Als die Hebamme zum Wachwechsel die Kammer betrat bot sich ihr ein rührendes Bild. Iulius Licinus saß neben dem Bett der kleinen Esquilina und hielt ihre Hand. Sanft streichelte er diese.
Sein "Sie schläft" quittierte Alpina mit einem Lächeln und einem Nicken.
"Das ist gut so. Wollen wir hoffen, dass sie im Schlaf Kraft schöpft. So eine Lungenentzündung ist kräftezehrend. Ich habe bereits dafür gesorgt, dass Esquilina morgen einen Brei mit extra viel Honig zum Frühstück bekommt."
Alpina wusste, dass Curio und Runa das Geld zusammenhielten. Beide verdienten nicht üppig und der Wahlkampf ihres Schwagers würde wieder Kosten verursachen. Und auch sie konnte keine großen Sprünge machen. Deshalb wagte sie einen Vorstoß in Richtung auf den Praefectus castrorum.
"Falls die Horrea der Legion ein wenig Suppenfleisch oder ein Huhn übrig hätte, könntest du Esquilina damit einen Dienst erweisen. Nichts ist kräftigender als eine ordentliche Fleischbrühe. Wenn nicht, wird es der gute Puls auch tun, nehme ich an."
Sie hielt dem Iulier die Hand hin um ihm aufzuhelfen. "Wenn du morgen wieder kommst, werde ich dir sagen können, ob es aufwärts geht. Je nachdem ob es nocheinmal eine Fieberkrise gibt oder ob Esquilina fieberfrei bleibt können wir eine Prognose wagen. Der morgige Tag und die Nacht auf Übermorgen werden uns Auskunft geben. Ich danke dir für deine Hilfe Iulius Licinus. Wenn Esquilina überlebt, dann weil deine Anwesenheit ihr Kraft gegeben hast. Da bin ich mir sicher."