Ärgerlich zog Apolonia die Augenbrauen hoch als sie seine Frage hörte. Dies führte dazu, dass sich zwei Furchen, wenn auch ganz dünne, auf ihrer Stirn bildeten. Sofort tasteten die Finger ihrer rechten Hand die Stirne ab. Jetzt war es soweit, sie musste unbedingt noch mehr gegen eventuelle Faltenbildung unternehmen.
Zu dumm sie hatte diese Situation selber herbeigeführt. Nachdem sie ganz spontan die Einladung ausgesprochen hatte, war sie gedanklich schon einen Schritt weitergewesen und hatte
In Geiste durchforst wen sie noch einladen sollte. Etwa Leute aus ihrer Vergangenheit, noch bevor man sie dem Claudischen Haushalt zugeführt hatte. Nein, das bestimmt nicht. Da blieb eigentlich nur noch Morrigan
„Ich hatte eigentlich mehr an eine Einladung für unsere Mitbewohner und Nachbarn gedacht. Natürlich kannst du auch wen mitbringen.“ Leise zischte sie ihm zu: [SIZE=7]„Treib es nicht zu weit, du würdest es bereuen.“[/SIZE] In normaler Lautstärke fuhr sie fort: „Du hast doch Freunde oder gar eine Freundin?“
Dann folgte das, was er schon kannte, ihr geschäftsmäßiges freundliches Lächeln.
Beiträge von Apolonia
-
-
War das ein schönes Erlebnis. Wie oft hatte die Sklavin Apolonia sich gewünscht einmal einen solchen Auftritt hinlegen zu können. Nun endlich hatte sie es genießen können.
Jetzt war es aber genug, sie musste langsam runterfahren. Sonst würde es am Ende noch, ja und schon war es soweit der Ruf nach Tito sagte doch wieder alles, ausbaden mussten es immer die unten.
Zu sehr auffallen und die Aufmerksamkeit auf sich ziehen musste sie auch nicht, Am Ende tauchte noch einer der Kunden auf.
„Schon gut, spätestens zu Hause werde ich es sehen und glaube mir wenn etwas nicht in Ordnung ist wirst du Probleme bekommen.“ Jetzt sprach sie in einem völlig normalen Ton, indem ein leicht drohender Unterton mitschwang, dabei legte sie die Tunika auf den Ladentisch ab. „Wie wäre es wenn die Kundin einen saftigen Preisnachlass für den gerade erlebten Ärger bekommen würde?“ Herausfordernd und dennoch mit einem Lächeln, welches sie ja schon von Berufswegen, hervorragend beherrschte, stellte sie diese Frage an den Händler, nicht übermäßig laut aber dennoch so, dass die nähere Umgebung dies mitbekommen musste. Da der ganze Vorfall sowieso einige Schaulustige auf den Plan gerufen hatte, saß der arme Kerl jetzt irgendwie in der Klemme. -
Ha, dachte Apolonia zufrieden, da sieht man es wieder auftreten ist alles. Es war ja deutlich zu erkennen wie der junge Petronius total verunsichert war und sich mal wieder verkrampfte. War es weil sie ihm so aus heiterem Himmel gegenüber stand oder verhielt er sich immer so in der Gegenwart von Frauen? Dies zu ergründen, würde ihr in seiner unmittelbaren Nachbarschaft bestimmt nicht schwer fallen. Sein Körperhaltung bei seinem armseligen „Nein“, sagte mir doch alles was für ein kleiner Schisser. Wenn er mich doch mal richtig an sich ran ließe, ohne das mir Varus im Hinterkopf herumspukt, ich würde ihn schon auftauen. Steht da und ballt die Fäuste bei einer einfachen Antwort. „Schau an, dann haben wir ja die gleiche Meinung“, kicherte Apolonia, „ich hoffe doch sehr, dass dies kein Lupanar ist. Das mein Geschimpfe dich geweckt hat tut mir leid, zumindest nehme ich das an, so wie du ausschaust, manchmal bringen einen die Sklaven halt zur Weißglut.“
Nach einer kurzen zu Lächeln, fügte sie noch hinzu: „In den nächsten Tage lade ich ein paar Freunde ein, ich darf dir doch auch eine Einladung zukommen lassen?“
So daran hat er erst einmal zu knabbern. Ich bezweifle, dass er den Mut hat die Einladung an zu nehmen. Auf seinen Ausrede bin ich schon jetzt gespannt. Mit dieser Nachbarschaft, macht einem die neue Wohnung noch mehr Freude, dachte Apolonia äußerst zufrieden. -
Apolonia zog es vor weiter ab zu warten. Sie hatte schon auf dem Weg zum Vorraum gespürt, wie er sich immer mehr versteifte. Sein Misstrauen oder vielleicht auch seine Vorurteile nahmen scheinbar wieder überhand.
Ein heimliches Lächeln wollte sich bei ihr hervor stehlen, als sie ihn so da stehen sah. Wie ein trotziger Junge, der sich nichts eingestehen will, dachte sie. Doch das sollte nicht weiter ihre Sorge sein. Damit muss er nun selber klar kommen. Genügend Hilfe hatte sie ihm angeboten und wenn er den Raum nicht sehen wollte sein Problem. Gleich will er bestimmt gehen. So war es dann auch, fast wäre sie erschroken zusammengezuckt, wie er so plötzlich und heftig den Becher auf den Tisch knallte.
„Ganz wie du wünschst“, erwiderte sie und wies mit der Hand in Richtung Ausgang. -
OH ihr Götter, der ist ja störrischer wie ein…. Nein er ist Kunde, dazu noch ein wichtiger, ….obwohl na ja auf unsere Kosten, doch…. Eben von Varus angeschleppt. Diese Gedanken gingen Apolonia durch den Kopf, ehe sie sich kurz entschlossen in seinen Arm einhakte und ihn freundlich zurück in den Vorraum führte. Dort waren die kleinen Köstlichkeiten wieder aufgefüllt und frische Becher mit einer neuen Kanne Wein standen dort bereit. Sie wies zur Kliene und meinte: „Nimm doch Platz dann redet es sich leichter.“ Auffallend langsam füllte sie zwei Becher mit Wein, wovon sie einen an Crispus weiter reichte, um dann selber einen großen Schluck zu trinken, wobei sie ihn musterte. „Du wolltest eben wissen alles weitere“, fing sie das Gespräch an. „Ich weiß du verachtest uns für das was wir tun, doch gerade Männer wie du, die sich noch keine Sklaven leisten können brauchen uns. Ebenso die Männer die ihre Vorlieben und Fantasien ausleben möchten, wie auch die Männer, die ihr wahres Ich vor der Familie verbergen wollen. …. Was soll ich dir alle Gründe aufzählen die es gibt uns, nennen wir es freundlich, zu besuchen. Ich könnte jetzt auch sagen benutzen, was deinem Denken über uns eher gerecht würde aber glaub mir ohne uns ging es euch viel schlechter.“
Abermals nahm Apolonia einen Schluck Wein und sah Crispus herausfordernd an. „Du bist jung und hast heute entdeckt wie du deinen Alltagsärger abreagieren kannst. Ich will gar nicht wissen, wer oder was dich so fertig macht aber meinen Rat solltest du jetzt annehmen, auch wenn du jetzt denkst, ich sage das nur um etwas zu verdienen. Nutze die Erkenntnis die du hier gewonnen hast und es geht dir besser. Komm zu uns verlange nach mir, ich werde dir auch einen Sonderpreis einrichten oder wenn du uns einen neuen Kunden bringst, einen kostenlosen Besuch einräumen.“
Um ihm Zeit zu geben, gehörtest zu verarbeiten, nippte sie mehrmals an ihrem Wein und beobachtete ihn unter halbgeschlossenen. Abschließend stellte sie noch die Frage: "Möchtest du jetzt den Raum sehen mit dem für dich bestimmt ansprechendem, …nun nennen wir es freundlich, Spielzeug?“ -
Das ist es also doch, was das Kerlchen braucht, dachte Apolonia, als er sich derart aufführte um endlich auf Touren zu kommen. Sie hatte schon schlimmeres als junges Mädchen gesehen. Sie sah wie Sklavinnen ausgepeitscht, auf dem Boden herumkriechen mussten, angekettet und eine Folter über sich ergehen lassen musste, damit ihr Herr endlich zum Zuge kam.
Apolonia biss indessen die Zähne zusammen, zog ihre Tunika runter und strich diese glatt während sie geschäftsmäßig freundlich meinte: „Und geht es dir nun besser? Du hättest doch gleich deine Wünsche in dieser Richtung äußern können. Dafür sind wir ebenso ausgerichtet. Wir können, wenn du magst, gerne den Raum aufsuchen, der dafür ausgerüstet ist.“
Sie glaubte nicht daran, dass Crispus dies wollte. Er wurde bestimmt gerade mit ihrem Angebot überfordert. Sollte er doch darauf eingehen, so musste sie dadurch.
„Wie wäre es zuerst aber mit einer kleinen Stärkung und einem Becher Wein? Wir können alles weitere dabei besprechen. …. Keine Sorge auch dies wird für dich nicht berechnet.“ Dies musste Apolonia einfach noch hinzufügen. Die Kosten schienen ja seine Hauptsorgen zu sein. -
Ja ist denn der von allen Göttern verlassen? Zuerst gibt er mir eine Ohrfeige und dann fragt er auch noch ob ich spinne. Diese Frage erübrigte sich doch wohl, wer hier spann das lag doch wohl auf der Hand.
Apolonia die sich gleich nach der Ohrfeige in solch einer gewaltigen Selbstbeherrschung übte, dass jeder sie dafür bewundert hätte, wenn er gewusst ätte wie es in diesem Moment in ihr aussah. Normalerweise wäre der Reflex eine genauso heftige Ohrfeige gewesen oder ein Tritt mit Fuß oder Knie. Wie sie es unterdrücken konnte, wusste sie im nachhinein selber nicht. Die Anwesenheit von Varus, dem Besitzer des Lupanar, machte es möglich.
Dann diese abstruse Frage. Nach einem heftigen Schlucken unterdrückte sie ihre Antwort, die sehr geschäftsschädigend gewesen wäre und antwortete so, wie sie es als Sklavin so oft tun musste, was sie eigentlich aber nie wieder wollte.
„Verzeih mir Dominus, ….jetzt habe ich dich verletzt, darf ich deine Wunde versorgen? … Wie kann ich meinen Fehler wieder gut machen? … Bitte sage nichts zu Varus. Ich werde alles machen was du von mir erwartest. Bitte Verzeih und äußere deine Wünsche.“ Mit ihren schauspielerischen Fähigkeiten war dies eine Kleinigkeit. Dazu noch etwas schluchzen und ein paar Tränen herausquetschen.
Auf die Knie werfen war ja in ihrer Lage nicht möglich, dies hätte sie sonst auch noch gemacht. -
Apolonia spürte es genau, langsam wurde Crispus lockerer, doch dann geschah das, was sie geahnt hatte, nachdem sie Greta mit Tränen in den Augen an sich vorbeirennen sah. Mit jedem Wort zum Thema Frauen kam seine alte Anspannung wieder auf.
Apolonia rechnete auch mit einer besonderen Reaktion von seiner Seite und dennoch hatte seine plötzliche Drehung, sie derart überrumpelt, dass sie sich nicht mehr halten konnte und sie von ihm runter fiel. Seine knurrigen letzten Worte hörte sie nicht mehr. Sie versuchte nur noch irgendwie und wo Halt zu finden. Verzweifelt versuchte sie mit ihrer linken Hand an der Liege halt zu finden, während ihre rechte Hand sich an seiner Schulter festkrallte. All ihre verzweifelten Bemühungen nutzten nichts, sie fiel doch auf ihren Rücken zu Boden und zog im fallen Petronius Crispus mit sich, so dass er auf ihr landete.
Fieberhaft überlegte sie, was sie nun sagen oder machen sollte.
Ihn mit ihren Armen umschlingen und anfangen ihn so doch noch zu betören? Oder besser einen lustigen flotten oder ironischen Spruch bringen?
Seine Bekanntschaft zu Varus lähmte sie. Ihre sonstige Spontaneität war wie weggeblasen. -
Ein hartes Stück Arbeit war es, doch langsam spürte Apolonia wie sich die Verspannungen lösten. Was immer es war, warum dieser junge Römer derart verspannt war, sie war davon überzeugt, er war einfach zu jung dafür. Sie wollte ein wenig Ursachenforschung betreiben und ging deshalb ein wenig offensiver vor.
Sie ließ sich auf seinem Gesäß nieder und verpasste ihm eine gekonnte Handkantenmassage mit den Worten: „Das tut dir besonders gut nicht?" Während sie weiter machte folgte schon die nächste Frage. „Du hast ein Problem mit Frauen nicht wahr?Wer war es der dich verletzte, deine Schwester, Cousine oder gar eine Freundin? Spielten sie die überlegenen? Erniedrigten sie dich?“ Jetzt begann sie mit sanften kreisenden Bewegungen abermals Nacken und Schultern zu massieren und warte gespannt auf seine Reaktion. -
Apolonia nickte als sie seinen Wunsch nach einer Massage hörte und führte ihn in das entsprechende Separee und bat ihn sich seiner Kleidung zu entledigen und auf der Liege platz zu nehmen.
Apolonia überlegte kurz und beschloss vorerst kein Duftholz anzuzünden, sonst kam bestimmt wieder eine Frage nach den Kosten. Langsam ließ sie das Öl auf seinen Rücken tropfen. Ihre Hände begannen nun sanft das vorgewärmte Öl ein zu massieren.
Schon spürten ihre kundigen Hände, wie verspannt doch der junge Körper war. Kein Wunder, dass er so unzufrieden und unausgeglichen wirkt, dachte sie und begann nun die harte Arbeit mit festerem Druck diese Verspannungen zu lösen. Hier wären die starken Hände eines Mannes wohl angebrachter, „Ist es so recht?“
Um den Druck noch zu verstärken, entschloss sie sich, noch ehe er antworten konnte sich über ihn zu knien. In dieser Position konnte sie noch viel effektiver arbeiten. -
Spontan antwortete Apolonia: “Und was fällt dir ein mich anzubrüllen?“ Gleichzeitig ging es durch ihren Kopf, die Stimme kennst du doch. Als Petronius Crispus dann in ihr Blickfeld kam erkannte sie ihn. Ach du meine Güte, der geizige seltsame bekannte von Helvetius Varus, dachte sie. Nein sicherlich würde sie sich nicht anmerken lassen, dass sie ihn kannte. Dies gehörte zu ihren Geschäftsprinzipien. Niemals zu erkennen geben wer Kunde von ihnen war. Es sei denn der Kunde wollte erkannt werden und dies auch nur in soweit dieser es wollte. Wenn überhaupt, wollten die allermeisten einen nicht als Kunden kennen. Nein ihr war eigentlich bisher noch nie passiert, dass sie einer in der Öffentlichkeit kennen wollte, egal wie regelmäßig er kam oder ob er sogar Stammkunde bei ihr war.
Bei dem kleinen Feigling, sie hielt ihn ja nach wie vor für einen, der sich auch noch als Geizhals entpuppt hatte, würde sie bestimmt nicht mit einem öffentlichen wiedererkennen rechnen.Die beiden Sklaven, nutzten die Gelegenheit und zogen sich auf Alwins Wink hin langsam zurück, um dann möglichst schnell verschwinden zu können.
Nun Petronius Crispus alleine gegenüber, schaute sie diesen herausfordernd an. „Kann ich sonst noch mit etwas dienen?“ Ein hämisches Grinsen, welches an die Oberfläche wollte, unterdrückte sie gerade noch rechtzeitig. Sollte er es doch wagen sie in der Öffentlichkeit zu beleidigen, er würde sich doch nur selber bloßstellen. -
Die angemietete neue Wohnung war fertig. Nicht nur, dass die Maler dort tätig gewesen waren, nein der Schreiner hatte das bestellte Mobiliar angefertigt und geliefert. Der Rechnung für die Töpferei und Schneiderin konnte sich auch sehen lassen. Die Topfpflanzen würden heute angeliefert und deshalb war Apolonia in Begleitung von Alwin, einem der beiden Haussklaven, auf dem Weg dort hin.
Kaum war sie in der Wohnung, wurde auch schon heftig gegen die Türe gepoltert. Alwin der die Türe geöffnet hatte, kam in Begleitung von zwei Sklaven, welche die Topfpflanzen liefern sollten, zurück. „Verzeiht Domina, wir können die Pflanzen heute nicht liefern. Es gab unterwegs einen kleinen Unfall, der Karren kippte um und die Töpfe zerbrachen“, stotterte der eine herum.
Ha Domia, sagte der zu ihr, wie das runterließ, wie Öl, dachte Apolonia, ehe sie loslegte. „WAS? Was sagst du da, du Tölpel? Denkst du, ich habe mein Geld und meine Zeit gestohlen? … Ich will augenblicklich meine Pflanzen haben.“ In schon öfter erprobter Manier erscholl Apolonias Stimme, laut und schrill in der Wohnung, im Stockwerk und bestimmt auch im Haus. „Ich hoffe euer Herr peitscht euch aus, ihr Taugenixe. Es ist nicht zu fassen, da kommen diese Trottel ohne meine Pflanzen hier an. …. Alwin, schaff sie raus“, fügte sie mit einer lässigen Handbewegung hinzu. -
Was war denn jetzt passiert? Völlig irritiert das ihr Opfer gerade aus dem Blickfeld verschwand schaute Apolonia auf die junge Römerin, die wild fuchtelnd herum palaverte. Sie hörte ihr erst richtig zu, nachdem sie fast, ganz nach Sklavenart, eine schützende Armbewegung gemacht hätte, weil Iulia Flaminina ihr plötzlich die Tunika vor ihre Nase hielt. Im letzten Augenblick hielt sie noch inne. In Zukunft musste sie noch besser auf solche Dinge achten.
Schon war ihre ganze Aufmerksamkeit bei der jungen Römerin. Ja dachte sie, das ist die Art Römerin wie ich sie auch darstellen möchte. Gleich griff sie das Thema auf, schüttelte heftig mit dem Kopf. „Wirklich eine Zumutung, dies überhaupt zum Verkauf an zu bieten.“ Apolonia ergriff die weiße Tunika und stürmte zurück in den Laden wo sie sofort den Händler anblaffte ohne Rücksicht auf die anderen Kunden. „Sieht so deine ganze Ware aus? Sind die Sachen die ich eben bezahlte genauso verarbeite? Ich will sofort mein Geld zurück.“ Ihre Stimme wurde mit jedem Satz immer lauter und schriller.
Diesmal war sie es, die wild mit der Tunika in ihrer Hand herumfuchtelte. „Ist man in Rom denn nirgendwo mehr vor Dieben und Gauner sicher?" Sehr laut und vorwurfsvoll ertönte ihre Frage. -
Noch immer die Freundlichkeit in Person und dementsprechend lächelnd, erwiderte Apolonia: „Selbstverständlich entstehen dir keine Kosten, Wie lange es bei Helvetius Varus dauert, kann ich wirklich, wie schon einmal erwähnt, dir nicht sagen. Warst du denn nicht zufrieden mit Greta, darf ich oder gar Borkan dir zu Diensten sein?“ Apolonia wusste aus Erfahrung, das Borkan auch immer bei Erstbesuchern vorgestellt wurde und sie vermutete das Petronius Crispus ihn abgelehnt hatte, wie die meisten Römer. Selbst hier wirkten die meisten Römer verklemmt und zu hause trieben sie es mit allem was ihnen vor die Füße kam.
Herausfordernd fügte sie noch hinzu. „So ein junger starker Römer, ist bestimmt noch zu mehr in der Lage.“ -
Apolonia beobachtete Petronius Crispus genau. Er kam ihr irgendwie merkwürdig vor. So als wenn er voller Misstrauen stecken würde. Nur gegen wen oder was? Es wollte ihm hier doch keiner etwas.
Von Greta würde sie später bestimmt erfahren was vorgefallen war. Sie würde sicherlich keine Schuld an seinem Verhalten haben.
Vielleicht hatte er kein Geld und Angst dies würde bemerkt werden. Bei der Frage, nach den Kosten für das Zuhören, sah sie ihre Vermutung fast bestätigt.
Freundlich antwortete sie ihm: „ Selbstverständlich geht Zuhören und Wein während der Wartezeit auf unsere Kosten. So etwas gehört bei uns zum Service. Außerdem kann ich die noch eine kleine Massage zur Entspannung anbieten.“ Langsam begann es sie wirklich zu interessieren was mit dem jungen Römer los war. So eine Massage hatte schon manch einen harten Kerl gelockert. „Diese Massage würde ich bei dir selber übernehmen und ich kann dir sagen bisher war noch jeder zufrieden. Also womit kann ich dienen?“ -
Apolonia saß dort wo ihr Lieblingsplatz war an ihrem Frisiertisch, auf dem aufgereiht alle Töpfchen und Tiegelchen standen, die sie für ihre Hautpflege brauchte. Ihre haare bürstend, was sie immer tat wenn sie nachdenken wollte und dachte über das vor kurzem geführte Gespräch nach. Atilius Pansa, einer ihre Stammkunden, hatte ihr von seine Insula in der Subura erzählt. Nach Apolonias skeptischen Blick hatte er ihr erklärt, Trans Tiberim hätte zwar einen schlechten Ruf gehabt, aber zur Zeit gehörte er zu den angesagtesten Wohngegenden. Immer mehr junge Römer der angesehensten Familien würden sich dort niederlassen. In dieser Straße gäbe es weniger Ausländer als in jeder Insula auf dem Aventin.
Nach merklichem zögern von Apolonia meinte er dann, er würde den Makler Popilius Maro vorbeischicken und sie könne sich die Wohnung zuerst einmal ansehen. Augenzwinkernd hatte er noch hinzugefügt, ich weiß du erfüllst mir gerne Sonderwünsche, deshalb mache ich die den besten Vorzugspreis.
Die Geschäfte liefen gut und Apolonia suchte schon länger nach einem ort für sich alleine. Vielleicht konnte sie später, falls es ihr dort gefallen würden, die Wohnung kaufen. Als Römerin wusste sie nur zu gut wie der Wohnungsmarkt in Rom aussah. Eine kleine Wohnung nur für sich zu besitzen, war ein schierer Luxus. -
Respektable Frauen trugen auch eine Palla über ihrer Tunika, so hielt es auch Apolonia als sie sich fertig machte um sich mit dem Makler zu treffen. Niemand sollte ihr die Sklavin ansehen und ihren derzeitigen Beruf.
Nun stand sie mit Popilius Maro vor einer besonders hohen Insula stehen. Interessant dachte sie als sie unten die Garküche und das zu vermietende Ladenlokal sah. Es wird also so sein wie in den meisten Wohnungen und Häuser Roms, eine Culina gibt es nicht, da Feuer machen verboten ist. Sie störte dies nicht weiter, da sie eh nicht vorhatte ihre Zeit mit kochen zu verbringen.
Der etwas wortkarg wirkende Makler, bestimmt ärgerte ihn das er keine Provision erhalten würde, schloss nach geringen Schwierigkeiten eine Tür auf. Sofort wurde der Blick auf ein relativ engen Innenhof mit einer Zisterne in der Mitte frei. Dann sah sie, was sie noch aus ihrer Zeit des herumstromerst in ihrer Kindheit in Erinnerung hatte, Weiße Wände mit Türen in regelmäßigen Abständen. Darüber eine Balustrade, dann wieder Türen, dann wieder Balustrade, Türen, Balustrade, Türen und so weiter. Nach oben schauend zählte sie sechs Stockwerke.
Erleichternd dachte sie, Atilius Pansa hat mir zugesichert die Wohnung wäre im dritten Stock, also noch in der besseren Hälfte. Des Weiteren hatte er ihr zugesichert, das kaum Ausländer dort wohnen würden, was für den Trans Tiberium etwas besonderes war. Doch vielleicht stimmte es und die Wohngegend änderte sich. Gespannt stieg sie hinter dem Makler bis zum dritten Stockwerk hoch.
Oben angekommen ging er bis zu der dritten Türe links von der Treppe. Den Göttern sei dank dachte sie, nicht zu weit von der Treppe weg, bei Gefahr ist das immer gut.
Mit dem Vorhängeschloss hatte der Makler dann schon mehr Probleme. Endlich geschafft, lies er ihr den Vortritt und gab Apolonia Zeit sich in Ruhe umzuschauen.
Zuerst betrat sie einen Vorraum, dahinter führte ein Durchgang in den Hauptraum in welchem durch einen Vorhang der Schlafraum abgetrennt war.
Sie war wirklich angenehm von der Größe überrascht. Da hatte sie schon ganz anderes für viel mehr Personen gesehen.
Natürlich musste sich hier noch einiges tun, doch das sollte nicht das Problem sein. Ihre Aufregung und Vorfreude unterdrückend meine sie kühl und geschäftsmäßig: “Gut, ich nehme sie.“
Jetzt konnte sie kaum abwarten Morrigan von ihrem neuen Besitz, wenn auch nur gemietet, zu erzählen.
Atilius Pansa begleitet sie wie abgesprochen zurück und erhielt als Trostpflaster einen kostenlosen Besuch in ihrem Lupaner. -
Lächelnd schob Apolonia eine Schale mit kleinen Leckereien zu Petronius Crispus rüber. „Du verstehst doch sicherlich, dass viele hier ihre Erholung finden. Sie verweilen oft Stunden. Außerdem wird Helvetius noch einiges geschäftliche mit Morrigan zu besprechen haben. Aber hier stärke dich ein wenig, vielleicht können wir auf eine besondere Art die Wartezeit überbrücken.“
Apolonia war schon gespannt auf seine Antwort, sie glaubte nicht, dass er sich traute mit ihr zu gehen. Er würde seine vermeintliche stärke bestimmt nur bei einer von den Mädels ausspielen.
„Gleich kommt eine mit einem sehr gutem Tropfen. Vielleicht möchtest du diesen probieren und es wie manche unserer Kunden handhaben, die nur vorbeischauen um zu reden. Wir sind alle gute Zuhörerinnen."
Inzwischen war eine Sklavin vorbeigekommen und hatte den Gewünschten Wein abgestellt. Apolonia schaute Petronius Crispus fragend an. „Möchtest du?“ fragte sie auf den Wein zeigend. -
Auf dem Weg zum Vorraum, war Greta mit Tränen in den Augen an Apolonia vorbeigelaufen. Sie hörte dort die Stimme von Ines und kannte ihr Temperament. Deshalb beeilte sie sich um Ines aus der Schusslinie zu holen.
Dort angekommen meinte sie zu Petronius Crispus: „Ich hoffe Greta konnte dich zufrieden stellen. Ines sei doch bitte so freundlich und hole den neuen griechischen Wein.“ Mit einer kaum merklichen Kopfbewegung gab sie dieser ein Zeichen, worauf diese sofort mit den Worten: „Du entschuldigst mich Dominus“, ging.
„Bitte setz dich doch“, wiederholte sie Ines Angebot. -
Greta , natürlich ist das Greta die auf den jungen Römer zu ging...
[Blockierte Grafik: http://www.bilder-hochladen.net/files/4l83-32-a97d.jpg]
Sim-Off: blöde 15 Minuten... kann es leider nicht mehr editieren