Beiträge von Tiberius Prudentius Balbus

    "Stallius Paulinus hat bald seine Dienstzeit abgeleistet." sagte er. "Dann werde ich jemand neues brauchen der sich um die Speculatores kümmert."
    Und wer wäre da besser geeignet als ein Klient, dem Balbus vertrauen konnte?
    "Es ist vielleicht kein sonderlich großer Karrieresprung, aber es ist eine sehr verantwortungsvolle Aufgabe."
    Er lächelte ganz leicht.
    "Ausserdem möchte ich, dass du bei nächster Gelegenheit das erste Examen an der Academia ablegst."

    Balbus schüttelte leicht den Kopf. Es war wieder einmal das übliche Problem, dass er dazu tendierte sich falsch auszudrücken, da er davon ausging, dass man ihn schon verstehen würde.


    "Den Veteran haben wir vor allem eingeplant, da wir so die Möglichkeit einräumen wollen, falls nötig möglichst unkompliziert auf notwendige militärisch-polizeiliche Unterstützung zugreifen zu können. Das dachten wir uns vor allem, weil wir davon ausgehen, dass entsprechende Militärkommandanten eher unwillig sein könnten, wenn ein ziviler Beamter des Postdienstes von ihnen Unterstützung anfordert."

    Balbus war ein Wenig in der Castra umhergewandert. Immer gefolgt von seinem eifrigen Scriba war er offensichtlich ziellos über die Lagerstrassen geschritten, hatte dabei das eine oder andere Mal kurz Halt gemacht um mit verschiedenen Milites und Offizieren zu reden oder etwas Auffälliges an einem der Gebäude zu betrachten. Irgendwann hatte er dann seinen Scriba weggeschickt und war, so unverschämt auffällig dass es schon wieder unauffällig war, auf die Baracke der ersten Centurie der fünften Cohorte zugesteuert. Dort ging er zur Stube des Centurios und öffnete, ohne anzuklopfen, die Tür um sich Zutritt zu verschaffen.


    "Salve Centurio. Hast du einen Moment Zeit für mich?" fragte er in die Unterkunft hinein, während er eintrat. Das es vor allem eine rhetorische Frage war, war mehr als offensichtlich, denn sicherlich würde er kein Nein akzeptieren, wenn er sich schon extra hierher begab.

    Innerlich seufzte Balbus, denn er bekam eine kleine Ahnung davon, wie sich Avarus gefühlt haben musste. Wenn man der Argumentation des Kaisers folgen würde, könnte man auch dazu übergehen den gesamten Cursus Publicus zu militarisieren und die Equites Singulares als Boten einzusetzen. Er unterdrückte ein Kopfschütteln.


    "Das ginge natürlich." sagte Balbus und fügte direkt an. "Aber da der Cursus Publicus ja vor allem private Post transportiert denke ich, es wäre besser dies in zivile Hände zu geben, denn ich persönlich möchte nicht das Volk damit aufbringen, dass ich den Anschein erwecke den Briefverkehr jedes Bürgers zu kontrollieren und zu protokollieren."
    Abgesehen davon würde dies ja auch nur dafür sorgen Kräfte der Cohortes an zusätzliche, nicht-militärische, Aufgaben zu binden, so dass sie nicht für anderes zur Verfügung standen.
    "Allerdings haben Senator Germanicus und ich uns darauf geeinigt, dass den Praefectus Diocesis ein Veteran der Cohortes zur Seite gestellt wird um falls notwendig die Befugnisse der Cohortes in die Kontrollen einzubringen."

    Irgendwie hab ich doch geahnt, dass du dich melden würdest... :)


    Und irgendwie war mir klar, dass ich mich wieder ein kleines Bissel missverständlich ausgedrückt hab.. so wie immer... :(


    Was ich suche ist jemand, der Spass daran hätte eine alte PRUDENTISCHE Dame zu spielen. Sprich: jemand, der noch eine freie ID hat und die für soetwas verwenden würde/möchte..


    Aber danke für das Angebot..

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    Schraubzieris führte die junge Iunia in das Atrium, wo er sie vor der Bank, neben der Statue des Commodus, parkte, während ihr Sklave natürlich den Weg in die Culina erklärt bekam.
    Bitte warte hier, Herrin. Ich werde Dominus Duccius holen. sagte der kleine Ägypter und eilte dann davon.



    Um die Wartezeit etwas zu verkürzen, tauchte nur wenige Augenblicke später ein junges Sklavenmädchen auf um Axilla mit einer Erfrischung auszustatten.

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    Es war ja nicht so, dass Schraubzieris, der eifrige, kleine, ägyptische Ianitor, nicht mitbekam, was vor der ihm anvertrauten Tür geschah. So hatte er schon eine Weile die beiden Gestalten durch das kleine, gut verborgene Guckloch neben der Tür beobachtet und mit sich selbst gewettet, dass sie nicht anklopfen würden.
    Aber dann klopfte es doch noch und Schraubzieris öffnete die Porta mit einem freundlichen Lächeln.
    Ja bitte? fragte er, auch wenn er in gewisser Weise schon mitbekommen hatte, was die beiden wollten.

    Während das arme, unschuldige Lämmchen von dem Opferhelfer mitgenommen wurde, fülte sich der Bald-Opfernde Balbus nicht weniger wie ein Opferlamm, als er an Vespas Seite der Priesterin in den Tempel folgte.
    Während die Priesterin sich reinigte, beobachtete Balbus sie und dachte dabei kurz an das Lämmchen, dass schon bald dafür sterben würde, dass sein eigenes Kind dieses Schicksal nicht teilen musste. Ein kleines Bisschen unfair hätte man es sicherlich nennen können, wenn man denn Tiere lieber mochte als Menschen, aber da er solche Gefühle für Tiere nur selten hegte und dieses Lämmchen auch noch nicht lange kannte, war ihm das Wohl seines Kindes wichtiger.
    Als die Priesterin sich gereinigt hatte, folgte Balbus ihrem Beispiel und trat seinerseits an das Becken heran um sich zu waschen. Natürlich wiederholte er dabei jene Worte, die auch die Priesterin zuvor gebrauchte, allerdings war er dabei ein wenig leiser. "Möge dieses Wasser alle Unreinheit von meinem Körper waschen wie das Verwandeln von Blei in Gold. Reinige den Verstand. Reinige das Fleisch. Reinige den Geist. So ist es."
    Dann trat er von dem Becken zurück um seiner Frau Platz zu machen.
    Als auch sie sich gereingt hatte, folgten sie der Priesterin weiter. Auf ihre Frage nach der Akzeptanz des vorgeschlagenen Ablaufes hin, nickte er und blickte kurz zu seiner Frau, um zu sehen ob sie ebenfalls einverstanden war.

    Zitat

    Original von GAIUS ULPIUS AELIANUS VALERIANUS


    "Es gab in letzter Zeit wieder vermehrt Vorfälle, bei denen Post verschwand oder bei denen die Post ungebührlich lange benötigte um das Ziel zu erreichen. Senator Germanicus versicherte mir aber, dass es eigentlich ausreichend Ressourcen gibt um effektiv arbeiten zu können. Eine wirkliche Erklärung für die Probleme hat er nicht." sagte Balbus.


    "Derzeit werden solche Kontrollen nicht durchgeführt. Die Praefecti in den Provinzen arbeiten autonom und müssen sich nur dem Legaten gegenüber verantworten. Da dieser aber in Rom sitzt, ist es für ihn recht schwierig in allen Provinzen die volle Kontrolle zu behalten. Er kann schliesslich nicht seine ganze Zeit damit verbringen durch alle Provinzen zu reisen um die Praefecti zu kontrollieren. Die von uns erdachte Änderung würde dafür sorgen, dass die Kontrolle etwas direkter durchgeführt werden kann."

    Balbus schmunzelte belustigt und hielt es daher auch für unnötig zu erwähnen, dass er das mit dem vorrangeschrittenen Alter in Relation zu Romanus' Alter bei seinem Dienstantritt bei der Ala meinte.


    Dann nickte er leicht. "Du kannst dich dann zurückziehen, Decurio." waren dann die kurzen Worte, mit denen Balbus das Gespräch beendete, denn er hatte im Moment nichts weiter anzusprechen und wollte dem Decurio ausserdem auch seine verdiente Ruhe gönnen.

    Balbus konzentrierte sich einen kurzen Moment lang, denn auch wenn er durchaus ein entsprechendes Schriftstück, das den Vorschlag näher ausführte, mit sich führte, hatte er an sich selbst doch den Anspruch es frei vorzubringen.


    "Zum einen sind wir der Meinung, dass die Position der Praefecti Vehiculorum aufgewertet werden sollten. Dafür sollten sie statt wie bisher mit Civis mit Equites besetzt werden. Senator Germanicus glaubt, gestützt auf seine Erfahrungen der Vergangenheit, dass Equites diese Aufgabe gewissenhafter ausführen würden. Ausserdem sieht er es kritisch, dass die Verantwortung für den Briefverkehr einer ganzen Provinz in den Händen einfacher Bürger liegt." begann er mit dem ersten Punkt.


    Dann folgte der zweite. "Als nächstes haben wir uns darauf verständigt, dass die Einrichtung einer weiteren Verwaltungsebene die Effektivität des Cursus Publicus steigern würde. Wir haben uns das dergestalt überlegt, dass wir das Reich in vier Diocesis einzuteilen. Jeder Diocese würden wir einen, ebenfalls ritterlichen, Praefectus Diocesis vorstellen. Jener hätte die Aufgabe als Verbindung zwischen den Praefecti Vehiculorum seiner Diocese und dem Legatus Augusti Cursu Publico zu fungieren. Er sollte dann zum einen die ihm unterstellten Praefecti überwachen und kontrollieren und zum anderen dafür Sorge tragen, dass etwaige aus Rom kommenden Anweisungen in seinem Amtsbereich zeitnah umgesetzt werden."
    Er holte kurz etwas Luft und gab dem Kaiser dabei erstmal Zeit für eine erste Reaktion, bevor er weitere Ausführungen des erdachten Konzeptes auswälzen würde.