Beiträge von Borkan

    Am liebsten hätte ich mich gerade in Luft aufgelöst. Natürlich wusste ich, wen er hier hatte heute treffen wollte, doch im Leben wäre ich doch nicht auf den Gedanken gekommen, dass er ihn hier her brachte. Nun galt es jedoch aus der Situation das Beste zu machen so setzte ich als mein nichtssagendes Gesicht auf und blicke den ehemaligen Liebhaber von meinem Serapio an.
    Natürlich wusste ich – auch wenn er es mir nicht gesagt hatte - das Serapio noch nicht über ihn hinweg war, dieser Iulier musste ihn verdammt tief verletzt haben. Schon des öfteren hatte ich den Schmerz in den Augen meines Liebten gesehen, wenn er von ihm sprach – und ich für meinen Teil würde diesem Iulier nur zu gern das Herz raus reißen...
    Er wollte wissen welcher Gens ich angehören? Zumindest hieß es, dass er sich nicht an mich erinnerte, mir fiel ein Stein vom Herzen.
    Natürlich könnte ich ihm jetzt irgendeine Gensnamen nennen, aber er würde es wohl früher oder später als Lüge entlarven und mir widerstrebte es zu lügen... als natürlich log ich auch ab und an, aber nur dann wenn es sich nicht vermeinden ließ.
    „Salve Iulius!“ Begrüßte ich ihn also mit einer kühlen Stimme. „Ich glaube nicht, das Serapio erwähnt hat, welcher Familie ich entstammen und so soll es dann auch bleiben. Und ich freue mich einen von Serapios alten oder soll ich sagen ehemaligen Freunden kennen zu lernen.“ Ja diese Spitze konnte ich mir nicht verkneifen. Mir lag noch so einiges auf der Zunge doch ich verkniff es mir. Statt dessen lehnte ich mich in meinen Sitz zurück, warf Serapio einen Blick zu, der ihn wissen lassen sollte, dass ich im Gegensatz zu diesem verräterischen Iulier, immer zu ihm stehen würde. Dann blickte ich gebannt in Richtung Bühne.


    Sim-Off:

    ups habe ich doch glatt vergessen, habe mal die Grunddaten ergänzt der Rest komm später

    Ich klappte erst mal den Mund auf und wieder zu, Serapio schaffte es doch immer und immer wieder mich zu überraschen. Eben war doch noch eine Idee gewesen, was wir seiner Familie über mich erzählen würden und schon wurde es zu so viel mehr. Ich – Borkan – ich sollte ein Geschäft mit ihm zusammen haben? Nur ganz langsam drang es in meine Gedanken vor und breitete sich darin aus. Dieser Gedanke formte sich zu einem Bild, das von Moment zu Moment deutlicher wurde. Ich sah mich schon in Mitten der vielen exklusiven Waren und wie ich sie an die Frau oder eben den Mann brachte – denn wenn ich was konnte, dann war es verkaufen.


    Auch in meinem Gesicht konnte man wohl nur zu deutlich erkennen, was in meinen Gedanken ablief – vom ungläubigen Blick – über Staunen – bis hin zu einem breitem Grinsen.


    Dennoch gab es auf seine Frage für mich nur die eine Antwort. „Von dir!“ sagte ich, bevor sich meine Lippen auf die seinen senkten und ich ihn dann stürmisch umarmte. „Von dir und von deinen verrückten Ideen.“ sagte ich lachend, als sich meine Lippen von den seinen lösten. „Aber so verrückt es auch klingen mag so ein kleines Geschäft in Rom, mit Waren aus allen Ländern des reiches ja das könnte ich mir durchaus vorstellen.“


    Das er mir damit auch gleichzeitig die Möglichkeit gab, abseits den Lupanar mein Geld zu verdienen, wurde mir erst jetzt bewusst und verstärkte mein Lachen nur noch – nicht das ich Morrigan nicht mögen würde, aber wenn es jemand verstehen würde, dann wohl sie – ein Leben abseits der Subura? Ein Traum – definitiv ein Traum.


    „Ich würde gern in deinem Geschäft für dich arbeiten.“ sagte ich schließlich, denn dass war ja wohl klar – also zumindest für mich, er würde das Geschäft besitzen und ich würde mein möglichstes tun, das es laufen würde.

    Ich verfolgte das folgende Gespräch der Beiden und beeilte mich zu versichern, das die junge Frau mir nichts schuldig war, denn auch wenn es jetzt den Anschein hatte, so hatte ich es ja in Wahrheit gar nicht für sie direkt getan. Ich hatte halt nur nicht gewollte, das wegen mir Unschuldige mit in diese Sache hineingezogen wurden.
    Ich fing dann den Blick von Serapio auf. Natürlich wäre es wohl das Beste diese Tabula zu vernichten, aber ich hatte doch schon bei erste Mal als ich ihm jene Tabula gereicht hatte, das Feuer in seinen Augen gesehen und ich wusste, das es in ihm brannte, dass er nur zu gerne der Sache auf den Grund gehen wollte – schließlich waren wir genau deswegen ja hier. Wenn wir die Tabula härten zerstören wollen, dann wäre dies doch schon längst geschehen.


    „Nun natürlich könnte man sie vernichten...“ ich deutete auf die Tabula in Serapios Händen.“ ...aber damit wäre Keinem geholfen, außer dem Urheber eben dieser. Wir - Serapio wird dafür Sorge trage, dass sie nicht in falsche Hände gerät. Und wir werden versuchen herauszubekommen, wer dir schaden wollte, diese ist in meinen Augen der einzige Weg, damit du irgendwann wirklich Ruhe vor diesem Übeltäter hast. Denn auch wenn dieses Mal sein Plan gescheitert ist, so wird er es doch wieder versuchen und wenn wir jetzt das einzige Beweisstück vernichten, dann können wir der Person auch das Handwerk nicht legen.“ Ich schaute die Quintilla an und hoffte, dass sie dem von mir Gesagtem zustimmte.

    Ich verfolgte das Gespräch der Beiden, als der Name Sergia Fausta fiel wurde ich jedoch hellhörig. Natürlich hatte ich während meiner Nachforschungen, welche ich in Morrigans Auftrag ausgeführt hatte herausgefunden, das dieser Iulius Dives eine Frau mit diesem Namen hatte. So langsam fing alles an Sinn zu machen. Natürlich würde Der Iulier sich nicht selbst die Finger schmutzig machen, dass er aber seine Frau vor schickte, damit sie die Drecksarbeit für ihn erledigte – ich konnte ja nicht ahnen, das es nur von der Frau ausging.
    Leise begann ich also zu sprechen. „Jener Händler wurde ermordet, weil er zu viel redete, er redete über ein Paar welches ich in der Nacht im Park beobachtet habe. Ein Soldat wohl und die Tochter der Dives – jene die sich nun anschickt Vestalin zu werde. Nun ich denke man wollte ihn zum Schweigen bringen, denn eine angehende Vestalin die sich in der Nacht mit Soldaten herumtreibe würde wohl in Rom keiner akzeptieren. Ich wollte an jenem Tag zu diesem Händler und ihn fragen, ob er mehr über den Soldaten weiß – wer er ist und so - du wirst verstehen, Informationen dieser Art können wertvoll sein. Leider kam ich zu spät und er war schon tot, sein Mörder hat sich gleich neben ihn selbst gerichtet. Ich fand nur diese Tabula bei ihm. Ich nahm sie an mich und brachte sie zu Serapio, denn ich hatte einfach das Gefühl das hier Unschuldige einer Sache bezichtigt werden sollten, die mit der Sache nicht zu tun haben.“
    Ich machte eine kurze Pause bevor ich weiter sprach. „Wenn ihr nun beide sagt, das diese Fausta so ein Biest ist, dann ich es wohl eher anzunehmen, das sie den Mörder geschickt hat, damit der Name ihre Mannes nicht beschmutzt wird – denn so wie man in den Gassen Roms hört, will dieser Dives hoch hinaus. Uns so würde sich der Iulier auch nicht die Finger schmutzig machen....“ So endete ich und sah von einem zum anderen.

    Oh ja ich hatte diesem Tag entgegengefiebert voller Vorfreude und voller Furcht, was wäre wenn..
    Ja was wäre wenn seine Familie mich ablehnen oder gar aus dem Haus werfen würde?
    Wenn sie mich schneiden, einfach nicht beachten würden? Würde ich dann von ihm verlangen sich zu entscheiden zwischen mir und den seinen? - Nein das würde ich nicht, ich würde mich wohl wie ein geprügelter Hund in unserer Nest zurückziehen und dort auf seine Rückkehr warten.


    All diese Gedanke´n waren es, die mir seit Tagen nun schon im Kopf herumgeisterten. Die frische klare kalte Luft war es, die mir so gut tat so bekam ich den Kopf wenigstens für ein paar Augenblicke frei und ich genoss jene Augenblicke in denen ich ihn noch für mich haben konnte, bald schon würde ich ihn teilen müssen, war er doch gerade erst in den Schoss seiner Familie zurückgekehrt, sicher würden sie ihn in Beschlag nehmen würden so viel von ihm wissen wollen..


    Ich sah an mir herunter sah mich in Gewändern, wie ich sie noch nie vorher getragen hatte – oh ja Serapio hatte nicht gespart – niemand der mich so sehen würde, würde auf den Gedanken kommen, das ich eigentlich ein fast mittelloser Freigelassener war.
    So schenkte ich ihm also ein Lächeln. „Danke.“ ich sagte nur dieses kleine Wort obwohl ich hätte noch so viel mehr sagen können, aber meine Worte reichten nicht dazu aus um auszudrücken was ich fühlte – dies aber zeigte ich ihm so oft ich es vermochte, wenn wir allein waren. In jenen Stunden, ja da bedurfte es keiner Worte.
    „Nun ich dachte daran, das wir deiner Familie erzählen, dass … das ich also das ich... ein Verkäufer exotischer Waren bin.“ zumindest kam dies dem womit mein Geld verdient hatte sehr nahe. „Ich hoffe nur, dass keiner deine Familie Kunde bei uns war.“ sprach ich eben jenen Gedanken aus, der mir Unbehagen bereitet. Schließlich war in Rom der Besuch eines Lupanars nichts verwerfliches – im Gegenteil es gehörte zum Alltag dazu.

    Bange Augenblicke, die mir wie Minuten – nein Stunden vorkamen. Bange Momente die gerade mehr als nur entscheidend für mich und mein zukünftiges Leben waren. Obwohl würde es ein Leben ohne ihn für mich überhaupt geben? Würde ich ohne ihn weiter machen wollen? NEIN! Das wollte ich nicht, um so banger wurde ich um so angespannter wartet ich auf seine Antwort.
    Ein leises Flüstern nur ein leises Flüstern, das meinen Namen trug – bis er endlich die erlösenden Worte sprach. Doch ich traute nicht mich zu bewegen, denn ich war mir nicht sicher ob ich jene Worte wirklich gehört hatte oder ob sie nur ein Traum waren. Erst als sich sein Gesicht in meine Hand lehnte und ich die Wärme seines Körpers noch deutlicher spüren konnte, löste sich die Starre in meinem Körper auf. Gerade noch wischte sich ihm die Spur, der Tränen auf seiner Wange weg, schon fand ich mich in einem wunderbaren Traum – nein dieses Mal war es die wunderbare Wirklichkeit - in seinen Armen, wieder.
    Seine folgenden Worten waren für mich das, was die Christen das Singen eines Engelschores nannten. So lieblich so wunderbar klangen jene Worte in meinen Ohren. Er wollte das ich blieb, dass wir zusammenbleiben. Ich wünschte dass der nun folgende Kuss niemals enden würde, dass er überdauert uns die Ewigkeit, das er unendlich währt. Alles um michherum vergessend gab ich mich ihm und seinem Kuss hin, ich verlor mich in ihm und fand mich in ihm wieder. So viel ungestillte Sehnsucht, so viele Wünsche und so viele noch zu erlebenden Träume all das und noch so viel mehr lang in eben diesem Kuss...
    „Du wirst mich schon töten müssen, wenn du mich je wieder los werden willst.“ hauchte ich an seinen Lippen und egal was er dachte, das es eine Phrase oder nur so dahingesagt war, ich meinte es vollkommen ernst. Zu oft in meinem Leben hatte ich mich klein gemacht, zurückgezogen und nie für etwas gekämpft – für nichts auf dieser Welt – außer für ihn und das würde ich nie wieder hergeben....

    >Plupp< da zerplatzte er mein Traum wie eine Seifenblase. Seine Worte trafen mich wie tausend kleine Pfeile, jeder einzelne war dazu gedacht mein Herz zu durchbohren um es mir dann aus dem Leib zu reißen. Meine Hände die gerade noch dieses wundervolle Gesicht gestreichelt hatte sanken kraftlos nach unten.
    'Träumer!' lachte mich eine innere Stimme aus. Ja das hatte ich nun davon, ich hatte mich zu weit aus dem Fenster gelehnt und nun fiel ich ins bodenlose, mir war als täte sich vor mir der Boden auf und ich konnte in den Schund des Zerberus persönlich schauen.
    Zu kaputt? Seltsame Phase seines Lebens?
    „Ich verstehe.“ waren die ersten Worte die über meine Lippen kamen, doch dann erwachte der Kämpfer in mir ja das ersten Mal in meinem Leben wollte ich etwas nicht einfach hinnehmen, nicht dieses Mal zu oft hatte ich mich zurückgezogen, es hingenommen, nicht gekämpft, bis her hatte ich immer gedacht es lohnt sich nicht zu kämpfen, doch dieses Mal nein dieses Mal war es anders...
    So hob ich eine meiner Hände wieder und streichelte sanft seine Wange.
    „Wie viel kaputter bist du denn heute, als an unserem ersten Abend? Und bin ich da gegangen? Nein bin ich nicht, denn schon an jenem Abend war ich hoffnungslos verloren. Wie viel seltsamer kann also die Phase in deinem Leben sein? Ich bin an jenem Abend nicht weggelaufen und ich werde es heute nicht tun, es sei denn du sagst mir, dass ich gehen soll.“
    Ich hatte mein Herz vor ihm ausgebreitet, entweder er nahm es oder er stieß es weg, er sollte es aber selbst entscheiden, ich würde ihm diese Entscheidung überlassen. Entsprechend hoffnungsvoll, bang, flehend war mein Blick, der ihn nun traf.

    Ich lächelte der Gastgeberin zu, ja eben jenes Lächeln, das ich mir seit Jahren antrainiert hatte, nichtssagend. Ihren Augenaufschlag nahm ich wohl war und wenn ich auf Frauen fliegen würde, würde ich vielleicht auch dahin schmelzen, so aber blieb ich einfach zurückhaltend freundlich, Nickte zur Begrüßung und murmelte eine leises „Salve.“
    Ich bleib etwas im Hintergrund als Serapio ihr den Grund unseres Hierseins eröffnete. Und nun da ich ein Gesicht zu eben jenem Namen auf der Tabula hatte, war ich mir mehr als sicher, dass es ein plumper Versuch war von jemanden anderes abzulenken. Was auch ihre Reaktion nur als zu deutlich zeigte.
    Meine Augen ruhte auf Serapio, denn genau so wie ich, schien sie instinktiv zu merken, dass Serapio ihr helfen würde.

    Meine Augen waren es die Serapio verfolgten, auch wenn ich wie er es mir gesagt hatte im Hintergrund hielt wollte sehen wie Dives reagierte – natürlich wusste ich um die Beziehung der Beiden und natürlich hatte es mir einen Stich versetzt, aber hier und heute hatte ich vielleicht eine Chance zu sehen, ob Dives noch Gefühle für MEINEN Serapio hatte. Das er ihm noch nachtrauerte konnte man nur zu deutlich erkennen, wenn er von ihm sprach, doch war es nicht an mir dies in Frage zu stellen oder gar eifersüchtig zu reagieren, denn wir hatte alle unsere Vergangenheit.
    Doch machte ich mir Sorgen, ja sorgen darum, was wären wenn... wenn Dives .. Nein ich wollte nicht daran denken, ich nickte Serapio also zu und lächelte fast schon schüchternund nickte ihm zu um mich dann in die Loge zurückzuziehen.

    Er stieß mich nicht zurück im Gegenteil er reichte mir obwohl er nun wusste was ich mit meinem Leben so angestellt hatte die Hand. Mir fiel ein Stein ach was ein ganzer Geröllberg war es der mir vom Herzen fiel. Ja hier hatten wohl die Götter ihre Hände im Spiel, wie sonst sollte man sich das auch erklären, dass nicht nur ich scheinbar sein Leben gerettet hatte sondern er auch das meine rettete? Dies konnte nur von den Göttern so bestimmt sein.


    Ob ich es ihm erlauben würde? Wusste er das wirklich nicht?Ein Lächeln huschte über mein Gesicht, ich hab meine Hand und streichelte sanft seine Wange. „Alles was du möchtest.“ sagte sich mit belegter Stimme. „Aber eine Bedingung habe ich.“ oh Borkan zerstöre jetzt nicht alles, warnte nicht eine Stimme, aber ich konnte nicht anders. „Du darfst nicht mehr aus meinem Leben verschwinden. Bitte lass mich ein Teil deines Lebens sein.“


    So nun war es raus, ja ich würde wohl keinen Sinn mehr in meinem Leben sehen, wenn MEIN Serapio wieder aus meinem Leben verschwinden würde. Doch bevor er mir auch nur irgendeine Antwort geben konnte, verschlossen meine Lippen die seinen und in jenen Kuss lagen all meine Wünsche, Liebe und Sehnsüchte. Ich schloss meine Augen, genoss es von seinen Lippen zu kosten und malte mir im Geiste aus, wie es wäre immer ja für immer und ewig bei diesem Mann zu sein, es wäre das reinste Paradies auf Erden.

    Natürlich entging mir seine Reaktion nicht. Na ja was hatte ich auch gehofft? Das er freudig aufspringt und ausruft oh fein du arbeitest im Lupanar.
    So war es dann also an mir auf seine Frage hin etwas weiter auszuholen, seine Hand dabei fest drückte und ihm in die Augen zu sehen, denn was jetzt folgen würde war wohl das was man landläufig unter einer Lebensbeichte versteht.


    „Nein ich bin frei.“ schon kramte ich unter meiner Tunika, ja jene Urkunde trug ich immer bei mir, also zumindest immer dann wenn ich das Haus verließ. Man konnte ja nie wissen.
    Dort stand es nun also schwarz auf Pergament, das ich kein Sklave mehr war, dann sprach ich weiter.


    „Ich war noch ein Kind, als man mich zum Sklaven gemacht hat, eigentlich kann ich mich gar nicht an die zeit davor erinnern, ich denke ich war so 3 oder vielleicht 4. Als ich schlussendlich in Rom ankam war ich 7.“ Nur kurz stockte ich, ja eine schöne Kindheit war was anderes. Bis zu meinem Eintreffen in Rom, war das eine richtige Odyssee gewesen. „Der Besitzer eines Lupanar kaufte mich und musste ich dann...“ wir unterbrach ich kurz, ja die Erinnerung daran war alles andere als schön. Bis dato hatte ich mir ja in meinen schlimmsten Albträumen nicht ausmalen könne, welche kranke Fantasien einige haben. „...Kunden mit speziellen Wünschen bedienen.“ Ich überlegte gerade ob da vielleicht der Grundstein dafür gelegt wurde, das ich mich zu Männern...
    Der Besitzer verstarb und so wurde der Lupanar samt Inhalt verkauft.“ Ja wir wurden damals wie Möbel, quasi lebendes Inventar verhökert.


    „Eines Tages hatte ich genug Geld um mich frei zu kaufen, aber ich war zwar nun frei, wusste aber nicht wohin. In die Heimat? Welche Heimat hatte ich denn. Syrien? Das kannte ich doch nur vom hören sagen. Ich weiß ja nicht mal mehr ob ich dort noch eine Familie habe.“
    Ich konnte mich ja nicht mal mehr dran erinnern, wie meine Mutter oder mein Vater ausgesehen haben.
    „Nun also bin ich geblieben. Ich habe weiter dort gearbeitet. Bis zu jenem Tag...“ Ich schloss meine Augen, denn wenn ich jetzt weiter sprechen würde, dann ...“...bis ich dich getroffen habe. Dann konnte ich das einfach nicht mehr. Es kam mir so falsch vor.“ Ja diese Gedanken hatte ich wirklich, schon als ich gar nicht wusste ob ich ihn jemals wieder sah. Oh bei den Götter wie schmalzig, aber es war ja nun einmal so. Die Liebe hatte mich wie ein Fels getroffen – oder wohl eher wie ein ganzer Berg.
    „Morrigan hatte zum Glück Verständnis und übertrug mir einfach andere Aufgaben, sie hat mich also nicht auf die Straße gesetzt.“


    So nun war es raus. Ich blickte Serapio nun an. Alles wusste er nun von mir, ja wirklich alles es war nichts beschönigt. Es war wie es ist – ich war was ich war. Stolz war ich darauf nicht, aber ich schämte mich auch nicht. Ich hatte getan was getan werden musste um zu überleben.


    Dennoch war mein Blick bang, es konnte ja durchaus sein, dass er mich nun einfach wegschicken würde, was sollte er auch mit … nein diesen Gedanken konnte und wollte ich einfach nicht zu Ende führen.

    Was war ich froh, das wir von diesem schmierigen Typen weg waren. Woher kannte er nur solche Typen? Wahrscheinlich .. ach nein, dass war ganz allein seine Angelegenheit. Ich wollte gar nicht wissen, was er mal mit wem und wo hatte, nein das wollte ich ganz und gar nicht. Es war mir auch egal, ja das war es wirklich, denn jeder hatte doch sein Leben gehabt und Seraprio schien noch den ein oder anderen Gefallen aus seinem früheren Leben offen zu haben.
    Eine Wohnung, 4 Leibwächter – ich Borkan wurde von VIER! Leibwächter begleitet. Das ich mich jemals in einer Sänfte durch Rom bewegen würde, nein das hätte ich im Leben nicht gedacht hätte mir das jemand noch vor ein paar Monden erzählt, den hätte ich für komplett übergeschnappt erklärt. Aber all dieser Luxus, all diese Annehmlichkeiten, sie waren mir schlicht egal, denn schon in der Sänfte muss ich mir mehr als nur einmal in Gedanken auf die Finger klopfen, damit sie bei mir blieben. Wie ein Grünschnabel fühlte ich mich gerade und meine Hände wollten einfach nur …
    NEIN NEIN NEIN reiß dich verdammt noch mal zusammen, dass kann doch wohl nicht so schwer sein! - Doch ist es aber! - Aber dennoch behielt zumindest in der Sänfte meine Vernunft die Überhand.
    In der Wohnung angekommen, sah ich mich erst mal in Ruhe um – schön war es hier, richtig gemütlich die Fresken an den Wände kam dem schon sehr nah, was sie immer mehr in meinen Gedanken manifestierte. Und machte mein Serapio auch noch das was ich so an ihm mochte, er nahm alles in die Hand, er war so selbstsicher so zielorientiert – oh bei den Götter gebt mir die Kraft ich bin nur einen Wimpernschlag davon entfernt über ihn herzufallen und ihm zu zeigen, wie dankbar ich ihm für alles war, aber Dankbar, ja auch, aber nicht nur Dankbar, nein ich wollte diesen Mann, noch nie in meinem Leben wollte ich etwas so sehr wie ihn.


    Zum Glück riss er mich mit seinen Fragen aus meinen nicht jugendfreien Gedanken, ich wurde erst mal rot, fühlte ich mich doch irgendwie ertappt. Nervös wie ein kleiner Junge spielte ich also mit meinem Essen.
    Seine Fragen beantworte ich aber sicher und präzise.


    „Nun ich kenne sie, weil der Iulius Dives bei uns eine Betriebskontrolle durchgeführt hat. Morrigan traut kaum einem Römer, eigentlich nur einem – dem Helvetier, welchem das Lupanar gehört – nun sie hat mich losgeschickt, das ich was über ihn herausfinden sollte, Morrigan meinte immer, dass jeder Römer Dreck am stecken hat...“ Ich stockte kurz, aber dann sprach ich weiter denn das war ja Morrigans Meinung. „.. sie ist Perserin!“ fügte ich noch schnell an. „Als sie schickte mich los und ich fand heraus das der Iulier verheiratet ist mit einer gewissen Fausta, soll ein schreckliches Weib sein, wie man so hört. Und dann hat er vor kurzem diese Torquada oder so adoptiert, die will wohl zu den Vestalinnen. Ich habe mich ein paar Wochen an deren Fersen geheftet, aber nichts weiter rausbekommen, nur das die Fausta einen Germaniker vor Gericht gezerrt hat. Na ja dann kam eben jener schicksalhafte Tag, an dem Morrigan und Dracon nicht mehr zurückkamen, ich habe sie tagelang gesucht. Von Morrigan hörte ich, dass der Claudier sie eingefangen hatte, aber Dracon blieb verschollen. So drückte ich mich nun auch in den Nachtstunden in der Stadt rum, denn ich dachte mir schon, wenn dann kommt er Nachts aus seinem Versteck. Und an in der Nacht im Park sah ich diese Torquada mit einem Kerl, die haben rumgemacht, also erst sah ich nur einen Mann und eine Frau, was ja schon ungewöhnlich genug ist, als ich näher kam, traf mich fast der Schlag, denn da erkannte ich sie.“


    Ich machte eine kurze Pause bevor ich zu dem Händler kam. „Der Händler? Nein eigentlich war er keine klassische Klatschtante, ich glaube er war nicht gut auf dieses Pärchen zu sprechen, denn die Tochter von dem Iulier hatte ihm wohl ein Geschäft verdorben. Der Händler hat mir auch gesagt, das der Soldat mit dem sie auf dem Markt ar nicht in Rom stationiert ist, er hat ein Gespräch mitbekommen, wonach er nur hier war um sein Examen zu holen oder so was. Ines und Greta? Oh mach dir keine Sorgen, die beiden leben lang genug in der Subura um zu wissen, wann es das beste ist nicht aufzufallen und außerdem wird der Lupanar gut geschützt glaube mir, ich weiß zwar nicht wie, aber Morrigan hatte mit ihren Landmänner irgendwas ausgehandelt, falls sie mal nicht mehr ist.“


    Boh so viel redet ich normalerweise nicht nun war meine Kehle staubtrocken, so dass ich mir meinen Becher schnappte und eben jene befeuchtete.

    Natürlich folgte ich ihm und immer wenn unsere Blicke sich trafen und ich sein versonnenes Lächeln auffing, lächelte – nein ich strahlte ihn förmlich an. Auch wenn die Umstände gerade nicht dazu geeignet waren zu lächeln, tat ich es dennoch, denn in seiner Nähe fühlte ich mich einfach frei, sicher, geborgen, aufgehoben. Warum das so war? Woher bei allen Göttern sollte ich das wissen? Es war einfach so! Da wieder dieser Blick aus diesen so wundervollen Augen und schon schlug mein Herz wieder Purzelbäume. Ich hätte jetzt stunden – tagelang einfach so weiter laufen können, aber irgendwann schienen wir am Ziel angekommen. Ich hielt mich jedoch lieber im Hintergrund und überließ es Serapio, warum sollte ich auch nicht? Es war einfach nur schön, dass er das Heft in die Hand nahm, er war so energisch, so bestimmend, so... wunderbar. Da wieder das fast schon obligatorische Grinsen im meinem Gesicht, ob ich das jemals wieder los wurde, wahrscheinlich nicht so lang er in meiner Nähe war – wollte ich es wieder los werden? Nein ganz sicher nicht.


    „Borkan.“ erwiderte ich und entzog dem Mann meine Hand. Ob wir uns kannten? Erst jetzt schaute ich mir den Typ genauer an, im Geiste ging ich meinen Kundenliste durch, so viele Männer waren es ja nicht gewesen. War er darunter? Nein definitiv nicht, so konnte ich ruhigen Gewissens in Beantwortung seiner Frage mit dem Kopf schütteln. Setzen – ähm ja. Ich wartete lieber erst bis Serapio Platz nahm, um mich dann neben ihn zu setzen, so dass Serapio zwischen mir und dem Geschäftsmann saß.


    Wein? Oh ja Wein war gut, der erste Becher rann fast schon Sturzbachartgig meine Kehle hinunter, ich brauchte was um meine Nerven zu beruhigen, einerseits wegen des Mordes und seinen Folgen für mich und anderer seits brachte mich Serapios Nähe mehr als nur aus dem Konzept. War ich verliebt? Oh ja das war ich eindeutig. Wenn ich mir bei unserer ersten Begegnung nicht ganz sicher war, hier und jetzt wurde es mir so klar wie es nur eben sein konnte und schon umspielte wieder eben jenes versonnene Lächeln meine Lippen. Jenes Lächeln wie es eben nur solche tragen, die wissen wie es ist zu lieben.

    Ein gestaltgewordener Traum? Konnte er das wirklich so meinen? Ich hoffte es so sehr, ja ich warf eigentlich sämtliche Bedenken über Bord und ich hoffte nicht nur, nein in diesem jenen Moment beschloss ich zu glauben was er das sagte. Wenn ich ein Traum war, der Gestalt angenommen hatte, so würde ich ihm auch noch all seine anderen Träume erfüllen – wenn die Zeit dafür gekommen war.


    Als ob er fragen müsste, natürlich konnte – durfte er mich anfassen, wenn er wüsste, wie sehr ich mir das wünschte, wen es hier auch gerade um was ganz anderes ging, war ich dennoch nicht in der Lage zu antworten, sondern nickte einfach nur und genoss es einfach, dass er mir so nah kam, fast schön könnte man meinen, das er mich streicheln wollte, als er die Konturen meines Bartes verwischen, ja ich genoss diesen kurzen Moment.


    Aber dann hieß es wieder sich von ebenen jenen süßen Gedanken zu verabschieden. Ich folgte ihm also und ließ mir natürlich, auch wenn es eigentlich nicht nötig war über die Tür helfen. „Danke.“ hauchte ich ihm zu, bevor ich mich mit seiner Hilfe über die Tür schwang. Nun waren wir also wieder in den Gassen von Trans Tiberim, und ich folgte ihm, ohne zu fragen wohin es geht, denn mein Vertrauen in diesem Mann war grenzenlos...

    War er nicht einfach zum anbeißen? Und nun er errötete, 100 Aurei würde ich für seine Gedanken geben. Ich folgte ihm also, ich fragte nicht mal wo es hingehen sollte. Ja ich vertraute ihm, ihm den ich doch eigentlich gar nicht kannte. Aber eine gute Freundin hat mir gesagt höre auf dein Herz, es wird dir den rechten Weg zeigen. Und ich tat eben dieses. Und mein Herz war es dass immer kurz davor war zu zerspringen und wie wild in meiner Brust hin und her zu hüpfen, wenn ich ihn nur sah, war es, dass mir gerade sagt: DU KANNST IHM VERTRAUEN. Wenn nicht ihm, wem dann?
    Serapio war so ganz anders, er war regelrecht aufgeregt, wie ein Kind. Ob diese nun an mir oder an den Neuigkeiten lag vermochte ich nicht zu sagen. Ich war jetzt einfach mal ein klein wenig selbstsüchtig und sagte mir, dass es wohl zum Teil auch am mir liegen musste und dieser Gedanke war es, der ein fast schon weltfremdes verträumtes Lächeln auf mein Gesicht zauberte.
    Verwandeln oh ja verwandle mich. Ich lachte fröhlich ob seines neckenden Tones.
    Natürlich hatte ich mein – sein Tuch erkannt und wieder war es mein Herz, dass gerade vor Glpck zu zerspringen drohte. Ich mahnte mich und rief mir in Erinnerung wo wir hier waren . Denn er ich - allein – ein Bett. Oh nein meine Gedanken waren definitiv gerade weder jugendfrei noch dem Ort angemessen.
    Ich nahm die Sachen entgegen und presste sie an mich. Einfach? Einfach? Die Sachen waren für mich pures Gold. Sie waren nicht nur von ihm, nein sein Duft hin an ihnen, wenn ich sie gleich überstreifen würde wäre es so, als wenn er es wäre, der meinen Körper... Nein nicht schon wieder mit den Gedanken abschweifen... das kommt später Borkan und wenn du dieses später noch erleben willst, dann reiß dich jetzt mal zusammen.
    „Nicht entschuldigen, ich bin es der zu danken hat.“ sagte ich schließlich, als ich meine Gedanken im Zaum und meine Sprache wieder gefunden hatte.
    Ohne viel federlesen, streifte ich meine Sache ab und die seinen über.
    Hmmmmmmmmm sie dufteten...
    Ich fing den ein oder anderen Blick von Serapio auf und lächelte – für meine Verhältnisse – schüchtern.
    „Sie passen wie für mich gemacht.“ sagte ich schließlich als ich fertig war und strahlte ihn an. „Und wie sehe ich aus?“ fragte ich schließlich mit einem breiten grinsen und drehte mich einmal um die eigenen Achse.
    Ja der Mann der vor einiger Zeit den Tempel betreten hatte war verschwunden, ich ging nun glatt als Römer durch, nun gut fast, ich hatte ja immer noch diese leichte orientalische Aura an mir.
    „Wohin nun?“ fragte ich und sah Serapio mit großen fragenden Augen an.

    Ich verfolgte genau was er sagte und so bizarr die Situation auch war, ja vielleicht ging es mir sogar an den Kragen, aber dennoch war ich froh hergekommen zu sein, denn bisher hatte ich ihn entweder in Todessehnsucht erlebt oder melancholisch oder auf der Suche nach..., aber jetzt hier tat sich was. Er verändert sich, seine Augen... hatte ich schon mal erwähnt, dass es seine Augen waren, die mich am meisten faszinierten?... sie strahlten. Ja ich konnte nicht anders ein Lächeln war es, dass sich auf meine Lippen stahl.
    Ähm was …? Zuhören Borkan, nicht träumen zu hören.


    „Also nun so gut kannte ich ihn nicht, aber ich weiß das der Händler keine Beziehungen pflegte, er bewegte sich eigentlich nur unter seines gleichen, also unter uns Syrern.“ Wusste Serapio eigentlich das ich Syrer war? „Also nein ich würde fast behaupten wollen, dass er seinen Angreifer nicht kannte, denn wenn, dann wäre er wohl zurückgewichen, aber er verhielt sich so, wie er es bei jedem Kunden machte.“
    Viel mehr konnte ich ihm leider nicht sagen, denn man kannte sich zwar, aber so dicke war ich mit dem Händler auch nicht. Mal hier und da in einer Taverne ein kurzes Gespräch, ein Spiel vielleicht, aber nicht dass was man als näher kennen bezeichnen würde.


    Nun lauschte ich wieder seinen Ausführungen und ich musste mich wirklich selber immer wieder zur Ordnung rufen, damit meine Gedanken, welche für diesen Ort hier nun wahrlich nicht geeignet waren, nicht abschweiften. Aber er war so hinreisend, so so … und schwupp flogen meinen Gedanken wieder weg, hin zu jenem Moment in der Gasse, wo ich seine Lippen kosten durfte, sie waren so weich, so sinnlich, sie versprachen so viel mehr und vor allem, als er mich dann geküsst hatte... BEI DEN GÖTTER BORKAN REIß DICH ZUSAMMEN!...


    Was hatte er? Landgut? Landgut wäre toll, er ich ein Haus auf dem Land? Fortuna meint es gut mit mir... Schon war ich im Begriff LANDHAUS zu sagen, doch nein wollte ich mich wirklich verkriechen? Ich ja, aber sollte er sich wirklich...? Nein, jetzt da ich gesehen hatte, wie viel mehr er sein konnte und wie seine Augen funkelten als er vorgeschlagen hatte hier in Rom der Geschichte nachzugehen, wollte ich ihm das wirklich nehmen? Nein das wollte ich ganz sicher nicht.
    „Einverstanden.“ Ich strahlte ihn förmlich an, meine Augen funkelten.
    Ich hatte ja schon mal gesagt, dass ich ihm auch lachend in den Hades folgen würde, Hauptsache ich könnte mit ihm zusammen sein.

    Die Gewissheit und die Selbstsicherheit mit der er sprach nahmen mir einen großen teil meiner last, ja es war gut gewesen her zu kommen, nicht das ich großartig Alternativen gehabt hätte, aber nun wusste ich dass es wirklich das beste war war ich machen konnte.


    Er stand hier, wie mein persönlicher Gott, getaucht in die letzten Strahlen der untergehenden Sonne, deren rötlicher Schein durch die am Boden liegenden Blätter noch verstärkt wurde.
    Für einen Moment war ich gefangen in jenem Bild, wie gern, oh ja wie gern würde ich... aber schon klangen mir wieder die mahnenden Worte des Priesters im Ohr.
    Ich musste meinen Blick schon fast gewaltsam von ihm los reißen. Wie im Trance ließ ich mich von ihm führen, ja ich würde ihm überall hin folgen, sogar in die Feuer der Unterwelt und noch weiter wenn es sein musste.


    Stumm nur nickte ich, als er sagte, dass der Iulier keine Morde befehlen würde. Zweifelte ich? Nein! Ich glaubte ihm, ja ich glaubte an seine Worte, auch wenn eine Stimme ganz tief in mir drin versuchte mich zu mahnen, sie wurde beiseite geschoben und zum Schweigen gebracht, ja ich wollte glauben und ich glaubte.
    „Ich habe die Tochter des Iulier gesehen, sie hat sich des Nächtens im Park mit einem Mann getroffen. Nun..“ ich schaute verlegen zu Boden. „...habe es Greta und Ines erzählt, die haben es diesem und jene erzählt...“ Ich schaute ihn mit einem verlegenen Blick an. „... nun ist es Stadtgespräch in Rom. Der Händler nun der hat erzählt das sie sich tags zuvor, also bevor sich sich im Park mit einem Kerl getroffen hat, mit einem Soldaten auf dem Markt herumgetrieben hat. Er wurde nicht müde die Geschichte nun jedem der sie hören wollte oder auch nicht zu erzählen. Nun ist er tot und die Umstände seines Todes lassen nur den Schluss zu, dass er wegen dem was er gesagt hat getötet wurde.“ Ich atmete einmal tief durch. „Sein Mörder hat ihn abgestochen und sich dann selbst gerichtet. Das ist doch merkwürdig oder? Es war also kein normaler Mord...der Mord... ich bin direkt von dort zu dir gekommen...“ Wieder fuhr ich mir nervös durch die Haare. „Die Tabula fand ich in den Sachen des toten Angreifers. Ich habe ihn durchsucht um irgendeinen Hinweis zu finden wer er ist... wer ihn schickte.“ Ich schaute nun Serapio wieder direkt in die Augen, ja diese Augen, in den ich mich so gern verlor, aber ich riss mich zusammen und sprach weiter. „Nun und wegen diesen Umständen denke ich dass man ihn getötet hat, weil er zu viel zu sagen, zu viel gewusst hatte.“ Ich atmete tief durch.
    „Nein bedroht hat mich noch niemand. Ich weiß nicht mal ob wer weiß, das ich die Iulia gesehen habe. Nur so ein ungutes Gefühl und ich hatte einfach das Gefühl, ja mein Herz hat mir gesagt, dass ich herkommen muss, weil du bestimmt weißt was zu tun ist.“


    Nun nachdem ich alles gesagt hatte kam ich mir nüchtern betrachtet doch schon wieder albern vor. Nur weil man einen Händler auf den Markt umbrachte dachte ich schon wieder mal, dass halb Rom hinter mir her ist. Ja ich war eben ein Hasenfuß, der meinte das Pech der Welt für sich gepachtet zu haben.
    Ich konnte nur hoffen, das Serapio jetzt nicht in schallendes Gelächter ausbrach.


    Ach wie gern würde ich mich jetzt einfach in seine Arme werfen und von ihm halten lassen, auch wenn mir seine Nähe schon ein ganzes Stück Mut und Vertrauen zurückgab, würde ich einfach... 'Borkan du alter Träumer, du bist hier in einem TEMPEL!!!!' schallte mich meine innere Stimme.
    Aber ich erinnerte mich noch sehr gut an den Kuss, der mehr war als nur ein Kuss, er wir eine Verheißung, ein versprechen... oh wie ich es gerade verfluchte, das er hier in dem Tempel war....
    Und schon wieder mal schweiften meine Gedanken ab, ich vergaß einfach all das Schlechte der Welt, wenn ich nur in seiner Nähe sein konnte. So war es schon bei unserem ersten treffen gewesen, jeder andere hätte wohl einen heruntergekommenen Soldaten gesehen, aber ich habe nur in seinen Augen blicken müssen um darin die Erfüllung meiner Träume zu erkennen.
    'Borkan!' da war es wieder, mein schlechtes Gewissen.


    Mit einem verlegenen Lächeln wartet ich nun gespannt auf das was er sagen würde.

    Immer wieder sah ich mich nervös um. Wurde ich verfolgt? Nein es war niemand zu sehen. Ich nickte nur und fuhr mir nervös durch die Haare, als der Priester mich ermahnte. Ich nickte, wieder folgte ein nervöser Blick über die Schulter. „Ja den meine ich.“ sagte ich als ich schließlich MEINEN Seprapio erblickte.


    Mein Herz machte einen Sprung vor Freude, auch wenn der Anlass meines Besuches nicht der Beste war, so war zumindest für einen Augenblick vergessen warum ich hier war. Ich sog das Bild was sich mir bot in mich auf, ich schöpfte Kraft und Mut aus eben jenem Bild. Ja allein seine Anwesenheit ließ mich zumindest für einen Wimpernschlag alles um mich herum vergessen.


    Ein Lächeln stahl sich auf mein Gesicht, als ich ihn da so sah, vertieft in seine monotone Arbeit, so vertieft, ja dieser Welt gar ein Stück entrückt. Es schien ihm wirklich gut zu tun, dass hier. Ja all das hier im Tempel. Es war so friedlich hier so besinnlich.. sollte ich hier wirklich mit meinen Sorgen rein platzen? Sollte ich wirklich die Stille und die Andacht stören in dem ich die Realität, die so grausam und brutal sein konnte hier her tragen?
    Meine Hand hielt krampfhaft die Tabula fest, jene Tabula, die ich gerade dem Toten abgenommen hatte.


    Seine Hand, die meine berührte, nur einen Moment, aber lang genug um mir wenigstens ein Stück Vertrauen zu geben, dass ich vielleicht doch die richtige Entscheidung getroffen hatte, das es richtig war hier her zu kommen. Er strahlte mich an und auch ich brachte tatsächlich ein Lächeln zu Stande, wenn auch nicht so wie ich es wohl gern hätte. Wiedereinmal sah ich nervös über meine Schulter.
    Ich schüttelte den Kopf, nein nichts war in Ordnung. Wenn man schon den Händler am helllichten Tag ermordete, was würden sie dann wohl mit mir machen?


    „Ich brauche Hilfe – glaube ich.“ flüsterte ich. Ja ich sprach sogar so leise, das wohl selbst Serapio Mühe haben würde mich zu verstehen.


    Die Tabula schoss es mir durch den Kopf, ich holte sie also hervor und drückte sie ihm in die Hand.



    DER SYRER HAT SEINEN ZWECK ERFÜLLT. DAS GERÜCHT IST IM UMLAUF. JETZT LASS IHN SEINE BEZAHLUNG ERHALTEN UND BEREITE SEINEM LEBEN EIN ENDE. DANACH, WENN DIR DIE LEBEN DEINER FRAU UND KINDER DAS WERT SIND, BEENDE AUCH DEIN EIGENES LEBEN. SEI GRÜNDLICH UND LÖSCHE AUCH DIESE TABULA, BEVOR DU ZUR TAT SCHREITEST.


    MIT ERWARTUNGSVOLLEM GRUSS DEINES KLEINEN SOHNES,
    Q. VALENTINA


    „Sie haben einen Händler ermordet, weil er zu viel wusste.“ begann ich stockend zu erzählen. „Es geht um eine Iulia die sich Nachts in Rom mit Männer herumtreibt Ich habe sie gesehen. Ihr Vater der Iulius Dives scheint nun alle die die Wahrheit kennen zu beseitigen.“ Natürlich dachte ich das, woher sollte ich auch wissen, dass es die Frau des Iulier war, die hier anfing Leute um die Ecke bringen zu lassen.
    „Ich ...“ ja was wollte ich eigentlich? So genau wusste ich das auch nicht. Wie sollte er mir helfen? Vielleicht wollte ich ihn einfach auch nur noch einmal sehen. Die Zeiten waren ja nicht gerade die sichersten. „Kannst du die Tabula vernichten oder zumindest so aufbewahren, dass sie niemand findet? Was dort steht ist ein Lüge.“ Natürlich hatte ich mir die Wartezeit vor dem Tempel damit vertrieben zu entziffern, was auf der Tabula stand.
    Und ja genau das war es was ich wollte, ich wollte nicht das die Tabula in falsche Hände geriet, dass hier irgendwer in den Dreck gezogen wurde, der nicht damit zu tun hatte, Ich kannte nicht mal eine gewisse Valentina und mein syrischer Händlerfreund sicher auch nicht.
    Und seine Hände war sicher die richtigen, die wussten was zu tun war. Und so konnte ich ihn nochmal sehen. „Bitte ich weiß nicht an wen ich mich sonst wenden kann. Du bist der Einzige, dem ich noch vertraue.“
    Ok abgesehen von Apolonia und Dracon, aber die hatte ihre eigenen Probleme, die jetzt auch noch hier mit reinziehen, nein bei den Göttern. Ich hoffe so sehr, das er mir helfen konnte. Mein Blick, der wohl mehr als nur gehetzt wirken musste, nervös, fahrig und eine Spur von Angst lagen darin, aber auch eine gewisse Hoffnung, die ich an ihn knüpfte. Ja er war wirklich meine letzte Hoffnung auf Hilfe. „Bitte.“ flüsterte ich noch einmal.
    Ich wusste zwar nicht ob er mir wirklich helfen konnte, aber zumindest fühlte ich mich wie von einer Last befreit, seit ich ihm die Tabula in die Hand gedrückt hatte.

    Alles in mir jubilierte, als er sich nicht nur von mir küssen ließ, nein er war es der den von mir doch eher zaghaft aufgeführten Kuss in ein Feuerwerk der Gefühle verwandelte. Nun verlor ich endgültig den Boden unter den Füßen um nur Augenblicke später mal wieder echt unsanft auf den Boden der Realität aufzuschlagen. Oh grausame Fortuna, zum himmelhochjauchzend zu Tode betrübt. Irgendwo dazwischen befand ich mich gerade und dann brach er auch noch überhastet auf. Ich war zu weit gegangen oder nicht? Zumindest wollte er mich wieder sehen. Wollte er oder?


    Weg er war weg. Ich weiß nicht wie lange ich noch hier stand, regungslos, wie ein Fels in der Brandung, der von dem Menschen die die Gasse passierten umschifft werden musste, und auf die Stelle starrte wo er eben noch gestanden hatte.
    Es war ein Traum, bestimmt nur ein Traum!
    Doch als ich die Faust öffnete sah ich darin seinen Ring. Ein warmes Lächeln umspielte meine Lippen. Es war wirklich. Ja er war es wirklich gewesen...

    Nun Morrigan hat mich lang genug betreut.
    Sie sagt es ist nun an der Zeit, dass ich allein in Rom zurechtkomme. :)


    Also dann versuch ich es mal :)


    Name: Borkan


    Stand: Libertus


    Wohnort: Rom