Beiträge von Sergia Fausta

    Zitat

    Original von Decima Messalina
    Empfehlung steht da und zusätzlich im Spielhandbuch, dass aber selbst kein Bestandteil der Spielregel ist. Vor dem Spielhandbuch war aber die Mitwirkungspflicht in einer Institution des Staatskultes ein Spielregelbestandteil.


    Dafür steht dort im grünen Kasten hervorgehoben: "Spiele deine ID in einer Weise, die ihrem Status angemessen ist."
    Direkt darunter ist der Link ins Handbuch, wo man sehen kann, was "angemessen" für jeden Status ist.
    Ich finde das doch sehr eindeutig. 8)


    Und: Wie gesagt kannst du einem Spieler das aktiv nicht aufzwingen, dass er eine patrizische ID auch tatsächlich in den Staatskult einbringt. (Wie gesagt: Dafür gibts auch genug Beispiele im Tabularium.) Wenn er es nicht macht, dann macht er es nicht. Deshalb finde ich auch, dass der Teil ZURECHT nichts in den Spielregeln verloren hat, sondern nur im Handbuch steht. Spielregeln snid Spielregeln - wenn du dich nicht daran hälst, dann fliegst du (aus dem IR). Das Handbuch ist das Handbuch - wenn du dich nicht etwas daran orientierst, dann fliegst du nicht aus dem IR, sondern dann musst du eben nur damit rechnen, dass deine ID in allen IR-staatlichen Bereichen nicht weit kommt. - Meine Meinung.


    Edit: Und das, was Axilla sagt. :D

    Zitat

    Original von Decima Messalina
    Die Spielregeln nehmen aber keinen Bezug auf das Handbuch.


    Dann sollte man das vielleicht ganz einfach zur Änderung vorschlagen. ;)


    Wegen den Patriziern und ihrer Mitgliedschaft im Staatskult:
    Es gibt auch genug männliche Patrizier, die schon damals auch passiv keiner kultischen institution angehörten. Das ist einfach so und das kannst du wegen dem Selbstbestimmungsrecht der Spieler für ihre IDs auch wenig dran machen. Das einzige was geht: Du kannst sagen, dass ein Patrizier nur dann in seiner Karriere voran kommt, wenn er die Regel auch befolgt und einhält. - So hab ich das verstanden. 8)


    Edit: Ich sehe gerade, dass es da doch längst eine Verknüpfung gibt! Hier in den SPIELREGELN wird hierher im HANDBUCH verwiesen.... Wo ist also das Problem? Da steht auch der Teil mit dem Staatskult, ist alles da.


    Die "aktuellen" Spielregeländerungen sind ja nun auch schon über ein Jahr (sim-off!) alt. ;)


    Meine Meinung dazu: Der Thread, in den du hier verlinkst, ist ein Ankündigungsthread nach dem Motto "Hallo liebe Mitspieler, es hat sich etwas geändert, künftig läuft das hier so und so!" Der Thread ist aber nicht ein Thema, von wo aus dauerhaft nur mal auf die wichtigsten Spielregeln verwiesen werden soll oder so. Ich selbst finde deshalb, dass es vollkommen reicht, wenn die Links in diesem Thread vielleicht einen Monat lang auch wirklich funktionieren. Von da an, denke ich, kann man davon ausgehen, dass man selbst in die Spielregeln / das Handbuch schaut und zur Not eben die Suchfunktion oben rechts nutzt, falls man etwas nicht findet. 8)


    Just my two cents. :]

    Und kaum hätte ich es geglaubt, da wurde der ganze Spaß hier doch wirklich noch bunter! Ich hatte keine Ahnung, wer auf diese seltsame Idee gekommen war, aber da begann man doch in einem Akt der Verzweiflung jetzt tatsächlich damit, den Erfolg meines Onkels Kaeso Modestus von den Annaeern und seines Schwagers Gaius Flaminius Cilo (sowie natürlich ihrer Legionslegaten, darunter beispielsweise ein Claudius Menecrates) in deren Abwesenheit einfach diesem Duccier zuzuschreiben! Natürlich war der Duccius damals vielleicht ein senatorischer Tribun in diesem gewaltigen Heer gewesen und hatte unter seinem Legaten Annaeus Modestus einen ganz guten Job gemacht. Aber ehrlich: Wessen Einsatz war denn bitteschön so groß gewesen, dass er am Ende sogar eine lebensgefährliche Verletzung davon trug, von der er sich noch heute erholen musste?!? Wer hatte denn die Legionen der germanischen Provinzen im Norden erst gesammelt, an ihrer Spitze dann die Alpen überquert und die Soldaten dann bei Vicetia in die Schlacht geführt?!? Wer hatte beinahe mit seinem Leben bezahlt für die Befreiung Roms?!?


    Ja, diese Sprüche waren fast genauso verrückt wie der Vergleich eines Ducciers mit einem Lucius Anistius Rusticus, einem Gnaeus Iulius Agricola, einem Marcus Annius Verus, einem Publius Decimus Lucidus, einem Gaius Prudentius Commodus und auch einem Marcus Decimus Livianus! Schande über den, der solche Vergleiche einfach so über sich ergehen ließ und sie nicht dorthin verwies, wo sie auch hingehörten - in die Welt der oberflächlichen Scheinvergleiche! Warum?
    Anistius Rusticus stammte aus Baetica. Baetica lag auf der iberischen Halbinsel. Und die iberische Halbinsel war seit JAHRHUNDERTEN römisch und romanisiert.
    Iulius Agricola stammte aus Gallien. Gallien wurde im Großen und Ganzen vor rund 160 Jahren durch einen Mann namens Iulius Caesar erobert und unterworfen. Romanisiert.
    Annius Verus stammte wieder aus Baetica. Vor Jahrhunderten romanisiert.
    Decimus Lucidus kam ebenfalls irgendwo aus Iberien. Vor Jahrhunderten romanisiert.
    Prudentius Commodus stammte aus den griechischen Landen. Und? Auch die waren bereits vor Jahrhunderten romanisiert worden.
    Decimus Livianus zuletzt - und an genau dem war es eigentlich zur Zeit auch, sich gegen solche Vergleiche zur Wehr zu setzen - war ebenfalls ursprünglich ein Iberer. Vor Jahrhunderten romanisiert und damit in der "Hackordnung der Provinzler", wenn man sie so nennen wollte, definitiv noch weit über irgendeinem Germanen direkt von der Grenze des Reiches! Denn wann wurde Germanien unterworfen und romanisiert?! In der Varusschlacht?!? Bestimmt nicht! Allein schon die Bezeichnung der Seinen als Mitglieder der Gens Duccia "Wolfricis" (tja, in meinem Postamt bekam ich ein paar Dinge auch mit) machte diese Pseudoromanisierung schon klar: Um das "c" am Wortstammende hatte man sich gekümmert. Diesen komischen Buchstaben am Wortanfang aber hatte man hübsch barbarisch belassen. - Weil diese Germanen eben auch nicht romanisiert waren!!


    Da konnte sich dieser Duccius Vala noch so sehr an seine Tiberia krallen. Davon stieg er nicht auf, sondern sie nur ab in der Gesellschaftspyramide! (Ganz wie eine meiner Werbeanzeige schon gesagt hatte: Die Tiberier waren schon entehrt worden durch ihn - sollte das gleiche jetzt auch noch mit der ganzen Nobilitas passieren?) Ich ganz persönlich fand ja, dass die Ädilität und die Prätur und die Zeit vor und nach letzterer ganz deutlich zeigten, dass dieser Duccier auch neben seiner Abstammung und seinen verzweifelten Versuchen diese irgendwie mit patrizischem Glanz zu übertünchen und mit leeren Worten wegzuwischen, zur Zeit einfach ungeeignet als Konsul war. Ganz einfach. Sollte er doch erst beweisen, dass er sich auch wirklich vom gegen einen CONSUL pöbelnden Germanen in einem wenigstens halbwegs romanisierten Senator verwandelt hatte, bevor er versuchte in die Nobilität aufzusteigen! Politik mit Gesetzesinitiativen und so weiter und so fort waren ja das tägliche Werk des Senats! Dazu brauchte der Kerl kein Amt! Aber anstatt diesen vernünftigen, zivilisierten, römischen Weg einzuschlagen, wollte der Germane natürlich mit roher Gewalt alles auf einmal und sofort und riskierte damit für unser schönes Rom am Ende nicht weniger als einen Konsul, der ein ganzes Jahr lang seinen eigenen Zielen stetig hinterherlief.... und am Ende dann genauso scheiterte wie in seiner Prätur. (Und wahrscheinlich wollte dafür dann auch gleich wieder belohnt werden: mit irgendeiner netten und einträglichen Statthalterschaft. Na prosit!)

    Wow, ein Lächeln. Das musste mich ja jetzt überzeugen, nicht wahr? - Tat es aber nicht. "Stille. Das habe ich mir gedacht.", fasste ich seine Reaktion zusammen und lächelte auch meinerseits fast ein wenig amüsiert über so viel offen zur Schau getragenen Hochmut. "Dann wollen wir mal hoffen, dass du wenigstens vor dem Senat ein bisschen mehr als nur ein stummes Lächeln zu bieten hast, was?" Denn der Senat, da war ich mir doch ziemlich sicher, der hätte hier und dort bestimmt ein paar ganz ähnliche Fragen für den Duccier auf Lager. Oder aber plante der ach so traditionsbewusste Germane etwa gleich ganz auf jede Kandidaturrede zu verzichten und dem Senat damit jede Möglichkeit für überhaupt nur eine Nachfrage an ihn zu nehmen? * Das wäre dann wohl schon fast tolldreist hochmütig! "Da kann man dir am Ende vermutlich nur viel Glück wünschen....", lächelte ich weiter, bevor ich mich mit einem Kopfnicken verabschiedete.


    Sim-Off:

    * Ich meine, dir ist klar, dass die Wahlen schon diesen Sonntag beginnen und der Senat eigentlich immer wenigstens ein paar Tage für Nachfragen haben sollte, oder?


    Ein Mann mit Hoffnung und mit nach nur ein paar kleinen Fragen keinem einzigen Argument mehr in der Tasche wollte also gewählt werden zum Konsul. Als Germane. Als Homo novus noch dazu. Nach einer schwachen Prätur. Nach einer nicht sehr berauschenden Ädilität. Nach einer auch dazwischen alles andere als glanzvollen Zeit. Nach einem offenen Bruch mit einem amtierenden Konsul. Nach.. letztlich so unglaublich vielen Dingen, die einfach gegen ihn sprachen - ganz OBJEKTIV.
    Don't shoot the messenger, sagte man. Für die Faktenlage konnte ich ja nun mal auch bloß nichts.

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    Och nö! Schon wieder? Mein lieber Kolchas verlor so langsam die Lust daran, immer und immer wieder auszurücken, um irgendwelche Wahlwerbung für diesen Duccius richtigzustellen. Denn erst SAHEN die Werber für den Duccius die Tatsachen nicht; dann sahen sie die Tatsachen zwar aber VERSCHLOSSEN ihre Augen davor, weil sie die "kleinen Fehlerchen" und "klitzekleinsten Makel" (diese Untertreibungen waren ironisch gemeint!) nicht sehen WOLLTEN. Und jetzt? Nun ließ eine Decima Seiana schon für diesen Germanen werben und ließ dabei Paraolen los, die das Bild dieses Ducciers völlig verquerten! Das war.. ein Witz war das!
    Und ich musste mich wirklich allmählich fragen, in was für einer Welt wir hier eigentlich lebten. Lebten wir in einer Welt, in der es galt: Gleiches Recht für alle? Lebt deinen Traum? Du kannst alles schaffen? - Blödsinn! Wer in diese römische Welt als Provinzler einer Grenzprovinz geboren wurde und nicht familiär oder tief freundschaftlich irgendwie mit dem Kaiserhaus verbunden war, der konnte vielleicht ein Praetorier und einflussreicher Homo novus werden. Aber die Nobilitas, die war tabu! Und das sagte nicht ich, das sagte im Normalfall die Gesellschaft! Denn so war es eben als Provinzler aus Germanien. Genauso konnte ein als Patrizier zur Welt gekommener Mann ja auch nicht so einfach plötzlich im ritterlichen Cursus Honorum herumwildern. Das entsprach nicht der gesellschaftlichen Norm. Und Punkt.



    TITUS DUCCIUS VALA:


    Mit ihm als Consul narren wir niemanden - nur uns selbst!
    Denn was hat er bisher geleistet, dieser Germane?!?
    Trostlose Spiele * als Aedil.. ist das etwa Tatkraft?!
    Träge Prozesse als Praetor.. ist das etwa Einsatz?!


    Sim-Off:

    * Bezug nehmend auf den dortigen sim-off-Kommentar! ;)

    WAS sollen wir uns NOCH gefallen lassen?!?


    Einen zweifelhaften Germanen als Consul..
    !! NEIN DANKE !!



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    DISCIPULUS NEBULAE - DIE NIMBATI

    Weil ich in diesem Fall kein Interesse an einer langatmigen Prozessorgie hatte, sondern einfach nur möglichst flott mein Bein zum Stolpern ausstellen wollte, kam ich hier und heute ganz persönlich und direkt in den Sprechsaal der Ädile. Dort ließ ich mich nach allen Regeln der Kunst erst anmelden, bevor man mich nach meinen erst jungen Anhörungsprozess gegen diesen ollen Germanicer sicherlich extra einige Zeit warten lassen würde. Aber die würde ich geduldig ausharren und warten. Denn ich hatte eine wichtige Mission! Irgendwann dann war ich an der Reihe: "Ich grüße dich, Aedilis Curulis." Wie hieß er gleich? Vergessen. Drum beließ ich es einfach nur beim Amtstitel. Und ja, ich war ganz gezielt hier beim patrizischen Aedilis Curulis aufgeschlagen!


    Aber zur Sache: "Mein Name ist Sergia Fausta. Ich bin eine Ritterin aus eigenem Recht. Ich amtiere als Postpräfektin von Italia. Und ich habe ein großes Problem. Ich besitze nämlich eine Fischerei und einen Gemüsebauern, beide in Alba Fucens. Und ich verkaufe meine Waren und Produkte natürlich ganz besonders auch hier in Rom. Deshalb fiel mir auch sofort auf, dass ein gewisser.." Ja, wie hieß es denn, mein Opfer? "Titus Duccius Vala - der Germane, der nach einer mittelprächtigen Ädilität und einer schwachen Prätur jetzt zum Lohn für diese zwei faden Amtszeiten auch noch zum Consul gewählt werden will", ließ ich keinen Zweifel daran, was ich von diesem Mann hielt, und vertraute dabei natürlich auch darauf, dass der patrizische Ädil hier eine ganz ähnliche Meinung von diesem Homo novus hatte. "..dass dieser Titus Duccius Vala gegen die Lex Mercatus verstößt!"
    Diese Anzeige machte mir besonders viel Spaß, wenn ich daran dachte, dass es ausgerechnet der Duccier gewesen war, der diesen ollen Germanicer wegen.. einem Verstoß gegen die Lex Mercatus.. zur Seite gestanden hatte. "Am ANTE DIEM VIII ID NOV DCCCLXIV A.U.C. (6.11.2014/111 n.Chr.) begann der Duccius nämlich damit, öffentlich Brot, Fisch, Gemüse und Olivenöl zu spenden. Wie gesagt verkaufe ich selbst Fisch und Gemüse, weshalb ich diese Spenden natürlich genau beobachtet habe. Und jetzt, am 9. Tag seiner Brot-, Fisch-, Gemüse- und Olivenölspende, sehe ich mich wirklich ernsthaft durch ihn angegriffen. Noch immer wirft der Mann kostenfrei mit 330 Broten, 120 Fischen, 789 Vegetabilien sowie 145 Krügen Olivenöl im Wert von zusammen fast 3000 Sesterzen um sich!" In dem Sinne werfen tat er diese Sachen natürlich nicht. Aber der Ädil würde schon wissen, was ich meinte. "Paragraph fünf der Lex Mercatus besagt im dritten Absatz: "Der Staat darf einen Betrieb mit einer Strafabgabe belegen, wenn er Waren zu einem Preis unterhalb der Herstellungskosten anbietet, um damit Mitbewerbern den Zutritt zum Markt zu erschweren." Und: "Die verbilligte oder kostenfreie Abgabe von Waren im Sinne von Schenkungen oder Spenden bleibt unberührt, sofern der niedrige Preis nur eine Woche gilt und die Maßnahme nicht in kurzen Zeitabständen wiederholt wird." Die Woche, werter Ädil, ist rum. Seine Schenkungen und Spenden bleiben also endlich NICHT länger unberührt von diesem Paragraphen. Und ich verlange.. das heißt, ich bitte dich inständig, dass du diesen Mann stoppst, der nicht nur mein Geschäft in dieser Woche ruiniert, sondern auch unsere Res Publica durch seine Kandidatur in den Abgrund zu stürzen droht!" Denn natürlich passte es mir hier sehr gut in den Kram, wenn die fleckige Weste des Ducciers ausgerechnet vor diesen für ihn so wichtigen Wahlen noch ein bisschen fleckiger werden würde....

    Zitat

    Original von Marcus Helvetius Commodus
    Hallo,


    ein neuer Kollege der hoffentlich etwas Entlastung bringt und das Wollen.... bitte Commodus wieder aus dem Exil zurückholen.


    I like! :dafuer:

    Natürlich wartete ich. Denn natürlich interessierte es mich, was man mir auf meine Fragen zu antworten hatte. Und wie fast schon erwartet, wurde ich dabei dann enttäuscht: "Also korrigiere mich, wenn ich da falsch liege. Aber dann wählt man, wenn man dich wählt, ja doch nicht die Hoffnung.. oder? Ich meine, du sagst ja selbst, dass du nur Hoffnung hast und nicht in persona die Hoffnung bist, nicht wahr?" Wortklauberei? Ich fand, da gab es schon einen Unterschied. "Wählt man Titus Duccius Vala, dann wählt man am Ende also doch eher einen Mann mit Hoffnung.", stellte ich anhand seiner Worte also mit einer eher ernüchterten Miene fest.
    Der Part mit der Veränderung dann, das hatte ich mir schon beinahe gedacht, dass er den auch ernst forcierte. Umso flacher kamen da natürlich dann die Worte zur Tradition daher: "Und den Teil mit der Tradition, was genau meinst du damit? Was ist schon immer dein Ressort gewesen? Was hast du wiederbelebt und was willst du wiederbeleben?" Konkret hatte er nichts gesagt, sondern nur sein plakatives Stichwort in einen Satz verpackt wiederholt. "Sprichst du damit davon, dass es getreu der Tradition wieder mehr mittelprächtige Spiele durch die Ädilen geben sollte? Und dass es getreu den Traditionen wieder mehr grandios ruhige Prätoren im Amt geben sollte? Und dass getreu den Traditionen auch wieder mehr Menschen aus der Provinz.. und du kommst ja selbst auch aus einer solchen, richtig.. nach zwei solchen Magistraturen in die Nobilität aufsteigen sollten?", erkundigte ich mich in ganz einem naiven und unschuldigen Tonfall mit äußerlich ganz lieber und netter Miene. Die Fragen selbst waren aber natürlich recht provokativ. "Oder meinst du eher die Tradition, dass man im Senat jederzeit die Würde eines Consuls angreifen darf?" Auch das hatte er sich, anschließende Versöhnung hin oder her, ja erstmal geleistet. "Und bevor du darauf antwortest, wiederhole ich deine Worte noch einmal: Es geht um aus dem Blick geratene Traditionen.. solche, die schon immer dein Ressort gewesen sind." Nicht, dass er mir jetzt also irgendetwas von Veränderung erzählte! Wir waren bei "Traditionen" und "schon immer". Das gehörte inhaltlich ganz offensichtlich fest zusammen.

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    Das kleine Schwarzshaar bremste urplötzlich, sodass der "Nebeltiger" Kolchas den Kerl beinahe umgerannt und umgenietet hätte! Am Ende aber blieb es dabei, dass er sich mit seinen Händen an den Schultern des Fliehenden nur leicht abstützte. Dann begann das Schwarzhaar von irgendwelchen Affen zu erzählen. Kolchas ignorierte diesen Kommentar. "Tut mir Leid, aber das kann ich nicht. Denn du willst vielleicht nichts von mir, aber ich etwas von dir, Junge.", funkelte der "Nebeltiger" mysteriös mit seinen stahlblauen Augen. Dann, ohne dem kleinen Gauner die Zeit für eine Erwiderung zu lassen, packte er ihn mit festem Griff am Oberarm und zerrte ihn etwa fünf-sechs Schritte weiter in den dunklen Seiteneingang einer Insula. Es gab Dinge, die besprach man nämlich besser nicht so auf offener Straße.
    Dort angekommen drückte er den schwarzhaarigen Typ mit noch immer einer Hand fest um dessen Oberarm gekrallt und der anderen Hand auf der entgegengesetzten Schulter dieses Kerls liegend kraftvoll gegen die Wand. "Überleg dir genau, was du jetzt tust, hörst du?!" Auf noch mehr kleine Mätzchen hatte der "Tiger" nämlich keine Lust. "Ich hab dich auf dem Markt beobachtet. Und ich finde, du hast Talent. Verstanden?" Die Nachfrage war nicht wörtlich gemeint. "Aber ein bisschen Talent, reicht in dieser harten Welt nicht aus, um dauerhaft zu überleben. Du brauchst Freunde; du brauchst Verbündete; du brauchst Leute, die dir helfen und auf die du dich verlassen kannst!" Machte der Kerl Anstalten sich loszureißen? Kolchas Griff wurde nochmal etwas fester. "Hör mir zu! Was ich dir jetzt anbiete, ist eine einmalige Chance. Entweder du ergreifst sie oder unser nächstes Aufeinandertreffen verläuft wesentlich weniger sanft!" Und er war sich sicher, dass sie sich bestimmt nochmal irgendwo über den Weg liefen. Denn man sah sich immer (mindestens) zweimal im Leben! "Hast du schon einmal etwas von der Vereinigung der Nimbati gehört?!" Den Namen dieser Gemeinschaft sprach Kolchas dabei nicht ohne Grund noch leiser aus, als er hier eh schon halb flüsterte.



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    DISCIPULUS NEBULAE - DIE NIMBATI

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    Hui, da musste aber jemand ganz schön Muffensausen haben, wenn er meine Reaktion auf diese billige Werbung gleich ganz verschwinden ließ. Da würde dann wohl jeder, der meine Worte zuvor hatte lesen können, wissen, dass die nicht nur heiße Luft waren, sondern wirklich Substanz hatten.. und die hatten sie ja auch!


    Und bitte, meine antwortenden Verse waren noch weit entfernt von stupide pöbelnder Propaganda! Denn was stand da geschrieben? Erstens die Aussage, dass der Duccier bereits im Senat saß, weil er Senator war. Daran war nichts stupide und nichts pöbelnd. Das war ein simpler Fakt. Zweitens und drittens zwei rhetorische Fragen. Pöbelnd waren die nicht wirklich; und stupide schon gleich gar nicht. (Denn seit wann waren rhetorische Fragen dumm?)
    Viertens stand da sogar nur eine unschuldige Nachfrage! Denn bitteschön, Vorhaben konnte man viele haben. Aber es war schon ein gewaltiger Unterschied, ob man sich nun vornahm, einen Strauß Blumen zu pflücken oder zum Beispiel irgendeinen Tempel zu bauen oder so. Meine Nachfrage war da also nicht nur unschuldig sondern auch noch berechtigt gewesen! Fünftens und sechstens war vielleicht schon eher ein bisschen pöbelnd formuliert. Aber auch das waren alles bitteschön nur Tatsachen: Der Duccier war ein Homo novus. Ja. Der Duccier kam aus Germanien. Soweit ich wusste: Jop. Der Duccier hatte eine Patrizierin geheiratet. Da war ich selbst dabei gewesen! Der Duccier wollte jetzt Konsul werden. Auch das konnte hier niemand abstreiten. Und der Duccier wollte damit also in die Nobilitas aufsteigen. Das war eine logische Folge dessen. All diese Aussagen also waren wahr und nicht dumm oder stupide. Aber ich vertraute darauf, dass jeder halbwegs gebildete Römer schon zwischen Wahrheit und Dummheit unterscheiden konnte.


    Die Verse Nummer sieben und acht waren dann ausnahmsweise einmal nur Behauptungen. Dafür richteten sie sich weder gegen den Duccier noch gegen sonstwen. Sie waren nicht pöbelnd und, ich fand, auch nicht dumm. Neuntens folgte wieder eine Aussage, die unbestreitbar wahr war. Denn wieviel Patrizierin mit ewig langer Ahnenreihe und allem Pi-pa-po blieb noch von einer ehemaligen solchen, wenn sie einen Germanen heiratete, der vor wenigen Generationen noch mit freiem Oberkörper auf vier Beinen wild durch die germanischen Wälder tobte?!? Und am Ende kam dann im zehnten und elften Vers die mahnende Aufforderung unsere Nobilitas zu schützen. Auch hier ließ sich in meinen Augen keine Pöbelei erkennen sondern einzig und allein ein Appell. Und der wiederum war auch nicht dumm oder stupide.
    Denn unsere Traditionen BRAUCHTEN Schutz und WAREN wichtig! Und jeder, der etwas anderes behauptete, der sollte sich vor den Priesterkollegien in Rom rechfertigen, der sollte vor die Vestalinnen treten und denen mal sagen, dass Traditionen wie dieses komische "ewige Feuer" unwichtig und dumm waren! Und vor die Patrizier des Reiches sollte derjenige vielleicht auch gleich mal treten und denen klarmachen, dass Traditionen unwichtig waren und man die traditionelle Zweiteilung der römischen Bürger in Patrizier und Plebeier einfach abschaffen sollte! TRADITIONEN. Rom lebte davon. Rom brauchte sie. Und ohne pöbelnd und gemein zu sein: Es war ein simpler Fakt, dass nun einmal nicht jeder im römischen Reich alles werden konnte, was er wollte. Ein Sklave konnte freigelassen werden. Aber er konnte kein vollwertiger römischer Bürger werden. - Armer Sklave, aber das war eben so. Und hey, da konnte ich nichtmal etwas dafür! (Do not shoot the messenger!) ... Ich sprach sie nur einmal aus, diese Wahrheit, die der Duccier und die Seinen scheinbar einfach nicht sehen wollten.


    Und so waren meine Handlanger unter der Anleitung und Führung von Kolchas auch in dieser Nacht wieder unterwegs, um nichts wegzuwischen und zu entfernen (OBWOHL hier wesentlich mehr Pöbelei steckte als in meinen Worten!), sondern wie gewohnt nur ein paar deutliche Ergänzungen vorzunehmen:



    BÜRGER ROMS!


    Schenkt jenen kein Gehör, in deren Adern nur Gift und Galle fließt!
    Schenkt jenen kein Gehör, deren Geist von Geltungssucht befangen ist!
    Schenkt jenen kein Gehör, deren einziger Wesenszug die Selbstgerechtigkeit ist!


    Und was ist giftiger als ein verbaler und öffentlicher Angriff auf einen Consul?!?
    Und was ist geltungssüchtiger als die Ehe mit einer Patricia.. als Germane?!?
    Und was ist selbstgerechter als eine substanzlose Klage gegen einen Flavier?!?


    Wir kennen die Fehler des Duccius so wie wir die Fehler jener kennen, die vor ihm kamen.
    Wir sahen wie er strauchelte so wie wir sehen, dass er seinen Weg zurückfand.
    Wir wissen um seine Herkunft, so wie wir um die aller wissen, die das Reich bereichern.


    Wer die Fehler kennt und seine Augen vor ihnen verschließt, ist töricht!
    Denn wer strauchelt, bringt als Consul nur gefährlich das Reich ins Wanken!
    Und wer die römischen Traditionen mit Füßen tritt, der stößt uns damit alle in den Abgrund!


    Und wir wissen um jene, die in Niedertracht Rom zu spalten gedenken.


    ..allen voran: TITUS DUCCIUS VALA!
    ..im gerichtlichen Kampf gegen die Patrizier!
    ..im öffentlich verbalem Kampf gegen einen Consul!
    ..im offenen Kampf gegen alle Sitten und Traditionen Roms!


    Für ein Rom der Einsicht! Für ein Rom der neuen Zusammenarbeit! Für ein Rom der wahren Traditionen!


    Für ein Rom der Einsicht.. dass Duccius Vala der FALSCHE ist fürs Konsulat!
    Für ein Rom der neuen Zusammenarbeit.. GEGEN die germanische GEFAHR!
    Für ein Rom der WAHREN Traditionen.. ganz genau!


    GEGEN FÜR TITUS DUCCIUS VALA!



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    DISCIPULUS NEBULAE - DIE NIMBATI

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    Wählt den Senator Duccius Vala.. für frischen Wind im Senat??? Was für ein Humbug war denn bitteschön das?! Also nicht nur, dass hier offensichtlich für diesen Germanen und dafür, dass DER zum CONSUL wurde und damit in die NOBILITAS aufstieg, geworben wurde. (Vermutlich hatte der Kerl einfach ein paar Handlanger bezahlt, damit die sowas schrieben. Die hatten Geld bekommen und dafür eine Dienstleistung gegeben. Daran war für diese Handlanger nichts Verwerfliches.) Aber fragte sich vielleicht auch mal jemand, WAS da stand?!


    Vermutlich nicht. Und genau aus diesem Grund hatte ich den guten Kolchas flott in die Spur geschickt, damit er sich an den Humanressourcen der Nimbati etwas bediente und in einer (Achtung: Wortwitz.) Nacht-und-Nebel-Aktion hübsch die überall in der Stadt verteilte Wahlwerbung für diesen Duccius noch ein bisschen "ergänzte". Nun stand an den entsprechenden Stellen gut lesbar:


    Wählt den Sen. Duccius Vala,
    Für frischen Wind im Senat!


    Der IST doch schon längst im Senat.. der SENATOR!
    Wer erinnert sich nicht, an DEN "frischen Wind" des Ducciers gegen den CONSUL Decimus?!
    Brauchen wir wirklich noch MEHR davon??


    Unterstützt die Vorhaben des Sen. Duccius,
    wählt den Senator.


    WAS sind denn die Vorhaben dieses Duccius?
    ..AUSSER, dass er als HOMO NOVUS aus GERMANIEN nach der Ehe mit einer Patricia
    jetzt auch noch KONSUL werden und in die NOBILITAS aufsteigen will?!


    Rom braucht Traditionen!
    Rom LEBT von Traditionen!
    Die patrizischen Tiberier SIND schon entehrt!
    Lasst nicht zu, dass die Nobilitas ebenfalls entehrt wird!
    ..durch einen GERMANEN!!



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    Boah! Was war denn das bitteschön für eine impertinent lauthals schreiende Unperson?!? Im Namen der Vestalin Decima brüllte sie hier ihre Parolen. Tze. Und da hatte ich noch irgendwann mal gedacht, dass wenigstens auf die Vestalinnen ein bisschen Verlass wäre. Aber was war? Nicht nur, dass eine (namens Decima) aus dieser Schwesternschaft ein so aufdringlich laut quiekendes.. Ding einfach so auf das Forum losließ (darüber konnte ich unter Umständen ja noch hinweg sehen). Aber dass diese Parolen dann auch noch von VERTRAUEN gegenüber einem GERMANEN sprachen, das zerstörte in mir wirklich jede Hoffnung darauf, dass diese komische Iulia Torquata, die mein Liebster sich da zur Tochter hatte machen lassen, im Atrium Vestae auch nur irgendein kleines Fünkchen Besserung erfuhr. Vertrauen gegenüber einem Germanen, der sich einem Gesetzesbrecher aus der Gens Germanica als Verteidiger angebiedert hatte. Vertrauen gegenüber einem Germanen, der sich offen im Senat mit dem Consul angelegt hatte. Vertrauen gegenüber einem Germanen, der die Patrizier (speziell: die Tiberii Ahalae) entehrte. Und Vertrauen gegenüber einem Germanen, der noch dazu als Homo novus jetzt auch noch in die Nobilitas aufsteigen wollte. (Die wäre dann zu guter Letzt auch nicht mehr das, was sie einmal war.) Tze. Dass ich nicht lachte!
    Ich wandte mich ohne jeden Kommentar wieder dem Helferlein direkt vor mir zu: "Entschuldige, aber kannst du deine Antwort nochmal für mich wiederholen? Bei diesem impertinenten Geschrei habe ich leider kein einziges Wort verstanden." Oder lag das daran, dass man mir noch gar nicht geantwortet hatte? Egal. Es lief ja auf das gleiche hinaus: Ich hatte etwas gefragt und hoffte auf eine Antwort.. die meine Meinung über den duccischen Kandidaten ändern könnte oder eben auch nicht. Das kam ganz auf die Antwort drauf an.

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    Mein treuer Klient Titus Nonius Turbo nickte zufrieden. Sollte der Scriba das also prüfen und dann an einen der Ädilen weitergeben. Das war mir nur recht. Und deshalb war es auch dem Nonier hier nur recht. Denn ganz egal, ob es jetzt so lief oder anders: Wenn es sich als nützlich erweisen sollte, dass ich den Germanicer nach der gerichtlichen Anhörung gleich an die Ädilen verpfiffen hatte, dann würde ich zugeben, dass es genau so gewesen war. (War ja auch nicht meine Schuld, wenn so ein Postbeamter nur die Hälfte von dem mitbekam, was ich behaupten könnte gesagt zu haben!) Sollte es auf der anderen Seite allerdings besser sein, dass nicht ich den Fall des Germanicers zum Ädil getragen hatte, dann war und blieb der Schritt eben auch weiterhin anonym und ich würde es auf einen der Anwesenden aus dem Publikum schieben. Möglich war ja vieles, auch wenn die Anwesenden das wahrscheinlich allesamt abstreiten würden. Aber nur weil sie es abstritten, waren sie ja noch lange nicht gleich unschuldig - genauso wie ich.
    Und so verließ mein treuer Klient, der langsam echt etwas gut hatte bei mir, mit einem freundlichen "Vale." auf den Lippen die Basilica Iulia.



    Sim-Off:

    Bitte. :] (Auch wenns bisher scheinbar noch nicht ganz geklappt hat.)


    Hach, das interessierte mich natürlich furchtbar, was diese Unfreie über die Dinge dachte, über die ich mich amüsieren konnte! Riesig interessierte es mich, ob sie darüber lachen oder wenigstens schmunzeln konnte oder nicht! Ja, kurz gesagt tangierte es mich einfach peripher.. oder wie man im unkultivierten Subura-Latein gerne zu sagen pflegte: Es ging mir am A..llerwertesten (Das Wort "Arsch" nahm ich auch in Gedanken ganz bestimmt nicht in den Mund!) vorbei. Und auch bei diesem Kommentar dieser Sklavin wackelte ich nur leicht dem Kopf und wusste: "Es erhöht aber die Wahrscheinlichkeit." Denn: Warum wohl zerrissen sich die Leute bestimmt auch in Jahrhunderten und Jahrtausenden noch das Maul über Ehen, Beziehungen und Affären zweier offensichtlich sehr verschieden alter Menschen? - Weil es so gewöhnlich und.. "normal" war? Antwort: Nein. Und warum empfand man es nicht "normal"? Das musste dann wohl daran liegen, dass der Großteil der Leute sich eher für einen Partner ungefähr im eigenen Alter interessierte. - Merke also: Das gleiche Alter erhöhte die Wahrscheinlichkeit dafür, dass dieser "Faustus" den Köder schluckte.... (Herrje, bei dieser gedanklichen Wortwahl wurde mir ganz anders! Ich griff mir noch eine Olive, um den widerlichen Geschmack aus meinem Mund zu vertreiben.)


    Nachdem ich Lucia mit einem überzeugten "Natürlich!" bestätigt hatte, dass ich sie auf dem Laufenden halten würde (ich ahnte ja noch nicht, was bald passieren würde, das neuerliche negative Auswirkungen auf mein Verhältnis zu dieser Patrizierin hatte), klärte mich meine dunkelblonde Gegenüber über diese zwei Bären im Hintergrund auf. "Ach, Lucia, meine Liebe, das ist ja furchtbar, ist das ja!", zeigte ich bereitwillig Mitgefühl. Denn es machte ja bekanntlich Spaß, auf dem Ärger anderer herumzureiten. "Wie nur kommt dein eigener Bruder dazu, dich hier einzusperren?!" Ich musste diese Frage nur aussprechen, schon lag mir die Antwort darauf natürlich auf der Zunge. "Der hat doch nicht etwa herausgefunden...!" Ich schaute sie mit großen Augen an (und wusste nebenbei nun auch wieder, was ich vorhin hatte wissen wollen). "Und nach meiner Hochzeit versucht er dich jetzt mit diesen zwei Bären da von den "schlechten Einflüssen" und "Verführungen" der Urbs fernzuhalten?" Armes Ding, diese Lucia. Ein bisschen hatte ich fast Mitleid und machte eine wegwerfende Handbewegung. "Aber keine Sorge. Es werden Gelegenheiten kommen, da kann er dich gar nicht hier eingesperrt behalten!" Ein Fest durfte man mal verpassen. Zwei Feiern konnte man sausen lassen. Drei Empfänge durfte man absagen. Doch irgendwann, da führte so ein Verhalten dazu, dass ein Gerede mit Spekulationen und Gerüchten begann. Und an sowas hatte bestimmt auch ihr toller Bruder kein Interesse, war ich mir ziemlich sicher.


    "In der Zwischenzeit lass mich deine Welt hier drinnen mit einer kleinen Geschichte von da draußen" Ich deutete in die Richtung, aus der ich vorhin den Garten betreten hatte (und ich genoss es). "erhellen. Geschehen im Anschluss an den Brautzug von der Casa Sergia zur Casa Iulia.", ordnete ich noch kurz ein und sammelte meine Gedanken schnell nochmal zusammen. "Du erinnerst dich vielleicht noch an diese Quintilia, die wir einst in den Thermae Agrippae trafen? ..die Quintilia, die sich mit ihrer eigenen Dienerschaft auf eine Stufe stellte? Sie war als Verlobte eines Germanicus Aculeo, der ein Freund meines Mannes ist, auf meiner Hochzeit." Ich spürte, wie mit jedem meiner Worte der Ärger wieder langsam in mir emporstieg. "Dreimal darfst du raten, wie dieses Miststück sich versucht hat, sich für meine entlarvenden Worte in den Thermen an mir zu rächen. Ich sags dir! Sie hat sich nach dem Brautzug an meinen armen angetrunkenen Vetter Helvetius" Ich blieb an dieser Stelle mal vage und behielt es für mich, welchen meiner vielen helvetischen Vettern ich genau meinte. "herangeschmissen. Meine Freundinnen Paula und Tusca haben es selbst gesehen, wie mein Vettern in den Klauen dieser schändlichen Quintilia von der Feier verschwunden ist!" Dieses hinterhältige Biest! "Verstehst du? Sie hat ihre Verlobung nicht etwa vor meiner Hochzeit platzen lassen" Dann wäre sie gar nicht erst da gewesen. "oder nachher. Nein, sie hat das mitten drin gemacht - und dazu auch noch meinen Vetter benutzt, diese Schlange!" Ich zwang mich kurz innezuhalten und zu entspannen. Mein Medicus hatte mir zu große Aufregung strikt untersagt, dieser Spielverderber. "Dass die Germanicer jetzt nicht nur auf die Helvetier schlecht zu sprechen sind, weil natürlich auch auf mich als Gastgeberin ein Teil dieses schlechten Lichts fällt, brauche ich dir sicherlich nicht erst groß erklären.", unterbrach ich die Story an dieser Stelle erstmal und hoffte natürlich auf einen empörenden Zuspruch Lucias. Eine intrigante Quintilierin war das doch, stimmts? Und wahrscheinlich war die ganze quintilische Sippschaft so verdorben.. nicht oder?!

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    Mein treuer Klient Titus Nonius Turbo nickte einfach mal freundlich, auch wenn er sich nicht ganz sicher war, dass er jedes Detail der Aussage jetzt auch ganz hundertprozentig verstanden hatte. Turbo war schließlich ein Beamter des Cursus Publicus und kein Vollzeitjurist. Ja, noch nicht mal ein Hobbyjurist oder großartiger Prozessgänger war er für gewöhnlich - wenn seine Patronin und Postchefin ihn nicht eben halb dazu nötigte.
    "Eine Anhörung, ja.", korrigierte er (dabei war er sich nämlich schon bedeutend sicherer) anschließend also lieber beiläufig. "Tu das.", nickte er dann erneut (und wand sich damit ganz nonchalant aus dem "wir" seines Gesprächspartners heraus). "Kann ich dir sonst noch irgendwie helfen?" Man hörte, dass er sich ansonsten auch gerne wieder um seine eigene Arbeit kümmern würde. So simpel der Job auch war, trug sich die Post deshalb nämlich noch lange nicht alleine aus....



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    Der "Nebeltiger" Kolchas merkte: Das kleine Kerlchen hier war scheinbar wirklich ein Frischling, dem es hinter den Ohren noch grünte. Er schien nicht zu verstehen, dass man ihn absichtlich erst in eine missliche Lage gebracht und anschließend aus genau dieser wieder "gerettet" hatte. Da klopfte die Logik an die Tür und schrie: Kolchas hatte das Schwarzhaar ganz leicht in Schwierigkeiten gebracht (und würde das also wahrscheinlich auch wieder können). Dieses Mal hatte er sich für die Option der Beihilfe entschieden. Doch wie würde er sich eventuell später einmal entscheiden...?
    Aber der "Nebeltiger" war noch nicht so weit, dass er irgendwie zu drohen begann. Irgendwie war es ja schließlich auch ganz amüsant, wie das kleine Schwarzhaar ihm erst bereitwillig folgte, nur um sich anschließend zu empören, dass Kolchas das ihm folgende Schwarzhaar doch gefälligst in Ruhe lassen sollte. Ja, der war schon lustig. - Vor allem aber war er noch ein Frischling, den man noch ein bisschen schleifen müsste, wenn aus dem noch mal etwas werden sollte. Talent hatte er, keine Frage. Aber Talent waren vielleicht zehn Prozent davon, ein Meister des Nebels zu sein. Die restlichen 90 Prozent machten hartes Training, Gehorsam, Selbstdisziplin, Arbeit und Schweiß aus - und alles, was man da noch so drunter fassen konnte.


    Der Typ rannte los und instinktiv nahm Kolchas sofort die Verfolgung des Schwarzhaars auf. "BLEIB STEHEN!", rief der "Nebeltiger" aus dem Lauf heraus. Es war wohl unwahrscheinlich, dass der Verfolgte darauf hörte. Aber Kolchas gab ihm wenigstens die Chance. Erst wenn diese unbeachtet nicht genutzt wurde, so würde er einen Schritt weiter gehen und den Druck allmählich erhöhen mit "HALTET DAS KLEINE SCHWARZHAAR!" Spätestens dann (auch eingedenk des amateurhaften Sandalenwerks) würde der "Tiger" seine "Beute" vermutlich irgendwann haben.... "Tja, so leicht entkommt mir keiner."



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    DISCIPULUS NEBULAE - DIE NIMBATI

    Ich habe gerade mal eine Brieftaube an die Spül.. äh.. Spielleitung losgeschickt.
    (Achtung! Die Taube ist natürlich ein sergischer Rabe mit spitzem Schnabel.. :D )

    Am zweiten Tag nach der ersten Anhörung des Germanicus Sedulus hatte ich meinen Entschluss gefasst! Für eine neuerliche Anhörung gegen diesen ollen Germanicer standen die Chancen eher schlecht. So langsam wie die juristischen Mühlen mahlten, wäre seine Tat bis dahin nämlich sicherlich schon verjährt. (Deshalb hatte ich auch anonym diesen Part nun an die Ädilen abgegeben.) Aber mit diesem Samius, da hatte ich noch eine Rechnung offen! Und genau das ließ ich jetzt also auich die kaiserliche Administration auf dem Palatin wissen:



    SERGIA FAUSTA



    Ad Administrationem Imperatoris
    Palatium Augusti
    Rom - Italia



    Praefecta Sergia s.d.


    Vor einigen Tagen erreichte mich eine schriftliche Nachricht aus dem cappadocischen Caesarea von meinem dortigen Amtskollegen Publius Vehilius Cursor. Er meint, er habe vor geraumer Zeit einen Beschwerdebrief an die kaiserliche Kanzlei gesandt, und wünscht zu erfahren, was in seiner Angelegenheit bisher getan wurde. Da mir diesbüzügliche Kenntnisse ebenfalls fehlen, möchte ich seine Frage hiermit an die kaiserliche Kanzlei weiterleiten.


    Sim-Off:

    Money, Money, Money. 550 Sz. Konto 1225, bitte. Danke. 8)


    Ferner wende ich mich direkt an den Imperator Caesar Augustus beziehungsweise seine Rechtsabteilung, denn ich möchte hiermit entschieden gegen einen Rechtsentscheid des Iudex Titus Samius Naso appellieren.
    Der Sachverhalt ist folgender: Ich zeigte den Senator Quintus Germanicus Sedulus aufgrund mehrerer Verstöße gegen die Lex Mercatus an. Der Prätor Faustus Metilius Cicurinus prüfte meine Anzeige, ließ sie zu und setzte schließlich eine erste Anhörung unter erwähntem Iudex Samius an. Am Ende der Anhörung dann gelangte der Iudex zu der Meinung, dass ich nach §9 Absatz 1 der Lex Mercatus nicht klagsberechtigt sei und wies meine Klage ab. Dies ist in meinen Augen eine klare Rechtsbeugung. Doch mein folgender Gang zum Prätor Metilius hatte keinen Erfolg. Plötzlich nun ganz anders gesinnt stimmte er nur dem Iudex Samius zu und verhinderte jede rechtliche Belangung desgleichen.


    Deshalb wende ich mich in letzter Instanz nun an dich, erhabener Kaiser, und bitte darum, Titus Samius Naso gerichtlich belangen zu dürfen dafür, dass er gültiges römisches Recht beugte.
    Ich begründe meine Bitte wie folgt: Es ist jahrzehntelanger Usus im Imperium, dass Privatpersonen wie Tiberius Caecilius Metellus oder aber auch Titus Duccius Vala Verstöße anderer gegen die Lex Mercatus vor Gericht bringen, auch wenn sie weder Ädil sind noch den Cohortes Urbanae angehören, wie es im §9 Absatz 1 der Lex Mercatus geschrieben steht. Und das ist auch nur recht so! Denn die Lex Mercatus soll insbesondere natürlich von den Ädilen und den Cohortes Urbanae überwacht werden, ganz im Sinne des Codex Universalis §53 Absatz 2 über die Pflichten eines Ädils.
    ABER die Frage ist: Ist ein Ädil, nur weil er mit der Überwachung der Marktordnung betraut ist, automatisch der einzige, der auf ihrer Grundlage auch klagen darf? Ist ein Ädil, nur weil er mit der Überwachung des Verkehrs beauftragt ist, der einzige, der einen am Tag unerlaubt mit dem Wagen in der Stadt fahrenden Bürger für dieses Vergehen belangen darf? Oder ist ein Ädil, nur weil er mit der Kontrolle der Garküchen beauftragt ist, automatisch der einzige, der eine Garküche nach dem Vergiftungstod eines dort zuvor speisenden Bürgers verklagen darf? Und was passiert im Falle von Verstößen gegen den §1.2 Absatz 2 der Lex Mercatus? Werden darauf basierende Rechtsstreitigkeiten künftig auch nur noch von einem Ädil per Feststellungsklage vor ein hohes Gericht gebracht werden können, nicht mehr aber von Bürgern selbst?


    Ich appelliere an dich, erhabener Kaiser, solchen Gedankenspielen einen Riegel vorzuschieben, indem du mir erlaubst, gegen diese Rechtsbeugung des Titus Samius Naso gerichtlich vorzugehen und damit richtigzustellen, was richtig gestellt werden muss.


    Iuppiter sei mit dir und möge deine Herrschaft segnen!
    Vale bene!


    /images/signet/Siegel_Sergia.png


    Sergia Fausta
    ANTE DIEM IV KAL IUN DCCCLXIV A.U.C.
    Casa Iulia | Rom | Italia

    Sim-Off:

    Hat es. Danke!


    So, und mit den 90 Prozent der anfänglich eingezahlten Prozessgebühr in der Tasche (meiner Leibsklavin Callisto) konnte ich diese Basilica Ulpia dann endlich verlassen für heute! Morgen dann würde ich mich erstmal von diesem schlechten Theaterstück der beiden Senatoren Metilius und Samius erholen.. bevor ich am zweiten Tag nach der Anhörung dann eben mit Freude die Rechtsabteilung der kaiserlichen Kanzlei auf dem Palatin belästigte!