Man konnte Morrigan anmerken wie wohl sie sich fühlte. Nicht das es ihr bei den Claudiern schlecht gegangen wäre, sie hatte dort unter den Sklaven das Sagen. Jetzt aber wirkte sie zuweilen fast ausgelassen.
Apolonia hingegen, die nun auch am Ziel ihrer Träume angekommen war, endlich frei zu sein, war nicht so wirklich in Hochstimmung. An ihrer Arbeit lag es nicht, nein es war, dass ihr eine Freude genommen wurde. Sie war mit zum Einkauf gegangen, obwohl sie nicht glaubte, dass es ihr wirklich Freude bereiten würde. So nickte sie auch nur, als Morrigan ihr einen Händler anpries. Ihr Blick war auf dem Weg hierhin, immer wieder nach alter Gewohnheit, nach der Suche für das nächste Opfer einer leichten Beute, umhergeschweift. Die beobachtende, prüfende Blicke, ihrer beiden Begleiter brannten ihr förmlich auf der Haut.
Fast mühsam zwang sie sich die Kleider an zuschauen. Ja eine wohl situierte Römerin konnte hier ihrer Kauflust frönen. Tiefer in den laden eindringend, entdeckte sie irgendwann eine andere art von Kleidern. Bunter, auffälliger, lockerer. Ja das ist es dachte sie, die richtiger Kleidung für meine Arbeit, dachte sie.
Ein rotes Kleid hatte es ihr besonders angetan. Ober und Unterteil waren geteilt und mit einer breiten Gürtelschnalle vorne zusammen gehalten.
Oder das Hellblaue mit den ganz schmalen Trägern, dazu eine goldene Armspange das wäre es doch. Schließlich musste man seiner Kundschaft etwas bieten. Nach weiterem stöbern entschied sie sich noch für ein drittes Kleid, Zinnoberrot mit einem hellblauen Einsatz. Damit der Händler nicht merkte mit wem er es zu tun hatte wählte sie noch ein weißes Kleid mit Goldlitzen aus.
Apolonia bezahlte die Kleider mit den Worten: “Meine Sklavin wird die Kleider heute Nachmittag abholen. Ich habe jetzt noch andere Einkäufe zu tätigen.”
Wieder draußen, merkte man ihre Laune hatte sich schon wesentlich gebessert, als ihr Blick an einem prallen Beutel eines Römers kleben blieb.