Beiträge von Susina Alpina

    Für diejenigen, die sich für Veranstaltungen südlich des Danuvius interessieren, ist dieser Termin vielleicht interessant: In der Provinz Noricum, nicht weit vom raetisch-norischen Grenzfluss Aenus findet dieses alljährlich veranstaltete Fest statt:


    6. Historisches Bedaius Familienfest 2014
    mit Kelten, Römern und Bajuwaren im Keltengehöft Stöffling
    am 03. Oktober 2014 von 10 - 17 Uhr (Tag der deutschen Einheit)


    Wer mehr darüber wissen will kann unter folgendem Link nachlesen:
    http://www.seeon-seebruck.de/b…-keltengehoeft-stoeffling


    Der Locus ist mehr als sehenswert. Er befindet sich unweit des lacus bedaius (Chiemsee), an dessen Nordufer auch das überaus sehenswerte kleine Museum von Bedaium nebst kleiner Taberna liegt.


    Viel Spaß!

    Als Alpina auf dem Weg zum Forum war, um Vorratsgefäße für ihre Heilkräuter zu kaufen, wurde sie von dem Einmarsch der Ala II Numidia überrascht. Das Spalier aus Legionären, das die Reitersoldaten in Mogontiacum begrüßte, beeindruckte die junge Raeterin. Fasziniert beobachtete sie den Einmarsch der Equites und hielt nach Paullus Atius Scarpus Ausschau. Doch so sehr sie sich anstrengte, nirgendwo konnte sie den Decurio sehen. Was war los? Sie hatte seit Wochen nichts von ihm gehört und nun, wo seine Einheit endlich nach Mogontiacum zog und er in seinem Haus kein so seltener Gast mehr sein konnte, fehlte er...
    Alpina nahm sich vor, so bald wie möglich Nachforschungen zum Verbleib des Decurios anzustellen.

    Alpina verbrachte den Tag damit, neue Salben und Teemischungen herzustellen. Sie war in den letzten Tagen sehr mit ihrem Kräutergarten beschäftigt gewesen. Der Frauenmantel und der Holunder blühten. Diese Kräuter galt es jetzt zu ernten und zu trocknen. Unter dem Dach der Taberna hatte Alpina Leinen gespannt, an denen sie die Büschel mit den Kräutern aufhängte. In wenigen Tagen würden sie trocken sein. Es war an der Zeit noch einige gut verschließbare Tongefäße für die Lagerung zu besorgen. Das wollte Alpina gleich am kommenden Tag erledigen.

    Wie versprochen machte sich Alpina eine Woche nach ihrem ersten Besuch wieder auf den Weg zur Casa des Schusters. Diesmal war es Almudis, die der jungen Obstetrix öffnete.
    "Oh wie schön, dass Du kommst, Alpina!", sie lächelte fröhlich und schien sich tatsächlich über den Besuch zu freuen. "Komm herein. Ich bin alleine. Meine Schwiegermutter und mein Mann sind auf dem Wochenmarkt bei den Cabanae - Schuhe verkaufen."
    Sie ging voraus und ließ Alpina in den geräumigen Wohnbereich des Hauses. Erschöpft ließ sie sich auf einen Stuhl fallen.
    "Das Gehen fällt mir schon so schwer, ich frage mich, wie lange ich noch warten muss?"
    Alpina nahm neben Almudis Platz. Während sie den Puls kontrollierte stellte sie der jungen Germanin einige Fragen.
    "Hast Du ab und an Schmerzen oder Bauchkrämpfe?"
    Almudis schüttelte zunächst den Kopf, dann aber fiel ihr doch noch etwas ein.
    "Gestern habe ich Wäsche gewaschen und als ich so über längere Zeit vornübergebeugt gestanden haben, ist der Bauch plötzlich ganz fest geworden. Dann hat es auch ein wenig in die Oberschenkel und den Rücken gezogen. Hat das was zu bedeuten?"
    Alpina wog den Kopf hin und her. "Es könnte sein. Ich muss Dich untersuchen. Können wir zu Deinem Bett gehen?"
    Almudis stöhnte als die junge Raeterin ihr aufhalf. Gemeinsam wechselten sie den Raum. Alpina wusch sich die Hände in der Waschschüssel auf dem Nachttisch, dann begann sie mit der körperlichen Untersuchung. Sie konnte erkennen, dass sich der Muttermund bereits spannte. Die Vorwehenphase hatte begonnen. Alpina tastete nach dem Kind. Es lag nach wie vor gut im Mutterleib, startberreit für die Geburt. Zuletzt hörte Alpina wieder die Herztönen des Kleinen ab. Alles in Ordnung.
    "Almudis, die Geburt wird nicht mehr lange auf sich warten lassen. Mach Dich darauf gefasst, dass es innerhalb der nächsten Tag dazu kommen wird, dass Du Wehen bekommst oder das Fruchtwasser verlierst. Lass mich sofort rufen, wenn es soweit ist."
    Die junge Germanin nickte.
    "Ich habe Angst, Alpina. Ist es so schlimm, wie alle sagen? Sind die Schmerzen wirklich so arg?"
    "Was soll ich Dir sagen, Almudis. Ich hatte diese Schmerzen noch nicht, aber ich habe schon viele Frauen gesehen, die sie ertragen mussten. Ich kann Dir aber versichern, dass die Freude über Dein Kind die Mühen tausendmal aufwiegt. Ganz sicher!"
    Almudis lächelte tapfer. "Nun, wenn Du das sagst. Es bleibt mir ohnehin nichts, oder?"
    "Nein", erwiderte Alpina. "Es bringt nichts, da musst Du durch! Und ich verspreche Dir, Du wirst es wunderbar hinbekommen! Wir beide schaffen das!"
    Almudis letztes Lächeln wirkte schon wieder zuversichtlicher und so fiel es Alpina leichter, die junge Frau allein zu lassen.

    Alpina hatte schon erwartet, dass der junge Helvetier mit seinem Bruder zu Petronius Crispus gehen wollte.
    "Dein Bruder kennt ihn vermutlich auch viel besser als ich. Du kannst Dich sicher auf ihn verlassen. Ich bin gespannt in welchem Tempel Du dienen wirst. Es wäre schön, wenn Du mal bei mir in der Taberna Medica Alpina vorbeischauen würdest, um es mir zu erzählen. Die Taberna findest sie im Vicus Apollinensis, in der Casa Atia. Ich muss jetzt unbedingt noch ein paar Besorgungen machen. Bis bald und viel Glück!", verabschiedete sie sich und setzte ihren Bummel durch die Basilika fort.

    Alpina nickte.
    "Ich hoffe, dass er erfolgreich ist. Es wäre mir arg, meiner Mutter gestehen zu müssen, dass mein Vater unauffindbar ist. Sie macht sich ohnehin schon solche Sorgen... Aber nun nocheinmal zu Dir. Ich habe unlängst einen Pontifex behandelt. Er heißt Petronius Crispus. Es würde mich ohnehin interessieren, wie es ihm geht und ob meine Behandlung erfolgreich war. Soll ich Dich dorthin begleiten oder möchtest Du lieber die Kontakte Deines Bruders nutzen?"

    Alpina atmete tief durch. Dann versuchte sie ihre Geschichte kurz zusammenzufassen.
    "Ich bin hier, weil ich meinen Vater suche. Er ist Legionär und war in meiner Heimatstadt Augusta Vindelcum bei der Statthaltergarde, den Singulares Legati. Mein Mutter ist Raeterin. Natürlich hat er ihr versprochen, dass er sie heiratet, wenn er erst aus der Legion entlassen wird. Dann sollten sie, meine Schwester und ich das römische Bürgerrecht erhalten. Kurz vor den Saturnalien hat er uns dann eröffnet, dass er nach Mogontiacum versetzt würde. Er verließ uns dann auch kurz nach den Saturnalien und versprach uns nachkommen zu lassen, wenn er eine Bleibe für uns gefunden hätte. Meine Schwester ist bereits verheiratet, aber meine Mutter und ich machten uns auf den Weg hierher, als wir nichts von ihm hörten. Wir vermuteten, dass seine Nachricht auf dem Weg verloren gegangen wäre. Aber hier fanden wir keine Hinweis auf ihn. Er ist verschwunden."


    Alpina seufzte, dann fügte sie hinzu: "Inzwischen ist meine Mutter abgereist, um meiner Schwester bei der Entbindung ihres ersten Kindes zu helfen. Sie bekommt bald ein Baby. Ich bin hier geblieben, um weiter nach meinem Vater zu suchen. Um mich über Wasser zu halten, habe ich die Taberna Medica eröffnet und hoffe auch als Obstetrix arbeiten zu können. Vielleicht bekomme ich doch noch heraus, was aus meinem Vater geworden ist. Dein Bruder wollte mir bei der Suche helfen."

    Alpina hob die Augenbrauen.
    "Zum Cultus Deorum möchtest Du? Das klingt interessant! Ich gehe oft zum Tempel des Merkur und der Rosmerta. Mir erscheint dieser kleine Tempel immer etwas verlassen und verwaist, aber ich fühle mich sehr zu ihm hingezogen. Vor allem zu Rosmerta. Sie erinnert mich sehr an meine Stammesgöttin Raitia. Dort fühle ich mich fast ein wenig wie zuhause."
    Sie verfiel wieder ein wenig in Wehmut. Es war nicht leicht für sie so allein weit weg von ihrer Familie zu leben...
    Mühsam unterbrach sie ihr Grübeln und wandte sich wieder ihrem Gegenüber zu.
    "Hast Du Kontakte zu Mitgliedern des Cultus Deorum in Mogontiacum? Oder sogar eine Einladung oder persönliche Empfehlung?"

    Alpina hob unsicher die Schultern. Es entstand eine kurze Pause, dann entschied sie sich den jungen Helvetier nach dem Grund seines Aufenthaltes in Mogontiacum zu fragen.
    "Und Du? Willst Du auch zu den Adlern gehen, wie Dein Bruder?"
    Sie konnte sich den jungen Mann schwerlich als Soldat vorstellen. Er wirkte so zerbrechlich. Ganz anders als sein Bruder, der eher wie eine Kampfmaschine aussah und auch die passende Mentalität dazu hatte - oder zumindest angenommen hatte. Sie ahnte ja, dass hinter dem robusten Äußeren und seiner spröden Art ein weiches Herz schlummerte.

    Alpina lächelte den jungen Mann herzlich an.
    "Ja, dann bist Du der jüngere Bruder von dem er mir erzählt hat! Ich habe erst unlängst mit ihm in der Taberna Silva Nigra gegessen und dabei habe ich ihn nach seiner Familie gefragt. Eigentlich, weil ich meine Schwester und meine Mutter so vermisse..."
    Sie wurde nachdenklich. Dann fiel ihr ein, dass sie sich noch gar nicht vorgestellt hatte.
    "Oh, entschuldige, ich habe mich noch gar nicht vorgestellt. Mein Name ist Susina Alpina. Ich bin Obstetrix und Kräuterfrau aus Raetia und seit einigen Wochen betreibe ich eine Taberna Medica in der Casa Atia. Corvinus ist einer meiner Stammkunden. Die wüste Narbe über seinem Ohr ist mein Werk..." Sie lächelte entschuldigend. "Darf ich Deinen Namen erfahren?"

    Alpina lachte entschuldigend.
    "Es tut mir leid, dass ich Dich so angestarrt habe - Du kommst mir bekannt vor. Haben wir uns schon irgendwo gesehen?"
    Und als sie ihm in die braunen Augen sah, wußte sie es plötzlich. Er sah Corvinus ähnlich! Er war deutlich jünger als der Centurio, aber die Ähnlichkeit war frappierend.
    "Bist Du mit dem Centurio Corvinus verwandt?"

    Zitat

    Und erwähntermaßen sind derartige Häuserthreads nicht das einzige Problem. Ergänzt werden sie von Geschäften wie beispielsweise der Taberna Medica Alpina, die, ich habe es verlinkt, nicht selten eine Übersicht über ihr Warenangebot (manchmal auch noch einen Grundriss vom Geschäft oder ein Bild vom Geschäft oder eine Mitarbeiterübersicht, etc) in einem der ersten Beiträge verankert haben. Bei weitem nicht täglich oder wöchentlich, aber eben doch mal alle Jubeljahre werden da auch mal kleinere oder größere Dinge verändert - und können seit Einführung der 15-Minuten-Regel nun nicht mehr entsprechend angepasst werden... (Maximal, wenn jeder einzelne Betroffene dann bei einem entsprechenden Mod ankommt mit der freundlichen Bitte doch dies oder das mal so oder so anzupassen.)


    Sehr richtig!
    Und auch mir ist es schon passiert, dass ich nach einiger Zeit noch Fehler in meinem Thread gefunden habe, auch wenn ich den Vorschau-Button mehrfach benutzt hatte. Es wäre mir schon auch Recht, später noch etwas ändern zu können. Wie oben gesagt vor allem auch, was das Angeobt meiner Taberna Medica angeht. Vielleicht will ich tatsächlich noch etwas hinzufügen. So habe ich keine Chance dazu. Und Seiten später sieht das keiner mehr... Da ist es mittendrin in einer Handlung... das ist dann nicht mehr übersichtlich.
    Mein Pledoyer: weg mit der Zeitbeschränkung.

    Alpina war so in die Betrachtung der Auslagen vertieft gewesen, dass sie nicht gesehen hatte, dass sich neben ihr ein junger Mann näherte. Plötzlich waren sie zusammengestoßen. Erschrocken blickte Alpina auf und murmelte eine Entschuldigung.
    "Oh, Entschuldigung! Ich habe Dich nicht gesehen." Wie immer stieg ihr die Schamesröte ins Gesicht und sie ärgerte sich sofort darüber.
    Neugierig beobachtete sie ihr Gegenüber. Der Unbekannte war noch sehr jung, wohl nicht viel älter als sie. Und irgendetwas an seiner Physiognomie kam ihr bekannt vor...die dunklen Haare, die braunen Augen...sie war sich fast sicher, ihn schon irgendwo gesehen zu haben...

    Alpina betrat die Basilika in der festen Absicht sich neu einzukleiden. Ihre Alltagstunika hatte durch die Gartenarbeit in ihrem neu angelegten Kräutergarten doch sehr gelitten. Es war also an der Zeit sich nach einer neuen umzusehen. Vielleicht gab es hier auch einen Stand bei dem sie ein wenig Kosmetik kaufen konnte. Sie hatte das Bedürfnis ihr Mauerblümchendasein ein wenig aufzuhübschen. Interessiert wanderte sie die Stände entlang...

    Der Unbekannte drückte Alpina an die Wand des nächststehenden Hauses. Die raue Wand zerkratzte ihr Gesicht. Ihr war klar, was der Kerl von ihr wollte und sie suchte nach einer Möglichkeit, sich aus seinem Griff zu lösen. Doch zunächst blieben alle Versuche erfolglos. Erst als er seinen Griff lockerte, um ihre Tunika hochzuziehen, witterte Alpina eine Chance. Sie biss ihn kräftig in die Hand, die ihren Mund verschlossen hielt. Laut schreiend und flluchend lockerte er nun auch den Griff der anderen Hand etwas. Alpina trat nach hinten und schien gut getroffen zu haben, denn tatsächlich war sie nun frei. Sie duckte sich zur Seite weg und rannte dann so schnell sie konnte aus der Gasse heraus und in die Dunkelheit der Stadt.

    Sie sprachen über dies und das und Alpina streute zwischenrein ein paar wichtige Fragen über den Verlauf der Schwangerschaft. Nach einer Weile glaubte sie genug Vertrauen aufgebaut zu haben, um Almudis körperlich untersuchen zu können. Almudis stimmte zu und Alpina ließ sich von ihr in ihre Kammer führen. Sie tastete den Bauch ab, bestimmte die Lage des Kindes und stellte zufrieden fest, dass das Kind bereits mit dem Kopf nach unten im Mutterleib lag. Der Muttermund war noch geschlossen. Alles schien soweit normal. Zuletzt legte Alpina ihr Ohr auf den gespannten Bauch der Schwangeren und lauschte den kindlichen Herztönen. Dann erhob sie sich zufrieden.
    "Es ist alles in Ordnung Almudis. Ich komme nächste Woche wieder, um nach Dir zu sehen. Wenn vorher irgendetwas komisch ist, Du ungewöhnliche Bauch- oder Rückenschmerzen bekommst oder Dich etwas beunruhigt, dann lass mich rufen. Du kannst mich tagsüber meist in der Taberna medica finden oder sonst weiß mein Sklave Leonides, wo ich bin. Aber auch nachts kannst Du jederzeit nach mir schicken lassen. Dann musst Du an die Tür der Casa Atia klopfen."
    Sie ließ der jungen Frau noch eine Salbe da, die verhindern sollte, dass die Haut über dem gespannten Bauch riss und verabschiedete sich dann von den beiden Frauen.

    Obwohl es von der Taberna Silva Nigra nicht weit zur Casa Atia war, beeilte sich Alpina. Sie fürchtete sich in der Dunkelheit. Die vielen fremden Menschen ängstigten sie.


    Sie bog um eine Ecke und während sie unter dem Vorbau eines Handwerkerhauses hindurchhastete, legte sich ihr plötzlich eine Hand von hinten auf den Mund. Eine andere kräftige Hand umfasste sie und drückte ihr förmlich die Luft ab. Rückwärts zog sie der Unbekannte in eine enge, dunkle Gasse, die zwischen zwei Insulae lag.
    Alpina versuchte zu schreien und sich zu befreien, aber der Mann, der sie festhielt, war zu stark. Sie spürte seinen Atem in ihrem Nacken und hörte seine raue Stimme, die flüsterte.
    "Halt gefälligst still, du dummes Gör!"