Beiträge von Varia

    Der Kampf selber wurde nun ja fast schon langweilig...


    Varia die den Kampf nur nebenher beobachtet, fing den Blick von Commodus auf. Sein Blick war forschend fragend... oder er wollte sich nur vergewissern ob sie noch da war.


    Oder vielleicht wollte er etwas haben? Sollte sie einfach warten oder … ach man es war schon ein Kreuz, wenn man Rätselraten musste.. aber woher soll auch ausgerechnet sie wissen, wie ein Mann tickt.


    Varia überbrückte also die Distanz die zwischen ihnen lag, und fragte leise, so dass es nur Commodus hören konnte. „Kann ich was für dich tun Dominus?“

    Dankend nicken nahm sie die Informationen auf. Aber auch wenn wohl nicht so viele da unten waren, würde es wohl dennoch, zumindest für Varia kein Spaziergang werden.
    Gerade Vera, wird wohl aufgrund ihrer Begeisterung kaum zu bremsen sein.
    „Pferde Dominus, die sind mein geringstes Problem, mit denen kann ich umgehen.“ Viel mehr erklärte sie dazu nicht, denn erstens ist davon auszugehen, das es ihn nicht interessierte und zweitens ging Varia einfach mal davon aus, dass es bekannt war, das Amazonen beritten, also nicht ganz ungeübt im Umgang mit Pferden waren.

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    Original von Helvetia Vera


    „ Erst huldigen wir dem Sieger und danach zu den Gespannen.“ Vera war sich sehr sicher, was ihre Wahl betraf. „ Welchem Rennstall hat sich denn unsere Familie verschrieben? Weißt du das zufällig? Sollten wir keinen haben, wie wäre es mit der Russata?“ Vera hatte ja keinen blassen Schimmer von Varus und seinen Ambitionen.


    Varia glaubt sich verhört zu haben. Die wollten was? Ja natürlich... zu den Gespannen.. mitten hinein ins Gewühl... klar für die beiden die TOTALE Entspannung... für Varia Stress pur. War ja auch ein Kinderspiel jemanden inmitten einer Menschenmenge zu beschützen, jemanden wäre ja vielleicht noch machbar, aber Hallo? Die waren zwei! Ja Varia rollte mit den Augen. Schon bissel blauäugig die Römer, einerseits Schiss vor Angreifern und legen sich einen CUSTOS CORPORIS zu, auf der anderen Seiten werfen sie sich mitten ins Getümmel, mit einem Gottvertrauen, was man schon als... recht naiv bezeichnen könnte. Aber was blieb ihr schon übrig, sie würde den beiden folgen und konnte nur hoffen, das alles gut ging.

    Varia hatte noch eine ganze Weile im Balneum gesessen. Irgendwie wusste sie nicht, was genau passiert war, sie spürte nur, dass sie einen Freund verloren hatte. Sie wollte noch etwas den Kopf frei bekommen, so ging sie in den Garten. Gerade noch sah sie wie Irvin sich über die Mauer schwang. Ein paar schnelle Schritte und sie war auch bei der Mauer und schwang sich nach oben. Gerade noch konnte sie sehen, wie Irvin hinter der nächsten Ecke verschwand.
    „Möge deine Göttermutter dich beschützen mein Freund.“ flüsterte sie. Auch wenn sie ihm noch so gern folge würde, sie konnte nicht.
    Tränen waren es, die ihr nun über die Wange liefen Irvin... er war doch ihr Freund gewesen, sie hatte ihm vertraut... er war ihr Vertrauter … ihr Halt.
    Sie setzte sich auf die Mauer, ihr Blick ging ins Leere....

    Varia musste ob des breiten Grinsens nun lachen, bereute das jedoch sofort.


    „Esther... verdammt bring mich nicht zum lachen.“ sagte sie aber mit einem Lächeln auf den Lippen. „Und ich nehme es ihr nicht übel, er dann wenn ich herumlaufe wie ein Weinfass, dann rühre ich nichts mehr an.... manchmal glaub ich deine Schwester will mich mästen.“ Varia wandt sich der Treppe zu. „Danke Esther, den Rest schaff ich allein, ich habe dich lang genug von deiner Arbeit abgehalten... ich weiß doch dass du dir viel zu viel Zeit für mich nimmst und bis spät in die Nacht arbeitest deswegen. Bitte, du musst dich auch mal ausruhen.. ja.. versprichst du mir das?“

    Varia war Esther wirklich dankbar, nicht nur das die Gute sie wieder auf die Beine gebracht hatte, nein sie wusste auch immer was genau das Richtig war. Natürlich würde Varia nicht wollen, das die anderen sahen wie schwach sie gerade war, aber auch wenn sie gerade nicht gestützt wurde, würde es doch ein Blinder mit dem Krückstock sehen. Sie hatte die Geschwindigkeit einer 100jährigen, langsam, bedächtig waren ihre Schritte, ab und an musste sie sogar eine Pause einlegen. Varia wusste genau, dass niemand sie dafür auslachen würde, aber es störte sie und zwar gewaltig.


    Dennoch musste Varia bei den Worten von Esther lächeln, ja die Gute versuchte immer das positive zu sehen, für sie war das Glas eben immer halb voll...
    „Wir werden es sehen...“ Unsicherheit war es, die in ihrer Stimmen mitschwang. „Meinst du deine Schwester ist böse, wenn ich auf meinem Zimmer esse?“ Es gab zwei Gründe warum Varia lieber auf ihrem Zimmer essen wollte. Zum einen brauchte sie wirklich Ruhe, denn dieser kleine Ausflug hatte sie mehr Kraft gekostet, als sie sich wohl selber eingestehen würde und zweitens konnte sie auf ihrem Zimmer selbst bestimmen wie viel sie aß, ohne das Hannah ihr immer noch einen Bissen und noch einen unter schob.


    Der kleine Dieb Serulus, war bestimmt schon kugelrund, denn Hannah sorgte dafür das vari eigentlich immer zu viel zu essen hatte. Der Kleine Dieb war also mehr oder weniger Dauergast bei Varia um etwas abzustauben...

    Varia verfolgte das rennen unten im Oval, aber im Gegensatz zu den meisten hier hatte sie keinen Blick für die Wagenlenker, nein die Pferde waren es, die ihre Aufmerksamkeit erregte.
    Es waren wirklich schöne Tiere dabei. Pferde ja Pferde, welche Amazone kannte sie nicht damit aus, Varia hatte ja praktisch auf dem Rücken eine Pferdes gelebt, wenn sie unterwegs waren. Auf ihr treues Tier hatte sie sich immer verlassen können.
    Einige der Tiere waren vielversprechend, jedoch schienen einige Wagenlenker die Kraft der Tiere nicht beherrschen und somit nicht in Geschwindigkeit umsetzen zu können...
    Varia fand es eine Verschwendung... Wagenrennen, sollte sie doch lieber Reiter auf die Pferde setzen und diese dann in einem Rennen... So was, ja da hätte sie wohl Freude dran gehabt, aber Wagenrennen?
    Sie bewunderte einfach weiterhin die Pferde, die die pure Kraft ausstrahlten... Bei der Göttin, dieser Sotion sollte die Pferd doch einfach laufen lassen... ihnen Leine geben, dann würde sie den vor ihm liegenden schon noch einholen.
    Varia schüttelte den Kopf, nicht so fest anziehen, das bremst doch nur …. ja wenn sie könnte würde sie ihm das jetzt auch zubrüllen, so aber bleiben es nur Gedanken.

    Varia erhob sich langsam, da sie ja noch nicht wieder so richtig auf dem Posten war, wollte sie es auch nicht gleich übertreiben. Deswegen wäre es wohl besser, wenn sie den Rückweg in ihr Zimmer langsam in Angriff nehmen würde. Ihre Bewegungen waren zwar schon wieder flüssig, jedoch noch nicht so gewohnt sicher und schnell wie vor jenem Vorfall. Sie war wegen einiger Verletzungen immer noch eingeschränkt.
    „Esther ich glaube, wir sollten langsam wieder rein gehen. Für Heute sollte es reichen...“ So ging sie also und Richtung des Hause und hoffte Esther würde ihr folgen...

    Varia kam nicht umhin, das Gespräch der beiden Frauen zu verfolgen und musste unweigerlich grinsen, ja die kleine unschuldige Vera, war gar nicht so unschuldig, wie ihr Bruder es vielleicht gern hätte. Varia konnte sie schon bildlich vorstellen, wie Vera die eingeölter Körper der Gladiatoren betrachtet und vielleicht sie sogar berührte? Commodus würde bestimmt... einem Herzinfarkt erliegen.
    Commodus unterdes unterhielt sich mit dem Jungen... Wirklich interessant war das ja nicht. Römer halt, reden um zu reden, aber wirklich was sagen taten sie nicht.
    So kam Varia nicht umhin, dass sich ihre Aufmerksamkeit doch auf die Arena lenkte. Oh ja sie kannte das Gefühl, es war so wie der Alte es ihr prophezeit hatte. Man vergaß alles um sich herum, man hörte sein eigenes Blut in den Ohren rauschen, ja man verfiel förmlich dem Geiste der Arena.
    Jetzt mit den Anfeuerungsrufen der Massen hier konnte sie sich auch vorstellen, wie sich die Kämpfer dort unten fühlten.
    Dennoch nach einer Weile des Zusehens, befand sie den Kampf für langweilig. Ihre Arme hatte sie inzwischen vor dem Oberkörper verschränkt und ihr Blick drückte die Langeweile auch aus.

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    Original von Marcus Helvetius Commodus
    Commodus nahm das Restgeld von Varia wieder entgegen und als er die Honigkuchen sah nickte er zustimmend Varia zu.
    Er mochte Honig sehr gerne und Vera zeigte ja quasi sofort das sie ebenso befand.
    Er wusste gar nicht ob Varia auch Honigkuchen mochte aber auch als kleines Zeichen der Anerkennung für ihren Sinneswandel und dergleichen brach er seinen einen in zwei Teile und gab Varia eine der beiden Hälften.


    Das freundliche Danke von Vera und das überglückliche Lächeln quittierte sie mit einem freundlichen Nicken in Richtung der „Kleinen“.
    Sie musste sich schon ein grinsen verkneifen, als Vera zunächst den Honigkuchen spielerisch vor ihrem Bruder versteckte und ihm vollmundig erklärte, dass er nichts abbekäm.
    Das Wasser nahm sie dem Händler dankend ab, was sie aber wirklich verwirrte, war das Commodus! Seinen, nun doch von Vera erstanden, Honigkuchen teilte um ihr ein Stück davon zu geben.
    Jahrhunderte später würde man sagen sie guckte wie ein Auto, so oder so ähnlich musste ihr Gesichtsausdruck auf jeden Fall gerade aussehen.
    Unsicher drehte sie das süße Teilchen hin und her, schaute immer wieder zwischen dem Teil und Commodus hin und her. Schließlich besann sie sich jedoch und brachte wenigstens ein, wohl möglich gestammelt wirkendes „Danke Dominus“ heraus.


    Zum Glück verweilte seine Aufmerksamkeit nicht länger auf ihr, so das Varia sich auch wieder in den Griff bekam. Sie trank das Wasser und naschte immer mal wieder von dem Kuchen.

    Varia hatte es schon geahnt, als Vera die Bitte geäußert hatte. Sie wie man ihr im Haus erzählt hatte, konnte Commodus seiner kleinen Schwester nichts abschlagen.
    Und natürlich kam es so. Ehe sie sich versah, hatte sie ein paar Geldstücke in der Hand, ihre Faust schloss sich um die Geldstücke.
    Ein Nicken in Commodus Richtung. „Natürlich Dominus.“ Ein Lächeln zu Vera und schon verschwand Varia in der Katakomben. Bei Hereingehen hatte sie gesehen, dass sich dort einige Händler aufgebaut hatten.


    So machte sie sich also auf den Weg. Schnell war ein Händler gefunden, der die gewünschten Tücher anbot. 3 Sesterzen wollte der haben? Varia schaute finster, was für ein Wucher. Es wurde eine recht hitzige Diskussion. Schlussendlich, das lag wohl an Varias Überzeugungskraft, ergatterte sie das Tuch für 1 Sesterze.


    Auf dem Rückweg kam sie ein einem Stand mit Süßigkeiten vorbei, sie wusste das Vera regelrecht vernarrt in jene war. Also beschloss sie kurzerhand, der kleinen Helvetia eine Freude zu machen und erstand 4 kleinere Honigkuchen für eine weitere Sesterze.


    Sie drängelte sich durch das Gewühl, verschaffte sich wenn es notwendig war auch mit etwas Körpereinsatz frei Bahn und war nach einer ganzen Weile wieder neben den Beiden.


    Das Tuch und die Honigkuchen reichte sie Vera und Commodus bekam mit einem knappen „Dominus.“ das Restgeld in die Hand gedrückt. Er würde bei zählen feststellen, das 2 Sesterzen ausgegeben wurden.


    Varia indes nahm wieder schweigend ihren alten Platz ein.

    Dankend nahm sie den gefüllten Wasserbecher entgegen. Es schien so, als habe Vera das gehörte verstanden, zumindest gab es wohl diesbezüglich keine Frage mehr. Varia's Hände zitterten leicht, als sie den Becher zum Mund führte um vorsichtig in kleinen Schlucken aus diesem zu trinken.
    „Ja sie kümmern sich alle um mich.“ Zumindest war es so, dass jedes Mal wenn Varia die Augen aufschlug jemand da war und falls mal wirklich keiner da sein konnte, wurde gefühlte 100 Mal nachgefragt ob man sie wirklich allein lassen könnte. „Ich musste Esther schon förmlich nötigen, dass sie auch mal rausgeht. Ich glaube sie hat Angst, ich tue mir was an oder so.“ Wieder machte Varia eine Pause. Inzwischen musste sie den Becher schon mit zwei Händen festhalten, damit er ihr nicht zu Boden fiel. „Aber diese Sorge ist unbegründet. Auch wenn ich es gern würde, liegt das ja nicht mehr in meiner Hand. Meine Göttin hat ja was anderes entschieden.“ Varias Stimme wurde immer leiser, der leere Becher glitt ihr aus den Händen. Das Reden und Sitzen hatte sie enorm angestrengt, auch das sie nicht mal mehr in der Lage war einen Becher festzuhalten ging ihr ans Gemüt. „Ob ich aber wieder auf die Beine komme, liegt wohl auch bei meiner Gö....“ Varia brach mitten im Satz ab, das Fieber das ihren Körper ergriffen hatte, schien wieder gestiegen zu sein, sie dämmert einfach im Sitzen weg....

    Eine ganze Litanei von Fragen prasselte auf Varia ein. Ja wie und warum... auf ihren Kommentar hin, das sie von einer Amazone mehr erwartete hätte, musste Varia sogar lächeln, obwohl der Versuche wohl eher einer Grimasse glich. 'Ich auch.' würde sie ihr am liebsten antworten.
    Aber der Reihe nach. Varia sammelte sich kurz und versuchte den Schwall von Fragen in ihrem Kopf zu ordnen und sich an die Geschehnisse zu erinnern.
    Langsam stockend begann sie zu erzählen.
    „Nun ich glaube wir haben, wir hatten gänzlich unterschiedliche Ansichten. Das gefiel deinem Bruder nicht. Als er schlussendlich verlangte ich solle vor ihm knien und einen anderen Namen - Globosia - annehmen und akzeptiere, andernfalls würde er mich töten und mein Volk auslöschen, nun ja das fand ich lächerlich...? Und ich wollte seinen Raum verlassen. Er kam von hinten, riss mich an den Haaren herum – gut vielleicht war es in seinen Augen keine Herausforderung, aber in meinen. Ich habe diese dummerweise angenommen, trotz der Verletzung - mehrfach gebrochenen Rippen - die ich mir am letzten Tag der Gladiatorenschule zugezogen habe. So konnte ich nur mit Links und auch nicht mit voller Kraft zuschlagen. Das erklärt dann auch, warum er nur eine aufgeplatzte Lippe hat. Im Vollbesitz meiner Kräfte – du solltest den Götter dafür danken, das ich das nicht war – hättest du wohl nun keinen Bruder mehr.“
    Sie machte eine kurze Pause das nun folgende stand für sie zwar unumstößlich fest, aber sie musste damit selber erst mal ins Reine kommen.
    „Nun dein Bruder hat es geschafft, genau auf eben jene Rippen einen Treffer zu setzen. Ich bekam keine Luft mehr und ging in die Knie, nein ich ging gänzlich zu Boden. Also habe ich den Kampf verloren. Es ist Sitte bei uns, dass wenn eine Beschützerin die direkte Herausforderung eines Mannes zum Kampf annimmt, und unterlegen ist... „ Varia machte ein kurze Pause. „Sie sich diesem beugen muss. Ich habe deinem Bruder also geschworen, dass mein Leben und mein Schwert von nun an ihm gehören. Ich habe mich also dem Willen meiner Göttin gebeugt.“
    Varia schaute Vera nun direkt an. „Das beantwortet wohl auch deine letzte Frage. Ich werde von nun an nur noch angreifen, meine Waffe oder meine Fäuste erheben, wenn dein Bruder es so will. Dein Bruder und nur dein Bruder ist es, dem ich gehorche, mich unterwerfe und beuge... Das war auch der Grund, warum ich mich gegen seine Strafe nicht gewehrt habe. Es war sein Wille, mich zu strafen, also habe ich mich dem gebeugt – nicht die Arme, die Hände oder sonst irgendwelche Schutzhaltungen angenommen – mein Leben – nein die ganze Amazone ist es über die deinem Bruder nun gebietet.“
    Varia lehnte ihren Kopf wieder an die Wand, das viele reden war wirklich anstrengend. Nun schon wieder deutlich leiser fragte sie. „Vera würdest du mir bitte etwas Wasser aus dem Krug geben?“ Der Krug und der Becher standen zwar direkt neben Varia's Bett, für sie war beides jedoch gerade schier unerreichbar.

    Varia lehnt sich an die Wand, ja so konnte sie zumindest einen Moment sitzen, langsam fast wie in Zeitlupe zog sie die Beine an und legte ihre Hände auf den Knien ab. Ja mit mehr oder weniger hatte die kleine hier wohl den berühmten Nagel auf den Kopf getroffen. Nur langsam drangen die Worte.. die Frage in ihre Gedanken... sie hatte was? NEIN! Allein der Gedanke veranlasste ihren Körper unbewusst dazu sich anzuspannen, was sie aber sofort bereute. Wiedereinmal schloss sie ihre Augen, ihre Atmung war kaum wahrnehmbar, denn sie versuchte flach zu atmen. Man könnte wohl fast meinen, das Varia genau in diesem Moment beschlossen hatte doch den Weg ins Elysium zu gehen.
    Nach einer ganzen Weile schlug sie die Augen wieder auf. Ihre Stimme war leise, man musste schon genau hinhören.
    „Ich habe ihn nicht angegriffen. Ich habe mich nur verteidigt... die Herausforderung angenommen.“
    So langsam kamen auch die Erinnerungen wieder. Der kurze Kampf – der Schwur – die Schläge und Tritte, also jene die sie noch mitbekommen hatte, dass Commodus noch eine ganze Weile weiter zu getreten hatte, hatte sie ja zum Glück gar nicht mehr mitbekommen. „Ich hätte es besser gelassen, oder?“ Ihr Sarkasmus, wenn auch angeschlagen überlebt.

    Varia lag auf ihren Bett und starrte Löcher in die Luft. Jeder Knochen, jeder Muskel in ihrem Körper tat weh.
    Ihr Anblick musste für jemanden, der so was nicht gewohnt war fürchterlich sein. Der Teil ihres Körpers, den man sehen konnte, war übersät von Blutergüssen, die inzwischen schon eine tief violette Farbe angenommen hatten.
    Die Schwellungen in ihrem Gesicht waren Dank der Pflege von Esther schon wieder zurückgegangen, so das nur die grünlich violette Farbe. Zu sehen war, deutlich jedoch konnte man die Wunde die der Siegelring, auf ihrer linken Gesichtshälfte hinterlassen hatte sehen. Man konnte jetzt schon erkennen, dass wohl eine Narbe zurückbleiben würde.
    Langsam drehte sie den Kopf in Richtung der Stimme.
    Vera? Was machte sie denn hier. Die Kleine wirkte irgendwie unsicher. Aber was wollte sie hier? Sie vielleicht anschauen.... Nein so war die Kleine nicht, zumindest hatte Varia sie bisher anders kennengelernt. Sie versuchte sich zu erheben, brach den Versuch jedoch unter einem Aufstöhnen ab.
    Aber nur um es erneut zu versuchen. Es musste schon bei zusehen weh tun, aber schließlich gelang es ihr sich wenigstens zu setze. Varia saß nun also aufrecht, ihre Augen blieben einen Moment geschlossen sie versuchte die Schmerzen auszublenden. Als sie die Augen öffnete konnte man es wohl nur zu deutlich sehen, das es ihr bescheiden ging.
    „Ich lebe noch.“ War ihr knapper Kommentar.

    Sie schaute zu Vera, als sie ihren Namen hörte. Was sagte sie da? Varia hob eine Augenbraue, bevor sie sich wieder auf ihre eigentliche Aufgabe konzertierte.
    Ab und zu riskierte sie doch eine Blick in die Arena, aber das dortige Geschehen erinnerte sie zu sehr an ihren letzten Tag in der Schule. Ihre Hände ballten sich zu Fäuste und unwillkürlich spannten sich ihre Muskeln bei der Erinnerung an.
    Sie versuchte sich zu beruhigen und ließ ihre Blicke lieber über die Zuschauer schweifen.

    Stumm mit einem traurigen Blick reichte sie Irvin seine Sachen.
    Irgendwas sagte ihr, dass das hier wohl von nun an zwischen ihnen stehen würde.
    „Bis später.“ sagte sie leise, als er das Balneum verließ, sie selber setzte sich noch auf eine der Steinbänke und lehnte sich an die Wand.
    Verdammt, warum war sie in solchen dingen auch so unbedarft, wenn sie es doch nur geahnt hätte... dann hätte sie eine solche Situation verhindern können... Aber nun war das Kind in den Brunnen gefallen.
    Ihr blieb nur zu hoffen, dass sie ihren germanischen freund nicht für immer verloren hatte.

    Der Weg zum Essen und wieder hier auf die Ränge war für Varia noch mal Anstrengend gewesen, um so erleichterter war sie, dass Vera und Commodus nun auf ihren Plätzen saßen.
    Wie schon zuvor bei Wagenrennen postierte sie sich so, dass sie alles im Blick hatte, wer sich den beiden näherte etc.
    Ihr Gesichtsausdruck war nichtssagend, aber ihr Blick war hellwach...
    Ebenso wie zuvor schon das Rennen interessierte es sie nicht, was in der Arena ablief. Das hier nun Gladiatorenkämpfe aufgeführt wurden, hatte sie aus den Gesprächen herausgehört.
    Aber aus verständlichen Gründen, ging ihr Interessen jemanden beim Kämpfen zuzusehen gen Null.

    Der Weg hier her verlief mehr oder weniger problemlos nur ein paar Bettler hatte sie unauffällig, so das die Beiden in der Sänfte es wohl möglich nicht mal mitbekommen haben, davon abgehalten, sich zu nähern. Sie hatte nicht wirklich Gewalt anwenden müssen, zu überrascht waren diese gewesen, von einer Frau gepackt worden zu sein, die mehr Kraft hatte, als sie wohl vermutet hatten.
    Nun da ihre „Schützlinge“ Platz genommen hatten, legte sich ihr Anspannung etwas. Hier war es übersichtlicher, so schnell würde hier wohl auch keiner angreifen. Sie Stand also in der Nähe, so das sie hören würde, wenn man sie anspricht, eingreifen konnte falls es nötig wäre, aber weit genug weg um die Privatfähre nicht zu stören.

    Wie schon vorher, verfolgte sie seine Ausführungen ganz genau. Natürlich gedachte sie nicht, ihn oder Vera bei jeder sich bietenden Gelegenheit anzutatschen, eher im Gegenteil wenn es sich vermeiden lassen würde wäre sie sogar dankbar, denn Varia verspürte nicht das geringste Bedürfnis einem von den Beiden auf die Pelle zu rücken.
    Sie würde wenn es denn dazu kommen sollte, sowie so erst versuchen, den potenziellen Angreifer von den beiden fern zu halten.
    Als er endete nickte sich und bestätige das Gehörte. „Ja Dominus, so wie du es wünschst.“


    Vera betrat das Atrium, das freundlich Nicken der jungen Helvetia erwiderte sie mit einem kurzen Nicken zog sich dann aber zwei Schritte zurück.


    Varia postierte sie neben der Sänfte und lief als es in Richtung des Circus ging schräg hinter dieser her.