Beiträge von Tiberius Prudentius Balbus

    Einige Minuten später kamen die beiden Milites wieder in die Zelle und während der Sklave das Waschwasser entsorgte sagte einer von ihnen: "Bitte folge uns."


    Er deutete auf die Tür, die sein Kamerad gerade durchschritt um Luciana nach draussen zu führen. Er selbst bildete den Schluss der kleinen Gruppe.

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    Original von Celeste
    Etwas zögernd nahm sie den Beutel mit dem Geld. Es war so anders als sonst, so offiziell und auf seine Art legal. Nein, das würde sie nicht nur können. Es hatte Spaß gemacht, aber sie brauchte die Nevenkitzel auf der Straße, das Erfolgserlebnis, dass ihr nun schon zwei mal versagt wurde. Sofür nebenbei war es schön und sie tat es gern, aber sie würde auch wieter auf Raubzug gehen. Den Nevenkitzel brauchte sie.
    "Ich danke dir und freue mich schon auf das nächste Mal. Wenn du nichts weiter hast, würde ich dann wieder gehen."
    Ein halbwegs zufriedenes Lächeln umspielte ihre Lippen und sie spielte unbewusst mit dem Beutel und dem Geld.


    Balbus lächelte nun ebenfalls leicht und sagte: "Nein, weiteres habe ich derzeit nicht. Du wirst aber sicherlich wieder von mir hören."


    Er beobachtete kurz wie sie mit dem Beutel spielte und sagte dann noch: "Wenn du in der Culina vorbeikommst, lass dir vom Koch etwas zu essen geben. Wir hatten letzte Tage ein grosses Essen und da sind noch einige Speisen übrig geblieben die definitiv zu teuer sind um sie den Sklaven zu geben."

    "Nein, es stört mich nicht. Solange es die Milites nicht vom Training abhält kannst du hier solange warten wie du willst." sagte er und deutete auf die trainierenden Männer die bereits die Witterung der jungen Frau aufgenommen hatten. Nach einigen strengen Blicken widmeten sie sich jedoch wieder ihren Übungen.

    Ein Miles aus dem dunklen Teil der Castra Praetoria kam zum Officium des Scribas um dort eine kurze Mitteilung abzugeben.


    Officium Scriba Personalis des Praetor Peregrinus


    Salve,


    leider muss ich mitteilen, dass ich nicht als Pflichtverteidiger zur Verfügung stehen kann, da durch meine Verwandtschaft mit dem amtierenden Praetor Peregrinus der Verdacht der Befangenheit aufkommen und dem Prozessverlauf schaden könnte.



    Dann verschwand der Miles wieder.

    "Nein, es ist kein Verbrechen." Balbus wandte sich an seine Begleiter. "Wir gehen wieder. Dieser Mann ist unnütz."
    Die Milites nickten und einer öffnete die Porta.


    "Wir sehen uns wieder, Tiberier." sagte Balbus, ehe er mit seinen Begleitern das Vestibulum verliess und auf die Strasse davor trat.


    "Milites Ocella und Ofella, ihr bleibt hier. Postiert euch auf der gegenüberliegenden Strassenseite und überwacht diese Porta. Ich will wissen wer wann in diese Villa hineingeht und wer wann hinauskommt. Heute abend werdet ihr abgelöst." befahl er und die beiden Milites gehorchten und bezogen Stellung gegenüber der Porta.


    Bevor er und die anderen Milites wieder in Richtung Castra aufbrachen sagte er noch zu ihnen: "Wenn euch jemand fragt, was ihr hier tut, so antwortet, dass ihr einen Tiberier beobachtet." Dann verschwanden er und die anderen Milites. Nur Ocella und Ofella blieben.

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    Original von Manius Tiberius Durus
    "Mein gesunder Menschenverstand vielleicht. Sagtest du nicht einstmals selbst, dass die Christen für dich nicht gefährlicher sind als jeder andere?"


    Der würde gar nichts erfahren - nicht, wenn er den Stand des Tiberiers beleidigte!


    "Ja, das sagte ich. Und wie du dich sicherlich erinnerst, sagte ich auch, dass ich jeden als Gefahr für den Kaiser ansehe, ungeachtet von Stand, Herkunft oder Glaube. Also, wenn deiner Meinung nach in den Christen eine extreme Gefahr in der direkten Umgebung des Kaisers siehst, so ist es deine Pflicht als Bürger Roms der Garde alle Informationen, die du darüber hast, offenzulegen."


    Er überlegte ernsthaft, ob er ihn eventuell doch mitnehmen sollte. Ein oder zwei Nächte im Carcer würden ihn sicherlich kooperativer machen.

    Balbus lauschte den Ausführungen und war leicht amüsiert. Amüsiert über die offensichtliche Überheblichkeit des Tiberiers und amüsiert über den Gedanken diesen Patrizier im Carcer schmoren zu sehen. Doch noch hatte er nicht wirklich etwas um ihn dort hinzubringen.


    "Ich weiss genau wieviele Sklaven sich auf dem Palatin befinden, dessen kannst du dir sicher sein. Auch ihre Aufgaben kenne ich zu genüge. Aber glaubst du, dass kaiserliche Sklaven alleine den Palast verlassen und einkaufen gehen dürfen? Sie werden ständig kontrolliert, selbst auf den Märkten können sie mit niemandem Kontakt aufnehmen, mit dem sie es nicht dürfen. Glaubst du, die Garde würde zulassen, dass irgendwelche Christen in die Nähe des Kaisers gelangen? Ich bitte dich, ein wenig mehr Intelligenz hätte ich selbst von einem Patrizier erwartet. Vor allem von einem der selbst auf dem Palatin gearbeitet hat."


    "Also, wer hat dich auf die Idee gebracht im Palast nach Christen zu suchen?"

    "Sicherlich ist sie nicht verboten. Ich gehe mit ihr ins Bett und stehe morgens mit ihr auf." sagte er.


    "Allerdings ist die Handhabung deiner Sorgen etwas fragwürdig." Dieser Kommentar war eher beiläufig und Balbus fuhr bereits fort:


    "Wie kamst du darauf dass die Christen Einfluss auf den Palatin haben? Hast du diesbezüglich Hinweise oder Informationen?"

    Die Tür der Zelle öffnete sich und neben zwei völlig neuen Milites trat ein Sklave mit einer Schüssel Wasser und einem Stoffbündel ein.


    "Deine Schwester ist da um dich abzuholen." sagte einer der Milites. Der Sklave setzte die Schüssel ab und stellte sich mit dem Stoffbündel, dass er nun auseinander faltete und aus dem eine saubere Tunika zum Vorschein kam, daneben.


    "Dein Aufenthalt hier ist beendet. Du solltest dich etwas waschen und etwas frisches anziehen. Wir kommen in ein paar Minuten zurück." sagte der Miles und daraufhin verliessen die beiden Milites die Zelle und zogen die Tür hinter sich zu ohne sie zu verriegeln.

    Er liebte dieses Spiel. Wobei es sich mit Flaviern meist viel besser spielen liess. Doch trotzdem blieb Balbus weiterhin freundlich und sagte mit ruhiger Stimme: "Ich bin sicher, du erinnerst dich daran, dass du einen Tribun der Cohortes Praetoriae dazu angestiftet hast für dich das Personal und die Bewohner des Palastes auf ihre Glaubensfestigkeit zu überprüfen?"

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    Original von LUCIUS ULPIUS IULIANUS
    Der Kaiser gibt einigen der Gardisten ein eindeutiges Zeichen, dass sich die Gruppe nun trennen würde und einige Männer in der Nähe der Geisel bleiben müssen. Auch Hofbeamte werden immer in der Nähe des Gastes sein, falls ihre Hilfe benötigt wird.
    [...]
    Der Kaiser nickt zuversichtlich und verlässt dann nach einem Abschiedsgruß zusammen mit seinem übrigen Gefolge und seiner Leibwache die Loge und das Stadium Domitiani.


    Während sich die Gruppe des Kaisers auf den Aufbruch vorbereitete gingen einige fast lautlose Befehle durch die Reihen der Gardisten. Als Endergebnis teilte sich eine eher kleine Gruppe uniformierter Praetorianer vom Rest ab um die Eskorte des Prinzen zu bilden. Der Grossteil würde mit dem Kaiser (oder besser vor und nach dem Kaiser) zum Palast zurückkehren.


    Balbus schaute kurz bevor er gemeinsam mit der Leibwache des Kaisers aufbrach noch einmal über die Menschenmenge und registrierte zufrieden, dass sich die auffällig unauffälligen Zivil-Praetorianer ebenfalls befehlsgemäss aufgeteilt hatten und so die Eskorte des Prinzen durch eine Gruppe Verdeckter ergänzt wurde. Der Rest von ihnen würde sich der kaiserlichen Eskorte anschliessen.

    Wie meist in solchen Situationen wurde Balbus von mehreren Milites begleitet, als er an diesem Tag an die Porta der Villa Tiberia klopfte. Zwei Milites postierten sich hinter ihm, zwei weitere etwas abseits. Und auf der Strasse waren ebenfalls noch mehrere auffällig unauffällige Milites in Zivil unterwegs.

    Zitat

    Original von LUCIUS ULPIUS IULIANUS


    "Weitere Anweisungen habe ich nicht. Sende die Anweisungen an den Präfekten und warten wir auf weitere Meldungen."


    "Jawohl, mein Imperator." Er musste den Drang unterdrücken erneut zu nicken.
    Er salutierte noch einmal und machte sich dann davon, schliesslich gab es wichtige Dinge zu erledigen.

    "Der Senator ist ein vielbeschäftigter Mann, sicherlich werde ich ihn nicht hierher holen lassen." Er wandte sich an den Miles: "Durchsuch ihn, dann kannst du ihn zum Officium des Quaestors begleiten."


    Der Miles nickte und bestätigte mit einem "Zu Befehl, Princeps."


    Balbus schaute den Iunier noch einmal an und sagte: "Du solltest dir von deinem Arbeitgeber ein entsprechendes Schreiben mit seinem Siegel geben lassen. Das wird dir in Zukunft viel Ärger ersparen. Vale, Bürger."


    Als Balbus den Eingang des Palastes und somit die Wachen verliess schaute er noch einmal kurz zurück und sah erfreut, wie der Miles sich daran machte den Iunier zu durchsuchen.