Beiträge von Tiberius Prudentius Balbus

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    Original von GAIUS ULPIUS AELIANUS VALERIANUS


    "Ja, mein Imperator." bestätigte Balbus. "Die Reihen der Garde stehen geschlossen um jeglicher Bedrohung entschlossen entgegenzutreten, sofern dies notwendig sein sollte."
    Seiner persönlichen Meinung nach war dies dringend nötig, aber er konnte dem Kaiser schlecht vorschlagen dessen Stellvertreter wegen Hochverrats zu verhaften.


    Damit hakte er dann den kurzen Bericht über den Zustand der Garde ab und ging zum nächsten Thema über.


    "Dann gibt es eine wichtige Angelegenheit den Cursus Publicus betreffend. Der Legatus Augusti Cursu Publico Germanicus Avarus und ich haben über eine mögliche Optimierung der Abläufe des Postdienstes gesprochen. Da unser Vorschlag eine größere Umstrukturierung und zu Beginn einige zusätzliche Investitionen bedarf, war ich der Meinung, dass du selbst dies entscheiden solltest. Schliesslich werden die Kosten des Cursus Publicus primär aus deinem Vermögen bestritten."

    "Aber, aber, wer wird denn gleich von Auspressen sprechen?" fragte Balbus ein wenig scherzend und prostete Corvinus ebenfalls zu, was dann von einem Schluck gefolgt wurde. "Aber ich werde einmal darüber nachdenken, ob sich dies nicht tatsächlich einsetzen lässt."


    Er widmete sich dann ebenfalls seinem Teller und wählte sorgsam eines der darauf befindlichen Eier aus, dass er dann in seinem Inneren verschwinden liess.
    "Ich befürchte jetzt einfach mal, dass ich dich nicht dadurch werde überzeugen können, dass ich dir einfach sage, dass die Anfrage völlig harmlos ist." sagte er, nachdem das Ei den Weg allen Essbaren gegangen war.
    "Aber bevor ich diese Angelegenheit mit dir ausgiebiger erörtere, muss ich dich darauf hinweisen, dass diese Angelegenheit eine äusserst delikate ist und daher größte Verschwiegenheit notwendig ist."
    Er lächelte ganz leicht und fügte hinzu: "Es wäre mir äussert unangenehm, wenn der nächste praetorianische Besuch in deinem Haus eher unerfreulicher Natur sein müsste. Ich denke, dass du mir zustimmst, dass dies nicht sonderlich wünschenswert wäre."
    Ein weiteres Ei fand seinen Weg und Balbus beobachtete den Aurelier aufmerksam.

    Balbus lockerte seinen Griff um seine Frau und erhob sich. Dann hielt er ihr die Hand hin, um ihr - eigentlich unnötigerweise - beim Aufstehen zu helfen.


    "Möchtest du vielleicht auch etwas warmes essen oder trinken?" fragte er dann noch, während er sie zur Tür führte, die ins Innere des Hauses führte.

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    Original von GAIUS ULPIUS AELIANUS VALERIANUS


    Die kleine Hoffnung auf die wiedererstarkte kaiserliche Gesundheit liess sich durch die Tatsache, dass der Kaiser sich nun doch setzte nicht unterkriegen, denn vermutlich ging jener nur davon aus, dass Balbus' Berichte lang werden würden.
    Daher begann der Praetorianer dann unbeirrt.


    "Als ich das Kommando über die Cohortes Praetoriae übernommen habe, wurden sie gemeinsam von einem der Tribunen und dem Princeps Praetorii geführt, wobei letzterer sich auf die Verwaltung der Castra beschränkte und der Tribun alles übrige übernahm." fing er seinen Bericht an.


    "Artorius Avitus, mein direkter Vorgänger, war zu diesem Zeitpunkt schon offiziell für tot erklärt worden und zu Beginn meines Kommandos habe ich erst einmal versucht dies etwas näher zu beleuchten. Allerdings bleibt mir sein Tod ein Rätsel, denn offensichtlich war er auf einer geheimen Mission unterwegs, über die nur er selbst wirklich informiert war."
    Er zuckte leicht mit den Schultern und wechselte dann zu seinem nächsten Berichtspunkt.
    "Die Übernahme des Kommandos verlief reibungslos und bedingt durch meine frühere Tätigkeit in der Garde wurde meine Eignung von den Offizieren auch nicht hinterfragt, so dass wir ziemlich schnell in das übliche Tagesgeschäft übergehen konnten. Sowohl die Cohorten in Rom, als auch die Cohorten, die sich hier in Misenum aufhalten sind voll einsatzfähig.
    Derzeit befindet sich ausserdem einer meiner Offiziere in Mantua um bei der Legio Prima nach Milites zu suchen, die für den Dienst in der Garde geeignet sind."


    Jetzt machte er erstmal eine Pause um zu atmen und dem Kaiser die Möglichkeit zu geben bei Bedarf nachzuhaken.

    Da war tatsächlich etwas, dass die beiden nicht bedacht hatten. Natürlich hätten sie es wissen können, aber andererseits war es für beide die erste Schwangerschaft und da konnten solche kleinen Flüchtigkeitsfehler passieren. Konnte man doch verstehen, oder etwa nicht?


    Balbus nickte dann auf jeden Fall und sagte: "Das klingt nach einer guten Variante." Dann blickte er zu Vespa. "Ich hoffe dir ist das so recht?"

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    Original von Marcus Caecilius Decius


    Balbus nickte und brummte zustimmend. "Der Verlust von Valentius und Amatius ist in der Tat äusserst unvorteilhaft, aber leider so ohne weiteres nicht rückgängig zu machen." sagte er.


    "Was die beiden neuen angeht, so möchte ich, dass du sie ein Wenig im Auge behälst. Du hast sicherlich ähnlich häufig wie ich mit ihnen zu tun, daher bist du in einer recht guten Position sie zu beobachten. Zumal sie dir gegenüber sicherlich sehr viel anders agieren werden wie mir."

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    Original von Decimus Atius Romanus


    "Ja, ich erinnere mich." sagte Balbus lachend. Dann wurde er jedoch wieder ernster. "Ich gehe allerdings auch davon aus, dass die Zeit dich in dieser Hinsicht etwas fügsamer gemacht hat, denn Ungehorsam und Aufmüpfigkeit brauchen wir hier nicht."

    Normalerweise hätte sich Balbus ja nicht für das Wohlbefinden eines Decurios interessiert, aber da er diesen hier schon lange kannte und auch noch sein Patron war, waren solche Gewohnheiten recht schnell über Bord geworfen.


    "Sehr gut. Ich hatte von dir nichts anderes erwartet." sagte Balbus. "Und ich bin mir sicher, dass du weder der Ala noch den Praetorianern Schande bringen wirst."
    Er lächelte ein wenig.
    "Da du ja direkt nach deiner Ankunft hier schon wieder weg musstest, hattest du ja noch gar keine Zeit dich mit deiner neuen Turma vertraut zu machen. Nutze dafür den Rest des heutigen und den morgigen Tag. Du und deine Männer werdet bis übermorgen vom Dienst befreit, damit ihr euch miteinander vertraut machen könnt. Schliesslich brauchen ja gerade Reiter eine gewisse Vertrauensbasis." sagte er. Eine der Sachen, die er bei seinem Dienst in der Ala gelernt hatte.


    "Ihr könnt euch im Magazin eine Extraration Wein abholen. Aber übertreibt es nicht und nutzt die Zeit die ihr habt sinnvoll." Er ging einfach mal davon aus, dass Romanus verstand, was er meinte.

    Balbus folgte dem Wortwechsel zwischen seiner Frau und der Priesterin aufmerksam und nickte dann und wann. Als dann die Frage aufkam, ob es sich bei dem kleinen Lämmchen um ein weibliches handelte, antwortete er dann voller Überzeugung.
    "Ja, es ist ein weibliches. Als es gekauft wurde, wurde das extra überprüft."sagte er und nickte zur Unterstützung.

    Balbus lächelte noch immer, geriet jedoch ein wenig in Gedanken, wie er da so sass, seine schwangere Frau im Arm, voller Pläne für weitere Kinder.
    Würde er wirklich Vater werden? Sollte es ihm tatsächlich vergönnt sein den Stammbaum fortsetzen zu können, anders als seine Brüder und Schwestern? Wieder einmal wurde ihm bewusst, dass er all seine Geschwister schon zu Grabe getragen hatte, obwohl er selbst der Zweitälteste war. Und ihm wurde schmerzlich bewusst, dass er neben seiner Nichte Callista und den Zwillingen Scipio und Thalna der jüngste in der Familie war.
    Balbus Blick verfinsterte sich ein wenig bei dem Gedanken, dass es in der Familie zu meist nur zwei Extreme gab. Entweder man starb sehr jung, oder man starb sehr alt. Nur wenige waren irgendwo dazwischen gestorben.
    Er blickte zu Vespa und musste lächeln. Sie anzusehen war genug um die düsteren Gedanken zu vertreiben. Er hatte mit ihr bisher nur Glück erlebt, warum sollte sich daran etwas ändern?
    "Weisst du, ich freue mich auch. Und ich bin sicher alles wird gut und in ein paar Jahren wird uns eine ganze Herde kleiner Kinder um die Füsse rennen."
    Eine wirklich schöne Vorstellung, fand Balbus.
    "Aber jetzt sollten wir uns erstmal auf den Moment konzentrieren." sagte er.
    "Und in diesem wird mir persönlich langsam ein Wenig frisch. Wollen wir nicht reingehen?"

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    Original von GAIUS ULPIUS AELIANUS VALERIANUS
    Valerianus betrat das Zimmer eine Weile später. Er musterte den Praefectus Praetorio knapp auf dem Weg zu seinem Sitzplatz hinter einem Schreibtisch. Er nahm dort jedoch nicht Platz.


    "Salve, Praefectus. Du meldest?"


    Balbus hatte sich die Zeit damit vertrieben den Blick aufmerksam durch den Raum schweifen zu lassen, stets auf der Suche nach verborgenen Geheimkammern in denen Spione lauern könnten. Als der Kaiser dann eintrat, konzentrierte er dann jedoch seine ganze Aufmerksamkeit auf diesen. Er hatte ihn nun eine Weile nicht mehr gesehen und auch wenn er sich laufend über den Zustand des Kaisers auf dem Laufenden halten liess, war er gespannt gewesen, wie Valerian aussehen würde.
    Die Tatsache, dass er sich nicht direkt hinsetzte weckte für einen kurzen Moment einen kleinen Funken der Hoffnung in Balbus, denn dies konnte ja durchaus ein Zeichen für eine Stärkung der kaiserlichen Gesundheit sein.


    "Ave, mein Imperator." grüßte er dann erstmal, kurz salutierend, den obersten Feldherren.


    "Nachdem ich nun schon vor einiger Zeit das Kommando über die mir durch den Praefectus Urbi anvertrauten Cohortes Praetoriae übernommen habe, hielt ich es für angebracht meinen bisher aufgeschobenen Antrittsbesuch bei dir nachzuholen. Derzeit ist es in Rom recht ruhig und da ich mir nun endlich einen Überblick über die Amtsführung meines Vorgängers verschaffen konnte, hielt ich den Zeitpunkt für günstig." sagte Balbus.


    "Darüber hinaus gibt es einige Dinge, die ich mit dir persönlich besprechen möchte, da mir der Praefectus Urbi nicht ganz der richtige Ansprechpartner zu sein scheint."

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    Original von Marcus Caecilius Decius


    Sim-Off:

    Eile mit Weile....


    Balbus lächelte ein klein Wenig. "Ich habe dir immer vertraut und sehe auch keinen Grund daran im Moment etwas zu ändern. Mach deine Arbeit weiterhin gut und wir alle werden zufrieden sein." sagte er und überlegte dann einen kurzen Moment.
    Dann schüttelte er leicht den Kopf.
    "Etwas wirklich besonderes steht eigentlich im Moment nicht an. Wir sollten bei Gelegenheit die Truppe zum Appell antreten lassen. Allerdings muss ich zuvor noch einige Dinge regeln." sagte er.


    "Wie ist eigentlich deine Meinung von den neuen Tribunen aus dem Illyricum?"

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    Original von Decimus Atius Romanus


    Balbus hörte sich die Meldung an und nickte dann. "Sehr gut. Willkommen zurück, Decurio." Er lächelte leicht.
    "Der Scriba deiner Turma soll deinen Bericht aufnehmen und dann in die Principia bringen." regelte er noch schnell die notwendigen Formalien, da Romanus ja noch immer nicht allzulang hier war und daher die Abläufe vielleicht noch nicht ganz verinnerlicht hatte.
    Dann wechselte er in einen etwas leichteren, fast schon plaudernden, Ton.
    "Und Decurio, hast du dich schon in die Garde eingelebt? Es ist hier ja schon ein wenig anders, als bei der Ala."

    Die Irritation des Schreibers war Balbus schon fast Freude genug, denn wenn es sich wirklich um einen Spion handelte, dann würde dieser sich sicherlich zwei Mal überlegen, was er nach Rom schicken würde. Daher konnte Balbus sich ein kleines Schmunzeln nicht verkneifen.
    Als es dann endlich weitergehen sollte, folgte er dem Vorgesetzten durch die Villa und liess sich unkommentiert abstellen. Nun musste er nur noch warten und das tat er nun gern, denn zwischen ihm und dem Kaiser stand nun fast niemand mehr.

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    Original von Gaius Pompeius Imperiosus


    Offensichtlich waren Imperiosus' Worte keine allzu große Überraschung für Balbus, denn dieser schien von der negativen Einschätzung nicht sonderlich irritiert zu sein.


    "Also produziert er vor allem heisse Luft." fasste Balbus das ganze dann auch zusammen.
    "Vielen Dank für deine Einschätzung." sagte er.
    "Sofern du keine weiteren wichtigen Informationen hast, wäre das Gespräch von meiner Seite her eigentlich am Ende."

    Balbus musste ein Lachen unterdrücken, als sein Gegenüber erzählte, dass der neue aegyptische Statthalter seinen jungen Verwandten als Rechtsberater auserkoren hatte. In Balbus Augen gab es nur weniges, das abwegiger war als Scipio mit einer solchen Aufgabe zu betrauen. Er hoffte inständig, dass niemand auf die Idee kommen würde diesem Ansuchen zuzustimmen, denn sonst sah er schwarz für die Bevölkerung Aegyptens.


    "So so, er ist Kanzleivorsteher und strebt nach höheren." sagte er, zwar ruhig, aber offensichtlich erheitert.
    "Was für einen Eindruck machte er auf dich? Fandest du, dass er seine Arbeit gut und gewissenhaft erfüllt?"