Beiträge von Marbod

    Schon ging es los mit dem Gebrülle. Ja hatte der denn nicht mehr alle auf der Reihe, was redete der denn da für einen Stuss? Zuerst waren wir faule Mistkerle und dann betitelte der uns als Damen. Kaum hatte ich mich geräuspert um etwas zu erwidern, erinnerte mich der freundliche Kamerad zu meiner Rechten, mit einem Ellbogenstoß in meine Seite, dass es besser wäre die Ruhe zu bewahren.
    Was dann aber kam fand ich äußerst interessant. Ich hatte zwar angenommen jetzt kämen die Pferde dran, doch der Schreihansel wollte, dass wir laufen sollten. Ja was dachte der denn was ich seit Wochen machte? Nichts anderes wie laufen. Ständig vor wem weglaufen trainiert nicht nur die Beine sondern auch die Lungen. Na der sollte ich wundern. Den Wein konnte ich gebrauchen, der würde meine beiden neue Freunde bestimmt freundlich stimmen.
    Grinsend folgte ich den Haufen im Laufschritt und stellte fest, der Schreihals hatte halbwegs recht, ein wirklich müder Haufen.
    Runde um Runde trabte ich den anderen hinterher.
    Nach etwa zehn Runden hörte ich schon einige ganz schön pfeifen.
    So Freunde jetzt ist Schluss mit lustig, jetzt geht es los, sagte ich mir. Damit beendete ich meinen Spazierlauf und zog an dem Haufen vorbei.
    „Tut mir leid Jungs aber nun zeige ich euch einmal wie man läuft“. Schon hatte ich mit diesen Worten die Führung übernommen und zog an allen vorbei.
    Zweimal überrundete ich meine neuen Kameraden und lief am Ende der zwanzigsten Runde zu dem Decurio. „So fertig und nun kann ich zu den Pferden?“

    Aus allen Richtungen, Ecken und Löchern kamen sie angerannt und machten Halt vor dem überaus freundlichen Decurio und versuchten
    krampfhaft in einer Linie anzutreten.
    Ich selber hatte den Platz in Begleitung von zwei treuen Kameraden betreten. Sie waren so freundlich, seit sie mich beim Essen des Puls kennenlernten, dass sie nicht mehr von der Seite wischen. So begleiteten sie mich mit allem Nachdruck zum Campus. Warum sie dies taten war mir noch nicht ganz schlüssig, entweder war es um sich bei dem Decurio oder gar bei mir einzuschleimen.
    Archestratus und Molon, wie sich sich diese von nun an getreuen Gefährten nannten, platzierten mich richtig und ein freundlicher Schlag von Molon zwischen den Schultern, sorgte für eine einigermaßen gerade Haltung meinerseits. Mein Knurren wurde mit einem Stoß in meine Seite von Archestratus beantwortet.
    In kaum noch auszuhaltender Erwartung, es den beiden heimzuzahlen, beschloss ich mich vorerst dem Schicksal zu ergeben und an der Runde hier teilzunehmen.

    Ja wo was war denn hier los? Wo war ich denn hierhin geraten. Da kam ich hierher um etwas zu lernen und was war nur Generve und Stress.
    Die können sich gerne bei ihm melden aber bestimmt nicht weil sie mich in ein Loch stopfen, dachte ich mir. Ich habe mich doch nicht hier verpflichtet um dann in einem Loch zu enden. Und das nur weil der Depp keine sinnvollen Anweisungen geben konnte.
    „Sagt mal Jungs was hat der für ein Problem? Ich bilde mir ein, recht passabel eure Sprache zu sprechen.“ In einem Plauderton fing ich an auf dir beiden einzureden, die da an meinen Armen hingen.“Zweimal habe ich ihm erklärt, dass ich nicht weiß was einiges bedeutet oder wie der ganze Krempel benutzt werden soll. Außerdem sagte ich ihm, was meine Anweisungen nach dem Eid waren. Er aber begriff nichts, tat nur wichtig. Kann ja sein, dass ihr Römer das Wissen für die Alae mit der Muttermilch aufgenommen habt. Ich nicht. Ich möchte es lernen. Ich kann es aber nicht wenn man es mich nicht lehrt. Oder?“ Bei diesem Oder schaute ich die beiden links und rechts von mir freundlich lächelnd an und schon lagen sie mit ihren Köpfen aneinander vor mit auf dem Boden. Ich sprang über sie und machte ich auf dem Weg zum Eingang. Nicht zu schnell und nicht zu langsam um nicht aufzufallen.

    Bisher hatte ich geglaubt die Sprache der Römer recht gut zu verstehen, doch was der da gerade von sich gab, ließ mich doch ein wenig Zweifeln. Was sollte ich? Mein Essen in den Sand zeichnen? Wie konnte ich malen was ich zu mir nehmen konnte. Och dann wäre so eine Rehkeule eigentlich etwas feines überlegte ich mir. Nur mit dem Zeichnen meines Essenswunsches würde das nicht so klappen. Dann sollte ich was noch werden? Egal, da musste ich jetzt mal erst einiges klar stellen. „Also nun hör mal gut zu“, fing ich dann auch gleich an. „Ich bin der Marbod und du? Wer bist du?..... Ach ist egal, mit dem Speiseplan auf malen wird nichts. Du musst wissen malen kann ich absolut nicht. Mit deinem Wünschen in Puncto *kreativ, können und gewissenhaft * muss ich dich auch enttäuschen, denn wenn ich hungrig bin, kann man mich zu nichts gebrauchen. Aber.... die Pferde die würde ich mir jetzt gerne ansehen wenn das mit dem Essen noch dauert, denn dafür bin ich doch extra eurem Verein beigetreten. Was meinst du, ob das denn geht?“

    Nö so geht es nicht mein lieber, dann muss du eben warten, nicht mit mir. So schnell lasse ich mich nicht einschüchtern. Ich atmete tief ein bevor ich versuchte so ruhig wie möglich zu antworten. „Also ehe du weiter rum brüllst solltet ihr euch erst einmal einigen. Der Typ, ich meine der Decurio der mir den Eid abnahm sagte wörtlich zu mir, *Dann krall dir dein Gerödel und bezieh' erstmal deine Stube.* Dann weiter, *So, jeden Morgen wird in aller Frühe zum Wecken geblasen. Ich erwarte dich zur Hora Prima auf dem Exerzierplatz. Pünktlich!* Mein Gerödel liegt in der Stube, ich weiß nicht was ich wofür benutze und die Hora, auch wenn ich nicht weiß was das ist, muss in der Früh sein und die haben wir jetzt nicht, kann erst morgen sein. Und was ganz wichtig ist ich habe Hunger und mit leerem Magen unternehme ich mal gar nichts.“ So dem hatte ich es gesagt, selbstzufrieden schaute ich ihn an. Der war jetzt bestimmt baff.

    Ich konnte nicht anders, ich sah mir den Witzbold schräg von der Seite an. Mir stand jetzt wirklich nicht der Sinn nach blöden Floskeln. Verdammt nochmal ich hatte wirklich Hunger und bei Hunger und gereizt werden gehen mir schnell die Pferde durch. „Ach ja dann scheinst du deine Wampe ja schon gefüllt zu haben, mir jedenfalls vergeht hier langsam das schöner Tag Getue.“ Gleich als es so freundlich aus mir herausgesprudelt war kam ich zur Besinnung.
    Argwöhnisch betrachte ich nun meinen Gesprächspartner. Bestimmt würde ich gleich denken, böser Fehler Marbod.

    Da stand ich nun, Hunger dass mein Magenknurren sich wie ein in der Ferne erklingendes Donnergrollen anhörte. Überall rannte geschäftiges Volk herum aus allen möglichen Ecken erklang Geschrei. Ob die Römer schwerhörig wären oder sie gerne herumschrien würde er dann noch mitbekommen.
    Aus den Tafeln hier wurde er auch nicht wirklich schlau, zum einen war kaum was zu erkennen und zum anderen wusste er nichts von der Bedeutung der Worte. Vermute mal das hier ist der Exerzierplatz. Wo gab es nun was zu essen und was zum Donnerwetter war eine Hora. Es musste etwas mit dem nächsten Tag zu tun haben, an dem er mich erwartete.


    Gerade marschierte kam son Kerl angeschnurrt, seine Aufmachung sah etwas anders aus als die des Decurio ob ich den mal ansprechen soll. Wieso nicht, immer ran an den Feind. „Du sage mal, wo gibt’s denn hier was zu futtern und was ist eine Hora?"
    Verwundert starrte ich dem Kerl hinterher. Da glotzt der mich an wie eine Kuh wenn's donnert, zeigt mir einen Vogel, irgendwas von, willst mich wohl verarschen, brummte er auch noch. Sehr freundlich ist hier wohl keiner. Ah da kommt wieder wer.“Du sag mal ich habe eine paar Fragen,“ fange ich dieses mal an.

    Der macht mir Spaß, maulte Marbod in sich hinein. Diese Fuhre nennt er Gerödel. Das hier passt auf einen Karren und ich soll das jetzt schnappen und auch noch hinter ihm herhetzten, womöglich will er auch noch einen besonderen Gruß oder Blick zum Abschied.


    Irgendwie hatte Marbod es dann geschafft, den ganzen Kladderadatsch nach draußen hinterher zu schleppen und schon
    war weg, dieser Decurio.
    Hilflos hinter seinem Plunder versteckt versuchte er den Weg zu seiner Stube zu finden, was ihm schließlich dann auch irgendwie gelang. Er ließ alles zuerst einmal auf sein Bett fallen, dabei hörte und spürte er das Rumoren in seinem Magen. Hunger verdammt ich habe Hunger aber vom Essen hat mir keiner was erzählt. Wo bekomme ich hier etwas zu Essen?

    Na das kann ja lustig werden dachte Marbod, als er vor sich die Schlange sah. Doch Irrtum seinerseits einmal rum gebrüllt und schon hatte sich alles geändert und schwups stand er vorne von dem verdutzten Rest knurrig angeschaut. Ja entschuldigt Jungs meine Schuld ist es nicht. Es scheint, dass ich zum Liebling des Decurio auserwählt wurde. Er hatte schon davon gehört, dass solchen Lieblingen die besondere Aufmerksamkeit der Ausbilder zu Teil wurde und sie ein sehr intensives Ausbildungsprogramm genießen durften.
    Jetzt aber, Marbod starrte immer wieder von der Liste, zu dem hin und hereilenden Miles, auf den wachsenden Haufen vor sich und wieder zurück. Dies alles sollte er gleich tragen? Und überhaupt, anprobieren, hier, das war doch zu eng.
    Irgendwie schaffte er es dann doch die Teile an zuprobieren und ja da hatte einer ein gutes Augemaß, die Sachen passten. Jetzt musste er das Ganze nur noch zu einem praktischen Paket zusammen packen, damit er es gut transportieren konnte. So einfach wie er es sich vorgestellt hatte, war das aber nicht.
    Unterschreiben musste er auch noch.



    Hiermit bestätige ich, folgende Ausrüstung erhalten zu haben und darauf hingewiesen worden zu sein, dass die Pflege und Überprüfung meiner Eigenverantwortung obliegt:


    - I Lorica Hamata - genietet
    - I Mantel
    - II Tunika
    - I Subucula (Wollene Tunika)
    - I Cingullum (Gürtel)
    - II Paar Caligae equester- (mit Sporen)
    - I Lederriemen
    - I Öllampe
    - I Satteltasche
    - I Beutel
    - I Bronzetopf
    - I Patera
    - I Löffel
    - I Messer
    - I Feldflasche
    - I Gurt
    - I Cassis
    - I Spatha
    - I Pugio
    - II Iaculae
    - I Parma
    - I Tragegurt
    - I Hasta
    - II Bracae (Wollene Hose, halblang)
    - II Stratum (Satteldecken)
    - I Hippoperae (Packsattel/Satteltasche)



    Unterschrift des Soldaten:


    Marbod


    Unterschrift des Diensthabenden:




    Datum:



    So, auch das war erledigt. Nun wollte er nur noch sehen wie der Diensthabende unterschrieb, um endlich in seine Unterkunft zu kommen.

    Wieder in seine Reihe zurückgetreten schielte er rechts rüber und beobachtete aus seinem Blickwinkel die Vereidigung seines Nachbarn. Seinen Kopf weiter zu dem Rest der Rekruten zu drehen wagte er nicht, standen ihm Gegenüber noch ein paar Wachhunde. Wer konnte schon wissen was geschehen würde wenn er sich rührte.
    Natürlich wurde am Ende der Vereidigung wieder einmal betont, wie toll es war ein Soldat des römischen Reiches zu sein.
    Gerade als sich alles auflöste und Marbod sich seinen neuen Kameraden anschließen wollte, um dies einmal unter die Lupe zu nehmen, hatte der Decurio ihn schon wieder am Wickel.
    Was bei Donars Hammer, schluckte er noch gerade rechtzeitig runter und rannte hinter ihm her, wie ein Hund hinter seinem Herrn zu den Waffenkammern.

    Marbod folgte dem Decurio. Mit jedem Schritt, dem er ihm in Richtung des Sacellum folgte, tönte es in seinem Inneren‚ Freiheit lebe wohl. Wie richtig seine Erwartungen waren sollte er kurze Zeit später hören
    Auf dem Platz des Fahnenheiligtumes warten noch weitere Anwärter die sogleich nach der Aufforderung des Decurio in einer Linie anzutreten auseinanderstoben um dem Befehl folge zu leisten.
    Marbod selber landet an einem Ende der Reihe und durfte als erster schwören.
    Mit unbewegter Miene hörte er den Worten zu nachdem er, wie ihm befohlen worden war, vorgetreten war. Laut und deutlich sprach er die Worte nach : “IURANT AUTEM MILITES OMNIA SE STRENUE FACTUROS QUAE PRAECEPERIT IMPERATOR CAESAR AUGUSTUS, NUMQUAM DESERTUROS MILITIAM NEC MORTEM RECUSATUROS PRO ROMANA REPUBLICA."
    Jetzt war er unwiderruflich der Ala II Numidia beigetreten und hatte den Eid geschworen, ein zurück gäbe es jetzt kaum noch.
    So wirklich konnte er nicht fassen, dass er es wirklich gemacht hatte.

    Grundgütiger, Marbod jetzt hast du aber vollends in den Mistkübel gegriffen, sagte er zu sich selber. Bei dem Auftritt und dem Ausspruch des Decurio, von wegen unterstehst meiner absoluten Befehlsgewalt, ahnte er, dass hier möglicherweise keine berauschende Zukunft vor ihm lag. Doch was sollte es, die Alternative dazu wäre bestimmt noch schlimmer geworden.
    Schon ging es los und ganz wie gedacht, man wurde von irgend einem schlecht gelaunten Typen angeraunzt.
    Mit seinem ganzen Krempel beladen, hatte Marbod seine liebe Mühe und Not zu folgen und Schritt zuhalten, seinen Nachbarn konnte er nur im vorbei hasten zu nicken. Da ertönte auch schon das erwartete Zack, Zack . „Klamotten abladen jawohl“ schlüpfte ihm da einfach raus. Dämlich grinsend und die Zähne zusammenbeißend, befolgte er den Befehl, bevor es zur Vereidigung ging.



    Sim-Off:

    letzteres hoffe ich doch sehr :)

    „Also ja, ich bin Marbod Gundheri, Tesserarius.“ War die anrede nun richtig? Marbod zuckte mit den Achseln, wenn nicht konnte er es auch nicht ändern. „Du bist Tesserarius? Gibt es noch mehr von so was? Ach ja ich soll in die Turma IV“
    Wie war das dann weiter? Richtig eine Vereidigung würde es noch geben. Hatte er noch nie gemacht, nur davon gehört. Die Römer waren schon seltsam, sie mussten sich wohl doppelt und dreifach absichern. Bei ihnen reichte das Wort geben. „Ja ich werde dann offiziell Tiro der Ala II Numidia … wenn ich das richtig verstanden habe. Die Cena ist dann das, wo die Vereidigung ist?“

    Marbod war nun echt überrascht, damit hatte er nun ganz und gar nicht gerechnet. Mit einem gebrüllten, herein oder mit einem lauten, ja bitte, aber bestimmt nicht mit einem ,Türe öffnen. Sichtlich verwirrt schaute er seinen Gegenüber an. „Ja also, ehm … ich suche den… Decurio Tubero.“ Neugierig versuchter an dem freundlichen Menschen vorbei in den Raum zu schauen. „Es scheint, dass ich doch falsch hier bin oder?“ Das Oder kam mit einer Spur Hoffnung in der Stimme an. „Du bist es nicht zufällig oder der Duplicarius?“
    Beim Donar was würde er sich alles für Ränge und Namen merken müssen und woran sollte er die unterscheiden, etwa an Gesichter? Das hatte er bei seiner Entscheidung zur Ala zu gehen nicht bedacht. Langsam dämmerte im, sein Unternehmen Ala, würde sich als weit aus schwieriger erweisen als gedacht.