Beiträge von Tiberius Prudentius Balbus

    Balbus ging eigentlich nicht gerne zu Tempeln, denn auch wenn er wusste, dass es wichtig war sich das Wohlwollen der Götter zu sichern, war genau dies meist so unsagbar zeitaufwändig.
    Doch heute war er wirklich gern hier, denn zum einen war der Anlass ein sehr freudiger und wichtiger und zum anderen war er mit Vespa hier, dem Stern seines Lebens, und mit ihr genoss er sowieso jede Sekunde, da konnten sie sein wo immer sie wollten.
    "Ich bin zuversichtlich, immerhin haben wir ihr doch nicht allzu viel Grund gegeben uns zu zürnen." sagte Balbus auf die Bemerkung seiner Frau hin, während auch er sich umschaute, ob sich nicht irgendwo ein Priester oder Opferdiener versteckte.

    "Na ob die beiden die Spielgefährten wirklich zu schätzen wissen, wird sich zeigen." sagte er und musste schmunzeln, als er daran zurückdachte, wie er ein paar Tage zuvor einen der Bären mit der Katze hatte streiten sehen.


    "Aber ersteinmal schauen wir, dass wir eines hinkriegen, und über weitere machen wir uns dann Gedanken, wenn es soweit ist." sagte er und war sich sicher, dass nach dem ersten Kind noch weitere folgen würden, immerhin hatte er selbst einen ganzen Haufen Geschwister und stammte aus einer recht kinderreichen Familie.

    Ein Bote überbrachte einen Brief.


    L Aelius Quarto et
    C Aelius Archias
    Domus Aeliana



    Salvete Aelius Quarto et Aelius Archias,


    Ich grüße euch.
    -ich möchte euch, auch in Vespas Namen, zu einem kleinen Essen im Kreise der Familie einladen, da meine Frau ein Wenig bekümmert festgestellt hat, dass sie euch schon seit viel zu langer Zeit nicht mehr gesehen hat.
    Da Traurigkeit das letzte ist, was ich in den wunderschönen Augen meiner Frau sehen möchte, hoffe ich, dass ihr unsere Einladung annehmen werdet.
    Bezüglich des Termins für dieses Essen wollen wir uns ganz nach euch richten, daher bitte ich euch mir einen Tag mitzuteilen, an dem ihr beide gemeinsam die Zeit findet unsere Gäste zu sein.



    [Blockierte Grafik: http://img16.imageshack.us/img16/139/sigbalb.png]
    Casa Prudentia Romana, Roma

    Balbus beobachtete das Auftauchen des Vorgesetzen mit einer gewissen Skepsis, vor allem da er fast augenblicklich wieder verschwand und eigentlich nicht viel dazu beitrug, dass Balbus dem Kaiser näherkam.
    Als er dann mit dem Schreiber wieder allein war und dieser eine recht neugierige Frage stellte, klingelten bei Balbus die Alarmglocken. Sicherlich war dies einer der Spione des Vesculariers, der sofort eine Meldung nach Rom schicken würde, wenn Balbus das Vorzimmer durchschritten hatte. Aber keine Antwort zu geben wäre einfach unfreundlich gewesen, daher gab er eine kurze und für den Schreiber sicherlich nicht befriedigende Antwort.
    "Um Dinge, die eine Abteilung der Praetorianer betrifft, von der nur sehr wenige Römer etwas wissen."
    Er blickte den Schreiber verschwörerisch an und zwinkerte leicht.
    "Wenn du mehr wissen willst, musst du mir erst einmal beweisen, dass du die notwendige Geheimhaltungsstufe hast."

    "Archias, genau. Ich sollte mir das merken." sagte Balbus, ein klein Wenig schuldbewusst. "Aber ich bin sicher, dass die beiden einen Tag finden werden an dem sie beide Zeit haben um herzukommen."
    Er legte den Arm um sie und zog sie eng an seine Seite.
    "Es wird schön sein, wieder ein kleines Kind im Haus zu haben." sagte er, und liess dabei völlig ausser Acht, dass es eigentlich immer irgendwelche kleinen Sklavenkinder im Haus gab.
    Sein Blick wanderte ein wenig nach oben, wo es über ihnen im Geäst raschelte, als einer der kleinen Bärchen von einem Ast zum nächsten kletterte.

    Balbus lächelte und nickte leicht.
    "Dann werde ich gleich einen Boten auf den Palatin schicken um nachzufragen, wann dein Onkel die Zeit dafür erübrigen kann. Und dein Verwandter... wie hiess der doch gleich? Architus?" Er schaute fragend, da er sich so gar nicht sicher war. Manchmal war er froh, dass er sich die Namen seiner eigenen Verwandten merken konnte.


    "Das wird sie bestimmt." War der einzige Kommentar, den er noch zum Thema Opfer ausdrückte, denn für ihn war das nun schon festgelegt.

    Auch Balbus nippte an seinem Mulsum und konnte sich hinterher ein kleines Schmunzeln nicht verkneifen.
    "Zu seiner Verteidigung muss ich sagen, dass er zuletzt in der kaiserlichen Kanzlei arbeitete und sich dort eine gewisse Freundlichkeit angeeignet hat." sagte er. "Aber ich bin sicher, wir werden diesen Makel bald ausgebügelt haben, so dass er so unfreundlich ist wie ein echter Praetorianer." Es war offensichtlich ein Scherz, auch wenn sicherlich ein gewisses Maß an Wahrheit darin lag, denn war nicht Unfreundlichkeit etwas, dass die gemeinen Bürger von einem Praetorianer erwarteten?
    "Aber ich bin froh, dass du offensichtlich gewillt bist meine Anfrage mit einer positiven Antwort zu begegnen, denn eine Kooperation erspart uns viel Arbeit, die wir so in andere Aufgaben stecken können." sagte er, während er den gefüllten Teller mit den gefüllten Eiern entgegen nahm.

    Wieder wechselten die beiden einen kurzen Blick, auf den hin der Antonier nickte.
    "Das wäre es dann eigentlich in dieser Angelegenheit auch schon." sagte Balbus, während der Tribun sich erhob. Nach einem kurzen Abschied verliess dieser dann dass Officium, so dass Balbus und Imperiosus allein zurückblieben.


    "Ich hab noch eine Frage, die mich persönlich interessiert." sagte Balbus dann. "Ein Verwandter von mir ist in Alexandria und arbeitet dort wohl für den Statthalter. Hattest du mit ihm näheren Kontakt?" fragte er. "Prudentius Scipio ist sein Name."

    Beide Offiziere hörten zu und wechselten einge vielsagende Blicke bei der Erwähnung des Decimus Verus. Offensichtlich kannte beide diesen Namen, doch was sie damit verbanden, konnte man ohne weiteres nicht sagen.
    "Für Decimus Verus haben sich bereits ausreichende Konsequenzen ergeben." war der einzige Kommentar dazu.
    "Lassen wir diesen Vorfall also aussen vor und überlassen die Behandlung den Zuständigen." sagte Balbus und der Antonier nickte zustimmend.


    "Möchtest du deinen bisherigen Berichten und Einschätzungen noch etwas hinzufügen?" fragte Balbus dann an den Pompeier gerichtet.

    "Salve. Ich bin hier um mit dem Kaiser zu sprechen. Melde mich ihm und frage ihn, ob er Zeit für mich hat." erwiderte der Praefect dem Kanzleischreiber.
    "Es ist recht wichtig und sofern es ihm möglich ist, würde ich ihn noch heute sprechen wollen um schnellstmöglich nach Rom zurückkehren zu können." fügte er noch hinzu und erwartete nun, dass der Schreiber sich unverzüglich auf den Weg machte zum Kaiser. Daher blickte er ihn erwartungsvoll an.

    Sim-Off:

    Ich bin mal so dreist mich hier jetzt einfach mal ankommen zu lassen


    Er hatte sich nicht angemeldet und wurde daher natürlich auch nicht erwartet. Ihm war dabei zwar nicht unbedingt ganz wohl und er befürchtete, dass der Kaiser ihm dies ein wenig übel nehmen würde, aber aus Balbus Sicht war es einfach notwendig gewesen, da er mit dem Kaiser allein sprechen und nicht durch die Anwesenheit seines ewig dunklen Schatten gestört werden wollte. Daher war er, lediglich mit einer sehr kleinen Eskorte der Equites Singulares, im Schutz der Nacht aus Rom aufgebrochen und einen ganzen Tag lang durchgeritten um den Spitzeln des Vesculariers zu entgehen. Die Nacht auf dem sehr spartanischen prudentischen Landgut in Misenum war zwar nicht unbedingt die angenehmste die die Praetorianer je erlebt hatten, doch Opfer waren manchmal notwendig.


    In Begleitung zweier Equites Singulares, erreichte Balbus dann am frühen Nachmittag die kaiserliche Landvilla. Die praetorianischen Wachen waren für ihn kein nennenswertes Hindernis und so liess er sich direkt dorthin führen, wo die hiesigen kaiserlichen Schreiberlinge die ankommenden Gäste in erster Instanz begrüßten.
    Das Argument, dass er, der Praefectus Praetorio, sicherlich nicht persönlich hier her gekommen wäre, wenn er nicht in dringender Angelegenheit mit dem Kaiser sprechen musste, fand Balbus selbst durchaus überzeugend und vermutete, dass auch der zuständige Schreiber dies so empfinden würde, als er ihm dies so mitteilte.

    Der nächste Morgen kam und schon im Morgengrauen erwachte das Gut zum Leben. Die Gutssklaven begannen zu arbeiten und der alltägliche Betrieb kam in Gang. Lediglich die Reiter, die am Vorabend eingetroffen waren, verbrachten die Zeit noch im Schlaf, denn sie hatten es sich verdient. Lediglich einer von ihnen war bereits auf den Beinen und war damit beschäftigt sich auf das vorzubereiten, was er an diesem Tag vor hatte.


    Nach der Mittagsstunde war es dann an der Zeit aufzubrechen. Drei der Reiter verliessen das Gut, während der Rest das Glück hatte dort bleiben zu dürfen und sich noch ein wenig auszuruhen.

    Balbus war dem Jungen brav gefolgt und hatte im Vorbeigehen ein wenig das Interieur der Villa betrachtet. Am Ziel angekommen wartete er, bevor er den Raum betreten durfte und zeigte dann sogar ein kleines Lächeln.


    "Salve Senator. Ich danke dir für deine Einladung und freue mich darüber in deinem Haus Gast zu sein." erwiderte er auf die Begrüssung hin. Und in der Tat meinte er es sogar ehrlich, auch wenn ein Teil von ihm natürlich nur aus beruflichen Gründen da war.
    Und dann nahm er auf dem angebotenen Platz Platz.

    Balbus nickte und kratzte sich am Kinn.


    "In einem deiner Berichte hattest du geschrieben, dass du die Politik des Germanicus Corvus für erfolgversprechender hälst als die des Terentiers. Glaubst du, dass die Vorfälle, wie zum Beispiel auch der Angriff auf das Schiff der Classis Misenensis, hätten verhindert werden können, wenn die Legion von einem anderen Praefecten geführt würde?" Stellte der Antonier dann doch noch eine Frage.


    Balbus interessierte diese Frage auch und so blickte er den Pompeier erwartungsvoll an.

    Zitat

    Original von Leone


    "Salve." erwiderte der Sklavenjunge. "Mein Herr, Prudentius Balbus, ist hier auf Einladung des Senators Aurelius Corvinus." Während er das sagte, deutete er auf Balbus um diesen dem Türsklaven zu präsentieren.

    Von einem sehr jungen Sklaven mal abgesehen, vollkommen allein - und dennoch von jenen unsichtbaren Schatten begleitet, die im Verborgenen über ihn wachten - und in eine vollkommen ungewohnte zivile Kleidung gehüllt, erreichte Balbus die Stadtvilla der Aurelier. Dort liess er jenen namenlosen Sklavenjungen, dessen vordringlichste Aufgabe es war seinem Herren auf dem Heimweg falls nötig eine Fackel vorran zu tragen, an die Porta klopfen, während er selbst seine Kleidung ein wenig richtete.
    Als das Klopfen langsam hallend verstummte, wartete er auf eine Reaktion hinter jener Porta.