Richtig, die Honigkekse! Alpina nahm sich tatsächlich einen der Kekse und verwahrte den Rest sicher in der Taberna Medica. Dann nahm sie Massa mit in die Casa >>>
Beiträge von Susina Alpina
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"Perfekt!" Alpina war froh, dass Massa ihr half. Es war eine schweißtreibende Aufgabe und gelang auch viel besser wenn einer schon rührte während der andere den Sud daraufgoss. Wenn man das alleine machte verband sich oft die Salbengrundlage nicht sehr gut mit der Flüssigkeit.
Zufrieden betrachtete die Kräuterfrau das gelungene Gemeinschaftswerk. "Ich habe zwar immer Kamille in meinem Kräutergarten aber die reicht nur für den Hausgebrauch. Ich kaufe die Kamille von einer Kräutersammlerin. Die Mengen, die ich benötige, könnte ich nciht mehr selbst sammeln. Dazu reicht meine Zeit nicht."
Alpina holte kleine Horndöschen und begann die Salbe mit einem Spatel umzufüllen. "Diese Salbe ist sehr gut für gereizte und gerötete Haut. Eben gerade im Winter für diejenigen, die bei der Kälte viel draußen sein müssen. Sie ist sehr gefragt, bei den Waldarbeitern, den Händlern oder auch bei den Legionären", erklärte sie.
"So, nachdem in der Zwischenzeit kein Kunde etwas kaufen wollte, mache ich die Taberna Medica für heute zu und hänge mein "clausus"-Schild an die Tür."
Nachdem sie es getan hatte, lächelte sie Massa an. "Jetzt haben wir uns eine Stärkung verdient! Komm, ich zeige dir die Casa Helvetia. Wollen mal sehen wo sich Ursi herumtreibt."
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Sie nahm ihn mit in die kleine Kräuterküche, die direkt an die Taberna Medica angrenzte. Dort schürte sie ein kleines Feuer unter einem Dreibein und stellte einen Topf darauf, in den sie nur wenig Wasser füllte. In den zweiten Topf gab sie das Wachs und Olivenöl.
"Um eine Salbe herzustellen gibt es mehrere Möglichkeiten. Sehr beliebt hier ist Schweineschmalz in dem Heilsubstanzen eingearbeitet werden, aber das wird recht bald ranzig und riecht dann unangenehm. Ich nehme es nur für Salben, die schnell verbraucht werden. Die edlere aber auch teurere Variante ist mit Bienenwachs und Öl. Dazu benötigt man dann noch Wasser in derselben Temperatur. Das Wasser hier", sie zeigte auf den Topf. "wird mit Kamille angereichert sobald es kocht. Dann lassen wir es ein wenig abkühlen. In der Zwischenzeit schmelzen wir das Wachs und rühren es mit dem Öl zusammen."
Gesagt, getan. Als das Wasser kochte, gab sie die Kamillenblüten hinein. Dann stellte sie den anderen Topf auf das Dreibein.
"Du kannst mir gleich helfen. Ich gieße gleich den Kamillensud durch ein Sieb in deinen Topf mit dem Öl." Alpina drückte ihm einen Holzspatel in die Hand. "Dann musst du kräftig rühren, damit sich alles zu einer geschmeidigen Salbe verbindet."Sie hob den Topf mit der Wachs-Öl-Mischung vom Dreibein und gab ihm die Anweisung zu rühren. Dann goss sie die Kamillenlösung durch ein Sieb hindurch dazu. Sie war inzwischen auf die richtige Temperatur abgekühlt.
"Jetzt kräftig rühren!" -
Oh, ihr erster Kuss mit Massa! Schön war er. Sanft und vorsichtig. Das war gut so, denn sie mussten sich ja erst ein wenig aneinander herantasten.
Als er sie absetzte war sie ein wenig verlegen. Aber gleichzeitig auf froh, die Initiative ergriffen zu haben. Sie genoss jeden Augenblick an seiner Seite."Das mit den Sternen verschieben wir auf heute Abend... Ist das recht? Jetzt könntest du mir dort die Kiste mit dem Bienenwachs herüberholen. Ich möchte noch eine Salbe gegen die winterliche Kälte machen. Allerdings nur, wenn du wirklich Lust hast, mir zu helfen. Sonst kann ich auch die Taberna Medica abschließen und wir gehen in die Casa?"
Fragend sah Alpina Massa an. Sie wollte ihn nicht mir ihrem Berufsalltag langweilen.
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Als Massa zusammenzuckte, erschrak Alpina zunächst. Hatte sie sich zu forsch gezeigt? Ihn verärgert? Er drechte sich blitzschnell um.
Doch dann hob er sie hoch. Sein Lächeln zeigte ihr, dass er ihr nicht böse war.
"Sonst..." flüsterte sie, dann verstummte sie. Oh, wie lieb er war! Er lieferte ihr die Übersetzung des griechischen Satzes. "Du würdest mir die Sterne vom Himmel holen?"Ihre Augen leuchteten.
Nun aber provozierte er sie. Mit voller Absicht. Sie ahnte worauf Massa aus war.
"Entschädigung? Hm... was ist wohl die angemessene Entschädigung für Ohrläppchen anknabbern?"Alpina beugte sich vor. "Lippen anknabbern?", fragte sie.
Dann küsste sie ihn auf die Lippen. -
Es klang wunderbar beruhigend. Ihr fiel gar nicht auf, dass Massas Sätze nicht unbedingt Sinn machten. Sie selbst war ja auch nicht mehr wirklich zurechnungsfähig. Sie wollte nur noch heim. Und vor allem Ursi finden.
Tatsächlich fanden sie die Kleine. Sie spielte zwar noch doch konnte man ihr durchaus ansehen, dass sie müde war. Wieder und wieder gähnte sie.
"Da bist du, meine Süße! Na, du siehst müde aus. Ich denke, es ist gut wenn wir jetzt gehen. Decimus Massa ist so lieb uns nach Hause zu begleiten. Komm, meine Kleine!"Zunächst maulte Ursi und wollte sich nicht trennen, dann aber ließ sie sich doch überreden. Es war eisigkalt draußen. Alpina hob Ursi hoch und wickelte sie in ihren Fellumhang, den Runa ihr geschenkt hatte, als sie ihre Reise ins Freie Germanien unternommen hatte.
Sie warf Massa einen dankbaren Blick zu.
"Wir wären soweit!" -
Die rothaarige Raeterin musste grinsen. Er spielte das Spiel mit. Sie liebte seinen Humor.
"So so, Seeräuber jagen..." sie sah sich suchend um. "Hm, da ist so eine kleine Räubertochter, die müsste hier irgendwo ihr Unwesen treiben..., die könntest du dingfest machen uns fesseln... aber später erst. Fischen ist sehr gut! Ich liebe Fisch! Puls kochen, das ist ja wohl das Mindeste, was man als Legionär lernen muss, oder? Alles andere ist sehr löblich, Schlangen und Skorpione gibt es hier zwar wenige, aber wenn du Bären und Wölfen aus dem Weg gehen könntest wäre das auch was.""Mich von der Arbeit abhalten... ja, das gelingt dir hervorragend! Aber ich freue mich sogar darüber."
Dann sagte er was auf Griechisch. Alpina verstand nicht viel Griechisch. Sie kannte die gängigen Vokabeln, die immer mal irgendwo auftauchten oder in die lateinische Sprache übernommen wurden. "Astrois" - Sterne hörte sie und "Uranos" - Himmel. Hm... was sagte er da? Sie stellte sich auf die Zehenspitzen und flüsterte ihm ins Ohr.
"Egal was du da gerade gesagt hast... ich hoffe für dich, dass es was Nettes war! Sonst..."
Die Kräuterfrau biss ihn ganz leicht und zärtlich in das Ohrläppchen. -
Noch ein Becher Wein? Alpina schüttelte heftig den Kopf. Sie wollte nach Ursicina sehen. Es war ihr unangenehm, dass sie sich nicht um ihr Kind gekümmert hatte. Was für eine Rabenmutter mussen die anderen Gäste denken.
Also schüttelte sich Alpina. "Nein, danke! Lass uns lieber Ursi suchen. Es wird Zeit aufzubrechen. Gehst du heim oder bleibst du hier über Nacht?" fragte sie Massa.
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"Danke für die Grüße! Du richtest bitte auch Grüße an Onasses aus!"
Alpina strahlte und guckte neugierig auf das Tongefäß vor ihr auf dem Tresen. Ah! Honigtaler für Ursi. Wie nett! Und dazu eine perfekte Brotzeit bestehend aus den leckeren Lorbeerbroten und dazu Käse und Schinken.Die Raeterin wollte gerade ihren Dank für die leckeren Mitbringsel aussprechen als Massa ihr die eiskalten Finger auf die Wangen legte.
"Iiihhh!" entkam ihr ein erschreckter Ausruf. "Kalt!!! Du, du, du!" Sie hob in spielerischem Tadel den Zeigefinger. Dann lachte sie und streckte ihm ihre kalten Hände entgegen. Die waren eigentlich immer kalt, genauso wie ihre Füße, die aber zu dieser Jahreszeit wenigstens in dicken Socken und Holzpantinen steckten."Danke für die leckere Brotzeit. Ich hoffe du machst mir die Freude und isst mir?", fragte sie hoffnungsvoll.
"Ursi ist ein wenig verschnupft, aber das sind die Kinder im Haus gerade alle. Die größeren bringen es aus der Schule mit und gleich haben es alle."
Seufzend hob Alpina die Schultern. "Ich gebe ihr Kräutertränke mit Honig. Das lindert die Beschwerden, aber ich bin sicher Onasses Honigkekse werden wahre Wunder vollbringen.""Du mir helfen?" Irritiert sah die Kräuterfrau den Tribun an. "Herumkommandiert wird hier nicht..." sagte sie in gespieltem Ernst. "... und wenn, dann kommandiere ich! Kannst du denn was anderes?"
Ein wenig frech war sie jetzt schon. Was war in sie gefahren? Sie wollte ihn necken und er bot ihr so eine schöne Vorlage. Aber eigentlich fand sie es unglaublich lieb von ihm zu fragen, ob er ihr helfen könne. Deshalb stahl sich auch ein feines Lächeln in ihre Mundwinkel.
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Entschuldigt bitte, ich bin gerade im Dauerreisstress. Von Süd nach Nord, wieder zurück und in zwei Tagen wieder in den Norden... leider kann ich gerade gar nicht sagen, wann ich zum Schreiben komme.
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Alpina träumte. Sie spazierte an der Seite Massas durch den Schnee. Er hielt ihre Hand und Ursi machte Schneebälle und bewarf die beiden damit.
Verflucht! Es ist schon ordentlich kalt... geht so richtig durch und durch, dachte sie und fröstelte.Plötzlich wurde es wärmer. Angenehme Wärme legte scih um ihre Brust. Doch die behaglich warme Traumerscheinung blieb nicht lange bestehen. "Alpina, munter werden", hallte es durch ihren Traum. Munter werden? Wieso munter werden? Träume ich denn? Es sieht alles so real aus. So schön.... ich will nicht wach werden!
Schließlich aber blieb nichts. Alpina öffnete die Augen. Massa sah sie an. Sie lächelte. Doch kein Traum? Aber die Landschaft hatte sich verändert. Plötzlich fiel ihr wieder ein, wo sie war. Herrje! Hatte sie sich so gehen lassen? Was dachte er jetzt von ihr? Alpina lief rot an.
"Oh, Massa! Wie peinlich! Ich muss eingeschlafen sein. Der Met hat mich so müde gemacht. Ist das Fest noch im Gange? Ich muss Ursi suchen... Oje, hoffentlich geht es ihr gut!" -
Der Winter hatte sie fest im Griff. Alpina merkte es, weil insgesamt weniger Laufkundschaft kam um Kleinigkeiten für die Schönheitspflege zu kaufen, aber mehr Kunden, die Medizin für Erkältungen und Husten brauchten.
Die Vorräte an Salbei gingen merklich zur Neige. Statt auf Thymian zum Schleimlösen griff sie inzwischen auf den einheimischen Quendel zurück.Für den Nachmittag hatte sie sich vorgenommen, Fenchelhonig einzukochen für die vielen Leute, die husteten.
Die Türglocke klimperte. Alpina sah auf. Aus der angestrengten Längsfalte zwischen ihren Augenbrauen wurde ein strahlendes Lächeln.
"Massa! Wie schön, dich zu sehen!"Es kam von Herzen. In den vergangenen Tagen hatte sie viel an ihn gedacht aber nicht die Zeit gefunden um in der Castra nach dem Rechten zu sehen. Er trug den ganzen Arm voller Sachen.
"Oh, entschuldige, dass ich dich da so stehen lasse. Kann ich dir was abnehmen? Was hast du denn dabei?"Sie räumte den Tresen leer, damit er die Sachen ablegen konnte.
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Ich bin gerade mal wieder für ein paar Tage im Lande... bis Donnerstag kann mit mir gerechnet werden.
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Der reichliche Genuss von Met und Wein hatte mehrere Effekte. Zum einen wurde Alpina ungewohnt fröhlich und redselig, zum anderen aber ab einem bestimmten Punkt unbeschreiblich müde. Sie gähnte in einem fort. Verstohlen sah sie sich nach einem Plätzchen um, wo sie sich einen Augenblick in Ruhe hinsetzen konnte. Nur ein paar Minuten die Augen schließen.
Auf der Suche nach einer geeigneten Sitzgelegenheit verließ sie die anderen Feiernden und spazierte durch die Gänge des Landhauses bis sie einen kleinen Tisch mit zwei Stühlchen fand, der abseits des Geschehens lag. Sie ließ sich nieder und lehnte den Kopf nach hinten an Wand dahinter. Nur kurz die Augen schließen... nur kurz... einen Augenblick nur....und schon war sie eingeschlafen....
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Ich entschuldige mich bei meinen Mitschreibern, aber leider habe ich gerade extrem wenig Freizeit. Das wird auch bis Ende Februar nur wenig besser, da ich ständig auf Fortbildungen bin oder selbst Kurse gebe und viel reisen muss.
Ich versuche was ich kann, bin aber auch ein wenig planlos im Augenblick. Sorry.
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Und wie Alpina auflebte. Die Festlichkeiten und der Met, dem sie so reichlich zugesprochen hatte, ließen sie ausgelassen kichern. Immer wieder glitt ihr Blick über die wunderschöne Armspange und auch die neue Gewandschließe. Was für ein Fest. Ursi tobte mit Esquilina und Runas Kindern durch das Landhaus der Iunier.
Irgendwer reichte ihr einen neuen Becher, dieses Mal war er mit warmem Gewürzwein gefüllt. Mit Honig gesüßt, fast wie ein Mulsum, rann er so herrlich die Kehle hinunter. Alpina ahnte nicht, dass dieses warme Getränk sehr bald ihre Sinne benebeln würde... zunächst aber machte es sie noch lustiger und ausgelassener. Jeder Witz und jede Zote, von denen es an diesem Abend eine Menge gab, entlockte ihr ein Kichern und Glucksen.
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Zitat
Original von Marcus Iulius Licinus: "Ich danke dir!" entgegnete Licinus durch den Kuss ein klein wenig überrumpelt. "Aber du lobst den falschen. Die Idee hatten die Kinder, ich habe nur meine Rolle gespielt." Licinus selbst hatte keine Ahnung, wie es den Kindern gelungen war, sich zu koordinieren. Esquilina -- der mutmaßliche Kopf der Verschwörung -- hatte darüber absolutes Stillschweigen bewahrt, als sie ihn instruierte, wie er seine Rolle zu spielen hatte. "Nur das Geschenk ist von mir. Io Saturnalia und meinte besten Wünsche für das neue Jahr" wünschte er nochmals (oder zum ersten Mal? Ein wenig waren die Begrüßungen verschwommen). "Du siehst richtig entspannt aus, Alpina. Viel entspannter als beim letzten Mal. Freut mich für dich!" Er prostete ihr mit einem Becher zu, den ihm irgendeine gute Seele in die Hand gedrückt hatte.
Als Licinus feststellte, dass Alpina entspannter aussah, errötete sie. Ahnte er, dass es an ihren Gefühlen zu Massa lag? Alpina wollte es noch nicht herausposaunen, denn offiziell war Corvinus nicht tot. Er galt nur als vermisst.
Nun war es an Alpina, Licinus sein Geschenk zu überreichen. Ein Glas voll in Honig eingelegte Nüsse. Nichts Besonderes aber eben mit Liebe hergestellt und überreicht. Sie holte noch ein zweites Glas hervor.
"Hier, das ist für dich und das zweite für Esquilina. Wo ist sie denn?"Sie sah sich suchend um, denn eigentlich wollte sie es ihrer kleinen Freundin selbst überreichen.
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Als Alpina und Massa die Casa Helvetia erreicht hatten, blieb Alpina stehen. Sie sah den Tribun lange und innig an. Sie wollte so viel sagen, ihm danken, ihm sagen wie sehr sie jeden Augenblick genoss, den sie in seiner Nähe sein konnte, doch irgendwie fanden die Worte nicht den Weg über ihre Lippen.
Mit einem sanften Abschiedskuss, der allen Dank, den sie empfand ausdrücken sollte, verabschiedete sie sich von ihm. Als ihre Lippen sich wieder gelöst hatten, drehte sie sich schnell zur Tür um und verschwand im Inneren des Hauses. Er sollte nicht sehen, dass sie Tränen in den Augen hatte. So sehr verwirrte sie dieses Gefühl, das sie so lange nicht gespürt hatte. Sie lehnte sich von innen an die Tür und atmete tief durch. Konnte er ihren Herzschlag bis durch das Holz hören? Es kam ihr so vor.
Was für ein schöner Tag, viel zu schön um wahr zu sein. Oder etwa doch? -
Zum Glück schien Massa ihr nicht böse zu sein, dass sie den so vielversprechenden Abend nun beendete. Er bot an sie nach Hause zu bringen und Alpina stimmte gerne zu. Sie bedankte sich auch bei Onasses für das hervorragende Essen und verabschiedete sich von ihm.
Dann ließ sie sich zur Casa Helvetia bringen. Die Saturnalienfeiern standen vor der Tür und Alpina hoffte darauf Massa dort wieder sehen zu können.
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Begeistert klatschte Alpina in die Hände als das Schauspiel begann. Licinus hatte die Kinder mit einbezogen und die Raeterin lachte Tränen als er als polternder Skyte verkleidet einen dicken Sack voller Schätze brachte. Die Kinder hatten ihren Spaß an den ihnen zugedachten Rollen und selbst Ursi hatte es geschafft, sich ihren Text zu merken. Der kleine Stolperer machte die ganze Aufführung nur noch niedlicher. Gerührt sah Ursi ihrer Tochter und Esquilina zu.
Schlussendlich durften sich alle über die schönen und süßen Schätze aus dem Sack freuen. Ursi und Esquilina griffen mit vollen Händen in die Leckereien. Alpina entdeckte eine Gewandspange, die für sie gedacht war. Sie war graviert. "Auf die Freundschaft MIL"Ohne lange zu zögern trat Alpina auf den wild bemalten Skyten zu, umarmte ihn und drückte ihm einen Kuss auf die Wange. "Vielen Dank, Licinus! Was für ein nettes Schauspiel und was für ein schönes Geschenk!"
Ursi kam angelaufen und präsentierte ihre Ausbeute aus dem Sack. Alpina musste sie ausgiebig bewundern und bekam eine Birne geschenkt. Dann sprang die Kleine wieder mit den anderen Kindern davon zum Spielen.
Das Fest wurde immer fröhlicher. Der Met tat sein übriges dazu. Alpina hörte Massa und Licinus zu, die sich über die Classis unterhielten. Auch wenn sich Alpina fragte wieviel von der Geschichte, die der Tribun zum Besten gab, Seemannsgarn sein mochte, war sie doch spannend. Gebannt lauschte sie und fragte sich im selben Moment, ob sie wirklich über das raue Meer nach Alexandria reisen wollte.
"Venus Marina..." echote sie als Massa die Göttin erwähnte. Noch nie hatte sie von ihr gehört. Natürlich kannte sie Venus, doch hatte sie nicht gewusst, dass die Seeleute sie als besänftigende Freundin des großen Neptun betrachteten.
Das Meer ist eine Frau? Alpina fürchtete, dass der Met bereits ihre Sinne benebelte. Hatte Massa die See tatsächlich mit einer Frau verglichen? Sie grübelte noch als er seinen Becher zum Trinken erhob. Natürlich folgte Alpina der Aufforderung und trank auf die anderen anwesenden Frauen.