Beiträge von Titus Germanicus Antias

    Nach nur wenigen Schritten Weges gelangten die Brüder am Rande des Marsfeldes entlang an’s Theatrum Marcelli, ein an sich sehr imposanter Komplex, der noch nicht die Gigantomanie jüngerer Bauwerke aufwies. Antias hatte trotzdem kaum Augen für die wohlproportionierten Arkaden. Ihm gingen ganz andere Dinge durch den Kopf. Das Gespräch mit Senator Sedulus hatte ihm wieder einmal vor Augen geführt, wie wenig sich für einen einfachen Miles in Roma erreichen ließ, ohne Beziehungen, ohne Kontakte, ohne Kungeleien. Kaum eine Stunde war vergangen, seit er Ferox die Vorzüge des Militärdienstes in der Urbs dargelegt hatte, jetzt begann er selbst daran zu zweifeln. Er war kein Römer. Römischer Bürger, das schon, aber dennoch kein Römer. Vielleicht gehörte er hier einfach nicht her. Aber wohin dann? Die Welt endete nicht an den Grenzbefestigungen, vielleicht war sie noch weit größer als er dachte? Vielleicht lag seine Bestimmung jenseits dieses wohlgeordneten, um sich selbst rotierenden Imperiums?


    Die schweren Schritte neben ihm brachten ihn etwas ab von diesen fressenden Zweifeln. Den Göttern sei's gedankt, hatte er ja noch seinen Bruder. Ferox machte einen ausgesprochen gelösten Eindruck, wie er da wachen Blickes neben Antias her marschierte. Natürlich, für Ferox war das alles hier völlig neu, schon die schiere Menge an strahlenden Prachtbauten wollte erst einmal verarbeitet sein. Lächelnd legte er seinem Bruder die Hand auf die Schulter. „Komm, da lang .. wir müssen rüber auf die Tiberinsel.“ Hellbraun und träge schob sich der Tiberis unter der Brücke hindurch, fahlgelb und träge hing die Wintersonne über dem Tempel des Aesculapius, meergrün und träge wurden seine Gedanken beim Anblick Trans Tiberims am jenseitigen Ufer. Mitten auf dem Pons Cestius blieb Antias stehen und beugte sich versonnen über den niederen Mauersims. „Ferox ..“ begann er etwas unsicher. „.. ist dir eigentlich klar, dass es den Mannschaftsgraden nicht erlaubt ist, zu heiraten?“

    Mit aufkeimendem Unbehagen beobachtete Antias den allmählich dichter werdenden Pulk vor der Taverne. Die wachsende Zahl der Neugierigen beunruhigte ihn dabei nicht all zu sehr. Immerhin war bislang nur ein Tribunus mit seinen Männern zu besichtigen gewesen, nun gab es auch noch einen muskelbepackten Gefangenen und einen blutenden Urbaner zu bestaunen. Was Antias weit mehr beunruhigte als die Menge selbst, war deren Zusammensetzung. Zwischen den üblichen aufgeregten Gaffern fanden sich immer mehr angetrunkene Taugenichtse ein, die alleine schon eine unberechenbar kritische Masse bilden konnten. Noch bedenklicher allerdings erschienen ihm ein paar verstohlene Gestalten, die die Situation offensichtlich kalt analysierten. Eine Handvoll entschlossener Raufbolde konnten angereichert mit einem Dutzend Besoffener schnell zum unverdauliche Gebräu aufschäumen. Dass der verschwollene Fleischberg so langsam wieder zu Kräften kam, ließ auch nicht gerade auf einen unbeschwerten Heimweg hoffen.


    Angespannt blickte Antias von den umherschleichenden Subjekten auf Tribunus und Optio hinüber. Was auch immer die beiden gerade besprachen, sie kamen sicher zum gleichen Schluss wie er: Nichts wie raus aus dieser engen Gasse. „Also gut ..“ raunte Antias den Milites zu. „.. dann schaffen wir unseren Bullen mal von der Weide.“ Während Pennus und Carbo die Seiten absicherten, zerrten Antias und Sulca den Gefangene mühsam von der Wand weg in Richtung Osten.

    Das hatte er befürchtet. Der Senator hatte nichts von Antias’ Offenbarungen vergessen. Konnte er auch gar nicht. Es ging hier schließlich nicht nur um die privaten Probleme eines entfernten Familienmitgliedes. Senator Sedulus musste natürlich vor allem Sorge dafür tragen, dass das Ansehen der Gens keinen Schaden nahm. Schon gar nicht durch das unvorsichtige Vorgehen eines einfachen Miles. Mit offenem Blick sah er Sedulus an und zuckte matt mit den Achseln. „Das ist eine wirklich gute Frage, Senator Sedulus.“ Etwas ratlos blickte er zum Fenster als berge das milchige Mittagslicht irgendeine Form von Erleuchtung.


    „Nun, Senator ..“ seufzte er nachdenklich. „.. da mein erster Plan wohl etwas zu ambitioniert angelegt war, wie du mir dankenswerterweise aufgezeigt hast, muss ich die verbliebenen Optionen neu abwägen, viele sind es nicht.“ Sein Blick wanderte vom Fenster über das Pult zu seinem abgestellten Bündel. Fünfhundert Sesterzen waren da drin, nahezu alles was er besaß. „Am unkompliziertesten wäre es natürlich, diesem Senator Menecrates seine entlaufene Sklavin einfach abzukaufen. Nur kann ich den Mann, wie schon gesagt, nicht im mindesten einschätzen. Mir an seiner Stelle wäre es immer noch lieber, etwas Gewinn an einer Sache zu machen, die ihm ansonsten rein gar nichts mehr einbringt. Wenn er sie suchen ließe, wovon ich nicht ausgehe, würde das nur neue Kosten verursachen. Wenn nicht, welchen Nutzen hätte er von einer abhanden gekommenen Sklavin?“


    Aber Antias war nicht an Menecrates' Stelle. Er konnte sich wohl kaum in die Gedankenwelt eines einflussreichen adligen Senators hineinversetzten. Im Grunde wusste er nichts, rein gar nichts, von den feinen Mechanismen hinter der römischen Gesellschaft. Er war nichts weiter als ein unbedarfter junger Spinner aus der Provinz. Götter, er wusste nicht einmal, welcher Preise für einen durchschnittlichen Sklaven als angemessen galt. „Ich weiß auch nicht, Senator Sedulus.“ gab er kopfschüttelnd zu, „Aber sei unbesorgt, ich werde versuchen, jeden Zusammenhang mit der Gens zu verschleiern. Ein unverdächtiger Mittelsmann wäre da wohl eine Möglichkeit.“ Nur wer? Wen kannte er schon in der Urbs außer den Kameraden? So kam er für den Moment nicht weiter. „Was meinst du, Senator?“ fragte er daher um etwas Ablenkung bemüht. „Kann ich da mit fünfhundert Sesterzen etwas bewirken? Ich kenn die Preise nicht.“

    Schweigend hörte sich Antias Castus’ Ausführungen an. Licinius, ein Soldat in Halbzivil, der Serapio besucht und mit ihm gestritten hatte. Ein befreundeter Schauspieler vom Pegasustheater, wo Serapio offenbar einigen Proben beigewohnt hatte. Das war doch schon was. Nachdem Castus’ Redefluss verebbt war, starrte Antias einige Atemzüge lang nachdenklich in’s Leere. War es das wirklich? Oder führte sie das alles nur immer weiter fort von der mysteriösen Tabula, dem Kern ihres Interesses? Nun gut, immerhin bestand die Möglichkeit, Serapio in besagtem Theater anzutreffen. Ob die restlichen Informationen verwertbar waren? Eher unwahrscheinlich. Trotzdem hatte der kahle Myste seinen guten Willen unter Beweis gestellt und mehr konnte man wohl nicht von ihm erwarten.


    „Das hilft uns sicher weiter, Castus.“ lächelte Antias den Musiker freundlich an. „Danke.“ Es war nicht zu übersehen, dass Castus vom Anblick der getrockneten Blutflecken weit erschütterter war als Antias beabsichtig hatte. Das tat ihm zwar ein wenig leid, aber dafür würde er den sympathischen Burschen nun endgültig in Ruhe lassen. Nur eines noch: „Wenn dein Freund wiederkommt, dann sag ihm, dass wir mit ihm sprechen möchten. Mein Name ist Germanicus Antias, aber wenn er sich bei uns in der Castra Praetoria melden sollte, was nur zu seinem Vorteil wäre, soll er nach Optio Iunius Avianus fragen. Nochmals, danke.“


    Mehr hätte er ohnehin nicht mehr sagen können, weil die Priester mittlerweile lautstark zum Angriff übergegangen waren. Der Optio hatte es wirklich nicht leicht. Amüsiert lauschend trat Antias zurück in’s Glied, wo Sulca bereits unheilverkündend mit den Zähnen knirschte. „Beschwerden, Beschwerden..“ zischte der Cluvier bedrohlich leise. „Jetzt langt’s aber. Wenn die Säcke sich beschweren wollen, geb’ ich ihnen liebend gern einen Grund dafür.“

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    Spurius Cluvius Sulca



    „Tja, Schlamperei und Schlendrian allenthalben.“ säuselte Sulca mit dem unwiderstehlichen Lächeln gespielten Interesses, ignorierte geflissentlich den Seitenblick des Optios und drückte dem Scriba die Tabula in die Hand. Ob das, was dort vermerkt war, so stimmte oder nicht, war ihm unterm Strich scheißegal. Schon im Officium hatte er so seine Ahnungen gehabt, aber einen Versuch war es wert gewesen. Wenn schon seine Vorgesetzten ihm bislang eher mit Ignoranz begegnet waren, so hätte vielleicht die lobende Erwähnung eines Magistrats etwas in’s Rollen bringen können. Aber aller Eifer hatte mal wieder zu nichts geführt.


    Wie auch immer, der Scriba hatte jetzt eine Abschrift des Originals anstatt einer Mitschrift der Abschrift des Originals, ein Umstand, der den blassen Schreiberling sicher in Ekstase versetzte, und Sulca konnte nun – endlich von dieser Last befreit – den Spaziergang in vollen Zügen genießen. Nachdem er sich die Nase in den Mantel geschneuzt und Avianus’ Replik gelauscht hatte, hob er die Lucerna und bedachte Optio und Magistrat mit einem fragenden Blick. „Ist eine nähere Besichtigung der Delinquenten erwünscht? In dem Fall müssten wir uns in den zweiten Gang begeben.“

    Mehr als nur beeindruckt von den Entwicklungen der letzten Stunden hielt Antias auf dem Treppenabsatz inne, um Germanicus Sedulus aufschließen zu lassen. Ob der Senator wohl auf Unwägbarkeiten wie unerwarteten Genszuwachs gefasst gewesen war, als er am Morgen seine Bibliothek betreten hatte? Das vermutlich nicht, aber Antias war inzwischen klar geworden, dass Sedulus durch seine Stellung ein hohes Maß an mentaler Flexibilität und Entschlusskraft abverlangt wurde. Schweigend folgte er dem Senator durch den Flur in die Bibliothek, wo noch immer Metkrug, Massikeramphore und Amazonevase ein pittoreskes Stillleben bildeten.

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    Spurius Cluvius Sulca



    Soso, die Todeskandidaten. Der Magistrat war also ein Genießer. Sulca gönnte sich ein kaum merkliches Grinsen. „Dann schauen wir doch mal, was wir da noch so haben.“ Mit zusammengekniffenen Augen überflog er die Tabula. Damnatio ad metallum, Straßenbau, nochmal Straßenbau. Aha. Die wirklich interessanten Fälle waren erst im unteren Drittel vermerkt. Nach einem prüfenden Blick auf Avianus begann er die Daten herunterzubeten.


    „Also, da hätten wir: Captivus Mazares von Rhizon. Mehrfacher Raubmord. Damnatio ad bestias. Vollstreckung an den Paternalien. Captivi Lyssandra und Plancina. Giftmord. Damnatio ad bestias. Vollstreckung an den Paternalien. Captivus Tudicius Ravilla. Tötung zweier Vigiles. Tod durch das Schwert. Vollstreckung ebenfalls an den Paternalien. Captivus Avienus Votienus. Mord an seinem Schwager. Tod durch das Schwert. Paternalien.“ Hier legte Sulca eine kurze Pause ein, um dem Scriba Zeit für Notizen zu lassen. Nicht, dass es ihn auch nur im geringsten interessiert hätte, ob der Schreiberling bei seinem Gekritzel in’s Schwitzen kam, er hatte schlicht keine Lust, sich wiederholen zu müssen. Auf das Nicken des Scriba hin fuhr er schließlich fort.


    „Dann bleiben nur noch Captivus Aram von Herodeion. Mordversuch. Illegaler Waffenbesitz. Subversive Umtriebe. Damnatio ad flammas. Vollstreckung an den Equirria. Und unser alter Sektierer. Captivus Evaristus von Bethlehem. Öffentliche Schmähung des Princeps und Verbreitung aufrührerischen Gedankengutes. Damnatio ad flammas. Vollstreckung ebenfalls an den Equirria.“ Beim Orcus, das versprachen ein paar kurzweilige Festtage zu werden. „Die ersten vier sitzen drüben im zweiten Flügel. Das Brennmaterial ist auf der dritten Ebene eingelagert.“

    Mit einigem Wohlgefallen stellte Antias fest, dass Ferox bezüglich der Dienstzeit einen recht vernünftigen Standunkt vertrat. Gewiss, fünf Jahre mehr konnten eine halbe Ewigkeit bedeuten, aber ob die Überlebenschancen bei geringerer Dienstzeit stiegen? Er selbst hatte nie darüber nachgedacht. „Hm .. wirklich sicher ist gar nichts, nur dass du Mulischeiße am Hacken hast.“ grinste Antias.


    „Aber mal im Ernst, natürlich ist der Dienst in einer Metropole um ein vielfaches angenehmer als in einem kargen Castellum am Arsch des Imperiums. Andererseits befinden sich die Legionen nicht permanent im Kampfeinsatz, wir dagegen schon irgendwie. Legionäre verbringen einen großen Teil ihrer Dienstzeit mit Übungsroutine oder dem Errichten von befestigten Wegen, Brücken und Marschlagern. Ein Urbaner hält täglich seine Rübe hin.“ Ohne weiteres hätte Antias seine Tunica anheben und die frischen Blessuren zeigen können, die er erst am Vortag in der Subura davongetragen hatte. Aber seinen Bruder zu demotivieren war das letzte, was er jetzt wollte.


    „Klar haben wir es hier in Roma nicht mit hochgerüsteten Barbarenheeren zu tun. Nur, ob dich ein professionell geschleuderter Wurfspieß erwischt oder ein verdeckt gezogener Pugio, im Ergebnis spielt das keine große Rolle.“ In jedem Fall musste Ferox immer gut auf sich aufpassen. Aber das wusste er sicher selber, er war ja kein Kind mehr. Verblüfft stellte Antias fest, dass er sich anstellte wie eine verängstigte alte Matrone, die ihren Spross das erste mal alleine auf den Markt schicken muss. Heilige Magna Mater, was waren das denn für neue Charakterzüge? Schluss jetzt mit den besorgten Vorträgen!


    „Die Castra? Natürlich .. an sich gerne .. bloß, ich muss nach Trans Tiberim runter. Ist von hier nur ein kurzer Fußmarsch. Um zur Castra rauszukommen, müssten wir durch die ganze Stadt.“ Zwei Stunden würden sie für den Hin- und Rückweg um die Tageszeit mindestens brauchen, Trans Tiberim dagegen lag nur zwei drei Stadien vom Circus Flaminius entfernt. „Pass auf, ich mach dir einen Vorschlag. Ich hab Ausgang bis morgen nachmittag. Auf meinem Rückweg in die Kaserne hol ich dich dann ab und zeig dir in Ruhe den Weg. Was meinst du?“


    Ganz wohl war ihm nicht dabei, aber er war schon weit später dran als geplant. „Weißt du was? Warum begleitest du mich nicht einfach ein Stück? Hast du heute überhaupt schon was gegessen?“ Daran hatte Antias bislang noch gar nicht gedacht! Ferox musste ja Hunger haben wie ein Löwe! Sein Bruder brauchte dringend was auf die Rippen. Am Ende würde ihm noch übel werden von der ganzen Aufregung, und .... Götter! Da war es schon wieder. Dieses Geglucke musste er sich gleich wieder abgewöhnen. Herrje, das war ja peinlich.

    „Was heiß hier Scherz?“ lachte Antias auf. „Du wirst es erleben. Wenn ich erst Germania Magna für unsere Gens zurückerobert und mich da zum Gegenkaiser aufgeschwungen habe, können sich die noblen Patriziergentes mit ihren Wappenviechern nur noch den Arsch abwischen.“ Aeneas’ Sackläuse, der despektierliche Ausdruck seines Vaters für den arroganten alten Adel kam ihm wieder in Erinnerung und brachte ihn erst recht zum Grinsen. Die Germanici hatten wohl nie besonders viel von der abgehobenen Aristokratie gehalten, dem Princeps dagegen waren sie stets treu ergeben. Gegenkaiser, das hatte noch Zeit.


    Vergnügt zwinkerte er seinem Bruder zu. Den Göttern sei Dank waren sie hier im Stabulum unter sich. In der Öffentlichkeit gedroschen konnten einen derlei Reden mit etwas Pech in erhebliche Schwierigkeiten bringen. Auch einen Miles, gerade einen Miles. Womit er wieder beim Thema war. „Ganz genau.“ antworte er lächelnd. „Der Torposten wird dich zum Officium Conducendi schicken, wo erstmal deine Daten aufgenommen werden. Anschließend geht’s dann in’s Valetudinarium. Da wird deine körperliche Eignung geprüft, ein paar Liegestütze, ein paar Kniebeugen, Sehkraft und Gehör testen, nichts kompliziertes. Das ist eigentlich schon alles. Danach wird dir Einheit, Ausrüstung und Unterkunft zugewiesen, und schon bist du Tiro der Cohortes Urbanae.“ Im Grunde war es sogar noch einfacher als es klang. Rein ging’s zügig, wenn man allen Anforderungen entsprach. Nur rauszukommen war ein Problem, zumal in der Grundausbildung.


    Ferox wirkte sehr nachdenklich. Kein Wunder. Mit dem Beitritt zum Exercitus Romanus würde sich für ihn ein vollkommen neuer Lebensabschnitt auftun. „Machst du dir Sorgen wegen der zwanzig Jahre Dienstzeit?“ fragte Antias seine Bruder verständnisvoll. „Ganz ehrlich, die mach ich mir selber auch. Immer noch.“

    Nach dem erneuten Gespräch mit Sedulus hatte Antias sich seine Sachen geschnappt und war schließlich in einer seltsamen Mischung aus Erregung und Bedauern vor die Porta hinaus getreten. Die Sonne hatte sich mittlerweile zwar mäßig motiviert durch den Winterdunst gearbeitet, aber es war noch immer feucht und frisch auf der Gasse vor der Casa Germanica. Gerade richtig, um den schwirrenden Kopf wieder einigermaßen klar zu bekommen. Obwohl der Nachmittag erst angebrochen war, hatte sich der Tag bislang als ausgesprochen ereignisreich erwiesen. Alles, was seit dem Morgen geschehen war, konnte doch nur ein gutes Omen für die Zukunft sein, oder nicht? Antias beschloss, es einfach so zu sehen. Basta.


    So, und wohin war nun Ferox mit seinem vierbeinigen Gefährten verschwunden? Antias sah sich unschlüssig um, erinnerte sich dann aber an Sedulus’ Worte und bog um die Hausecke. Im Stabulum der Germanici fand er schließlich Bruder und Maultier in Harmonie vereint. Das Maultier schien von Ferox bestens versorgt worden zu sein. Zufrieden kauend glotze es Antias entgegen. „Sollte ich jemals eine eigene Familie gründen, wird das mein Wappentier.“ grinste er Ferox an. „Na, alles in Ordnung bei euch?“ Dann mit einem Nicken in Richtung Casa. „Die beiden sind wirklich sehr anständige Männer. Das kann einen schon umhauen, mir geht's genauso."

    Feroxs Rührung drohte auf Antias überzugreifen. Er konnte das alles sehr gut nachempfinden, war es ihm doch im letzten Frühsommer ganz ähnlich ergangen. Mitfühlend legte er dem Bruder die Hand auf die Schulter. „Kümmer dich erstmal um deinen grauen Wildfang da draußen, ich hol noch meine Sachen und komm dann nach.“ Dann wandte er sich mit einem dankbaren Lächeln an die Hausherren. „Senatores, für die Gastfreundschaft und das mir entgegengebrachte Interesse kann ich mich nur aus tiefstem Herzen bei euch bedanken. Ich bin stolz und .. ähm .. ja, tatsächlich .. glücklich, dieser Gens anzugehören. Senator Germanicus Avarus, ich hoffe, irgendwann wieder die Gelegenheit zu haben, von deiner immensen Lebenserfahrung zu profitieren. Senator Germanicus Sedulus, dir möchte ich vor allem für das offene Ohr für meine .. nun ja .. teilweise recht verzwickten Angelegenheiten danken. Ich ... äh ..“


    Was sollte er ihnen noch sagen? Dass sie auf ihn zählen konnten? Das wussten sie. Dass er in ihrem Haus das erste mal seit vielen Jahren so etwas wie Heimat gefunden hatte? Das ging nur ihn etwas an. „Wenn ihr mich nun bitte entschuldigen würdet .. ich hab noch meine Sachen in der Bibliothek und .. in der Urbs harren so einige Dinge der Klärung.“ Verlegen hüstelnd beugte Antias das Haupt vor den Senatoren und eierte – angespannt bemüht, jeden unnötigen Lärm zu vermeiden – die Treppe hinauf, um Mantel und Gepäck an sich zu nehmen.

    Grinsend trank Antias sein Wasser. Eine stinknormale Truppe sollte es also sein. Da kam dann wieder alles und nichts infrage. Fest stand, jedenfalls für Antias, dass sein Bruder durchaus das Zeug zum Soldaten hatte. Er war offen für Neues, von schneller Auffassungsgabe, noch jung genug, sogar groß genug, wenn Ferox es wirklich wollte, würde er einen sehr anständigen Miles abgeben. Dass sein Bruder wohl insgeheim bereits mit den CP liebäugelte, schadete nicht. Allerdings half es auch nicht gerade. Verständlich war es allemal. Mit einem warmen Lächeln beugte sich Antias zu Ferox hinüber. „Das mit der stinknormalen Truppe würde ich im Officium Conducendi so nicht unbedingt wiederholen, aber was den Rest betrifft, sehe ich da keinerlei Probleme.“


    Als schließlich auch Senator Avarus zu ekennen gab, dass er die CU ebenfalls favorisierte, lehnte Antias sich entspannt wieder zurück. Die weiteren Worte des betagten Germanicus machten ihn allerdings etwas nachdenklich. Avarus hatte recht, unter Umständen durchwanderte ein Soldat im Laufe seiner Dienstzeit verschiedenste Einheiten, darüber hatte er in jüngster Zeit schon des öfteren nachgedacht. Er hatte seinen Platz bei den Urbaniciani gefunden, kein Zweifel, aber das bedeute nicht zwingend, dass er dort den Rest seines Militärlebens verbringen musste. Wo ihn die Jahre einst hin tragen würden, hing von vielen verschiedenen Faktoren ab, nicht zuletzt von Apolonia. Grübelnd trank er sein Glas leer. Vielleicht war das jetzt der richtige Zeitpunkt, sich zu verabschieden.

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    Spurius Cluvius Sulca



    Sulca wischte sich mit dem Ärmel über die tropfende Nase. Der Magistrat war also durchaus interessiert an Einzelheiten und hatte nicht vor, sich einfach nur passiv und mit wohligem Schaudern durch die kalten Gänge führen zu lassen. Das machte die Sache schon abwechslungsreicher, hier nur den monoton daher schwafelnden Reiseführer zu geben, hatte bereits begonnen, Sulca zu langweilen.


    „Naja, Magistrat .. die momentanen Belegzahlen täuschen ein wenig über die wirkliche Situation hinweg. Die durchschnittliche Verweildauer eines Captivus beträgt bei uns zehn bis fünfzehn Tage. Auf einen längeren Zeitraum gerechnet, geht hier so einiges durch die Zellen. Kommt immer auf drauf an, wie schnell vollstreckt wird. Hinten haben wir beispielsweise zwei zur Zwangsarbeit Verurteilte. Die sitzen hier länger als der Durchschnitt, weil um diese Jahreszeit sowohl Straßenbau als auch Schiffsverkehr nahezu zum Erliegen kommen. Andere Captivi dagegen werden zur Vollstreckung rausgezerrt, kaum dass sie ihre Strohzuteilung dreckig gemacht haben.“ Sulca studierte kurz die Tabula. „Dann haben wir noch Verurteilte wie diesen alten Sektierer im anderen Flügel, dessen Hinrichtung für einen ganz bestimmten Festtag vorgesehen ist. Aber alles in allem ist die Belegung zur Hälfte für Friedenszeiten normal.“ Die Frage des Magistrats hinsichtlich der Rückführung des Deserteurs konnte Sulca dagegen nicht exakt beantworten. Auf der Tabula stand nichts darüber. „Ein genauer Termin ist hier nicht genannt, was üblicherweise bedeutet, so schnell wie möglich.“

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    Spurius Cluvius Sulca



    Mit fragender Miene blickte Sulca Optio und Magistrat an. Dem Scriba schenkte er dabei keine weitere Beachtung, der hatte hier sowieso nichts zu melden. Weder Iunius noch Tiberius schienen irgendwelche Fragen zu haben. Beim Magistrat wunderte ihn das nicht, der hatte wohl wenig Interesse an Wasser und Stroh. Dass Avianus ihn machen ließ, erstaunte ihn dagegen schon ein wenig. Sulca war völlig klar, dass der Optio ihn ebensowenig ausstehen konnte wie umgekehrt. Also sollte das hier wohl sowas wie ein Test sein. Konnte der Jungspund haben. Für ihn machte Sulca das alles ohnehin nicht.


    „Gut, gehn’ wir weiter.“ Nachdem die drei zu ihm aufgeschlossen hatten, trat Sulca mit erhobener Lucarna in den ersten der beiden Gänge hinein. „Wir haben im Moment nur jede zweite Cella besetzt. So werden unsere Gäste nicht von lärmenden Zimmernachbarn bei ihrer inneren Einkehr gestört.“ Der Klang seiner Stimme wurde dumpfer, die Luft merklich stickiger je weiter sie sich vom Vorraum entfernten. Der scharfe Duft von menschlichen Ausdünstungen und Ausscheidungen waberte durch den engen Gang, an dessen glänzenden Wänden die Schatten der Männer grotesk verzerrt entlang tanzten. Im zitternden Lichtkegel von Sulcas’ Lucerna kam der Eingang zur ersten Zelle in Sicht. Keine hohen Gitterstäbe wie in den Gemeinschaftszellen, sondern eine massive mit Eisenbleich beschlagene Holztür mit einer vergitterten Öffnung in Augenhöhe. „Gleich hier vorn residiert ein Kamerad von der Legion.“ Schniefend ging Sulca auf die Tür zu, hielt dort an und hob die Tabula in den Lichtschein. „Cella III. Captivus Appuleius Balbus. Deserteur der Legio Prima Traiana. Harrt seiner Rückführung nach Mantua.“

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    Spurius Cluvius Sulca



    Probleme? Was denn für Probleme? dachte Sulca amüsiert, nickte aber nur kurz und ging zwischen den Gemeinschaftszellen hindurch auf die nächste Tür zu. Probleme machte das Pack bevor es hier eintraf, dann nicht mehr.


    Die nun schon deutlich steilere Treppe beschrieb einen engen Bogen um den gemauerten Zisternenschacht zurück in südlicher Richtung unter die Fundamente des Carcertraktes. Nach gut zwanzig heimtückisch feuchten Stufen gelangten die Ausflügler in einen vollgestellten Vorraum, in den zwei schmale dunkle Gänge mündeten. Neben einer Öffnung zur Zisterne waren hölzerne Eimer und Bottiche aufgereiht, daneben befand sich ein mit Stroh gefüllter Verschlag und ein kleiner Tisch, auf dem Kandelaber und Fackeln bereit standen. Die Wände wurden hier nicht mehr von Mauern gebildet, sondern bestanden aus grob behauenem Fels und mit Holzdielen verschaltem Erdreich. Ein schwerer Geruch von feuchtem Stroh, nassem Stein und Ruß hing in der kalten Luft.


    „Wir befinden uns hier auf der zweiten Ebene.“ dozierte Sulca, während er einen der Kandelaber an seiner Lucarna entzündete. „Die Öffnung zur Cisterna dient neben der Wasserversorgung vor allem als Luftschacht. Sauberes Stroh wird so etwa alle zwanzig bis dreissig Tage in den Zellen verteilt. Die beiden Gänge dort .. “ Fröstelnd ging Sulca zu den schwarz klaffenden Durchbrüchen hinüber. „.. führen zu den Cellae III bis X beziehungsweise XI bis XVIII. Ausgelegt für jeweils ein bis zwei Insassen. Zur Zeit knapp zur Hälfte belegt.“

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    Spurius Cluvius Sulca



    Nachdem er Magistrat, Optio und Scriba hatte passieren lassen, stiefelte Sulca ihnen eilig hinterher, um sich auf dem letzten ebenen Teil des Flurs wieder an ihre Spitze zu setzen und die Gruppe treppab zu führen.


    Ein halbes Dutzend breiter Stufen führte die Männer auf die erste Ebene hinab, wo die Luft zwar kühler aber noch nicht merklich schlechter wurde. An beiden Seiten des Ganges war jeweils ein großer Raum mit mannshohen Gitterstäben begrenzt. Die mäßig belegten Zellen wurden spärlich durch vergitterte Oberlichter erhellt. Auf dem Flur stand ein großes Kohlebecken, dem sich ein paar Hände durch die Gitterstäbe entgegen reckten. Hier hätte Sulca seine Lucarna nicht unbedingt gebraucht, aber sie befanden sich ja auch erst am Anfang ihrer kleinen Exkursion. „Cellae I und II.“ erklärte er sachlich und hielt die Öllampe an die Stäbe. „Unsere Gemeinschaftsräume für Kurzzeitgäste deren Geldbußen noch festzulegen sind. Randalierer, Saufbolde, Betrüger, Straßendiebe und dergleichen Grobzeug. Ausgelegt bis zu jeweils zehn Mann.“ Wenn’s sein musste, ließ sich aber auch das Dreifache hier reinstopfen, alles eine Frage des guten Willens.

    Senator Sedulus hatte natürlich völlig recht. Jeder Truppenteil hatte seinen Anteil an der Macht und der Größe Roms, auch die Classis, sogar die Vigiles und vor allem auch die Praetorianer. Was alle Einheiten darüber hinaus noch gemeinsam hatten, war eben dieser leicht arrogante Waffenstolz, dem man sich nach einiger Zeit des Dienstes nicht entziehen konnte. Fragte man einen Vigilen, was er von den Urbanen hielt, oder einen Nauarchus nach seiner Meinung über die Infanterie, fielen die Antworten alle ähnlich kritisch aus. So war das nun mal, und so musste es letztlich auch sein.


    „Das ist wahr, Senator.“ stimmte er Sedulus nickend zu. „Bei den CP zu dienen ist wohl der heimliche Wunsch der meisten Milites. Nicht nur des Verdienstes wegen. Die Praetorianer genießen nicht nur allerhöchstes Ansehen, sie stellen auch einen nicht zu unterschätzenden politischen Machtfaktor dar. Allerdings bleibt einem gewöhnlichen Miles nicht viel mehr übrig, als zu dienen und zu hoffen, da die CP ihre Männer selbst rekrutiert und ein direkter Beitritt nicht möglich ist.“ Er konnte sich noch gut an seinen Abstecher über die Principalis erinnern. Die schwarzen Rüstungen machten schon was her, keine Frage.

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    Sextus Peducaeus Hispo
    TIRO · COHORTES URBANAE



    Ziemlich verdattert ob des unerwarteten Kusses sah Hispo die Kleine davoneilen, winkte ihr noch einmal zu und tappte dann lächelnd zu Fimbria an’s Tor zurück. Der bullige Tiro erwartete ihn mit einer für ihn völlig untypisch finsteren Mine. „Es ist nicht, was du denkst ..“ grinste Hispo entschuldigend. „Das war Antias’ Mädchen .. sie ..“ „Ich weiß.“ schnitt ihm Fimbria barsch das Wort ab. „Er kann verdammt froh sein, dass er schon draußen ist.“ Hispo musterte seinen Kameraden besorgt. Was war mit dem Burschen plötzlich los?. „Was ist? Schlecht geträumt auf der Latrine?“ Fimbria tat Hispos’ Stichelei mit einem unheilschwangeren Schnaufen ab. „So ähnlich. Es wird gemunkelt, der Princeps sei tot. Du weißt, was das bedeuten kann?“ Hispos’ Grinsen wurde zur Grimasse. Oh ja, er wusste, was das nach sich ziehen konnte. „Alarmbereitschaft. Ausgangssperre. Große Scheiße im Galopp.“ Fimbria nickte ernst. „Kommt hin.“

    Andächtig lauschte Antias Feroxs Worten. Mit stiller Verwunderung nahm er dabei den nicht unangenehmen Aufruhr seiner Gefühle wahr, den die kleine traute Runde in ihm ausgelöst hatte. Die offene Aufmerksamkeit der beiden Senatoren, die herzliche Art seines Bruders, die wieder eingekehrte Ruhe der Casa, all das hatte etwas – ja, man konnte es nicht anders nennen – familiäres an sich. Natürlich kannte er seinen Platz in der Gens, aber mitunter – vor allem in Situationen wie dieser – brachte auch er Familie und Gens durcheinander. Konnte nicht jeder Mensch für sich selbst entscheiden, wen er als seine Familie betrachtete?


    Als er Feroxs Blick auf sich spürte, glitten diese Träumereien davon. Mit einem verlegenen Lächeln nahm er den Faden wieder auf. „Äh, ja .. richtig. Da Ferox mit dem Gedanken spielt, Soldat zu werden, habe ich ihm die verschiedenen Alternativen erläutert. Ich muss gestehen, dass ich persönlich ihn gerne in den Reihen der CU sehen würde. Zum einen, weil ich meinen neuen Bruder .. naja .. nicht gleich wieder aus den Augen verlieren möchte, zum zweiten natürlich, weil ich ihn dort, im Rahmen meiner Möglichkeiten, unter meine Fittiche nehmen könnte.“


    Mit einer beiläufigen Bewegung griff er sich auch eines der dargebotenen Wassergläser und nippte in kleinen erfrischenden Schlucken daran.
    „Zum dritten, weil es selbstverständlich keinen ruhmreicheren und ehrenvolleren Truppenteil gibt als die Urbaner.“ grinste er breit. „Die Vigiles habe ich dabei wohlweislich unterschlagen. Zwischen denen und uns gibt es regelmäßig gewisse Dissonanzen, und ich möchte schließlich nicht meinen eigenen Bruder verprügeln müssen.“

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    Sextus Peducaeus Hispo
    TIRO · COHORTES URBANAE


    Verlegen schielte Hispo zum unbewachten Tor zurück, wo – den Göttern sei geopfert – Fimbria endlich eingetrudelt war. Dann wagte er wieder einen Blick auf das traurige Mädchen und stellte zu seiner großen Erleichterung fest, dass sich dessen Züge langsam aufzuhellen begannen. Mit der weiblichen Gefühlswelt konnte er nicht besonders gut umgehen. Sein Interesse an den Frauen beschränkte sich üblicherweise auf den beruhigend überschaubaren Bereich zwischen Schoß und Halsansatz, der Rest, alles was tiefer reichte als sein Schaft, war ihm nicht ganz geheuer. Sich dauerhaft an diesen Rest zu binden war ihm nie wirklich erstrebenswert erschienen. Seinetwegen brauchten die Frauen keine Tränen zu vergießen, taten sie es allerdings doch, machte ihn das völlig fertig.


    Dass er ein feiner Kerl sein sollte brachte ihn zum Lächeln. Ob er Antias’ Handeln nachvollziehen konnte oder nicht, er war sein Freund, und wenn er sich nunmal in dieses süße kleine Ding verrannt hatte, dann war das eben so.
    „Also, er hat einen Tag für die Beförderung gekriegt und einen für die Auszeichnung. Morgen zum Abendappell muss er wieder da sein. Für `ne Reise an’s Meer langt das wohl nicht, aber euch bleibt sicher Zeit genug, um ... naja ... zu tun, was man so tut, wenn man Zeit genug hat, es zu tun.“ Reden, Lachen, Ausgehen, für Nachwuchs sorgen – spann Hispo den Satz in Gedanken weiter. Es hatte wohl doch seine schönen Seiten, sich auch mit dem Rest einer Frau zu beschäftigen. Ein leiser Seufzer stahl sich über seine Lippen. „So loyal er seiner Gens auch sein mag, wenn er wirklich dort ist, wird er garantiert keine zwei Tage da rumhängen.“