Beiträge von Apolonia

    So etwas gibt es also auch noch, ein Römer in dem Alter und so schüchtern, dachte Apolonia, als der junge Ciprus nach ihrer kurzen Berührung so reagierte. Er schien seine Wahl schon getroffen zu haben, deshalb winkte sie Greta herbei.


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    Greta kam näher und lächelte ihn aufmunternd an. Sie frage sich ob dieser immer so schüchtern war oder ob er noch nie das allein sein mit einer Frau genossen hatte? Sie war lange genug in dem Gewerbe und würde ihn schon zu frieden stellen. “Wie wäre es wenn wir beide uns alleine weiter unterhalten und du mir deine Wünsche dort erzählst. Ich bin eine gute Zuhörerin,”
    Fügte sie Augenzwinkernd hinzu.


    Apolonia hatte sich während dessen mit den beiden anderen diskret zurückgezogen.

    Apolonia saß da und betrachtet ihren Schmuck. Sie überlegte ob sie nicht doch etwas anderes mit ihren Haaren anfangen sollte. Die haare hochstecken und dann ein kleines hübsches Diadem wäre nicht schlecht, sinnierte, doch ich weiß auch das Männer mein offenes Haar mit lieben. Seufzend legt sie alles zurück. Jetzt war keine Zeit dafür, denn sie musste sich voran anziehen. Sie entschied sich für das neue das Hellblaue mit den ganz schmalen Trägern, und wählte dazu eine goldene Armspange.
    Langsam wurde es ihr hier zu unordentlich überall lag etwas herum und kein Mensch war da der aufräumte, zu solchen Arbeiten hatte sie jetzt keine Lust mehr, schließlich verdiente sie nun ihr eigenes Geld. Ich muss unbedingt mit Morrigan reden, überlegte sie. Wir sollten Sklaven kaufen. Eine zu meiner persönlichen Bedingung, dass hätte doch etwas.
    Endlich fertig begab sie sich zum Atrium. Da sie nicht wusste was sich inzwischen ereignet hatte, wunderte sie sich, meinte sie doch Varus Stimme zu hören. Ja richtig, stellte sie beim näher kommen fest. Lächelnd trat sie ins Blickfeld der Gäste.
    Sofort hatte sie die Lage überschaut, Varus hatte noch wen mitgebracht und dann noch so etwas knackiges.
    “Salve Helvetius Varus, schön dich so schnell wieder zu sehen”, strahlte sie ihn an, man konnte aber auch heraushören, dass dies ehrlich gemeint war. Apolonia nahm sich einen Wein und glitt dicht neben Lucius Petronius Crispus auf die Cline. “Und du möchtest dich nun auch von der besonderen Qualität unserer Arbeit überzeugen?” Ihn verführerisch anlächelnd stellte sie die Frage während ihr Hand kurz auf der seinen ruhte.

    Man konnte Morrigan anmerken wie wohl sie sich fühlte. Nicht das es ihr bei den Claudiern schlecht gegangen wäre, sie hatte dort unter den Sklaven das Sagen. Jetzt aber wirkte sie zuweilen fast ausgelassen.
    Apolonia hingegen, die nun auch am Ziel ihrer Träume angekommen war, endlich frei zu sein, war nicht so wirklich in Hochstimmung. An ihrer Arbeit lag es nicht, nein es war, dass ihr eine Freude genommen wurde. Sie war mit zum Einkauf gegangen, obwohl sie nicht glaubte, dass es ihr wirklich Freude bereiten würde. So nickte sie auch nur, als Morrigan ihr einen Händler anpries. Ihr Blick war auf dem Weg hierhin, immer wieder nach alter Gewohnheit, nach der Suche für das nächste Opfer einer leichten Beute, umhergeschweift. Die beobachtende, prüfende Blicke, ihrer beiden Begleiter brannten ihr förmlich auf der Haut.
    Fast mühsam zwang sie sich die Kleider an zuschauen. Ja eine wohl situierte Römerin konnte hier ihrer Kauflust frönen. Tiefer in den laden eindringend, entdeckte sie irgendwann eine andere art von Kleidern. Bunter, auffälliger, lockerer. Ja das ist es dachte sie, die richtiger Kleidung für meine Arbeit, dachte sie.
    Ein rotes Kleid hatte es ihr besonders angetan. Ober und Unterteil waren geteilt und mit einer breiten Gürtelschnalle vorne zusammen gehalten.
    Oder das Hellblaue mit den ganz schmalen Trägern, dazu eine goldene Armspange das wäre es doch. Schließlich musste man seiner Kundschaft etwas bieten. Nach weiterem stöbern entschied sie sich noch für ein drittes Kleid, Zinnoberrot mit einem hellblauen Einsatz. Damit der Händler nicht merkte mit wem er es zu tun hatte wählte sie noch ein weißes Kleid mit Goldlitzen aus.
    Apolonia bezahlte die Kleider mit den Worten: “Meine Sklavin wird die Kleider heute Nachmittag abholen. Ich habe jetzt noch andere Einkäufe zu tätigen.”
    Wieder draußen, merkte man ihre Laune hatte sich schon wesentlich gebessert, als ihr Blick an einem prallen Beutel eines Römers kleben blieb.

    Zu zweit hatten Morrigen und Apolonia Varus schnell an seine Grenze gebracht. Es war ein wenig ein Balanceakt für Apolonia, auf der einen Seite wollte sie zeigen zu welchen Leistungen sie fähig war und auf der anderen Seite wollte sie ihn nicht zu schlecht aussehen lassen.
    Reiten mochte sie und so kamen zwischen durch von ihr ein paar Anfeuerungsrufe. Sie hatte gefallen an dem Ritt und war zufrieden das Varus wie es aussah, ebenfalls gefallen daran hatte.
    Nachdem sie es gemeinsam mit Morrigan geschafft hatte, Varus zu beglücken und er zufrieden in die Kissen sank, vernahm sie mit Freuden sein Lob. Sie lag neben ihm und streichelte sein Körper. “Ja das können wir gerne machen, ich freue mich schon darauf dich wieder an die Pforten der Lust zu führen.”
    Apolonia wusste das Morrigan sich um seinen Wunsch, Dracon zu sehen, kümmern würde und hörte nicht auf ihn zu streicheln.

    Es war schon ein ganz besonders Gefühl, plötzlich soviel Geld zu besitzen. Sich so vieles, was das Herz begehrte, kaufen zu können. Vor allem, sie hatte es sich selber erarbeitet, mit dem was sie konnte und gerne machte.
    Trotzdem hatte sie das Gefühl, das man ihr gerade etwas weg nahm. Es war ihr mittlerweile ein wirkliches Vergnügen geworden auf ihre Art einen Beutezug durch Rom zu machen. Auf dieses vergnügen sollte, musste sie nun verzichten.
    Geahnt hatte sie ja schon, das Morrigan etwas mitbekommen hatte, von ihren Einkauftouren. In Grunde wusste Apolonia auch das Morrigan mit ihren Forderungen recht hatte. Sie kam sich nur gerade vor, wie ein gescholtenes Kind, dass man bei einer Dummheit erwischt hatte.
    Dracons erscheinen enthob sie ihr Versprechen laut auszusprechen. So nickte sie nur und gab ein leises “Ja” von sich.
    Sie nahm das von Morrigan dargebotene Tuch um ihr haar zu bedecken, ehe sie recht lustlos meinte: “Dann lasst uns gehen.”

    Ach der Herr liebt es bequem, doch ganz so gemütlich soll er s nicht haben, dachte sich Apolonia. Außerdem hatte sie vor Tempo und Rhythmus anzugeben. Wenn schon so, dann wollte sie die Chance nutzen.
    Sie nahm sein auf und ab an, doch ihr Becken bewegte sich zusätzlich kreisend vor und zurück. Etwas nach vorne gebeugt konnte Varus noch dazu noch den Anblick ihrer sich auf und ab hüfenden Brüste bewundern. So schnell wollte sie ihn jetzt nicht davonkommen lassen. Varus sollte voll und ganz auf seine Kosten kommen.
    Man könnte das ganze jetzt noch ausbauen, doch Römer behielten gerne die Führung. Sie wollte ihn gerne in dem Glauben lassen.

    Ja Morrigan leistet ganze Arbeit, sie bediente Apolonia vortrefflich und wenn sie beide alleine gewesen wären, hätte diese Morrigan irgendwann etwas anderes erzählt, als diese ihr Spiel mit ihr trieb. Sie hätte alles eingefordert. So nahm Apolonia es notgedrungen in Kauf und hoffte das der Römer ihr nun noch besseres bieten konnte.
    Nach einen kurzen Blick auf ihn, stellte Apolonia fest, Varus schien sich etwas erholt zu haben und so verlies sie langsam Morrigan. Ein wenig aufreizend erhob sie sich, strich sich mit den Händen über ihren Körper und spielte mit ihrer Zunge an ihren Lippen, während sie auf Varus zuging, um sich dann vor ihm hinzuknien. Ihre linke Hand umfasste sein bestes Körperteil, und ihre Rechte rieb kurz zwischen ihre Beine. Schon war diese Hand vor seine Nase und er konnte den reizvollen Geruch aufnehmen. “Nun mein starker Römer gefiel dir was Morrigan gerade schaffte. Was denkst du? Wie lange du mich auf dem schönen Gipfel hältst? Morrigan unterstützt dich bestimmt dabei. Oder steht dir jetzt der Sinn nach etwas ganz anderem? Wir können dir bestimmt deine Wünsche erfüllen?”
    Apolonia sprach Varus um mindestens ein Oktave tiefer, in einem leisen verführerischen Ton an. Sie wusste aus Erfahrung, diese Stimme zeigte meistens Wirkung

    Puff da zerplatzten gerade mit Morrigans Geschrei nach ihr, alle Träume. Apolonia konnte Morrigan ja keine Vorwürfe machen, wenn sie gerecht blieb, sie hatte hier in ihrem neuen Heim und in ihrer neuen Wirkungsstätte alles vortrefflich im Griff. Nur leider sie stand auch mehr oder weniger, nein eher mehr, unter ihrer Fuchtel, Aufsicht oder wie immer man es nennen wollte. Trotzdem konnte sie es sich nicht verkneifen ein: “Och muss das jetzt sein? Du siehst doch ich hatte schon etwas vor. Du musst wissen ich brauche unbedingt neue Tuniken und die wollte ich mir gerade besorgen.”
    Der letzte Satz war ihr einfach zu schnell raus gerutscht. Sie ahnte schon nichts gute und sich jetzt noch den Mund zu zuhalten, dafür war es zu spät. Deshalb versuchte sie es auf eine andere Art, mit einem anlächeln und einem unschuldigen Augenaufschlag. “Du könntest doch auch Dracon mit nehmen, er begleitet dich doch immer wieder gerne.” Es war ein schwacher Versuch, sie wusste es. Genauso wusste sie, wenn Morrigan einen einmal am Haken hatte ließ sie einen nicht wieder los und es gab kein entkommen. Sie hatte die unangenehme Eigenschaft, zumindest für Apolonia, ansonsten war dies ja sehr gut und brauchbar, sich in eine Sache fest zu beißen. Doch sie wollte es einfach einmal versuchen.

    Apolonia hatte sich ausgehfertig gemacht. Das Leben im Lupanar gefiel ihr, jetzt fand sie jedoch es wäre wieder einmal an der Zeit in die Stadt zu gehen unter anderen Menschen zu kommen. Des weiteren vermisste sie ihre Beutegänge in der Via Biberacta. Nicht nur wegen der Beute nein es war auch der Nervenkitzel der sie ritzte. Wegen den Urbanern machte sie sich die geringsten Sorgen, die schien das Wohlergehen der Bprger Roms gänzlich vergessen zu haben. Bestimmt gingen sie lieber ihren Privatvergnügungen nach oder sie hatten Weg gefunden sich ein Zubrot zu verdienen, damit sie sich die lästigen Patrouillengänge sparen konnten.
    Sie hatte sich überlegt sie brauchte mindestens eine neue Tunika, besser waren natürlich zwei. Ein peblos mit dazugehöriger Brosche und ür die Arbeit wäre ein schöne Jagdtunika nicht das schlechteste.
    Versonnen lächelnd saß sie mit der Haarbürste in der Hand auf ihrem Hocker und stellte sich vor, wie sie nur mit einer Jagdtunika bekleidet, barfüßig ,einem Blumenkranz im Haar die Gäste begrüßte und ihnen Wein kredenzte. Sie würde aussehen wie das Ebenbild von der jungfräuliche Göttin der Jagd und des Mondes.
    Wie würden die Männer sie anschauen? Wer würde dieser Verlockung noch widerstehen können?

    Apolonia kannte Morrigan inzwischen gut und das zahlte sich nun aus. Sie wusste genau wo und wie sie Morrigan berühren musste, damit diese noch mehr Lust empfand. Auch wenn es vielleicht gar nicht ihrer Hilfe bedurft hätte, sondern das Tun des Varus allein schon ausgereicht hätte, lächelte Apolonia schon fast triumphierend, als sich Morrigans Lust entlud.
    Ihre eigenen Lust war nun auch gesteigert, sie beugte sich herab und verschloss Morrigans Mund mit einem erst sanften, dann immer fordernden Kuss. Nun, ja nun wollte sie auch auf ihre Kosten kommen.
    „Ich auch.“ hauchte sie an Morrigan Lippen, löste sich von ihr nur um über sie zu klettern und dann ihren Unterleib über Morrigans Gesicht zu senken. Das Morrigan eine flinke Zunge hatte bewies diese umgehend.
    Apolonias Augen weiteten sich vor Begierde, ihre Hände glitten über ihren Körper und ihr Blick ruhte auf dem Römer, der immer noch mit seine Stößen Morrigan in höchste Höhe katapultierte.

    Noch während Morrigan ihre Erklärungen abgab, war Apolonia von hinten an Varus herangetreten und hatte sanft ihre Hände auf seine Schultern gelegt. Mit gekonnten Griffen begann sie ein sanfte Massage des Nackenbereiches. Wobei ihr Gesicht immer tiefer in seine Richtung ging. Sanft blies sei ihm ins Ohr, begann seinen Nacken mit ihren Lippen zu berühren und knabberte sein rechtes Ohrläppchen an, um gleich darauf leichte Küsse in Richtung Hals zu verteilen.
    Apolonia warf kurz einen zwinkernden Blick zu Morrigan, ehe sie gemeinsam ihr Werk fortsetzten.

    Bald war Apolonia zurück zu ihrem Zimmer gegangen. Sie hatte keine Lust von Morrigan, die ganz schön, bildlich gesprochen, die Peitsche schwang, zu irgend einer, ihr unliebsamen Arbeit verdonnert zu werden.
    Ihre Einrichtung würde sie, sobald ihre Finanzen es zu ließen erneuern, sie entsprach ganz und gar nicht ihrem Geschmack.
    Jetzt galt es sich zuerst einmal sorgfältig für die Gäste fertig zu machen.
    In ihrem Besitz befanden sich bisher nur die Kleider der Claudierin, dies musste für den Anfang reichen. …..


    Ein paar Tage später hatte Apolonia sich die gelbe Tunika angezogen.
    Ihr Haar ließ sie offen. Aus Erfahrung wusste sie Männer liebten meist langes offenes Haar. Sie wollten es anfassen, dort hineinwühlen und damit spielen. Nachdem sie es sorgfältig gebürstet hatte, schminkte sie sich leicht und zog ihren Armreif und den Ring an.
    Dabei fiel ihr ein sie brauchte unbedingt neuen und mehr Schmuck. Nun war sie bereit und machte sich auf den Weg zum Atrium. Da bekam sie mit das Morrigan einen ihr bis dato Unbekannten begrüßte, wobei sie dessen Namen nannte.
    Sofort schaltete sie und holte den besten Wein den sie anzubieten hatten und ging damit zu den beiden. Jetzt war ablenken und von der Qualität ihrer Arbeit hier angesagt.
    “Salve Helvetius Varus, darf ich dir einen Becher Wein servieren? Achja mein Name ist übrigens Apolonia”.

    Die grobe nicht gerade schöne Arbeit war verrichtet und Morrigan schien die restliche Belegschaft ganz gut im Griff zu haben.
    Apolonia machte sich auf eine gründliche Erkundungstour. Nicht zuletzt um für sich das schönste Zimmer in Beschlag zu nehmen. Außerdem wollte sie die Zimmer auf Sauberkeit und Ordnung überprüfen. Die Einrichtung wurde ebenfalls genauestens in Augenschein genommen. Sie machte eine Liste was erneuert und renoviert werden musste.
    Mit Liste bewaffnet ging sie zu den beiden anderen um den weiteren Ablauf abzuklären.

    Langsam wurde es schwierig die ganzen Sachen zu verstauen.
    Den Schmuck hatte sie nicht angelegt sondern auch in ihrem Geldbeutel verstaut. Sie wollte ja schließlich nicht auffallen. Ihrer Schminksachen wickelte sie in eine von den drei Tuniken.
    Stola, Palla und ricinium wollte sie natürlich ebenfalls mitnehmen, wie einiges an Schuhen.
    Ihre Sorge war, ob das Bündel was sie nun gepackt hatte nicht zu auffällig war.
    Bestimmt würde mindestens einer von den beiden, dazu dann seine Meinung kundtun. Apolonia war aber der Überzeugung, diese Kleidungsstücke, gehörten nun zu ihrer Grundausstattung
    Und ging mit ihrem Bündel zum Seiteneingang wo Morrigan und Dracon sicher schon warten würden.
    Genauso war es dann. Dracon schien schon leicht ungeduldig zu sein, was sie aber nicht im geringsten störte.
    "So wir können dann," war die lapidare Aussage von Apolonia, sie war ja Römerin.

    Während Apolonia die Waren der Markstände mehr oder weniger gelangweilt betrachtete, hielt sie zwischendurch Morrigan und den Sklaven im Auge.
    Außerdem hielt sie Ausschau nach Beute, für ihren nächsten Beutezug.
    Der heutige Tag stand jedoch bei ihr unter dem Motto, wie komme ich als Römerin an? Deshalb entschloss sie sich zu dem nächsten Schritt. Mit gespielten Zorn ging sie in Richtung Morrigan. “Wie lange soll ich noch auf dich warten? Du weisst doch wir haben noch einiges vor. Oder müssen wir beide uns heute Abend mal wieder eingehender unterhalten?” Ohne eine Antwort abzuwarten, ging Apolonia weiter und dachte dabei, nichts wie in ein etwas ungestörtes Eckchen. Sie bog um die nächste Ecke und wartete dort auf Morrigan.

    Apolonia bewunderte sich selber, wie gut sie sich im Griff hatte und nicht los lachte bei Morrigans Vorstellung. Zu dem Sklaven gewandt, meinte sie: “Ist noch was? Du hast doch bestimmt was zu tun?” Dabei winkte sie gekonnt lässig mit der Hand in Richtung des Sklaven, das Zeichen für ihn, er solle verschwinden.
    Ohne mit einer Wimper zu zucken drehte sie sich um und stolzierte danach weiter.

    Beim sorgfältigen durchforsten des Raumes fand Apolonia in einer Nische ein Truhe mit den verschiedensten Kleidungsstücken einer Frau. Unter anderem drei Tuniken, zwei Stolen, eine Palla und ein ricinium.


    An diesem Tag wollte sie die Wirkung dieser Kleidung testen. Sie war schon früh aufgestanden und hatte sich sorgfältig zurecht gemacht. Sogar ihre Haarpracht hatte sie gebändigt und ganz dem Stiele einer jungen respektablen Römerinnen angepasst. Die Schminke hatte sie ganz ihrem Alter entsprechend nicht zu viel aufgetragen. Sie wählte die lindgrüne Tunika und eine gelbe Stola aus. Passende Schuhe hatte sie auch gefunden. Ganz zum Schluss, so als i Tüpfelchen, stecket sie sich den Ringe und die Fibel an und streifte den Armreif über.
    Der Tag konnte beginnen. Sie fand es schade das sie nicht wusste wo sich Morrigan sich herumtrieb, zu gerne hätte sie die Wirkung bei ihr getestet und dabei ihr Gesicht gesehen.


    Ein breites Lächeln zog sich über Apolonias Gesicht, als sie Morrigan vor dem Stand des Sklavenhändlers entdeckte.
    Langsam näherte sie sich ihr von hinten und bekam mit wie Morrigan ihren Spaß trieb und ein As bot. Gerade als sie Morrigan ansprechen, besser gesagt anrempeln wollte um sie dann so richtig schön vor den Marktbesuchern fertig zu machen, trat ein junger Bursche an sie heran.
    Apolonia hatte den Spott gehört nun war ihr Auftritt gekommen.
    „Morrigan, bist du so weit? Muss du das arme Ding so ärgern? Mach schon und besorge mir einpaar Äpfel. Du weißt schon, die die ich am liebsten mag.“

    Es kam aber anders, Apolonias Aufmerksamkeit richtet sich auf einen neuen Schmuckladen. Dieser schien heute zum ersten Mal geöffnet zu haben.
    War das ein Andrang. Der Besitzer hatte zur Eröffnung einen langen Tisch vor seinen Laden gestellt. Preisgünstige Sonderangebote dienten als Lockmittel. Zahlreiche einfache Bürgerfrauen betrachteten voller Interesse die ausgelegte Ware. Ringe, Armreife, Ketten, Fibeln und kunstvolle Kämme wurden betrachtet, übergestreift, bewundert und meist seufzend wieder zurückgelegt.
    Im Innenraum des Geschäftes war das Gedränge nicht minder. Die Damen der gehobenen Gesellschaft gaben sich gerade die Klinke in die Hand. Sklavinnen und Sklaven warteten, meist im Hintergrund. Bis auf ein paar Leibwächter die weiter sorgfältigste auf das Leben ihrer Domina achteten.
    Apolonia stand noch ein wenig abseits um die Lage zu sondieren. Sollte sie gleich reingehen oder doch lieber nur bei dem Tisch schauen?
    Sie entschied sich für letzteres, drinnen war es eindeutig zu voll und würde somit eine eventuell notwendige Flucht verhindern. Außerdem waren die Sklaven dort zu aufmerksam.


    Nicht lange und es stand für Apolonia fest, heute musste es sich lohnen. Sie ging zurück zu einem Stand mit Umhängen, irgendwie gelangte in einem Moment der Unaufmerksamkeit des Verkäufers eine lacerna auf ihrem Arm.
    Wieder zurück an dem Schmuckstand kämpfte sie sich langsam zum Tisch vor. Schnell gehörte sie zu den eifrigen Betrachterinnen.
    Verkäufer und Sklaven des Geschäftsinhabers konnten ihre Augen nicht auf jede einzelne der zahlreichen Kundinnen haben. So kam es das das Apolonias Arm weit nach vorne griff.
    Eine schöne Fibel nahm sie in die Hand, um diese zu betrachten. Seufzend legte sie diese wieder zurück und fuhr mit ihrem Arm tief über den Tisch. Die lästige lacerna legte sie dann sorgfältig über den Korb, denn schließlich wollte ihr Dominus keinen zerknitterten Umhang.
    Zufrieden machte sie sich auf den Heimweg. Sie wusste auch schon genau wo sie ihre Beute unterbringen würde.

    Unbemerkt kam Apolonia mit ihrem Korb in die Villa zurück.
    Schnell verschwand sie, sich noch einmal vergewissernd, das man sie nicht beobachtete in eins der zahlreichen Cubiculums der Villa Claudia.
    Diesesmal verschloss sie leise die Türe, bevor sie mit ihrem Korb, an den Tisch neben der Cline trat und ihn dort abstellte.
    Die lacerna landete auf der Cline. Jetzt war der Inhalt des Korbes wichtig. Sie griff nach einem Armband. Es war nicht gerade ihr Geschmack, doch besser als gar keins. Die Fibel war dafür um so schöner.

    Apolonia verfolgte die Szene, die sich ihr gerade bot, mit einem aufmerksamen Staunen. Sie schüttelte fassungslos den Kopf, stieß Morrigan an: „Seit wann können Sklaven sich so aufführen. Dann noch so ein stinkender Germane und sein Dominus läßt ihn gewähren? “ Immer wieder glitt ihr Blick zu dem Dominus und seinen Sklaven, nein der Römer machte wirklich keine Anstalten seinen Sklaven zu recht zu weisen und murmelte leise: „O tempora, o mores.“