Beiträge von Sergia Fausta

    Hey zusammen! Ich lese hier etwas von Postpräfektinnen? Da fühl ich mich jetzt mal berufen auch meinen (eigenproduzierten - seht in die WiSim! =)) Garum dazuzugeben:


    Also ich persönlich könnte sowohl mit der bisherigen Situation gut auch weiterleben, hätte auf der anderen Seite aber selbstverständlich auch nichts gegen die eine oder andere zusätzliche Möglichkeit mit meiner Fausta. (Und da oute ich mich auch gleich mal: Sollte Fausta sim-on eine Möglichkeit zum weiteren Aufstieg sehen, den Ritterstand strebt sie ja sowieso an, dann wird sie die wohl auch wahrscheinlich ergreifen.) Allerdings bezogen auf diese Übersicht sollte die Differenzierung schon nochmal etwas genauer sein, was die "Öffnung ziviler Ritterämter für Frauen-IDs" angeht. Denn sowohl unten angefangen als Chefin einer Gladiatorenschule (Directrix Ludi), was ich schon ein wenig zu militärisch fände, als auch als Chefin Ägyptens, der Praetorianer oder der Annona könnte ich mir eine Frau nur sehr, sehr schlecht vorstellen. Das empfände ich nicht zuletzt auch als ein bisschen zu öffentlich.
    Hingegen als ein (als Procuratrix größeres) Rädchen in der Kanzlei oder als Vertretung des Curator Rei Publicae (also als Curatrix Kalendarii) könnte ich mir eine Frau schon eher vorstellen. Summa summarum finde ich also, dass man vielleicht nicht pauschal alle zivilen Ritterposten freigeben sollte, sondern doch vielleicht eher in Richtung Einzelfallentscheidung von Amt zu Amt geht. Ach ja: Die Juristerei mit Legatus Iuridicus oder Procurator a cognitionibus ist in meinen Augen auch eher eine Männerdomäne. (Oder möchte sich einer der Herren irgendwann einmal von einer Frau angeklagt oder verurteilt sehen oder so??) Wär also schon einiges, was ich da gleich wieder aussortieren würde, aber über das eine oder andere ritterliche Verwaltungsamt ließe sich sicherlich reden. =) (Den Städten würde ich da jetzt erstmal nicht reinreden wollen, obwohl mir eine untere Magistratur schon vertretbar erschiene. Nur beim weiblichen Duumvir wäre ich angesichts bestimmt auch städtischer Eponymenlisten wieder ein bisschen vorsichtiger.)


    Bei dieser Gelegenheit fällt mir übrigens auch ein, was ich mal hier gelesen habe:
    "Hier setzte Elagabal auf dem Quirinal nah bei der Porta Collina, einen kleinen Senat fest, als Senat der Frauen, bekannt, in einem Ort wo früher eine Sammlung der römischen Damen bei den stattlichen Feiern stattfand ; diese Sammlung war nur den Frauen der Konsule gestattet, die mit den Konsularinsignien geehrt worden waren. Dieser Senat ergab nur Edikte über Frauenmoden oder andere Verordnungen ohne wirkliche politische Bedeutung. Es ist das Gebäude in der Mitte des Bildes." Anm.: Elagabal regierte laut Wikipedia von 218 bis 222 n. Chr., nur so zur zeitlichen Einordnung. (Das sind also im Spiel ~100 Jahre von heute gesehen.) Und auch nur so ganz und gar unkommentiert als Gedanke. ;)
    Hier und dort wurde mein Name schließlich auch schon mit dem Thron der Kaiserin in Verbindung gebracht (interessant, wie verzweifelt mich hier mancher auf den letzten Metern noch von meinem Marcus losreißen will :D). Da bin ich jetzt lieber mal ein bisschen still, eh mir noch irgendwer meine Fausta "verstaatlicht". (Denn eine Kaiserin wird ja per se von der Spielleitung gespielt - ich bin ja nicht blöd!) 8)

    Nach einer unverhofft stressigen Klausuren- und Prüfungsphase, der ein absolutes Tief an Kreativität und Schreiblust folgte, bin ich jetzt wieder hier. Heut les ich mich noch etwas ein. Dann gehts (endlich) wieder los/weiter.


    Dringliches => PN.


    PS: Alle Hochzeitsgäste dürfen sich in der WiSim schonmal an der kleinen Vorspeise bedienen.... ;)
    Wenn sich jemand da vergessen fühlt (Flavius Atilianus hab ich nicht gefunden), dann ebenfalls => PN an mich.

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    Ich, Vibullia Corona, bestickte meinem lieben Schatz gerade ein Kissen mit einem Motiv, das ihn praktisch unweigerlich an unseren armen Titus erinnern müsste. Denn Manius sagte zwar, dass er unseren Verlust "wie ein Mann" verkraftet hätte, aber ich spürte, dass er log. Vor allem belog er ja nicht nur mich, sondern in erster Linie sich selbst! Und am Ende würde er nur noch verbitterter werden als er es eh schon war.. mit unseren Söhnen weit entfernt von einer großen Karriere im Staatsdienst. Ach, mein armer Manius!
    Mitten in meine Gedanken platzte einer unserer Sklaven. "Brutus.", nannte ich ihm bei seinem Namen (oder vielmehr dem Namen, den wir ihm gegeben hatten). Als pflichtbewusste Matrone kannte ich nämlich alle unsere Bediensteten bei ihrem Namen. Auswendig. Brutus teilte mir mit, dass mein Manius nach mir verlangte. Wir hätten Besuch von seiner Nichte Flaminina. Ich nickte und bedeutete Brutus, dass er gehen durfte. Dann legte ich Kissen und Stickutensilien aus den Händen und winkte mir Phila heran, während ich mich von meinem Platz erhob. "Sitzt meine Kleidung angemessen?" Ein Nicken meiner Ornatrix. Anschließend machte ich mich auf den Weg ins Atrium....


    Dort angekommen begab ich mich natürlich sofort und schnurstracks zu meinem Manius. Mit einem leichten Kopfnicken und einem anfänglichen Lächeln auf den Lippen, das bei ihrem Anblick aber gleich wieder erstarb, begrüßte ich seine Nichte. (Sie schien gerade mit irgendeiner Erzählung geendet zu haben.) Etwas skeptischer als ich eigentlich wollte, sah ich dann zu meinem Gatten: "Du hast nach mir verlangt, Manius?", fragte ich rhetorisch. "Geht es um deine Nichte?" Mein Blick wanderte wieder zu ihr. "Ist ihr etwas passiert?", erkundigte ich mich sorgenvoll. Allerdings schätzte ich, dass die Iulia wahrscheinlich etwas aufgelöster hier sitzen würde, wenn ihr wirklich etwas zugestoßen wäre. Es musste also wahrscheinlich diese neue Jugend sein. Denn: Selbst unser guter Titus, mit dem mein lieber Manius ja hin und wieder bei den Themen Arbeit, Ausgehen, Feiern und Wein aneinandergeraten war, hatte sich ja nie so in der Öffentlichkeit gezeigt. (Und sowieso war Titus ja lange nicht so schlimm, wie Manius ihm so oft vorgehalten hatte. - Armer Manius! Diese ausgesprochenen Vorhaltungen und Vorwürfe machten ihm sicherlich auch zu schaffen.)




    EHEFRAU - MANIUS IULIUS POTITUS

    So ungewohnt fix wie die Kanzlei gewesen war, durfte ich mir natürlich auch mit meiner Antwort auf die Antwort nicht allzu viel Zeit lassen:



    SERGIA FAUSTA



    Ad Primicerium a rationibus Decimum Varenum
    Palatium Augusti
    Rom - Italia



    Praefecta Sergia Primicerio a rationibus Decimo s.d.


    Ich danke dir vielmals für deine so rasche Bearbeitung meines Anliegens, werter Primicerius Decimus! Es freut mich, dass damit nun alles auch vor dem Gesetze seine Ordnung hat.


    Und gleich nochmal danke ich dir für deinen sicher gut gemeinten Hinweis! Aber ich kann dich wenigstens in dieser Sache beruhigen: Die Formulierung "abgesehen von" ist in diesem Fall ausschließend zu verstehen. So verbietet also Punkt III die Veräußerung und Vererbung und Punkt IV bestätigt das nur noch einmal und lässt mir nur alle übrigen Rechte und Privilegien, die damit verbunden sind, Landeignerin zu sein.


    Wegen der überraschend hohen Bearbeitungsgebühren (Wie viele Notarii und wieviel Arbeitszeit waren hierfür nötig?) wird dich in den kommenden Tagen ein Bote auf dem Palatin aufsuchen. *


    Mögen die unsterblichen Götter und ganz besonders natürlich Mercurius immer über dich und deine Familie wachen! Vale bene!


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    Sergia Fausta
    ANTE DIEM X KAL APR DCCCLXIV A.U.C.
    Casa Iulia | Rom | Italia


    Sim-Off:

    * Das spiele ich nicht aus. Ich möchte nur deine Frist noch ein bisschen ausreizen. :P

    Zitat

    Original von Marcus Decimus Livianus
    "O Concordia! Seit der Gründung Roms durch Aeneas segnest du das Volk der Quiriten mit Eintracht und Einigkeit!"


    ICH WURDE JA NICHT MEHR!!! Mit großen Augen verfolgte ich die Gebetsrede des Consuls, der sich schon gleich zu Beginn einen aus meiner Sicht RIESIGEN Schnitzer erlaubte! Denn seit wann bitte wurde ROM durch AENEAS gegründet?!? ROM hieß ROM, weil es von ROMulus gegründet worden war! Das wusste doch wohl jeder! Genauso wie auch eigentlich jeder wusste, dass schon diese Gründung damals alles andere als in Frieden und Einklang abgelaufen war: Ein gewisser Remus hatte sie nämlich nicht lange überlebt. Wer also auch immer dem Consul beim Schreiben dieser Rede unter die Arme gegriffen hatte, hatte vielleicht Ahnung von Rhetorik (das konnte ich nicht einschätzen). In römischer Geschichte aber kannte er sich offensichtlich nicht aus. (Und der Consul hatte scheinbar soviel um die Ohren, dass er nicht bemerk hatte, was man ihm da inhaltlich für eine tolle Rede untergejubelt hatte.)
    Dann sprach er noch gleich mehrfach vom Tempel als göttlicher Wohnung. Aber die Götter wohnten doch nicht in irgendwelchen Tempeln.. oder? Ich musste kurz überlegen, ob das jetzt eher meine persönliche Ansicht von den Göttern war oder ob es auch allgemein so war, dass man einen Meeresgott im Meer verortete, einen Gott der Unterwelt in der Unterwelt, einen Gott der Vulkane in einem Vulkan und so weiter.... Letztlich entschied ich mich, dass es eigentlich auch vollkommen egal war, ob ich hier noch einen Fehler fand oder nicht. Der erste gleich zu Beginn war ja groß genug! Unzwar so groß, dass am Ende sogar mancheiner "Pla-ma" statt "Pal-ma" rief (das hörte ich genau!). Und auch ich klatschte und rief und jubelte nur bescheiden um den Schein zu wahren: "Palma! Palma!" Ob er den anfänglichen Fehler auch bemerkt hatte? Und falls ja, ob er ihn wohl einfach überging oder ihn noch richtigstellte? Wie dem auch wäre: Ein gefundenes Fressen für jedes Käseblatt! Definitiv.


    (Ach ja, und wer sich jetzt fragte, wie eine Göttin nach dieser Rede soein Opfer hatte annehmen können: Für mich war es nur ein weiterer Beweis dessen, dass sich die Götter amüsierten über unser menschliches Theater, ohne jemals wirklich einzugreifen. Und wahrscheinlich hatten die Opferhelfer auch eine Bezahlung für ihr positives Urteil den göttlichen Willen betreffend erhalten. Oder sie waren Klienten des Decimus oder so. Was wusste ich? - Ich wusste nur, dass ich, wäre ich die Göttin Concordia, das Opfer so nicht angenommen hätte - wenn ich als Göttin nicht eh nur beobachtend auf einer Wolke über die Welt schwebte und lachte und lachte und manchmal sogar vor lachen weinte....)


    Sim-Off:

    Edit: Oh, einen Link einfügen kann ich auch, aus dem mehr als deutlich hervorgeht, dass Alba Longa zwar vielleicht eine 20 Kilometer entfernte (!) Mutterstadt von Rom war. Aber das ändert nichts daran, dass Rom (der Sage nach) durch Romulus gegründet wurde, während Alba Longa (der Sage nach) durch Aeneas gegründet wurde. Zwei Städte => zwei Gründer. Und btw wurde Alba Longa auch erst rund 90 Jahre nach Gründung Roms zerstört. Diese Gleichsetzung hinkt also mächtig gewaltig. ;) (Oder bist du nach der selben Logik etwa auch der Meinung, dass Köln durch Aeneas gegründet wurde, weil die Römer Köln gründeten?) :D

    Vom Palatin, da kam er her, mit ganz viel Geld, das wiegt gar schwer. Also gleich doppelter Grund, um die Postpräfektin persönlich, mich, über das Eintreffen des Mannes zu informieren. Und ich kam dann auch: "Grüß dich! Ich bin Sergia, die Praefecta Vehiculorum pro Italia.", stellte ich mich wichtig vor. Soviel Zeit musste schließlich sein. "Mir wurde mitgeteilt, dass der Cursus Publicus einen fünfstelligen Geldbetrag transportieren soll?", wiederholte ich, was mir das Kerlchen, das mich informiert und hergeholt hatte, sagte. "Versteh mich nicht falsch, aber gibt es irgendeinen Grund dafür, dass man lieber uns das Geld anvertraut als den hochgerüsteten und über dem Cursus Publicus stehenden Prätorianern?" Das musste ich einfach fragen, weil der der Cursus Publicus im Gegensatz zu den Schwarzröcken ja nur höchst selten und praktisch nie schwer bewaffnet durch die Provinzen reiste und Post zustellte. Und wenn ein fünfstelliger Geldbetrag zum sicheren Erreichen eines Zieles etwas brauchte, dann war es vor allem der militärische Schutz vor habgierigen Räubern und gerissenen Dieben....

    Mein Lächeln wurde etwas härter, aber ich versuchte es natürlich trotzdem weiter aufrecht zu erhalten. Also war Flaminius' ganzes Hochzeitsgeschenk für uns, dass er uns heute abend hier mit seiner Frau zusammen besuchte? Klaro, dass nicht jeder von sich behaupten konnte, dass er erst neulich den Stadtpräfekten und seine Gattin zu einer kleinen, privaten Cena zu Gast bei sich hatte. Aber irgendwie hatte ich mir doch en bisschen.. mehr erhofft. Verband nicht die Ehe von Onkel Kaeso und der Flaminia diesen Mann hier mit meinem Onkel? Und hatte nicht der gemeinsame Feldzug der beiden sie noch enger zusammengeschweißt? Und dann wollte er wirklich, wie er geschrieben hatte, einfach nur meinen Marcus näher kennenlernen?!? "Natürlich.", nickte ich und überlegte dann, was ich noch mehr dazu sagen konnte. "Und stimmt, jetzt, wo Marcus die Nichte deines Schwagers Annaeus Modestus zur Frau nimmt, da sollten seine Chancen sicherlich nicht schlecht stehen.", versuchte ich nochmal meinen Anteil hieran herauszustellen, nur um direkt danach das damit weitesgehend abgeschlossen erscheinende Thema fallenzulassen und ein neues anzuschneiden: "Aber sag, wo wir gerade von ihm sprechen, was genau ist meinem Onkel eigentlich in dieser einen Schlacht widerfahren? Ich fühle mich nur so schrecklich oberflächlich informiert." Weiter kein Hauch einer Entschuldigung der Naevierin (sie musste es ja nicht aussprechen, mir würde schon eine freundliche Geste reichen!) führte dazu, dass ich weiter lieber mit ihrem Gatten schwatzte statt mit ihr.

    Innerlich atmete ich erleichtert auf, dass meine Hinhaltetaktik offenbar aufgegangen war. Da konnte ich jetzt auch gleich wieder etwas entspannter lächeln. "Dann möchte ich sagen, freue ich mich schon auf deinen Besuch!", erklärte ich und betrachtete dieses Problem wenigstens für heute erstmal als erledigt. "Und bis dahin wünsche ich dir natürlich erstmal eine schöne Feier hier!", entließ ich den Patron meines Onkels dann sichtlich zufrieden damit, dass ich hier einen ersten Kontakt aufgebaut hatte, der mir vielleicht nochmal nützlich sein könnte. Eventuell erzählte ich ihm bei unserem nächsten Treffen einfach mal beiläufig von meinem Traum vom eigenen Ritterring? Der Naevia, der Frau des Stadtpräfekten Flaminius, hatte ich ja neulich auch einfach mal davon erzählt, obwohl ich nach ihrer Beleidigung nicht wirklich damit rechnete, dass sie mit ihrem Mann darüber sprach oder der gar etwas für mich in dieser Richtung unternehmen würde....

    Kaum, dass ich die Villa Urbana Helvetia mit dem Vertrag, der mich zur Grundeignerin machen sollte, verlassen hatte, war ich zurück in die Casa Sergia kutschiert, um schnellstmöglich mit meinem Vormund zu sprechen und mir auch dessen formalen Segen zu meinem Geschäft geben zu lassen. Der nächste Schritt dann lautete natürlich meine Ansprüche direkt an der Sache geltend zu machen, wofür ich zwei meiner Sklaven in meinem Namen nach Misenum schickte. (Ich hatte ja so kurz vor meiner Hochzeit nicht noch Zeit für große Weltreisen!)
    Als nach meiner Eheschließung meine beiden Sklaven mit der erwarteten Erfolgsmeldung zurück waren, fehlte eigentlich nur noch eins: Mein Anspruch sollte amtlich werden, das hieß: Mein Name musste in die entsprechenden Bücher, Register und was auch immer eintragen werden. Wie gut, wenn man da jemanden kannte, an den man sich gleich und direkt persönlich mit seinem Anliegen wenden konnte - und sei dieser Jemand noch so ein hässlicher, alter Zauselbart.




    SERGIA FAUSTA



    Ad Primicerium a rationibus Decimum Varenum
    Palatium Augusti
    Rom - Italia



    Praefecta Sergia Primicerio a rationibus Decimo s.d.


    Nachdem ich kürzlich ein größeres Grundstück vertraglich von meinem Cousin Helvetius Commodus erworben habe, wende ich mich vertrauensvoll an dich, werter Primicerius Decimus, um alle nötigen amtlichen Eintragungen und sonstigen Formalitäten zu erledigen und die offizielle Bestätigung dafür zu erhalten, dass sich das erworbene Land fortan rechtmäßig in meinem Eigentum befindet.


    Dazu übersende ich dir hiermit neben dem geschlossenen Vertrag auch die Zustimmung meines gesetzlichen Vormundes zu diesem und hoffe darauf, dass du mir in diesen Tagen genauso hilfreich zur Seite stehst, wie damals, als ich dich noch als Stationaria in Sachen einer Wertkarte der Classis Misenensis aufsuchte.


    Ich bitte um eine Antwort in die Casa Iulia, in der ich seit kurzem wohne. Mögen all die vielen Götter und ganz besonders natürlich Mercurius immer über dich und deine Familie wachen! Vale bene!


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    Sergia Fausta
    ANTE DIEM XV KAL APR DCCCLXIV A.U.C.
    Casa Iulia | Rom | Italia


    Sim-Off:

    Ich bitte geflissentlich zu ignorieren, dass das Datum auf dem Vertrag offensichtlich nicht vor, sondern einen Tag nach der Hochzeit liegt. :rolleyes:



    Roma ANTE DIEM IV KAL MAR DCCCLXIV A.U.C.


    I....


    II.
    Hiermit überschreibe ich, Marcus Helvetius Commodus, Besitz und Eigentum an meinen Latifundien bei Misenum bestehend aus 92 Actus quadrati Land an Sergia Fausta.
    Von dem Moment der Unterschrift durch mich Marcus Helvetius Commodus und Sergia Fausta unter dieses Dokument gilt die Überschreibung.


    III.
    Das o.g. Land befindet sich von diesem Zeitpunkt an bis zum Tod von Sergia Fausta in ihrem Eigentum.
    Gleichzeitig wird mit diesem Dokument unabänderbar verfügt das das Land nach dem Tod von Sergia Fausta wieder an die Gens Helvetia in Persona des dann herrschenden Familienoberhauptes zurückgeht.
    Diese Vereinbarung kann nicht verändert werden.


    IV.
    Sergia Fausta erhält abgesehen von der Möglichkeit das Land an Dritte zu veräußern oder es an ihre Nachkommen zu vererben alle Privilegien und Rechte die mit Landbesitz einhergehen. Darunter selbstverständlich die Fruchtziehung aus den Erträgen des Landes.


    V.
    Darüber hinaus erhält Sergia Fausta für den Zeitraum indem sich das Land in ihrem Eigentum befindet den 7 von 100 Teilen der Weinernte vom Stammsitz der Gens Helvetia in den Albaner Bergen.


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    Sergia Fausta




    Marcus Helvetius Commodus


    [Blockierte Grafik: http://img716.imageshack.us/img716/9771/85964148.gif]


    [FONT=papyrus,arial]Hiermit erkläre ich, Aulus Sergius Faustulus, in meiner Eigenschaft als Tutor mulieris der Praefecta Vehiculorum pro Italia Sergia Fausta mein Einverständnis und meine Zustimmung zu ihrem am ANTE DIEM IV KAL MAR DCCCLXIV A.U.C. mit ihrem werten Cousin Marcus Helvetius Commodus geschlossenen Vertrag.

    /images/signet/Siegel_Sergia.png


    Aulus Sergius Faustulus[/FONT]


    Sim-Off:

    Keine Sorge, ich nehme hier nichts persönlich - höchstens Fausta. ;)
    Im Gegenzug hoffe ich natürlich auch, dass man Faustas Worte und Gedanken als rein sim-on versteht und bitte nicht persönlich nimmt. (Das richtet sich hier auch an Decimus Livianus..) :P


    Tze. Hätte ich gewusst, dass dieses Kerlchen neben mir sich jetzt fragte, wieso nur eine Frau das Interesse verlor, wenn er nicht mehr zu ihr zu sagen hatte, als dass ihn ihr Gerede langweilte, dann hätte ich ihn gleich noch für viel weltfremder gehalten, als ich es eh schon tat! Und hätte ich gewusst, dass er eine Parallele zwischen dem Deus ex machina und den Göttern zog, obwohl der ex machina ja selbst nur ein Schauspieler war und damit maximal vielleicht mit der hohen Instanz des Kaisers oder so (das hing natürlich auch von den Begleitumständen ab) gleichzusetzen wäre, dann hätte ich ihn wahrscheinlich einmal mehr dafür belächelt.


    So nun aber lag mein Fokus voll und ganz erst beim Kaiser, der hier wohlbemerkt ohne seine Frau auftrat, sodass ich schnell zu dem Schluss kam und mir einredete, dass er sich seinen Bart bestimmt noch abnehmen lassen würde, sobald seine Gattin ihn so sah. Und dann blickte ich natürlich zum Consul, der eine kleine Eröffnungsrede hielt. (Dafür musste ich übrigens nicht so peinlich meinen Kopf in die Höhe recken, als wenn ich so weltfremd wäre und noch nie einen Consul gesehen hätte!) Dem allgemeinen Blabla folgte anschließend eine Zeile, die auch mich ansprach: Keimt nicht nach wie vor die Saat des Zweifels, der Argwohn oder auch der Unzufriedenheit in manchen von uns? - Oh, wie er mir damit aus dem tiefsten Innern sprach! Denn wenn ich etwas war, dann auf jeden Fall unzufrieden! Schon ganz kategorisch - wie wollte ich sonst vorankommen, wenn ich mit der ganzen Welt auf Kuschelkurs fuhr und alles nur in rosarot sah?!? Nein, da fand sich immer etwas, womit man unzufrieden sein konnte: Ich hatte keinen einflussreichen Patron, hatte keinen direkten Vorgesetzten, hatte nur den Kaiser über mir, der mich (vermeintlich) mit Missachtung strafte (ich konnte ja nicht wissen, was manchein Procurator verzapft hatte), hatte einen entfernten Onkel Agrippa, den ich lieber tot sehen wollte, hatte zwei Onkel von den Annaeern, von denen ich im Gegenteil mal wieder ein Lebenszeichen erwartete, hatte eine tiberische "Freundin", der ich am liebsten höchstpersönlich die Nägel durch die Hände treiben würde, um sie für all ihre Frechheiten und Gemeinheiten ans Kreuz zu nageln, und hatte nicht zuletzt hier und jetzt gerade nur diesen Provinzler neben mir, der mich, MICH nur langweilig fand und wahrscheinlich nur genauso ein Galbinus war wie mein Verlobter! Kurzum: Wenn ichs mir recht überlegte, dann war ich also sehr unzufrieden mit ganz vielem. Da hatte der Consul vollkommen recht!


    Oder doch nicht? Denn direkt im Anschluss wollte er mir (und natürlich auch den ganzen anderen Leuten hier) weismachen, dass ich diese Gefühle zwar nicht ignorieren sollte, aber ihnen widerstehen sollte - sie letztlich also doch ignorieren sollte! Was laberte der da? Und überhaupt: Was war das für ein seltsames Bild vom "Feind des Friedens"?!? Blödsinn! Ohne Unzufriedenheit kein Fortschritt! So wurde ein Sandalen aus der Sache! "Tze!", schnaubte ich halblaut und schüttelte nur verachtend den Kopf. War ich dafür heute hierher gekommen? Um mir irgendein Gerede eines alten Mannes reinzuziehen, der die Götter darum bat, ihn bei seinem Kampf der Gefühle zu unterstützen?!?
    Ich hielt mich zurück mit jedem Applaus - um nicht zu sagen, dass ich mich demgleichen an dieser Stelle erstmal völlig verweigerte. Vielleicht hatten ja erwähnter Mitconsul oder Kaiser noch etwas beizusteuern.... Nur dafür wollte ich mir nämlich lieber nicht die Beine in den Bauch gestanden haben - insbesondere neben dieser schwulen Gesellschaft, die mich - MICH - langweilig fand!

    Sim-Off:

    Danke! :]


    Hoh! Mein hübsches und vor allem neues fliederfarbenes Kleid von Gargonianus Arminius! Von G.Armani.. äh.. minius! Gargonianus Arminius! (Ja, der Name echote wirklich ein paar Mal in meinem Kopf.) Mit einem Klatschen traf meine rechte Hand auf Commodus' Wange. "Das wirst du mir ersetzen!", fauchte ich mit schmalen Augen, obwohl ich mir jetzt noch keinen Kopf darum machte, wie ich später eigentlich von hier wieder zur Casa Sergia käme - und vor allem: in welchem Aufzug. Ich ließ mit meinen Beinen von meinem Cousin ab und schob ihn mit meinem Unterkörper ein Stück von Tisch weg, damit ich von diesem aufstehen konnte. Die Tabula ließ ich erst ganz zum Schluss los und dort liegen.
    Ich griff nach Commodus' Händen und legte sie auf meine Brüste, um ihm zu zeigen, dass unsere "Besprechung" hier nun allerdings trotzdem noch lange nicht vorbei wäre. Ich wurde ja gerade erst warm! Dabei ging ich stetig in Richtung des Bettes, während ich hier ein bisschen zurrte, dort ein bisschen ruckte und mit ein paar gezielten Handgriffen schadensfrei sein Obergewand zu Boden fallen ließ. "Ich sollte dich bestrafen dafür, wie du mit einem echten Gargonianus Arminius umgehst!" Ich lächelte gemein bei diesen Worten. "Und sollte sich.. das hier.. jemals wiederholen, dann kann ich dir bereits jetzt sagen, dass ich dich als Vorsichtsmaßnahme wohl leider, leider werde fesseln müssen. Nicht dass du mir am Ende noch ganze Kollektionen guter Kleider zerreißt!" Zum Beispiel von Calavius Paulus, dessen Arbeit ich auch sehr schätzte, oder eben von Gargonianus Arminius, dessen Arbeit ich liebte, oder von Dorso et Gannascus, die ich vor allem für ihre schicken Accessoires bewunderte, oder oder oder. Die Modewelt war ja voll von großen Namen.


    Am Bett angekommen ließ ich mich dann einfach nach hinten fallen und hinderte Commodus, bevor er mir aufs/ins Bett nachfolgen konnte, mit meinem linken Fuß daran, genau das zu tun. Mein schicker linker Treter kam ganz leicht auf seinem Oberkörper zu liegen. "Entschuldige, du würdest so freundlich sein?", implizierte ich die Aufforderung, dass er mich aus meinem Sandalen befreite. Unterdessen konnte ich nicht verhindern, dass mein anderer Fuß samt ebenso schickem und hochwertigen Sandalen ein wenig die Innenseite von Commodus' Oberschenkeln streichelte und dabei vielleicht und natürlich nur "ganz aus Versehen" auch mal eine Etage weiter oben "anklopfte". Mit ausgebreiteten Armen auf dem Rücken liegend rekelte ich mich gekonnt in diesem einladenden und wirklich bequemen Bett, wie ich fand. Ob ihn das antörnte?

    Ich lächelte nur etwas schräg, als mir dieser junge Iulius unterstellte Ahnung von irgendwelchen Wahlsprüchen zu haben. Denn das hatte ich definitiv nicht. Wovon ich aber Ahnung hatte, das war die Antwort auf die Frage, wo man sich gute Wahlsprüche kaufen konnte! Wer nämlich so wie ich eine kleine Nebentätigkeit im fragwürdigen Milieu hatte, der fand irgendwann auch für fast jeden Anlass den richtigen Mann oder die richtige Frau - und so eben auch für irgendwelche Wahlkampfsprüche. "Die Dichter des Esquilin sind gute Leute.", kommentierte ich also ganz kurz und knapp, bevor auch ich meinen Becher erhob. Denn wenn ich etwas gut riechen konnte, dann war das der Geruch eines ausstehenden Gefallens, den ich jederzeit einfordern könnte! Und auch wenn ich heute noch nicht wüsste, wie mir dieser junge Iulius als Provinzmagistrat hier jemals von Nutzen sein könnte, so gefiel mir trotzdem die Vorstellung davon, dass er mir etwas schuldete. "Keine Sorge, das werde ich.", ließ ich ihn noch ganz beiläufig wissen. "Auf eine gute Zusammenarbeit!" Fruchtbar klang doch irgendwie.. etwas komisch in meinen Ohren. Ich prostete dem Iulius und auch Licinus zu und trank dann einen Schluck, wie immer ohne jedes Opfern, das in meinen Augen nur Weinverschwendung war.
    Mein Becher leerte sich und ich stellte ihn wieder vor mir ab und lächelte. Dabei überlegte ich, ob es hier sonst noch etwas zu klären oder zu holen gäbe. Ansonsten müsste ich meine Pause nämlich auch langsam wieder beenden und weiterziehen.. heute erstmal nur noch zur Casa Annaea und morgen früh dann selbstverständlich zur Mansio von Mantua.. und planmäßig übermorgen dann weiter in das nächste Kaff.. wie auch immer das hieß.

    Verleugnete der Senator, der hier als geladener Gast in der Casa Sergia war, gerade einen hier wohnhaften Sergier?!? Nicht, dass ich meinen Onkel Agrippa für einen ehrwürdigen Mann oder einen echten Sergier im engeren Sinne halten würde, aber es kam so vor, als wenn dieser Germanicus hier doch gerade ein bisschen dreist war! (Oder war er einfach nur schon so grau und senil?) "Oh, verzeih!", nahm ich gespielt schockiert eine Hand vor meinen Mund und ließ sie nur langsam wieder sinken. "Ich wusste nicht, dass.. also.." Ich stockte und setzte dann ein bewusst gespielt aussehendes Lächeln auf: "Wahrscheinlich irre ich mich dann auch einfach und die ganzen Briefe und die Gedichte, die er hier Abend für Abend schreibt und laut liest waren für eine ganz andere Iunia Serrana.", erklärte ich dem Senator entschuldigend und wollte damit natürlich im Gegenteil den Gedanken, dass mein Onkel auf seine Frau scharf war, nur noch weiter beim Germanicer festsetzen. "Rom ist ja groß und du bist bestimmt nicht die einzige Frau dieses Namens hier.", wandte ich mich dann zur Iunia. "Ohne jeden Zweifel bist du aber bestimmt die schönste Iunia Serrana von allen!", betonte ich einerseits, um nicht den Gedanken aufkommen zu lassen, ich wollte die Iunierin beleidigen. Das wollte ich nämlich nicht. Ich hatte keinen Bezug zu ihr, der das irgendwie.. nötig gemacht hätte. Und andererseits wollte ich zwischen den Zeilen natürlich nochmal wenig dezent darauf aufmerksam machen: Wenn mein Onkel eine Iunia Serrana scharf fand, dann doch auf jeden Fall gerade diese hier!

    "Darüber bin ich nicht informiert.", gab ich offen zu, dass es mir völlig schleierhaft war, was sich der Kaiser dachte oder eben auch nicht dachte. Aber woher sollte man sowas auch wissen, wenn er nicht einen Mucks von sich gab und sich rar machte im öffentlichen Leben Roms? Ich wusste ja praktisch gar nichts: Weder, ob und falls ja, wann ich einen neuen Prätorianerpräfekten zum Vorgesetzten bekäme, bis hin eben zur Frage, was das alles mit meinen beiden Onkeln und vermeintlich auch mir sollte.
    Dann kam der Consular auf den konkreten Aufenthaltsort meines Onkels zu sprechen und ich zögerte einen kleinen Augenblick. Dann lächelte ich und versuchte etwas Zeit zu gewinnen: "Du wirst verstehen, dass ich dir die genaue Adresse jetzt und hier und so spontan nicht sagen kann, auch weil ich natürlich eigentlich davon ausging, dass gerade der Patron meines Onkels genauso informiert ist, wie ich." Was er offenbar auch war, aber das musste ich ja nicht dazu sagen. "Aber ich kann dir natürlich vorschlagen, dass du mich in den kommenden Tagen einfach nochmal kontaktierst." Das bot ich natürlich mit dem Hintergedanken an, dass ich gute Kontakte zu einflussreichen Leuten gebrauchen konnte und deshalb nur zu gerne bereit dazu war, gerade den Patron meines Onkels ein bisschen näher kennenzulernen. "Oder besser noch: Ich muss meinem Onkel eh wieder schreiben. Da könntest du deinen Brief an ihn auch einfach direkt bei mir vorbeibringen und ich werde in meiner Funktion als Postpräfektin Italias persönlich dafür sorgen, dass der beste Tabellarius sich stante pede auf den Weg macht gleich beide Schreiben in einer Tour auszuliefern!", kam mir dann eine Idee, wie ich vielleicht drumherum käme, zuzugeben, dass ich nicht wusste, wo mein Onkel Kaeso gerade war. Ich lächelte nochmal gezielt und versuchte ein bisschen abzulenken: "Selbstverständlich bin ich nach dem heutigen Tag dann nicht mehr hier, sondern in der Casa Iulia anzutreffen.. oder eben auch in meinem Präfektenbüro in der Stadt."

    Während ich mein süßes bis salzig-scharfes Fischbrot Happen für Happen genüsslich aß, gab es von der Naevierin erstmal nicht mehr viel zu hören. Hieß: Weder eine Entschuldigung, noch weitere Beleidigungen. Es sei denn natürlich, man zählte ihr eines Wort als Werturteil mir gegenüber. Aber das tat ich nicht. Nein, stattdessen lauschte ich jetzt einfach wieder etwas stärker bei den beiden Männern. Dabei musste ich mir ein Augenrollen verkneifen, als Marcus seine gut Abstammung von einem Consular gleich darauf selbst wieder mit der von einem einfachen Urbaner-Soldaten untergrub. Trottel! Und auch wenn Flaminius erstmal keinen Kommentar dazu fallen ließ, mischte ich mich einfach mal wieder ein bisschen ein (das machte ich ja eh immer gern, mich einmischen): "Na prima! Dann dürfen wir davon ausgehen, dass mein Marcus nach seinem Vigintivirat gute Chancen hat als Tribun bei deinen Kohorten aufgenommen zu werden?", fragte ich einfach mal konkret. "Muss er sich dafür dann eigentlich noch formal bei dir, beim Kaiser oder bei der kaiserlichen Kanzlei bewerben oder wie funktioniert das nun weiter?" Auch wenn ich "nur" eine Frau war, wollte ich ja doch auch wissen, was jetzt Sache war. Darunter erstens: Stand Marcus nach meiner Vermittlung dieses Gesprächs nun einmal mehr in meiner Schuld? (Mit anderen Worten: Brachte ihm dieses Gespräch irgendetwas?) Zweitens: War es meinem Gatten in spe auf diese Weise möglich zeitig nach dem Vigintivirat sein Tribunat bei den Urbanern anzutreten? (Das war ja wichtig für den Ordo Senatorius, in den ich nicht erst ir-gend-wann gelangen wollte.) Und Drittens und letztens: Wie funktionierte das Ganze ganz allgemein? (Wissen war bekanntlich Macht.) "Bitte entschuldige meine ganzen Fragen, Flaminius. Es ist nur, dass auch ich die eine oder andere Hoffnung an deinen Besuch geknüpft habe.", implizierte ich einfach mal, dass es meinem Galbinus genauso ging. Es hatte ihm gefälligst genauso zu gehen! Unterschwellig klang mit meinem letzten Worten der Nachsatz "nachdem du schon zu unserer Hochzeit nicht kommst" mit, nicht zu vergessen, dass ich mir auch ein kleines Hochzeitsgeschenk vom Schwager meines Onkels erhoffte - und das wäre die Förderung des nächsten Karriereschrittes meines Marcus auf jeden Fall. Musste ich die Punkte, was ich davon hätte, nochmal aufzählen? Wahrscheinlich nicht.

    Das war ein schlechter Scherz, oder? Mein Marcus hatte noch einen Germanicus eingeladen?!? Ich riss mich zusammen und lächelte und versuchte mir nichts anmerken zu lassen von meiner Abneigung gegenüber diesen Leuten. Dass die überhaupt noch hier in der Casa Sergia aufschlugen, nach DER Racheaktion gegen meinen Onkel Agrippa.... Vermutlich hatte der Senator meinen Onkel noch nichtmal zur Rede gestellt wegen dem Schreiben und führte ihn einfach blind weiter als Klienten als wäre nichts gewesen. Lächerlich! Gestern kramte mein Onkelchen noch wie irgendein Abschaum im Hausmüll, heute versuchte er seine eigenen Verwandten auszuspähen, morgen lief er nackt durch die Straßen Roms. Wer seinen Namen nicht mit solchen Dingen in Verbindung gebracht wissen wollte, der musste sich zwangsläufig von nicht tragbaren Klienten lösen. Was nutzte einem jemand, der den eigenen Namen ständig nur in den Dreck zog??
    Das lag wohl daran, dass ich ihn in diese Ehe erpresst habe., dachte ich mir bei den Worten des Germanicus zum Überrumpeltsein und grinste in mich hinein. Dann hakte ich ein: "Senator, wie schön auch dich hier begrüßen zu dürfen! Mein Onkel Sergius Agrippa hat mir schon so viel von dir erzählt!" Nicht ein Wort. "Da nehme ich an, dass du sicherlich auch bereits von mir gehört haben wirst, nicht?", schaute ich ihn wissend an. Denn ich sprach hier nicht davon, dass Agrippa über mich gesprochen hätte, sondern von dem Brief. "Das gleicht die erlittene Überrumpelung hoffentlich ein wenig aus?" Ich wandte mich an die Senatorengattin: "Iunia, wie" kannst du nur mit soeinem verheiratet sein?! "toll, dass auch wir uns einmal kennenlernen. Ich hoffe, ich plaudere damit kein Geheimnis aus, doch mein Onkel Sergius Agrippa spricht regelmäßig von dir, sodass man fast meinen könnte, er würde ein wenig schwärmen für dich!", behauptete ich ohne rot zu werden oder sonstige Anzeichen für meine Lüge zu bieten. Ich lächelte nur oberflächlich freundlich. "Jedenfalls freut es mich, dass ihr hier seid, und ich heiße euch herzlich willkommen in der Casa Sergia."

    Aurelier also. Gehörten die nicht auch zu dem Stand, dem auch die Tiberier angehörten? Vorbelastet durch die Thermenbegegnung mit dieser blöden Tiberia und das Bürogespräch mit dem von seiner Schwester verhexten Tiberius war ich natürlich ein bisschen vorsichtiger mit meinen Erwartungen an diese Gäste.... unbegründet, wie sich meiner Auffassung nach kurz darauf zum Glück herausstellte! Die Aurelia nahm nämlich nichtmal zwischen den Zeilen (oder ich verstand es nur nicht, was aber auch okay war) Anstoß an meinem absichtlich etwas zu tief ausgeschnittenen Kleid und dem Aurelius schien es auch zu gefallen. Er verglich mich sogar mit seiner patrizischen Begleitung und gewann mich anschließend vollkommen, als er mir seine kleine Eifersucht "gestand". Natürlich übertrieb er damit bestimmt ein klitzekleines bisschen. Ich fand ihn trotzdem überaus charmant und lächelte breit! "Ich danke dir für deine schmeichelnden Worte, Senator Aurelius", wandte ich mich zunächst dem als Mann höherrangigen der Gäste zu, "auch wenn ich mir natürlich im Klaren darüber bin, dass meine Erscheinung keinesfalls so tadellos ist wie die deine, Aurelia. Ich danke für dein Kompliment.", nickte ich dann ihr mit einem nicht ganz so breiten Lächeln zu. "Und ich begrüße euch natürlich ganz herzlich und heiße euch willkommen in der Casa Sergia. Es freut mich, mit euch zwei so edle Gäste hier begrüßen zu dürfen!" Mein Marcus schien offenbar nicht nur solche fragwürdigen Freundschaften wie die zu diesem Tiberius und vor allem dessen Schwester, sowie auch zu diesem ritterlichen Germanicus zu pflegen....

    Sim-Off:

    Ach, bei soeinem Geschenk =) verzeihen wir dir doch (fast) alles, oder Marcus?! :]


    Nicht zum ersten Mal heute musste ich mir ein Augenrollen verkneifen. Mein Marcus machte ja wirklich jeder Frau hier ein Kompliment! (Was sagte das wohl über den Wert dieser inflationär verteilten schönen Worte aus?) Ich erfuhr, dass wir hier vor dem Consul des vergangenen Amtsjahres standen und dass die junge, junge Frau an seiner Seite (jung nicht im Bezug auf mich, sondern auf ihren Begleiter!) die Aelia war, über die ich mit meinen beiden Freundinnen Paula und Tusca in den Thermen einst gelästert hatte. Ich lächelte die Gäste höflich an, während erst Marcus und dann der Decimus sprachen. Als anschließend die Rede auf Geschenke kam, wurden meine Augen vorfreudig größer. Ich liebte Geschenke! Ich legte meine freie Hand beeindruckt an meinen Halsansatz. "Consular Decimus, ich bin sprachlos!" Offensichtlich nicht ganz, aber so fast. "Der Sergestus ist fabelhaft getroffen und wirklich überaus passend!" Denn gerade als nur-noch-Plebejerin, deren Vorfahren noch patrizisch waren, war es mir umso wichtiger auf die lange, lange Reihe meiner Ahnen verweisen zu können, die eben bis zu jenem Sergestus zurückreichten! Dass mein Bräutigam hier in gleicher Weise einen Iulus bekam, versuchte ich dabei zu ignorieren. Einen Iulus! Die Caepiones hier hatten doch ursprünglich peregrine Wurzeln, wenn ich richtig informiert war. Erst von Caesar, vor wie vielen Jahren also bekamen sie das Bürgerrecht zuerkannt? Völlig übertrieben also ihm da einen Iulus zu schenken! Aber ich ignorierte das ja, weil der Sergestus mir wirklich gefiel.
    Meine Augen hingen noch einen kleinen Moment länger an dem Marmorwerk, für das ich in der Casa Iulia, meinem neuen Zuhause, sicherlich einen ganz exponierten Platz finden würde. Dann wandte ich mich wieder den beiden Gästen zu. "Aber verzeiht, wo bleiben meine Manieren? Auch ich begrüße euch an dieser Stelle natürlich ganz, ganz herzlich in der Casa Sergia! Ich freue mich, dass ihr uns hier die Ehre erweist.", blieb ich dann jedoch recht allgemein und schielte nochmal kurz zu meinem Sergestus. Diesen Iulus würde ich als Hausherrin später ganz bestimmt in irgendeine dunkle Ecke des Gartens verbannen! Aber mein Sergestus, der sollte alle Bewohner und Besucher der iulischen Casa stets daran erinnern, welche Ehre es war, dass ich dort leben würde. Ja! Ein zufriedenes Lächeln erfüllte meine Lippen, während ich meinen Blick löste und zu meinem Bräutigam sah. Wollte der noch irgendetwas hinzufügen?

    Tja! So klein war die Welt. "Wie gesagt, versucht er sich noch immer zu erholen von den Verletzungen, die ihm beim Kampf für ein besseres Rom zugefügt worden sind.", antwortete ich, obwohl ich noch immer keine genaue Ahnung hatte, wie es Onkel Kaeso ging. Andererseits lag es auf der Hand: Würde es ihm besser gehen, dann würde er sich wieder in Rom blicken lassen und ich wüsste es auf die eine oder andere Weise. Wäre er hingegen verstorben, dann erwartete ich zumindest eine kurze Information darüber von seinen hinterbliebenen annaeischen Verwandten! Ich ging also davon aus, dass ich auch dann darüber Bescheid wüsste. Blieb am Ende nun also nur noch der Schluss, dass Onkel Kaeso noch immer an seiner Verletzung laborierte. "Er und auch mein Onkel Decimus Varus von den Annaeern haben sich ja entscheidend eingesetzt für den Sturz des Usurpators!" Onkel Kaeso mit seinen germanischen Legionen militärisch; Onkel Decimus mit seiner aegyptischen Kornkammer wirtschaftlich.
    Kurz blickte ich zur Seite auf den Boden, bevor ich dem Consular wieder ins Gesicht sah. "Und ganz ehrlich fand auch ich es ansonsten recht ruhig um meine beiden Onkel und ich frage mich fast schon, ob der Cornelius ihnen gar kein bisschen dankbar ist für ihre Taten.." Denn während andere Kommandeure (und darunter auch reine Legionslegaten und sogar senatorische Tribuni!) hoch für ihre Dienste ausgezeichnet wurden, hatte man Onkel Kaeso meines Wissens nach "vergessen". Und während ein Flaminius Cilo zum Stadtpräfekten berufen wurde, "vergas" man nach der Abberufung von Onkel Decimus als Praefectus Aegypti ihm ein neues Amt zuzuteilen. Und zuletzt war da natürlich auch noch die Sache mit den nur warmen Worten, die nach meiner Einladung zur Hochzeit vom Palast kamen und die vielleicht sogar in einer Lesart standen mit dem langen Kampf den es damals brauchte, bis ich kaiserlich (weil es ja gerade keinen Prätorianerpräfekten gab) von der Stationaria zur Praefecta Vehiculorum befördert wurde. Alles Zufälle? Was meinte der Patron von Onkel Kaeso dazu?

    Ich konnte nicht anders als schockiert große Augen zu machen, nachdem ich mir diese infame Unterstellung anhören musste. Vom Kichern war ich dabei weit entfernt, wie auch diese Naevierin bestimmt nicht kichern würde, wenn ich das gleiche zu ihr gesagt hätte. (Ganz in dem Sinn: "Ich würde auf solche Gedanken ja niemals kommen, aber sag, wie kommst du eigentlich darauf?!?") "Hör mal, ich liebe meinen Marcus!" Ungeheuerlich, dieser Gedanke der Naevia! Insbesondere natürlich auch, weil meine alte Heimat Alexandria eine große Schriftsammlung beherbergte mit nicht zuletzt auch ganz konkret frauenbezogener Medizin. Und auch in meiner aktuellen Nebentätigkeit als Giftmischerin waren mir die Namen Pedanios Dioskurides oder Soranos von Ephesos alles andere als fremd, die in ihren Schriften unter anderem geeignete Mittelchen listeten, die für einen Schwangerschaftsabbruch, der in diesen Tagen nach römischem Recht noch kein Straftatbestand war, erfolgreich eingesetzt werden konnten. Noch war ich nicht in die Verlegenheit gekommen, eines jener Mittelchen selbst anzuwenden. Aber vorbereitet darauf war ich ganz offensichtlich.. weil ja keineswegs grundlos.
    Doch ein vielleicht ja noch etwas glaubhafteres Ass hatte ich für diese Unterhaltung noch im Ärmel: "Die Sache ist nur.. Es ist ja recht offensichtlich, dass ich nach mehr.. als dem Dasein als treue Ehegattin strebe, weil ich diese Selbstständigkeit und Unabhängigkeit einfach brauche.", rechtfertigte ich mich auch gleich dafür. "Deshalb trachte ich nicht nur danach, einmal selbst und aus eigenem Recht den Ritterring zu tragen, sondern möchte natürlich auch zeitig in den Genuss der Privilegien des Ius Liberorum gelangen...." Dass man dafür mindestens ein Kind mit entsprechendem Alter oder eben mehrere Kinder mit jeweils geringerem Alter brauchte, sollte der Naevierin wohl klar sein. Wenn sie mir also die warmherzig liebende Ehefrau nicht zutraute, dann ja vielleicht das kalte, berechnende Biest. Ich hoffte zwar irgendwie, dass ich mich bisher hier besser präsentiert hatte, aber wenn dieses Moppelchen einer verglichen mit meiner Gens bis auf die Ausnahme eines Prätorianerpräfekten zur Zeit von Tiberius und Caligula praktisch bedeutungslosen Familie eben anders über mich urteilen wollte.. bitte.. dann sollte sie. Es war vermutlich eh nur der blanke Neid auf meine Jugend, meine Schönheit, meinen Namen, meine Abstammung, meine Kontakte, meine Selbstständigkeit und Unabhängigkeit et cetera. Ich tröstete mich nach dieser erduldeten Beleidigung mit noch einer weiteren Muschel (ich liebte Muscheln!) und sah davon ab, von mir aus nun noch ein neues Thema anzuschneiden und nach dem Sohn der Naevia zu fragen oder so. Nö! Stattdessen machte ich mir dann noch ein Weißbrot zurecht mit etwas Fisch, betrichen mit Honig und einem Portiönchen Garum, und biss genüsslich hinein in diese kulinarische Freude....