Beiträge von Tiberius Prudentius Balbus

    Er nahm den Becher entgegen und betrachtete den darin enthalteten Wein mit einem nachdenklichen Gesichtsausdruck.


    "Ein Miles, dessen Beweggründe zu den Praetorianern zu kommen, andere sind als der Wunsch dem Reich und dem Kaiser ergeben zu dienen, wird innerhalb kürzester Zeit herausgesiebt und entlassen. Praetorianer machen ihre Arbeit nicht des Geldes wegen, sondern weil sie an den Eid, den sie leisten, glauben und ihr Leben für ihren Imperator geben würden."


    Er trank zögerlich einen kleinen Schluck.


    "Was die Kosten angeht, die ein Politiker hat, so bin ich mir sicher, dass die wenigsten für so etwas ihr eigenes Geld antasten. Abgesehen davon, dass sie die ganze Prozedur nur aus dem Grund auf sich nehmen, dass sie mehr Macht und damit mehr Geld wollen."

    "Residierst du nicht hier in dieser Villa? Und gibt es hier kein Silberbesteck? Wenn dem so sein sollte, dann bitte ich dich um Verzeihung, wenn dies allerdings nicht so ist, dann sollten wir dieses Thema begraben."


    "Ist es nicht das Ziel eines jeden Politikers möglichst viel Macht anzuhäufen? Und wächst aus dieser Macht nicht auch Reichtum?"

    "Wann habe ich dir Prunksucht unterstellt? Bitte lege mir keine Worte in den Mund, die ich nicht verwendet habe, sonst werde ich darüber nachdenken müssen, ob daraus nicht Konsequenzen erwachsen könnten."


    Er lächelte leicht und gab dem Praetorianer ein kurzes Zeichen.


    Dieser schob darauf hin seinen Gladius zurück in die Scheide und machte es fest.


    "Nur weil bei einem oberflächlichen Verhör nichts herauskommt, heisst es nicht, dass nicht mehr hinter der Sache steckt."

    "Ich musste kein Hunger leiden, aber hast du einmal über die Bevölkerung der Provinzen nachgedacht? Da bringen die kostenlosen Geschenke des Reiches nicht unbedingt so viel."


    "Ich weiss genau, dass die Feinde Roms auch hier in dieser Stadt verweilen. Wurde nicht aus genau diesem Grund vor gar nicht allzulanger Zeit diese Villa durch die Praetorianer durchsucht und alle Bewohner festgesetzt und verhört?"

    Der Praetorianer blieb kurz vor Furianus stehen und zog seinen Gladius ein Stückchen raus.


    "Ein hölzerner Löffel also? Während ein Grossteil der Bevölkerung Hunger leidet ist selbst ein hölzener Löffel ein Luxus." sagte er und fügte im sehr sarkastischen Tonfall hinzu: "Du verdientest vielleicht dein Geld an der Waffe, aber wie die meisten deiner Patrizischen Kameraden scheint es dir in der Legion zu langweilig geworden zu sein, sonst würdest du Rom ja noch immer verteidigen statt dich hier in dieser Villa vor Roms Feinden zu verstecken."

    Einer der Milites trat vor und ging einige Schritte auf Furianus zu. Seine Hand lockerte dabei seinen Gladius in der Scheide und schaute grimmig.


    Balbus machte keine Anstalten den Miles aufzuhalten, sprach jedoch ruhig weiter: "Du magst ein Römer sein, doch sicherlich bist du kein Römer wie ich, denn im Gegensatz zu dir, der du in dieser riesigen pompösen Villa residierst, verdiene ich mir meinen Lebensunterhalt mit dem Dienst an der Waffe. Und im Gegensatz zu dir bin ich nicht mit einem silbernen Löffel im Mund gross geworden."

    Zitat

    Original von Lucius Flavius Furianus
    "Der Kaiser ist Patrizier! Und wenn du mich weiterhin beleidigst kannst du auch gleich gehen, Pebejer, denn es gibt keinen Pöbel unter Patriziern."


    Furianus war kurz davor sich zu vergessen. Und das auch noch gerade aus dem Munde eines Praetorianers...aiaiaiai ;)


    "Der Kaiser mag ein Patrizier sein, doch fehlen ihm grundlegende Eigenschaften dieser Spezies. Zum Beispiel der Hang dazu sein Fähnchen mit dem Wind zu drehen um möglichst gut bei allem weg zu kommen. Oder auch das intrigante Verhalten, dass viele deiner Artgenossen an den Tag legen."


    Es machte ihm sichtlich Spass den jungen Patrizier zu ärgern.