Beiträge von Varia

    Varias Hengst war schneller fertig als der von Commodus, aber sie hatte alle Mühe, das Pferd zu beruhigen. Ares tänzelte nervös umher. Die Amazone versuchte ihm leise beruhigen zuzureden.
    Immer wieder warf sie einen verstohlenen erstaunten Blick zu Commodus, er tat es tatsächlich selbst.


    Als er fertig war, nickte sie ihm zu und nahm die Zügel von Ares so wie auch von den anderen beiden Pferden.
    „Wir sollten sie alle bewegen. Ares wird sie führen.“ erklärte sie, ihr tun und führte nun also alle drei Pferde aus dem Stall, in der Annahme, das Commodus folgen würde.

    Woher hatte Varia eigentlich gewusst, das Shani wohl nichts mit dem freien Abend anfangen konnte? Es war mal wieder so typisch, statt sich zu freuen, dass sie mal nicht irgendwem den Hintern nachtragen musste...
    Naja ihr sollte es egal sein. Shani war halt eben so und inzwischen hatte sie sich ja auch daran gewöhnt.
    Esther, Hannah und Artarmes trabten hinter den Drein her.
    Durch die Bank weg sogen wohl alle scharf Luft ein, als das Wort Subura fiel. Die Gegend war tagsüber schon nicht sicher... und Abends wohl noch um einiges gefährlicher.


    Alle bis auf Varia. „Hm in die Subura? Warum nicht. Kennst du da einen netten Laden?“


    Natürlich wusste Varia wo sie die neue Sklavin schon mal gesehen hatte. Sie wusste ja auch das Varus scheinbar was an diesen Lupas fand. Die letzte hatte er ja freigekauft und zu seinem Landsitz verfrachtet. Morrigan oder so hieß die. Und diese hier schien er auch aus dem Lupanar geholt zu haben. Was Varia zwar verwunderte, denn immerhin war es ja sein laden und wenn er die besten Stücken da raus nahm, wie sollte der dann laufen? Aber im Grunde konnte es ihr wie schon gesagt egal sein.
    „Also dann auf in die Subura.“ beschloss Varia, ohne auch nur einem die Chance zu geben dagegen Protest zu erheben.

    Er wollte was? Varia, die sich sonst doch recht gut unter Kontrolle hatte, schaute mehr als nur verblüfft. „Ähm... ja … natürlich haben deine ihre eigenen Sättel.“
    Sie brachte ihm also den Sattel für den Hengst. Natürlich war es einer dieser römischen. Varia hatte sich das lang und breit erklären lassen von dem Pferdehändler. Auch wie man diese anlegte, denn sie wäre nie im Traum auf die Idee gekommen, dass er das selbst machen würde.
    So aber reichte sie ihn, immer noch verwundert den Sattel und wand sich dann ihrem Hengst Ares zu um diesen für den Ausritt vorzubereiten. Man sah dem Tier deutlich an, dass es um einiges mehr Feuer unter Hintern hatte, als die Beiden von Commodus.

    Oh wie sie es hasste, ja das tat sie wirklich. Es gab wenig was ihr mehr zu wieder war als solche Anproben. Aber im Gegensatz zu dem was Commodus ihr bisher an Kleidung hatte zukommen lassen, konnte man bei dem Teil hier wohl kaum noch von Kleidung sprechen.
    Ihre Blicke fixierte den Helvetier förmlich. Nicht das sie dachte, dass es ihn von seinem Vorhaben abbringen würde, aber er durfte ruhig sehen, dass es ihr nicht im Geringsten passte.
    Natürlich war das Teil zu klein, dass sah ja wohl ein Blinder – natürlich Commodus sah es nicht.
    „Was?“ fragte sie den Griechen als er sie mit seiner Frage aus ihren Gedanken riss und ihre Stimme klang wohl alles andere als freundlich. „Äh ja mach.“ schob sie dann unwirsch hinterher. Natürlich kniff und drückte das Teil jetzt schon.

    Natürlich hatte auch Varia ein Bad genommen, schließlich hatte sie nach dem von Commodus angeordneten intensiven Training nicht nach Veilchen gerochen, sondern eher nach Itlis. Nun dufte sie zwar auch nicht so wie die anderen, die es ja liebten sie mit irgendwelchen Ölen einzureiben, aber wenigstens roch sie nicht mehr 10 Meilen gegen den Wind.


    Sie hatte sich auch nicht herausgeputzt – nein sie war in eine schlichte Baumwollunikat gehüllt, unter der sie, obwohl sie wusste das es Sklaven nicht gestattet ist Waffen bei zu zu tragen, ein Messer verbarg. Es war so was wie eine Versicherung, man konnte ja nie wissen, was der Abend so alles brachte Der Beutel mit den Münzen hing an ihrem Gürtel.
    „Und habt ihr einen Plan? Also außer das wir das Geld von Commodus auf den Kopf hauen?“
    Ja sie musste sich schon ein Grinsen verkneifen, denn es gab hier im Haushalt wohl keinen der ihn vermissen würde, dass wusste Varia nur zu gut.

    Ja der Grieche hatte wohl allen Grund verschüchtert drein zu blicken, denn Varia hatte die Bandagen um ihre Fäuste nicht abgelegt, was wohl nicht gerade einladend wirkte. Ja sie wirkte eher so, als würde sie lieber einen Kampf bestreiten als das hier.


    Ihr Blick wurde um einiges giftiger, als er verkündete, das sie sich ausziehen sollte. Doch ein Blick auf Commodus und ihr blieben die Worte förmlich im Halse stecken.


    So tat sie also was verlangt wurde und stand nur Augenblicke später wie gewünscht fast so wie ihre Göttin sie geschaffen hatte mitten im Raum.


    Der Griechen würde wohl nicht umhin kommen nun auch ihre zahlreichen kleinen und die großen Narbe eines römischen Schwertes auf ihrem Rücken und das Brandzeichen des Helvetiers in ihrem Nacken zu bemerken.

    Das er sich gehörig darin täuschte, wenn er dachte, das Varia nicht viel von der Kriegskunst verstand, konnte ja beide nicht wissen, da er es ja nicht aussprach. Aber ihm ging es da wohl wie vielen Männer. Frauen als Krieger waren für sie ein Unding und konnten wohl kaum mehr als ein aufgescheuchter Hühnerhaufen sein.
    Dies war ja auch immer ein entscheidender Vorteil gewesen, dass man die Amazonen unterschätze.


    Sie freute sich, dass er einem Ausritt zustimmte. Natürlich sah sie seinen Blick, doch deutete sie ihn wohl völlig anders.
    „Ich werde dein Pferd gleich satteln.“ Nie im Leben wäre Varia darauf gekommen, dass er es selber machen wollte. Schon war sie unterwegs um aus dem hinteren Teil des Stalls Zaumzeug und einen Sattel zu holen. Für ihr Pferd würde sie nur Zaumzeug benötigen, denn sie war es gewohnt ohne Sattel zu reiten.

    Er wusste ja gar nicht wie viel Überwindung es sie kostete still stehen zu bleiben und nicht einen Schritt zurück zu machen, als seine Hand sich näherte. Sie mochte es einfach nicht, wenn er so zutraulich wurde. Warum nicht? Nun weil sie ihn einfach nicht einschätzen konnte. Er hatte eben zwei Gesichter.
    Sehr schön? Was war das ein Kompliment? Varia nahm es einfach mal an.
    Sie war schon fast erleichtert, als man ihr die Farbe aus dem Gesicht wischte, denn auch sie war der Meinung, dass es einfach nicht passte.
    Etwas verstört schaute sie die Sklavin an. „Eine was? Ach so.. ähm ich glaube kaum das er das haben möchte.“ Dennoch beschrieb Varia dann das Gefragte.

    Nur unter Protest hatte sich Varia so herausputzen lassen. Was sollte dieser.. Hätte er nicht einfach eine Statue kaufen können und diese hier ins Atrium stellen könne? Ne natürlich nicht. Da wollte doch nur mal wieder jemand angeben – mit ihr angeben! Schmeckte das Varia? Natürlich schmeckte ihr das ganz und gar nicht.
    Dennoch stand sie nun hier, herausgeputzt in einer Rüstung, die den Namen nicht mal im Ansatz verdient hatte. Varia war ja der Meinung das er sie ja auch gleich nackt hier aufstellen können.
    So stand sie nun also da still und stumm, mit einer unbeweglichen Mine – ja er hätte ebenso eine Statue aufstellen können.

    Misstrauisch, ja Varia war misstrauisch, denn sie wusste nicht wie sie das Verhalten von Commodus einordnen sollte. Das er sie nicht beachtete, dass er mitunter seine schlechte Laune an ihr ausließ all das war sie gewohnt, aber das er sie nach ihrer Meinung fragte und es ihn scheinbar wirklich interessierte machte sie misstrauisch.
    Entsprechend war wohl auch der Blick, der Commodus traf.
    „Nun wenn du denn in den Kampf ziehen wolltest, dann wäre dies wohl eine gute Lösung.“
    Ihre Antwort war recht diplomatisch, denn sie traute Commodus nicht zu in einem wirklichen Kampf auch nur den Moment eines Wimpernschlages zu überleben und sie bezweifelte wohl zurecht, dass er jemals in einen solchen ziehen würde. Wenn er dies nämlich ernsthaft vor hätte, dann würde sie ihm zu einem ganz anderen Pferd raten. Aber dies stand nicht zur Debatte.
    Dennoch konnte sie sich nicht verkneifen noch eine kleine Spitze zu setzen.
    „Der Hengst würde wohl im Kampf ohne Weiteres bestehen.“
    Was man vom Reiter wohl nicht sagen konnte.
    Damit er aber gar nicht erst über ihre Worte und deren tieferen Sinn nachdenken konnte schon sie hinter her. "Möchtest du eins von Beiden mal ausprobieren?"

    So bald Commodus sie entlassen hatte, verdrückte Varia sich in den Garten. Nach nur wenigen Handgriffen, saßen die Bandagen fest an ihren Händen und sie verdrosch den nächst besten Baum.


    Man brauchte wohl nicht viel Fantasie um zu wissen, wen dieser Baum darstellte.


    Irgendwann kam dann dieser Grieche, für Varias Empfinden erschien er viel zu früh.


    Hannah hatte ihr Bescheid gegeben und so traf sie zeitgleich mit eben jenem Mann oben im Officium ein.

    Vielleicht hätte Varia ich bedankt, doch lag es ihr schwer im Magen, das er sie mal wieder vorführen wollte. Das er nun auch noch verkündete, bei der Anprobe dabei sein zu wollen verhieß nichts gutes. Entsprechend war ihre Laune.
    Was natürlich, wenn überhaupt nur die Mädels, die sie kannten bemerken würden.
    Aber nur um sicher zu gehen, das Commodus nicht bemerkte, wie geladen und sauer sie gerade war, war ihr Blick gen Boden gerichtet.
    „Ja Dominus.“ kam es ohne jegliche Emotionen über ihre Lippen.
    Sie wusste, schon, wo und wie sie sich abreagieren würde. Sie konnte nur hoffe, dass sie zwischen der Ansage hier und der Anprobe noch Zeit haben würde um mal wieder die Bäume im Garten zu malträtieren.

    Auch wenn sie sich nichts anmerken lies, war sie alles andere als begeistert. Nicht nur das man mal eben so im Vorbeigehen über einen bevorstehenden Umzug informiert wurde – aber klar sie war ja nur ein Möbelstück, was man von einem Haus ins andere umstellte – nein nebenher bekam man auch noch einen Haufen Arbeit aufgebrummt. Neue Sklaven einweisen? Na dass sollten mal schön die anderen machen. Varia würde sich da gänzlich zurücknehmen.


    Sie sah auf dem Geldbeutel in ihrer Hand. Das Commodus das nicht tat weil er sie ja alle so mochte war hier wohl jedem klar, also musste da mehr dahinter stecken, Und da Varia ja nicht ganz doof war war ihr klar, dass er sturmfrei haben wollte. Und da ihr Dominus ja ständig,wie ein sabbernder Hund hinter seinem Knochen, der Fausta hinterher schwänzelte. Brauchte sie auch nur 1 und 1 zusammen zählen um zu wissen, wen er erwartet.


    Sie quotierte die weiteren Anweisungen nur mit einem „Ja Dominus.“ Was sie dazu dachte blieb ihr Geheimnis. Aber jeder der hier anwesenden Sklaven ( außer natürlich der Neuen) wusste wohl was Varia davon hielt, wenn er sie so wie ein dressiertes Äffchen vorführte.

    Varia zuckte nur mit den Achseln. Natürlich war sie nicht so belesen und weltgewandt wie Commodus. Aber he bisher hatte ihr Wissen immer ausgereicht. Und warum es abgedroschen sein sollte war ihr auch nicht wirklich klar. Es ging doch eher um die Symbolik und um die Eigenschaften. Aber gut, sollte er den Pferden doch selber Namen geben.
    „Nun er...“ sie trat näher an den Hengst und streichelte ihn liebevoll über die Nüstern. „.. ist schnell, ausdauernd und zuverlässig. Sie ...“ nun wurde die Stute ebenso mit kleinen Streicheleinheiten verwöhnt. „... sie ist sanft und zuverlässig. Sie ist zwar nicht so schnell wir der Hengst, aber sie hat Ausdauer und ruht in sich selbst.“

    „Ähm!“ für einen kurzen Moment entglitten Varia die Gesichtszüge. Wie meinte er dass denn jetzt. Gut Luna war eine römische Göttin, aber die anderen waren Griechen, als Gottheiten, die dort verehrt wurden wo sie herkam.
    Ares, dem sagte man doch auch nach, dass er der Vater aller Amazonen war.
    Sie wusste auch nicht so recht worauf er hinaus wollte und um nicht in einen dieser so berühmten Fettnäpfe zu treten, fragte sie erst mal vorsichtig nach. „Ich versteh nicht so recht was du meinst Dominus. Hermes ist der Bote der Götter und was wäre wohl repräsentativer als von einem Götterboten getragen zu werden? Und Luna die Leuchtende, Strahlende dies passt doch zu dem Tier wie auch zu deinen Ambitionen oder?“


    Spätestens jetzt würde wohl auch Commodus merken, dass Varia die Namen nicht aus einer Laune heraus gewählt hatte.

    Varia schmeckte das gar nicht, denn normalerweise gab Commodus ihr den Abend „frei“ - also zur freien Verfügung. Varia nutze diese Abende zumeist immer um sich im Garten in Form zu halten, denn nur vom quer durch Rom latschen und an irgendwelchen Türen herumsitzen blieb man schließlich nicht auf dem Leistungsstand, der von ihr erwartet wurde. Außerdem hatte sie vor gehabt noch rüber in dem Stall zu gehen. Das war nun alles hinfällig. Sie trat also Atrium, den Blick wie immer gesenkt, so konnte man wohl am besten verstecken was man eigentlich dachte und musste nicht immer einen „Maske“ tragen.
    „Dominus.“ sagte sie kurz um mitzuteilen, das sie anwesend war. Ja so typisch, warum auch nur ein Wort mehr machen als nötig.

    Varia ging kurz zu ihren Hengsten und streichelte ihnen kurz die Köpfe. Kaum war Varia in ihren Nähe konnte ein aufmerksamer Beobachter wohl sehen, wie auch die Tiere ihre Nähe suchten.
    Auch wenn ihr es schwer fiel löste sie sich von „ihren“Pferden und ging zu denen die für Commodus gedacht waren.
    „Die beiden Hengste haben das nötige Feuer, was von Nöten ist – also in gewissen Situationen. Sie sind treue Tieren, die ausdauernd sind, wendig und geschmeidig. Aber man brauch eine kundige Hand um sie reiten zu können, sie lassen sie wohl leiten, aber nicht unterdrücken und beherrschen. Ja ich würde sagen der Gott des Krieges und der Unterwelt sind durchaus passende Namen.“
    Dann wand sie sich seinen Pferden zu, auch diese bekamen natürlich Aufmerksamkeit – ja man konnte merken, das Varia den Tieren zugetan war.
    „Nun deine Beiden sind von eher sanftem Gemüt. Aber dennoch haben sie genug Ausdauer um lange Strecken zu meistern. Man sollte schon reiten können. So wie ich dich verstanden habe Dominus, kannst du dies. Also was ich sagen will sie sind nicht die Tiere, auf denen man das Reiten lernt, aber sie sind gut zu reiten für jemand der schon auf einem Pferd gesessen hat. Wie wäre es die Stute Luna und den Hengst vielleicht Hermes zu nennen?“

    Kindermädchen also – nun ja es gab schlimmeres, die Zwillinge waren ja ganz erträglich. Und insgeheim freute sich Varia darauf ein paar Tage mit der kleinen Pina zu verbringen, schließlich hatte diese echtes Interesse gezeigt. Sie würde bestimmt die Möglichkeit finden, die ein oder andere freie zeit im Garten zu verbringen.

    Varia ging also vor, sie war immer noch etwas verwirrt ob des Interesses von Commodus.
    Sie erklärte ihn also auf dem recht kurzen Weg zum Stall, dass sie für ihn einen Stute und einen Hengst erstanden hatte. Beide typische römische Reitpferde, sehr sanft und zutraulich. Sie erläuterte auch, dass sie die Tiere in den letzten Wochen schon so weit vorbereitet hatte, dass man mit ihn jederzeit ohne Probleme los reiten könnte. Im weiteren führte sie aus, das sie für sich selbst zwei Araberhengste erstanden hatte, die für einen geübten Reiter gut zu führen waren. Sie erklärte ihm auch, dass sie die Pferde günstig erstanden hatte, weil man sie erst hatte zureiten müssen.


    Kurz bevor sie bei dem Stall ankamen sagte sie schließlich noch.
    „Nun ich wusste nicht, ob du deinen Tieren selber einen Namen geben möchtest. Die schwarzen Araber heißen Ares und Hades, aber wenn du ihnen andere Namen geben möchtest...?“ sie sah ihn fragend an.

    Varia glaubte einen Moment lang im falschen Raum gelandet zu sein. So hab sie doch, wenn auch nur für einen Wimpernschlag den Blick um sich zu vergewissern, das dort wirklich Commodus stand.
    Ja tat er, aber erklären, warum er sich über die Pferd so freute wie ein kleiner Junge konnte sie sich natürlich nicht.
    Aber so ein klitzekleines bisschen freute es sie schon, das er so was wie Begeisterung ausdrückte.
    „Natürlich Dominus, wann immer du willst.“ antwortete sie ihm gewohnt monoton wie immer. Denn sie wusste sehr wohl wie schnell Commodus Stimmung umschlagen konnte und so war sie lieber auf der Hut.