Beiträge von Titus Germanicus Antias

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    Sextus Peducaeus Hispo


    Kopfschüttelnd blickte Hispo dem hastig davon wuselnden Nervenwrack nach. Bei den Göttern, das konnte hier ja noch heiter werden, wenn selbst gestandene junge Kerle wie dieser Civis sich von den Geschehnissen derart in Panik versetzten ließen. Der Princeps war tot. Auch Kaiser starben, so war das nun mal. Nur als Götter überdauerten sie die Vergänglichkeit. Sogar der vergöttlichte Augustus hatte seine sterbliche Hülle irgendwann abstreifen müssen. Rom wäre nicht geworden, was es war, wenn jeder tote Kaiser gleich zum Bürgerkrieg geführt hätte. Was nun folgte, war höchstens eine kurze Interimsverwaltung. Trotzdem. Je schneller ein neuer Princeps gefunden war, desto besser für alle. Den nächsten, der hier von Bürgerkrieg herum krakeelte, würde Hispo jedenfalls nicht mehr so glimpflich davonkommen lassen.

    Noch vor dem Morgenappell war Antias zur neuen Unterkunft seines ehemaligen Optios hinübermarschiert. Wieder einmal lag eine schlaflose Nacht hinter ihm. Keine zwei Tage hatte sein Ausgang gedauert, und doch hatte sich im Laufe der letzten Paardutzend Stunden so vieles verändert, dass ihm fast schwindelig geworden war. All die einzelnen Eindrücke zu sortieren würde wohl noch ein paar Tage dauern. Seine neuer Bruder Ferox, sein weiser Ratgeber Sedulus, seine große Liebe Apolonia, sein toter Kaiser Palma, die Beförderung seines Optios, die anstehende Beförderung seiner Kameraden, der Ausnahmezustand, die Sondereinsätze – da sollte noch einer sagen, das Soldatenleben sei eintönig. In jedem Fall verlangte es klare Prioritäten, und so stand er nun also vor der Habitatio seines frischgebacken Centurios, um Avianus die Ehre zu erweisen und natürlich seines Bruders und vor allem dessen Maultiers wegen. Heute war Ferox’ großer Tag, und bevor er mit Vespa am Tor eintraf, musste deren Verbleib geregelt werden. Irgendwie. Noch einmal fuhr er mit der Mantelspitze über seine ohnehin schon tadellos glänzende Lorica, klemmte dann den Helm unter den linken Arm und klopfte.

    Antias empfand höchsten Respekt für Ferox, es musste ihn einiges an Überwindung gekostet haben, damit rauszurücken. „He, Ferox.“ drang er mitfühlend auf seinen Bruder ein. „Du brauchst dich nicht dafür zu schämen. Es ist bloß .. etwas ungewöhnlich .. das ist alles.“ In der Tat. Die Bürger Roms waren zum überwiegenden Teil des Lesens mächtig, was nicht automatisch bedeutete, dass sie auch schreibkundig waren. Wie auch immer, beides musste erst erlernt werden, wenn nicht früher dann eben später. Alles hing zunächst mal an der Tauglichkeitsprüfung. Wenn Ferox alle anderen Anforderungen ohne Abstriche erfüllte, konnte es an einem temporären Defizit doch nicht scheitern. Das Problem lag wohl weniger darin, dass Ferox noch nicht lesen konnte, sondern vielmehr in der Notwendigkeit, sein Sehvermögen zuverlässig testen zu können, und das ging auch anders. Ohne Zahlen. Mit Punkten und Strichen beispielsweise. Wenn er sich einfach für Ferox verbürgte? Sich verbindlich bereit erklärte, ihm bis zum Ende der Grundausbildung das Lesen beizubringen? Tief in Gedanken versunken nahm er nur am Rande wahr, dass jemand auf ihn einsäuselte.


    Sein Essen war doch nicht etwa eingeschwebt? Zerstreut blickte er zur Wirtin auf, sah aus wie eine Griechin, dann auf seinen Teller hinab, sah aus wie ein Iltis. „Danke .. wir .. melden uns schon.“ Mit spitzen Fingern angelte er sich eine der feinen Rippen voll dunkelroten Fleisches. Es roch köstlich. „Also, Ferox. Wir machen das folgendermaßen ...“ Behutsam begann er das zarte würzige Fleisch von den Knochen zu knabbern. Schmeckte nicht wie Ilstis. Eher wie Eichhörnchen. „.. du sagst dem Optio Valetudinarii einfach die Wahrheit und schlägst vor ..“ Da musste Garum drauf! „.. dein Sehvermögen mit alternativen Symbolen zu testen. Darüber hinaus ..“ Heftiges Schütteln der Garumflasche, pittoreskes Endergebnis. „.. sagst du ihm, dass dein Bruder Miles Germanicus Antias von der Zwölften sich verpflichtet, dir das Lesen beizubringen, noch bevor deine Grundausbildung zu Ende ist.“ Jetzt schmeckte es wie Fischotter. Antias kaute fasziniert weiter, schob einen Batzen Rhapanus hinterher und lächelte Ferox verschmitzt zu. „Falls du das überhaupt möchtest, natürlich.“

    Einige Augenblicke lang schweiften Antias Gedanken zu dem eben bestellten Essen ab. Was da wohl auf seinem Teller landen würde? Die Wirtin wusste doch hoffentlich, was sie tat? Gerade als er den Hals strecken und nach ihr Ausschau halten wollte, machte ihn Ferox’ nächste Frage stutzig. Dem Kerl sagen, wie Zahlen aussehen? „Wie? Naja, benennen wäre schon ganz hilfreich .. siehst du da ein Problem?“ Antias schlug die Stirn in Falten und blickte seinem Bruder forschend in die braunen Augen. Konnte das sein? Hatte Varus seine Pflichten wirklich dermaßen vernachlässigt? „Du kannst nicht lesen, oder?“


    In dem Moment als er die Frage stellte, kannte er bereits die Antwort. Von einem siedenden Zorn gepackt schlug Antias die Hand auf die Tischplatte. Das war nicht gerecht! Das war verflucht noch eins nicht gerecht! Sein ach so hochanständiger Vater hatte in Wirklichkeit keinen Funken Verantwortungsgefühl besessen! Wie konnte er nur! Wie konnte Varus dem einen Sohn sein ganzes Wissen vermitteln und es dem anderen vorenthalten? Verdammte Schafsscheiße! Wo war überhaupt sein Essen? Wütende Blicke durch die Caupona schleudernd, versuchte Antias sich wieder zu beruhigen. Es half ja nichts. Varus war tot. Aber seine Söhne lebten noch, beide. Wenn Ferox von seinem Vater nicht die nötige Zuwendung erhalten hatte, würde er sie eben von seinem Bruder bekommen.


    „Entschuldige Ferox.“ sagte Antias schließlich traurig. „Es ist nicht deinetwegen, du bist der letzte, der etwas dafür kann. Varus hat seine Pflichten dir gegenüber völlig vergessen. Tut mir leid, sehr. Es ist doch so? Du kannst nicht lesen?“ Natürlich war es so. Und wie sollte es nun weitergehen’? Selbstverständlich würde Antias seinem Bruder das Lesen beibringen. Abends, nach Dienstschluss. Die ganze Nacht, wenn es sein musste. Aber zunächst mal hieß es improvisieren. Wann und wo es im täglichen Dienstablauf wirklich nötig war, lesen zu können, darüber konnte er sich später noch den Kopf zerbrechen. Allem voran stand die Eignungsprüfung.


    „Wenn ich wenigstens wüsste, welcher Optio Valetudinarii gerade Dienst hat.“ seufzte er matt. „Aber wir kriegen das hin, Ferox. Ich muss nur mal eben drüber nachdenken.“ Grübelnd starrte er durch den Raum. Den Siebenschläfer konnten sie von ihm aus schlafen lassen, aber wo blieb sein Bier?

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    Spurius Cluvius Sulca


    „Sehr wohl, Magistrat. Immer mir nach.“ Mit zunehmend tropfender Nase führte Sulca die kleine Gruppe wieder in den Vorraum zurück und von dort in den nächsten Gang. Am Ende des Ganges, der in einen weiteren dunklen Vorraum mündete, blieb Sulca zwischen zwei massiven Türen stehen und lauschte. Durch das Türgitter der einen Cella drang ein langgezogenes Heulen. „Der Avienus zeigt mal wieder Reue.“ erklärte er dem Magistrat entschuldigend und trat zweimal kräftig mit dem Stiefel gegen die Tür. „RUHE DA DRIN! Wir haben Besuch!“


    Kopfschüttelnd wandte er sich wieder den wartenden Männern zu. „Cellae XVII und XVIII. Hier haben wir die beiden Kandidaten für das Schwert, Avienus Votienus und Tudicius Ravilla. Das Flammenfutter befindet sich dort hinten im Schacht.“ Mit einer ausladenden Bewegung schwenkte Sulca die Lucerna in Richtung des zweiten Vorraumes, der widerwärtigen Gestank ausdünstete. „Die dritte Ebene also .. und damit auch die letzte. Die allerletzte.“ Interessiert beäugte er das ohnehin schon blasse Gesicht des Scriba. Der würde sich wohl demnächst von innen nach außen kehren. „Möchtest du mal einen Blick in den Schacht werfen?“

    „Öhöm ..“ Antias war so hungrig wie überfordert. Er kannte bislang nur Variationen von ägyptischem Getreide: Puls mit was drin oder Puls ohne was drin. Je nachdem, wie viel Zeit seit der letzten Zuteilung schon vergangen war. Einigermaßen ratlos starrte er von der strahlenden Wirtin auf den schmunzelnden Ferox. Was war so falsch an Oliven? Kannte er. Mochte er. Bestellte er aber nicht. „Ja nun .. fein .. dann nehme ich den Siebenschläfer.“ Was immer das auch sein mochte. „Und einen Krug Bier.“ In der Hoffnung, Ferox samt Wirtin damit nachhaltig befriedigt zu haben, konzentrierte er sich wieder auf die Fragen seines Bruders.


    „Ach was. Der Rekrutierung wegen brauchst du dir keine Sorgen zu machen. Du beantwortest einfache Fragen, turnst ein bisschen rum, liest ein paar Zahlen ab, erträgst vielleicht ein paar blöde Sprüche, je nachdem, an wen du da gerätst, mehr ist es nicht. Sieh mal, die haben sogar mich genommen.“ Nein, darüber brauchte Ferox sich wirklich nicht den Kopf zu zerbrechen. Die Fallstricke lauerten woanders. In den Unterkünften, auf dem Exerzierplatz, im Außeneinsatz. Aber diese Erfahrungen musste jeder Tiro selbst machen, da konnte Antias seinem Bruder nur ein paar grundsätzliche Ratschläge mit auf den Weg geben, die sich vielleicht anhören mochten wie abgestandene Binsenweisheiten. Wahr waren sie trotzdem.


    „Wenn’s dann an die Grundausbildung geht, sperr einfach Augen und Ohren auf. Es gibt immer wieder Tirones, die vorgeben, alles schon zu wissen und zu können. So nassforsche Mischungen aus Gladiator und Feldherr. Begegne diesen Pfeifen immer mit Anstand aber nimm sie dir nicht zum Vorbild, sei lieber selbst eins. Wenn sie sich in den Vordergrund drängen, lass sie einfach. Jeder einigermaßen taugliche Ausbilder kennt die jeweiligen Stärken seiner Männer. Halt deinen Krempel in Ordnung. Versuch’, jeden Fehler nur einmal zu machen. Vergiss nie, wer du bist. Vor allem aber: Lern’, dich auf dein Contubernium zu verlassen und zeig deinen Kameraden, dass sie sich auf dich verlassen können.“ Eindringlich blickte er über den Tisch, fühlte ein dünnes Lächeln um seine Mundwinkel zucken, das sich schnell zum wissenden Grinsen auswuchs. „Und geh nicht mit nassen Haaren aus dem Haus.“ Von wegen Binsenweisheiten, fast hätte er sich zu einer epischen Moralpredigt hinreißen lassen, aber nur fast. „Schon gut Ferox..“ lachte er glucksend auf. „Ende des Vortrags.“ Wo blieb sein Siebenschläfer?

    Zutiefst entspannt sah Antias seinem hungrigen Bruder beim Essen zu. Er selbst war noch gar nicht dazu gekommen, sich näher mit den dargebotenen Speisen zu beschäftigen. Zuallererst galt es mal, Ferox satt zu bekommen. Dem schien es zu munden und das war die Hauptsache. Antias schnüffelte sich zwar den Mund wässrig, wusste aber noch immer nicht, was er bestellen sollte. Oliven? Früchtebrot? Egal, alles nur keine erlesene Früchte vom Südhang des Vesuvs. Die Erinnerung an diesen wurmbefallenen Schlonz in Rufo’s Elysium brachte noch heute seinen Schlund zum zucken. Irgendein Gericht würde ihm schon noch in den Sinn kommen. Zunächst aber würde er erst einmal Ferox' Fragen beantworten.


    „Klar behalten die einen gleich dort.“ begann er schluckend. „Besucher, Neugierige und nur mal so vorbei Schnupperer können die Rekrutierungsoffiziere überhaupt nicht leiden. Die erwarten von einem Bewerber, dass er sich vorher mit seinem Entschluss auseinander gesetzt hat und weiß, was er tut.“ Und das war auch gut so. Einen solchen Schritt tat man am besten zügig, ohne viel Zaudern und Abwägen.


    „Ach ja ..Vespa, die Gute .. mein Wappentier ..“ Nachdenklich kratze er sich am Kinn auf dem schon wieder die Stoppeln knisterten. „Hm .. es gibt natürlich Stallungen in der Castra. Wie den Legionären ist auch den Urbaniciani eine gewisse Zahl an Packtieren zugeteilt. Idealerweise eines pro Contubernium. Nur dürfte der momentane Bestand weit unter der Sollmenge liegen. Die CU rücken eben nur sehr selten unter Fernmarschbedingungen aus.“ Wenn er Avianus bitten würde? Könnte der es wohl irgendwie deichseln, dass Vespa gleich mit rekrutiert wurde? Ferox musste sehr an seinem treuen Langohr hängen, hatte es ihn doch den Rhenus hinauf, über die Berge und Ebenen hinweg bis hierher begleitet. „Nimm sie mit.“ beschloss Antias kurzerhand. „Ich werd’ sehen, was ich tun kann. Sollte sie doch nicht bei uns unterkommen, kann sie immer noch ein dienstbarer Geist in's Stabulum der Casa zurückbringen.“


    So, nun hatte er aber verdammt nochmal einen Riesenhunger. Nach einem aufmunternden Lächeln zu Ferox wandte Antias den Kopf, um die hübsche Wirtin herbei zu rufen, die allerdings stand bereits neben ihm. Verdattert rekonstruierte er ihre fast überhörten Sätze. Kleine Auswahl? An’s Herz legen? „Äh .. ach so .. ich hätte wohl ein paar Oliven .. aber gut, gerne .. sicher, bitteschön.“

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    Sextus Peducaeus Hispo



    Mater Matuta, diese Zivilisten! Hispo trat einen Schritt auf das völlig aufgelöste Nervenbündel zu. Panik, genau das, was sie im Moment überhaupt nicht gebrauchen konnten. Was glaubte der Bursche? Dass Hispo einfach jovial nicken und brav das Stadttor öffnen würde, nur weil so ein Vogel scheinbar nicht ganz Herr seiner Sinne war? Auf den Gedanken, dass er sich in den Augen eines Urbaners verdammt verdächtig benahm, schien der Civis gar nicht zu kommen. Vielleicht sollte Hispo ihm einfach eine überbraten, präventiv sozusagen, bevor das Gejammer hier noch zu weiterer Unruhe führte.


    „Hier! Kommt! Keiner! Raus!“ wiederholte er stattdessen noch einmal. „Und wenn ich keiner sage, mein ich auch keiner. Kapiert? Du beruhigst dich jetzt erstmal. Wenn du die Leute hier verrückt machst, wirst du abgeführt! Klar soweit?“

    Erstaunlich. Entgegen Antias’ Verdacht, der dunkle Reisende habe ihm nur irgendeine Mär aufgetischt, gab es die Caupona Aluta also wirklich. Noch dazu schien der Laden kein dunkles vergammeltes Loch zu sein, sondern eine gepflegte geräumige Taberna. „So kann man sich täuschen.“ murmelte Antias beeindruckt vor sich hin und winkte Ferox hinter sich her in die Taverne.


    Götter, welch ein Duft! Eigentlich waren sie ja hergekommen, damit sein Bruder endlich etwas zwischen die Zähne bekam, aber schon allein beim Anblick der wohlgefüllten Behältnisse an der Theke begann nun auch Antias’ Magen gierig zu knurren. Nein, nein, sie würden sich an diesem denkwürdigen Tag nicht mit einem eiligen Imbiss zufrieden geben. Kam gar nicht in Frage! Ein Tisch, ein Krug, ein Mahl, das selbst Konsul Lucullus zufrieden gestellt hätte, nichts geringeres hatten sie sich verdient. Wozu sonst schleppte er die ganzen Sesterzen mit sich rum? Den Rest konnte er dann ja immer noch in den Fluss werfen.


    Ein einladend polierter Tisch schien ihnen geradezu zuzuzwinkern. Die Brüder steuerten zielsicher darauf zu und ließen sich schließlich erwartungsvoll schnuppernd daran nieder. „So, mein Guter.“ grinste Antias über die Tischplatte. „Da wären wir. Wenn du hier hungrig wieder raus gehst, bist du selber schuld.“

    Leicht zerstreut ging Antias weiter und lauschte dabei Ferox’ Plänen. Zur Castra? Sich melden? Heute noch? Sein Bruder brauchte eindeutig schnellstens etwas in den Magen, der quirlige Kerl war ja ganz überdreht. „Bei den Klöten des Mars, dich zieht’s ja gewaltig zu den Waffen, Bruder.“ lächelte er verständnisvoll und blieb stehen. „Die Sache ist nur die: Wenn du dich zur Truppe gemeldet hast, ist erstmal Schluss mit Stadtbummel. Zumindest für die ersten Monate.“ Nachdenklich betrachtete er Ferox’ liebenswert breites Gesicht. Wie ein verspielter junger Hund war sein Bruder, voll Tatendrang und Energie, arglos, offen und neugierig. Wann war er selbst zum letzten mal derart unbeschwert durch die Welt getapst? War er das jemals? Nein, er wollte Ferox’ bewundernswerten Enthusiasmus nicht mit kleinlichen Bedenken trüben, aber er würde ihn auch nicht allein durch die ihm noch völlig Fremde Urbs irren lassen. Auf keinen Fall!


    Sehnsuchtsvoll glitt sein Blick nach Südwesten. Fünf Gassen, mehr waren es nicht. Fast meinte er, sie bereits wahrzunehmen, ihren feinen Duft zu schnuppern. Sandelholz. Narde. Der ewige Ozean. Sie wusste nicht, dass er auf dem Weg zu ihr war. Sie konnte ja nicht einmal wissen, dass er endlich Ausgang erhalten hatte. Es war noch nicht spät. Ihre Überraschung würde in zwei Stunden nicht geringer sein. Eher würde ihm seine Vorfreude in der Zwischenzeit das Blut aus dem Hirn saugen. „Also gut, Ferox.“ wandte er sich wieder seufzend um. „Hier kommt mein Vorschlag: Du denkst beim Essen nochmal drüber nach. Wenn du dann immer noch so motiviert sein solltest, begleite ich dich zur Castra und komm dann eben etwas später wieder hierher zurück. Wie findest du das?“ Ohne eine Antwort abzuwarten, schnappte er Ferox an der Schulter und stapfte mit ihm weiter. „Mir ist da grade ein Laden eingefallen, in den ich sowieso mal einen Blick werfen wollte, schon von Berufs wegen.“


    Die Gassen wurden enger, das Gedränge dichter. Antias rief sich die Wegbeschreibung dieses undurchsichtigen Burschen vom Stadtor noch einmal in Erinnerung. Etwa zwei Stadien südwestlich der Brücke. Nur welcher Brücke? Falls der schräge Knabe den Cestius gemeint hatte, würden sie sie demnächst vor dessen Caupona stehen. Wenn es die überhaupt gab. Antias hatte so seine Zweifel daran. Unvermittelt brachten ihn Ferox’ warme Worte zum Stehen. Es rührte ihn, dass Ferox aussprach, was Antias längst zu spüren begonnen hatte. Er vertraute seinem Bruder bereits. Überhaupt hatte er das Gefühl, ihn schon seit vielen Jahren zu kennen. „Das weiß ich, Ferox.“ einem albernen Drang folgend, packte er Feroxs kaltes Ohr und zog daran. „Und du weißt das im umgekehrten Fall sicher auch, oder nicht?“ Der Wind brannte irgendwie höllisch in den Augen. „Und nun komm, sonst fallen wir uns hier noch schluchzend in die Arme. Was sollen denn die Leute denken?“ >>>

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    Sextus Peducaeus Hispo



    Interessant. Kaum waren die Tore geschlossen, wollten die ersten schon wieder umkehren. Eben noch hatte es nicht schnell genug gehen können, durch die Kontrolle zu gelangen, jetzt schienen einige der Passanten schlagartig ihr Ziel vergessen zu haben. Und nicht nur das. Ungewöhnlich viele Ausreisewillige strömten aus den Tiefen der Urbs auf das Stadttor zu und begannen erregte Diskussionen mit den aufmarschierten Urbaniciani. Ein ganz besonders nervöser Zeitgenosse hätte Hispo um’s Haar gerammt. Wirkich sehr interessant. Hispo beäugte den aufgeregten Burschen misstrauisch und senkte dabei instinktiv seine Hasta.


    „Hier kommt keiner raus! Rein auch nicht! Zumindest bis auf weiteres! Darf man fragen, was dich so in Panik versetzt hat, Civis?“

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    Caius Raecius Fimbria



    Verstohlen schielte Fimbria auf seinen ehemaligen Optio, der inzwischen zum Centurio ernannt worden war. Irgend jemand würde ihm die Geschehnisse der letzten paar Stunden hernach in aller Ruhe erklären müssen. Der Princeps war tot, soviel hatte Fimbria durchaus kapiert, waren ihm doch schon auf der Truppenlatrine erste diesbezügliche Gerüchte zu Ohren gekommen. Andere Gerüchte über die unmittelbar bevorstehende Beförderung der Tirones hatte er geflissentlich ignoriert. Angesichts der Entwicklungen des Tages erschien ihm allerdings nichts mehr unmöglich. Ein Teil seiner Einheit war an’s Tor abkommandiert worden, ein anderer stand nun hier zwischen weiteren Truppenteilen, um diese Prozession abzusichern, alles aufgrund hastiger Anordnungen, die einer – zumindest für sein Gefühl – erschreckend nebulösen Befehlslage entsprungen waren. Freilich, er war Soldat und hatte lediglich zu reagieren, aber irgendwer würde ihm das alles noch erklären, davon ließ er sich nicht abbringen.

    Antias wusste immer weniger, was er von alldem halten sollte. Hatte er sich anfangs gefragt, warum der Tribunus die Angelegenheit nicht sofort mit Nachdruck zu verfolgen gewillt war, so dämmerte ihm jetzt allmählich, dass Dives die Dinge nicht aus der Warte eines gewöhnlichen dem Jagdinstinkt verfallenen Rekruten betrachten durfte. Gewiss stand der Tribun dem Fall – speziell dessen Auslegung in der Öffentlichkeit – nicht so unberührt gegenüber wie er vorgab. Aber um Kapazitäten für eine Ermittlung freizusetzen, brauchte er stichhaltige Argumente. Fakten idealerweise oder zumindest konkretere und belastbarere Hinweise als sie ihm momentan präsentieren konnten.


    Froh, sich zu nicht äußern zu müssen, versagte sich Antias weitere Gedankenspiele und verfiel wieder in den Wachschlaf. Dass Dives schließlich doch das Wort an ihn richtete, traf ihn völlig unerwartet. „Nun, Tribunus Iulius Dives ..“ antwortete er mit leicht rissiger Stimme. „Vom Dieb selbst haben wir nur eine einigermaßen detaillierte Beschreibung, wir wissen also wie er aussieht und wohin er zuerst geflüchtet ist. Von diesem Serapio, bei dem der Dieb zunächst untergekrochen ist, wissen wir schon einiges mehr. Wir wissen erstens, dass sein plötzliches Verschwinden aus dem Tempel keineswegs üblich ist und auch bei seinen Glaubensbrüdern ein gewisses Misstrauen hervorgerufen hat. Zweitens ist uns bekannt, dass er im Pegasustheater verkehrt und mit einem der dort tätigen Schauspieler eng befreundet ist. Drittens wissen wir noch, dass er von einem Soldaten namens Licinus besucht worden ist, mit dem er sich zunächst gestritten dann unterhalten hat.“
    Aus den zugegebenermaßen nicht besonders üppigen Informationen Schlüsse zu ziehen, überließ Antias gerne dem Tribunus. Das stand einem Tiro ohnehin nicht an.

    Befreit schnaufte Antias aus. Der Optio tat das einzig richtige: Er bot dem erbosten Gezeter keinerlei Angriffsfläche und ließ abrücken. Keine Minute zu früh. Diese seltsam müffelnden Nebel hier drin legten sich bereits wie ein Stahlring um seine Schläfen. Am liebsten hätte er dem exotischen Duftgemisch noch eine zünftige Brise eigener Hervorbringung hinzugefügt. Was waren das hier bloß für Gestalten? Gewiss, Castus war ein patenter Kerl, seine Oberen jedoch stellten für Antias nichts anderes dar als einen blasierten Haufen geifernder alter Stinkmorcheln. Gereizt und erleichtert zugleich marschierten die Soldaten dem Ausgang zu.


    Von Optio Avianus nach seinen Erkenntnissen befragt dachte Antias noch einmal kurz nach und fasste dann zusammen: „Also. Dieser Serapio hat kürzlich Besuch von einem Soldaten in Zivil erhalten, einem gewissen Licinus. Es gab zunächst Streit, der aber bald in ein langes Gespräch gemündet haben soll. Darüber hinaus pflegt Serapio Proben im Pegasustheater zu besuchen. Er kennt dort einen Schauspieler, der an einem Stück namens Tarpeia arbeitet. Demnächst soll da die Premiere stattfinden, von der Serapio bereits geschwärmt hat. Würde mich nicht wundern, ihn bei dieser Uraufführung anzutreffen.“ Dass Antias den Optio als Ansprechperson genannt hatte, erwähnte er nicht extra. Erstens verstand sich das von selbst und zweitens würde der Bursche sich ohnehin nicht die Mühe machen. „Ich glaube, mehr weiß der Musiker wirklich nicht, Optio.“

    Zu sämtlichen Ausführungen des Senators konnte Antias nur zustimmend nicken. Kein einziger Satz, mit dem Sedulus nicht recht gehabt hätte, kein einziger Einwand, der Antias nicht schon durch den Kopf gegangen wäre. Er konnte sich nichtmal einreden, dass dem Senator schlicht das Verständnis fehlte, Germanicus Sedulus verstand sehr wohl, was seinen grüblerischen Gast umtrieb. Vielleicht war sogar Antias selbst derjenige, der hier nicht verstand.


    Ernüchtert blickte er auf sein Bündel hinunter. Wenn er mit dem Geld nicht einmal Apolonia helfen konnte, was sollte er dann damit? Genau so gut konnte er die Lederbeutel in den Tiberis schmeißen, er hatte gute Lust dazu. Fünfhundert Sesterzen, fast alles an Sold und Donativum, was er in seiner bisherigen Dienstzeit hatte zusammensparen können. Für ihn bedeutet das ein Vermögen, und doch war es so gut wie nichts. Jeder einigermaßen durchdachte Raubüberfall würde da leicht das Doppelte einbringen, vorzugsweise verübt an irgendeinem fetten Sklavenhändler nach erfolgreichem Markttag. Er aber war dazu verpflichtet, derlei zu verhindern. Er war Urbaner, darauf lief es immer wieder hinaus. Sedulus sagte es ja selbst: Gerade du als Miles.


    „Senator Sedulus ..“ begann er schließlich zaghaft. „.. alles, was du gesagt hast, ist richtig. Die logische Konsequenz aus alldem müsste darin bestehen, mir die Serva einfach aus dem Kopf zu schlagen.“ Einfach? Einfach war an der Sache rein gar nichts. „.. dummerweise ist mir die Serva aus dem Kopf längst in’s Herz gerutscht. Ganz richtig, ich bin Miles ... wohl auch nicht der aller schlechteste ... nur wäre ich ein noch weit besserer und konzentrierterer Miles, wenn ich wüsste, dass sie frei und nicht mehr in Gefahr ist. Das mag seltsam klingen, ist aber die Wahrheit.“ Dass mit Apolonias’ Freiheit noch längst nicht alle Probleme gelöst sein würden, war ihm völlig klar. „Natürlich kann ich sie weder heiraten noch üppig versorgen. Allerdings ist sie ein kluges und findiges Mädchen, sie würde sich zu helfen wissen.“ Aber was sollte das alles, rational betrachtet gab es keine Gegenargumente zu Sedulus’ treffenden Worten. „Nun, wie auch immer, ich werde alldies noch einmal eingehend überdenken müssen. In jedem Fall werde ich nichts ehrenrühriges versuchen, ich hoffe du vertraust mir da soweit.“

    Respekt, wenn Ferox einmal Witterung aufgenommen hatte, gab er nicht so schnell auf. Fürwahr, sie konnten nur Brüder sein. Mit einem schrägen Lächeln schnappte Antias nach Feroxs frisch erbeuteter Baumfrucht, biss einmal kräftig ab und gab sie ihm kauend wieder zurück. „Ga ich ger Wurm grin ..“ schmatze er lautstark vor sich hin. „..gegch nich im Agchel .. hie Phrauen meim ich ... Momemp.“ Da hatte er sich wohl etwas zuviel abgebissen, das schien überhaupt eines seiner größten Talente zu sein, erst abbeißen und dann nicht runterkriegen. Tapfer mit den Kiefern mahlend bezwang er schließlich den klebrigen Brocken. „Es ist kompliziert.“ fasste er sein vollmundiges Gestammel schließlich knapp zusammen. Eine eisige Windbö attackierte die Brücke und brach sich mit einem schaurigen Schluchzen in den Nebenbögen. Tiberis Pater selbst schien Antias zu drohen. Sollte er. Mit den Flussgöttern hatte er ohnehin noch eine Rechnung offen, wenn sie ihn wollten, sollten sie ihn sich gefälligst holen. Mit kaltem Blick sah er noch einmal auf’s Wasser hinab und lächelte dann wieder Ferox zu.


    „Du bist hartnäckig, Parvus Frater. Tatsächlich gibt es da eine, die ich ... wie du es nennst ... im Auge habe.“ Wenn er Apolonia lediglich im Auge hätte, wäre die ganze Sache nur halb so verzwickt. „Aber sie ist nicht frei, und damit mein ich nicht, dass sie verheiratet ist, sie ist eine Serva.“ Verflucht, er wusste wirklich nicht, wie er Ferox gegenüber mit dieser Angelegenheit umgehen sollte. Einerseits hatte er seinem Bruder ein Vorbild an Korrektheit und standesgemäßem Verhalten zu sein, andererseits wollte – nein konnte – er Ferox nicht belügen.“Na komm, verschwinden wir hier, bevor uns in diesem arschkalten Wind die Ohren abfallen.“ Seufzend nahm Antias sein Bündel wieder auf und stiefelte voraus auf den Trastevere zu.


    Kaum hatten sie die erste größere Quergasse des Viertels erreicht, mussten sie hastig einer stampfenden Urbanerkolonne Platz machen, die in erhöhtem Marschtempo auf die Brücke zustrebte. Instinktiv ließ Antias sein Bündel fallen und nahm Haltung an, als der kommandierende Optio an ihnen vorbeimarschierte. Ein paar Gesichter kannte er vom Sehen. Das durften welche von der elften Kohorte sein, vermutlich eine heimkehrende Patrouille. „Schmuck, nicht wahr? So sieht das dann in der Praxis aus.“ raunte er Ferox grinsend zu. „Aber recht eilig haben’s die Kameraden.“ In der Tat, die hatten es sogar verdammt eilig. Etwas beunruhigt sah er den Milites hinterher. Ob es in der Urbs wohl irgendwelche Probleme gab? Ach was. Wahrscheinlich war der Optio einfach gereizt oder hungrig oder beides zusammen. Ach ja, Hunger. „Was soll’s, ist nicht unser Bier. Wir suchen uns jetzt erstmal eine gemütliche Taberna. Deine Nasenlöcher sind ja schon am Qualmen.“

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    Sextus Peducaeus Hispo


    Hispo war hellauf begeistert. Zum einen, weil er den Umstand, zur Wachverstärkung am Stadttor mit abkommandiert worden zu sein als deutliches Zeichen für das nahende Ende der Grundausbildung wertete, zum anderen, weil hier deutlich mehr Weibsvolk verkehrte als am Kasernentor. Natürlich wäre es ihm lieber gewesen, bereits als Miles diesen Posten zu beziehen, so wie Antias vor ihm. Aber das würde nicht mehr allzugange auf sich warten lassen. Reglos wie eine Granitsäule harrte er nun also unter den Kameraden aus, den Blick starr auf das sich schließende Stadttor geheftet. Nichtmal ein Holzwurm würde hier jetzt noch unbemerkt durchkommen, geschweige denn irgendwelche subversiven Elemente, die sich den Tod des Princeps zunutze machen wollten.

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    Spurius Cluvius Sulca


    Vor dem Senat herrschte Ruhe. Eisige Ruhe. Bedauerlich, wie Sulca fand. Wenn man seine Einheit schon zur Sonderwache abkommandierte, sollte den erwartungsvollen Milites auch etwas geboten werden. Ein paar zu allem entschlossene Putschisten vielleicht, eine Horde abtrünniger Praetorianer, irgendetwas zumindest, an dem es sich lohnte, den Gladius schartig zu stechen. Aber gut, das würde vielleicht noch kommen, man durfte die Hoffnung nicht aufgeben. Einstweilen warteten die dichten Reihen der Urbaniciani einfach nur schweigend auf neue Anweisungen, oder den Aufruhr. Sulca favorisierte entschieden letzteres.

    Über die Selbsteinschätzung seines Bruders musste Antias dann doch leise lachen. „Was redest du denn für einen Quatsch, Ferox. Guck mal ..“ Tief über den Sims gebeugt begann Antias die groteskesten Grimassen zu schneiden. Der Fluss gab sie leicht verschwommen wieder, was sie noch skurriler wirken ließ. „Der Tiberis spiegelt die Wahrheit, du bist eindeutig der schönere von uns beiden. Außerdem ..“ Jetzt sprach er mit dem wogenden Spiegelbild seines Bruders, und damit er es da unten auch gut genug hören konnte, krähte Antias auf das Wasser hinab wie eine Harpyie. „Die gelangweilten Weiber von Roma dampfen geradezu nach brünstigen urigen Waldbären wie dir! Dass gerade ein paar dieser gelangweilten Römerinnen tratschend hinter ihnen vorbei flanierten, störte Antias nicht im geringsten. Die Wahrheit durfte gesagt werden, auch gekräht.


    Eine Weile sah er schweigend auf die beiden hellbraunen Köpfe hinab, dann spuckte er sich quasi selbst in’s Gesicht und wandte sich ernst zu Ferox um. Ob ihn etwas bedrückte? Vielerlei. Aber nicht mit allem davon wollte er Ferox belasten, schon gar nicht an ihrem ersten Tag als Bruder und Bruder. „Ach, weißt du ..“ Sein Blick schweifte zu den Dächern von Trans Tiberim hinüber. „.. Roma ist bis zum Bersten voll von Weibern, aber wer braucht die schon alle? Varus war Soldat. Er wusste ganz genau, dass er sowieso keine seiner Frauen heiraten durfte, also fühlte er sich auch keiner wirklich verpflichtet. Mir reicht eine einzige völlig aus, aber ich will nicht den gleichen Fehler machen wie er.“ Was faselte er da zusammen? Es ging heute nicht um ihn. Ferox hatte schon genug an all dem Neuen zu knabbern. Antias holte sich sich umständlich sein Lächeln zurück. „Ich .. ähm .. vergiss es. Ich wollte dich nur nochmal drauf hinweisen, ist ja nicht grade nebensächlich, nicht wahr?“

    „Oder noch kürzer als sie eh schon sind.“ lachte Antias gutmütig und ging mit einem aufmunternden Winken auf die Tür zu. Vor dem Stabulum drehte er sich grinsend zu Ferox um. „Übrigens .. natürlich würden die Senatores dich nie verhungern lassen. Da gibt’s gegen Abend garantiert was leckeres für dich zu beißen. Aber in Zeiten wie diesen und in unserem Alter ...“ dabei nahm er den Gesichtsausdruck eines orakelnden alten Tattergreises an, „..kann jede Mahlzeit die letzte sein.“ Tief an der Winterluft saugend schlug Antias schmunzelnd den Weg nach Süden ein. „Lieber einen Teller zu viel im Bauch als einen Becher zu wenig. Komm Ferox, vertreten wir uns ein bisschen die Beine.“ >>>