Beiträge von Tiberius Prudentius Balbus

    Cubiculum vilici


    Die Räumlichkeiten des
    Hausverwalters

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    Die Räume des Hausverwalters befinden sich im Obergeschoss an der Rückseite
    des neueren Casateils. Sie bestehen aus drei Räumen, wobei der größte
    als Aufenthaltsraum dient und auch über eine kleine Sitzecke mit zwei
    Clinen und einem kleinen Tisch. Daneben gibt es hier noch ein Regal,
    in dem persönliche Gegenstände untergebracht sind.
    Einer der kleineren Räume dient dem Hausverwalter als zusätzlicher
    Arbeitsraum, in dem er private Arbeiten ausführen kann, die er gern
    etwas aus der Öffentlichkeit des Haushaltes raushalten möchte.
    Der dritte Raum dient als Schlafzimmer und verfügt nur über ein
    relativ großes Bett, da für die Kleidung im Regal des Aufenthaltsraumes
    eine Kleidertruhe eingebaut ist.

    Officium dominae


    Das Arbeitszimmer der Hausherrin
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    Das Officium der Hausherrin befindet sich im Obergeschoss des neueren Teils
    der Casa und grenzt dort an das Solarium, das die vordere Hälfte des
    Hausteils einnimmt. Der Raum hat zwei Fenster, von denen eines direkt
    auf das Solarium blickt, während das andere einen Blick auf das Nachbar-
    grundstück gewährt.
    Neben einem recht großen Schreibtisch mit drei Stühlen, gibt es hier noch
    ein Regal, in dem die Hausherrin Schriftstücke und anderes aufbewahren
    kann.

    Lagerkeller & Zelle


    Der neuere Keller
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    Der Keller des neueren Teils der Casa ist in seinen Ausmaßen eher klein, da
    er dem Vorbesitzer lediglich als kleiner Lagerraum und als Zelle für un-
    gehorsame Sklaven gedient hatte. Auch der prudentische Hausherr hatte
    trotz langer Bedenkzeit keine wirklich sinnvolle andere Nutzung für die
    Räume gefunden, so dass der Keller weiterhin als Lagerkeller dient.
    Auf großen Regalen werden hier die verschiedensten Dinge aufbewahrt.
    Zwei der drei hier befindlichen Zellen wurden mit je einer großen Truhe
    ausgestattet. Da die beiden kleinen Kammern abschliessbar sind und
    die Türen recht stabil, wurde in einer der Kammern ein Teil des Geldes
    der Familie untergebracht, während in der anderen Kammer andere
    wertvolle Dinge verstaut wurden.
    Die mittlere, und größte, der früheren Zellen, soll auch weiterhin als
    solche dienen, auch wenn ausser dem Hausherrn und seinem Haus-
    verwalter davon niemand etwas erfuhr. Offiziell werden auch hier
    Wertgegenstände verstaut.

    Das Kompliment tat natürlich gut, auch wenn er wusste, dass es nicht stimmte. Er war definitiv nicht mehr so jung wie am Anfang seiner Militärkarriere und irgendwie war er fast sicher, dass er eigentlich nie wirklich jung war. Doch er lachte, denn auch das Alter hatte etwas für sich.


    "Ich werde dich informieren, wenn der junge Duccius mir über den Kopf wächst." sagte er und hob dann beschwichtigend die Hände, denn er konnte die Aussage seines Klienten beim besten Willen nicht so akzeptieren.
    "Du bist mitnichten ein schlechter Klient. Wenn dem so wäre, wärst du schon längst nicht mehr in meinem Haus willkommen, das kannst du mir glauben. Das du nicht so oft hier sein kannst wie andere Klienten verstehe ich nur zu gut, immerhin weiss ich um deinen Posten, schliesslich hatte ich ihn lange genug selbst inne. Solange du für mich in der Garde die Augen und Ohren offen hälst, bin ich mehr als nur zufrieden mit dir."

    Officium domini


    Das Arbeitszimmer des Hausherren
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    Da das Officium, das sich ursprünglich im Obergeschoss des Hauses befand
    der Erweiterung des Cubiculums der Hausherrin weichen musste,
    wurde für den Hausherrn ein neues Officium eingerichtet. Bevor
    er sein neues Schicksal als Officium erfüllte, diente der Raum als
    Cubiculum und wurde während des Umbaus mit dem Cubiculum
    des Hausherrn verbunden.
    Wie auch zuvor dominiert in der Dekoration des Raumes ein
    eher kühler, militärischer Stil mit diversen kriegerischen Darstellungen
    und Symboliken überall im Raum verteilt.
    Neben einem großen Schreibtisch gibt es hier nun auch eine
    Sitzecke mit zwei bequemen Clinen und einem kleinen Tisch
    sowie ein großes Regal in dem Akten aufbewahrt werden.
    Über den Raum verteilt stehen ein paar wenige Pflanzkübel,
    die ein wenig Farbe in den Raum bringen sollen.



    VOR DEM UMBAU:
    Cubiculum III
    Wie alle Cubiculi des Hauses, befindet
    sich auch dieses in der oberen Etage. Es liegt
    an der Frontseite des Hauses und durch die drei
    Fenster hat man einen guten Ausblick über die
    darunterliegende Strasse. Das Cubiculum
    besteht aus zwei Räumen, wobei der kleinere
    als Schlafzimmer dient. Die Einrichtung der
    kleinen Zimmerflucht ist eher spartanisch
    und geprägt von militärischen Symbolen
    und Darstellungen. Auf einem kleinen Tisch
    steht eine Marsstatue.

    Auch Balbus erhob sich. "Dann wünsche ich dir viel Erfolg bei meinem Kollegen. Er ist nicht immer ganz einfach, also lass dich von ihm nicht aus der Ruhe bringen." Er fand es einfach richtig, den Decimer vorzuwarnen, bevor er in die wahnsinnigen Untiefen der Finanzverwaltung ging.


    "Ich werde dir eine Nachricht schicken, wenn ich mit Quarto gesprochen habe." sagte er noch, bevor er den Praetor dann freundlich verabschiedete.

    Als die Familie nach Germania aufbrach, hatte sich die sklavische Belegschaft auf zwei Wochen ruhigen Alltags gefreut und sich darauf vorbereitet einige schon länger ausstehende Reinigungsarbeiten durchzuführen. Doch als die Familie gerade einen halben Tag aus dem Haus war, klopfte das Grauen der Sklaven an die Tür. Dort standen Quadratus, seines Zeichens Architectus, sowie sein Assistent und eine Gruppe Handwerker. Quadratus riss sofort das Kommando an sich, während die Handwerker im gesamten Erdgeschoss ausschwärmten. Das im Nachbarhaus noch eine weitere Horde Handwerker unterwegs war, wussten die überrumpelten Sklaven zu diesem Zeitpunkt allerdings noch nicht.


    Quadratus und sein Assistent begaben sich ins Tablinum und breiteten sich dort aus. Auf einem schnell herbeigeschafften Tisch wurden Baupläne ausgerollt und bei den, mittlerweile ruhiger werdenden, Haussklaven orderten die beiden Wasser und ein kleines Frühstück, das ihnen auch recht schnell gebracht wurde. Dann begannen die beiden über die Planungen für die nächsten Tage zu reden und riefen nach und nach die Anführer der verschiedenen Handwerkertrupps zu sich um die notwendigen Anweisungen zu geben. Alle Arbeiten sollten möglichst schnell vollbracht werden, daher würde fast alles gleichzeitig erledigt werden.


    Ein Teil der Handwerker ging hinaus in den Garten, wo die halbhohe Aussenmauer eingerissen werden sollte, um den Garten mit dem des Nachbarhauses zusammenzulegen. Gleichzeitig hoben einige andere Arbeiter ein Loch aus, das hinterher mit Wasser gefüllt und zu einem Teich gemacht werden würde. Der hauseigene Gärtner kümmerte sich derweil darum, auf der Wiese einige neue Sträucher und Bäume zu pflanzen, da es hier in Zukunft nicht nur eine Wiese, sondern auch etwas mehr Schatten geben sollte.


    Auch der Hof des Hauses wurde umgestaltet. Die Mauer, die ihn von jenem des Nachbarhauses trennte, wurde ebenfalls eingerissen, so dass der Hof hinterher gut die doppelte Größe hatte und man über ihn von der Culina her zum neuen Teil des Hauses gehen konnte, wo man direkt in einen weiteren Lagerraum gelangte, der jedoch durch das Zumauern der Innentür keinen Zugang mehr zum Inneren des Hauses hatte.


    Im Erdgeschoss gab es eigentlich nicht allzuviele Arbeiten zu erledigen, da ein Großteil des Umbaus im Obergeschoss und im neuen Teil der Casa vonstatten ging. Trotzdem musste eine der wichtigsten Arbeiten im Erdgeschoss ausgeführt werden. Die Cella neben dem Triclinium musste in einen Durchgang umgewandelt werden. So wurde die Tür entfernt, und die Rückwand eingerissen, so dass ein Flur entstand, der in den neuen Teil der Casa führte.


    Im Obergeschoss gab es da schon umfangreichere Bauarbeiten. Den Sklaven war nur eine halbe Stunde Zeit gegeben worden, in der sie die Einrichungen der Cubiculi zusammenschieben und so gut wie möglich sichern konnten, bevor auch hier die Handwerker einfielen.


    Das im Obergeschoss liegende Officium und die daneben befindlichen Sklavenkammern waren die ersten Opfer der Handwerker. Das Cubiculum der Hausherrin sollte erweitert werden und so mussten beide Räumlichkeiten der Expansion des herrschaftlichen Wohnraumes weichen. Die dünnen Wände, die die Sklavenkammern einteilten, waren schnell entfernt und auch von der Wand, die das Cubiculum bisher von den Kammern der Sklaven trennte fiel, bis auf zwei kleine Teile, recht schnell. Die beiden Mauerreste wurden von einem Maurer dann zu schmalen, eckigen Säulen umgearbeitet und sollten weiterhin die Last des Daches an dieser Stelle tragen. Die nächste Wand, die bisher Officium und Sklavenkammern trennte, wurde nur zu drei Vierteln eingerissen, so dass ein Durchgang entstand. Die Türen des Officiums und der Sklavenkammern wurden rasch zugemauert. Gleichzeitig erhielt das gesamte Cubiculum einen neuen Anstrich um freundlicher zu wirken.


    Auf der anderen Seite des Hauses wurde ebenfalls gewerkelt. Das Cubiculum des Hausherren sollte ebenfalls vergrößert werden, indem es mit dem daneben befindlichen Cubiculum zusammengelegt wurde. Dazu mussten zwei Wände eingerissen werden, die bisher beide Räume vom dazwischen liegenden Treppenhaus getrennt hatten. Hier wurde eine kleine Wand hochgezogen um so die Verbindung zu schaffen. In dem kleineren Cubiculum, in dem zuvor noch die junge Prudentia Thalna gelebt hatte, wurde die Wand, die den Schlafraum abtrennte entfernt, so dass ein einziger großer Raum entstand, der zukünftig dem Hausherren als Officium dienen sollte. Auch hier wurde ein wenig an den Wandfarben gearbeitet, auch wenn die vorhandende Dekoration - zumeist militärische Motive - weiterhin beibehalten wurden.


    Der Großteil der Arbeiten wurde jedoch im Nachbarhaus erledigt. Da die Casa keine zweite Culina brauchte, wurde diese genutzt um größere Sklavenunterkünfte zu schaffen. Das Triclinium wurde mit dem danebenliegenden Adedis zusammengelegt um dieses zu vergrößern, während die Porta zugemauert wurde. Im Obergeschoss mussten ebenfalls einige Wände weichen, so dass aus einem einfachen Cubiculum und einem danebenliegenden Officium ein großes Cubiculum für den Hausverwalter entstand.


    Die Arbeiten dauerten mehrere Tage und die Sklaven litten sehr darunter, vor allem da alles immer wieder dreckig wurde und das abendliche Putzen zu einer unendlichen Arbeit wurde. Doch als die Arbeiten nach Tagen des Hämmerns, Sägens und Mauerns abgeschlossen waren und nur noch die kleinen Schönheitsflecken beseitigt und alles auf Vordermann gebracht werden mussten, waren alle glücklich und zufrieden.

    Es war nur eine Formalität, aber Balbus war es wichtig, dass ein Praetor die Freiheit seines Freundes verkündete, denn so konnte jener sich sicher sein, dass er niemals wieder wie ein Sklave behandelt werden würde.


    Als der Freiheitsprozess dann beendet war und Livianus ihn nach weiteren Anliegen fragte, hätte er natürlich noch das eine oder andere vorbringen können, allerdings war er sich sicher, dass es nicht allzugut ankommen würde, wenn er einen Haftbefehl gegen den Vescularier beantragen würde. Daher schüttelte er leicht den Kopf und sagte: "Nein Praetor, das war alles was mich heute vor deinen Stuhl führte. Ich danke dir für die schnelle und problemlose Abwicklung und möchte dich auch nicht weiter von deinen Aufgaben abhalten." Er blickte kurz auf die noch wartenden Antragssteller.


    "Vale, ehrenwerter Praetor Urbanus." verabschiedete sich Balbus dann, mit einem freundlichen Lächeln, von Livianus. Auch sein senatorischer Klient tat dies, jedoch ohne das freundliche Lächeln, denn ihn verband mit dem Praetor keine tiefergehende Bekanntschaft.

    "Das genaue Datum weiss ich nicht, aber er sagte mir, dass er abreisen will, sobald er in Germania alles geregelt hat." sagte er.


    "Er ist so jung, wie ich es auch gern wieder wäre. Ehrlich gesagt erinnere ich mich kaum daran, dass ich jemals so jung war wie er." sagte er scherzend.

    "Es freut mich, dass es deiner Familie gut geht." sagte er. "Und was die politischen Scharmüzel angeht, so gibt es die überall wo Menschen zusammenleben und sich selbst verwalten sollen. Vor allem, wenn es eine Familie gibt, die unter allen anderen hervorsticht. Ich hoffe allerdings, dass sich Lando darauf beschränkt die verbale Axt zu schwingen statt tatsächlich eine mit in die Curia zu nehmen." Wobei er sich letzteres durchaus spassig vorstellen konnte.
    Zu hören, dass seine Nichte sich gut einlebte machte ihn froh. "Es freut mich, dass die Eingewöhnung für Callista unproblematisch verläuft und was die Sprache angeht, so beneide ich sie um die Möglichkeit sie so intensiv lernen zu können."
    Als er dann die noch nicht eingetretene Schwangerschaft erwähnte, hätte Balbus fast einen Kommentar über die Verspottung des fascinums fallenlassen, doch unterdrückte er ihn lieber und sagte stattdessen: "Sie stammt aus einer Familie in der seit jeher viele Kinder geboren wurden. Ich selbst hatte fünf Geschwister und auch mein Vater hatte mehrere. Also eigentlich mache ich mir darüber keine großen Sorgen."

    "So ganz weiss ich das ehrlich gesagt auch nicht wirklich." sagte er ehrlich. "Er sprach mich auf der Hochzeit meiner Nichte an und fragte mich, ob er hier in Rom für mich arbeiten könnte und ob ich ihm helfen kann sich in Rom und der römischen Gesellschaft zurecht zufinden und Fuss zu fassen. Ich denke, er hat große Pläne und Träume und aus Freundschaft zu seiner Familie habe ich natürlich gerne zugestimmt."

    Balbus arbeitete die Klienten einen nach den anderen ab, hörte hier aufmerksam zu, sprach da ein paar aufmunternde Worte, gab seine Zustimmung für jemanden vor Gericht aufzutreten und gratulierte jemandem zur Geburt eines Sohnes.
    Dann, als alle abgearbeitet waren, trat der junge Duccier vor ihn. Balbus musste lächeln und hob ebenfalls die Hand zum Gruß.
    "Heilsa, Duccius Vala." sagte er. "Willkommen in Rom, es ist mir eine Freude dich hier in meinem Haus begrüßen zu dürfen."
    Die Kommentare bezüglich Roms Größe entlockten Balbus ein herzhaftes Lachen. "Ja, Rom ist schon etwas besonderes, deswegen fliehen die meisten, die es sich leisten können, den Sommer über aus der Stadt."


    Er blickte zu Alexandros und dem Schreiber und gab ihnen zu verstehen, dass sie sie allein lassen sollten, was die beiden auch unverzüglich taten.


    Dann wandte er seine Aufmerksamkeit wieder dem Duccier zu und deutete auf die Bank neben sich. "Bitte, nimm doch Platz und dann erzähle mir aus Germania. Wie geht es deiner Familie? Hat sich meine Nichte bei euch eingelebt?"

    "Oh ja, unvergesslich war es wirklich." bestätigte Balbus.


    "Ich erwarte in Kürze die Ankunft eines jungen Ducciers. Er will Rom kennenlernen und erste Schritte in der Gesellschaft wagen. Vielleicht wird sich die Möglichkeit ergeben, dass du an ihm einen Teil deines Dankes zeigen kannst."

    Zitat

    Original von Potitus Vescularius Salinator
    Potitus lachte abermals. "Solltest Du tatsächlich so etwas wie Humor besitzen? Ungeahnte Seiten an Dir kommen zutage. Dann zeige Rom und dem Kaiser, ob Du dieser Aufgabe wirklich gewachsen bist. Ich bestimme Tiberius Prudentius Balbus zum neuen Praefectus Praetorio."


    "Ich kann ein sehr humorvoller Mensch sein, Praefectus." sagte er und irgendwo tief in ihm gab es einen kleinen Jungen, der in diesem Moment lauthals jubelte, ohne das davon auch nur ein Funken nach aussen gelangte.


    "Ich werde den Kaiser über deine Entscheidung informieren und alles für die Kommandoübergabe vorbereiten lassen." schaltete sich nun erneut der Antonier ein.

    Es war warm, furchtbar warm. Ganz Rom litt unter der Hitze und natürlich brütete es auch in der Casa Prudentia. Aufgrund dieser Temperaturen hatte Balbus kurzerhand beschlossen den morgendlichen Empfang der Klienten in den Garten zu verlegen, denn dort wehte wenigstens dann und wann ein leichter Wind.
    Ein Tisch war aufgestellt worden, auf dem das Frühstück aufgebaut wurde, von dem sich die Klienten bedienen konnten und das für manche der einzige Grund war jeden Morgen hierher zu kommen.


    Die Klienten, und mit ihnen auch der junge Duccier, wurden durch den Ianitor in den Garten hinausgeführt und hatten dort ersteinmal zu warten. In dieser Zeit hatten sie die Gelegenheit sich zu stärken und sich auf das Eintreffen des Hausherren vorzubereiten. Die meisten nutzen die Gelegenheit auch um Neuigkeiten und Tratsch auszutauschen. So herrschte eine recht ausgelassene Stimmung und nur wenige der Klienten, zumeist jene die sich auf höheren sozialen Stufen befanden, hielten sich am Rande und blieben unter sich.


    Es dauerte nicht lange, bis Balbus, in Begleitung von Alexandros und einem Schreiber im Garten erschien. Fast augenblicklich verstummte das ausgelassene Gemurmel und wurde durch freundliche Begrüßungen ersetzt. Balbus schritt quer durch den Garten hin zum Rand des Teiches und wechselte auf dem Weg hier und da ein paar freundlichen Worte. Eigentlich hasste er die tägliche Salutatio, da sie vor allem zeitraubend war und ihn von seiner Arbeit abhielt. Ausserdem hatte er dadurch selbst noch viel weniger Zeit häufig bei seinem eigenen Patron zur Salutatio zu erscheinen und auch wenn er genau wusste, dass Quarto ihm das nicht übel nahm, so war er selbst damit nicht ganz zufrieden.


    Nachdem die allgemeine Begrüßung dann vorbei war und ein Teil der Klienten sich auch schon wieder auf den Weg machte - natürlich nicht ohne noch etwas zu Essen mitzunehmen - setzte Balbus sich auf die Bank am Teich um dort jene Klienten zu empfangen, die beim Reinkommen dem zuständigen Sklaven Gesprächsbedarf angemeldet hatten.
    Diese traten nun, einzeln oder zu zweit, vor ihren Patron und brachten ihre Anliegen vor.

    Zitat

    Original von Potitus Vescularius Salinator
    Potitus lachte schallend los. "HAHAHAHA!" Vor Vergnügen schlug er sich gar auf den Schenkel. "Das war eine gute Frage, nicht wahr, Prudentius? Wer würde schon nicht Praefectus Praetorio werden wollen mit einem Lebenslauf wie dem Deinen!" Auch wenn der Prudentier sich erhebliche Mühe gegeben hatte, keine Regung zu zeigen, was ihm auch gelungen war, so ließ sich Salinator dennoch nicht täuschen. "Ein machtvoller Posten, Prudentius. Bist Du dem gewachsen?"


    Balbus liess sich vom Lachen des Vesculariers nicht aus der Ruhe bringen und auch als er antwortete blieb er ruhig und sachlich: "Vermutlich bin ich ihm genauso gewachsen wie jeder andere Römer mit meinem Lebenslauf."
    Er war sich nicht sicher, ob er da bei dem Vescularier nicht irgendwo doch ein kleines Zeichen von Furcht sah, oder ob das nicht einfach nur seinem Wunsch ensprang.

    Balbus dachte einen Moment lang nach. "Ich denke nicht, dass es hier zu gefährlich ist, aber möglicherweise könnte es jemandem auffallen, wenn die gleichen Männer regelmässig in den Palast kommen ohne dass es dafür einen wirklich offensichtlichen Grund gibt."
    Er blickte kurz zur Tür.
    "Abgesehen davon weiss man leider nie wer hier mithört. Die Praetorianer vor der Tür habe ich zwar selbst ausgewählt und vertraue ihnen, aber es kann immer mal jemand vorbeikommen, der nicht vorbeikommen sollte."
    Dann blickte er wieder zu Livianus.
    "Ich denke für ein erstes Treffen nutzen wir deine Casa und danach wechseln wir den Ort für die Treffen um es möglichen Beobachtern schwieriger zu machen."

    "Nun, für uns ist der Brautraub ein wichtiger Bestandteil der Hochzeitszeremonien, allerdings ist er für die Germanen ein Verbrechen. Und scheinbar hatte der Bräutigam vergessen seine Verwandten darauf vorzubereiten." sagte er. "Und auch das fascinum sorgte für einige Irritationen, da die Germanen dieses Ritual recht lustig und lächerlich fanden."
    Er schüttelte leicht den Kopf, denn er würde dies nicht vergessen, bis er die Nachricht erhielt, dass seine Nichte ein gesundes Kind zur Welt gebracht hatte.


    "Aber das mit der Gastfreundschaft stimmt in der Tat, wobei das wohl auch wieder ein Teil der germanischen Traditionen ist."