Falco grüßte die Runde mit einem Nicken, vermied dabei Attianus und gesellte sich zu Livianus.
Beiträge von Lucius Helvetius Falco
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Originale von Flavia Minervina
martialis war doch nie auf weiteren ärger aus...
Ohhhhhh doch!alter schwede. er hat viel kritisiert,
Er war einer der unversöhnlichsten, unsachlichsten und unfairsten Gegner einer Versöhnung.aber das haben wir damals doch alle!
no commenthast du einen link damit ich mein gedächnis in diesem thema auffrischen kann?
Nö. -
Herzlichen Glückwunsch und alles Gute!
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"Helvetia Severina, dies hier ist Praetor Lucius Flavius Furianus. Er wünscht Dich zu sprechen. Es geht um das Testament Deines Vaters."
Er wartet deren Begrüßung ab und wendet sich dann an den Praetor.
"Ich werde mich jetzt zurückziehen. Und verstehe Dein Ansuchen. Weder misstraue ich Dir, noch Severina. Nur der Anstand verlangt von mir eine Sklavin hinzuzusetzen."
Winkt eine junge Sklavin herbei, die sich in eine Ecke stellt und den Blick senkt. Falco nickt dem Praetor nocheinmal zu, dreht sich um, lächelt Severina aufmunternd an und verässt dann das Atrium.
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"Ich kann nicht für Marcellus sprechen, auch kommt es darauf an, ob er mein Angebot annimmt. Aber ich reise morgen gen Mantua ab."
.... nur kurz nach dir sehen. Lächeln. Falco zog eine Augenbraue hoch. Er fragte sich nach dem Grad der Bekanntschaft der beiden.
"Ich habe gepackt, grundsätzlich ist alles geklärt. Du bist also gerne noch weiterhin willkommen."
Sollte jemand das Herzchen rauswerfen, dann sollte es Marcellus selber tun.
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"Ich werde versuchen für meinen Wiederaufstieg zu sorgen, aber primär sorge ich erst einmal für den Abstieg der Parther."
Was seinen eigenen neuen Karrierestart anging waren die Aussichten noch immer nicht besser. Attianus blockte wie befürchtet völlig ab. Falco war zu keiner Besprechung mit ihm geladen worden, aber seine Kontakte in der Garde bestätigten, dass es diese gegeben hatte. Zunächst galt es aber bald nach Mantua zu reisen.
"Zu gegebener Zeit, ja."
Schaut nur kurz zu Minervina.
"Bei den Urbanern. Mehr erhofft? Was genau stört Dich daran? Körperlicher Einsatz? Was passte da mehr als die Legionen? Und welche wäre besser als die Legio Prima? Sie zieht bald in den Kampf. Wenn Du Dich versetzen ließest, so könntest Du mit in den Einsatz. Ich werde morgen nach Mantua ins Lager der Ersten aufbrechen, Du könntest mich begleiten!?"
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"Praetor, ich verstehe. Ich werde nach ihr schicken."
Winkt einen Sklaven herbei.
"Hole Helvetia Saeverina her!"
Zum Praetor gewandt.
"Ich hoffe Du hast nichts dagegen, dass ich dem Gespräch beiwohne, oder?"
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Minervina antwortete Marcellus.
Falco hörte zu.
Genesung deiner schweren Wunden? Wodurch hatte er die erhalten? Castra ist so weit fort? Castra in Rom. Praetorianer oder Urbaner. Er hatte also eine neue Beschäftigung gefunden. Und sie wusste es. Warum hatte sie es dann eben nicht gesagt? Und warum dann jetzt. Unachtsamkeit oder hatte sich etwas geändert?
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Er begrüßte sie freudlich, aber nicht überschwenglich. Hm.
"Du warst immer ein findiger Spurensucher. Es haben sich viele gewünscht Dich zu erwsichen? Bist Du in Ärger geraten in Africa?"
Das würde erklären warum er dort weg musste und wieder nach Rom kam. Vielleicht Diebstahl oder die Beleidigung irgendeiner obskuren lokalen Gottheit vielleicht oder schlimmeres?
"Geschäftlich unterwegs? Freut mich, dass es Dir prinzipiell soweit gut erging."
Einen neuen Dienstherren zu suchen? Wer war denn der alte?
"Neuer Dienstherr? Was hast Du dahingehend vor?"
Und selbst? Er kannte Marcellus als verschwiegenen Mann und er hatte nie Geheimnisse vor ihm gehabt. Er kannte die Welt und deren dunkle Seiten. Wenn falco ehrlich zu sich war, so hatte er es sogar vermisst dieser verwandten Seele seine Geheimnisse anvertrauen zu können. Nur kurz schaute er zu dem Mädchen hinüber. Auch sie konnte das hören.
"Mein Leben verlief durchwachsen. Zunächst stand ich in der Gunst des Kaisers, teils durch eigene Taten, teils durch den Vertrauenskredit, den unser Vater uns am Hof aufgebaut hat. Ich wurde der Praetorianerpraefect des Augustus. In dieser Funktion kam ich in den Osten und wurde dort entführt. In meiner Gefangenschaft in Armenia erfuhr ich von den parthischen Angriffsplänen, die sich nun, wie Du weißt, entfaltet haben. Ich werde deshalb bald mit dem Kaiser aufbrechen und versuchen im Kampf meine Stellung wieder zu erlangen. Sie war zwischenzeitlich nicht mehr so gut, was mein Fehler war ...."
Er dachte an die Augusta. Und er hatte sie gesehen, wie sie nicht viele gesehen hatten. Eine Eroberung, die einen hohen Preis hatte.
"Vater ist im Haus, aber er ist .... alt geworden. Und oft verwirrt. Weiter wohnt Helvetia Laevina und ihr Onkel im Hause, aber erst seit kurzem. Über Laevinas Vater müssen wir wohl auch reden, aber dazu später ...."
Marcellus würde die Lage verstehen und seine Ansichten waren sicher brauchbar, aber dieses Detail würde er gegenüber der Frau nicht offenbaren.
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... wenigstens starb er ehrenhaft und nicht in hohem Alter. Also starb Geminus unehrenhaft in ihren Augen. Entweder kannte sie seinen Zustand nicht, oder sie hatte nicht nachgedacht als sie das sagte. Aber ihn traf der Ausspruch nicht.
"Ja, er starb in Ehren."
Falco hatte das Gefühl, dass sie nicht gerne über ihren Vater sprach. Aber Marcellus interessierte ihn derzeit mehr, als ihr Vater es tat.
Marcellus will sich rächen. Nur an wem?
Und da war er. Helvetius Marcellus. Ich hörte es sei Besuch da? Das war kein Wiederkehrer seit Jahren, sondern kürzer. Er war hier gewesen. Geminus hatte nichts erwähnt und auch sonst keiner. Es war ja auch keiner da, außer den Sklaven. Seltsam, dass nicht mal die etwas gesagt hatten. Nun fragte sich Falco ob sein Ziel der Rache alter oder junger Natur war.Marcellus. Unzweifelhaft. Er erkannte ihn. Ein wenig älter und ein wenig mehr vom Leben gezeichnet. Er hatte ihn stets respektiert. Er war nicht so weich, wie viele andere in diesem haus und Umfeld, sondern sah viele Dinge wie sie waren. Klar und hart.
"Marcellus. Ich grüße Dich. Ja, man fragte nach Dir. Sieh nur."
Er deutet mit einer leichten Handbewegung zu der Frau. Seine Worte klangen als hätten sie sich gestern das letzte Mal gesehen. Ein kameradschaftlicher Ton, den sie sich früher angewöhnt hatten. Sie waren damals eher Kameraden denn Brüder geworden.
"Auch ich freue mich Dich mal wiederzusehen. Wir dachten es hätte Dich irgendwo erwischt. Auch ich freue mich. Wann sahen wir uns zuletzt? Wohl bei der Geburtstagsfeier Deiner Schwester, kurz bevor Du von dannen zogst."
Falco ergriff seinen Arm und nickte ihm zu. Ein Blick in seine Augen zeigte ihm, dass Marcellus inneres Feuer nicht an Kraft verloren hatte. Im Gegenteil.
"Was treibt Dich zurück? Wie ist es Dir ergangen?"
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Sie schmunzelte. Das stand ihr. Doch irgendetwas sagte ihm, dass sie das in jüngster Vergangenheit nicht allzu oft getan hatte. War etwas passiert oder war das ihre Natur?
"Ja, das ist es. Ohne das Militär gäbe es unseren Staat nicht und auch keinen Kaiser. Beide garantieren miteinander und durcheinander die Sicherheit und Ordnung. Deiner Meinung kann ich nur vollauf zustimmen."
Das hatte er sich shcon gedacht. Eine solche Meinung klang sehr männlich, in einem militärischen Haushalt geformt. Aber ihm wunderte dann der Ausdruck Militarist. Eigentlich sollte jemand aus einem solchen Umfeld romantischer und ehrender an den Berufstand herangehen. Ob es da wohl irgendeinen Bruch in der Familie gegeben hatte?
Die Tochter von Publius Tiberius Maximus. Er erinnerte sich an den Namen. Sie kam aus einer wirklich illustren Familie.
"Also gab er sein Leben für Rom. Ich bedaure Deinen Verlust und spreche Dir mein Mitleid aus.
Ich danke Dir. Bei einem Feldzug kann man nie wissen wie sich die Dinge entwickeln, die gemachten Pläne überleben selten den ersten Feindkontakt. Auch er hegt Rache?"
Er beließ es beim fragenden Unterton. Ob sie nun doch mehr preisgab? Sie schien amüsiert zu sein. Hatte sie aus Absicht das Gespräch zurück zu ihrem Gesuchten geführt? Fast könnte man annhemen, dass sie mit ihm spielte. Eine wirklich bemerkenswerte Person.
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Sie schätzte ihn ein. Sie trat einen kleinen Schritt zurück. Doch fühlte es sich nicht nach Kapitulation an, auch ihr Gesicht sah nicht danach aus. Sie wartete ab, antwortete nicht. So würde er nicht an sie herankommen.
Militarist also? Das kam unerwartet und Falco musste lachen. Es war ein ehrliches Lachen. Jenseits allen Kalküls. Er hatte versucht sie durch Offenheit einzuschüchtern und sie analysierte ihn kühl und unverfroren. Er ging einige Schritte beiseite und lehnte sich an eine Brüstung. Wieder musterte er sie. Noch eingehender. In ihr steckte mehr. Man durfte sie nicht unterschätzen.
"Beinahe vier Fünftel unseres Haushaltes gehen in das Militär. Politiker müssen in ihm gedient haben um voranzukommen. Unser Land wurde nur durch das Schwert zu dem was es heute ist. Kaiser wurden durch es gemacht und auch vernichtet. Niemand kommt am Militär vorbei."
Ihrem Onkel? Dieser Vitamalacus? Ein Tiberier? Ein edles Kind war sie also.
"Dein Onkel ist Vitamalacus?"
Sie hatte keiner der Fragen beantwortet und nun befragte sie ihn. Obwohl er dies merkte, störte es ihn nicht. Er ließ sie gewähren.
"Meine frühere Position hat mich herumkommen lassen, das stimmt. Und sie hat mir einige Feinde beschert. Doch sollte ein Mann immer dafür sorgen, dass seine Feinde ihn nicht überleben. Und diesem Gesetz gedenke ich im Osten etwas näher zu kommen."
Er dachte dabei an den parthischen Prinz und den armenischen Fürsten.
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In Africa also. Wahrscheinlich das Gebiet in dem man im Reich am wenigsten auffiel und am wenigsten bewirken konnte. Entweder liebte er also die Einsamkeit oder die Freiheit, dass hatte er aber schon immer vermutet. Der geborene Einzelgänger.
"In Africa also. Sagte er, was er dort tat? Warum hat sich der Gute nur nie gemeldet? Warum kam er denn nun zurück nach Roma? Geminus wird sich sicher freuen, das zu hören!"
So wirklich ging sie nicht auf sein scheinbar unbekümmertes Geplapper ein.
"Spracht ihr nicht .... so so. Worüber spracht ihr denn dann?"
Und Frauen galten allgemein als geschwätzig. Doch seine Versuche diese Frau in einen Redefluss zu bringen waren nicht grade fruchtbar.
Was er vorhatte? Sie hatte ihre Defensive bemerkt und statt sich weiter zurückzuziehen startete sie einen Ausfall. Das gefiel ihm.
"Meine Pläne sind einfach. Ich ziehe in den Krieg. Dort suche ich Rache und die Wiederherstellung meiner Machtposition. So oder so, werde ich bei meiner Rückkehr nicht derselbe sein!"
Bei seinen Worten war er noch ein wenig näher auf sie zugetreten. Würde sie sich jetzt zurückziehen?
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Das Lächeln ließ nach. Die Frau hatte Kaliber, keine Frage. Doch ihre Reaktion schien ihm zu zeigen, dass sie mit seinen Antworten nicht gerechnet hatte. Ihre Offensive schien sich in Defensive zu wandeln. Sie wurde unsicher. Das war der Punkt noch weiter vorzustoßen. Er war sich sicher, dass sie mehr wusste.
Sie hatte ihn also gesehen. Oder jemand, der sich als er ausgab. Aber das war unwahrscheinlich. Niemand kannte ihn mehr und Geld war hier nicht zu holen und die Kleider, die diesen faszinierenden Körper umhüllten zeugten von bereits vorhandenem Geld. Also waren die Gründe woanders.
Tiberius Vitamalacus? Den Namen hatte erst jüngst gelesen. Hoher Offizier der Legio Prima.
"Er ist nicht hier, nein. Wann hast Du ihn denn gesehen und wo? Was für Pläne hatte er? Wie ging es ihm? Wo war er so lange?"
Scheinbar brüderliche Wiedersehensfreude versuchte Falco nur einen neuen potenziellen Gegenspieler auszuloten.
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"Das stimmt. Der Cursus bringt Ruhm, in gewissem Maße und Bekanntheit in manch wichtigem Kreise. Und man empfiehlt sich beim Kaiser für Größeres."
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Sie lächelte. Von weitem hatte ihre Stimmung nicht danach ausgesehen. Was Falco misstrauisch machte. Lächeln ist entweder Zeichen eines freudigen Charakters und äußert sich ständig oder ist Kalkül. Und den Verdacht hatte er hier. Mal hören, was sie wollte.
"Ich danke Dir. Helvetius Marcellus ..."
Den Namen kannte er allerdings. Der leibliche Sohn von Geminus. Ein Querdenker, hatte immer seinen eigenen Kopf. Er hatte Falco zunächst ablehnt, doch den Rest seiner Familie noch mehr. Falco kam als Außenseiter zur Helvetia, Marcellus war es dort immer gewesen. Und war deshalb eines Tages verschwunden.
"Nach Marcellus wurde in diesem Hause nun wirklich schon lange nicht mehr gefragt. Meines Wissens nach ist er verschollen, Aufenthalt unbekannt."
Aber das konnte ja offensichtlich nicht mehr stimmen. Diese adrette junge Dame kannte den Namen und suchte jemanden aus Fleisch und Blut. Also musste sie glauben, dass er hier zu finden sei, oder eben in Rom. Sie war zu jung um ihn länger zu kennen und warum sollte auf einmal nach ihm suchen? Sollte er wieder aufgetaucht sein, so würde das Ärger bedeuten. Er wäre ein legitimerer Haushaltsvorstand. Und hätte mehr Recht über das Familienvermögen zu verfügen. Falcos Abhebung würde wohl noch etwas größer ausfallen. Was wusste die Frau über seinen ... Bruder.
Er lächelt freundlich. Besagtes Kalkül.
"Er ist mein Bruder. Wie kommt es, dass Du nach ihm fragst?"
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"Der Curie? Wie gesagt, solange kannst Du gerne hier wohnen.
Comes? Ich wünsche viel Glück bei diesem Plan. Den Cursus Honorum. Eine gewichtige ... und teure Entscheidung!"
Lächelt.
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Der Pförtner hatte beim Suchen gliech Falco selbst gefunden, da Musa sich in dessen Büro befunden hatte. Und daher ging dieser die Besucherin selbst begrüßen.
Falco trat in das Peristylium. Er trug die Toga mit dem schmalen Streifen der Ritter. Er wollte eigentlich noch in die Stadt, zum Bankier und einiges an Geld für den Feldzug abheben.
Das war also Rediviva Minervina. Sie sah stolz aus. Stolz und ungeduldig. Mal sehen, was diese Dame wünschte. Perseus wusste nur, dass sie irgendeinen Helvetier suchte. Seine Dummheit war öfter schon Grund zu Ärger gewesen.
"Ich grüße Dich, Rediviva Minervina. Ich bin Lucius Helvetius Falco. Du bist auf der Suche nach jemandem, wie ich höre?"
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Rediviva Minervina? Hatte er nie gehört.
"Also, Rediviva Minervina. Ich bin mir bloß nicht sicher, ob er hier ist. Ich werden Musa, den Maiordomus holen, bitte warte hier."
Er ließ sie im Peristylium allein.
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Helvetius Marcellus? Wer war das nun wieder. In letzter Zeit wollten Besucher derart viele verschiedene Leute dieser Brut sehen, dass er gar nicht mehr mitkam. Wie hieß der letzte Kerl? Helvetius Gracchus? Oder war es wer anders gewesen? Er wusste es nicht. Sollte sich doch der große schwarze damit befassen.
"Ich bin mir nicht sicher, ob er hier ist. Ich werde Dich dem Maiordomus vorführen. Folge mir. Warte, wie ist Dein Name?"
Jemand bedeutendes konnte nicht sein, sonst wäre sie nicht völlig alleine unterwegs, also war Perseus Ton nicht sonderlich respektvoll.