Der Caesar lag in seinem Bett, als die Boten eintrafen. Fieber machte ihm regelmäßig zu schaffen, Krämpfe quälten seinen Körper. Und wenn es beides nicht war, dann war es der kalte Schweiß, der ihm ausbrach und die Leinentücher durchnässte, die neben seinem Lager bereit lagen. Seit Wochen ging das so, ohne dass sich die Lage besserte. Seine Präsenz im Lager war auf dem Nullpunkt angekommen und außerhalb seiner Wohnung bekam ihn niemand zu Gesicht. Die Offiziere führten die Legion, der Statthalter die Provinz. Aber so wenig, wie er noch gebraucht wurde, so wenig Aufmerksamkeit schien auch Pluto ihm entgegen bringen zu wollen. Oder der Caesar weigerte sich einfach zu sterben.
"Heute ist also der Tag, für den mein Leben bestimmt war und der Tag, den ich doch gefürchtet habe."
Der Caesar wirkte müde, nur noch ein Schatten der Tage, an denen er der starke Arm seines Vaters war. Seit seiner Adoption war klar, dass er es sein würde, dem man eines Tages die Nachricht vom Tod des Kaisers persönlich überbringen würde und von dem man dann Tatkraft und all die anderen römischen Tugenden erwarten würde. Er war bereit, dieses Erbe anzutreten, aber sein Körper darauf nicht eingestellt.
"Das Schicksal Roms in zitternden Händen. Vater, ich hoffe du weißt, was du verlangst. Du durftest nicht gehen."
Er griff nach dem Brief.