Beiträge von Sergia Fausta

    Jedoch.. konnte sich mein Vetter scheinbar nicht gleich wieder von mir losreißen - irgendwie tragisch; irgendwie aber auch ganz.. ich wusste auch nicht so recht. Es war schwach so offen seine Hingezogenheit zu zeigen! Und es war schmeichelhaft und gab mir dieses kleine Fünkchen.. was auch immer es war. Man könnte fast sagen, dass es mir gefiel. Aber es war trotzdem schwach!
    Commodus ließ mich los und mein kurzzeitig etwas unentschlossener Blick wandelte sich wieder in einen Ausdruck purer Entschlossenheit. Ich sammelte meinen Vertrag und mein Strophium ein und hörte dabei, wie mein Vetter es offensichtlich nicht für eine so gute Idee hielt, dass ich mein Kleid gleich wieder mitnahm. Ohne zu überlegen, welche Motive er vielleicht haben könnte, dachte ich natürlich in erster Linie an meine ganz eigenen: Ich wollte keine Spuren oder Beweise hier hinterlassen - gerade nachdem er vorhin ja auch so komisch wissend geguckt und diesen seltsamen Toast gesprochen hatte! Nein, da musste ich einfach alles wieder mitnehmen!


    Ich kehrte also mit Wachstafel und Strophium in den Händen wieder zu Commodus zurück und drückte ihm beides in die Hand. "Hälst du das mal kurz?", fragte ich nur pro forma und machte mich dann eben selbst auf zu meinem zerrissenen Kleid. Dabei erklärte ich ihm: "Du verstehst nicht, ich muss das Kleid heute wieder mit nach Hause bringen. Denn ich habe wirklich keine Lust, dass meine Sklavinnen zu tuscheln beginnen!" Und das würden sie! Ich erreichte das Kleid und drapierte es möglichst geschickt über meinen linken Arm. "Wenn ich das so mitnehme, dann kann ich jedem erzählen, dass du mir ein Kleid geschenkt hast, dass so schön ist, dass ich es einfach gleich anziehen musste. Und glaub mir, dieser Dress ist.. hinreißend!" Ungelogen. "Niemand wird merken, dass mein anderes Kleid hier kaputt ist. Und am Ende hänge ich es einfach irgendeiner Sklavin an, lasse sie dafür auspeitschen und gut ist.", weihte ich meinen Vetter in meinen Plan ein, während ich ihn wieder erreichte.
    Tja, und so stand ich jetzt also wieder vor ihm, hielt ihm meine linke Hand (die, an deren Seite ich auch mein Kleid hielt) auffordernd hin und schaute ihm dabei einen Moment lang stumm in seine Augen. (Er hatte schöne Augen.) Ein leichtes Lächeln kam über meine Lippen, als ich daran dachte, dass ich ja vielleicht wirklich bald mal nach Misenum reisen könnte.. nach meiner Hochzeit und diesem ganzen Stress. (Ich ahnte ja nicht, was noch alles auf mich zukommen würde - ausgerechnet an meinem Hochzeitstag!) "Nun?", schaute ich ihn an und war, gelinde gesagt, nicht bei allerhöchster Aufmerksamkeit.

    Irgendeine Pointierung des Iulius Potitus.. sowas entging mir an dieser Stelle total. Im Gegenteil quittierte ich es mit einem erfreuten (aber trotzdem weiterhin nur aufgesetzten) Lächeln, dass der alte Sack den Status meines Mannes als Hausherr - und damit also auch meinen Status als Hausherrin - so protestlos anerkennte.
    Bei den weiteren Worten des alten Faltengesichts allerdings fühlte ich mich genötigt, ihn mal ein bisschen zu belehren: "Wie du schon sagtest, sollten wir die endgültige Entscheidung dem Hausherrn überlassen, nicht wahr?", wiegelte ich nur bitter lächelnd ab, bevor ich meinen eigentlichen Punkt ins Feld führte. "Und darüber hinaus möchte ich dich doch sehr bitten, deine Wortwahl etwas mehr zu überdenken, werter Iulius Potitus. Sieh: Ich halte es doch für äußerst unangebracht MIR, Sergia Fausta, der Gattin des Hausherrn, einer Nachfahrin des Sergestus, ein Zitat so offen ins Gesicht zu werfen, das angesprochener Tullius" Den konnte ich in diesem Zusammenhang nicht beim Cognomen nennen! "direkt gegen einen anderen Nachfahren des Sergestus gerichtet hat!" Da konnte man von diesem gewesenen Prätor (!) Lucius Sergius Catilina halten, was man wollte. Mir, einer Sergia, das so offen vor den Latz zu knallen, das war mehr als ein Fauxpas - das war beleidigend!


    Nach dieser Belehrung wandte ich mich wieder zu dieser Iulia Torquata, die ganz im Gegensatz zu ihrem Namen (Torquata = die mit einer Halskette Geschmückte) gar keine Kette trug, soweit ich das erkennen konnte. Oder hatte ich mich nur verguckt? - Egal. "Ich danke dir.. Iulia.", betonte ich und wies die Iulierin damit deutlich indirekter darauf hin, dass ich es gegenüber anderen Frauen (und gerade, wenn ich nicht mal mit ihnen verwandt war!) doch bevorzugte, wenn man mich nicht einfach ungefragt mit meinem Cognomen anredete. "Und glaub mir, ich weiß, wie viele Mädchen und junge Frauen mich in dieser oder jener Weise beneiden." Ich lächelte zufrieden. "Was viele von ihnen nicht wissen: Mein Leben ist und war kein Spaziergang. Auch meine Eltern leben nicht mehr, sodass ich ganz alleine" Sklaven zählten da nicht. "die lange Reise aus meiner Geburtsstadt Alexandria hierher nach Rom angetreten habe. Und obwohl ich cornelische Wurzeln habe, einer meiner Urgroßväter Augur war und mein Großvater Sergius Stephanus den Ritterring trug, ist es das Ergebnis meiner Bemühungen, dass ich da stehe, wo ich stehe: Als Postpräfektin von Italia an der Seite eines attraktiven, aufstrebenden, jungen Mannes." Den logischen Schluss, dass die Kleine sicher wirklich noch einiges von mir lernen könnte, ließ ich unausgesprochen.
    Stattdessen befeuchtete ich meine Kehle wieder ein bisschen mit dem verdünnten Wein aus meinem Becher und begann danach so langsam mit dem Essen....


    ~ Einige Zeit später dann ~


    .. schien sich der alte Zausel wieder beruhigt zu haben. Fast bekam ich den Eindruck, dass er in seinem Alter den Fehler, den er zuvor begangen hatte, selbst erst bemerkt hatte, als ich ihn darauf hinwies. So hörte ich mir an, was er zu sagen hatte und konnte mir nicht helfen, dass mein aufgesetztes Lächeln etwas ehrlicher wurde, als er berichtete, dass er samt seiner Frau Gemahlin Rom für einige Zeit verlassen würde. "Der Geschäfte wegen, ich verstehe.", nickte ich wissend. Denn mir war klar: Wären es nur die Geschäfte, dann würde er seine Frau ja wohl nicht brauchen! Die war ja wirklich soeine "vorbildliche" römische Matrone, deren Geschäftssinn das eigene Haus normalerweise höchsten zum Einkaufen mal verließ. Kurzum: Ich verstand, dass ich es offensichtlich war, die diese beiden Faltengesichter wenigstens für den Moment erstmal in die Flucht geschlagen hatte. Und in diesem Erfolg sonnte ich mich jetzt natürlich! "Die Iulia ist dein Mündel, nícht wahr?", fragte ich kritisch und ließ nur eine kurze Kunstpause, damit er nicht groß zu einer Antwort ansetzen konnte. "Und du meinst, du vertraust mir genug, um sie an meiner Seite auf den Palatin zu lassen?" Wieder pausierte ich nur kurz und atmete einmal hörbar durch. "Meinetwegen. Ich vergebe dir deine unbedachten Worte." Denn genau so verstand ich diese Geste. "Ich werde die Iulia begleiten.", gab ich mich gönnerisch. Immerhin sollte es ja auf den Palatin gehen!


    Sim-Off:

    Iulia Flaminina, wir können hier gerne schon parallel zur Cena weitermachen, wenn du willst. ;)


    Kurz darauf stieß mein Marcus zu uns. "Ich grüß dich, mein Schatz!", erwiderte ich seine allgemein gehaltene Begrüßung. Ich wartete auf mein Lächeln von ihm, gab ihm dann ein zufriedenes Lächeln zurück und machte ihm ein bisschen Platz neben mir. Und während mein Liebster sich dann also erstmal mit der Iulia unterhielt, wandte ich mich nochmal an diesen alten Kahlkopf: "Wann genau hat sie denn eigentlich diese Einladung, zu der ich sie begleiten soll?"

    Nachdem mich dieser alte Kauz Iulius Potitus gebeten hatte, dass ich sie begleitete, hatte ich mich natürlich dazu bereit erklärt, genau das zu tun! (Das lag aber nicht etwa daran, dass ich so gutherzig war, sondern daran, dass es eine Einladung auf den Palatin war und nicht nur in irgendeine x-beliebige Casa irgendeines Beamten.) So entstieg ich also an dem Vormittag, der wohl ausgemacht worden war, meiner standesgemäßen Sänfte, ließ mir von einer meiner Leibsklavinnen den Faltenwurf meines angemessen zugeknöpften, aber trotzdem elegant körperbetonten, orangeroten Kleides der vorjährigen Sommerkollektion meines liebsten Gargonianus Arminius richten und wartete dann kurz, bis auch diese Iulia Flaminina bereit war. (Ich hatte ihr angeboten, in meiner Sänfte mitzufahren, und es hatte ganz bei ihr gelegen, ob sie das nun annahm oder nicht.)


    So selbstbewusst wie immer trat ich dann an die Wachen heran. "Salvete, die Herren!" Ich schenkte den Männern ein kurzes, charmantes Lächeln. "Mein Name ist Sergia Fausta, Postpräfektin von Italia und Gattin des Tribuns der Stadtkohorten Iulius Dives.", stellte ich mich ausschweifend vor, bevor ich meinen Blick und damit hoffentlich auch die Aufmerksamkeit der Soldaten auf die Iulia lenkte: "Und das hier ist Iulia Flaminina, eine Cousine meines Mannes." Diese Vorstellung fiel natürlich ein ganzes Stück kürzer aus. "Wir werden vom Procurator Iunius erwartet.. in einer privaten Angelegenheit.", behauptete ich einfach, dass ich auch eingeladen war und strich mir eine verführerisch ins Gesicht hängende lockige Strähne etwas beiseite. Selbstbewusst lächelnd erwartete ich dann die Reaktion der Prätorianer.

    Aufgrund meiner Herkunft aus Alexandria stieß mir diese Bemerkung mit der östlichen Provinz natürlich ein bisschen unangenehm auf. "Ich dachte ja nur, dass ich bei meinem Patron, dem Stadtpräfekten Decimus, vielleicht ein gutes Wort in die richtige Richtung einlegen könnte.", erwiderte ich ein bisschen lapidar. (Dabei ging es mir natürlich vor allem darum, dass ich dann noch einen Gefallen bei dem Senator gut hätte, während es mir persönlich ja vollkommen egal sein konnte, auf welchem Amtssessel es sich der Purgitius bequem machte.) "Aber ich verstehe natürlich, wenn du" dir nicht von einer Frau aus der östlichen Provinz unter die Arme greifen lassen willst, sondern "diese Angelegenheit lieber selbst in die Hand nehmen möchtest." Ich lächelte mein süßes, oberflächliches Lächeln, während ich merkte, dass mich dieser "Basar einer östlichen Provinz" mehr getroffen hatte, als ich zugeben wollte.


    Bezüglich des Konsulats hatte ich meinen Einblick und mein Wissen dann offensichtlich etwas überschätzt. Ich zuckte also mädchenhaft naiv leicht mit den Schultern. "Ich dachte ja nur.. Wenn du als Curator eine größere Wasserleitung neu errichtest oder das Netz aus Brunnen zu Brandvorsorge etwas dichter machst", bezog ich mich nun natürlich speziell auf die Wasserkuratur, "dann könntest du darauf ja eventuell aufbauen..", erläuterte ich meinen Gedankengang und ließ dabei natürlich den Part aus, in dem ich sagte: Und wenn es bereits genügen Aquädukte und Brunnen gibt, dann könnte/müsste man diesen Zustand eben erst ändern, bevor man baulich aktiv werden kann!

    Kacke! Ja, da brauchte ich jetzt nichtmal irgendwie eine mitleidige Maske aufsetzen - das traf mich wirklich.... dass dieser "Faustus" offensichtlich dieses Haus verlassen hatte, nicht wiederkam und mir damit meinen ganzen, schönen Plan ruinierte!! Ich biss mir ein wenig auf die Unterlippe, während mir der Gedanke kam, dass dieser missratene Decimer-Sohn dann aber zwangsläufig irgendwo anders hier in Rom leben musste, wenn er direkt zu Beginn des Consulats seines Vaters (ich blieb einfach mal bei dieser Bezeichnung) diese Casa verlassen hatte. Denn er war ja sicherlich nicht extra für meine Hochzeit nach Rom gereist, oder? (Hoffentlich nicht - gerade nachdem ich erfahren hatte, dass das also der letzte Prätorianerpräfekt des Vescularius war. Prätorianerpräfekt!) "Das tut mir Leid.", bekundete ich mit einem aufmunternden Lächeln, fand aber, dass mir so ein zerüttetes Verhältnis zwischen Vater und Sohn vielleicht sogar in die Karten spielte. Mal sehen.
    Dann brach sich ein weiterer Gedanke in meinem Kopf Bahn: "Das heißt dann aber auch, dass dein Sohn ja gar nicht hier war, als mein Mann und ich die vielen Einladungen zu unserer Hochzeit verschickt haben, oder?", erkundigte ich mich mit ein bisschen gerunzelter Stirn. "Wenn er also nicht uneingeladen in der Casa Sergia war, dann.." müsste Marcus doch eigentlich eine Idee (oder mehr noch!) davon haben, wo dieser Kerl jetzt wohnte. "Naja." Ich ließ meinen Schluss, auf den der Consular vielleicht ja auch selbst kam, erstmal unausgesprochen (ich würde es dem Kerl ja auch vollends zutrauen, dass er wirklich uneingeladen einfach aufgetaucht war) und hellte stattdessen meine nachdenklichen Gesichtszüge lieber wieder auf. "Hätte ich gewusst, was für ein schwieriges Verhältnis gerade zwischen ihm und dir herrscht, ich hätte ja versucht ihn zu einem längeren Bleiben zu überreden!" Wahrscheinlich nicht. "Er schien sich nur so unwohl zu fühlen, als ich ihn sah. Und kurz darauf war er dann weg." Ich zuckte ratlos mit den Schultern. Woran das wohl lag?


    Unwohlsein. "Da fällt mir ein: Geht es Decimus Aquila denn wieder etwas besser? Er sah auf der Hochzeit ja auch nicht ganz.. auf der Höhe aus.", schweifte ich mal kurz von diesem "Faustus" ab, um nicht die ganze Zeit unentwegt von diesem Mistkerl zu reden und mich damit unnötig verdächtig zu machen. (Außerdem interessierte es mich auch wirklich, wie es meinem Adler ging und ob er vielleicht dann oder wann mal wieder ein bisschen Lust auf einen kleinen Ausflug mit einer eleganten Rabendame - der Rabe ist das sergische Wappentier - verspürte.)
    Ich ließ eine kurze Kunstpause, in der ich noch einen Schluck aus meinem Becher trank. "Weißt du denn eigentlich, wo sich dein Sohn jetzt aufhält, seit er nicht mehr hier wohnt? Denn ich fühle mich in der Pflicht", ja, Plicht, "auch ihm trotz allem einen.. angemessenen Dank zukommen zu lassen dafür, dass er meinen Mann und mich auf unserer Hochzeit beehrt hat.", sprach ich völlig wahrheitsgetreu mit einem deshalb auch problemlos ehrlichen Blick. Dass mein "angemessener Dank" dabei sicherlich nicht das sein würde, was der Senator jetzt vermutlich darunter verstand, war.. sein Pech.

    Ich legte meine rechte Hand an meine rechte Augenbraue und winkte anschließend einmal locker ab mit der gleichen Hand. "Oje, das tut mir Leid. Natürlich meinte ich Faustus Decimus Serapio!", verbesserte ich mich und setzte passend dazu eine Miene auf, die zeigen sollte, wie Leid mir doch dieser falsche Name tat. "Ich hoffe, du verzeihst mir, dass ich mir bei den vielen Namen und Gesichtern, bei den vielen Gästen aus deiner Gens" Naja, das war jetzt vielleicht ein bisschen übertrieben. So viele Decimer waren es ja eigentlich gar nicht. "und auch der ganzen Aufregung wegen meiner Hochzeit, den Namen verwechselt habe." Ich schaute den Senator mit meinen großen, braunen Augen an und hob meine Mundwinkel nur ganz vorsichtig zu einem leichten Lächeln.
    Ein bisschen zeitverzögert erst zog ich nachdenklich meine Augenbrauen zusammen. "Ach, und Decimus Serapio ist dein Sohn? Das hat er ja gar nicht erwähnt.." Könnte natürlich daran liegen, dass er viel zu beschäftigt damit gewesen war, mir meinen damaligen Bräutigam entführen zu wollen! Richtig vorgestellt hatte er sich mir ja auch nicht. "Und dann seid ihr auch gar nicht zusammen zur Hochzeit gekommen?", fragte ich unschuldig weiter, obwohl das nach der Reaktion das Consulars ja spätestens jetzt mehr als auf der Hand lag. Mit einer gehörigen Portion Neugier in meinem Blick sah ich den Decimus an und biss mir (wortwörtlich) auf meine Zunge, um mich mit weiteren Fragen über diesen "Faustus" erstmal zurückzuhalten. Ich wollte ja nicht, dass mein neuer Patron sofort merkte, dass ich ihn hier vielleicht auch ein kleines bisschen über seinen missratenen Sohn ausfragen wollte.


    Am besten vielleicht, man siedelt die gesamte Tabelle weiter oben an. So direkt unter der fetten Überschrift Karriereverlauf zum Beispiel. Dann kann man das alles in einer Tabelle belassen UND es verwirrt niemanden. => Das gleiche würde sich dann natürlich auch für die bürgerlichen Berufssoldaten anbieten, für die Verwaltungsbeamten und die beiden Kommunalpolitiker. ;)


    Achso, und wenn man gerade bei der Tabelle ist: Dieser EINEN Tabelle, die Massa angesprochen hat, fehlt auch noch die Fettung der Überschriften. :P

    Ich atmete einmal kurz durch, verdrängte für den Moment meine intriganten Gedanken und senkte damit auch wieder meine Mundwinkel auf ein normales, neutrales Niveau. "Nein.. Nein, das kann ich dir einfach nicht sagen! Das würde dir die ganze Überraschung verderben." Ich nickte bekräftigend, bevor ich meine Hände beruhigend erhob. "Aber keine Sorge, ich werde nicht versuchen, dein Geschenk an mich in irgendeiner Weise zu übertrumpfen oder anderweitig in den Schatten zu stellen.", beteuerte ich und führte meine rechte Hand zur Brust. "Das würde ich nie wagen.. und das wäre ja auch vollkommen lächerlich!" Ich schmunzelte aufgesetzt, obwohl ich inhaltlich gerade völlig ehrlich war: Es WAR einfach lächerlich, weil völlig utopisch anzunehmen, dass ich dem consularen Stadtpräfekten mit seinem exorbitanten Gehalt und seinen reichen Einnahmen aus seinem Landbesitz ein Geschenk machen könnte, das größer und bedeutender wäre als jene Geschenke, die er mir zu machen in der Lage war. "Es wird sich nur so ungefähr", betonte ich, "in der Größenordnung deiner Statue bewegen, eher ein bisschen bescheidener.", versicherte ich dem Senator.


    Es folgte ein kleiner Moment, in dem ich überlegte. "Und es wird natürlich wie diese wunderschöne Statue des Sergestus ein Geschenk, das nicht nur dich.. erfreuen soll!" War das eine tolle Wortwahl, oder was? "Immerhin waren neben dir ja auch deine Verlobte und dein Verwandter Decimus Aquila auf meiner Hochzeit, nicht wahr?" Der süße Adler war ja sogar Marcus' Trauzeuge gewesen. "Ach, und dann war da ja auch noch dieser.. Faustus Decimus.. Silo?", tat ich ganz unschuldig. "Das war doch auch ein Verwandter von dir, nicht?" Ich lächelte und nickte ganz leicht.

    Sim-Off:

    Tüte auf: HAHAHAHAHA!! - Ups, falsche Tüte.... :P


    Ich ignorierte den Blick dieses alten Kautz und erwiderte seine Begrüßung nur kurz und oberflächlich lächelnd. Schade eigentlich, dass der nicht ebenfalls dem Essen ferngeblieben war, so wie seine faltige Vibullia. Anderereits war natürlich offensichtlich, dass der Kerl über keinen schärferen Verstand verfügte und meine Ablehnung ihm gegenüber daher vermutlich einfach noch nicht mitbekommen hatte. Aber dieser Sack bekam ja in seinem Alter so einiges nicht mehr ganz mit! Wie sonst konnte er bespielsweise seine fertig ausgebildeten beiden Ältesten, wie mir zu Ohren getreten war, in irgendeine ferne Provinz abschieben, wo sie auf der Karriereleiter nur bis zum "Caius Wurstus" (in anderen Worten: Hanswurst) "aufsteigen" konnten?! Da brauchten sich diese alten Faltengesichter nicht zu wundern, wenn sich einer ihrer Söhne da lieber das Leben nahm, indem er sich dieser Menschen opfernden Fischersekte anschloss! (Jaja, offiziell hatte diesen Blondie Flavus natürlich ein Krokodil auf dem Gewissen. Sicher. Ganz sicher.)


    Ich führte gerade meinen gut befüllten Becher an meinen Mund, um mir die Gesellschaft gerade dieser alten Rostlaube dort ein bisschen angenehmer zu gestalten, da betrat ein junges Mädel den Raum. So mager wie die war und so ohne jedes Selbstbewusstsein wie sie auftrat, hielt ich die Kleine auf den ersten Blick beinahe für irgendeine Angestellte oder Dienstmagd oder so.. bis sie sich selbst als Iulia und Verwandte meines Marcus vorstellte. Und dann begann diese Person doch tatsächlich auch noch halb zu flennen! "Jaja, eine traurige Geschichte.", ließ ich sie also kühl und ohne jede sichtbare Gefühlsregung wissen, nachdem ich meinen Becher wieder auf der Mensa abgestellt hatte. Ich verzog meine Mundwinkel kurz zu einem unehrlichen Lächeln. "Wenn du dich beruhigt hast, dann setz dich am besten erstmal.", lud ich diese "Heul-Caia" dann ein und wies auf einen der freien Plätze, der möglichst weit weg von meinem eigenen Platz war. "Mein Name ist Sergia Fausta", begann ich danach mich selbst vorzustellen, bevor ich meinen Kopf mit einem arroganten, stechenden Blick zu diesem greisen Iulius wandte, "die Hausherrin dieser Casa." Kein Benehmen hatte dieser Kautz, sich einfach so einzubilden, dass er hier als erstes das Wort erheben konnte, wenn der Hausherr selbst (noch) nicht da war! "Mein Gatte Marcus ist als Tribun der Stadtkohorten noch beschäftigt.", rieb ich dem alten Faltengesicht den Erfolg meines Mannes nochmal hübsch unter die Nase, bevor ich mich wieder zur Iulia umwandte. "Aber er wird sicherlich bald noch zu uns stoßen und ein offenes Ohr für dich haben!" Bei diesen Worten lächelte ich zufrieden. Dem hatte ich es aber erstmal gegeben, fand ich!

    Ich nickte interessiert. Also (wenigstens erstmal) kein zweites Consulat und keine Statthalterschaft, sondern stattdessen eine Curatur. "Und welcher Curatorenposten, wenn du denn die freie Wahl hättest, würde dir am meisten zusagen?" Da gab es ja innerhalb und außerhalb von Rom mehrere Optionen. Das hieß: Außerhalb von Rom in Italia wenigstens eine. "Und würdest du das Amt dann eventuell auch nutzen, um auch auch deine Zeit als Konsul später noch einmal.. zu "wiederholen"?", schloss ich gleich noch an, weil der Gedanke ja nicht sooo weit hergeholt war, fand ich.

    Ich griff also nach dem Kleid und krallte es mir! So ein schöner Stoff! Und so ein genialer Schnitt! Und an meinen Oberkörper gehalten schien es sogar meine Größe zu haben! (Ich wollte gar nicht wissen, welche meiner Sklavinnen da wieder unerlaubt über mich geplappert hatte.)
    Commodus bot mir an, mir beim Ankleiden zu helfen, und für einen Moment kam mir da natürlich mein Strophium in den Sinn, bevor ich fand, dass man das (und gerade heute trug ich auch noch ein schwarzes!) eh nicht unter diesem tief ausgeschnittenen Kleid tragen könnte. "Aber sei vorsichtig damit!", reichte ich ihm mit mahnenden Worten das weiße Kleid des Calavius Paulus. (Und gerade weil der Kerl - keine Ahnung, ob der wirklich so klein war, wie sein Cognomen angab - auch ganz nette Männermode entwarf, ging ich jetzt natürlich davon aus, dass Commodus auch ein bisschen mit Modenamen bekannt war.)


    Nachdem ich dann also wieder angezogen war (ich konnte gar nicht fassen, wie leicht das Kleid war und wie geschmeidig sich der Stoff auf meiner Haut anfühlte und wie elegant die Seide fiel), drehte ich mich zu meinem Vetter und sagte ihm mit einem breiten Lächeln im Gesicht: "Danke." Ich ließ offen, ob ich damit jetzt unsere gemeinsame Bettaktivität oder das Kleid oder aber die Hilfe beim Ankleiden meinte. Stattdessen hielt ich einen süßen Moment lang inne, bevor ich an Commodus vorbei auf mein altes Kleid zeigte. "Kannst du mir das bitte geben?", bat ich ihn und gab ihm dann einen kleinen Kuss auf seine rechte Wange. (Ich konnte ja nicht ohne mein altes Outfit hier verschwinden. Zuhause würde man sich und mich fragen, was damit passiert wäre!)
    Anschließend versuchte ich mich von meinem Vetter wegzudrehen, um meinerseits sowohl meine Vertragsausfertigung als auch mein schwarzes Strophium an mich zu nehmen. Jedoch....

    Im Sinne meines Mannes?? Es kostete mich einen kurzen Augenblick, um nachzuvollziehen, dass der Consular vom Ius Trium Liberorum und meiner Geste mit der Hand auf einen Kinderwunsch meines Marcus geschlossen hatte. Als mir das klar wurde, konnte ich mir nicht helfen, kurz amüsiert zu grinsen. Denn der Senator hatte ja (offensichtlich) keine Ahnung, wie sehr mein Angetrauter mich wollte und auf ein Kind hinarbeitete! Meine Mundwinkel senkten sich aber schnell wieder, als ich realisierte, wie enttäuschend es eigentlich war, dass ich meinen Gatten schon in der Hochzeitsnacht nur unter Hilfe.... Naja. Aber genug damit.
    Mein Onkel. "Ja, das hoffe ich auch. Zumal neben meinem Onkel Kaeso ja auch sein Vetter Decimus Varus von den Annaeern mein Onkel ist. Der war als Praefectus Aegypti" Stichwort: Wirtschaftsblockade. "ja auch nicht ganz erfolglos." Abgesehen davon, dass man natürlich auch erstmal so ein hoher Präfekt werden musste. Erfolglos war Onkel Decimus da also definitiv nicht. "Aber sag, bei meinen ganzen Zielen" Ich wollte ja nicht unhöflich sein. "wie sieht es eigentlich bei dir aus? Wonach strebt so ein angesehener Consular, der Legionen geführt hat und Statthalter war?" Ja, ich hatte mich ein bisschen umgehört nach der Hochzeit. "Wonach kann sojemand eigentlich noch streben?" Spontan wollten mir nur zwei mögliche Antworten in den Kopf schießen dazu: Ein weiteres Consulat oder eine Statthalterschaft in Asia oder Africa. Weil mir entfallen war, wo der Purgitius jetzt eigentlich schon Statthalter gewesen war, hielt ich mich aber zurück damit sowohl den Statthalter-Gedanken, als auch den Consulats-Gedanken auszusprechen, und war einfach nur gespannt auf die Antwort..

    Und wieder fühlte ich mich ein kleines bisschen ignoriert, als mein lieber Gatte meine Frage nicht, dafür aber die Frage dieses fremden Mamercus beantwortete. Aber ich nahm es mit Klasse und ließ mir nichts anmerken (nicht dass ich glaubte, dass Marcus meine Verärgerung wahrnehmen würde, wenn ich jetzt doch ein Fass aufmachte). Nein, stattdessen konzentrierte und fokussierte ich mich ganz auf mein Ziel, das da lautete meinen frisch gebackenen Ehemann in eine angemessene Hochzeitsnacht mit mir zu verführen. Und ohne jede Bescheidenheit (nicht dass ich jemals besonders bescheiden war) musste ich doch sagen, dass mein Plan bis hierher ein voller Erfolg war: Der Mamercus machte einen guten Job, mein Marcus ließ sich verführen und ich würde am Ende diejenige sein, die davon profitierte!
    Nachdem ich meinen Bräutigam von den überflüssigen Textilien befreit hatte, gab ich dem Mamercus ein Zeichen, dass er sich weiter gut um Marcus kümmern und ihn in die richtige Stimmung bringen sollte, während ich (mit etwas Galgenhumor mochte man sagen: denn selbst war die Frau) nun auch mich von meinem Hochzeitsdress verabschiedete. Achtlos (und das überraschte mich im Nachhinein selbst etwas) landete mein Hochzeitskleid nur irgendwo auf dem Boden, bevor ich kurz darauf voller Vorfreude (ich verführte hier gerade einen Kerl, der vorher mehrfach felsenfest behauptet hatte, dass er mit einer Frau nichts anfangen könnte und würde!) als erste das Ehebett eroberte. Ich lag auf dem Rücken, meinen Kopf bequem auf ein Kissen gebettet und winkte dann den Mamercus, und mit ihm natürlich auch meinen seiner Sicht beraubten Gatten, zu mir. Ich strahlte erwartungsvoll übers ganze Gesicht..


    Unterdessen hatte sich der Mamercus ganz auf Marcus konzentriert. "Was für ein Verbrechen, dass dir das noch niemand gesagt hat!" Der Mamercus, hinter Marcus stehend, griff unter dessen Armen hindurch, legte seine Hände besitzergreifend auf Marcus' (rasierte oder unrasierte?) Brust und zog ihn ganz nah zu sich. "So gerne würde ich eindringen in dieses Blau", flüsterte er verlangend aus kürzester Distanz direkt in Marcus' Ohr, während er seine Hüfte einmal kräftig an Marcus' nackten Hintern presste. "würde mich darin verlieren, würde.." Er biss Marcus sanft ins Ohrläppchen, bevor er seinen Hals mit Küssen bedachte und dabei zu dem Bett schielte, in welches ich gerade "gehüpft" war.
    Auf mein Zeichen nun begann der Mamercus meinen augenverbundenen Gatten in Richtung Bett zu führen. Mir zu Füßen sollte er knien, den Mamercus direkt hinter sich. Ich würde meinen Oberkörper aufrichten und gemeinsam mit den beiden Händen dieses Mamercus würde meine Hand als dritte seinen Körper verlangend streicheln.... bevor wir alle noch einen Schritt weiter gehen würden. Ja, so lautete der Plan, wenn sich Marcus nun also zum Bett führen ließ.

    Sim-Off:

    Oh. Danke! =)


    Tja, wenn man (so wie ich) sehr gerne und vergleichsweise häufig Muscheln aß, dann nahm man irgendwann bestimmte (abgeschwächte) körperliche Reaktionen auf diese Delikatessen nicht mehr wahr. Und für irgendwelche religiösen Geschichten und Verbindungen von Venus und der Muschel.. also dafür waren die ganzen Götter definitiv nicht präsent genug in meinen Gedanken. Stattdessen kreiste in meinem Kopf momentan alles um ein angemessenes Erscheinungsbild auf meinem Heimweg.
    Aus der Entfernung sah ich mein ehemaliges Kleid, den fliederfarbenen Stofffetzen, der anschließend so achtlos in der Ecke landete. Ich war bereits drauf und dran gegen dieses Verhalten meinen Protest einzulegen, da hielt ich inne. Mir wurde klar: Unterm Strich war das jetzt nicht mehr als eine schöne Erinnerung, die man vielleicht noch ein paar mal als Putzlappen missbrauchen konnte. So senkte ich meinen Kopf wieder, bevor ich das Wort erhob und fühlte mich schon auch ein bisschen traurig, bevor dann - ganz und gar ich - die Wut in mir Überhand gewann. Als Commodus dann auch noch so unschuldig und scheinheilig herumwunderte, was denn jetzt bloß zu tun wäre, suchte ich innerlich schon nach irgendwelchen Beleidigungen und Flüchen, während ich ihn böse und giftig anfunkelte. (Mein Problem - und deshalb hielt ich mich auch noch mit Worten zurück: Es verschlimmerte mein Dilemma sehr wahrscheinlich nur, wenn ich jetzt lospoltern würde. Einer Lösung käme ich auf diesem Weg erstmal nicht näher.)


    Dann verkündete mein Vetter eine Idee zu haben. "Da bin ich aber mal gespannt.", konnte ich mir einen grantigen Unterton nicht verkneifen und hoffte zugleich, dass seine Idee auch etwas taugte und keine reine Luftnummer war! Ich würde ihm die Freundschaft und auch jede Verwantschaft unwiderruflich (wenigstens für die nächsten acht Tage) aufkündigen, würde in dieser Zeit irgendeine gemeine und hinterhältige Intrige gegen ihn spinnen, die er niemals würde kommen sehen, würde.. Geschenke? - Die würde ich natürlich trotzdem annehmen, allein schon weil es ja auch vollkommen unhöflich wäre, wenn man ein Geschenk nicht annahm.
    Mein Blick, aus dem bei meinen vorherigen Gedanken schon ein erster Teil meines Ärgers gewichen war, fiel auf den weißen Stoff, den mein Vetter aus irgendeiner Truhe zog. Man, sah der schon aus der Ferne klasse aus! Ich biss mir auf das Kleid fixiert ein wenig auf die Unterlippe, konnte damit aber auch nicht verhindern, dass sich allmählich ein Lächeln auf meinem zuvor noch verärgerten Gesicht abzuzeichnen begann. So stand ich dann also auf, verließ das Bett und ging voll Vorfreude auf Commodus zu, während alles, was ich sah, dieses Kleid war. "Unglaublich. Das ist aus der neuen Sommerkollektion von Calavius Paulus. Die ist doch erst.. wann.. vor drei Wochen.. nein, 18 Tagen hier in seiner Niederlassung vorgestellt und präsentiert worden. Unglaublich!", sprach ich mehr mit mir selbst als mit Commodus, und wollte mit jedem meiner Worte mehr in diesen Stoff eintauchen. (Ich liebte ja solche Geschenke! Merkte man das?)


    Direkt vor Commodus angekommen, sah ich auch ihn wieder und versuchte, während ich meine Hand bittend nach dem Kleid ausstreckte, den Stoff schon einmal beiläufig ein bisschen zu berühren. "Darf ich?", fragte ich und schaute meinem Vetter dabei kurz intensiv in die Augen, bevor sich mein Fokus wieder auf den Calavius Paulus richtete....

    Herrje, jagte mir mein neuer Patron einen Schrecken ein, als er so erfüllt von seinen Familienweingütern zu erzählen begann! Zum Glück konnte ich aber gleich beim zweiten Satz wieder aufatmen, als klar wurde, dass er nicht genauso zwischen den Reben herumkrauchte und sich die Hände damit ganz schwarz und dreckig machte, wie mein helvetischer Vetter Tiberius. Mit etwas Mühe rang ich mir ein lächelndes Nicken ab und hob anerkennend meine Augenbrauen dazu.
    Er kam zum Thema zurück und beantwortete meine Frage (ich musste also nichts weiter tun, als ihn machen zu lassen und auf Nachricht von ihm oder der Kanzlei zu warten - perfekt!), bevor er mir eine eigentlich ungehobelte Gegenfrage stellte, die ich nach seinem Kompliment dann aber trotzdem beantwortete. "Schon einige Wochen vor meiner Hochzeit, um genau zu sein.", erwiderte ich nach einem kurzen amüsierten Schmunzeln und war irgendwie auch ein bisschen erleichtert, dass man es mir scheinbar wirklich noch nicht ansah, dass seither das zweite "X" durch kein "I" mehr vom ersten "X" getrennt war (in arabischen Zahlen: dass ich seither mit einer "2" an erster Stelle leben musste und lebte). * Achso, und: Ich vermied es natürlich sehr bewusst mich.. also.. hier.. z..zwanzig.. Jahre jung/alt zu nennen.


    Sim-Off:

    * Ich hab das auch mal im Tabularium angepasst. ;)


    Und meine Hochzeit war dann eigentlich auch ein gutes Stichwort, um weiterzumachen: "Wo wir gerade davon reden, wollte ich mich auch noch einmal bedanken bei dir, für dein..e großzügigen Geschenke und natürlich nicht zuletzt auch deine Anwesenheit selbst, die mich.. und natürlich auch meinen Gatten sehr geehrt hat!", beteuerte ich und schaute den Decimus so ehrlich wie möglich an mit meinen großen braunen Rehaugen. "Deshalb wollte ich dir zum Dank auch selbst ein Geschenk zukommen lassen - gerade natürlich, wo du dich jetzt auch als mein Patron für mich einsetzen und stark machen willst." Ich nickte bestätigend. "Leider bedarf es noch ein paar kleiner.. Vorbereitungen, aber ich bin mir sicher, du wirst es lieben!", griente ich breit bei dem unmittelbar damit verbundenen Gedanken an die Bloßstellung dieses "Faustus".

    Ich lächelte ein bisschen in mich hinein, als sich der Consular interessiert zeigte, statt nun gleich wieder aufzubrechen und zu gehen, nachdem er meine Auskunft erhalten hatte. "Nun, eines meiner Ziele ist" Kurz hielt ich inne, wollte mich etwas indirekter ausdrücken, fand aber irgendwie nicht den richtigen Ansatz dazu. "es, mich aus eigenem Recht in den Ritterstand erheben zu lassen.", beendete ich meinen Satz also ohne jede Bescheidenheit. "Mein Großvater Marcus" Ich hatte ja naturgemäß auch noch einen zweiten Großvater, Appius Sulla von den Helvetiern. "Marcus Sergius Stephanus", präzisierte ich für meinen Gast, "trug einst selbst den Ritterring, vererbte ihn" oder vielmehr das dazugehörige Vermögen "mit seinem Tod jedoch einem meiner Onkel statt meinem Vater. Mein Vater hat es daraufhin bis zu seinem Ableben nicht geschafft aus eigener Kraft in den Ritterstand erhoben zu werden - etwas, für das ich nun nicht nur das entsprechende Vermögen bereits angesammelt habe, sondern auch sonst alles gebe, um ihn damit stolz zu machen!", redete ich mich ein kleines bisschen in Emotionen, hatte mich nach einem kurzen Durchatmen aber wieder im Griff.
    Ich schlug mein rechtes über das linke Bein, während ich üblegte, was ich dem Purgitius noch erzählen könnte. Mein Plural wollte ja schließlich gerechtfertigt sein! Von meinem Ziel diesen "Faustus" von den Decimerm irgendwie loszuwerden konnte ich aber natürlich genauso wenig plaudern, wie von meinen Plänen gegen meinen Onkel Agrippa, gegen diese falsche Quintilia, gegen deren decimische Freundin Flam..ma oder wie die hieß sowie.. naja.. wer wüsste schon, wieviel mir diese Tiberia auf meiner Hochzeit vielleicht einfach nur vorgeschauspielert hatte? (Seither hatte sie sich, auch wenn ich mir noch keine Sorge deswegen machte, nicht wieder bei mir gemeldet..) "Und natürlich, wenn es denn soweit ist" Ich legte meine freie Hand auf meinen Bauch. "ist mir natürlich auch viel am Ius Trium Liberorum gelegen." Und zu dessen Erlangung konnte es sicherlich auch nicht schaden, wenn man einen Patron mit den richtigen Kontakten hatte.

    Ich konnte mir ein leicht abfälliges Grinsen nicht verkneifen: [SIZE=7]"Die Götter, hmhm."[/SIZE] Obwohl ich nicht viel davon hielt, vergoss ich ebenfalls einen kleinen Schluck des Weins aus meinem Becher. (Als wenn die Götter davon auch nur irgendwie profitierten! Der einzige, der etwas von dieser Geste hatte, war doch letztendlich nur der Sklave, der hier später wieder alles putzen durfte!) "Auf dein Wohl, Decimus!", erwiederte ich dann wieder in normaler Lautstärke und schenkte dem Consular ein zufriedenes Lächeln. Am Ende des Tages war es ja auch nicht mein Boden oder mein Personal, dass ich zum Schrubben desselben heranpfeifen musste.
    "Ein sehr guter Wein!", lobte ich nebenbei den Tropfen, nachdem ich einen weiteren Schluck aus meinem Becher getrunken hatte. "Ich nehme an, dass ich dann zu gegebener Zeit Bescheid bekomme, wenn du wegen des Ritterstandes etwas erreichen konntest?", versuchte ich dann diesen Gesprächspunkt erstmal abzuschließen, indem ich mich eben genau danach erkundigte, was ich zu erwarten hätte und wie es in dieser Sache weiterginge. Meine Körperhaltung und Intonation eröffnetem dem aufmerksamen Betrachter dabei, dass ich nach diesem jedoch noch mindestens einen weiteren Punkt auf dem Herzen hatte..

    Das war doch schonmal ganz gut aufgegangen: Der Consular bot mir an, dass ich ihn gerne auch selbst um einen Gefallen bitten durfte. "Dafür danke ich dir, Purgitius.", bekundete ich ehrlich. "Sei versichert, dass ich mich gerne daran erinnern werde, sollte sich dies anbieten." Oder vielmehr: Sollte dies einmal nötig werden. Denn gerade mit meinen Plänen den Sohn meines Patrons betreffend war es ja nicht ganz ausgeschlossen, dass der mir als Reaktion darauf erstmal den Rücken zukehrte....
    "Zur Zeit aber denke.. oder hoffe ich, dass mir mein eigener Patron Hilfe genug sein wird beim Erreichen meiner Ziele.", erklärte ich und trank noch ein kleines Schlückchen aus meinem Becher. Unterdessen überließ ich es meinem Gast, ob der auf diesen ungenauen, oberflächlichen Kommentar noch näher eingehen wollte, oder ob er sich lieber wieder verabschieden und auf den Weg machen wollte, nachdem er hatte, weshalb er gekommen war.

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    Ich, Vibullia Corona, war eigentlich soweit zufrieden mit dem weiteren Gesprächsverlauf. Denn Manius wollte sich um Locusta und das Essen kümmern, während das angekündigte Bad seines Mündels mir noch ein bisschen Zeit gab, damit einerseits die angekündigte Kleidung herausgesucht werden konnte. Und andererseits konnte auch ich mich noch ein bisschen besser an den Gedanken gewöhnen, dass jetzt sein Mündel hier war.
    Während Manius sich kurz darauf in Richtung Küche aufmachte, gab ich der Iulia noch eine Sklavin an die Hand, damit sie das Balneum auch nicht verfehlte, bevor ich mich mit einem stummen Kopfnicken wieder in Richtung meines Gemachs verabschiedete.


    Später, bei der Anprobe der beiden Tuniken, versuchte ich dann ein bisschen weniger reserviert dem Mündel meines Manius gegenüber zu sein - ihm zuliebe. Unter anderem bot ich ihr auch an, mich doch bei meinem Cognomen "Tante Corona" zu nennen. Im Gegenzug allerdings trug ich ihr auf, mich doch bitte bei meinem Gatten zu entschuldigen. Die ganze Aufregung dieses Tages, so gab ich begründend an, sei mir ein wenig auf den Magen geschlagen. (Mein Manius würde mich wahrscheinlich wieder sofort durchschauen, aber was sollts?)


    Sim-Off:

    Ich denke, wir sehen uns dann einfach direkt beim Essen wieder, oder?



    EHEFRAU - MANIUS IULIUS POTITUS