Beiträge von Tiberius Prudentius Balbus

    "Ich weiss, dafür hast du keine Zeit, denn die brauchst du ja um auf Hochzeitsfeiern die Bräute anzubaggern." sagte Balbus, vollkommen ruhig.


    "Was den Centurio angeht, so werde ich deine Zeit in dieser Angelegenheit nicht weiter in Anspruch nehmen, sondern mich selbst darum kümmern, wenn ich das nächste Mal in Misenum bin." sagte er dann und wechselte im Anschluss prompt das Thema: "Du sagtest, du hast zwei wichtige Aufträge. Was ist der zweite?"

    Na da stellte sich wohl scheinbar jemand taub. Das war ja wieder typisch für den Glatzkopf, einfach alles überhören, was er nicht hören wollte. Doch Balbus machte sich nichts daraus und wiederholte sachlich: "Wie ich gerade sagte: es geht um Centurio Quintilius Valerian."


    Balbus schüttelte den Kopf. "Die Auswahl der Mitglieder der Garde obliegt noch immer mir und nicht dir oder der Administratio, immerhin handelt es sich um handverlesene Männer, die aufgrund ihrer Talente und Leistungen ausgewählt wurden und nicht um irgendwelche einfachen Karteilegionäre." sagte er.

    "Da dieser Versetzungsbefehl auf deine persönliche Anordnung hin ausgesprochen wurde, denke ich, dass wir die Zuständigkeit der Kanzlei in dieser Sache aussen vor lassen können." sagte er, denn natürlich wusste er genau, dass dies alles vom PUps persönlich veranlasst wurde.
    "Centurio Quintilius Valerian." stellte er in den Raum. "Du hast ihn aus der Garde entfernt und in seine alte Einheit zurückgeschickt. Das ist in meinen Augen eindeutig eine Degradierung."

    "Nun, als Kommandant kennst du sicherlich die Schwierigkeiten, die die Führung einer Einheit mit sich bringen kann. Gerade auch, was die Auswahl wirklich geeigneter Männer für die Besetzung von Offiziersposten betrifft." sagte er.
    "Was mich interessiert ist die Frage, was dich dazu bewegt hat, einen meiner Offiziere nicht nur zu versetzen, sondern auch zu degradieren? Einen Mann, der gerade darauf vorbereitet wurde die Position des Trecenarius auszuführen? Einen Mann also, der mehr als die meisten anderen dafür geeignet wäre die Aufgaben, die du mir gerade mit auf den Weg gegeben hast, auszuführen?"

    Zitat

    Original von Potitus Vescularius Salinator
    Potitus lachte. Auch wenn er seinen Kollegen nicht besonders mochte, gefiel ihm diese Bemerkung. "HAHAHAHAHAHAHAHA!! Soweit ihre Menschenliebe sich nicht auf fremde Ehefrauen oder bekanntere Nutten bezieht, sind sie mir tatsächlich herzlich egal! Schmutzige Wäsche ist immer etwas spannender, meinst du nicht?" Es dauerte einen Moment, ehe er sich wieder beruhigt hatte. Dann fügte er etwas ernster an. "Aalglatte Patriziertypen sind ja wohl das Langweiligste, was man sich vorstellen kann!" Forschend blickte er sein Gegenüber an. Hatte er noch mehr Fragen?


    Balbus nickte leicht. "Ob sie spannender ist, hängt sehr von der Intention des Suchenden ab." sagte er trocken. "Wenn es das Ziel ist jemanden zu verleumnen oder zerschmettern, dann sicherlich. Aber wir werden sehen, was meine Männer finden können. Ich bin sicher, wir werden das eine oder andere für dich zu Tage fördern können."
    Er machte kurz Anstalten sich zu verabschieden, schien sich dann jedoch spontan - wobei es weniger spontan war als es wirkte - noch an etwas zu erinnern.
    "Erlaubst du mir eine direkte Frage von einem Kommandanten zum anderen?"

    Das Kind hatte, wie eigentlich erwartet, die ersten neun Tage seines Lebens überstanden und nun war es Zeit für einen wichtigen Schritt im Leben.
    So war Balbus auch bester Laune, als er Vespas Zimmer betrat, wobei er dies sehr leise tat, denn er wollte keinesfalls, dass das Kind wach wurde, falls es schlief. Zu oft hatte er in den letzten Tagen die Schreie seines Sohnes vernommen. Offenbar war der Junge für eine Karriere im Militär vorgesehen, denn die passende Stimme für den Exerzierplatz hatte er bereits.
    So bewegte er sich leise in das Zimmer seiner Frau, wo er diese dann auch mit dem Kind im Arm auf dem Bett vorfand. Lächelnd ging er auf die beiden zu.

    Cubiculum VI


    Ein Zimmer am hintersten Ende des Hauses
    [Blockierte Grafik: http://img692.imageshack.us/img692/7838/cubvi.png]



    Eine Zimmerflucht an der hintersten Ecke des neuen Teils der Casa.
    Die Einrichtung ist relativ schlicht, da der Raum bisher als Gästezimmer diente.
    Das Cubiculum besteht, wie fast alle anderen im Haus, aus zwei Räumen.
    Das grössere dient als Aufenthaltsraum und bietet durch zwei Fenster
    einen Ausblick auf das nachbarliche Grundstück. Hier gibt es eine
    Sitzecke mit zwei bequemen Clinen und einem kleinen Tisch, sowie
    ein recht großes Regal für persönliche Habseligkeiten und einen Schreibtisch.
    Der kleinere Raum dient als Schlafzimmer und ist mit einem bequemen
    Bett und einer großen Kleidertruhe ausgestattet. Ein Fenster hier blickt auf
    ein anderes angrenzendes Grundstück.

    Balbus nickte. "Ich denke, es gibt keinen Grund dieser Klage Glauben zu schenken. Sicherlich ist es nur die Reaktion einer verwirrten Frau auf die Ermordung durch zwielichte Gestalten, wie sie die Stadt leider auch heute noch unsicher machen."
    Das andere weckte Balbus Interesse dann von neuem.
    "Ein Untersuchungsrichter?" fragte er interessiert.

    Zitat

    Original von Potitus Vescularius Salinator


    Balbus überflog die Liste und liess sich nicht anmerken, dass ihn die Liste kaum überraschte. Dann nickte er und sagte: "Natürlich. Ich nehme an, dich würden schmutzige Geheimnisse eher zufrieden stellen als große philantropische Geheimnisse?" Es war nicht weniger als die Frage, ob Balbus im Zweifelsfall auch Beweise produzieren sollte.

    Als Vespa sie verlassen hatte, liess der Flavier nicht lange darauf warten aufs Thema zu kommen, was ja durchaus etwas war, das Balbus schätzte, denn er fand nichts schlimmer als nach einem langen Tag auch noch lange belanglose Gespräche über Nichtigkeiten zu führen.


    "Es ist schon eine Weile her. Wie du dir denken kannst, ist es selbst für mich nicht unbedingt einfach mal eben so die Stadt zu verlassen und nach Misenum zu reisen. Zumindest nicht ohne dass du weisst schon wer etwas davon erfährt und seine Spione und Intriganten alamiert."

    Balbus lächelte seine Frau noch an, auch als sie bereits entschlafen war. Dann wandte er seinen Blick zu seinem Sohn in seinen Armen. Fasst liess er sich dazu hinreissen einen zufriedenen Seufzer von sich zu geben. Doch dann trat die Sklavin an ihn heran und widerwillig gab er sein Kind in die viel kundigeren Arme der Sklavin.
    Er selbst blickte sowohl seinen Sohn als auch seine Frau noch einmal lächelnd an, bevor er dann das Zimmer verliess. Es gab ja noch vieles zu tun an diesem Tag.

    Balbus hatte natürlich bemerkt, dass er verfolgt worden war, da er in seinem Haus jedoch keine großen Gefahren erwartete, war ihm das im Grunde genommen ersteinmal egal gewesen.
    So wandte er sich dann aber auch völlig unargwöhnisch um und blickte den jungen Germanen an.
    "Nun denn, dann sollten wir es tun." sagte er und deutete auf die stets bereitstehenden Sitzmöbel.

    "Nun mein Freund, ob man mich in diesem Zeiten dazu wirklich beglückwünschen kann, ist mir bis heute nicht klar." erwiderte Balbus auf die Gratulationen. "Aber ich danke dir dennoch auf jeden Fall."
    Auf Vespas Frage hin nickte er dann.
    "Ja, das klingt nach einer guten Idee. Ich bin sicher, dass unser Gast eine solche Einladung nicht abschlagen wird." sagte er und blickte den Freund kurz fragend an. Und in der Tat ging er davon aus, dass ein traditionsbewusster Flavier die Einladung annehmen würde, auch wenn die Gastgeberin eine Aelia war.

    Er war sich zwar bewusst, dass er vielleicht etwas zu stürmisch gewesen war, aber das war für ihn in dem Moment einfach nebensächlich gewesen. Doch nun, da sie sich von ihm befreite, tat es ihm fast schon ein Wenig leid, dass er sie so überfallen hatte. Er entschuldigte sich stumm, denn seine Aufmerksamkeit wurde sofort neu gefordert, als die Sklavin das Kind auf den Boden legte. Da er keinen Grund für etwaige Zweifel hatte, zögerte er keinen Augenblick und ging auf das Kind zu, um es dann hochzunehmen und zu betrachten. Damit war alles, was er nun tun musste erledigt, denn einen Namen würde das Kind erst nach Ablauf von neun Tagen erhalten.
    Er wollte sich jedoch noch nicht von dem Kind trennen und hielt es daher noch immer im Arm, während er sich langsam wieder seiner Frau näherte und sie anstrahlte.

    Balbus war mal wieder vor den Glatzkopf zitiert worden und auch wenn er sich eine ganze Weile Zeit liess, blieb ihm nichts anderes übrig als diesen dann auch aufzusuchen.
    So kam er aus dem dunklen Teil der Castra hinüber in den weniger freundlichen Teil. Heute hielt er sich jedoch nicht lange mit den Torwachen auf, sondern grüßte diese lediglich im Vorbeigehen, denn er hatte keine Lust sich auch noch mit urbanen Marionetten rumzuärgern.

    Balbus hörte interessiert zu, was der Praetor ihm zu sagen hatte und zuckte dann leicht mit den Schultern.
    "Pontidia Larga sagst du? Von einer solchen Frau oder etwaigen Verwandten habe ich noch nie etwas gehört." sagte er und auch wenn er bisher interessiert gewirkt hatte, schlug sich dies nun in ein großes Desinteresse um.
    "Und selbst wenn es der Tatsache entsprechen sollte, was ich allerdings keinesfalls bestätige, hätte es für den Tod dieser Männer sicherlich einen guten Grund gegeben."
    Balbus legte ein leichtes Lächeln auf.
    "Vielleicht sollte mal jemand überprüfen, was sich diese Frau zu hat zu schulden kommen lassen, wenn sie es für nötig hält die kaiserliche Garde zu belangen. Vermutlich hat sie selbst das Ableben jener Männer forciert."

    Der 'mysteriöseFlair' den die meisten hier erwarteten, hatte sich schon vor einiger Zeit 'ausgeflairt', als sich Balbus in einem Anflug von Selbsterkenntnis engestanden hatte, dass er seit den Tagen des göttlichen Augustus der schwächste und unbedeutendste Praetorianerpraefect war.


    "Salve, Senator Annaeus." sagte er und verzichtete auf jegliche andere möglichen Anreden. "Bitte nimm doch Platz." Er deutete auf einen der Stühle vor seinem Tisch.


    "Etwas Unangenehmes? Bitte, sprich."