Beiträge von Tiberius Prudentius Balbus

    "Und deswegn würde ich dir soetwas auch nie zumuten. Ich möchte doch nicht, dass du es bereust zugestimmt zu haben." sagte er und lächelte sie an. Er hatte sich eigentlich schon die ganze Zeit gefragt, warum sie tatsächlich zugstimmt hatte.

    Jetzt wusste Balbus wieder, warum er so gerne bei Patriziern zu Gast war. Die waren immer so freundlich, wenn es darum ging jemanden aus dem Haus zu entfernen.


    "Das war soweit alles. Wir danken dir." sagte Balbus und erhob sich, nachdem er noch schnell einen Schluck Wasser getrunken hatte. Er wartete kurz darauf, dass auch Antoninus zum Aufbruch bereit war, dann verabschiedete er sich und liess sich, gemeinsam mit seinem Verwandten hinausgeleiten.

    "Wir danken dir für deine Beileidsbekundung." antwortete Balbus, als der Aurelier sein Beilieid ausdrückte. Er erhob sich, schliesslich war der Mann vor ihm ein gewählter Magistrat und da war natürlich ein gewisser Respekt angebracht.


    "Ich bin Prudentius Balbus, der Sohn des Commodus. Dies ist meines Vaters Vetter, Prudentius Antoninus." stellte er erst sich und dann seinen Verwandten vor.
    "Wir danken dir, dass du uns empfängst, auch wenn unser Vorgehen möglicherweise etwas ungewöhnlich ist. Wir überbringen dir das Testament meines Vaters, das Antoninus vor wenigen Stunden aus der Obhut des Vestatempels holte."

    Balbus folgte dem Nubier von der Tür ins Atrium und auch der Einladung Platz zu nehmen folgte er bereitwillig. So nahm er, nachdem er seine dunkle Toga ein Wenig zurechtgerückt hatte, auf dem angewiesenen Sitzmobiliar Platz. Das Testament, welches er bei sich trug, fühlte sich an, als wäre es auf Bleiplatten geschrieben und er war froh, dass er es bald übergeben konnte.


    "Danke." sagte er, als Leone geendet hatte und während dieser das Atrium verliess wandte er sich an die Sklavin. "Könnte ich etwas Wasser bekommen?" fragte er, denn er wusste dass manche Haushalte in letzter Zeit immer seltener Wasser anboten.

    Der Leibwächter, der an die Tür angeklopft hatte, schaute den Nubier im ersten Moment leicht verwirrt an. Doch dann antwortete er mit fester Stimme: Mein Herr, Prudentius Balbus, der letzte Sohn des verstorbenen Consuls, und sein Verwandter Prudentius Antoninus, wünschen zu dem Vigintivir Aurelius Corvinus zu sprechen. Es geht um das Testament des Consuls.

    Balbus schaute seinen Grossvetter an, als dieser ebenfalls eintraf.
    "Von Wollen kann zwar nicht die Rede sein, aber es ist unumgänglich." sagte er.


    Er bedeutete dem Ianitor die Tür zu öffnen und trat dann hinaus auf die Strasse, wo bereits vier Leibwächter auf die beiden warteten. Nach einem kurzen Wortwechsel mit ihnen machten sie alle sich dann auf den Weg zur Villa der Aurelier.

    In Begleitung seines Vetters und vierer Leibwächter erreichte Balbus die Villa Aurelia. Hier wohnte der Magistrat, der für die Vollstreckung des Testamentes seines Vaters zuständig war. So hatte man ihm das zumindest gesagt. Er hoffte, dass alles glatt laufen würde und sich keine grossen Hindernisse in den Weg stellen würden.
    So liess er also durch einen der Leibwächter anklopfen.

    Balbus nickte ebenfalls. Er fand es zwar traurig einen treuen Mitarbeiter seines Vaters zu verlieren, doch konnte er in dieser Angelegenheit nichts machen.


    "Also gut. Dann danke ich dir, im Namen meines Vaters für deine Arbeit. Gibt es noch offenstehende Zahlungen?"

    Balbus hatte sich nach seinem Gespräch mit Antoninus kurz zurückgezogen um sich frisch zu machen. Jedenfalls war es das, was er gesagt hatte. Doch wichtig war es für ihn auch, einige Minuten allein zu sein, bevor sie sich auf den Weg machten um den letzten Willen seines Vaters auf den Weg zu bringen.
    Nun trat er, gehüllt in eine frische Toga aus dunklem Stoff, in den Korridor hinter der Tür, wo er sich mit Antoninus treffen wollte.

    Er schaute sie anerkennend an und sagte dann in leicht witzelndem Ton: "Dann bist du ja schon bestens vorbereitet für unsere Hochzeit und wir können uns das Mieten eines teuren Hochzeitsplansklaven sparen."

    "Octavia Paulina." murmelte er. "Das ist dann wiederum ein Name, der mir nichts sagt." Was sicherlich auch ein Zeichen dafür war, dass die Dame nie durch hochverräterisches Verhalten aufgefallen war. :D


    "Es freut mich sehr, dass du sie hier wieder getroffen hast. Freunde sind wichtig, vor allem in einer Stadt wie dieser hier."

    "Nicht persönlich." sagte er leicht Kopf schüttelnd. "Aber als mein Vater nach Germania übersiedelte, war der Senator dort als Statthalter eingesetzt. Darüber hinaus kenne ich nur seinen Ruf und die Berichte über ihn, die ich bei den Praetorianern einsehen konnte."


    "Aber diese Freundin von dir, wer ist sie?" fragte er ehrlich interessiert, schliesslich wollte er wissen, wen seine Verlobte zu ihren Freunden zählte.