei Marschtage unterwegs. In keinem Dorf oder keiner Villa Rustica hatten sie Spuren gefunden. Die Straßen, die wie eine Brücke im schlammigen Boden lag, bot noch guten Halt, auch wenn sich bereits einige Wassseransammlungen neben ihr bildeten. Bald würde auch der Stein mit Wasser überzogen sein und nicht mehr abfließen. Kurz wagte der Optio einen Blick zurück zu seinem Marschtrupp. Durchnässt waren sie alle, nur der Mantel bot noch gewissen Schutz vor der kriechenden Kälte. Auch Verus hatte den Filz über sein Haupt gelegt, um zumindest seinen Kopf zu wärmen. Die Gepäckstange wog immer schwerer auf seinen Schultern. Er hatte auf sämtliches Gepäck bestanden, inklusive Scutum. Verus wollte als guter Römer auch einen guten Soldaten abgeben. Wenn man sie sah, sollten die Bürger an die Tugenden der Soldaten unter dem Adler erinnert werden. Vielleicht war es nur bescheuerte Eitelkeit, die Verus als Truppführer dazu veranlasst hatte aber nun musste alle - auch er - diese Entscheidung bezahlen. Zumindest prallten einige Wassertropfen am Schild ab und rannen über den Lederschutz herab, den man darüber gezogen hatte. Weiter voran. Der Regen würde schon aufhören. Dahinten waren bereits Lichter. Eine Taverne? Eine kleine Siedlung im italischen Hinterland? Möglich. Sollte er seinen Männern eine Nacht in einer Taverne oder zumindest einem Stall gönnen, damit sie ein wenig Wärme und Schutz fanden? Nicht nur Zelte und rudimentäre Befestigung? Verus überlegte und vergaß dabei seine schmerzenden Füße, die diese kalten Marsch nicht mehr wollten.

    Befehl


    Ad


    Miles Pbl. Matinius Avianus
    Miles Ser. Carpinatius Crastinus
    Miles Q. Minatius Apollinaris


    [...]


    Eques M. Sentius Platorinus


    - haben sich sofort - nach der dritten Stunde - mit Marschgepäck und Vollverpflegung auf dem Campus einzufinden. Der Präfekt hat uns zu einer Mission befohlen. Details erhaltet ihr auf dem Campus.


    Für die Dauer der Mission steht ihr unter dem Befehl des Optio Au. Tiberius Verus.


    Au. Tiberius Verus



    Alles kostete. Auch die Rüstung. Verus grummelte in wenig und trat an den Thresen heran. "Ich habe bereits ein Gladius, ein cingulum und einen Pugio," sagte der Neu-Soldat und deutete auf die restlichen Rüstungsbestandteile, die im Raum standen. "Ich brauche also den üblichen Rest, vorallem Rüstung und Helm."

    ... dann kam Verus. Er blickte sich um, zog das Cingulum um seine Hüfte zu Recht und trat ein. Verus lächelte, da ihm bewusst war, dass er eigentlich völlig deplatziert war und sein militärischer Auftritt - in roter Tunika, Militärstiefeln und Gürtel - sicherlich etwas seltsam war. Er trat nicht als Bürger, sondern als Soldat ein. Mit gezielten Schritten, während die Nägel unter den Sohlen auf dem Marmor des Bodens klackten, näherte er sich den Anwesenden. "Salvete," grüßte er knapp, fast schon argwöhnisch kurz.