Beiträge von Tiberius Prudentius Balbus

    Gespannt lauschte Balbus den Ausführungen des Tiberiers und war versucht zu schmunzeln ob der mannigfaltigen Nutzung von schwammigen Worten. Er wägte jeden der genannten Punkte kurz ab, bevor er etwas erwiderte.


    "Welche griechischen Dialekte beherrschst du? Und beherrschst du sie nur im Wort oder auch in der Schrift?" fragte er dann. Denn es nutze nichts, wenn er sich mit seinem Primicerius in feinstem ionischen Dialekt unterhalten konnte, wenn er nicht in der Lage war einen griechischen Brief nach Alexandria zu verfassen.

    Balbus nickte leicht. An und für sich klang das ja schon mal recht interessant, auch wenn eine direkte Einstellung als Primicerius zumeist etwas für erfahrene Verwaltungsbeamte war. Aber Balbus hatte einen guten Tag und stand auch noch ein klein wenig in der Schuld eines gewissen Tiberiers.


    "Ein löbliches Vorhaben. Aber du wirst verstehen, dass ich dir diesen Posten nicht so einfach ohne weiteres übertragen kann." sagte er nach einem kurzen schweigenden Moment.
    "Was glaubst du qualifiziert gerade dich für diesen Posten?"

    Balbus musterte den Tiberier beim Betreten des Tablinums und nahm dessen Grussworte schweigend entgegen. Doch dann, als er seinen Bruder erwähnte, sagte Balbus: "Mein Beileid zu deinem Verlust. Es war sicherlich schwer nach Rom zurückzukehren und in solch eine Situation zu geraten."
    Er setzte sich etwas bequemer hin und deutete auf einen der beiden kleineren Stühle, die vor seinem standen. "Nimm doch Platz."


    "Bitte, ich bin ganz Ohr, was kann ich für dich tun?"

    IN NOMINE IMPERII ROMANI
    ET IMPERATORIS CAESARIS AUGUSTI


    Hiermit ernenne ich
    GAIUS POMPEIUS IMPERIOSUS


    mit Wirkung vom
    ANTE DIEM IV NON DEC DCCCLVIII A.U.C.
    (2.12.2008/105 n.Chr.)


    zum
    Notarius a libellis
    der Kaiserlichen Kanzlei


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    ~~Procurator a libellis~~


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    Schraubzieris nickte und sagte Bitte warte hier, Herr.
    Er verschwand wieder im Inneren des Hauses und schloss die Tür. Da er um die Beziehungen der Hausherren zu den Tiberiern wusste, war er nicht sicher ob dieser hier empfangen werden würde. Doch er würde ihn anmelden.



    Nur wenige Minuten später öffnete sich die Tür erneut und Schraubzieris kehrte zurück. Bitte folge mir, Herr. Mein Dominus wird dich empfangen. sagte er und fürte den Tiberier dann in das TABLINUM.

    Balbus sass wieder einmal auf jenem grossen Stuhl. Das Raubtierfell unter seinem Hintern machte das Sitzen auf ihm einigermassen erträglich und da er die Erfahrung gemacht hatte, dass vor allem die früheren Klienten seines Vaters einen gewissen Respekt vor dem Monstermöbel hatten, hatte er sich angewöhnt sich mit dem Übel zu arrangieren und die Macht des Stuhl für sich zu nutzen.
    So sass er, leicht gelangweilt und auf die linke Armlehne gelehnt, dort und hörte sich die Sorgen und Klagen eines unwichtigen Klienten an.


    Gestört wurde diese Szene vom Eintreffen des ägyptischen Türhüters, der sich ihm näherte und ihm etwas zuflüsterte. Balbus nickte daraufhin und der Ägypter entfernte sich wieder.
    Nach einigen entsprechenden Worten entfernte sich dann auch der Klient und Balbus setzte sich ein klein wenig auf und richtete seine Aufmerksamkeit auf die Tür des Tablinums, wo er das Eintreffen eines Mitglieds einer der nobleren Familien Roms erwartete.

    Die Wut des Pompeiers traf ihn etwas überraschend, so das Balbus einen kleinen Schritt zurückwich. Als sein Gegenüber geendet und offensichtlich auch wieder etwas beruhigt hatte, nickte Balbus leicht.
    "Gut, ich werde dir eine Chance geben. Erst einmal als Notarius in meiner Abteilung." sagte er. "Wenn du dich bewährst, sehen wir ob wir höhere Aufgaben für dich finden."

    Balbus überlegte kurz, wie er die Fragen beantworten sollte. Er war sich nicht ganz sicher, daher dauerte es einen kurzen Moment, ehe er antwortete.
    "Es eigentlich nicht sehr viel anders als in anderen Teilen des Reichs. Gut, das Wetter dort ist etwas härter, aber ansonsten ist es dort ebenso schön wie zum Beispiel in Hispania.
    Was die Germanen betrifft musst du das ein wenig differenzieren. Jene die in der Provinz leben sind romanisiert und viele von ihnen haben sich das Bürgerrecht errarbeitet. Wenn du allerdings über den Rhenus in das freie Germanien blickst, so wirst du jenes wilde Germanien finden, dass Tacitus beschrieb."

    Zitat

    Original von GAIUS ULPIUS AELIANUS VALERIANUS
    Er winkt einen Beamten und einen Offizier zu sich, die ihm bei der Verleihung assistieren sollen.


    Sim-Off:

    Ich bin mal so dreist...


    Es gehörte nicht zu seinen Aufgaben, aber in Anbetracht seines Hintergrundes als langjähriger Praetorianer hatten die hohen Beamten der Kanzlei sich darauf geeinigt, dass Balbus bei dieser Ehrung assistieren sollte.
    So trat er an die Seite des Kaisers um diesem zur Hand zu gehen.

    Der Procurator ab epistulis, ein Mann der dieses Amt noch nicht allzulange ausfüllte und daher noch ein wenig schüchtern im Umgang mit dem Kaiser war, hörte aufmerksam zu und machte sich entsprechende Notizen.
    Ja, mein Kaiser. Wir werden die Männer entsprechend informieren.


    Auch Balbus hörte zu und war ein wenig erstaunt darüber den Namen seines Nachfolgers bei der Ala zu hören. Der Mann, bei dessen Ernennung zum Praefectus Alae die Legitimität noch immer nicht ganz geklärt war, machte wirklich eine steile Karriere. Sicherlich hatte da wieder Vinicius Lucianus seine Finger im Spiel, der weiter an der Vorbereitung seiner Machtergreifung arbeitete.
    Unbewusst schüttelte er den Kopf.

    "Ja, es war ein grosser Verlust für die germanische Verwaltung, als Venusia das Schiff nach Aegyptus bestieg." bestätigte er. Er hätte damals sicherlich weniger Arbeit gehabt, wenn er sie nicht als Princeps Curiae hätte beerben müssen.


    "Man könnte fast meinen, du bist hier um Werbung für die Geschäfte deines Verwandten zu machen." sagte er dann grinsend.

    Balbus nickte. Das Bild, dass er von seinem Gegenüber hatte verdichtete sich ein wenig, er wusste nur noch nicht, ob es positiv oder negativ war.


    "Welcher Art ist die Verwandtschaft zwischen dir und Decimus Pompeius Strabo?" fragte er dann, denn das letzte was er wollte war, einen engen Verwandten eines Verräters Zugang zum Palast zu verschaffen.

    Balbus begann zu schmunzeln. Ein wenig erinnerte sie ihn an seine kleine Schwester Valeria, da sie eine ähnliche Lebensfreude ausstrahlten.


    "Ja, es gibt drei Sklavenkinder im Haus. Meistens sind sie damit beschäftigt irgendwelchen Unsinn zu machen, aber ich habe einfach zu viel Freude daran ihnen zuzusehen, als dass ich ihnen allzuviel verbieten würde." sagte er und liess eine Traube in seinem Mund verschwinden. Er mochte Kinder und hoffte sehr darauf, dass er selbst auch bald welche haben würde.


    "Ich besitze Land in Germania, weil dein Grossvater lange Zeit dort gelebt und gearbeitet hat. Und ich selbst war auch eine Zeit lang dort stationiert."

    Ob er mit Verwandten des Ducciers zu tun hatte? Fast hätte er lachen müssen, denn es war seiner Meinung nach unmöglich sich in Germania aufzuhalten und nicht mit den Ducciern zu tun zu haben.
    "Ja, ich hatte mit deinen Verwandten zu tun. In Confluentes diente Duccius Eburnus unter mir. Ich forcierte auch seine Berufung in die Reihen der kaiserlichen Garde. Dann hatte ich in der Curia Provincialis mit Duccia Venusia zu tun und mit Duccius Lando verband mich eine ertragreiche geschäftliche Beziehung." sagte er. "Ich war sogar mal als Gast bei einem Fest im Haus deiner Familie in Mogontiacum."

    Zumindest zeigte die Antwort des Kaisers, dass er zumindest schon mal nicht ganz abgeneigt war sich dem Volk zu zeigen.


    "Ich werde bei der Verwaltung des Cultus Deorum anfragen, an welchem der nächsten Feiertage größere Festakte geplant sind." sagte er.


    "Aber ich würde vorschlagen die nächsten Offiziere trotz allem öffentlich zu ernennen."

    Balbus nickte, hatte er doch nichts gegen ihren Wunsch, die Stadt zu erkunden, einzuwenden. "Natürlich kannst du dich in Rom umsehen. Halte dich aber bitte von zwielichtigen Gestalten und dunklen Gassen fern." sagte er. Über die Leibwächter, die jeden ihrer Schritte begleiten und beobachten würden, verlor er kein Wort, denn er wollte sie nicht unnötig verunsichern.


    "Hier im Haus lebt noch meine Frau, Aelia Vespa. Ansonsten tendiere ich mittlerweile ein wenig dazu, alle hier lebenden Sklaven und Bediensteten als einen Teil meiner Familie anzusehen. Vor allem die Sklavenkinder sind immer wieder ein Quell der Freude." sagte er erklärend. "Es gibt nur noch sehr wenige lebende Verwandte, wie ich leider zugeben muss."

    Balbus nahm sich ebenfalls etwas Brot und kombinierte es mit etwas Schinken, bevor er es sich zuführte. "Es freut mich, dass es dir hier gefällt. Es ist vermutlich alles etwas anders, als in Mantua, aber ich hoffe, dass du dich hier trotzdem eingewöhnen wirst." sagte er, bevor er einen weiteren Schluck trank.
    "Wie ich meine Tage verbringe? Nun ja, einen Grossteil meiner Tage verbringe ich mit meiner Arbeit. In der kaiserlichen Verwaltung auf dem Palatin." antwortete er. "Den anderen Teil meiner Tage verbringe ich mit dem was anliegt, oder bestenfalls mit meiner Familie."