Beiträge von Tiberius Prudentius Balbus

    "Wie gesagt, ich werde dir dabei natürlich gerne behilflich sein, wenn es im Rahmen meiner Möglichkeiten liegt." sagte er.


    "Eine Germanica? Man könnte es in der Tat schlechter treffen." kommentierte er. "Ob der Senator sich noch an dich erinnert wird sich zeigen, wenn du mit ihm sprichst."

    Zitat

    Original von Potitus Vescularius Salinator
    Potitus nickte dem Antonier zu. "Tu das. Liegt sonst noch etwas an?" Der Blick des Praefectus Urbi wechselte wieder zu Balbus, der sich erstaunlich gut unter Kontrolle hatte. Keine Gefühlsregung war ihm anzusehen.


    Sowohl Balbus als auch der Antonier schauten kurz zu dem Schreiber und als dieser leicht den Kopf schüttelte, sagte Balbus: "Nein, es gibt heute nichts weiter."


    Die beiden erhoben sich von ihren Plätzen, während ihr Schreiber alle Tabulae und Schriftrollen verstaute.

    "Hmm..." machte Balbus, nachdem er sich das Anliegen des Quintiliers angehört hatte. "Ich denke es hängt sehr davon ab, wer diesen Antrag bearbeitet und in welcher Laune dieser jemand zu diesem Zeitpunkt ist." sagte er dann. "Ich werde aber natürlich alles dafür tun, dass diese Laune gut sein wird, sofern es mir möglich ist. Ich würde sagen, du kannst ruhig weiterhin an der jungen Dame festhalten, allerdings solltest du damit rechnen, dass es noch ein Bisschen dauern könnte, bis ihr heiraten könnt. Aber dies ist denke ich das geringste Problem in diesem Fall."


    Er schaute seinen Klienten direkt an. "Wer ist denn die junge Dame, wenn ich fragen darf?"

    "Vor allem werden sie unter einen Hut gebracht, indem sie sich selbst voneinander separieren. Zumindest jene Gruppen, die nicht miteinander auskommen. Und wo es doch einmal notwendig ist, greifen die Männer des Praefectus Urbi lenkend ein." Das System funktionierte nicht immer gut, aber es funktionierte immerhin und was wollte man denn mehr? Man konnte schliesslich schlecht hingehen und all jene, die nicht römischen Blutes waren in Lagern zusammenpferchen.


    Als Vala dann tiefer auf das Thema kaiserliche Gesundheit einging, musste Balbus einen kurzen Moment überlegen, immerhin wusste er nicht all zu viel über sein Gegenüber um vollkommen offen sprechen zu können. Noch nicht zumindest.
    "Die Geschicke der Stadt lenken in der Regel zumeist der Praefectus Urbi und der Senat, das ist allerdings nicht sonderlich ungewöhnlich und ist auch so, wenn der Kaiser in der Stadt weilt. Ein idealer Kaiser kümmert sich immerhin in erster Linie um den Bestand des Imperiums und nicht nur um die Urbs Aeterna, dafür gibt es schliesslich das Amt des Praefectus Urbi."
    Zumindest sollte es so sein, korrigierte sich Balbus, denn das war natürlich nur eine Wunschvorstellung.


    "Auch wenn der Kaiser, die Götter mögen es verhindern, stirbt, so stirbt er nicht kinderlos. Er hat mit seiner Frau einen Sohn, jedoch ist der noch mehr ein Knabe denn ein Mann und vermutlich nicht so ohne weiteres in der Lage die Macht zu übernehmen." Zumindest war das Balbus Meinung, denn genauere Informationen über den kaiserlichen Sohn hatte er nicht. Er hatte ihn auch noch nie gesehen, lediglich von seiner Existenz wusste er genau.


    "Was vielen jedoch Sorgen bereitet ist die Tatsache, dass der Kaiser es bisher versäumt hat einen Caesar zu ernennen. Das ist natürlich nicht zwingend notwendig, doch wenn man den gesundheitlichen Zustand des Kaisers bedenkt, so sehen es viele als großes Versäumnis. Vor allem auch wenn man bedenkt, dass der mächtigste Mann der Stadt, und damit auch erster Anwärter für eine unschöne Machtaneignung, der Praefectus Urbi ist über den niemand genaueres weiss."

    "Der Praetor Urbanus." sagte Balbus. "Er war meines Wissens nach unserem Gespräch auch noch hier bei dir. Zumindest wollte er dich auch aufsuchen."
    Er war sich ziemlich sicher, dass Livianus hier gewesen war, denn das hatten ihm mehrere vertrauenswürdige Praetorianer bestätigt.


    "Er war bei mir, um mir unter anderem auch seinen persönlichen Eindruck vom Zustand deines Bruders mitzuteilen."

    Als Vespa den Raum betrat, begann Balbus zu lächeln, denn für ihn ging in einem solchen Moment stets die Sonne auf. Die langen Gespräche während der Rückreise von Germania waren recht anstrengend gewesen, doch hatte er sich in dieses Schicksal ergeben, da er wusste, dass er die Schuld an dem trug, was Vespa so in Rage versetzt hatte.
    Doch in diesem Moment war das alles egal, denn er hatte ihr etwas wichtiges zu sagen, das wichtig war und von dem er befürchtete, dass es ihr nicht gefallen würde.


    "Ich war heute in der Castra Praetoria, beim Praefectus Urbi. Wir hatten einige wichtige Dinge zu besprechen und er musste einige Entscheidungen treffen." sagte er zum Einstieg.


    "Und eine dieser Entscheidungen betrifft mich. Ich werde die Arbeit im Palast niederlegen müssen."

    "Solange man weiss, wie man es anfassen muss, ist in Rom vieles recht einfach." sagte er.


    "Rom..." fasste er dann die nächste Frage auf. "Was gibt es groß zu berichten. Wie die aktuelle Lage aussieht, hägt davon ab, wen man fragt. Die niedrigeren Schichten werden sicherlich sagen, dass alles ganz normal ist und dass die größte Sorge ist, wo man was zu Essen herbekommt."
    Die Sorgen der Armen bedrückten ihn an manchen Tagen sehr, doch viel konnte er dagegen nicht tun. Er sorgte schon immer dafür, dass jeder Bettler, der an die Tür klopfte etwas Essbares bekam, doch war dies beiweitem nicht genug.


    "Wenn du hingegen jene befragst, die zur Elite der Stadt gehören, so bewegt diese Menschen vor allem die Frage nach dem Wohlbefinden des Kaisers und des Gemeinwesens. Die Frage, wer die Macht hat und wer sie in der Zukunft haben wird."

    "Ein Klient, der nur ab und an vorbei kommt, dafür aber jedesmal wichtige Informationen liefern kann, ist mir weitaus lieber als viele andere meine Klienten, die jeden Morgen hier auftauchen, aber nicht viel mehr tun als sich hier durchzufuttern und am allgemeinen Geplauder teilzunehmen, bevor sie wieder gehen."

    Balbus tat wie geheissen und nahm Platz, noch immer lächelnd, auch wenn der Grund für sein Kommen natürlich nicht der fröhlichste war.
    Er wartete einen kurzen Moment, bevor er anfing zu reden: "Ich habe heute hochrangigen Besuch bekommen, der vor einigen Tagen erst mit deinem Bruder gesprochen hat."

    "Dein Gladius in die Stadt zu bekommen dürfte nicht allzuschwierig sein." sagte er. "Wenn wir ehrlich sind, müsste man gut die Hälfte der römischen Bevölkerung wegen unerlaubten Waffentragens einsperren. Waffen im eigenen Haus aufzubewahren ist auch nicht verboten. Es ist lediglich verboten innerhalb des Pomeriums Waffen zu tragen. Und von mir aus kannst du es ruhig mit hierher bringen, wenn du es lieber bei dir hast als es im Wald vergraben zu lassen. Ein Gladius mehr oder weniger fällt in diesem Haushalt auch nicht mehr auf."
    Kurz dachte er an die Waffenkiste im Keller und die Waffen, die er in seinem Schlafzimmer aufbewahrte.



    Sim-Off:

    Ausser Avarus würde mir gerade spontan niemand einfallen

    "Ich hatte selbst erst kürzlich einen Architekten im Haus, der den Umbau hier überwacht hat während wir in Germania waren. Allerdings befürchte ich, dass er preislich nicht dem entspricht, was du suchst. Aber es dürfte nicht schwer sein einen günstigen Architekten aufzutreiben." sagte er.
    "Ich werde hier Räume für dich herrichten lassen und dir auch gerne ein paar Sklaven mitgeben, die dir helfen die Dinge aus deinem Haus zu holen, die wichtig sind. Und ich werde gern meinen Verwalter beauftragen nach einem Architekten zu suchen."


    "Die Postannahme des Cursus Publicus findest du in den Gebäuden der ehemaligen Provinzverwaltung. Einer der kleinen Sklavenjungen wird dir sicherlich gern den Weg zeigen oder die Briefe direkt für dich hinbringen."

    Nach dem Gespräch mit dem Praefectus Urbi, hatten Balbus und sein Kollege sich darauf geeinigt, dass der Antonier allein zum Palast zurückgehen würde, damit Balbus nach Hause zu seiner Frau gehen konnte. Immerhin musste sie ja informiert werden.
    So kam er also nach Hause und steuerte auf das Adedis zu. Noch im Forum wies er einen Sklaven an, nach Vespa zu suchen und ihr mitzuteilen, dass er sie dringend sprechen musste.
    Im Adedis angekommen warf er sich auf einen der Sessel und rief nach einem weiteren Sklaven, von dem er sich dann einen Becher unverdünnten Wein bringen liess. Normalerweise trank er ihn nicht unbedingt so, doch an solchen Tagen war das einfach nötig. Er nahm einen großen Schluck und lehnte sich dann zurück um auf seine Frau zu warten.

    "Früher wurde hier in Rom Politik noch manches Mal mit dem Gladius gemacht. Ich denke das ist nicht allzuweit von Landos Axtlösung entfernt." bemerkte er noch scherzhaft.


    Das offenbar recht wilde Treiben seiner Nichte mit ihrem Ehemann kommentierte er nicht weiter, denn ein klein Bisschen unangenehm war ihm die Vorstellung dann doch. Vor allem, da er sich das ganze durch die Hochzeitsnacht auch noch recht plastisch vorstellen konnte.


    Als Vala dann auf die Casa Duccia zusprechen kam, nickte Balbus leicht. Ab und an, wenn er durch die Stadt wanderte, kam er an besagtem Haus vorbei und hatte sich so manches Mal etwas über den Zustand des Gebäudes gewundert. Allerdings hatte er bisher immer vergessen in einem seiner Briefe Lando darauf anzusprechen. Doch das war jetzt auch nicht mehr nötig, denn neben ihm sass jemand, der sich über das Haus scheinbar schon ein paar Gedanken gemacht hatte.


    "Ich kenne euer Haus. Ich habe auch bereits einmal betreten, bin zuletzt aber meist nur daran vorbei gelaufen und habe mich über den Zustand gewundert. Bevor du allerdings planst es abzureissen, solltest du vielleicht erst einmal mit deinem Verwandten Eburnus darüber sprechen, denn ich denke er würde da auch gerne mitreden wollen." Sein Klient lebte zwar dienstbedingt in der Castra Praetoria, allerdings wusste Balbus, dass er an freien Tagen ab und an im Heim der Familie nach dem Rechten sah, auch wenn dies augenscheinlich nicht allzuviel brachte.


    "Eventuell könntet ihr es renovieren und vielleicht vermieten, so würdet ihr auch noch ein wenig Einkommen daraus ziehen können. Dem Status deiner Familie entspricht es ja eigentlich nicht mehr, schliesslich seid ihr mittlerweile an höchster Stelle durchaus positiv aufgefallen." sagte er und pausierte einen kurzen Moment, bevor er weitersprach:
    "Damit du nicht in dieser recht bescheidenen Unterkunft wohnen musst, würde ich dir anbieten dich hier in meinem Haus unterzubringen. Wenn du beizeiten in der römischen Gesellschaft Fuss fassen willst, wäre dies sicherlich auch gewinnbringend."

    Atrum maius


    Das große Atrium
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    Eine Besonderheit des Hauses, mit dem die alte Casa Prudentia zusammengelegt wurde
    ist das Vorhandensein von zwei Atrien. Im hinteren Teil des Erdgeschosses
    befindet sich ein kleineres Atrium um das herum sich ursprünglich verschiedene
    Gemächer gruppierten, während sich im vorderen Bereich des Hauses ein
    großes Atrium befindet. Um dieses herum verteilen sich jene Räume, die
    eine gesellschaftliche Funktion erfüllen und daher repräsentativ präsentiert
    werden sollten.
    Das große Atrium wird durch das ebenfalls recht große Impluvium dominiert.
    An zwei Seiten des Beckens befinden sich liebevoll gearbeitete Holzbänke,
    die zum Sitzen und Verweilen einladen. Über das Atrium verteilen sich
    darüberhinaus noch verschiedene Pflanzkübel mit zum Teil recht großen
    Pflanzen, die dem ganzen Raum ein wenig den Anschein eines Gartens
    verleihen.


    An das große Atrium grenzen das Tablinum dominae und das Adedis
    maius.

    Exedra


    Die ruhige Nische
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    Im Erdgeschoss des neueren Casateiles befindet sich, zwischen den beiden Atrien
    gelegen, eine Exedra. Der nischenförmige Raum öffnet sich zum großen
    Atrium hin mit einer breiten Tür und gewährt durch zwei kleine Fenster,
    einen Blick in das kleinere Atrium im hinteren Teil des Hauses.
    In dem Raum verteilt befinden sich vier Clinen, die dem Raum ein breites
    Angebot an Nutzungsmöglichkeiten eröffnen. So kann der Raum sowohl
    als einfacher Aufenthaltsraum oder Leseraum genutzt werden, oder aber
    auch für ein kleines Essen hergerichtet werden.

    Tablinum dominae


    Der Empfangsraum für offizielle Gäste
    der Hausherrin

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    Das Tablinum der Hausherrin befindet sich am Rand des großen Atriums im neueren Teil
    der Casa. Durch eine breite Tür gelangt man hinein. An der Rückseite des
    Raumes führt eine Tür hinaus in den Hortus und ein daneben befindliches
    Fenster gibt ebenfalls den Blick in ihn frei.
    In der Mitte des Raumes stehen drei bequeme Sessel, die um einen kleinen,
    runden Mosaiktisch gruppiert sind.
    An einer der schmaleren Wände des Raumes steht ein großes Regal, auf
    dem sich diverse Gegenstände befinden und an der gegenüberliegenden
    Wand stehen zwei große, reich verzierte Truhen.