Beiträge von Varia

    Varia hatte noch mitbekommen, das Varus das Haus verlassen hatte. Sie schüttelte voller Unverständnis darüber den Kopf. Sie hatte ihm doch gerade einen Besucher angekündigt, der Commodus UND ihn zu sprechen wünschte.
    Also blieb ihr wohl nichts weiter über, als nochmal ins Tablinum zu gehen.


    „Dominus Commodus wird sicher bald hier erscheinen und ich denke Hannah wir einen Imbiss aus der Culina holen. Kann ich sonst noch was für dich tun?“ Oh man wo waren die eigentlich immer alle? Warum blieb die Arbeit an ihr hängen und wo trieb sich eigentlich Shani rum?

    Was brüllte der Bengel denn nun schon wieder hier rum. Wehe wenn es nichts wichtiges war, dann würde der mit Sicherheit die nächsten zwei Wochen nicht auf seinem Hinterteil sitzen können.
    Sie beeilte sich aber sicherheitshalber mal dem Ruf zu folgen, es konnte ja auch etwas passiert sein.
    So kam sie also an, sah den Knaben und die zwei Mädchen – keine Gefahr also entsprechend verdunkelte sich ihre Miene und sie fuhr den Jungen an.
    „Bist du von den Götter verlassen oder hast du Sehnsucht heute noch zu Hades zu gehen? Warum brüllst du hier so herum. Und vor allem WAS SOLL ICH HIEER!“

    Sie wusste ja, das Commodus zu Hause war, also konnte er sich nun nur noch hier aufhalten. Sie klopfte und schlüpfte fast lautlos hinein um dann mitzuteilen:


    "Dominus Commodus. Varus erwartet dich Tablinum und ein Besucher ist bei ihm, ein gewisser Marcus Helvetius Severus."

    Irgendwas lief hier gerade gründlich schief. Varia's Miene verfinsterte sich zusehends. Sie war weder Laufbursche noch Türöffner … und vor allem war sie nicht seine Sklavin. So sagte sie also noch Commodus beschied, schickte aber Hannah, damit sie den Besucher zu Varus brachte.

    Varia rollte mit den Augen, ein Cousin von … naja ihr wisst schon wem.
    Sie nickte aber und gab die Tür frei.


    „Dort entlang geht’s ins Peristylium.“ sagte sie und deutete in Richtung eben dieses.
    „Ich werde schauen, dass ich deinen Cousin finde und oder den Hausherren.“ Varia war immer noch kühl und wohl auch etwas von oben herab, sie war halt einfach nicht die typische Sklavin.


    Sim-Off:

    guter Plan :app:

    Wo war eigentlich Atermas wenn man ihn brauchte? Bestimmt hatte der sich mal wieder auf's stille Örtchen zurückgezogen. Und da Varia mal wieder in der Nähe herumlungerte, konnte sie doch auch Mal schauen, wer da klopfte.


    „Salve, was kann ich für dich tun?“ begrüßte sie zwar nicht unfreundlich, aber auch nicht wirklich interessiert den Ankömmling



    Sim-Off:

    ;) ist zwar nicht der Eingang, aber wir tun einfach mal so als ob :D

    Die Drohung mit den Urbanern verursachten eher ein müdes Lächeln bei Varia.


    Nach den dann folgenden Worten ließ Varia die Frau los und nickte. Es ging doch, warum zum Henker nochmal musste man das hier immer gleich aus allen raus prügeln? Wie dem auch sei, sie hatte ihre Antwort.
    „Ich werde es ihm sagen, aber wann ich die Perserin sehe und ob überhaupt nochmal weiß ich nicht, von daher werden deine Grüße warten müssen. Viel Glück wünsche ich dir und passe auf dass sie dich nicht finden, nicht das wir noch so ein häufen Elend bei den Claudiern abholen müssen.“ sagte Varia, nickte der Frau zu und verschwand aus der Gasse.
    Sie akzeptierte die Entscheidung der Frau und wenn diese es für besser hielt nicht gefunden zu werden, dann war das eben so.

    „Oder was?“ nun lag wirklich was drohendes in Varias Stimme, sie packte Apolonia an den Armen nun würde wohl auch die Frau vor ihr begreifen, dass wenn Varia es wollte sie sie einfach zu diesem Helvetier schleifen würde. „Ich habe dich einzig aus dem Grund gefragt, weil ich denke das wir Frauen durchaus selbst entscheiden sollten was mit uns passiert.“ Ihre Stimme war nun um einiges schärfer als noch vor einen Moment. „Wozu sollte ich mir was dazu verdienen? Das was ich wirklich will werde ich mir mit Geld nicht kaufen können. Also ich frage dich zum letzten Mal was soll ich ihm sagen?“
    Die Amazone konnte nur hoffen, dass die Frau vor ihr endlich begriff, dass sie die Wahl hatte. Das sie ihr eine Chance bot frei zu entscheiden.

    „Was weißt du schon von der Würde einer Frau!“ entgegnete Varia und hob eine Augenbraue missbilligend an.
    Die dann folgenden Fragenflut hätte sie beinahe überfordert, sie hob die Hände und machte eine beschwichtigende Bewegung.
    „He he mal ganz langsam mit den jungen Pferden. Wo sollen wir sie schon gefunden haben in der Villa von ihrem Herrn natürlich. Der war nicht gerade sanft zu ihr. Der Helvetier hat sie gekauft und ich habe sie auf sein Landgut vor den Toren der Stadt gebracht. Und hatte ich nicht schon erwähnt, dass mich seine Pläne nicht interessieren und er mich auch sicher nicht in so was einweiht, also woher soll ich wissen, was er mit ihr vorhat? Ich denke aber nicht das er ihr irgendwas antun will, sein Gesicht, als er die kleine Perserin und ihren Zustand gesehen hat, hat Bände gesprochen.“
    Nun schaute Varia Apolonia wieder fragend an. „Also was soll ich ihm sagen? Willst du ihn treffen?“

    Und genau das tat Varia auch, denn als Apolonia Anstalten machte zu verschwinden ohne auch nur den versuch zu machen, auf eine Antwort von Varia zu warten, war es Varia, die mit ein paar schnellen Schritten neben der Anderen war.
    „Sag mal machst du das immer so? Fragen stellen und dann ohne auf die Antwort warten verduften?“ fragte die Amazone fast schon spöttisch. Varia sah sich um und entdeckte eine kleine Gasse, in die sie Apolonia mit sich zog.
    „Also. Er hat deinen Brief bekommen und will deswegen wohl mit dir reden. Was du ihm geschrieben hast, hat er mir nicht gesagt, als ob der mir was sagen würde oder es mich interessieren würde was er sagt – er ist nicht mein Dominus. Einzig, dass ich hier endlich mal einen Tag mehr oder weniger für mich habe, hat mich dazu veranlasst zuzustimmen, dass ich nach dir suche.“
    So damit hatte Varia wohl klar gestellt wo sie stand. „Also er will mit dir reden. Willst du das auch oder soll ich ihm sagen, dass ich dich nicht finden konnte und auch keiner was über deinen Verbleib weiß?“ fragte Varia und schaute Apolonia dabei mit einem fragenden Blick an. „Ach und bevor ich es vergesse, er hat diese Morrigan von dem Claudier freigekauft sie ist jetzt erst mal auf seinem Landgut. Als ich die das letzte Mal gesehen habe war sie – nun sagen wir mal in einem nicht so guten Zustand.“ Varia gab diese Information völlig emotionslos preis, denn sie hatte ja auch keinerlei Bindungen zu dieser Perserin, warum also sollte sie sich mit ihrem Schicksal belassten. „Was soll ich dem Helvetier also sagen?“

    Varia hatte sichtlich Spaß an der Sache, ja inzwischen konnte ihr Gegner sie auch nicht mehr überraschen, sie spielte also regelrecht mit ihm. Es wäre ja auch verhext, wenn ein Gassenlümmel einer ausgebildeten Kriegerin auch nur ansatzweise das Wasser reichen konnte. Aber wenigstens war der Gegner hier anspruchsvoller, als der Helvetier, den sie vor ein paar Tagen windelweich geprügelt hatte.
    Und gerade als sie so richtig anfing Spaß zu haben hörte sie ihren Namen, reflexartig wandte sie ihr Gesicht der Stimme zu und erkannte Apolonia. Ja bei den Göttern, da latschte man sich den ganze Tag die Füße platt auf der Suche nach eben Jener und wie aus dem nichts stand sie dann einfach da.
    Varia konnte gerade noch verhindern, das die Faust ihres Gegners in ihrem Gesicht landete, in dem sie diese abfing. „Apolonia, warte einen Moment ich muss mit dir reden. Aber die Kleinigkeit hier will ich noch zu Ende bringen.“
    Ja nun machte die erfahrene Kriegerin kurzen Prozess mit dem armen Tölpel, als er endlich, nach einer Reihe von nicht unerheblichen Treffern, am Boden zum liegen kam, beugte Varia sich über ihn und flüsterte. „Für einen Mann nicht schlecht, aber du musst noch viel lernen.“
    Dann erhob sie sich, ging auf Apolonia zu als ob nichts gewesen wäre, gerade so als sei sie von einem Spaziergang gekommen und nicht so als ob sie sich gerade wie eine Katze, die ihr Revier verteidigt, durch die Gassen in Rom geprügelt hatte. „Ich bin froh dich zu sehen, denn genau nach dir suche ich – nein nicht ich der Helvetier, also der Varus Helvetius. Er möchte dich gern treffen.“ Sagte sie mit einem Lächeln auf den Lippen, ja die sportliche Einlage hatte ihre Laune mehr als nur ein bisschen angehoben.

    Rom hier war sie nun im Zentrum der Macht, wie die Römer es gern nannten, aber Varia hatte bisher auf ihrer Suche nach Apolonia nur die schmutzigen Seiten der Millionenstadt gesehen, zu viele Menschen auf zu wenig Raum, das konnte man sehen, an dem Dreck der sich in den gassen stapelte und riechen. Ja man konnte es riechen. Wenn man nicht gerade an einem der Gewürzstände war, die den penetranten Geruch der Subura zu verdecken mochten, dass stank Rom sprichwörtlich zum Himmel.
    Varias anfänglich gute Laune war mit der Dauer der Suche, die sich um so länger sie dauerte, als Suche nach dem sprichwörtlichen Nadel im Heuhaufen entpuppt hatte, einer gewissen Übellaunigkeit und Gereiztheit gewichen.
    Sie hatte sich nun also mit der Masse treiben lassen und war nun auf einem der Märkte in Rom angelangt. Gerade schaute sie sich um, damit sie einen Orientierungspunkt aus machen konnte, als irgend so ein Tölpel sie doch tatsächliche anrempelte. Und eine gereizte Amazone, weicht natürlich nicht aus, nein sie steht wie ein Fels in der Brandung und keift eben jene Deppen erst mal ordentlich zusammen. So musste nun also jener erst mal eine Schimpftirade über sich ergehen lassen. Natürlich gefiel das diesem nicht und so flogen nach einer kurzen Verbalschlacht auch schon die Fäuste. Varia Gegenüber mag zwar überrascht gewesen sein, das sie die Frau zu wehren wusste, entpuppte sich aber als relativ geschickt, so das die beiden sich eine ordentliche Prügelei lieferten.

    War sie jetzt sein persönlicher Laufbursche oder was? Hallo? Gehts noch?
    Aber bevor Varia aus der Haut fuhr, ging ihr doch noch ein Licht auf, dass Varus sie gerade ALLEIN!, in die Stadt schickte. ALLEIN! Sie war noch nie allein in Rom unterwegs gewesen. Diese Aussicht war zu verlockend, darum und NUR darum machte sie auch keine Zicken, sonder nickte und bestätigte. „Apolonia suchen!“ und machte sich auch schon aus dem Staub, bevor ihm noch einfallen würde ihr irgendwen mitzugeben, denn dann wäre es vorbei mit dem ALLEIN!

    Varia lächelte Leone an, als er ihr die Küchlein gab. Ja sie bedauerte es, dass Commodus Termin nicht länger gedauert hatte. Sonst war sie froh, wenn die Wartezeit kurz war, aber in diesem Fall.. nun ja es war nicht zu ändern.
    „Danke und wir sehen uns hoffentlich dann bald.“ flüsterte sie ebenso leise zurück, bevor sie ihre nichtssagende Mine aufsetzte und Commodus hinterher ging. nur dreht sie sich noch mal um, nickte Leone zwinkernd zu, und ihre Lippen formten eine lautloses „Wiedersehen.“
    Ja sie würde sich wirklich freuen ihn wieder zu sehen, sie schien hier einen guten Menschen getroffen zu haben und wer weiß vielleicht gab es ja in Rom wirklich so was wie wahre Freundschaft.

    Die Hände ballten sich zu Fäusten und ihre Augen verengten sich zu schlitzen. Was bildete sich dieser Römer ein? Sie war als Amazone geboren und würde als solche ah sterben. So was legte man nicht ab wie ein altes Kleidungsstück. Sie würde Zeit ihres Lebens eine Amazone sein, egal wie er sie nennen würde. Entsprechend missgelaunt fragte sie in den Raum hinein, dabei aber demonstrativ in Shanis Richtung blickend. „Werde ich noch benötigt?“

    Natürlich warum sollte sie das auch nicht mehr wissen? Varia rollte also mal wieder mit den Augen. Sie wurde immer mehr in ihrem Gauben gestärkt, das Varus sie wohl für etwas geistig minderbemittelt hielt.
    „Ja weiß ich noch.“ War ihr Antwort, die aber entsprechend schnippisch vorgetragen wurde.

    Varia bestätigte die Anweisung nur nicken. Sie versicherte sich noch, dass die Pferde gut versorgt waren und half auch noch mit eben jene zu versorgen. Ja einmal Amazone immer Amazone. Und als solche wusste man, dass die Tiere gut versorgt werden mussten, denn nur so konnte man sicher sein, dass man sich auf sie verlassen konnte. Nachdem das erledigt war nahm sie einen kleinen Imbiss in der Culina zu sich um sich anschließend in dem ihr zugewiesen Quartier zur Ruhe u begeben. Die fragenden Blicke würde sie einfach ignorieren und auf Fragen würde sie sicher nicht antworten. Die Sklaven hier im Haus würden schon merken, dass man Varia nicht aushorchen konnte.
    Sobald es der neue Tag anbrechen würde, wäre Varia unterwegs nach Rom.

    Der Weg wurde schweigend zurückgelegt. Varia war ja nun auch nicht wirklich eine gute Unterhalterin und sie hätte auch nicht wirklich gewusst, was sie mit der Sklavin hatte bereden sollen. Nur ab und an warf sie ihr einen Blick zu, aber nur um zu schauen, ob die Perserin denn auch den Ritt durchhalten würde…