Beiträge von Aulus Matinius Agrippa

    "Nun...", sagte Agrippa unschlüssig. "Ich bin tatsächlich nicht der Sohn eines Pontifex, und ich habe auch keine anderen Verwandte, die ein Priesteramt innehaben." Abgesehen von einem Onkel, der mal Discipulus gewesen war. Aber das war sicherlich nicht die Art von Qualifikation, von der der Aedituus sprach. Also ließ er das besser aus. Agrippa wusste jetzt auch nicht so recht, was er noch sagen sollte. 6000 Bewerber? Das war ja unvorstellbar.


    "Doch meine Familie hat stets die Götter geehrt. Mein Großvater ist ehemaliger Censor, und es ist ihm immer wichtig gewesen, den Göttern zu opfern. Ich denke, das hat stark zum Erfolg seiner Karriere beigetragen." Ob das wohl stimmte? Dass Agrippas Großvater so gut Opfer vollziehen konnte, dass ihm die Götter wohlgesinnt waren? Wer weiß, aber es könnte ja sein, dass etwas von seinem Können auf mich abgefärbt ist... vielleicht - in den Augen des Aedituus. Also wartete Agrippa gespannt auf die Reaktion seines Gegenübers.

    Der Tempelhüter nahm seine Arbeit anscheinend recht entspannt hin, wenn Agrippa die Körperhaltung seines Gegenübers richtig deutete. "Genau so ist es, ich würde die dei consentes bevorzugen. Am meisten würde mich der Dienst an Iuppiter interessieren", beantwortete er die Frage des Aedituus. "Was natürlich nicht heißen soll, dass ich die anderen Götter nicht zu ehren weiß...", fügte er noch einmal vorsichtshalber hinzu. Sicher ist sicher. Nicht, dass hier ein falsches Bild von mit entsteht!


    Sim-Off:

    :) MD?

    An der Regia angekommen sprach Agrippa sogleich den diensthabenden Ianitor an: "Salve! Ich möchte in den Dienst der Götter eintreten. An wen muss ich mich für eine Anstellung als Aedituus wenden?"


    Es gab Personen, die stiegen sofort als Priester in ein angesehenes Kollegium ein, aber dafür fehlten dem Matinier die Kontakte und die Erfahrung, obwohl das natürlich eine viel attraktivere Variante gewesen wäre. Andererseits, vielleicht beeindruckt es ja den ein oder anderen, wenn ich als frommer Römer ohne Hintergedanken über die eigene Karriere angefangen habe. Wer weiß...

    Salvete allseits!


    Ich spiele einen jungen, vielleicht etwas naiven Matinier, der soeben in Rom eingetroffen ist. Der politischen Karriere wegen. Mit der Hoffnung, zunächst im Cultus Deorum einen bedeutenden Posten zu erreichen und dann im Cursus Honorum einzusteigen.


    Daher suche ich einen Patron, mit dem ich auch regelmäßig schreiben kann.


    Wenn du also Zeit und Einfluss hast, freue ich mich über deine PN :]

    "Litatio!", rief Agrippa begeistert. Da war sein erstes größeres Opfer doch glatt gelaufen! Das Zeichen des Gottes war eindeutig: Mit den Eingeweiden des geopferten Lammes stimmte alles, es fehlte nichts. Der junge Matinier konnte sich also der Unterstützung Iuppiters sicher sein. Na, das war ja wirklich ein Trost - bisher hatte ja der baldige Beginn seiner politischen Karriere keine besonders guten Aussichten gehabt, weil sein Großvater aus irgendwelchen Gründen sich nicht in der Stadt befand. Aber gut, das Opfer war in jedem Falle ein Erfolg gewesen.


    Kessel wurden herangeschafft und die Einzelteile des geopferten Tieres wurden gekocht. Die lebensnotwendigen Organe, die vitalia, wurden daraufhin mit der mola salsa bestrichen und verbrannt - das war der für Iuppiter bestimmte Teil.


    Der Rest des gekochten Fleisches wurde in mehrere sportulae gefüllt. Jeder der Opferdiener - sowie der Aedituss des Tempels - bekam eines dieser kleinen Körbchen, und wurde daraufhin mit einem angemessenen Entgelt entlassen. Agrippa machte sich - ebenfalls mit einem Korb Fleisch - schließlich auf den Weg nach Hause, in die Casa Matinia.

    "Ich weiß, ich brauche Fürsprecher", stimmte Agrippa seiner Cousine zu. "Es ist wirklich schade, dass Großvater nicht in Rom ist. Das würde alles leichter machen." Und ja, er hatte fest damit gerechnet, seinen Großvater in Rom vorzufinden. Jetzt musste er ja geradezu von null anfangen und Kontakte knüpfen... andererseits, vielleicht reichte es ja aus, den Namen seines bekannten Vorfahren zu tragen?


    "Den Octaviern sollte ich wirklich mal einen Besuch abstatten. Aber ich habe nun wirklich keine Ahnung, wen ich um ein Patronat bitten sollte", sagte er.


    Agrippa musste lachen über die Weise, wie Musa Rom und Tarraco verglich. Das war wirklich typisch für sie. Doch er wusste natürlich auch, dass es dort angenehmer war zu leben. "Ich gebe zu, ich habe noch nicht viel von Roma mitbekommen, aber die Stadt ist wirklich riesig. Ich bin gespannt, wie es tagsüber aussieht!" Bestimmt genau so, wie Musa es beschrieben hatte - laut und stickig. "Ja, Tarraco ist eine schöne Stadt... kein Wunder, dass der Stammsitz unserer Gens sich dort befindet." Hierher kamen die Matinier nur, um Karriere zu machen.


    Sie setzten sich, und Agrippa blickte noch einmal zum klaren, ruhigen Sternenhimmel. "Nach Germania?", fragte er überrascht. Was wollte sie denn da? Mitten in der Wildnis!? "Welchen Verwandten möchtest du denn da besuchen? Bestimmt ein äußerst sehenswerter Verwandter, wenn du für ihn eine so lange Reise auf dich nimmst", fügte er in scherzhaftem Ton hinzu.

    Aufgeregt stand Matinius Agrippa vor dem Tempel des Iuppiter. Es war das erste Opfer, das er alleine vollzog, und dementsprechend war er auch sichtlich nervös und angespannt. Alle Vorkehrungen für das heutige Tagesereignis hatte er gestern schon getroffen – so hoffte er nun, dass ihm nach der Planung nun auch die Ausführung des Rituals (erfolgreich) gelingen würde.


    Am Waschbecken am Tempeleingang wusch sich Agrippa die Hände, und bedeckte seinen Kopf mit einer Falte seiner Toga. Dann schritt er auf das Kultbild des Göttervaters zu. Dann sprach er, mit nach oben gerichteteten Handflächen, zum obersten Gott:


    „Iuppiter, höchster Gott und König aller anderen Götter! Ich, Aulus Matinius Agrippa, Sohn des Marcus Matinius Metellus, möchte dir für deinen bisherigen Wohlwollen mir gegenüber danken. Ich bitte dich darum, mich auch in Zukunft zu unterstützen.“

    Mit einer Wende nach rechts beendete Agrippa die Ansprache; und streute etwas Weihrauch in die umherstehenden Feuerschalen. Wenig später erfüllte sich der Raum mit dem angenehmen Geruch. Jetzt war das eigentliche Opfer an der Reihe, und so stieg Agrippa die Treppe vor dem Tempel zum Altar hinab.


    Vor dem Altar stand (bzw. zappelte) ein weißes, geschmücktes Lamm, welches mit einem Seil dort festgehalten wurde. Ein Flötenspieler sorgte mit seiner Musik nun für eine angemessene Atmosphäre.


    Dem Lamm wurde der Schmuck abgenommen. Ein Opferdiener reichte Agrippa das culter, das Opfermesser, mit dem er dem Tier einmal von Kopf bis Schwanz über den Rücken strich. Es bewegte sich auf einmal nicht mehr, sondern stand ganz still da, doch der junge Matinier spürte die Anspannung des Lamms. Es war, als wüsste es bereits, dass das Unvermeidbare kurz bevorstand.


    Daraufhin sprach Agrippa das Opfergebet:


    „Iuppiter Optimus Maximus, oberster aller Götter und Herrscher des Himmels! Mit diesem Opfer möchte ich dir danken; dir danken für deine bisherige Unterstützung. Dank dir ist es mir gelungen, mich meinen Zielen zu nähern!


    Ich habe dich immer geehrt, und heute opfere ich dir – zum ersten Mal in meinem Leben – ein Lamm. Ich hoffe, es sagt dir zu, auch wenn es sich um ein eher kleines Opfer handelt.


    Ich bitte dich auch weiterhin um deine Unterstützung. Ich bitte dich vor allem um deine Unterstützung in Hinsicht auf meine politische Karriere, die ich bald zu beginnen gedenke.


    Um mich bei dir für die Erfüllung meiner Bitte zu bedanken, werde ich dir natürlich auch in der Zukunft regelmäßig Opfer darbringen!“


    Das würde eine teure Angelegenheit werden! Agrippa hatte ja jetzte schon einen großen Teil seiner Ersparnisse für dieses Opfer verbraucht… Aber er schweifte ab! Er durfte sich nicht ablenken lassen – das Opfer war noch nicht beendet:


    Er wandte sich nach rechts und beendete so auch das zweite Gebet. Der cultrarius blickte ihn an und fragte: „Agone?“


    „Age!“, rief Agrippa, und der Opferdiener durchschnitt dem Lamm die Kehle. Das Blut floss aus dem Tier heraus und wurde in Schalen gesammelt.


    Nun stellte man sich die große Frage: Hatte Iuppiter das Opfer angenommen?


    Dem geopferten Lamm wurden die Eingeweiden entnommen und Agrippa machte sich daran, diese zu untersuchen…

    "Oh Musa, wie schön dich zu sehen!", sagte er und drückte sie noch einmal, bevor er sie endlich losließ. Wie lange sie sich doch nicht gesehen hatten - seit Agrippa zu seiner Bildungsreise nach Griechenland aufgebrochen war... oder war es schon noch länger her?


    "Aha, im Osten befindet er sich also..." Dass sein Großvater sich nicht in Roma befand, würde natürlich seine Vorhaben in der Urbs Aeterna erheblich erschweren. "Mach' dir keine Sorgen, so schnell wirst du mich nicht wieder los. Ich werde nämlich den Cursus Honorum beschreiten...", erklärte er seiner Cousine. "Natürlich war das nicht gänzlich meine Idee; du weißt ja, wie mein Vater ist", fügte er mit einem Grinsen hinzu.


    "Jaja, das wird ein Haufen Arbeit. Aber erzähl mir doch von dir - was hast du hier bisher erlebt? Gefällt dir die Stadt? Ich weiß, es ist spät, aber wollen wir uns nicht ein Weilchen setzen?"


    Oh ja, ein Becher Wein, eine nette Unterhaltung unter'm Sternenhimmel - das war genau das, was Agrippa jetzt zur Entspannung benötigte. Die lange Reise war anstrengend gewesen und hatte in Sachen Komfort zu wünschen übrig gelassen. Andererseits war es natürlich schon sehr spät... - er wollte Musa schließlich nicht um ihren Schlaf bringen.


    Sim-Off:

    Sorry für's Warten ;)

    Agrippa betrat den Garten der Casa Matinia, nachdem ihn der Ianitor eingelassen hatte. Die Ruhe des Hortus entspannte ihn sofort, und der klare Sternenhimmel, der die Pflanzen leicht erhellte, entlockte ihm ein zufriedenes Lächeln. Seine Sklaven, die ihn auf der Reise begleitet hatten, hatte er mit seinem Gepäck vorerst im Atrium stehen lassen. Er wollte seine Cousine schließlich ungestört begrüßen, ohne die Diener im Hintergrund zu wissen.


    Und da war sie auch! Musa saß unter dem Pavillon. Sie zeichnete irgendetwas, was Aulus auf den ersten Blick nicht erkennen konnte. Voller Freude begrüßte er sie: "Musa, wie schön dich zu sehen!" Er breitete die Arme aus und wartete, dass sie sich erhob, um sie dann herzlichst zu umarmen. "Wie ich sehe, genießt du die Annehmlichkeiten der Casa. Sag, befindet sich unser Großvater etwa nicht in Rom?" Der Pförtner hatte doch behauptet, die Casa sei seit einer Ewigkeit nicht mehr besucht worden - was eigenartig war angesichts der Tatsache, dass diese von einem Consular bewohnt wurde. Also war er höchstwahrscheinlich nicht anwesend...

    Ich hatte gerade vor Erschöpfung gegähnt, als sich plötzlich die Tür öffnete. Der Sklave, der die Porta geöffnet hatte, sah leicht verwirrt aus, was wohl für die späte Stunde sprach. Ich lächelte freundlich.


    "Salve, ich bin Aulus Matinius Agrippa...", stelle ich mich vor. "Ich habe meiner Cousine Musa einen Brief geschickt; sie sollte meine Ankunft also bereits erwarten. Natürlich nicht um diese Uhrzeit - das ist mir klar -, aber vielleicht ist sie ja noch wach..."


    Irgendwie kam es mir blöd vor, einem Sklaven hier alles zu erklären - das war wohl kaum das angemessene Verhalten für einen standesbewussten Römer. Aber gut, jetzt war es 'raus. Solange nicht irgendwer anders zugehört hatte, war ja alles in Ordnung ...

    Spätabends fuhr ein laut knarrender Holzwagen, gezogen von zwei Maultieren, bei der Casa Matinia vor. Es war bereits dunkel, und man konnte das Geschrei der Betrunkenen vernehmen, die in den Tavernen ihren nächtlichen Aktivitäten nachgingen.


    Ich sprang vom alten Gefährt - nicht ohne seinem Besitzer vorher die vereinbarte Summe für die Fahrt von Ostia nach Rom bezahlt zu haben -, und wies meine beiden Sklaven an, das Gepäck zu entladen. Dann knarrte der Wagen weiter und verschwand um die Ecke. (War ich froh, das ewige Geknarre nicht mehr hören zu müssen!)


    Ein Sklave klopfte an, und ich überlegte mir schonmal, wie ich denn meinen Auftritt in der Casa veranstalten sollte. Vielleicht ein paar nette Kommentare? Eigentlich war ich zu erschöpft für so eine Show, ich wollte nur noch ins Bett...
    Andererseits freute ich mich auch darauf, Musa wiederzusehen. Es war ja schon eine lange Zeit vergangen... Wie sie jetzt wohl war?

    Salve,


    ich bitte um Einlass nach Rom. Zur Person:


    Stand: Libertus
    Name: Decimus Sarolf
    Wohnort: Rom


    Ich hoffe, der Name ist in Ordnung; ich habe ein römisches Praenomen mit einem germanischem Namen kombiniert.


    Danke!
    Sarolf