Als der Oheim Marcellus ansprach und versuchte Marcellus ruhig zu erläutern wie und wo seine Ideen einzubringen wären musste der junge Mann sich erst einmal beruhigen. Seinen Oheim liebte er über alles und deshalb versuchte er sich wieder in den Griff zu bekommen.
"Danke Onkel wenn ich dich nicht hätte, du hast selbstverständlich recht und ich werde das so machen wie du es vorschlägst." Marcellus lächelte seinen Oheim an, den er liebte den alten Mann wie einen Vater, mochten andere denken was sie wollten für Marcellus war der Oheim die Güte selber.
Beiträge von Titus Petronius Marcellus
-
-
"Ehrenwerter Spurius Turius Simplex nach den vorliegenden Plänen der Stadt können wir einen Wasserlauf hernehmen der unter dem Vicus Richtung Hafen führt. Dieser ist bereits vorhanden und leitet sein Wasser in die Kloake um diese auszuspülen. Nun bietet sich bei einem gleichzeitigen Ausbau der Straße an dieses Wasserreservoir abzugreifen und einen Wasserspeicher zu errichten der es den Bewohnern des Vicus ermöglicht bei einem Feuer einfach und schnell zu löschen. Wie du sicherlich weisst sind die Häuser im Vicus sehr eng gebaut und ein Feuer könnte erheblichen Schaden anrichten. Und von der Straße her gesehen wäre es sinnvoll diese zu neu errichten. Ich denke wenn alles halbwegs so sicher weiter läuft in unserer herrlichen Stadt dürften sich weitere neue Bewohner einfinden und dann heisst es zu Expanieren. Hier besteht aus meiner Sicht auch die große Chance Mogontiacum so zu erweitern, dass wir ein wahres Zentrum des Handels werden. Man könnte mit wenig Geldmitteln, aber dafür gezielt und strukturiert das beste aus der Stadt herausholen. Da fällt mir ein es sind doch bald wieder Wahlen und ich würde mich wieder um ein Amt in der Curia bewerben wollen. MIr würde dabei der Posten als Quaestor vorschweben. Da ich in der Amtszeit meines Onkels mich schon intensiv mit den Finanzen beschäftigt hatte wäre dies etwas das mir sehr am Herzen liegen würde. Ich würde dir treu zur Seite stehen und mit Fleiß und Redlichkeit an den Finanzen arbeiten damit wir einen ausgewogenen Haushalt für die Stadt hinbekommen."
-
Die beiden Freunde sahen die hoch ehrenwerten Noblen der Stadt heraustreten im Schimmer und Glanz ihrer Selbstverliebtheit. Typisch Römer eben. Nur der junge Petronier der mit ihnen ebenfalls heraustrat machte ein verkniffenes Gesicht. Er schien nicht zufrieden zu sein musste aber aus Solidarität mit der Wolfsmeute heulen. So traten sie schnell Richtung Marcellus ihren Weg an durch die aufgebrachte Menge. Die Gefährlichkeit, die von den beiden Männern ausgestrahlt wurde, war greifbar spürbar für jeden der sich ansah. Schließlich gesellten sie sich zu Marcellus und versuchten seinen Onkel und ihn so abzusichern, dass ihnen nichts passieren konnte.
Marcellus selber war innerlich aufgebracht über das Vorgehen des Duumvirs und seines Partners. Typisch alte Schule und genau so gaben sie die schreckliche Nachricht an den Mob weiter. Anstelle das sie soviel wie Möglichkeit Informationen aller Art weitergegeben hätten um das Volk abzulenken, nein man musste sich als überragend präsentieren und mit der Tür ins Haus fallen. Gerade in letzter Zeit hatte der Petronier sehr viel über politische Führung gelesen und so war er zu dem einzigen sinnvollen Schluss gekommen, das Volk musste so gelenkt werden dass es viel Information bekam aber keine wichtigen. Viel Information sollte verhindern, dass sich die Menschen mit dem Wesentlichen beschäftigten. So in der Art hatte Marcellus beim studieren der diversen Texte das gelesene interpretiert. Das alles bestätigte jedoch nur das was Marcellus immer schon gefühlt hatte, Politik ist ein schmutziges Geschäft. Wie schön wäre es jetzt in der Legion zu sein und als Offizier dem Reich zu dienen. Diese ganzen Finten und Finessen waren Marcellus zuwider.
-
Lucius und Africanus sahen dem treiben der Menge und den geäußerten Spekulationen teilnahmslos zu. Als ehemalige Gladiatoren und jetzige Beschützer des Petroniers Marcellus wussten sie natürlich schon längst was wirklich vorgefallen war. Doch eins hatten sie in ihrer langen Laufbahn bereits gelernt, immer gut informiert zu sein aber trotzdem die Schnauze zu halten. Für Marcellus würden sie beide alles tun, denn sie hatten gemeinsam eine blutige Vergangenheit hinter sich. Mochten viele den jungen Petronier für einen Schwätzer halten, sie wussten es besser. Er konnte ganz anders wenn es die Situation erforderte. Marcellus übte jeden Tag den Kampf mit verschiedenen Waffen und auch mit seinem Körper konnte er so langsam richtig umgehen. Noch dauerte es, aber der tag würde kommen an dem den Petronier niemand mehr ungestraft anfassen würde.
So sahen sie auch wie Susina alpina und die junge Duccia sich miteinander unterhielten. Über Susina Alpina wussten sie beide von Marcellus Bescheid, denn dieser war mit jener zusammen gewesen. Die Trennung von Susina war Marcellus schwerer gefallen als es den Anschein hatte. Er war wirklich verliebt in Alpina gewesen und selbst jetzt noch empfand er für sie große Gefühle.
-
" Salve ehrenwerter Spurius Turius Simplex, ich komme mit einer Bitte zu dir. Wie du vielleicht aus meinem Wahlkampf mitbekommen hast liegt mir der Ausbau der Wasserversorgung, vorrangig im Hinblick auf evtl. Brandvorkommen sowie der Neubau der Via Iulia Avgvsta sehr am Herzen. Bei Studium des vorhandenen Kartenmaterials sind mir günstige und vor allem brauchbare Alternativen aufgefallen. Diese würde ich gerne mit dir erörtern."
Für Marcellus war die Zeit nach seiner Wahl ein stetiger Kampf gegen Langsamkeit und Unfähigkeit bei den wichtigen Autoritäten in den zuständigen Gremien gewesen. Nun neigte sich seine Amtszeit langsam dem Ende hin und es war eigentlich nichts passiert. So wie es aussah musste sich der Petronier noch intensiver in der Stadtpolitik Mogontiacums einbringen. Auch gingen ihm so langsam seine Geldmittel aus, so dass es wichtig war sich auch um ein bezahlbares Amt zu bemühen. Seine große Liebe Offizier beim Militär zu werden schien in immer weitere Ferne zu entschwinden.
-
Noch einmal erhob sich Marcellus um seine Idee den Anwesenden näherzubringen.
"Ehrenwerter Duumvir Spurius Turius Simplex, ich danke dir das du so vortrefflich die wichtigsten Punkte in deine Planung aufgenommen hast. Doch trotz allem möchte ich noch einmal auf die von mir angesprochenen Beispiele für Baumaßnahmen in unserer herrlichen Stadt zurückkommen. Natürlich geht es mir als Magister Vici auch um mein Viertel, aber und so möchte ich besonders betonen, sollten wir dringendst durch Aktivitäten unsererseits dem Volke zeigen, dass wir alles im Griff haben und so sicher sind, dass es keinen Kampf um den Kaiserthron aus unserer Sicht geben wird. Weiterhin können wir durch einbinden der Truppen in bauliche Aktionen dem Volke zeigen, dass auch seitens des Militärs keine große Militäraktionen geplant sind. Es sei unter uns gesagt dahingestellt ob dies dann wirklich so ist, aber für die Provinz Germanien muss es unter allen Umständen heißen Ruhe bewahren, Sicherheit ausstrahlen Germanien ist stark und und zeigt dies auf. Bedenken möchte ich, dass wir in der jüngeren Vergangenheit erhebliche germanische Kriegerbewegungen hatten. Mögen wir derzeit die Germanen im Griff haben, aber es genügt nur ein kleiner germanischer Führer und die ach so sichere Grenze brennt. Weiterhin hoffe ich, dass unser Statthalter die Ruhe bewahrt und sich nicht in irgendwelche unüberlegte Aktionen in Rom hineinzwingen lässt. Aus einer ruhigen, sicheren und vor allem überlegegenen Position lässt sich immer noch am besten agieren."Marcellus verzweifelte so langsam, waren den die Anwesenden mit Blindheit geschlagen. Aktion war immer noch besser als eine Ruhe auszustrahlen, die dem Volke eher vermittelte dass seine Stadtoberhäupter wie hypnotisiert die Schlange betrachteten die sie vernichten könnte. Sonst wurde für jeden unsinnigen Anlass politische Bewegung präsentiert, doch wenn es darauf ankam wollten sich die Stadtväter nicht in Bewegung setzen. Vielleicht verstand es der Petronier auch aufgrund seiner Jugend nicht so richtig.
-
Marcellus erhob sich nun verlegen um seine Ideen an den Mann zu bringen.
"Werte Anwesende es ist für war schrecklich das unser geliebter Imperator das zeitliche gesegnet hat. Ich unterstütze die von Numerius Duccius Marsus gemachten Vorschläge hinsichtlich der Feierlichkeiten. Aber gerade im Hinblick darauf dass sich die Bürger unserer geliebten Stadt sorgen sollten wir versuchen Befürchtungen und Ängste der Bürger zu zerstreuen. Aus den mir bekannten Unterlagen hinsichtlich der Wechsel von Herrschern waren große Teile immer mit Gewalt oder Krieg verbunden. Da ich nur wenig Ahnung habe von den Vorgängen des letzten Bürgerkrieges, viele der hier Anwesenden haben da reichhaltiger es Wissen, möchte Vorschlagen dass wir versuchen Ruhe und Ordnung hier erhalten und im Gegenteil ganz bewusst den Bürgern zeigen dass das Leben bei uns in Mogontiacum weiter geht.Ich würde daher vorschlagen erste Baumaßnahmen an der Curie zu beginnen, Gerüste aufstellen und so was in der Art. Weiterhin möchte ich darauf hinweisen, dass für meinen Vicus eine Baumaßnahme begonnen wi...ass die Ernennung eines neuen Imperators friedlich vollzogen werden kann. Mir ist durchaus bewusst, dass bei einem militärischen Konflikt Germanien eine wichtige Rolle spielen würde, da hier eine große Anzahl von Streitkräften stationiert ist. Eine Verlegung großer Truppenteile würde für uns vermutlich das Schlimmste bedeuten, denn ehrlich gesagt ich glaube nicht das die Germanen diesmal sich ruhig verhalten würden. Wir hatten schon Glück während des Bürgerkrieges, aber vielleicht ist für die Germanen diesmal die Situation anders.
Weiterhin möchte ich vorschlagen, dass wir im Gespräch mit der besorgten Bevölkerung Ruhe ausstrahlen und du edler Marsus mit deinen Verbindungen auslotest wie es für uns hier in Mogontiacum weitergeht. Bitte verzeiht mir das ich so lang gesprochen habe, doch die Sorge für unsere Stadt liegt mir sehr am Herzen. Ich bin noch jung an Jahren und habe sicherlich nicht die Erfahrung der hier Anwesenden. Man möge mir verzeihen wenn ich dummes Zeug geredet habe."
Der junge Petronier schwitzte vor Eifer und vor Aufregung und hoffte das er auch sinnvolles von sich gegeben hatte. Die Fäden bei der Ernennung eines neuen Kaiser lag in ganz anderen Händen und man konnte nur hoffen, dass alle Beteiligten sich der Gefahr eines Bürgerkrieges bewusst waren. Marcellus hoffte darauf, dass alle aus der letzten Bürgerkriegssituation gelernt hatten. Es war nie gut, wenn Römer gegen Römer aufstanden, nie kam etwas gutes dabei zu Stande.
-
Marcellus erhob sich nun verlegen um seine Ideen an den Mann zu bringen.
"Werte Anwesende es ist für war scshrecklich -
"Nun bei der Durchsicht der Stadtpläne ist mir aufgefallen, dass der Vicus Navaliorum mit dem Portus Rheni schon vor Jahren einen Kanal aus dem Rhenus erhalten hat, der als Schmutzwasser die Abläufe der Kloake reinigt und stetig aktiv ist und somit selbst bei Hochsommern oder im Winter Rhenuswasser transportiert. Der Zulauf liegt oberhalb der Brücke über den Rhenus und läuft im Prinzip direkt im Vicus Apollinensis ungenutzt durch und in den Vicus Navaliorum hinein. Wenn man also diesen Durchlauf öffnen würde bekäme der Vicus eine brauchbare Wasserreservoir Station die für die Straßenreinigung sowie die Wasserentnahme bei Bränden nutzbar gemacht werden könnte. Das Ganze könnte über ein Ziehbrunnensystem oder durch stetiges Abfließen in der Straße eingesetzt werden. Somit musste eigentlich nur die Via Iulia Avgvsta aufgerissen werden, das Wasserreservoir gebaut werden und die Straße selber in einen vernünftigen Zustand gebracht werden."
Marcellus war glücklich über die gefundene Möglichkeit, vor allem da sie sparsam war und nicht viel Arbeitszeit kosten würde. Und die Bevölkerung Mogontiacum sah weiterhin, dass die Stadtverwaltung etwas für sie tat.
-
Bin die Woche noch im Krankenstand mit GRippe, danach geht es wieder aufwärts.
-
"Na dur weisst doch das ich ein bißchen ins politische Geschäft eingestiegen bin als Magister Vici. Wir haben in unserer geliebten Stadt doch einige Probleme die man sinnvoll angehen sollte und da bin jetzt dabei. Darum auch die Bitte den Duumvir sprechen zu dürfen."
Für Marcellus war es ein gutes Gefühl wieder mit den Kollegen zu sprechen. Es war wie die Heimkehr zu einer kleinen verschworenen Familie.
-
"Nun wie auch immer die Lupa ist unbedeutend für uns römischen Bürger. Entscheidend ist jetzt erst einmal dass ich mit dem Duumvir Kontakt aufnehmen kann, hinsichtlich des Vicus und meines Versprechens zur Erneuerung der Straße. Ich habe endlich eine Möglichkeit gefunden wie man Straße und zugleich eine Wasserzuführung kostengünsig erstellen kann."
Zurück zur Karriere so dachte sich der junge Petronier und vor allem sich nicht mehr ablenken lassen. Was ist mir wichtig dachte sich Marcellus. Richtig kaiserlicher Offizier war sein Ziel und dafür musste er irgendwie Ritter werden. Oh ihr Götter hab und an könntet ihr auch mal etwas nachhelfen. Ihr wisst das ich euch zutiefst verehre.
-
"Hm, also mir kam die ganze Situation schon komisch vor als die Duccier an mir vorbei gerauscht sind ohne mich zu beachten. Und dann die Reaktion Curios sowie die Nichtanwesendheit von Susina Alpina ließen eigentlich nur den Schluss zu, dass wirklich was Schlimmes passiert sein musste. Daher wollte ich mit Phryne alleine reden, aber anscheinend war ihr es egal wie sie nun dasteht. Ich bin überzeugt, dass sie ein eiskaltes Flittchen ist und man sich nur Ärger mit ihr einhandelt. Aber das spielt jetzt auch keine Rolle mehr, denn ich habe nicht vor für eine Lupa gegen meinen Patron und gegen meine Gens sowie meine Überzeugung zu agieren."
Schwerlich konnte er dem Oheim erklären wie eiskalt er reagieren konnte wenn es gegen seine Interessen oder die seiner Familie ging. So war er damals beim beseitigen von Marcus Vidibus ebenfalls vorgegangen.
-
Marcellus war noch immer total verwirrt ob der gezeigten Reaktion Phrynes und versuchte sich im ganzen Durcheinander ein klares Bild zu machen. Auf jeden Fall würde er erst einmal sehen wie die Duccier reagierten. Doch eins war für den jungen Petronier jetzt endgültig deklärt, keine Hilfsgefühlsdudeleien mehr für Menschen die er nicht kannte und vor allem würde sich der Petronier fernhalten von Sklaven und Freigelassenen. Ab jetzt wollte er sich nur noch in der bürgerlichen Kaste bewegen. Aus, Schluss und vorbei, wenn Marcellus hilfreich sein wollte so machte er sich jedesmal zum Deppen.
So kam es das der Oheim auch schon bald nach Hause kam und mit Marcellus sicherlich sprechen wollte. Als dann der Oheim hereintrat und sich Marcellus zuwandte so antwortete dieser:
"Onkel bitte entschuldige mein Benehmen bei unserer Gastgeberin, aber ich bin total verwirrt über ihr Benehmen und komme mit der ganzen Situation nicht zurecht. Ich wollte unserer Gastgeberin nur behilflich sein um ihr den Weg ins Leben hier in Mogontiacum zu erleichtern und jetzt scheint sie alles komplett verkehrt angefangen zu haben und sich auch noch eine Menge wichtiger Leute zum Gegner gemacht zu haben. Ich selber muss mich auch von Phryne fernhalten da mir mein Patron und seine Gens wichtiger ist als so .... so .... eine LUPA."
Jetzt war das böse Wort aus Marcellus Mund gekommen und das hatte ihn viel Überwindung gekostet. Frauen waren ja so kompliziert, anscheinend war es deshalb so, dass sie in der römischen Welt nicht mitreden durften. Tja da hatte der junge Petronier wieder so seltsame Gedanken, von wegen das weibliche Geschlecht hatte nicht mitzureden in der römischen Welt. Doch auch das würde er im laufe seines Lebens noch erfahren dürfen, dass nicht alles so schien wie es wirklich war. -
Es war jetzt schon eine zeitlang her das Marcellus hier an seiner alten Wirkungsstätte vorbeigesehen hatte, doch jedesmal wenn er in die Curia eintrat verspürte er ein Gefühl von nach hause kommen. Alles war noch so bekannt und erinnerte ihn an das Jahr hier mit seinem Oheim. So betrat er das Büro der Scribas und lächelte seine alten Mitstreiter an.
"Salve Freunde schön euch hier wieder besuchen zu können. Ich möchte gerne beim Duumvir vorbeisehen und bräuchte hierzu einen Termin oder falls möglich gleich Zugang zu ihm. Wie ist es euch so ergangen nach den Wahlen?" -
Marcellus machte sich über seine Pläne hinsichtlich der Wasserzuführung und dem Ausbau der Via Iulia Avgvsta im Vicus Apollinensis ans Werk um endlich eine vernünftige Lösung zu finden.
Bei der Durchsicht der Pläne war ihm aufgefallen, dass die Wasserzuführung für das Militär sauberes und gut trinkbares Wasser aus den Wald- und Gebirgsregionen des Umlandes, hier die Quellen des Königsborn und der Drais, über ein Aquädukt erhielt und durch ein System von Bleileitungen verteilt wurde. Diese Verteilung diente auch Mogontiacum zur Wasserergänzung und bediente alle wichtigen Positionen. Da aber die Stadt sich erheblich ausgeweitet hatte war das Rohrverteilungssystem der Stadt nicht mehr aktuell und konnte nur bedingt die benötigte Trinkwassermenge in die Randregionen der Stadt befördern. Daher konnte zwar das Trinkwasser in den Vicus befördert werden, aber nicht so viel um die Straßen zu reinigen und ggf. ein ausbrechendes Feuer sinnvoll zu bekämpfen. Somit bestand tatsächlich Gefahr dass bei einem ausbrechenden Feuer die Stadt selber auch in Mitleidenschaft gezogen wurde. Für den Petronier stand allerdings auch fest, dass sich die Honoratioren der Stadt nicht seinem Plan anschließen würden, da eine geeignete Erweiterung des Rohrsystems zu teuer war. Auch war mit dem geplanten Bau der Curia im Prinzip ein Großteil der städtischen Einnahmen verplant. Somit musste eine kostengünstige Lösung gefunden werden.Und tatsächlich lag sie so offensichtlich vor, dass man sie gar nicht erkannte. Der Vicus Navaliorum mit dem Portus Rheni hatte schon vor Jahren einen Kanal aus dem Rhenus erhalten der als Schmutzwasser die Abläufe der Kloake reinigte und stetig floss selbst bei Hochsommern oder im Winter. Der Zulauf lag oberhalb der Brücke über den Rhenus und lief im Prinzip direkt im Vicus Apollinensis ungenutzt durch und in den Vicus Navaliorum hinein. Wenn man also diesen Durchlauf öffnen würde bekäme der Vicus eine brauchbare Wasserreservoir Station die für die Straßenreinigung sowie die Wasserentnahme bei Bränden nutzbar gemacht werden könnte. Das Ganze konnte über ein Ziehbrunnensystem oder durch stetiges Abfließen in der Straße eingesetzt werden. Somit musste eigentlich nur die Via Iulia Avgvsta aufgerissen werden, das Wasserreservoir gebaut werden und die Straße selber in einen vernünftigen Zustand gebracht werden.
-
Endlich kam die Suppe und marcellus machte sich über den Inhalt her. Hungrig war er und so löffelte er gierig in sich hinein. Während des Essens musste erimmer wieder den einen oder anderen Bürger grüßen, da er es ja doch zu einem gewissen Bekanntheitsgrad in Mogontiacum gebracht hatte. Innerlich hoffte er das sein Patron sich auch wieder einmal an Otmars Küche erinnerte. Marsus hatte unheimlich viel zu tun und erst jetzt verstand der Petronier wie wenig Zeit Marsus wirklich hatte und diese wenige Zeit verbrachte er auch noch ab und zu mit ihm.
Leise sprach Marcellus vor sich hin: "Oh ihr Götter wie kompliziert ist das Menschenleben." Nun kompliziert war Marcellus Leben sicherlich nicht aber da er noch jung war und ihm die Erfahrung fehlte konnte er Situationen noch nicht richtig einschätzen. Doch ohne Fehler konnte die Jugend auch nicht lernen. -
Phryne hatte anscheinend nicht vor sich mit Marcellus über den heutigen Abend zu unterhalten, im Gegenteil sah es eher so aus wie wenn sie gar nicht erfasst hatte das etwas Schlimmes passiert war. Der junge Petronier verstand die Welt nicht mehr, so aalglatt wie sich Phryne präsentierte konnte man doch gar nicht sein, schon gar nicht eine Frau. Und sie machte auch noch einfach weiter mit ihrem Gespräch und versuchte den Oheim weiter auszuhorchen.
Marcellus war deprimiert wollte er doch nur das Beste, aber Phryne schien ihn gar nicht wahrzunehmen und seine Sorgen zu teilen. Alle Hilfe schien sie von sich zu weisen und mit ihrem Verhalten nur Scherben hinterlassen zu wollen. Der Petronier verstand die Welt nicht mehr, war er in einer Theateraufführung geraten die die Götter leiteten oder was war hier los. Die Jugend hat das Recht zu lernen und der gute Marcellus lernte jetzt wie komplex Situationen zwischen den Menschen sein können. Für ihn brach wieder einmal sein Weltbild zusammen und der heutige Abend verwirrte ihn mehr als er zugeben würde.
Für den Petronier war jetzt der Punkt gekommen, an dem er Ruhe und Zeit zum Nachdenken benötigte. Was immer auch sich Phryne erlaubt hatte, es hatte die Duccier, Susina und Curio bewogen wütend das Fest zu verlassen. Schlimmer konnte ein Abend aus Sicht Marcellus eigentlich gar nicht enden. Eins war Marcellus schon jetzt klar die Duccier fühlten sich erheblich beleidigt in ihrer Ehre und sein Patron war ein Duccier der sich das Verhalten Phrynes sicherlich nicht erlauben würde. Phryne war schon jetzt eine unerwünschte Person in Mogontiacum geworden. Duccier und die Petronier hatten auch eine gewisse familiäre Bindung so dass es nun hieß vorsichtig zu sein und möglichst durch diesen Abend kein Zerwürfnis oder Missverständnis zwischen den Häusern aufkommen zu lassen. Klar war für Marcellus auf jeden Fall das die Gens wie auch sein Patron immer Vorrang vor allem anderen hatten.
Die Gastgeberin war anscheinend doch nicht so weltgewandt wie der Petronier das erhofft hatte. Und anscheinend hatte sie auch keinen Blick für das wesentliche. Sie plauderte locker weiter vor sich hin und bewies Marcellus eigentlich wieder das man von ehemaligen Sklaven oder Freigelassenen nichts erwarten durfte. Mit diesem Klientel konnte man einfach nicht gleichwertig wie mit einem Bürger umgehen. Für sich selber nahm der junge Mann vor, dass es einen zweiten Fall Phryne nicht mehr geben würde.
Je mehr er jetzt ins Grübeln geriet desto mehr schossen die Überlegungen wild durcheinander. Marcellus brauchte jetzt dringend Zeit für sich. So erhob er sich und wandte sich an die Gastgeberin:
"Werte Gastgeberin ich bedanke mich für deine Einladung und wünsche dir noch einen schönen Abend, jedoch muss ich morgen früh raus um mich meinen Vorhaben zu widmen. Vale!"
Ohne auf die Antwort Phrynes zu warten drehte er sich um und verließ das Haus.Der junge Petronier war zum einen verärgert über das Verhalten Phrynes, zum anderen ärgerte es ihn das sein Vertrauen schon wieder missbraucht worden war. Er musste noch viel lernen wenn er die Stufen der Karriereleiter betreten wollte. Wie einfach und glücklich war alles mit Susina Alpina gewesen, die Frau die immer noch in seiner Seele einen wichtigen Platz einnahm.
-
Marcellus hatte jetzt noch mehr Sorgen als nur sein Viertel an der Backe. Phryne hatte wirklich alles verkehrt gemacht was man verkehrt machen konnte und das kleine Pflänzchen von angehenden Beziehungen leichtsinnig geplättet. Nun war ein riesengroßer Scherbenhaufen entstanden und der junge Petronier war richtig gehend sauer, dass er wieder einmal jemanden vertraut hatte. Mit seinem Oheim wollte er noch genauer über den zurückliegenden Abend sprechen, doch jetzt wollte er bei Otmar erst einmal wieder klaren Kopf bekommen. Eine heisse germanische Suppe würde ihn wieder fit machen. So bestellte er diese bei Otmar und lehnte sich zurück an seinen Platz.
Wie sollte es nun weiter gehen, er musste sich was einfallen lassen damit das Wasserproblem sowie die Straße endlich in Angriff genommen wurde. Zur Zeit saß er noch über den Plänen der Grundwasserversorgung sowie der Straßen. Viel war es nicht was da war an Informationen und so wühlte sich der Petronier durch die Kopien.
Weiterhin hatte sein Patron hinsichtlich weiterer Karriereschritte nichts von sich hören lassen und aus Rom schien auch noch nichts gekommen zu sein. Derzeitig befand sich Marcellus Lebensplanung im Stillstand. Alles war so ärgerlich und diese politischen Ämter waren wirklich keine Sache die Marcellus besonders gefiel. Denn wenn er was versprach war er gewohnt das auch einzuhalten.
-
Marcellus war noch immer sehr durcheinander, was musste da nur schiefgegangen sein, damit alle Gäste auf das Schnellste das Weite gesucht hatten? Er verstand einfach nicht was los war. Nachdem er und sein Onkel die einzigen Gäste waren, er sich auch mittlerweile gesättigt hatte, hörte er sich den von der Gastgeberin gemachten Vorschlag an. Für Marcellus würde durch das Geld sich einige seiner Sorgen im Nichts auflösen, doch irgendetwas warnte ihn instinktiv gleich zu zusagen. Er musste dringend mit Phryne allein unter vier Augen sprechen.
So wandte sich Marcellus an seinen Onkel und meinte:
"Lieber Onkel du bist ja sicherlich schon sehr müde und draußen ist wie unsere Gastgeberin schon anmerkte unsere geliebte Stadt alles andere als sicher. Zufällig sind zwei Freunde von mir draußen die dich heim begleiten könnten."Marcellus hoffte das der Oheim verstand warum er ihn loshaben wollte. Zum einen musste er mit Phryne sprechen und zum anderen wollte er mit dem Onkel in aller Ruhe über den heutigen Tag sich informieren lassen und vor allem wie die Petronier mit dem schief gelaufenen Abend zukünftig umzugehen gedachten. Denn vom Gespür musste etwas Schreckliches passiert sein. Die Fairness sagte Marcellus, dass jeder eine Chance verdiente sich zu äußern und so sollte auch die herrliche Phryne die Gelegenheit bekommen in Ruhe mit Marcellus zu sprechen.
Nun es war nicht die feine römische Art wie er seinem Oheim nachlegte sich zu verabschieden, aber der Petronier war noch jung und betrachtete das beruhigende Aussitzen sowie weiterstattfindende Gespräche, obwohl etwas passiert war, als zeitliche Vergeudung wertvoller Lebens- und Entscheidungszeit. Die Jugend eben.