Mit einem Satz, ohne die Tür zu zuwerfen, schloss er die Tür, quasi zeitgleich mit dem Befehl. Dann verschränkte er die Arme hinter dem Rücken, suchten einen breiten Stand und nahm die "bequeme" Haltung ein, wie es ihm geboten worden war. Als Soldat war es einfach, wenn man schlicht Befehle befolgte. Das hatte er in den ersten Tagen gelernt. Die einstige Freiheit, die sein Leben gezeichnet hatte, war weg. Gut, sein Verstand exisitierte nach wie vor und auch seine lethargische Geisteshaltung, die jedoch durch starre Hierchien und Abläufe weitesgehend unterdrückt wurde. Befehle waren nun die maßgebliche Halterung seines Lebens, die im Vergleich zu früher, weitaus besser funktionierte, als Wein oder Lupae.
Dann begann der Offizier vor ihm mit seinen Ausführungen. Verus, nun ganz Soldat, richtete seine Augen auf ihn, lauschte aufgeschlossen aber schweig. Nur ein Nicken zeigte Verständnis.
"Verstanden," kommentierte der Patrizier in der roten Soldatentunika und dem Cingulum Militare um seine Hüfte. "Nach Norden vorarbeiten; Suchbeginn in der Umgebung; Alpes finale Grenze des Suchraumes; Legat finden und auf Anweisung zurückgeleiten," hastete der junge Unteroffizier im abgehackten Staccato-Stil herunter, um zu signalisieren, dass er den Befehl verstanden hatte. "Wie viel Zeit steht uns zur Verfügung? Terminierung des Einsatzes?" Das musste Verus noch wissen, um Rationen zu planen, Routen und auch Lagerplätze.
Eine interessante Aufgabe, dachte sich der Optio noch, bevor der Präfekt erneut in seine Gedanken brüllte. Immerhin war es der Legat, ein ehrbarer Mann, den es zu finden galt und es war eine Feuertaufe für den Patrizier, seine Führungstalente zu beweisen. Es würde seine Truppe sein, seine Aufgabe und seine Entscheidungen. Endlich, konnte er etwas darstellen und nicht nur folgen.