Was war ich froh, das wir von diesem schmierigen Typen weg waren. Woher kannte er nur solche Typen? Wahrscheinlich .. ach nein, dass war ganz allein seine Angelegenheit. Ich wollte gar nicht wissen, was er mal mit wem und wo hatte, nein das wollte ich ganz und gar nicht. Es war mir auch egal, ja das war es wirklich, denn jeder hatte doch sein Leben gehabt und Seraprio schien noch den ein oder anderen Gefallen aus seinem früheren Leben offen zu haben.
Eine Wohnung, 4 Leibwächter – ich Borkan wurde von VIER! Leibwächter begleitet. Das ich mich jemals in einer Sänfte durch Rom bewegen würde, nein das hätte ich im Leben nicht gedacht hätte mir das jemand noch vor ein paar Monden erzählt, den hätte ich für komplett übergeschnappt erklärt. Aber all dieser Luxus, all diese Annehmlichkeiten, sie waren mir schlicht egal, denn schon in der Sänfte muss ich mir mehr als nur einmal in Gedanken auf die Finger klopfen, damit sie bei mir blieben. Wie ein Grünschnabel fühlte ich mich gerade und meine Hände wollten einfach nur …
NEIN NEIN NEIN reiß dich verdammt noch mal zusammen, dass kann doch wohl nicht so schwer sein! - Doch ist es aber! - Aber dennoch behielt zumindest in der Sänfte meine Vernunft die Überhand.
In der Wohnung angekommen, sah ich mich erst mal in Ruhe um – schön war es hier, richtig gemütlich die Fresken an den Wände kam dem schon sehr nah, was sie immer mehr in meinen Gedanken manifestierte. Und machte mein Serapio auch noch das was ich so an ihm mochte, er nahm alles in die Hand, er war so selbstsicher so zielorientiert – oh bei den Götter gebt mir die Kraft ich bin nur einen Wimpernschlag davon entfernt über ihn herzufallen und ihm zu zeigen, wie dankbar ich ihm für alles war, aber Dankbar, ja auch, aber nicht nur Dankbar, nein ich wollte diesen Mann, noch nie in meinem Leben wollte ich etwas so sehr wie ihn.
Zum Glück riss er mich mit seinen Fragen aus meinen nicht jugendfreien Gedanken, ich wurde erst mal rot, fühlte ich mich doch irgendwie ertappt. Nervös wie ein kleiner Junge spielte ich also mit meinem Essen.
Seine Fragen beantworte ich aber sicher und präzise.
„Nun ich kenne sie, weil der Iulius Dives bei uns eine Betriebskontrolle durchgeführt hat. Morrigan traut kaum einem Römer, eigentlich nur einem – dem Helvetier, welchem das Lupanar gehört – nun sie hat mich losgeschickt, das ich was über ihn herausfinden sollte, Morrigan meinte immer, dass jeder Römer Dreck am stecken hat...“ Ich stockte kurz, aber dann sprach ich weiter denn das war ja Morrigans Meinung. „.. sie ist Perserin!“ fügte ich noch schnell an. „Als sie schickte mich los und ich fand heraus das der Iulier verheiratet ist mit einer gewissen Fausta, soll ein schreckliches Weib sein, wie man so hört. Und dann hat er vor kurzem diese Torquada oder so adoptiert, die will wohl zu den Vestalinnen. Ich habe mich ein paar Wochen an deren Fersen geheftet, aber nichts weiter rausbekommen, nur das die Fausta einen Germaniker vor Gericht gezerrt hat. Na ja dann kam eben jener schicksalhafte Tag, an dem Morrigan und Dracon nicht mehr zurückkamen, ich habe sie tagelang gesucht. Von Morrigan hörte ich, dass der Claudier sie eingefangen hatte, aber Dracon blieb verschollen. So drückte ich mich nun auch in den Nachtstunden in der Stadt rum, denn ich dachte mir schon, wenn dann kommt er Nachts aus seinem Versteck. Und an in der Nacht im Park sah ich diese Torquada mit einem Kerl, die haben rumgemacht, also erst sah ich nur einen Mann und eine Frau, was ja schon ungewöhnlich genug ist, als ich näher kam, traf mich fast der Schlag, denn da erkannte ich sie.“
Ich machte eine kurze Pause bevor ich zu dem Händler kam. „Der Händler? Nein eigentlich war er keine klassische Klatschtante, ich glaube er war nicht gut auf dieses Pärchen zu sprechen, denn die Tochter von dem Iulier hatte ihm wohl ein Geschäft verdorben. Der Händler hat mir auch gesagt, das der Soldat mit dem sie auf dem Markt ar nicht in Rom stationiert ist, er hat ein Gespräch mitbekommen, wonach er nur hier war um sein Examen zu holen oder so was. Ines und Greta? Oh mach dir keine Sorgen, die beiden leben lang genug in der Subura um zu wissen, wann es das beste ist nicht aufzufallen und außerdem wird der Lupanar gut geschützt glaube mir, ich weiß zwar nicht wie, aber Morrigan hatte mit ihren Landmänner irgendwas ausgehandelt, falls sie mal nicht mehr ist.“
Boh so viel redet ich normalerweise nicht nun war meine Kehle staubtrocken, so dass ich mir meinen Becher schnappte und eben jene befeuchtete.