riclinium
<< TRADITIO ET PROGRESSIO >>
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Meine Leibsklavin Callisto gefolgt von zwei weiteren Sklavinnen (denn als Postpräfektin Italias häufte man mit der Zeit ja schon auch so ein bisschen eigenen Wohlstand an..) tapste mir treudoof hinterher in Richtung Triclinium. ".... Außerdem brauche ich einen Schwung neue Wachstafeln. Prinzipiell kann ich die natürlich in meinem Amtssitz besorgen, aber selbst dann brauche ich ja Leute, die mir diesen ganzen Klimbim hierher bringen.", beendete ich die Liste der Aufgaben für den nächsten Tag. "Nein, stop." Da war ja noch was! "Ich habe gesehen, dass mein eines schwarzes Kleid ganz ausgebleicht ist - ausgerechnet das gute! Ich brauche also einen Termin.. sagen wir in etwa einer Woche.. in der hiesigen Niederlassung des Gargonianus Arminius." Callisto nickte in meinem Rücken ergeben: "Sehr wohl, Domina." Mit einem Fingerzeig verteilte sie die Aufgabe an die Sklavin schräg rechts hinter sich. Ich stoppte meine Bewegung abrupt, sodass die drei Dienerinnern hinter mir fast auf mich aufliefen. "Callisto.. ich war noch nicht fertig." Dass dieses Sklavenpack einem auch immer dazwischenplappern musste! "Natürlich verlange ich auch den Namen des- oder derjenigen, die das zu verantworten hat, dass mein Kleid so ruiniert ist!" Jetzt war ich fertig! "Ja..wohl, Domina.", antwortete mir Callisto zögerlich nach kurzer Pause und delegierte diese Aufgabe sogleich an die Sklavin schräg links hinter sich. "Notiere: 20 Peitschenhiebe, sollte eine Sklavin verantwortlich sein, und 25 bei einem Sklaven. Und: Geteilte Schuld ist, wie immer, doppelte Schuld!" Ich kannte schließlich die Mätzchen dieses Packs. Aber damit waren sie bei mir definitiv an der falschen Adresse!
Ich setzte ein zufriedenes Lächeln auf, während ich in dem hoheitlichen weißen Kleid, das mir Commodus kurz vor meiner Hochzeit geschenkt hatte, mit stilvollem Hüftschwung das Triclinium betrat. Von meinen Bediensteten folgte nur Callisto mir. (Die anderen hatten genug anderes zu tun!) "Callisto, was steht heute auf dem Speiseplan?", erkundigte ich mich ganz ungerührt und fast so, als hätte man mich eben nicht hören können. (Dabei wusste ich nur zu gut, dass ich drei Schritte vor dem Triclinium natürlich auch da drinnen noch zu hören gewesen sein musste!)
Prompt antwortete mir meine Leibsklavin mit einer langen Menuliste, die bei mir in ein Ohr hinein ging und aus dem anderen Ohr sofort wieder herauskam. Meine ganze Aufmerksamkeit war nämlich auf die bereits anwesenden Hausbewohner gerichtet. "Salvete zusammen.", grüßte ich sie irgendwo inmitten Callistos Aufzählung. Dann ließ ich mich auf dem Platz der Hausherrin nieder, meinem Platz. Sofort bemühte sich ein Sklave zu mir, um mir meinen Becher mit einem verdünnten Gallier zu befüllen, während ich aufmerksam musternd in die Runde sah....
(Was mir dabei nebenbei gesagt mal wieder sofort ins Auge sprang: Der Platz der Vibullia war nicht eingedeckt. Wahrscheinlich aß sie wieder später oder hatte schon gegessen oder speiste auf ihrem Zimmer oder "fühlte" sich nicht. Es war offensichtlich, dass sie mich nicht ausstehen konnte, weil sie vermutlich einfach nicht damit klarkam, dass sie, die "perfekte" Matrone, hier trotz ihres Alters und allem nicht die Herrin im Haus war! - Aber wie hieß es so schön: Neid und Missgunst sind die höchste Form der Anerkennung. Ein schmales Lächeln stahl sich auf meine Lippen.)