Beiträge von Hildulf

    Auf Aculeos Zeichen hin entspannte sich Hildulf und trat etwas zurück, seinen Herrn ein ungestörtes Gespräch zu gönnen. Außerdem konnte er seinen Herrn im Blick behalten und ein Dieb erwischen, bevor dieser Aculeo erleichtern konnte.

    Hm, vermutlich hatte Aculeo damit wohl recht. Die Amazone würde versuchen Irina aufzufressen und diese würde hinter ihm Schutz suchen.


    Als Aculeo seinen Aufbruch andeutete blickte Hildulf noch einmal zur Bühne hinauf, nickte der Gefangengen zu. Vielleicht würde man sich ja irgendwann wieder über den Weg laufen. Dann folgte er seinem Herrn, eng aufgeschlossen, nicht noch einmal wollte er einen Dieb erst dann erwischen nachdem dieser das Geld bereits erbeutet hatte.


    Als Aculeo bei der Sänfte verharrte wurde Hildulf unruhig. Diesen Sänften ging eine Ausstrahlung von Vermögen aus, jeder der darin saß oder sich mit den Insassen unterhielt bettelte förmlich danach ausgeraubt zu werden. Und da es nun nicht mehr stetig voran ging, trat er näher an die Sänfte und drehte sich um. So hatte er den Bereich samt seinem Herrn im Blick, der nicht von der Sänfte gedeckt war.

    Bei dem Sklaven, den Hildulf von seiner eigenen Versteigerung kannte war die Kleine Maus und ihr Kettenhund eingetroffen, diesmal in Begleitung einer weiteren Sklavin. Als diese einmal ihren Blick von der Amazone lösen konnte und sich umsah, nickte Hildulf ihr zu, doch machte er keine Anstalten von der Seite seines Herren zu weichen.

    Die Größe der Stadt, die Menge der Menschen, alleine das Anwesen auf dem sie sich befanden. Hildulf brummte der Schädel von all den neuen Eindrücken. Wie hatte er nur daran glauben können, Rom könnte besiegt werden.


    Halb sich aufstützend, halb sie liebevoll umarmend nahm Hildulf Irina in den Arm. So langsam verstand er in Grundzügen wie das Anwesen aufgebaut war. „Lass und einmal schauen ob der Herr uns benötigt.“

    Hildulf war erstaunt welche Gedanken sich Aculeo um seine Sklaven machte. „Vermutlich würden sich die Zwei nicht sonderlich verstehen. Aber ich hab damit nichts zu tun.“ Er schüttelte den Kopf. „Solange sie ihre Krallen eingezogen lässt habe ich keine Probleme mit ihr.“ Hildulf ließ seinen Blick wandern. An einer der Sänften erkannte er den Sklaven, der ihn am Podest angesprochen und vergeblich versucht hatte ihn im Namen seines Herren zu erwerben. Unauffällig nickte Hildulf Angus zu.

    Erstaunt blickte Hildulf auf die Münze in seiner Hand und von dort zu seinem Herren „Der Dieb hat jetzt andere Sorgen.“ Die Kratzspuren auf Hildulfs Unterarmen zeugten von der vergeblichen Abwehr des Diebes. „Er wird sich nicht mehr an euch erinnern können.“oder an mich‘ fügte Hildulf in Gedanken hinzu.


    Nun folgte er dem Blick seines Herren hinauf zur Sklavin auf dem Podest. Jenes Podest, auf dem er erst vor einiger Zeit gestanden hatte. „Soll ich für euch auf die Sklavin bieten? Die Anderen“ er deutete mit einem Nicken in Richtung der Sänften „lassen ebenfalls bieten.“

    Gebückt schob sich Hildulf durch die Menge zu Aculeo. „Verzeiht Herr, ich hab den Dieb erst gesehen, als er euer Geld schon in der Hand hatte.“ Dabei übergab er seinem Herrn den Silber-Beutel, den er dem Dieb wieder abgenommen hatte.

    Die Küsse raubten Hildulf die Sinne und er war sich sicher dass das Bett nicht zu schmal war. Eine ganze Weile später löste er seine von Irinas Lippen. Wann werden die Zwei uns wohl wieder rufen? Und magst du mir mal das Haus zeigen, dass ich mich hier dann auch zu Recht finde?

    Ein wohliges Kribbeln ging von Irinas Hand aus und Hildulf streichelte sanft ihre Finger. Er bemerkte dass sie unsicher ihren Kopf näher heran schob als ob sie ihn küssen wolle, sich aber nicht traute. Vorsichtig kam Hildulf ihr näher.

    Hildulf wurde aus Irina nicht schlau. Selbst gegenüber ihren Besitzern machte sie unmissverständlich klar, was sie wollte und jetzt wo sie alleine in einer Kammer waren spielte sie das scheue Reh.


    Vorsichtig ruckelte er sich etwas bequemer hin, dabei schob er seine Hand näher an Irinas. Sie musste nur noch die Finger ausstrecken, damit sich ihre Hände berührten.

    Vorsichtig streckte Hildulf sein verletztes Bein aus und ließ sich dann ebenfalls auf das Bett sinken. Es war noch enger als er erwartet hatte. Fragend sah er Irina in die Augen, die nur wenige digiti von seinen entfernt.

    Hildulf war Irina mit den Augen gefolgt, als sie sich auf das Bett zubewegte. Langsam drehte er sich zu Irina um, unweigerlich berührten sich dabei ihrer Beine. Lächelnd sah er Irina in die Augen. Wie hast du dir das vorgestellt?

    von hier kommend


    Lachend setzte sich Hildulf auf die Bettkante. Das fragst du mich? Das Bett war zwar lang genug aber recht schmal, so dass er zwangsläufig in der Nacht Irina gefährlich nahe kommen musste. Er sah sich in der Kammer um. Ein Stuhl, eine Wäschetruhe , eine Fensteröffnung, etwas Platz. Und diesen Luxus mussten sich nur zwei Menschen teilen. Immer noch lachend sah er Irina an. Das also ist unsere Kammer, wie du es gewollt hast.

    Zum ersten Mal, seit er in römische Gefangenschaft geraden war, hatte sich Hildulf satt essen können. Die Welt sah gleich ein ganzes Stück besser aus. Leicht träge folgte er Irina durch das Anwesen zu ihrer Kammer. Die Tür zur Kammer war angelehnt, Irina öffnete sie und trat ein. Einen Moment zögerte Hildulf, ehe er Irina folgte und hinter sich die Tür schloss.

    Hildulf glaubte sich verhört zu haben, bis ihm das Essen vorgesetzt wurde. Wenn es hin und wieder solches Essen gab sah er keinen Grund, seine Heimat noch einmal aufzusuchen. Er ließ sich sein erstes Essen an diesem Tag schmecken und musste zugeben, dass Relax sein Handwerk verstand.


    Satt und zufrieden erhob sich Hildulf vom Tisch und klopfte Relax auf die Schulter. Mach weiter so und werden noch gute Freunde. Weisst du wo die Kammer ist in der zuletzt Appolonius untergebracht war? Als der Koch den Weg beschrieb, sah Hildulf zu Irina, die ihr Mahl auch schon beendet hatte. Ihr war anzusehen dass sie die Beschreibung genau verstand. Wollen wir?

    Die kleine Griechin hatte ja weitreichende Pläne. Soweit konnte Hildulf im Moment nicht denken, war er doch gerade erst in Rom angekommen und verkauft worden. Dann versuchte er sich vergeblich vorzustellen, wie sich die kleine Griechin in seiner Heimat zurechtfinden würde.


    „Lass uns erst mal was essen und uns dann die Kammer ansehen. Und dann würde ich mir gerne das Anwesen hier ansehen, ich will wissen wo wir sind.“ Als Hildulf vom Essen sprach, begann sein Magen vernehmlich zu knurren und er machte sich mit Irina auf den Weg zur Küche. Kaum hatte er die Küche betreten schaute er den Koch an. „Was gibt es?“