Offensichtlich hatte Commodus keine Ahnung davon, dass ein Waldbrand irgendwo in Germanien ihn hier in Rom weniger stark wärmte, als ein Feuer jetzt direkt hier im Zimmer. Denn ich fand wirklich, dass die Sonne.. wörtlich.. ein bisschen weit hergeholt war für seinen Vergleich. Aber ich verkniff mir einen Kommentar dazu, sondern genoss lieber die Begierde, mit der mein Cousin mich berührte. Ich liebte es begehrt zu sein und begehrt zu werden! Das verschaffte mir ein Gefühl nämlich auch von Macht und Überlegenheit. Herrlich! Doch dann folgte ein Abtörner, auf den hin ich Commodus nur schief anguckte. Hatte er mich nicht heute hierher eingeladen, um genau diesen Mangel an Vertrauen, der durch sein Verhalten der letzten Monate überhaupt erst entstanden war, wieder etwas auszumerzen?! Und war es nicht genau dieser Vertrag, der das bewerkstelligen sollte?! Logische Konsequenz: Ohne abgeschlossenen Vertrag, keine Aufbesserung des Vertrauens. So einfach war das.
Bevor ich allerdings etwas dazu sagen konnte (und hierzu hatte ich wirklich den einen oder anderen Satz noch auf den Lippen), da wurde ich schon von zwei starken Armen in die Luft gehoben. In dem Augenblick schien es mir dann wichtiger, meinen Kopf so auszurichten, dass ich einigermaßen sah, wo ich hingetragen wurde. Und als ich kurz darauf auf einer Tischplatte landete, war der Zeitpunkt für eine direkte Erwiderung bereits verstrichen. Während mein Cousin also zur Tür zurück ging, lehnte ich mich stattdessen erstmal nach links und dann nach rechts, um zwei Tafeln, drei Papyri und dergleichen unter meinem Gesäß wegzuschieben.. direkt auch gleich vom Tisch hinunter auf den Boden. (Wer wüsste schon, ob der Tisch nicht vielleicht gleich noch anders gebraucht werden würde?) Commodus kam wieder, als ich gerade den letzten Schwung Sachen zu Boden befördern wollte. Ich hielt inne und fingerte mir aus dem Haufen einen Stilus:
Roma ANTE DIEM IV KAL MAR DCCCLXIV A.U.C.
I....
II.
Hiermit überschreibe ich, Marcus Helvetius Commodus, Besitz und Eigentum an meinen Latifundien bei Misenum bestehend aus 92 Actus quadrati Land an Sergia Fausta.
Von dem Moment der Unterschrift durch mich Marcus Helvetius Commodus und Sergia Fausta unter dieses Dokument gilt die Überschreibung.
III.
Das o.g. Land befindet sich von diesem Zeitpunkt an bis zum Tod von Sergia Fausta in ihrem Eigentum.
Gleichzeitig wird mit diesem Dokument unabänderbar verfügt das das Land nach dem Tod von Sergia Fausta wieder an die Gens Helvetia in Persona des dann herrschenden Familienoberhauptes zurückgeht.
Diese Vereinbarung kann nicht verändert werden.
IV.
Sergia Fausta erhält abgesehen von der Möglichkeit das Land an Dritte zu veräußern oder es an ihre Nachkommen zu vererben alle Privilegien und Rechte die mit Landbesitz einhergehen. Darunter selbstverständlich die Fruchtziehung aus den Erträgen des Landes.
V.
Darüber hinaus erhält Sergia Fausta für den Zeitraum indem sich das Land in ihrem Eigentum befindet den 7 von 100 Teilen der Weinernte vom Stammsitz der Gens Helvetia in den Albaner Bergen.
/images/signet/Siegel_Sergia.png
Sergia Fausta
Marcus Helvetius Commodus
[Blockierte Grafik: http://img716.imageshack.us/img716/9771/85964148.gif]
Ich habs mal zwischen den Text und deine Unterschrift "gequetscht". Fand ich irgendwie schöner. Machst du dann das WiSim-Angebot?
Kaum war mein Siegel so irgendwie in das Wachs gedrückt und meine Unterschrift geschrieben, flog der benutzte Stilus in hohem Bogen über meine rechte Schulter. Mit der linken Hand legte ich mein Dokument hinter mich und stützte mich auf der Tafel, die mit ihrer Front auf dem Tisch lag, ab. Ich wollte sie sicher bei mir wissen. Ich schlang meine Beine besitzergreifend um Commodus' Hüfte. Meine rechte Hand wanderte unterdessen an seinen Hals und versuchte seinen Kopf zu mir zu ziehen. "Na? Bereit?", wollte ich aus schmalen Augen schauend wissen, bevor ich ihm versuchte einen Kuss abzuringen.