Beiträge von Duccia Silvana

    Runa legte den Kopf leicht schief. Nun gut, wenn er nicht bleiben wollte, zwingen konnte und wollte sie ihn auch nicht. Schließlich musste sie grinsen. „Das der größte Teil meiner Familie Germanen sind ist dir bekannt oder? Also mit ungehobelten Flegeln kenne ich mich aus.“ Aber wie schon gesagt, wenn er unbedingt gehen wollte... dann würde Runa ihn sicher nicht aufhalten. „Nun denn, dann will ich dich auch nicht länger aufhalten. Ich hoffe wir haben irgendwann die Gelegenheit uns besser kennenzulernen.“ Sagte Runa schließlich freundlich. „Ich wünsche dir einen schönen Tag.“

    Durchschlafen? Nein das war seit der Geburt nicht mehr der Fall gewesen. Während des Wahlkampfes hatte Curio deswegen auch im Gästezimmer kampiert, damit er wenigstens ein paar Stunden Schlaf genieße konnte. Runa hatte darauf bestanden. Wie hätte denn ein übermüdeter Kandidat ausgesehen? Nein sie wollte, das ihr Mann die Wahl gewann und dementsprechend steckte sie zurück und hatte Curio quasi aus dem Zimmer verband.
    Leif meldete sich mit schöner Regelmäßigkeit aller 3 Stunden. Runa war es, die jede Minute in der ihr Sohn schlief auch nutzte um den verlorenen Schlaf nachzuholen.
    Sie vernahm die Stimme ihres Mannen und brauchte eine Weile um zu erfassen wo sie war.
    Sie schreckte hoch. „Curio....! Hast du...?“ Dann breitete sich ein Lächeln aus, auch ja, der Wahlkampf war ja vorbei, nun lag es bei den Wählern. Curio war gestern ja auch mit ihnen zusammen hier eingeschlafen. „Gibst du ihn mir rüber?“ Fragte Runa ihren Mann. Wenn er schon mal da war, konnte sie es auch nutzen und einfach im warmen Bett bleiben, während Curio es war, der das kuschelige Nest verlassen musste um den Kleinen zu holen.

    Erst als ihr Vater sich bemerkbar machte wurde Runa auf ihn aufmerksam. Auch wenn die Geburt recht anstrengend war, gelang es ihr zu lächeln. „Ja mir geht es gut. Danke Vater.“ Runa sah zu ihrem Sohn. „Leif, ist sein Name.“ Sie sah ihren Vater an und hoffte, dass der Name ihm gefiel. Er war immer noch so distanziert. Der alte Phelan hätte seiner Tochter eine Umarmung geschenkt, doch nichts der gleichen geschah. Auch wenn sie das traurig stimmte, versuchte sich sich nichts anmerken zu lassen. „Wir sind beide wohl auf.“ Schob Runa noch nach. Dennoch konnte sie den Gedanken an ihren Bruder nicht ganz verdrängen. Sie hoffte, dass ihr Vater heute etwas versöhnlicher gestimmt war. „Wie geht es meinem Bruder? Entwickelt er sich gut?"

    Fast schon amüsiert beobachte sie das Geplänkel zwischen Curio und Alpina. Während die beiden also ihr kleines Geplänkel ausfochten legte Runa sie zurück auf die Kissen und murmelte belustigt. „Wenn ihr euch nicht einigen könnt, dann nehme ich ihn auch gern wieder.“
    Runa schaute zwischen den Beiden hin und her und ihren Mann bedachte sie mit einem liebevollen Lächeln. Ja sie war froh und auch stolz, dass Curio sich so für seinen Sohn interessierte. Wenn sie daran dachte, wie ihr Vater ihren kleinen Bruder behandelte.. blutete ihr das Herz. Um so glücklicher war sie, dass Curio scheinbar mehr als nur gewillt war seinen Vaterpflichten nachzukommen.

    „Das ist sehr großzügig von dir, es wäre wirklich zu schön einen festen Raum zu haben.“ Sagte Runa und lächelte freundlich. „Danke, aber ganz so viel sollte ich auch nicht essen, schließlich möchte ich nach der Schwangerschaft auch bald wieder in meine alten Sachen passen. Weißt du Phryne ich freue mich wirklich auf das Kind, es endlich im Arm zu halten. Und wenn es nach mir geht lieber heute als morgen. Aber wenn ich mich so betrachte, dann frage ich mich ob ich jemals wieder in meine alten Kleider passen werde.“ Runa nahm sich etwas Kuchen und zupfte an der weiten Tunika um zu verdeutlichen das sie doch recht unförmig war. „Ich werde wohl einiges an Sport machen müssen.“ Schob sie zwinkernd nach und hob den Becher. "Auf gute Zusammenarbeit."

    Runa wirkte fast ein wenig erschrocken, als der Mann plötzlich aufstand und man konnte sagen fast schon die Flucht ergreifen wollte. „Cossus Malleus, ich freue mich deine Bekanntschaft zu machen. Ich wollte euch nicht stören. Du gehst hoffentlich nicht wegen mir?“ Runa schaute etwas zerknirscht drein. Das ihr Mann so früh schon Termine wahr nahm hatte sie ja nicht ahnen können. Und üblicherweise … zumindest war es bisher so gewesen, hatte er zu Hause gar keine Termine. Nun dass war dann wohl ein Ausblick auf die Zukunft. „Du möchtest also in den Dienst meines Mannes treten?“ War Runa neugierig? Ja war sie, aber sie wollte sich auch ein Bild von denen machen, die ihren Mann wohl zukünftig häufiger zu sehen bekamen als sie selbst. „Warum bleibst du nicht und wir frühstücken gemeinsam?“ Sagte sie mit einer einladenden Geste. Ne ne so einfach würde sie den Mann nicht gehen lassen, wer weiß wann sie die nächste Gelegenheit bekommen würde ihn auf Herz und Nieren zu prüfen und außerdem war da ja auch noch die sprichwörtliche germanische Gastfreundschaft. „Du stimmst doch bestimmt mit mir überein, dass man einen guten Tag immer mit einem guten Frühstück beginnen sollte.“ Und außerdem wollte sie nicht das Curio böse mit ihr war, weil sie ins Gespräch geplatzt war und seinen Gast vertrieben hatte. So schaute sie nun also Cossus Malleus auch ihren himmelblauen Augen freundlich an und hoffte auf eine Zusage seinerseits.

    Runa war auf der Suche nach ihrem Mann, von dem sie wusste, dass er heute erst später Termine hatte. Man hatte ihr auch gesagt, dass er das Haus noch nicht verlassen hat, so wollte sie die Gelegenheit nutzen um noch ein paar Kleinigkeiten mit ihm zu besprechen. So platze sie nun mitten in das Gespräch der beiden Männer.
    „Curio...“ Erst jetzt nahm sie wahr, dass ihr Mann nicht allein war. „Oh. Hej.... Ich mein Salve... Ich wollte nicht stören. Currio, wenn du nachher bevor du gehst noch einen Moment Zeit hast?“

    „Alpina.“ Runa freute sich, dass ihre Freundin zu ihnen kam. „Komm setzt dich zu uns.“ Sie klopfte mit der freien Hand auf das Bett. „Leif darf ich dir deine Tante Alpina vorstellen? Alpina. Das hier ist Leif - Decimus Helvetius Cornutus.“ Der Kleine der sich gerade satt getrunken hatte begrüßte Alpina mit einem vergnügten Quietschen. Runa hob ihn vorsichtig hoch und gab ihn an Alpina weiter. „So du machst brav Bäuerchen und ich werde mich auch mal stärken.“ Sprachs und schnappte sich den Teller mit der Hühnerbrühe. „Alpina... Ich wollte mich noch bedanken, dass du mich... nun ja das du die Geduld mit mir nicht verloren hast.“ Runa lächelte schief zwischen zwei Löffeln. Ja sie wusste, dass sie in den vorangegangen Stunden nicht immer nett zu Alpina gewesen war. Die Arme hatte den Frust über die Schmerzen abbekommen. Ja auch wenn sie das als Hebamme wohl gewöhnt war, wollte Runa es ihr einfach sagen. „Ich danke dir, dass du an meiner Seite warst.“ Ohne Alpina hätte Runa ihr Kind nicht bekommen wollen. Wie oft hatte sie zu den Götter gebetet, das Alpina rechtzeitig wiederkommen würde von ihrer Reise.

    Angewiesen? Runa horchte auf. Was hatte Acanthos getan, dass Curio ihm etwas anwies? Runa sah in Acanthos ja auch weniger den Sklaven, sondern den Vertrauten ihres Mannes. Sie hob fragend eine Augenbraue und sah ihren Mann an. „Was hat dein treuer Sklave getan, dass er deinen Unmut auf sich gezogen hat?“ Ja Runa hatte ihre direkte Art immer noch nicht abgelegt. Auch wenn sie inzwischen außerhalb dieser Mauern recht zurückhalten war, so war sie doch hier in ihren vertrauten vier Wänden immer noch die Alte.
    Die junge Germanin legte den Kopf auf die Schulter ihres Mannes. „Ich freue mich, dass wir die ersten Stunden mit unserem Kind gemeinsam genießen können.“ Ja das tat sie wirklich. Sie wusste sehr wohl das sie in den kommenden Tagen und Monaten viel auf ihn würde verzichten müssen. Obwohl eigentlich war es ja eher Curio der verzichten musste. Runa würde ihm sicher immer von den Fortschritten seines Sohnes berichten, aber es war etwas anderes es zu hören, als es selbst zu erleben.
    Als ob der kleine Leif genau das spüren würde meldete er sich zu Wort. Erst ein kleines Quäken, dass aber schnell lauter wurde. „Oh....“ Runa nahm ihren Sohn auf den Arm, der kleinen fing sofort an an ihrem Finger zu nuckeln. Sie lächelte. „Ich glaube der Kleine hat Hunger.“ Nur Momente später lag er an der Brust der Mutter und machte ein durchaus zufriedenes Gesicht. „Ja mein kleiner Schatz, trink. Es war ja auch für dich anstrengend. Nicht wahr?“ Runa lehnte sich zusammen mit ihrem Sohn an Curio und genoss es ihre kleine Familie um sich zu haben.

    „Decimus Helvetius Cornutus“ murmelte Runa. Ja das war ein schöner Name. „Leif.“ flüsterte sie, küsste ihren Sohn erneut, bevor sie ihn behutsam auf das Bett legte und sich selbst aufsetzte. Nun bekam auch ihr Mann endlich den wohl ersehnten Kuss. „Leif – der Erbe. So soll er heißen.“ Runa kuschelte sich in die Armen ihres Mannes und zusammen betrachteten sie den kleinen Mensch, der so friedlich schlief. Da sie nicht wirklich wusste wie spät es war – jegliches Zeitgefühl war Runa abhandengekommen – fragte sie vorsichtig. „Hast du heute noch Termine? Oder kannst du heute bei uns bleiben?“ Ja sie würde es verstehen, wenn Curio wegen wichtiger Termin, die nun mal so ein Wahlkampf mit sich brachte jetzt gehen müsste. Aber sie würde sich eben auch freuen, wenn er noch bleiben konnte.

    Sie spürte das er hier war. Als er ihre Hand ergriff schlug sie ihre Lieder auf und sah ihn an. Das Lächeln auf seinem Gesicht, ihr Sohn neben ihr verriet Runa dass alles in Ordnung war. Ein kurzer Seitenblick auf ihren Sohn. Ein Kuss auf seine Stirn, dann sah sie ihren Mann mit einem strahlenden Lächeln – so wie nur frischgebackene Mütter lächeln können – an. „Er ist wunderbar... nicht wahr?“ Runa schaute versonnen auf ihren Sohn. „Ein wenig stur vielleicht aber wunderbar". Das der Kleine sich stundenlang Zeit gelassen hatte und seine Mutter an den Rand der Verzweiflung getrieben hatte, war vergessen. Jetzt war Runa nur Stolz, furchtbar Stolz auf dieses kleine Wesen, dem sie gerade das Leben geschenkt hatte. Ja sie wusste, das es eigentlich noch viel zu früh war, aber das war ihr im Moment schlicht egal. „Und hast du schon einen Namen für deinen … unseren Sohn?“ Wieder traf Curio ein blick auf ihren blauen Augen, die heute eine besonderen Glanz bekommen hatten.

    Mit einem Lächeln betrachtete sie ihren Sohn.


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    Sie hauchte ihm einen Kuss auf die Stirn. „Willkommen auf dieser Welt.“ Flüsterte sie ihm zu. Sie genoss die paar Momente die sie mit ihm hatte, Jene Momente in denen man wusste wofür all diese Qualen gut waren. Jene Momente in denen Mann erkannte, dass man dies immer und immer wieder durchstehen würde um einem Kind das Leben zu schenken.
    „Ja...“ Hauchte sie mit einem Lächeln auf den Lippen. Kaum hatte sie ihren Sohn aus den Armen gegeben fielen ihr die Augen zu.





    *Quelle DS

    Da war er der Schrei der ersehnte Schrei. Das was Runa bis eben noch auf den Beinen gehalten hatte wich nun der Erleichterung und sie sackte auf ihre Knie. Habt dank ihr Götter.“ murmelte sie leise.
    Nein sie konnte sich nicht mehr auf den Beinen halten. Ihre Kraft war vollends aufgebraucht. Die Geburt hatte den ganzen Tag und die halbe Nacht gedauert. Es war nichts mehr übrig von der sonst so starken Runa. Mit letzter Kraft schaffte sie es auf das Bett. Geht es ihm gut? Ist er gesund?“ Leise waren ihre Worte. Ja fast nur ein Wispern.

    Pressen, da war es das erlösende Wort. Aber von Erlösung konnte keine Rede sein. Denn jetzt wurden die Schmerzen schier unerträglich. Wie nur – ja wie nur hielten Frauen das aus?


    Runa steh die Beine breit und leicht in der Hocke die Arme stütze sie auf das Bett und krallt sich am Pfosten fest. Sie presst. Und es tut richtig weh. Runa versucht den Schmerz aus ihrem Körper heraus zu atmen und zu schreien.
    Mit der nächsten Wehe wird der Druck beinahe unerträglich.
    Das war wohl das Köpfchen
    Nach der zweiten Wehe, wird der Druck etwas weniger.
    Runa hört die Worte ihrer Schwiegermutter.
    Die Germanin ist schweißgebadet und konzentriert.
    Die dritte Wehe ist schmerzhaft.
    Runa presst, hält die Luft an und atmet lange und tief aus.
    Dann spürt sie es, dass die Geburt jetzt vorbei ist.
    Ihr Sohn ist da. Weil sie jedoch über das Bett gebeugt steht, kann sie ihn nicht sehen.
    Runa hört kein Schreien....
    Sie zittert am ganzen Leib und wagt es nicht sich umzudrehen. Sie wartet auf ein Schrein auf ein Lebenszeichen... auf irgendetwas, das ihr sagt, das es ihrem Kind gut geht.

    Runa nickte ihrer Schwiegermutter zu. Stur sein konnte sie. Ob sie jedoch sturer war als der kleine Helvetier in ihr würde sich wohl erst noch zeigen müssen. Aber sie nahm es sich zumindest ganz fest vor. Als die Wehe vorüber war lockerte sie auch ihren Griff und schaute entschuldigend zu Timarcha.
    Den Talisman nahm sie von Alpina und umschloss ich mit ihrer Hand. „Danke...“ Ja man konnte an nur diesem einen kleinen Wort wohl erkennen, das Runa nicht mehr viele Kräfte hatte.
    Sie schloss die Augen und sammelte sich. Es war schwerer als sonst … aber es gelang ihr dennoch das hier und jetzt auszublenden und sich in eben jenen Zustand zu versetzen den sie brauchte um mit den Göttern zu reden.
    Leise murmelte die Germanin vor sich hin.


    „Mein Kind ist ein Geschenk und eine Verantwortung, die ich gerne annehme, wie auch die Götter mich angenommen haben.
    Ich werde meinem Kind Grenzen setzen und konsequent halt zu geben, wie auch die Götter mir halt geben.
    Ich lasse mein Kind wachsen unter meinen Schwingen, wie auch Frigga uns wachsen lässt.
    Ich will gelassen sein im Umgang mit einem Kind, wie Njörd mit mir.
    Ich werde die Leidenschaften meines Kindes unterstützen, wie es Freya bei meinen tut.
    Ich ermutige mein Kind die Flügel zu spreizen und aus dem Nest zu springen, weil ich ihm vertraue, wie die Götter mir vertrauen.
    Bitte ihr Götter helft mir, dass mein Kind gesund das Licht dieser Welt erblickt. Helft mir, dass auch ich es überstehe.

    Ihr Götter hört meinen Ruf und steht mir bei.“

    Den letzten Satz schrie die junge Frau heraus, denn tatsächlich setzten genau in diesem Moment die Presswehen ein und nur Augenblicke nach der ersten kam auch schon die zweite.
    „ALPINA???“ Runa wollte pressen und sie konnte es auch kaum noch unterdrücken. Sie wartete nur noch darauf, das ihre Freundin ihr sagte das alles in Ordnung wäre und sie pressen durfte.

    Liegen – aufstehen – umherlaufen – liegen untersuchen lassen – aufstehen – noch einen Trank. Stunde um Stunde zog es sich hin. Runa war am ende ihrer Kräfte.
    Ja Runa spürte das Curio in der Nähe war, aber nicht so deutlich wie sonst. So quittierte sie die Ankündigung auch nur mit einem Nicken, bevor sie sagte. „Sag ihm, dass alles gut werden wird.“ Ja ihr war klar, dass ihr Mann da draußen wohl durch die sprichwörtliche Hölle der Christen ging.
    Ob sie nun aber mit den Wort nur ihn beruhigen oder auch sich Mut machen wollte... blieb ihr Geheimnis. Sie merkte sehr wohl, das Alpina sich sorgte, weil die Wehen einfach nicht heutiger kommen wollten. Dafür wurden sie mit jedem Mal heftiger und der Druck wurde fast unerträglich. Doch Alpina zwang Runa inzwischen, dass sie gegen den Drang zu pressen ankämpfte. Runa umklammerte inzwischen einen Holzbalken, als die nächste Wehe über sie hereinbrach. Wiedereinmal gellte ein Schrei durchs Haus. Runas Kraft ließ nach, aber fluchen konnte sie immer noch. „Verdammte Axt.... warum lässt sich der kleine Helvetier so viel Zeit!!!“
    Der Abstand zwischen den Wehe würde kürzer, aber immer noch nicht so kurz, dass es nun endlich los gehen konnte. Runa schaute ihre Schwiegermutter und Alpina flehentlich an. „Tut doch was! Bitte!“ Zwischen zwei Wehen schoss es ihr in den Kopf... Was ist wenn.... ich es nicht schaffe? „Weiß mein Vater Bescheid? Meine Familie?“ Ja irgendwer sollte wohl auch den Ducciern Bescheid geben.

    Aufstehen? Aufstehen? Runa sah ihre Freundin entsprechend entsetzt an. „Nein!“ presse Runa hervor. Nein sie wollte nicht aufstehen sondern sich einfach unter ihrer Decke verkriechen bis es vorbei war. Doch ob sie nun wollte oder nicht, Runa stand wieder auf ihren Füßen und bedachte ihre Freundin mit einem entsprechend vorwurfsvollen Blick. „Mehr?“ fragte sie ungläubig, als Alpinas Wort vollständig zu ihr durchgedrungen waren. Und dann folgten einige nicht ganz jugendfreie Flüche. Runa konnte nur froh sein, dass wohl kaum einer hier im Raum die germanische Sprache so richtig beherrschte. Die nächste Wehe ließ sich auch wieder Zeit doch als sie kam war sie heftig, noch heftiger als die zuvor und Runa konnte nicht an sich halten. Sie schrie den Schmerz heraus.

    Runa tat wie ihr geheißen und atmet tief durch, bevor sie gestützt auf den Arm ihrer Schwiegermutter in Richtung des Zimmer ging. Sie versuchte den Schmerz der sie durchfuhr wegzutauen. Dies gelang ihr nur teilweise und so fluchte sie mal wieder im schönsten germanisch lauf vor sich hin. Als die Welle vorüber war schaute sie Timarcha an und entschuldigte sich für ihre recht derbe Wortwahl von eben. Noch einmal tief durchgeatmet und sie sagte leise voller Sorge. „Timarcha ich weiß nicht ob ich das wirklich stundenlang aushalten kann.“


    Zum Glück war Alpina im Zimmer und übernahm das Kommando. Runa lag nun auf dem Bett und harrte der Dinge die da auf sie zukamen … und sie kamen und zwar gewaltig, denn schon kündigte sich die nächste Wehe an. Runa krallte sich in die unter ihr liegende Decke. Der Schmerz war noch schlimmer als der vorangegangene. „Alpina mach das das aufhört...“ Flehte die junge Germanin ihre Freundin an.

    Die Sache mit der Kerze nahm zum Glück nicht viel Zeit in Anspruch. Und nur wenig später gingen die beiden Frauen in Mäntel gehüllt durch den Garten. Sie führten allerlei Gespräche nur die bevorstehende Geburt sparten die beiden Frauen aus. Runa fragte auch nicht. Sie hatte ja schon einiges erlebt und konnte nur hoffen, dass bei ihrer ersten Niederkunft alles gut ging. So unterhielt man sich über das Wetter, den Wahlkampf und die Familie. Bis... ja bis zu eben jenem Moment an dem die nächste diesmal deutlich heftigere Wehe sie durchfuhr und sie in die Knie zwang. „Timarcha... arg... ich glaub wir gehen besser wieder rein.“ keuchte die Germanin.

    Keine Sorgen machen, sagte sich wahrscheinlich leichter als getan. Aber ihre Schwiegermutter wusste ja wohl nach 4 Kinder wovon sie sprach Runa hakte sich also bei ihr unter nur um dann mitten im Gehen abrupt anzuhalten. Verdammt! Runa wusste, dass sie was vergessen hatte! „Ähm ja also bis auf die Kerze habe ich alles erledigt. Das sollten wir dann wohl als erstes tun, also bevor wir an die Luft gehen.“ Sagte sie mit schuldbewusster Mine. Wie konnte ausgerechnet ihr so etwas entfallen? Runa wirkte nun doch etwas geknickt.