Beiträge von Duccia Silvana

    Runa lachte als ihre kleine Nichte ihr die Ärmchen entgegenstreckte. Natürlich ielt sie ihre Arme auch hin. Wer konnte so einem Angebot schon widerstehen? „Alles in Ordnung.. es war nur.. so ein schönes Bild, die mit der Kleinen auf Arm zu sehen.“ Runa sah ihren Mann liebevoll an und gab ihm einen Kuss. „Du wirst bestimmt ein wundervoller Vater.“ Dann wand sie sich ihrer Nichte zu. „Und du mein kleiner Schatz? Dir geht es gut wie ich sehe. Und beschäftigst also wieder alle im Haushalt. Hm?“ Sie streichelte der Kleinen liebevoll über den Kopf. „Weiß dein Onkel eigentlich, dass du immer alle beschäftigst und die ungeteilte Aufmerksamkeit genießt?“ Sie setzte sich mit der Kleinen an den Tisch und wartete bis Curio es ihr gleich tat. Dann wurde Uris auf dem Schoss ihres Onkels geparkt. Und Runa schnappe sich die vorbereitete Schüssel mit dem zerquetschten Obst und dem Puls. „So dann wollen wir mal.“ sagte sie grinsend und versuchte den ersten Löffel in Ursis Mund zu bekommen.

    Auf die Entschuldigung hin nickte Runa nur freundlich. Man konnte dem Mann anmerken, das es viel Geld für ihn war, so packte Runa kurzerhand die doppelte Menge ein. „Die Kinder von Mogontiacum werden es dir danken.“ Fast hätte sie laut los gelacht. Sah sie wirklich schon so alt aus? Konnte man wirklich annehmen, dass sie schon eine ganze Kinderschar hatte? „Ich unterrichte diese Kinder und mit dem Selbstgemachten hier versuchen wir etwas Geld anzusammeln, damit wir uns Schriften und Material zum Schreiben kaufen können.“ Klärte sie den jungen Mann dann doch noch auf. „Trockene Kehle?“ fragte Runa ihn dann noch. Ohne jedoch eine Antwort abzuwarten fische sie schon einen Krug mit Met unterm Tresen hervor und goss etwas davon in einen Becher. „Hier trink.“


    „Du bis also neu in der Stadt? Dann herzlich willkommen. Die Ala nun die suchen immer Leute.“ Runa legte den Kopf schief. „Ein Pferd. So weit ich weiß ja. Ich meine das man es dann für immer bekommt, wenn man die Ausbildung erfolgreich bestritten hat.“ Runas Grinsen wurde breitet. Der junge Mann hier schien wirklich hungrig zu sein, denn schon wieder fragte er nach Essen und das nachdem er sich ganz ungeniert an ihrem Stand bedient hatte. „Natürlich bekommen die Männer dort was zu Essen und auch einen Sold. Wie hoch der ist, dass kann ich dir allerdings nicht sagen.“ Nun war es an Runa fragen zu stellen, schließlich wollte sie schon gern wissen, mit wem sie es hier zu tun hatte. „Und wo kommst du her? Wie ist eigentlich dein Namen? Ich heiße Duccia Silvana oder einfach Runa.“

    Runa nickte. „Ja ich werde die Berichte durchgehen und mal schauen, vielleicht kann Alpina meine Hilfe gebrauchen.“ Auch wenn sie neugierig war, fragte sie nicht nach, was er mit ihr zu besprechen hatte. Er musste los und sie wusste das. Sie wollte ihn nicht länger aufhalten. Sie erwiderte sie seinen Kuss. „Ich dich auch.“ Runa begleitete ihren Mann noch bis zur Haustür und schaute ihm noch einen ganze Weile nach, bevor sich sich wieder ins Haus begab um zu sehen was zu tun war.

    Es war nur eine kurze Begrüßung gewesen. Ein kurzer Kuss und schon war Curio wieder entschwunden um sich umzuziehen. Aber Runa hatte eh noch genug zu tun. Sie hatte ihm einen Moment lächelnd hinterhergeschaut, bevor sie sich wieder an die Vorbereitungen fürs Abendessen machte. Viel mehr konnte sie im Haushalt gerade eh nicht tun, als bei irgendwelchen Vorbereitungen zu helfen. Alpina hatte ihr zu verstehen gegeben, dass es für sie und vor allem das Baby nicht gut wäre, wenn sie allzu viel Kontakt zu der jungen Patientin hätte. Alpina machte sich wohl Sorgen, was passieren könnte, wenn Runa sich anstecken würde. So hatte Runa also den tag damit verbrach sich auszuruhen, die Papiere zu studieren und hier und da beim Anrühren irgendwelcher Tinkturen zu helfen. Natürlich würde sie gern mehr tun, aber sie hörte auf den Rat ihrer Freundin und hielt sich vom Krankenzimmer fern.
    Acanthos gab ihr Bescheid, das Alpina und Neman später Essen würde. Runa nah dies nickend zur Kenntnis und stellte für die beiden Frauen etwas zur Seite, so das sie sich später bedienen konnten.
    Sie betrat nun also das vorbereitete Triclinium und sah Curio mit seiner kleinen Nichte auf dem Arm. Warum auch immer, aber Runa schossen die Tränen der Rührung in die Augen, als sie sah, wie liebevoll er mit der Kleinen umging. Ihr war es ga so, als könnte sie ein paar Monate in die Zukunft schauen. Als würde Curio mit seinem kleinen Sohn auf dem Arm dort stehen und ihm die Welt erklären. Sie blieb einen Moment stehen und betrachtete das sich ihr bietende Bild.

    Runa zog eine Augenbraue nach oben. Ein Stück zum probieren war ja in Ordnung, aber das der Kerls sich da jetzt fröhlich weiter bedienen wollte... nein das kam mal so gar nicht in Frage. Ehe sich der junge Mann versah >PATSCH< hatte Runa ihm auf die Finger gehauen, als er gerade wieder zugreifen wollte. „Wenn sie dir schmecken, freut mich das natürlich. Aber findest du nicht auch, dass sich die Kinder und ich etwas für die Mühe die wir uns gemacht haben verdient haben? 10 Stück für einen Sesterzen.“

    Runa war bei weitem nicht so romantisch verklärt, wie Curio im Moment vielleicht annahm. Ihr war sehr wohl bewusst, dass es kein Spaziergang werden würde. Aber sie sah im Gegensatz zu ihm wohl positiv in die Zukunft. Sie drückte also ihrerseits seine Hand. „Curio, bei den Götter, ich weiß das es nicht einfach werden wird. Ich weiß, dass wir das ein oder andere Mal verzweifeln werden. Aber ich bin mir sicher, dass wir es gemeinsam schaffen werden.“ Sagte sie noch einmal eindringlich. „Schau natürlich können wir uns mit unseren Ängsten verrückt machen. Aber stehen wir uns damit nicht selber im Weg?“ Runa sah ihren Mann fragend an. „Und Curio ich bin deine Frau und bald auch noch die Mutter deines Erben. In desjenigen Haut, der mich von meinem Mann und meinen Kind trennen will, möchte ich nicht stecken.“ Runa begann leicht zu lächeln. „Weißt du bei uns Germanen haben nicht nur die Männer das Herz eines Kämpfers.“ Sagte sie zwinkernd. Sie nahm nun wieder seine beiden Hände. „Meinst du nicht, wir sollten einfach unser Bestes versuchen? Versuchen, die Zukunft zu nehmen, wie sie kommt... und außerdem bleibt uns ja immer noch das leben als Bauern... irgendwo ganz weit weg von hier.“ Ja Runa würde lieber mit Curio gemeinsam weglaufen, als sich von ihm, wegen irgendwelcher politisch motivierten Ziele ihren Familie von ihm trennen zu lassen. „Also egal was und wie es kommt, mich wirst du nicht mehr los.“

    Runa lauschte still seinen Worten, Hier und da nickte sie. Ob er eigentlich wusste, dass sie wahrscheinlich in der Zeit nach dem Opfer genau das selbe getan – oder eben nicht getan hatten? Auch Runa hatte ja nur noch vor sich hin vegetiert. An Leben – an Zukunft war zu diesem Zeitpunkt gar nicht mehr zu denken. Nur ungern dachte Runa an eben dieses trüben Tage zurück. Das es ihm ebenso ergangen war erschütterte sie, vor allem, weil sie sich vorwarf, dass sie es nicht gespürt hatte, dass sie sich vor allem verschlossen hatte. Ebenso warf sie sich vor, dass er sich mit ihren Bilder gequält hatten. Aber sie konnte es nicht mehr rückgängig machen.
    Deutlich war Curio anzumerken, wie schwer es ihm fiel weiter zu sprechen. Runa ließ ihm die zeit die er braucht, dann endlich offenbarte er ihr was er fürchtete, welcher Art die Träume waren, die ihn quälten. Runa ergriff nun auch mit ihrer zweiten Hand die Seine. „Curio. Zunächst lass dir eins gesagt sein. Ich werde dich nie verlassen – nie verschwinden. Und wenn jemand versuchen sollte, mich hier wegzuholen, dann lernt er mein germanisches Temperament kennen.“ Runa lächelte etwas, denn Curio hatte ja schon die ein oder andere Kostprobe davon erhalten. „Nun aber zu deinen Träumen. Ich denke deine Träume sagen dir aber etwas anderes.“ Runa sah ihm tief in die Augen. „Du hast Angst meine Familie zu enttäuschen nicht wahr?“ Natürlich hatte er das. „Ich denke das ist die Angst die an dir nagt, dass du nicht ihren Erwartungen – die jetzt noch höher als zuvor sind – entsprichst. Diese Sorgen sind es die dich bis in den Schlaf verfolgen. Du hast Angst mich zu enttäuschen, weil du aufgrund deiner vielen Aufgaben bald weniger Zeit haben wirst. Du hast also Angst mich und meine Familie zu enttäuschen und denkst sie trennen uns wieder – beziehungsweise ist es das was dein Unterbewusstsein dir suggeriert.“ Runa nahm sein Gesicht in ihre Hände und schaute ihm tief in die Augen. „Iullus Helvetius Curio hör mir jetzt genau zu. Ich weiß, dass es verdammte Axt nochmal nicht einfach werden wird. Aber wir werden das meistern, gemeinsam! Ich werde immer an deiner Seite stehen und dich unterstützen wo ich nur kann. Ich habe dich geheiratet und vor den Göttern geschworen dir immer eine gute Ehefrau zu sein. Und ich gedenke nicht diesen Schwur zu brechen. Mein Vater hat vollstes Vertrauen in dich und weiß das du deinen Weg gehen wirst. Und die Zweifler in meiner Familie wirst du auch noch überzeugen.“ Runa gab ihm einen Kuss. „Nur versuche es Schritt für Schritt, versuch nicht dich selbst zu überholen. Dein Unterbewusstsein sendet dir eindeutige Signale. Ich will nicht, dass du dich übernimmst. Denn schließlich will ich lange... sehr lange etwas von meinem Mann haben und unser Sohn von seinem Vater.“ Wieder folgte ein Kuss diesmal länger. „Und Curio versprich mir eins. Rede mit mir über deine Ängste, so wie ich dir von den meinen erzähle. Denn nur was wir teilen, können wir auch gemeinsam bewältigen. Zu zweit trägt sich eine Last leichter.“

    Runa wartete einfach ab, auch wenn Curio jetzt gesagt hätte, dass er nicht darüber reden will oder einfach schweigen würde – ja Runa würde es hinnehmen. Aber sie war froh. Als er ansetzte und zu reden begann. Sie nickte bei seinen ersten Worten. Ja er gab ihr den Halt, den sie brauchte. Er war so etwas wie ihr Anker, damit sie sich nicht verlor.
    Dann wurden ihren Augen groß und sie lächelte. Sie war eine Stütze für ihn? Gab ihm Sicherheit? Das hatte sie sich erhofft, aber nicht erwarte. Sie nah seine Hand und flüsterte. „Es gib eine alte Weisheit bei meinen Ahnen. Die größte Berufung der Frau ist es, ihren Mann zu seiner Seele zu führen und ihn mit seinem Ursprung zu verbinden. Die größte Berufung des Mannes ist es seine Frau zu schützen, damit sie frei und unverletzt über die Erde wandeln kann. Ich denke wir haben beide unsere Berufung gefunden.“
    Sie streichelte seine Hand als er dann weiter sprach. „Nein so recht hat mir keiner erzählt, was passiert ist. Nur wage hat man mir erzählt, dass es dir nicht gut ging. Es ist wie ein Tabuthema hier im Haus. Wovor hast du Angst? Was zeigen dir deine Träume?“ Fragte Runa einfühlsam. Ja sie wollte es wirklich wissen, schließlich war sie inzwischen ganz gut darin Träume zu deuten.

    Runa schüttelte den Kopf. „Nein ich war nicht bei Alpina. Ich werde sie nachher fragen ob sie meine Hilfe braucht.“
    Runa drückte Curio auf einen der Stühle und ihm gleichzeitig einen Kuss auf die Stirn. „Dir muss nichts leid tun.“ Sagte Runa leise. „Ich habe heute einen freien Tag...“ Hatte sie nicht, aber sie würde nachher jemanden zum Tempel schicken, der sie für heute entschuldigen würde. Seit ihrer Schwangerschaft waren alle im Tempel immer sehr rücksichtsvoll und zeigten viel Verständnis. „... und ruhe mich nachher etwas aus.“ Natürlich würde sie das nur tun, wenn Alpina ihre Hilfe nicht benötigte. Runa setzte sich seitlich neben ihren Mann. „Möchtest du es mir erzählen?“ Sie blickte ihn fragend an. Dränge wollte sie ihn nicht, aber ihm wenigstens signalisieren, dass sie für ihn und auch für seine Sorgen da war.

    „Guten Morgen.“ Begrüßte Runa ihren Mann und sah ihn an. Nun konnte er wohl auch deutlich die dunklen Ränder unter ihren Augen erkennen. „Ich hoffe du konntest nach der nächtlichen Störung noch etwas Schlaf finden?“ Das er das hatte wusste sie, denn schließlich hatte sie die ganze Zeit neben ihm gesessen, ihn sanft gestreichelt und seinen Hand gehalten.

    Auch durch das Haus bewegte sie sich leise. Sie wusste nicht ob die nächtlichen Besucher – Kunden von Alpina noch im Haus waren. Wenn sie es waren, dann benötigten sie bestimmt Ruhe. Alpina würde sicher früher oder später auch hier auftauchen, dann könnte Runa sie fragen was los war und natürlich auch ihre Hilfe anbieten.
    Auch wenn man Runa deutlich die durchwachte Nacht ansehen konnte, war die Germanin guter Laune. Sie war froh, das Curio doch noch einen ruhigen Schlaf gefunden hatte. Irgendwann so hoffte sie würde er ihr erzählen was ihn so quälte.
    Da sie nun also die erste hier am frühen Morgen war, machte sie sich daran für alle Bewohner und eventuelle Gäste ein Mahl vorzutreiben. In der Vorratskammer fand sie alles was sie benötigte. Rasch waren die Reste vom Abend hergerichtet. Ein Leib Brot buk im nun wieder angeheizten Ofen vor sich hin. Auch der Tisch wurde von Runa gedeckt. Nun stand sie vor wärmenden Ofen schaute in die Flammen und wartete, das auch das Brot servierfertig wurde.

    Leise erhob Runa sich, als langsam im Osten die Sonne zu ihrem Tagewerk ansetzte. So leise wie möglich zog sie sich an um Curio nicht zu wecken. Ein kurzer Blick auf ihren ruhig schlafenden Mann und Runa schlüpfte lächelnd aus dem Raum. Sie ging in Richtung der Culina um Curio für seinen Start in den Tag ein Frühstück zuzubereiten.

    Runa lauschte gespannt den Ausführungen von Alpina, das es ihr fast entgangen wäre, das ihre Freundin so nebenher mit Fragen anfing und ihren Puls fühlte. Runa zog eine Augenbraue nach oben. „Mir geht es gut. Kein Sodbrennen. Gut der Rücken fängt an Probleme zu machen, aber nur wenn die Tage zu lang werden und ich im Tempel viel stehen musste. Aber es ist wirklich nicht schlimm.“ Schob Runa ganz schnell nach, nicht das Alpina noch auf den Gedanken kam ihr zu sagen, dass sie sich lieber aus dem Tempeldienst zurückziehen sollte. „Ab und an spüre ich schon seine Tritte, vornehmlich Abends, wenn ich im Bett liege und schlafen möchte. Ich glaub er beschwert sich dann, dass ich ihn nicht mehr durch die Gegend schaukele.“ Nun lachte Runa wieder.

    Runa schaute ihren Mann mit einer Mischung Erstaunen und Verwunderung an. Die gestammelte Erklärung nahm sie nickend zur Kenntnis. Wäre sie ihrem ersten Impuls gefolgt, dann wäre sie jetzt sicher bei Alpina. Aber... sie warf noch einen Blick auf ihren Mann. Irgendetwas stimmte ganz und gar nicht. Sie griff nach seiner zitternden Hand und bemerkte, dass sein ganzer Körper zitterte. Nein dass konnte nicht an der Kälte liegt. Sie zog ihn also sanft zum Bett, wo er auch alsbald zum liegen kam. Runa deckte ihn zu. Und streichelte ihm sanft die Stirn. Sie fragte nicht. Sie sagte nichts. Sie streichelte Curio nur sanft die Stirn. Natürlich merkte sie, dass er etwas vor ihr verheimlichte. Sie merkte, dass ihn etwas aufwühlte. Aber sie fragte nicht. Wenn er reden wollte würde er es tun. Aber jetzt und hier wollte sie ihm nur die Ruhe geben, die er benötigte. Die legte ihre Finger auf seine Lippe und bedeutete ihm so zu schweigen.
    Sie setzte sich neben Curio auf das Bett und legte eine Hand auf sein Herz, die andere auf seine Stirn, ihr Herzschlag passte sich seinem an sie sprach leise.
    Schlafe ich werde über dich wachen.


    Leise sang sie Curio in den Schlaf.


    Dir webten seltsam die Nornen,
    du suchst deinen Weg in der Nacht;
    im Flügel stecken noch Dornen,
    die hat dir die Liebe gebracht.


    Dem lockenden Leuchten des Mondes,
    dem Wandrer im Dunkelblau,
    folgst Du,auch wenn Du kaum findest
    die Bahn durch das nächtige Grau.


    Der Mond, er wächst und er schwindet,
    und verschwindet oft ganz und gar;
    und so eine einzige Neumondnacht
    dauert ein ganzes Jahr.


    Rabe, der Mond kehrt bald wieder.
    Ruh dich auf Yggdrasil aus.
    Im Schatten sing ich dir Lieder.
    Irgendwann bist du zuhaus.

    Runa genoss die Nähe unglaublich. Diese Momente waren einfach zu selten, dafür genoss sie sie umso mehr. Sie wusste sehr wohl, das Curio sich so viel Zeit nahm wie er konnte. Und ihr war auch bewusst, dass er bald schon viel weniger Zei haben würde... der Wahlkampf, dass darauffolgende Amt... Ja er war dazu verdammt immer weiter nach oben zu streben. Und Runa würde ihn auch immer dabei unterstützen, dennoch erwischte sie sich das ein oder andere Mal dabei, dass sie sich wünschte nur ein einfaches Bauernleben führen zu können. Ohne Verantwortung ohne den Druck der Familien... Aber die war nur ein Traum.. Also genoss sie das was sie hatte. Dieses Momente der Innigkeit. Sie erwiderte seinen Kuss. „Ich dich auch.“ flüsterte sie an seinen Lippe und lehnte sich an seinen Körper.

    „Ach ja die Hasen.“ Runa zog spielerisch eine Schnute „Die verderben mir das ganze Geschäft.“ Dann aber begann sie herzhaft zu lachen. „Die sind schon knuffig. Pass bloß auf das Camelia ihren vater nicht überredet ihr einen ganzen Stall voller Hasen zu kaufen.“ Ja Runa konnte sich gut vorstellen, das Witjon seiner Tochter keinen Wunsch abschlagen konnte. Ein Blick aus den kleinen runden Kinderaugen und der Papa würde sicherlich ganz weich werden.

    Runa hielt es einfach nicht mehr aus. Sie verstand ihren Vater einfach nicht mehr. Und das nagte an ihr, mehr als es sich ihr Vater vielleicht vorstellen konnte. Hatte sich doch immer einen Draht zueinander gehabt. Oftmals waren sogar Worte unnötig gewesen. Doch jetzt und hier? Sie kam nicht an ihn heran. Sie fand keinen Zugang zu ihm. Er verschloss sich also auch vor ihr... er stieß sie weg. Machte also auch sie verantwortlich. Wie er einfach so zum „geschäftlichen“ überging... Ja das bestätigte sie nur noch in ihrem Gefühl. Sie atmete noch einmal tief durch. Trat kurz an den Tisch heran. „Nun da alles geklärt ist, will ich euch nicht länger stören.“ Auch wenn ihre Stimme ohne Emotion war, konnte jeder der auch nur einen Funken Empathie hatte merken, dass es in der jungen Frau alles andere als ruhig aussah. „Ihr habt scheinbar wichtigere Dinge zu besprechen.“ Diese Worte wurden ihrem Vater nun fast schon vor die Füße geworfen. „Vater!“ Sie nickte ihm zum Abschied zu und ging eilenden Schrittest in Richtung Garten.

    Auch Runa trat vor. Auch sie hielt einen Blumenkranz in der Hand. In den letzten Wochen hatte sie den Tod der Mutter erfolgreich verdrängt. Doch jetzt kam es in ihr hoch. Für einen Germanin völlig untypisch liefen ihr Tränen über die Wangen. Immer wieder hatte auch Runa sich nach dem warum gefragt. Doch anders als ihr Vater gab sie nicht den Göttern die Schuld. Sie Zog sie den Schleier über die haare und sprach leise.


    „Manen der Gens Helvetia!Hört die Frau eures Nachkommen Iullus Helvetius Curio. Nehmt dieses Kranz als Geschenk an und werft euren gnädigen Blick auf die Bewohner dieses Hauses und beschützt sie wo immer sie sich auch gerade befinden.Seid uns alles gewogen, dann wollen wir auch auch weiterhin ehren und beschenken.“


    Viel mehr brachte Runa gerade nicht zustande. Verdamte Schwangerschaft sie machte die junge Frau einfach zu emotional.