Varia traf die Erkenntnis wie ein Schlag. Ja sie war mehr als nur unbedarft was diese Dinge anging.
Lieb... was Varia schaute Irvin an und ihr bleib regelrecht der Mund offen stehen, dass konnte doch unmöglich sein.. doch es war sein Ernst.
Sie schaute den Riesen an und strich ihm sanft über die Wange. „Irvin, es ist nicht dein Fehler...“ Sie nahm ihr Hand dann wieder runter. „In einem anderen Leben, geht dein Wunsch vielleicht in Erfüllung, in diesem jedoch kann ich nicht mehr über mich selber bestimmen.“ Irvin würde wissen was sie meinte schließlich hatte sie ihm lang und breit erklärt, das Commodus und nur Commodus über sie frei verfügen konnte. Allein der Gedanke daran war für sie die Hölle auf Erden, aber so war es nun mal.
„Ich will .. nein ich möchte nicht, dass du dich von mir fernhältst. Ich denke immer noch, das du ein guter Mensch bist und ich mag dich als Freund... meinst du wir schaffen es Freunde zu bleiben und das es zwischen uns wird wie vorher?“
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Varia verstand gerade die Welt nicht mehr. Was war den nur passiert? Warum war Irvin so sauer auf sie.
„Irvin.. ich...“ sie setzte nochmal zu einem Versuch an, mit ihm zu reden, beschloss dann aber, das es wohl besser war ihn erst mal allein zu lassen.Es dauerte eine Weile bis sie zurück kam, nun vollständig angezogen und sie hatte frische Sachen für Irvin auf dem Arm.
In der Hoffnung, das Irvin sich etwas beruhigt hatte, versuchte sie nochmals mit ihm zu reden. „Irvin, es tut mir wirklich leid. Ich wollte nicht das du...“ Ja war denn das die Möglichkeit? Varia fehlten die Worte, ja in sonst hatte sie ein große Klappe aber in dieser Beziehung war sie gänzlich unerfahren. „... bitte Irvin, sei nicht böse auf mich.“ Sie seufzte. „Ich weiß ja auch nicht was ich mir dabei gedacht habe, es tut mir leid. Ich wollte nicht das du dich überwinden muss, ich weiß ja, dass ich nicht unbedingt einen Männertraumkörper habe... Aber bitte lass uns das einfach vergessen, ich will .. nein ich möchte dich nicht als vertrauten verlieren.“
Ja es würde ihr das Herz brechen. Sie mochte den Germanen, er war wie ein großer Bruder, den sie nie hatte. Sie teilten das gleiche Schicksal und verstanden sich inzwischen fast blind, dass wollte sie auf keinen Fall verlieren. -
Varia hatte die Augen geschlossen und genoss einfach nur das Abschrubben obwohl schrubben war es ja gar nicht, eher sanfte Berührungen, aber es tat ihren Muskeln einfach nur gut. Wäre sie ein Katze, würde sie leise schnurren.
Die plötzliche Veränderung des Griffes und der Bewegungen verwirren sie, dann floh er sogar regelrecht vor ihr.
Varia war wie vor den Kopf geschlagen. Was war denn in Irvin gefahren?
Ja in der Beziehung war sie einfach mal naiv und verdammt unerfahren, sie kam nicht mal auf den Gedanken, dass ihr Körper, insbesondere ihr nackter Körper einen Mann reizen können.Sie stieg also aus dem Wasser, und stand wie die Götter sie geschaffen hatten vor dem Frigidariumbecken. Die Wassertropfen suchten sich den Weg über ihren Körper und glitten an ihm langsam zu Boden.
Mit großen fragenden Augen sah sie ihn an. „Was ist los Irvin? Ich kann doch auch so schnell in mein Zimmer huschen, du musst keine Sachen holen.“ Hatte die Schreiberin schon erwähnt, dass Varia wirklich naiv war in dieser Beziehung? Die Amazone war halt nach wie vor der Meinung, das sie auf Männer nicht im geringsten anziehen wirkte, eher im Gegenteil, dass sie sich von ihr abgestoßen fühlten. Varia kam eben dieser Gedanke auch. Oh bei der Göttin, der arme Irvin. „Ähm... Irvin, ich … ich .. also wenn es dich abstößt, ich kann mich auch allein waschen. Aber danke das du dich überwunden hast.“ sagte sie. Schnell trocknete sie sich nun ab. „Soll ich für dich Sachen holen?“ fragte sie ihn, nachdem sie nun einige Entfernung zwischen sich und Irvin gebracht hatte. -
Den nur für einen Moment veränderte Ausdruck in seinen Augen nah sie sehr wohl wahr. Sie verstand nur sein Bedauern nicht. Sie hatte seine Strafe akzeptiert und hatte für diesen Moment in seinem Zimmer all ihre Überlebensinstinkte ausgeblendet und nicht mal die Hände oder Arme zu Schutz gehoben. Für sie war ja auch das Töten nicht ungewöhnliches. Aber seine Gedanken diesbezüglich konnte sie ja nicht erahnen.
Aufmerksam verfolgte sie seine Ansprache. Umziehen? Wohin? Aber es war ja jetzt und hier nicht wichtig. Die folgenden Informationen prägte sie sich gut ein. Es würde also Gedränge geben. Unübersichtlich also. Feinde hatte er also zumindest so weit ihm bekannt war keine. Also wäre es wohl nur kleinere Gauner. Und auf Vera sollte sie aufpassen. Varia bereitete das einiges Kopfzerbrechen. Nicht das Aufpassen an sich, nur sie Unübersichtlichkeit, sie konnte nur hoffen, dass das Training mit Irvin ausreichend war.
„Nie wieder Dominus ich verspreche es...“ sagte sie schließlich auf ihren Schwur und das Brandzeichen ging sie nicht weiter ein, Zweifel würde sie keine haben, ihr Schwur würde sein Gültigkeit behalte, so lange sie lebte, aber dass konnte er ja nicht wissen„Und ja eine Frage habe ich, wenn ich eine Gefahr erkenne, ist es mir dann gestattet dich und Vera auch ohne Vorwahrung zu berühren? Also falls ich euch beide aus einer Gefahrensituation herausholen muss?“ Sie wollte das lieber jetzt geklärt haben, nicht das er es wohl möglich als Angriff sah, wenn sie die beiden plötzlich bei Seite schob oder ähnliches.
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Als er sie mit ihren Namen ansprach, schaute sie auf, sie hatte ja nicht mal damit gerechnet, dass er sie überhaupt ansprach.. das er sich das mit der Umbenennung scheinbar überlegt hatte, überraschte sie, aber es freute sie auch. Nach außen hin jedoch ließ sie sich nichts anmerken. Ihr Blick ruhte auf ihm, leise sagte sie jedoch. „Danke Dominus, das ich meinen Namen weiter tragen darf.“
Als er näher kam und sie auch noch ohne jede Vorwarnung berührte, musste sie all ihre Instinkte unterdrücken. So wich sie nicht zurück und machte auch sonst keine Anstalten sich zu wehren.
Ihr Blick bliebt weiter wie er war leere und ausdruckslos. Er würde bei den offensichtlichen Narben feststellen, das sie verheilt gut verheilt waren, so weit das in der zurückliegenden Zeit eben möglich war. An der Hüfte würde er einen festen Verband ertasten, der aber eigentlich nur noch eine Alibifunktion hatte, Varia daran zu erinnern, es nicht zu übertreiben. Selbst diese Verletzung war so gut wie ausgeheilt und machte keine Probleme mehr.Für Varia war das hier dennoch gerade wie ein Tanz auf einem Feuer, sie wusste ja immer noch nicht was er genau erwartete, wie sie sich verhalten sollte. Unauffällig und im Hintergrund hatten Hannah, Esther und Atermas ihr eingebläut, aber he der stand direkt vor ihr und fasst sie an. In Luft konnte sie sich nun wirklich nicht auflösen. Ihr Blick wurde nun auch fragend, ja sie hatte mehr Fragen als Antworten, einzig das sie sein Leben beschützen sollte war ihr bekannt. Aber sie wusste werde ob er wirklich Feinde hatte oder ob es ein rein subjektives Sicherheitsbedürfnis war was er hatte.
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Man hatte Varia ausgerichtet, dass sie sich im Atrium einzufinden hatte. Commodus wollte mit seiner Schwester zu den Spielen. Auch hatte er ihr ausrichten lassen, wie sie sich kleiden sollte. Fehlte eigentlich nur noch das er ihr sagte wann und was sie zu essen hatte... wie ein unmündiges Kind.
'Du hast dir das selber eingebrockt!' schallte sie ihre aufkeimende Wut in Gedanken.
Wie also gefordert zurechtgemacht, die Haare hochgesteckt, damit man das Brandzeichen sehen konnte. Stand sie also hinteren Teil des Atriums.
Als Commodus sich endlich dazu bemühte, trat sie einen Schritt näher, wahrte aber den nötigen Abstand. Ihren Blick hielt sie gesenkt. „Salve Dominus.“ grüße sie ihn leise und wartete ansonsten still auf ein Zeichen, dass es los ging. -
Nein die Antwort half Varia nicht wirklich weiter, eigentlich war sie nun genau so schlau wie zuvor. Sie würde also ihre Erfahrungen mit Commodus wohl oder übel selber machen müssen.
Das letzte an was sie sich erinnern konnte, also vor dem Kampf, war das er von ihr gefordert hat vor ihm zu knien und einen neuen Namen als den ihren anzuerkennen.
Varia schaute zu Esther. „Bevor es zu all dem kam, wollte er, dass ich vor ihm knie und auf den Namen Globosia höre.“ Sie seufzte leise. „Also wird mein Name wohl in Zukunft Globosia lauten.“
Ein unendliche Traurigkeit lag in ihrem Blick. „Ich denke wenn er drauf bestehst, werde ihr mich wohl in Zukunft so nennen, damit ich mich an den Namen gewöhne.“ -
Es sagte nichts zu ihren Worten, Varia wusste warum, irgendwann würden sie wohl ein sehr langes Gespräch führen müssen. Aber hie rund jetzt wollten sie das wohl beide nicht also gingen sie weiter zum Balneum.
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Zappelnd und lachend hing Varia auf Irvis starken Armen. Oh ja der Riese hatte Kraft, aber er wusste sie genau zu dosieren. Mit einem >Platsch< landete Varia im Becken mit dem kalten Wasser.
Sie tauschte pustend wieder auf. Na warte du Schuft, ihre Augen glitzerten frech und belustigt, schon ergriff sie ihn an der Tunika. Ihre Füße stemmten sich gegen den Beckenrand, so das Irvin neben ihr im Wasser landete.
„Du brauchst auch dringend eine Wäsche, nach Veilchen riechst du auch nicht gerade.“ sagte sie lachend zu ihm und streckte ihm die Zunge raus.
Schon entledigte sich Varia der nassen Klamotten, die achtlos aus dem Becken geworfen wurden.
„Abschrubben oh ja. Hier kannst du anfangen.“ Varia warf ihm einen Schwamm zu und drehte sich mit dem Rücken zu Irvin.
Varia hatte kein Problem mit dem Nackt sein, weswegen sie sich auch keine Gedanken machte ob Irvin dies hatte, oder wie sie ohne Kleidung in ihr Zimmer kommen würde, denn diese lag ja pisch nass vor dem Beckenrand. -
Varia sah seinen Blick und instinktiv strich sie über ihre linke Wange (die beiden Schreiber sind sich einig es muss die linke sein, den Commodus hat ja mit rechts zugehauen ;)). Sie wusste genau was Irvin dachte. Sagte aber zunächst nicht dazu. Varia selber war ja froh, dass sie sich inzwischen so gut verstanden, das sie jemanden hatte mit dem sie üben konnte, ohne Angst haben zu müssen ihr Gegenüber kaputt zu machen.
Mit dem Angriff hatte sie wahrlich nicht gerechnet, doch das wochenlange Training hatte ihre Instinkte geschult. Blitzschnell griff sie nach der Hand die ihre Schulter gepackt hatte, ein richtig angesetzter Griff, ein gekonnte Drehung und schon zwang sie mit relativ wenig Kraftaufwand Irvin in die Knie.
Mit einem kecken Lächeln auf den Lippen verpasste sie ihm einen Schubser, so das er umfallen musste. Blitzschnell war sie dann über ihm.
„So so du hast also noch nicht genug für heute?“ neckte sie ihn und knuffte Irvin sanft mit der Faust auf die Schulter. Ja man konnte fast denken, das hier zwei Kinder miteinander tollten.
Varia stand auf und reichte Irvin die Hand. Sie wusste wohl, dass er seine Kraft drosselte, dass er nicht wirklich Ernst machte und sie wusste auch woran es lag.
„Irvin, ich bin nicht zerbrechlich und mir geht es wirklich wieder gut, bitte halte dich nicht mehr zurück.“ Sagte sie während sie ihm auf die Füße half. „Ich weiß ja das mich alle hier in Watte packen, weil sie denken dass dies für mich ein so schlimmes Erlebnis war. Aber Irvin, ich glaube ihr alle habt mehr ein Problem damit als ich.“ Varia schlug den Weg zum Balneum ein, als sie weiter sprach. „Er hatte das Recht dazu, nicht weil er Römer ist, er hatte und hat das Recht mit mir zu tun was er will, weil ich ihm Gehorsam schwören musste. Er wollte mich bestrafen, weil ich aufbegehrt habe, ich glaube er hatte sogar etwas Angst vor mir, wenn ich fit gewesen wäre, hätte er auch allen Grund dazu gehabt, so aber... Er war wütend und ich denke auch verletzt, weil er es einfach nicht gewohnt war, dass es jemand wagt...“ Varia zuckte mit den Schultern. „.. er wird schon seine Gründe gehabt haben. Atermas hat mir ja auch erklärt, dass das Brandzeichen mich daran erinnern soll, dass ich seine Sklavin bin, dass ich nie wieder aufbegehre. Aber Irvin, ein Brandzeichen brauche ich dafür nicht, ich glaube aber, dass er das braucht um die Sicherheit zu haben... Er wollte es so, damit ist es halt so und wenn er es mir hätte ins Gesicht brennen lassen, wäre es halt so gewesen. Wenn er morgen beschließt, dass er mich doch zu meinen Ahnen schicken will, dann Irvin werde ich ihm das Messer dafür reichen, damit er es zu Ende bringen kann.“ Ja Varia war mit der Situation inzwischen vollkommen im Reinen. Sie hatte es akzeptiert und sich damit abgefunden. So war es nun auch sie, die Irvin anlächelte sich bei ihm unterhakte und fröhlich zu ihm sagte. „Und nun genug der trüben Gedanken, ich will jetzt ins Wasser um mich wieder vorzeigbar zu machen.“ -
Die Tage zogen ins Land, Varia ging es immer besser. Ihre Wunden heilten, ihre Rippen waren inzwischen fast vollständig verheilt. Sie fing an sich zu langweilen. Meist verbrachte sie ja den ganzen Tag auf ihrem Zimmer, alle behandelten sie wie eine zerbrechliche Puppe, man gab ihr keine Aufgabe. Auch Commodus schien keine Verwendung für sie zu haben, zumindest nahm er sie nicht mit.
Sie hatte ungewöhnlich viele Gespräche geführt in den letzten Tagen und Wochen. Auch Irvin hatte sie erklären müssen, warum sie ihren Widerstand aufgegeben hatte, warum sie bereit war Commodus zu beschützen, ihm zu gehorchen. Erst hatte Irvin sie für verrückt erklärt, aber nach und nach hatte er wohl verstanden, dass Varia sich dem Willen ihrer Göttin beugte.
Das Varia mit ihrer Göttin haderte, das sie sie fast schon anflehte ihr zu sagen, warum sie so bestraft wurde, warum ihr diese Prüfung auferlegt wurde... aber sie bekam natürlich keine Antwort. Götter blieben ja eigentlich immer stumm. Varia fragte sich in letzter Zeit immer öfter, ob die Götter überhaupt existierten.
Vor einer Weile hatte sie Irvin gebeten ihr zu helfen, mit ihr zu trainieren. Nicht nur dass die Zwangspause sie ganz schön zurück geworfen hatte, nein ihre neue Aufgabe, falls Commodus sie noch haben wollte, als Leibwächter, war ja so gänzlich anders als das was sie bisher getan hatte. Auf dem Schlachtfeld war es klar wer der Feind ist. Dort wusste sie gegen wen sie ihre Waffen richten musste. Aber hier? In den Gassen Roms? Wie sollte sie erkennen, wer der Feind ist, sie musste also ihren Blick ihre Wahrnehmung schulen, sie musste schließlich rechtzeitig erkennen falls Gefahr droht und nicht erst wenn es zu spät ist.
Irvin und sie, dass klappte gut zusammen, selbst wenn sie einfach nur durch das Haus lief, konnte es sein, das Irvin plötzlich hinter ein Säule vorschoss und angriff. Varia musste also immer auf alles achten. Im Gegenzug brachte sie Irvin einiges bei unter anderem, wie man sie ohne Waffen verteidigen konnte, wie man mit bloßen Händen töten konnte... Nach einer solchen Trainingseinheit, schlenderten die beiden gerade von Varias Raum in Richtung Balneum... -
Varia ging voraus in Richtung des Gartens.
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Varia war voraus gegangen. Langsam und bedächtig wirkten ihre Schritte. Sie spürte die Sonne auf ihrer Haut, die Wärme der Strahlen legten sich wie ein sanfte Decke auf ihrer Haut. Sie schloss die Augen und drehte ihr Gesicht in Richtung Sonne und lies sich von ihr streicheln.
Sie blickte zu Esther, ihre Augen begannen wieder ein bisschen zu leuchten. Nun konnte wohl Esther auch sehen, dass Varia, die Varia, die sie bisher kannte, nicht ganz verschwunden war.Auf einer der kleinen Bänke ließ sie sich nieder. „Ich werde wohl lernen müssen, mein große Klappe im Zaum zu halten. Nicht das du immer so viel Arbeit mit mir hast.“ Sie lächelte und machte Scherze, dass erste mal seit jenem Vorfall, zeigte sich wieder ein Lächeln auf ihrem Gesicht. Jetzt konnte man wohl auch erkennen, wie jung sie eigentlich noch war.
„Esther ich bin dir wirklich dankbar. Ich weiß nicht, wie ich das jemals wieder gut machen kann.“ Auf jeden Fall hatte Esther ein Stein bei ihr im Brett und Esther hatte in Varia nun ein absolut treue Freundin.
Aber Varia brannte noch eine Frage auf der Seele.
„Du kennst Commodus doch etwas? Sag mir was du von ihm weißt, ich weiß doch nicht wie ich mich verhalten soll. Gehorsam verlangt er. Aber wie zeige ich ihm das?“ -
Varia nickt ob der Worte von Atermas. Aber er hatte unrecht, zwar hatte Commodus wie er sagte sie nicht geschändet, aber bezwungen hatte er sie und zwar vollkommen. Sie wusste nicht ob er es irgendwann verstehen würde. Sie musste es ja selber erst mal begreifen.
„Ich akzeptiere, das Urteil meiner Göttin.“ Sie würde wohl lernen damit zu leben.
Sie nickte Atermas zu als er den Raum verließ.Varia selber blieb noch etwas unsicher stehen, auch wenn er nicht im Haus war, so konnte es doch sein, dass es ihm nicht recht war.
Ja sie war wirklich unsicher, bisher hatte sie immer selbst über sich und ihr Leben bestimmen können. Sich unter zu ordnen, dass musste sie erst lernen, sie musste wohl lernen, dass richtig Maß zu finden.Vorsichtig waren ihre Schritte, als sie in Richtung Tür ging.
„Kommst du mit?“ fragte sie Esther, obwohl es wohl eher eine Bitte mit einem begleitenden flehenden Blick war.
Angst war es nicht, die sie hatte, es war Unsicherheit, weil sie nicht wusste wie sie sich nun genau verhalten sollte, was Commodus von ihr erwartete.
Ob Varus oder Vera da waren, war ihr egal, ihnen schuldete sie keine Gehorsam, ihr Gehorsam galt nur Commodus. -
Ja sie war anders. Zumindest ein Teil von ihr. Es hatte sich in den wenigen Momenten in Commodus Zimmer viel verändert. So viel, dass selbst Varia Tagelang gebraucht hatte, die ganze Tragweite zu verstehen.
Wie sollte sie es nun also Atermas erklären? Varia setzte sich auf ihr Bett und klopfte auf den freien Platz neben ihr.
Sie selbst Lehnte an der Wand und umarmte ihre angezogenen Knie.
„Er hat mich im Kampf besiegt.“ sagte sie, mit einem starren Blick auf die Wand.
Erst ein Blick auf das fragendes Gesicht ihres inzwischen väterlichen Freunde verriet ihr, dass sie wohl doch weiter ausholen müsste.
„Erinnerst du dich an meinen ersten Tag? Wo ich dir erklärt habe, das mir ein Schwur wichtig ist? Das ich einen solchen nie brechen würde? Glaub mir Atermas, ich war kurz davor es zu tun.“ Sie holte tief Luft. „er hat mich herausgefordert in dem er mich angegriffen hat. Ich habe den Kampf angenommen. Ja es war dumm. Ich weiß. Ich hätte wenigsten warten sollen, bis sich ganz wieder auf der Höhe bin. So hatte er mehr oder weniger leichtes Spiel, ein Volltreffer auf die gebrochenen Rippen reichte schon aus um mich zu Boden zu bringen.“ Varia schaute Atermas nun direkt an. „Es ist Sitte in meinem Volk, dass wenn wir von einem Mann gefordert werden und annehmen, dass wir wenn wir verlieren uns diesem ergeben. Mein leben Atermas, mein Leben und alles was ich kann gehört nun ihm.“ Das diese Sitte ganz anders gedacht war, dass man so den Frauen in ihrem Stamm einen Möglichkeit geben wollte, den Stamm zusammen mit einem Mann zu verlassen, ohne diesen zu verraten, ja dies tat hier nichts zur Sache, denn Varia war dumm genug gewesen, den Kampf anzunehmen.
Varia lächelte Esther, die wohl irgendwann in ihren Erklärung den Raum betreten hatte zu.
Sie stand auf und nahm Esther in den Arm. Ein leises geflüstertes. „Danke:“ und ein Kuss auf die Wange folgten. Esther würde schon wissen wofür, denn vielleicht war es genau ihre Anwesenheit, ihre Worte die sie zu Varia gesprochen hatte, die sie davon abgehalten hatten ins Totenreich zu wechseln.
„Meint ihr ich darf kurz in den Garten?“ fragte sie die beiden. Ja man merkte wohl deutlich, das Varia ob ihrer neuen Situation noch sehr unsicher war. -
Atermas hatte Varia so vorsichtig es nur eben ging in ihr Zimmer getragen. Hannah und Esther überschlugen sich fast. Sie hofften, das Shani folgen würde und sich um Varias Verletzungen kümmern würde.
Atermas strich ihr über den Kopf. „Mädchen was hast du nur getan?“ Vorsichtig wurde sie auf ihr Bett gelegt. Hannah wischte ihr das Blut aus dem Gesicht. Die beiden Frauen weinten leise vor sich hin, als sie sich über Varias Zustand klar wurden.
„Wird sie sterben?“ fragte Esther ängstlich ihre Schwester.
„Nein!“ antwortete Atermas. „Sie ist zäh, und wir werden es nicht zulassen.“ Seine Stimme war so bestimmend, aber er musste ja nicht nur die Frauen sondern auch sich selbst überzeugen.Varia selber schwebte mehrere Tage zwischen Leben und Tod. Alle waren sichtlich bemüht sie am Leben zu halten. Sie selbst würde sich wohl am liebsten aufgeben...
Nach drei oder vier Tagen schlug sie das erste Mal die Augen auf. Esther die gerade bei ihr saß bemerkte es.
„Varia?“ flüsterte sie. Sie bekam nur ein Stöhnen als Antwort.
Sie lebte also noch. Nicht mal jetzt hatte sich ihre Göttin erbarmt. Sie trank eine Schluck von dem Wasser welches Esther ihr anbot.Vorsichtig tastet Varia nun ihren Körper ab. Zumindest war noch alles dran, sie fühlte sich, als wäre eine Elefantenhorde über sie drüber gelatscht.
Jeden Tag wurde es etwas besser...
Nach ein paar Tagen stand sie auf, ging vorsichtig ein paar Schritte, jeden Tag ein bisschen mehr.
Ja Atermas hatte Recht behalten Varia war zäh. So kam er eines Morgens zu ihr, seine Mine war sorgenvoll, denn immer noch hatte Varia keinem gesagt was passiert war, also wusste er nicht, wie Varia reagieren würde.
„Commodus will, das du ein Brandzeichen erhältst.“ sagte er frei heraus, er hatte die Erfahrung gemacht, das bei Varia die direkte Art die beste war.Varia stand an „ihrer“ Wand und schaute gerade zum Fenster hinaus in dem Himmel, als Atermas ihr das nun verkündet.
Sie drehte sich zu ihm um. „Wenn Dominus Commodus das so will, dann tu was du tun musst.“
So führte er sie also in die Küche, das Eisen lag schon im Feuer. Er deutete ihr an auf dem Hocker Platz zu nehmen. Atermas wunderte sich zwar, das Varia es so widerstandslos hinnahm, sagte aber nicht dazu.
„In den Nacken Varia, Sklaven bekommen ihr Brandzeichen in den Nacken.“
Varia selbst bekam ein Stück Holz gereicht, Atermas musste nichts erklären.
Sie steckte ihre Haare hoch und das Stück Holz zwischen die Zähne. Ein kurzes Nicken in Atermas Richtung und ihre Hände krallten sich in den Stuhl.
Der Geruch nach verbranntem Fleisch zog durch die Küche, Atermas drückte das glühende Eisen nur so lange wie wirklich notwendig in Varias Fleisch.
Sofort danach legte ein ein kühlendes Tuch auf die Stelle.
„ES wird schon bald nicht mehr weh tun. Aber sag mir, warum bist du so anders?“ fragte er sie auf dem Weg zurück in ihr Zimmer... -
Als er ihr Kinn anhob, konnte er wohl gerade noch ihren Blick sehen. Sie war unsicher, unsicher was folgen würde, was er tun würde, wie sich ihr Leben, weiter gestalten würde, ob ihr Leben überhaupt weiter gehen würde. Sie hatte es nicht mehr in der Hand.. es lag ganz bei ihm.
Sie war sich nicht sicher ob sie es gut finden sollte, dass er ihren Schwur annahm, er ließ ihr auch keine Zeit darüber nachzudenken.
Eine angedeutet Nicken folgte, als er die Strafe erwähnte.
Was dann folgte ließ sie über sich ergehen... Ein paar der Schläge und Tritte bekam sie noch mit...
Im Stillen flehte sie ihre Göttin an sie von all dem zu erlösen... irgendwann erbarmte sie eine Ohnmacht ihrer, so dass sie nicht mitbekam, wer alles den Raum betrat, dass Commodus sie fast umbrachte, das Atermas sie in ihr Zimmer brachte.... -
Sie wollte dem nun sitzenden Commodus gerade einen wirklichen Schlag versetzen, der ihn wohl in das Reich der Träume geschickt hätte, als es ihr vorkam, als wäre sie mit aller Gewalt von einem Fels getroffen worden.
Dieser Treffer raubte ihr nicht nur die Luft zum Atmen... ihren Augen waren weit aufgerissen fast schon erschrocken, als ihr Blick Commodus traf. Er hatte sie geschlagen, im Kampf geschlagen?Varia konnte sich nicht mehr auf den Beinen halten, die nun fehlende Luft und der stechende Schmerz führten dazu, das sie fast schon lautlos auf den Boden sackte.
Sie lag am Boden das nicht und ihre Welt in Trümmern. 'NEIN!' das konnte das durfte nicht sein, und doch war es gerade passiert. Wie war das möglich? Es war so wie der Alte in der Schule gesagt hatte, ihre Impulsivität hatte ihr das Genick gebrochen. Warum hatte sie sich nicht unter Kontrolle gehabt, warum hatte sie sich auf den Kampf eingelassen, warum die „Herausforderung“ angenommen? Nun war es passiert sie musste sich ihm … 'NEIN!' das konnte nicht wirklich passiert sein. Ihre Gedanken überschlugen sich förmlich.
'Du musst das nicht tun, er kennt doch unsere Gebräuche gar nicht.'
'Doch du musst es tun! Du hast einen Schwur geleistet, dein Volk und seine Gebräuche zu schützen, also kannst du dir nicht aussuchen welche dir gefallen und welche nicht.'
'Aber so war das doch nie gedacht, die Situation ist doch ein völlig andere.'
'Steh zu deinem Wort, steh zu dem was du bist, tust du es nicht, was bist du denn dann?'
'Was bin ich denn wenn ich es tue?'
'Du bist feige und verlogen wenn du es nicht tust. Außerdem ist es der Wille der Göttin, akzeptiere es'In Varias Kopf spielte sich mehr als nur ein Kampf ab. Langsam versuchte sie aufzustehen, der Kampf der in ihrem inneren tobe war ihr deutlich anzusehen. Sie war verwirrt und das erste mal in ihrem Leben wusste sie nicht was sie tun sollte, wusste nicht was richtig und was falsch war.
Was sie wusste, das hier und jetzt eine Entscheidung getroffen wurde, und nur sie konnte diese treffen.
Hitzig war die Diskussion in ihren Kopf, das Für und das Wider schenkten sich nichts.Sie stand wieder mühsam, aber sie stand wieder auf ihren Füßen, noch hielt sie ihren Blick gesenkt. Ihr Körper strafte sich und sie hob den Blick und schaute Commodus an.
Anders als jedoch vorher lag in ihrem Blick, kein Hass, keine Wut... Entschlossenheit war es die in ihrem Blick lag.Sie war ruhig, erstaunlich ruhig... sie hatte ihre Entscheidung getroffen.
Einen Schritt ging sie auf Commodus zu, bevor er jedoch irgendwie reagieren konnte, kniete sie Varia, in der Art der Krieger, mit einem gebeugten Knie vor ihm nieder.
Mit ruhiger aber fester Stimme sprach sie in ihrer Muttersprache (griechisch). „So wie es die Sitte meines Volkes verlangt, beuge ich Varia, Tochter der Antiope, mich dem Willen meiner Göttin. Mein Schwert und mein Leben gehören von nun an dir.“
Nach diesen Worten, senkte sich ihr Blick... -
Nein sie sah es nicht kommen, aber er kam auch nur dazu ihre Haare zu packen und sie herumzureiten. Nur einen ganz kurzen Moment zögerte sie, aber dann nahm sie die „-Herausforderung“ an. Er wollte kämpfen? Konnte er haben. Sie dachte nicht über mögliche Konsequenzen nach. Eigentlich konnte man sagen, dass ihr Verstand aussetzte und die nur noch rein impulsiv reagierte.
Ihr linker Arm schoss nach oben und so traf ihre Faust ihn von unten am Kinn. Leider wohl nicht stark genug, denn sie war ja Rechtshänder, aber durch die Verletzung war sie zu stark eingeschränkt, sie konnte, den rechten Arm nicht einsetzen, auch ihre Bewegungen waren nicht so schnell wie üblich, denn jede noch so kleine Drehung tat höllisch weh, sie versuchte da beiseite zu schieben, was ihr vorerst mehr oder minder gelang.
Ihren Augen funkelten mehr als nur böse... -
Zitat
Original von Varia
.....Varia selbst sah keinen Grund mehr weiter hier zu verweilen, drehte sich um, und war im Begriff das Zimmer zu verlassen.
Varia war in Gedanken, sie war völlig in ihrer Gedankenwelt versunken. Wo sie war hatte sie vollkommen ausgeblendet. Mit dem Kopf war sie gerade bei den Ereignissen der letzten Monate, ihre Gefangenschaft, die Gladiatoren schulen, und vor allem bei den Ereignissen des letzten Tages.
Warum musste das ihr passieren? Warum ausgerechnet ihr? Was hatte sie ihrer Göttin denn getan, dass sie so geprüft wurde?
Ihre Bewegungen waren eher langsam, denn die Rippen schmerzten und schränkten ihre Bewegungen ein.
Aber das war wohl eher ihr kleinstes Problem, eins welches sie im Moment auch nicht wahrnahm.
Ihre Gedanken, ihre Gefühle, ihre Wut, ihr Zorn waren es die Varia gerade beherrschten. Völlig vergessen war die Welt um sie herum.
Vergessen war der Römer, vergessen, dass sie hier in seinem Haus, in seinem Zimmer war. Vergessen was er eben von ihr verlangt hatte..
Varia war wie ein zu volles Fass mit Wasser, jeder noch so kleines Tropfen würde es wohl zum überlaufen birngen.