Beiträge von Duccia Silvana

    Ja er machte sich wirklich wirklich gut. Also ihre Mutter hatte Curio wohl im Sturm erobert. Runa sah dies mit Erleichterung und entspannte sich auch sogleich sichtlich. Nun endlich fand sie auch einen Moment Zeit um sich ihrer Freundin Alpina und deren Geschenk entsprechen zu widmen.
    Sie betrachtete die Kräuter in dem Körbchen. Hielt mal dies und mal jenes hoch. Sagte was sie dachte das es it, manches mal wurde sie bestätigt, manches mal von Alpina verbessert.
    Runa lächelte schließlich Alpina an. „Ich bin so froh, dass du mir schon bald zeigst, was ich mit diesen Schätzen der Natur anfangen kann. Du weißt ja, dass ich doch dafür bewundere, dass du diese Gabe der Götter zu nutzen weißt und ich dir so unendlich dankbar bin, dass du dein Wissen an mich weiter geben willst.“ Sie nahm ihre Freundin in den Arm und drückte sie an sich. „Danke das du mir einen so gute Freundin bist.“



    http://www.kulueke.net/pics/ir/nscdb/g-roemer-frauen/20.jpg Calventia Fusa Fusa unterdes hörte interessiert zu und war dem jungen Mann auch sichtlich Dankbar, dass er es kurz und präzise hielt und sich nicht im Detail verlor. Ja dieser junge Mann hier wusste wohl was er wollte und es imponierte ihr. Sie sprach noch einen Weile mit ihm bevor sie dann doch weiterging um hier und da eine Gespräch zu führen. Schließlich kam sie irgendwann wieder bei ihrem Mann an und sagte Leise zu ihm. „Wenigstens hast du ein gutes Händchen bewiesen, als du Silvanas Lehrer ausgesucht hast.“ Ja der Vorwurf, dass er ihre Tochter „verschleppt“ hatte schwang unterschwellig mit.

    http://www.kulueke.net/pics/ir/nscdb/g-roemer-frauen/20.jpg Calventia Fusa Das Lächeln der Frau wurde eine Spur wärmer. Sie war angenehm überrascht. Hatte sie doch einen grobschlächtigen Germanen erwartet, ja eigentlich dachte sie, dass hier alles grobschlächtige Germane waren. Da war der junge Mann hier mehr als nur einen positive Überraschung. Wohlerzogen und römischer wie es kaum ging. Hatte sie ihrem Mann doch mal wieder nur das Schlimmste zugetraut, aber wenigstens hier hatte er mal eine gute Wahl getroffen, wenn er IHRE Tochter schon in diese Barbarenstadt verschleppt hatte.
    Nun reichte sie dem jungen Mann auch die Hand. „Helvetius. Ich bin es die dir wirklich von ganzen Herzen danken muss. Und ich bin froh, dass meine Tochter einen so … kompetenten Lehrer hatte. Ich muss zugeben, so einen jungen wohlerzogenen Mann wie dich habe ich hier gar nicht erwartet.“ Ja das Mutterherz von Fusa schlug nun doch etwas höher. „Ich muss zugeben, das mein Mann keine bessere Wahl hätte treffen können.“ Und da sie den Mann wirklich sympathisch fand. War sie auch geneigt, das Gespräch noch etwas weiter zu führen. „Was treibt einen jungen Mann wie dich hier her? Wie sehen deine Pläne für die Zukunft aus?“ Ja nun wolle Fusa es genau wissen.



    Runa rollte mit den Augen, natürlich schoss Mutter mal wieder Spitzen in Vaters Richtung ab. Ja sie hatte es ihm immer nicht nicht verziehen, das er Runa hier her gebracht hatte. Wäre es nach ihrer Mutter gegangen, wäre sie sicher schon gewinnbringend verheiratet worden. Aber Runa wusste auch, das auch wenn die Entscheidung letztlich ihr Vater treffen würde, es nicht das schlechteste wäre, wenn ihre Mutter Curio sympathisch fand und das war scheinbar der Fall. Sie schenkte also Curio ein aufmunterndes Lächeln, da musste er jetzt durch, so wie sie eines tagen wohl durch die Inaugenscheinnahme seiner Mutter musste.

    Runa wurde bestimmt mindestens eine Handbreit größer, als ihr Vater ihr erklärte wie stolz er auf sie war. Ja das und ganz besonders das war ihr wichtig. Sie wollte das er stolz auf sie ist. Auch wenn er es nicht zugab aber es wurmte ihn bestimmt, das er „nur“ eine Tochter hatte. Und so war Runa schon immer bestrebt gewesen, ihrem Vater besonders zu gefallen und ihn stolz zu machen. Und seine Worte und der Glanz in seinen Augen, waren genau das wofür Runa sich so angestrengt hatte.
    „Bis später.“ winkte sie ihm noch freudig hinter her.
    Nun standen sie hier also allein. Runa sah Curio an. „Geschafft!“ Sie lächelte. „Das war der erste wichtige Schritt von vielen, aber auch die werden wir meistern.“ Sie reichte ihm die Hand, für all die anderen musste es so aussehen, das die Schülerin dem Lehrer dankte, denn niemand konnte das sanfte streicheln sehen, welches Runa mit ihren Fingen auf Curios Handrücken vollführte. „Wir schaffen es gemeinsam.“

    Runa ließ sich von ihrem Vater drücken und küssen, eigentlich war seine Anerkennung die wichtigste von allen, weshalb sie wohl gerade seine Worte am meisten genoss und ihr Lächeln noch einen ganze Spur breiter machten.
    Gerade als sie nach ihrer Überraschung fragen wollte machte sich ihr Vater natürlich zunächst auf Begrüßungstour. Er wusste genau wie Runa das fuchst. Sie mochte es gar nicht auf die Folter gespannt zu werden. Nein Geduld war immer noch keine ihrer Stärken und ihre Geduld war außerdem überstrapaziert, schließlich musste sie sich ja mit Curio in Geduld üben. Also wollte sie jetzt nicht auch noch ewig auf ihre Überraschung warten müssen.
    Zum Glück kam seine Überraschung ihm zuvor, noch ehe er zu einen größeren Rede ansetzen konnte – stand sie da ihre Mutter. Runa schaute erst ungläubig, dann überrascht, dass freudig und schließlich flog sie mit einem „Mutter!“ auf den Lippen ihrer Mutter in die Arme. Ja die Überraschung war eindeutig gelungen. Runa konnte ihre tränen nun auch nicht mehr zurückhalten. Tränen der Freude ihre Mutter endlich wieder in den Armen zu halten und Tränen der Rührung, dass ihr Vater sie hat her kommen lassen. So schaute sie also in Phelans Richtung und ihre Lippen formten ein 'Danke.'
    Runa brauchte tatsächlich eine Weile, bis sie sich einigermaßen wieder im Griff hatte. In der zeit gratulierte ihre Mutter ihr und versicherte ihrerseits auch wie stolz sie auf ihre Tochter war.
    Reihe um wurden nun alle vorgestellt. Curio war wr zum Schluss dran. Dies war Absicht von Runa, denn sie wollte durchaus, das sich ihre Mutter und Curio kennenlernten. Udn war es doch zumeist so, das man bei dem zuletzt vorgestellten hängen blieb und mit ihm sicher ein Gespräch anfangen würde.
    Und genau so geschah es dann auch.


    http://www.kulueke.net/pics/ir/nscdb/g-roemer-frauen/20.jpg Calventia Fusa
    „Salve Helvetius Curio. Nun dir ist es also zu verdanken, das Silvana das Opfer mit Bravur bestanden hat. Du scheinst – auch wenn du noch recht jung scheinst – ein sehr guter Lehrer zu sein.“ fing sie also ein Gespräch mit Curio an.

    Natürlich bekam der Alte was er verlangte war ihn nun wohl dann schlussendlich doch noch fröhlich stimmte, denn zumindest erschien so was wie ein Lächeln auf seinem Gesicht.


    Und nun da es ja offiziell war und die Zustimmung der Pontifices vorlag hielt Runa auch nichts mehr. Nun war ihr Vater auch wieder ihr Vater und nicht mehr der Potifex, der über ihre Aufnahme entschied.
    Sie folg also in die Arme ihres Vaters und ja es flossen sogar ein paar Tränen vor Freude. „Ich hab es wirklich geschafft? Ja?“ fast noch etwas ungläubig aber dennoch lächelnd fragte sie ihn da, als sie in seinen Armen liegend zu ihm aufblickte. Ja sie hatte das zum größten Teil getan, weil sie wollte, dass er stolz auf sie war . Und nun hoffte sie genau diesen väterlichen Stolz in seinen Augen zu sehen.

    „Danke!“ sie grinste ihren Großonkel (!) an und wand sich dann dessen Frau zu.
    „Ich danke auch dir und du....“ Runa pikte der Kleinen in die Seite eben diese Stelle an welcher die Kleine so herlich kitzelig war. Was der Kleinen ein Glucksen entlockte und Runa einen strafenden Blick durch die Locken hindurch einbracht. „.. tanzt du nachher mit mir über die Wiese? Also natürlich nur wenn du den Arm deine Mutter verlassen möchtest.“ Runa wuschelte ihr noch durch die locken, was ihr den nächsten bösen Blick einbrachte. Ihr selbst aber ein herzliches lachen entlockte. „Sie ist einfach zu niedlich wenn sie so...“ Runa ahmte das schmollende Gesicht der Kleinen nach. „.. guckt. Aber komm setz dich doch. Ich stell dir alle vor.“ sagte sie zu Octavena.
    Und wie schon zu vor wurde nun Octavena und auch Alan vorstellt. Diese so berühmte das ist der und der und das der usw. Einzig bei Wijon sah sie davon ab ihn vorzustellen, sie ging davon aus, das ihn alle kannte und so weit sie wusste kannte er die beiden Brüder und Alpina ja sowie so, schließlich hatte sie sein kind auf die Welt geholt.
    Immer mal wieder traf ein liebevoller Blick Curio, aber wirklich immer nur so kurz, dass keinem etwas auffallen konnte.
    "Onkel? hast du Vater gesehen?" Runa fragte sich wirklich wo er blieb, schließlich wollte er sich eigentlich nur was bequemes anziehen und dann gleich nachkommen.

    Nun ging es aber Schlag auf Schlag. Auch Alan traf ein, dieser ruhig Mann mit dem so markanten Gesicht. Als er ihr dann auch noch den geschnitzten Wolf überreichte musste Runa sich wirklich zusammennehmen um nicht doch ein paar Tränen zu vergießen. Er war so.. so wundervoll. Sie hatte schon gehört, dass Alan sehr geschickte Hände im Umgang mit Holz hatte, was man bei diversen Gegenständen im Haus auch sehen konnte, aber das er ein wahrer Künstler war, nein das hatte sie nicht geahnt.
    „Oh Alan, er ist... wundervoll.“ brachte sie mit brüchiger Stimme heraus. „Ich danke dir dafür und auch für deine Glückwünsche. Und da Runa zuweilen eine sehr emotionale junger Frau war, gab sie dem Impuls nach und umarmte den jungen Mann ganz kurz, auch Nela wurde nun herzlich umarmt.
    Ja so ganz langsam fiel mit der eintreffenden Familie auch ihre Anspannung von ihr ab. Im Kreise der Familie fühlte sie sich halt am wohlsten. „Ich danke euch von ganzem Herzen. Auch dafür, das ihr mich hier so herzlich aufgenommen habt.“ Ja hier hatte ihr nie jemand das Gefühl gegeben nicht dazuzugehören. Im Gegenteil, sie wurde sofort als Mitglied der Familie aufgenommen und akzeptiert.
    Und genau in dieser Familienstimmung war Runa, als nun ihr Onkel (?) Witjon sich dem Gesehen näherte. Entsprechend ihrer Stimmung und ihres Hochgefühls reagierte sie dann auch. Sie fiel ihm freudestrahlend um den Hals. „Ich hab es geschafft. Ich habe es geschafft.“ jubelte sie.

    Runa erblickte Nela und eilte, nach dem sie sich bei den anderen kurz entschuldigte, sofort zu ihr. „Nela. Ich bin so froh dich zu sehen.“ Runa schenkte der fast gleichaltrigen ein warmes Lachen. Sie betrachtet den Anhänger, umarmte Nela. „Oh wie schön. Ich danke euch. Deine Mutter fühlt sich heute wohl nicht so?“ Ja natürliche wusste Runa um den Zustand der Mutter von Nela. Wie hätte sie sich dem auch verschließen können. Marga und Albin und auch Nela selbst hatte ja so einiges angedeutet. Es war wirklich schade, denn so hatte auch Runa und Nela nur wenig Zeit miteinander gehabt. Nur mal ein paar kleinere Ausflüge zum nahegelegenen Markt oder mal ein kurzer Spaziergang hier auf dem Anwesen. Die meiste Zeit jedoch verbrachte Nela bei ihrer Mutter und kümmerte sie um sie.
    Um so erfreuter war Runa nun also, das sie sich für heute die Zeit genommen hatte um bei ihrem Fest dabei zu sein. Zu gern würde Runa auch hier in der Villa eine Freundin und Verbündete haben wollen, eine mit der sie Abends vorm Kamin oder im Garten oder sonst wo reden, könnte, mit der sie das ein oder andere Geheimnis teilen würde können. Oder gar sich über diese Phy..dingens auslassen könnte. Aber leider leider... Nun ja vielleicht würde sich das ja ändern.
    „Komm mit, ich möchte dir gern ein paar Leute vorstellen.“ Sagte sie schließlich und zog Nela mit sich. An ihrem vorherigen Platz angekommen stellte sie nun alle gegenseitig vor.
    "Das ist Nela, Decima Sevilla. Und das sind Helvetius Curio – mein Lehrer, als bis heute war er das. Sein Bruder Corvinus und mein liebe Freundin Alpina, die Heilerin und Hebamme von der ich dir schon erzählt habe.“

    Irgendwie hatten diese kleinen versteckten Anspielungen und Kommentare schon ihren Reiz, auch weil Runa sich durchaus darüber im Klaren war, dass sie Curio damit das ein ums andere mal aus der Fassung brachte. Dies war wie ein Spiel zwischen ihnen beiden, mit dem sie sich selbst zeigen konnte, was sie für einander empfanden, ohne das andere Verdacht schöpfen konnten.
    „Gern Curio.“ sagte sie nun doch wieder mit dem freundlichen Ton, den sie jedem hier gegenüber anschlug.
    Als er ihr dann das Geschenk überreichte strich sie ehrfurchtsvoll darüber. Sie betrachtete es ein ganze Weile stumm, als sie den Blick wieder hob, konnte man meinen einen feuchten Glanz in ihren Augen zu sehen. „Sie ist wunderbar.“ hauchte sie und strich nochmals über die Gravur. „Die Wappen passen gut zusammen findest du nicht auch.“ sagte sie dann schließlich mit diesem schelmischen Grinsen, bevor sie sich seinem Bruder und seiner Frage zuwandte.
    „Nun Corvinus noch ist keiner da, aber wenn Vater oder Witjon hier erscheinen, dann gebe ich dir einen Wink. Wenn du aber so richtig Eindruck schinden willst...“ Runa zwinkerte ihm zu. „.. dann solltest du auf jeden Fall Marga (Runa deute auf die alte Köchin) für ihre Kochkünste loben. Sie hat sich heute wirklich selbst übertroffen. Und Albin, den solltest du begrüßen, wenn er hier ist. Er ist zwar ein Angestellter – obwohl nein eigentlich gehört er zur Familie. Keiner kennt die Duccier besser als er.“ Obwohl sie nur Corvinus Frage beantwortete bekam so auch gleich Curio für ihn vielleicht wichtige Hinweise.

    Nun da sie endlich gleichgestellt waren, hatte Runa ein Stück mehr an Sicherheit gewonnen. „Runa, bitte nenne mich Runa. Nun da ich nicht mehr deine Schülerin bin, würde es mich sehr freuen, wenn du mich so nennen würdest.“
    Ja das würde ihnen beiden so einiges erleichtern wenn sie zumindest was ihre Anrede geht lockerer werden konnten, da müssten sie keine Angst vor versehentlichen Versprechern haben.


    Sie bedankte sich für die Glückwünsche.
    Leise fügte sie noch hinzu. "Wenn du nicht hier wärst, dann wäre es keine richtige Feier." Und dann etwas lauter. "Du hast einen nicht unwesentlichen Anteil daran, dass wir hier heute feiern können. Ich bin überaus dankbar, dass mein Vater dich zu meinem Lehrer auserkoren hatte."


    Runa dreht sich zu Corvinus und schenkte ihm ein freundliches Lächeln.
    „Ich danke dir und freue mich, dass du meine Einladung angenommen hast.“ Sie reichte ihm die Hand. „Ich hoffe, wir können noch einmal neu anfangen?“ Ja in ihren Augen konnte man wohl erkennen, dass sie das ehrlich meinte und sie das wirklich hoffte, denn nicht nur wegen Curio sonder auch wegen Alpina hoffte sie es. Schließlich waren die beiden ein Teil ihres und auch seines Lebens, es würde also den ein oder anderen Berührungspunkt geben.

    Runa hatte die beiden schon erblickt, sie hatte ihnen auch kurz zugewunken, dennoch ließ sie erst mal die Glückwünsche über sich ergehen. Ja wenn es nach ihr gegangen wäre, dann wäre sie wohl auf die Beiden zugestürmt um jeden von ihnen zu umarmen.
    Da das zumindest bei Curio aber wohl kaum möglich war, hatte Runa so wenigstens noch Zeit um sich zu beruhigen und wiedereinmal in die ihr selbstauferlegte Rolle zu schlüpfen.


    Dann war es nun endlich soweit. Runa ging lachen auf die beiden zu, umarmte ihre Freundin und reichte Curio die Hand, wohl einen Moment länger als nötig – aber auch nicht so lange, dass irgendwer Verdacht schöpfen konnte.


    „Alpina, Helvietus Curio ich freue mich das ihr meiner Einladung gefolgt seid.“ Sie lächelte Beide an Curio erntet noch ein Zwinkern, bevor sie beide zu den bereit gestellten Tischen führte.

    [wrapIMG=left]http://www.kulueke.net/pics/ir…illa_wildgarten_klein.png[/wrapIMG] Ja der Wildgarten war der ideale Platz um das heutige Opfer zu feiern. Tische und Stühle waren in Sichtweite der Villa in den Garten getragen worden. Der Tisch war reich gedeckt und mit Blumen geschmückt. Viele kleine Köstlichkeiten hatten ihren Platz auf der Tafel gefunden.







    Marga hatte sich mal wieder selbst übertroffen. Runa hatte ihr gestern noch bei den Vorbereitungen helfen wollen, doch war sie im hohen Bogen aus der Küche geflogen. Marga war der Meinung Runa sollte sich auf ihr Opfer vorbereiten und nicht in der Küche stehen.
    „Du Mädchen bring dein Opfer zu einem guten Ende, sonst mach ich das hier alles ganz umsonst.“
    Mit diesen Worten war Runa aus der Küche verbannt worden.


    Natürlich hegte kaum einer Zweifel daran, dass Runa's Opfer von den Göttern angenommen wurde, deswegen hatten sie sich auch nicht davon abbringen lassen, die Feier für heute vorzubereiten. Runa selbst war es die zweifel gehabt hatte und die Feier lieber ein oder zwei Tage später hatte stattfinden lassen wollen.
    „Paperlerpap.“ war die Antwort darauf gewesen.


    So langsam trafen wohl auch die ersten Gäste ein, als Pepino um die Ecke gerannt.
    „Sie werden gleich hier sein! Runa hat es geschafft!“


    Und tatsächlich nur wenige Augenblicke später kamen sie am Anwesen an.
    Marga war es, die Runa als erstes in den Arm nahm.
    „Siehst du Mädchen hab ich es dir doch gesagt.“ sagte sie mit einem aufrichtigen Lächeln im Gesicht.
    „Danke Marga. Ich bin so froh.“ Viel mehr konnte Runa gerade nicht sagen, immer noch war sie ganz überwältigt. Nach und nach kamen die Angestellten und gratulierten ihr. Alle schienen froh, ob es nun wegen dem Opfer oder wegen der nun stattfindenden Feier war... wer konnte das schon sagen. Aber alle waren ausgelassen, endlich gab es mal wieder einen Grund zum feiern und das wollten alle nutzen.
    Ja es war schon ein richtiges Gewimmel im Garten.

    Bange Momente des Wartens, die Runa wie eine Ewigkeit vorkamen. Sie zwang sich selbst zur Ruhe und übte sich in Geduld – auch wenn das nicht gerade eine ihrer Stärken war. Dann fing sie Curios Blick auf und faste sich ein Herz begann die Eingeweideschau.


    "Alle Vitalia vorhanden sind."


    Sagte sie schließlich mit fester Stimme. Ja sie war sich sicher. Nun atmete sie noch einmal tief durch und tat das was sie bei dem Haruspex gelernt hatte. Sie griff in die Vitalia hinein und prüfte mit aller Sorgfalt von allen Seiten die Organe. Auch hier kam sie zu dem Ergebnis, das Iuppiter das Opfer angenommen hatte. Sie blickte zum Haruspex, mit dem sie so viele Stunden verbracht hatte, dieser prüfte natürlich auch nochmal genau.
    Während er das tat, reinigte Runa sich gründlich ihre Hände.
    Mit einem freundlichen Lächeln nickte er ihr zu und bestätigte ihr Ergebnis.


    „Ich kann keine Fehlbildung erkennen. Iuppiter hat dein Opfer angenommen.“


    Runa atmete erleichtert auf, die Anspannung fiel von ihr ab. Ein kurzer Blick nach oben und ein stiller Danke an Iuppiter, dann sprach sie deutlich vernehmbar das für die so erlösende


    Litatio!
    Gerade hatte sie zu ende gesprochen, als der Schrei eines Adler ertönte, der über dem Tempel kreiste und sich nun einer Spirale ähnlich in die Lüfte gen Himmel erhob.
    Sie blickte dem Vogel für einen Moment versonnen nach...

    Runa blickte zu Curiobisher schien alles gut zu laufen. Ein kleines kaum sichtbares Nicken in seine Richtung, dann blickte sie zu den Pontifices und schließlich zu deinem der Discipuli , der ihr zugesagt hatte heute als Opferdiener zu fungieren. Er war Runa auch dankbar, dass sie ihn gefragt hatte, denn schließlich stand auch sein Opfer schon bald bevor.
    Langsamen Schrittes verließ sie nun das Innere des Tempels.
    Die Sonnen blendet sie für einen Augenblick, als sie hinaustrat. Kurz schloss sie die Augen und genoss die wärmenden Strahlen auf ihrer Haut.
    Der sanfte Windhauch trug die Musik die immer noch gespielt wurde über den Platz.


    Mit sicheren Schritten ging sie nun ohne Umweg auf den Opferaltar zu, wo der Opferschlächter wartete.
    Der Lammbock zum Altar geführt, von seinem Schmuck befreit und an den wartenden Opferschlächter übergeben.


    Ein weiterer Discipuli trat nach vorn und es schallte ein
    Favete linguis!


    über den Platz, ließ die Musik und alle Anwesenden verstummten.
    Das Opfertier wurde nun von Runa mit Mola Salsa besprengt.
    Sie ließ sich von Curio ein Opfermesser reichen.


    Sanft strich sie mit eben jenem üben den Rücken des Tieres, danach gab sie es an den Schlächter weiter.


    Nun nahm Runa wieder die Gebetshaltung ein, die Hände nach vorne ausgestreckt mit den Handflächen nach oben.


    "Oh Iuppiter Optimus Maximus, wo du dich auch gerade befindest, was du auch gerade tust, höre mich an und empfange diese Gaben. Ich stehe hier ehrfürchtig vor dir, um dir dein Opfer darzubringen, wie es dir zusteht.


    Sieh nun diesen reinen und makellosen weißen Lammbock, den ich selbst für dich ausgesucht habe. Er soll mein Opfer an dich sein.


    Iuppiter Optimus Maximus, Vater der Götter, Herrscher des Himmels. Du hast mir den Weg gewiesen, deshalb seist du geehrt durch diese Gabe, wie es Dir zusteht. Iuppiter, ich bitte Dich, dass du mir weiterhin wohlgesonnen und gnädig bist.
    Weise mir den Weg für alle Zeit, und lass mich in deine Dienste treten .


    Ich bitte dich Iuppiter, schenke mir weiterhin Deine Gunst und Deinen Segen. Ich werde als Aeditua für deinen Tempel sorgen. Und dir weitere Opfer darbringen, wenn du diesen Bitten nachkommst. “


    Nun wand sich Runa wieder nach rechts ab, und genönnte sich einen Moment des Innehaltens.
    Sie blickte zu ihrem Vater zu Curio und dann zum Opferschlächter, der bereit war.


    Der Lammbock war scheinbar mit sich und der Welt im reinen, er wartet lammfromm, wie man es von einem Opfertier erwartete und ließ sich nichts aus der Ruhe bringen.


    Nun griff sich der Schlächter routiniert das Tier und schaute zu Runa.


    Agone?


    fragte er laut und deutlich. Ohne zu zögern antwortete Runa ihm.


    Age!


    Ein geübter Schnitt, ein leises Entweichen der Luft aus der Kehle des Tieres und schon waren die Opferhelfer da und fingen mit Paterae das Blut des Tieres auf.


    Der Schlächter nahm das Tier mit sicheren geübten Handgriffen aus und legte die Innereien in eine Patera.
    Diese reichte er Runa, die ihrerseits nun zu den Pontifices trat, um die Eingeweideschau vorzunehmen.

    Nun da alle gereinigt waren betrat Runa das Tempelinnere. Noch ein letzter prüfender Blick und sie hatte sich vergewissert, dass alles für das Voropfer bereit war.
    Ihr Kopftuch richtet sie noch einmal, bevor sie in der dafür vorgesehenen Schale den Weihrauch entzündete.
    Der so typische Geruch verbreitete sich in sanften kleinen Schwaden im Inneren des Tempels.
    Runa schloss für einen Moment die Augen und horchte tief in sich hinein. Nur Augenblicke später erhob sie die Arme und streckte ihre Hände mit den Handflächen nach oben vor sich in Richtung des Opfertisches aus.
    Runa war dieser Welt ein Stück entrückt als sie nun sprach.


    "Oh Iuppiter Optimus Maximus, wo du dich auch gerade befindest, was du auch gerade tust, höre mich an und empfange diese Gaben. Ich stehe hier ehrfürchtig vor dir, um dir dein Opfer darzubringen, wie es dir zusteht."


    Runa vergoss etwas Wein auf dem Boden und brachte den Opferkuchen dar.


    "Iuppiter Optimus Maximus, Vater der Götter, Herrscher des Himmels. Du hast mir den Weg gewiesen, deshalb seist du geehrt durch diese Opfergaben, wie es dir zusteht. Iuppiter, ich bitte Dich, dass du mir weiterhin wohlgesonnen und gnädig bist.Weise mir den Weg für alle Zeit, und lass mich in deine Dienste treten. Sei geehrt durch diesen Kuchen, Iuppiter, sei geehrt durch den zu Boden gegossenen Wein und die Gabe, welche ich Dir schenken will.“
    Nun fand noch ein reich verziertes Messer seinen Weg auf den Altar.


    „Ich bitte dich Iuppiter, schenke mir weiterhin Deine Gunst und Deinen Segen. Ich werde als Aeditua für deinen Tempel sorgen. Und natürlich werde auch ich dir weitere Opfer darbringen, wenn du diesen Bitten nachkommst. “


    Zum Ende des Gebets wandte sie sich nach rechts ab und trat dann einen Schritt zurück. Einen Moment hielt sie nun inne, bevor es schon bald mit dem Hauptopfer am Opferaltar vor dem Tempel weiter gehen würde.

    Runa hatte sich noch mal vergewissert, das alles vorbereitet war. Gerade hatte sie zum 3 oder war es schon zum vierten Mal alles persönlich noch mal kontrolliert, als Curio den Tempel betrat. Oh weia! Runa schaute erschrocken und ging schnellen Schrittes auf ihn zu.
    „Salve Helvetius Curio, ich hoffe ich habe nicht zu lange gebraucht und euch nicht warten lassen?“
    Oh man wie gern wäre sie ihm um den Hals gefallen. Aber ein liebevoller Blick, den nur wer sah, der müsste ausreichen. „Ich danke dir, das du mir heute zur Seite stehst.“


    Gemeinsam verließen sie nun also den Tempel und Runa trat zu den bereits Wartenden.


    „Salve, Pontifex Ranius. Salve Aedituus Iulianus. Ich freue mich, dass ihr gekommen seid. “ schließlich begrüße sich ihren vater mit einem besonderen Lächeln in den Augen. „Salve Vater - Pontifex Duccius.“ Sie war sich zwar nicht ganz sicher, aber schlussendlich war ihr Vater ja heute in erster Linie als Pontifex hier anwesend und deshalb begrüßte sie ihn auch entsprechend.


    Runa schaute nochmal zu Thorgall, der nickte ihr zu und bestätigte ihr, das alles mit dem Opfertier in Ordnung war.


    Runa schaute zu Curio und nickte ihm kurz zu. Nun ist es also soweit.
    Langsam nochmals tief durchatmend ging Runa nun wieder zum Eingang, dort wusch sie sich gründlich ihre Hände und wartete auf jene die mit ihr den Tempel beteten sollten um auch sie mit dem Wasser zu reinigen.

    Noch vor dem ersten Hahnenschrei war sie schon wach. Runa war sich eigentlich sicher, das sie kaum ein Auge zugetan hatte in der vergangenen Nacht. Viel zu aufgeregt war sie . Heute war er nun also da, der Tag ihres Opfers. Der Tag an dem sie ihre Ausbildung abschloss. Nichts aber auch gar nichts durfte heute schief gehen....


    Frisch gebadet und in ein weißes Kleid gehüllt, die Haare offen jedoch mit einem Tuch bedeckt, war sie zum Tempel aufgebrochen.
    Thorgall war es der sie begleitete, und der war heute in seine besten Gewänder gehüllt.
    Er führte ein mit Blumen geschmückten Schafbock mit sich.
    Alle hatten ihr beim Aufbruch Mut zugesprochen und die guten Wünsche begleiteten sie. Ihr Vater würde sicher im Tempel auf sie warte, ebenso wie Curio, Pontifex Marcus Ranius Fullo und sicher auch Aedituus Caius Iulianus Acco.


    Unterwegs hatte sich Runa mehrmals bei Thorgall versichert, das wirklich alles mit dem Tier in Ordnung ist, das es ihm gut geht und es wirklich ruhig ist. Auch wenn der Stellbursche vielleicht genervt war, hatte er jedes Mal mit ruhiger Stimme und einer unendlichen Geduld immer wieder erklärt, dass alles wirklich in Ordnung sei und sie sich nicht so viele Gedanken machen sollte und das Runa das alles schaffen würde.


    So kamen sie also nur wenige Momente vor dem Beginn des Opfers am Tempel an. Noch ein mal teif durchatmen und dann betraten Runa und ihr Begleiter den Ort des heutigen Opfers.

    [wrapIMG=left]http://farm1.static.flickr.com/28/44034451_ae15b32998_t.jpg[/wrapIMG] Thorgall kam mit den Pferden um Runa wie versprochen abzuholen und er hört was diese Frau hier verbreitete. Natürlich wusste jeder der mit der Familie direkt zu tun hatte, das die Duccier dieser Person ignorierten. Dennoch unterließ die es nicht den Leumund der Familie zu beschädigen?
    So war es nun der junge Stellbursche, der sich zu den Gesprächen dazugesellte und hier und da seine Sicht der Dinge einwarf.
    „Ach ihr glaubt was diese Frau erzählt?“ er konnte sich ein Lachen nicht verkneifen. „Ihr wisst schon, dass sie die Duccier eingeladen hatte und auf dieser Feier tatsächlich dem Potifex angeboten hatte seine Tochter zu einer Lupa auszubilden? Ihr wisst, das sie für den jungen Petronier ständig die Beine breit macht? Ist doch zu komisch oder? Macht sich an den Petronier ran und trifft sich scheinheilig mit der jungen Germanika. Wer weiß, vielleicht bildete sie diese gerade zur Lupa aus? Ist doch komisch oder man sagt ja der Petronier hegt Absichten die Germanica zu ehelichen und dennoch trifft sich seine Lupa mit ihr? Also wenn es hier ein faustdick hat, dann doch wohl der. Zwei Frauen gleichzeitig? Na ja wem es gefällt.“


    Und schon waren die Worte von Phryne vergessen und man hatte ein neues Thema zu Tratschen und zwar war es dieses Mal der Petronier der durch den Kakao gezogen wurde.