Was war ich froh, das Valentina mich nun nicht mit Mitleid überschüttete. Nein Mitleid war wohl das letzte was ich wollte. Ich mochte sie dafür nur um so mehr, dass sie es einfach hinnahm wie es war.
Meine Augen wurden groß. Serapio sollte was? „Glaube mir, das wird sicher nicht passieren. Du kannst ihm so viel mehr bieten als deine bloße Gesellschaft. Zum einen wäre da wohl der Nachwuchs.“ Das es den geben würde, daran zweifelte ich nicht, denn das war selbstverständlich. Wenn es anders wäre, ja dann würde sich die Leute das Maul zerreißen. „Und dann wäre da auch noch deine Loyalität. Du kannst ihm den Rücken frei halten. Du kannst ihm den Rücken stärken. So lang du immer zu ihm hälst, wir er nie den Gefallen an dir verlieren.“ Ja so weit kannte ich Serapio ja nun doch schon, wenn man ehrlich mit ihm war – und das war Valentina, davon ging ich einfach mal aus – dann konnte man sich sicher sein, das Serapio sich wohl eher ein Bein für einen ausreißen würde, als ihn fallen zu lassen. „Weißt du Serapio ist eine treue Seele, er wurde oft verletzt, man hat ihm Unrecht getan. Er braucht dringen Halt und Geborgenheit, einen sicheren Hafen und das kannst du ihm bieten .. und ich kann meinen teil dazu beitragen.“
Ich legte meine Kopf auf die Seite und schaute Valentina fragend an... sie hatte wirklich noch nichts vion meinem kleinen „Imperium“ gehört? Das sollten wir dringen ändern. „Nun natürlich könnte ich die Geschäfte von hier leiten.“ So recht wusste ich zwar nicht worauf sie hinauswollte. „Ich habe eine Schneiderei, eine Weberei und einen Gewürzhandel. Bei mir bekommt man exotische Waren aller Art. Du wünscht es Borkan bringt es.“ Hach ja was ein Werbeslogen. Aber so war das Geschäftsmotto und bisher gab mir der Erfolg recht. „Wenn du magst, dann zeige ich dir gern mal meine Betriebe. Hast du eigentlich schon ein Kleid für die Hochzeit? Wenn nicht, es wäre mir eine Ehre eines für dich anzufertigen.“
Beiträge von Borkan
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Original von Marcus Helvetius Severus
Severus nickte zufrieden und prostete dem Decimer daraufhin erneut zu, während aus einer anderen ecke bereits eine ziegengleiche Stimme bereits das nächste Rätsel verkündete. Und auch eher zögerte nun nicht länger und verkündete seinerseits ein weiteres Rätsel: Ich bin der Anfang der Ewigkeit und das Ende der Stunde. Ich bin der der Anfang allen Endes und das Ende aller Tage. Was bin ich? und blickte sich dann wieder um. In den garten verschwand grade eine rassige dunkelhaarige Schönheit und folgte dabei wohl zwei Bewohnern des Hauses, die grade noch mit dem blonden Mädchen zusammengestanden hatten. Schade, dass gleich zwei so schöne Anblicke auf einmal verschwunden, während er noch einige Zeit hier feststeckte. Vielleicht würde er ja noch später die Zeit haben, das dunkelhaarige Mädchen noch zu finden und dann... na ja, eine nette Zeit mit ihr verbringen würde.Ich prostete Valentina gerade zu und bekam gerade noch im Augenwinkel mit, das Serapio sich entfernte. Kurz runzelte ich die Stirn. Doch dann zog eine Tänzerin mein Augenmerk auf sich. Unverwechselbar und einmalig unter 1000 würde ich sie erkennen. Ein Lächeln huschte über mein Gesicht. Schau an schau an, die kleine geschäftstüchtige Morrigan. Was war ich froh, das wir in so unterschiedlichen Gewerben unterwegs waren. Nein sie würde ich nicht als Konkurrenten haben wollen.
„Das E.“ sagte ich in Richtung des Helvetiers. „Da ist übrigens meine Freundin von der wir vorhin noch sprachen.“ Ich deutete auf Morrigan kurz bevor diese in Richtung Garten entschwand. -
Mehr als nur sein Geliebter? Wenn sie wüsste wievielt mir allein das bedeutete. Aber sie war wirklich eine faszinierende Frau. Immer hin bot sie mir ihre Freundschaft an. Ich mein welche Ehefrau hätte so was schon getan? Im Gegenteil war es doch meistens so das die Ehefrauen versuchten den oder die Nebenbuhler /-in loszuwerden. Und nun stand hier seine Zukünftige und bot mir ihre Freundschaft.
Ich griff ihre Hand und musste tatsächlich erst einmal schlucken, so rührten mich ihre Worte. „Ich weiß doch, dass du ihn nicht nur wegen der sichere Zukunft heiratest.“ Versicherte ich ihr zunächst. „Und weißt du, ich kann mir gut vorstellen, das er dich auch mag, du bist .. ja dich muss man einfach mögen und ich wäre sehr stolz, wenn ich dich zur Freundin hätte.“ Ich ließ ihre Hand wieder los. „Nun so viel gibt es nicht zu erzählen. Ich war noch ein Kind, als ich zum Sklaven wurde. Ich war 8 oder 9 oder jünger?“ Ja so genau wusste ich das selbst nicht mal mehr. Meine Eltern? Nur noch eine blasse Erinnerung aus einer längst vergangenen Zeit. „Der Besitzer eines Lupanars kauft mich. In den ersten Monaten war ich noch für alles Mögliche zuständig. Bis mich eines Tages ein Kunde entdeckte, der hatte ...wie so viele nach ihm auch … eine Vorliebe für kleine Jungs. Seit jenem tag habe ich dann auch die Wünsche der Kunden und Kundinnen erfüllt. Man brachte mir Lesen, Schreiben und Rechnen bei. Der ein oder andere Philosoph wurde mir näher gebracht. So das ich den Kunden nicht nur auf die eine Art gefällig sein konnte. Mein Besitzer überreichte mir kurz vor seinem Tod mein Freilassung. Doch ich blieb im Lupanar. Wo sollte ich auch anders hin? Meine Eltern? Ich weiß nicht mal mehr wie sie aussehen, geschweige denn ob sie noch leben. Ich wäre wohl heute noch dort, wenn Serapio mich nicht unterstützt hätte. Nun lebe ich dank ihm meinen Traum von einem eigenen Geschäft.“
Viel mehr gab es nicht von mir zu erzählen. So schaute ich sie nun mit offenem Blick an. „Weißt du Valentina, mir dir teile ich gern und ich verspreche dir ein. Du musst dir nie Gedanken machen, das ich mich zwischen euch drängen werde. Er wird immer dein Mann sein.“ -
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Original von Faustus Decimus Serapio
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Darauf einen Becher hinabgestürzt, und kurzentschlossen nahm ich Borkan beiseite, mit den Worten:
"Hilfst du mir mal mit den Amphoren-Nachschub?" An den Saturnalien sollten schließlich alle mit anpacken. Und als wir beide uns über eine schwere Amphore beugten, um sie gemeinsam anzuheben, schlug ich ihm unter vier Ohren unternehmungslustig vor:
"Corazón, was meinst du, wollen wir uns heute nicht mal einen Dreier oder Vierer oder... naja, wie es sich eben ergibt... gönnen? Hier sind so viele heiße Schönheiten unterwegs, zum Beispiel... der Schlangentänzer da drüben, und so beweglich dazu... Wobei, ich fürchte auf den hat Casca schon ein Auge geworfen." So wie mein fideler Vetter den mit Blicken verschlang. Aber ich war ja nicht so, ich gönnte ihn Casca. "Oder der schöne Artorier, der mein Rätsel gelöst hat... ist der nicht zum Niederknien? Ich weiß natürlich nicht ob er... aber du könntest es ja mal versuchen.... sag aber natürlich auf keinen Fall dass ich ich bin! Ich würde dann maskiert zu euch stoßen, wenn du ihn rumgekriegst hast. Hm, was meinst du? - Oder der blonde Apoll mit der Lyra..." Wohlgefällig sah ich zu dem Musiker, der mir auch irgendwie vage bekannt vorkam, ohne dass ich es genau hätte sagen können woher – Rom war eben ein Dorf.
"Hinreißend. Der wäre doch auch was, nicht? Und wer kann dir schon wiederstehen, mein Schönster? - Oder der goldene Mundschenk mit dem exquisiten Hinterteil... aber der ist natürlich keine Herausforderung." Der war schließlich schon gekauft. Erwartungsvoll blickte ich Borkan an. Ich hatte beschlossen mich zu amüsieren, das mußte er doch verstehen! Würde er mitziehen?...In mir jubilierte alles. Er wollte wirklich mir mir allein sein? Zumindest für den Moment. Ich grinste wie ein Honigkuchenpferd. Was nicht nur an dem Wein lag, den ich bisher genossen hatte.
Ich sprang von der Liege auf und nahm den einen Henkel der Amphore. Seine Worte trafen mich aus heiterem Himmel. „Was?“ Nicht das ich dem abgeneigt gewesen wäre, aber das jetzt hier unter den Augen und vor allem Ohren aller zu besprechen...? Nun ja wenn ich eins gelernt hatte, das Römer alles andere als prüde waren. Ich grinste ihn also an und ließ meine Blicke erneut schweifen. Der Artorier war wirklich nicht von schlechten Eltern. Aber ob ich mich wirklich an ihn rarmachen wollte? Vielleicht noch ein zwei Becher Wein mehr? Der Blonde hingegen wäre wohl kaum eine Herausforderung. So ging mein Blick wieder zu dem Artorier zurück. „Ich denke ich sollte es mal versuchen. Mal schauen wie sehr meine Verführungskünste noch wirken.“ Antworte ich leise und nickte in die Richtung des Artoriers. Meine Verführungskünste mal wieder in der freien Wildbahn zu versuchen konnte ja auch nicht schaden oder? Immerhin hatte ich wirklich keinen anderen mehr angesehen, seit ich.. seit wir... .
Der Gedanken daran gefiel mir mit jedem Moment besser. Zwei Frauen... ja das hatte ich schon erlebt aber mit zwei weiteren Männer, ja das wäre was neues für mich. Warum nicht mal eine neue Erfahrung machen. Ja mein Jagdinstinkt war geweckt. -
Nicht ja wirklich gar nichts hätte mich davon abbringen können hier und heute dabei zu sein. Hier und heute wo mein Serapio endlich die Anerkennung bekam, die ihm in meinen Augen ja eh immer zugestanden hatte. Ja dies hier würde heute sein Triumphzug werden und ich würde dabei sein. Ja dabei sein und miterleben wie er wieder Prätorianerpräfekt wurde.
So harrte ich nun der Dinge und reckte meinen Hals um ja keinen Moment zu verpassen. -
Fühlte ich mich unwohl. Ja das tat ich. Was wollte sie von mir? Wollte sie mir sagen, dass ich gehen sollte? Wollte sie mich bitte, das ich Serapio aufgab? Um so länger sie nichts sagte um so unwohler fühlte ich mich. Aber dann überraschte Valentina mich mal wieder. Sie war wirklich eine erstaunliche Frau. Ich konnte nur froh sein, das Serapio sie zur Frau nahm. Ein kleines Lächeln huschte über mein Gesicht. „Nun in erster Linie wird er dein Mann sein. Ich bin nur der Liebhaber.“ Ja der der das Schattendasein führen würde. „Ich würde mich wirklich freuen, wenn wir Freunde sein könnten.“ Sagte ich schließlich.
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Original von Quintilia Valentina
Kurz traf ihr Blick den von Borkan und sie deutete auf eine Liege, die neben ihr frei geworden war. Wenn er wollte, konnte er es sich dort gemütlich machen. Einladend hielt Valentina ihm ein Stück des luftigen Honigkuchens hin, sozusagen um ihn anzulocken.
Ein Schelm wer dabei dachte, dass sie damit erreichen wollte die Aufmerksamkeit ihres Zukünftigen zu bekommen.Natürlich beteiligte ich mich nicht an den Ratespielen. Ich war es nun mal nicht gewohnt im Mittelpunkt zu stehen und so hielt ich mich auch hier wieder zurück. Um so dankbarer war ich, als ich Valentinas Blick auffing, die auf den freien Platz neben sich deutete. Nur zu gern nahm ich ihre Einladung an.
Ein Lächeln huschte über meine Lippen, als sie doch tatsächlich versuchte mich mit einem Stück Honigkuchen zu locken. Aber auch ich hatte dem Wein heute schon zugesprochen, so ging ich also auch auf dieses süße Verlockung ein. „Valentina, du weiß wie man Männer verführt.“ Sagte ich zwinkernd zu ihr, bevor ich behutsam das süße Teilchen aus ihrer Hand nahm es es mir munden ließ. Ich machte es mir als auf der Liege bequem, genoss die Köstlichkeit. Dann angelte ich mir zwei Becher Wein um mit der Quintilia anzustoßen. „Auf die Zukunft.“ Ja ich hoffte wirklich, das wir beide auch in der Zukunft gut miteinander auskamen. Dies sollte, so hoffte ich nie eine Konkurrenz werden. -
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Original von Marcus Helvetius Severus
Freundin? Ach ja Morrigan. Ich sortierte meine Gedanken, die tatsächlich kurz abgeschweift waren. „Nun über Morrigan mache ich mir keine Gedanken. Sie hat es bisher immer irgendwie geschafft. Und wenn der Helvetier ihr das Lupanar nicht überschreibt findet sie schon einen Weg.“ Ja da war ich mir sicher und zwar voll und ganz.
Ein Schreiber war er also, bei der Stadtverwaltung? Es war bestimmt nicht schlecht jemanden im Staatsapparat zu kennen. Und der Mann hier war ja auch noch jung. Schreiberling war bestimmt der Anfang seiner Karriere. Wer wollte schon sein ganze Leben in einer Schreibstube verbringen. Ich würde ihn im.
Nun war es der Helvetier selber, der meine Gedanken und meinen Blick wieder zu Serapio trugen. „Ja er ist ein guter Freund von mir.“ Das wir mehr als nur gute Freunde waren würde ich dem Mann hier sicher nicht auf die Nase binden. Aber mir kam gerade eine wundervolle Idee, wie ich endlich in die Nähe meines Geliebten kommen konnte, ohne das es zu aufdringlich wirken würde. „Komm mit ich stelle euch einander vor.“ Schon schnappte ich den Arm des Helvetiers und zog und mit mir.
Bei Serapio und Valentina angekommen machte ich halt. „Io Saturnalia, Valentina“ Io Saturnalia, Serapio! Darf ich vorstellen Severus, Helvetius Severus. Er ist im gleichen Kurs der Philosophie wie wir.“ Stellte ich den Mann neben mir vor. -
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Original von Marcus Helvetius Severus
Nun wenn ich in etwas gut war, dann darin in Menschen zu lesen. „Borkan.“ half ich dem jungen mann auf die Sprünge, denn offensichtlich erinnerte er sich nicht wirklich an meinen Namen. Nun wäre ich jemand derer, die sich selbst für wichtig nehmen, wäre ich jetzt sicherlich beleidigt. Da ich aber nicht so gestrickt war, sondern es ja fast perfektioniert hatte immer unsichtbar zu sein. Immer nur dann in Erscheinung zutreten, wenn es nötig war, war es also fast schon ein Kompliment für mich.
„Nun finden kannst du sie im Aedes iste Laetitia.“ erwiderte ich auf die Frage, wo Morrigan denn zu finden sei. Auch wenn er wohl ungern über seine Verwandtschaft sprach so musste ich dennoch nochmals darauf zurückkommen. „Sie führt dort das Lupanar. Soweit ich weiß wollte dein Cousin es ihr überlassen. Aber sie hat sein mehreren Wochen nichts mehr von ihm gehört. Deswegen – nun ja deswegen leitet sie Das Lupanar nicht nur, sonder sie empfängt auch wieder Kunden. Eigentlich wollte der Helvetier das nicht mehr... Aber nun ja Morrigan hat ihren eigenen Kopf.“ Ich grinste oh ja das hatte sie. So wie ich sie kannte machte sie bestimmt auch schon wieder neue Pläne. Seit der Helvetier verschwunden war, hatte sie sich ja etwas zurückgezogen, aber nach meinen Informationen wollte sie nun wieder voll durchstarten. Gerade jetzt wo die Konkurrenz sich breit machen wollte.
„Was tuts du eigentlich hier in Rom? Hast du auch ein Geschäft?“ Auch wenn Saturnalien waren, man konnte ja nie wissen, wo man potenzielle Kunden oder neue Geschäftspartner traf.
Während ich auf seine Antworte wartete, glitt mein Blick mal wieder durch den Raum und ich fand was ich suchte. Ich lächelte, ja Serapio amüsierte sich offensichtlich. Ach wie gern wäre ich jetzt mit ihm allein. Die ganze Stimmung hier lud ja gerade zu dazu ein, dass man sich den schnappte den man begehrte und dann...
Nur mühsam riss ich mich los und wand mich wieder Severus zu. -
Man soll die fest ja bekanntlich feiern wie sie fallen. Aber ich muss zugeben, dass mich das ganze hier doch etwas... nun ja ängstigt ist wohl das falsche Wort – trifft aber im Kern wohl das was gerade in mir vorging. In den Jahren zuvor hatte ich eben jene Tage unter meines gleichen verbracht und nun war ich hier und feierte die Saturnalien mit ihm und seiner ganzen Familie und so wie es aussah mit halb Rom.
Ich stand wie immer bei derlei Anlässen im Hintergrund und beobachtete die Anwesenden. Und man sollte es nicht glauben, ich erblickte doch tatsächlichen ein mir bekanntes Gesicht.
„Helvetius richtig?“ Fragte ich den Mann, von dem ich mir zumindest fast ganz sicher war, das wir den selben Kurs der Philosophie besuchten. Sei Blick hing an den Tänzerinen. Ich lächelte, ja das hatten diese Frauen drauf. „Ich kenne eine, wenn die tanzt, dann gibt es kein halten mehr.“ Morrigan – verdammt ich hatte mich viel zu lange nicht bei meiner guten Freundin gemeldet. Aber monemt wer er hier vielleicht sogar mit dem... „Bist du mit einem gewissen Helvetius Varus verwandt? Wenn ja, dann hast du sie bestimmt schon das ein oder anderen Mal gesehen.“ Zumindest hatte ich gehört, das Morrigan ständig bei dem Helvetius ein und aus ging. -
Nun ich muss gestehen, dass ich mich noch nie wirklich mit Philosophie beschäftigt habe. Zum einen fehlte es mir an der Zeit und zum anderen war dies auch nie wirklich gefordert gewesen.
Das ich nun hier gemeinsam mit Serapio weilen durfte, ja das ließ mein Herz höher schlagen. So wenig unternahmen wir zusammen und wenn dann zumeist in aller Heimlichkeit. Auch muss ich zugeben, dass ich mich in letzter Zeit viel zu sehr in meine Geschäfte vergraben habe. Aber es war ja nun mal so von nichts kommt nichts und ich wollte ja auch das Serapio sah, dass ich ihm nicht nur auf der Tasche lag. Zumindest dieses Ziel hatte ich schon erreicht. Meine Geschäfte florierten und ich war als ehrenwerter Geschäftsmann bekannt und beleibt. Getreu meinem Motto. 'Geht nicht gibt es nicht!'
Nun aber genug von den Geschäften, dieses Stunden hier wollte ich genießen und auch meinen Horizont erweitern. So also begrüßte ich alle Anwesenden mit einem Nicken und stellte mich schließlich vor. „Borkan ist mein Name und freue mich auf diese neue Erfahrung.“
Auf die Anwesenheit des Iulius hätte ich getrost verzichten können, aber es war auch nichts was mich aus der bahn werfen konnte. So nickte ich auch diesem zur Begrüßung zu, bevor ich wieder meine Aufmerksamkeit auf den Philosophen zu. Natürlich nicht die ganze Aufmerksamkeit, ein nicht unerheblicher Teil meiner Aufmerksamkeit hing natürlich wie immer wenn ich in seiner Nähe war bei Serapio. -
Und ich? Ich freute mich wie ein Kind über die Einladung. Natürlich würde ich kommen. Meine Geschäfte liefen so gut, dass sie auch mal einen Tag ohne mich auskommen würden. Ich hatte mich eh viel zu viel in meiner Arbeit vergraben. Aber diese Feier würde ich mir nicht entgehen lassen.
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Ich wollte schon etwas antworten klappte meinen Mund. Wieder setzte ich an, machte eine ausladende Geste, die dann wohl aber doch eher unbeholfen aussehen musste. Schließlich legte ich beide Hände auf den Tisch, hob meinen Kopf und sah Serapio fest in die Augen.
„Woher bei den Göttern soll ich wissen wie man sich nicht klein macht? Ich bin noch mal mehr als mein halbes Leben eine Sklave gewesen.“ Ja das war ich und dass wusste Serapio wohl auch sehr genau. „Ich bin es gewöhnt mich nach den Wünschen anderer zu richten.“ Ich zog hörbar Luft ein. „Woher soll ich also wissen was meine Wünsche sind? Den einzigen wirklichen Wunsch den ich habe...“ Nun machte ich eine kunstvolle Pause. „... ist es dich nicht zu verlieren.“
Ja genau das war es was ich wollte. Das einzige Mal wo ich Initiative in unserer Beziehung gezeigt hatte war heute Morgen auf dem Markt gewesen und damit bin ich ja wohl mal so gründlich wie es nur irgend ging auf die Schnauze gefallen.
„Bisher hat sich niemand für meine Wünsche interessiert und mit den Jahren verlernt man es eben welche zu haben.“ Mein Dackelblick musste nun schon recht traurig wirken.
„Ich könnte mir nichts schöneres vorstellen, als mit dir zusammenzuleben und den Alltag mit dir zu teilen. Aber Serapio ich denke das solltest du mir nicht aus einer Laune heraus anbieten und vor allem solltest du dies wohl vorher mit deiner Zukünftigen besprechen. So gern ich mit dir zusammenleben möchte... aber denk daran Valentina solltest du vorher fragen, es wäre ihr gegenüber nicht fair, sie in so einer wichtigen Frage zu übergehen.“ Ich legte meine Hand an seine Wange. „Ich liebe dich mehr als mein Leben und deswegen will ich einfach nur das du glücklich bist.“ Bei den Göttern das musste er doch verstehen, hoffte ich zumindest. Und bevor wir uns jetzt in endlos Diskussionen verstricken würden und am Ende noch über den Sinn des Lebens sinnieren würden, war ich es der sich einen Ruck gab und Serapio einen Kuss gab in dem all diese Gefühle die in mir tobten gab. Ich konnte eben nicht gut mit Worten umgehen, aber wenn ich etwas konnte, dann auf diese Art meine Gefühlswelt offenlegen. Ja es war wohl einer dieser Küsse, der einem durch Mark und Bein ging, einer der nicht nur den Körper sondern auch die Seele zu berühren vermochte. -
Mein Grinsen wurde breiter und ich fühlte mich befreit. Hatte ich mir doch schon das Schlimmste ausgemalt. Ja erst heute auf dem Markt wo ich noch dachte er wäre meiner überdrüssig geworden, dann noch Morrigan, von der kein Trost sondern Vorwürfe kamen. Und dann vor ihm hier um Entschuldigung bitte. Oh meine Nerven hielten so was wirklich nicht gut aus. Um so glücklicher war ich, dass er mich in die Arme nahm und küsste. Das er ein schlechtes Gewissen hatte, weil er seine Liebe gerade erst einem Andere gestanden hatte wusste ich zum Glück nicht.
Ich setzte mich also zu ihm und nahm den Becher entgegen. Gerade noch rechtzeitig erreichte mich seine Warnung, denn sonst hätte ich den Inhalt des Bechers zur Beruhigung meiner Nerven gleich hinuntergestürzt. So beschränkte ich mich auf einen großzügigen Schluck um meine Kehle zu benetzen.
Und der nächste nun deutlich größere Schluck rann meine Kehle hinab, als er mir gestand? Ja so konnte man es wohl nennen, dass er sein Vergnügen bei einem anderen gesucht hatte. Meine Hand verkrampfte sich um den Becher mit dem Palmenwein. Ich atmete tief durch und rief mir Morrigans Worte in Erinnerung.
Noch einen Schluck und der Becher war leere, ich stellte ihn ab und nahm Serapios Hand.
Ich schüttelte leicht den Kopf und sprach leise. „Du musst dich nicht entschuldigen und rechtfertigen. Wenn du dein entspannendes Vergnügen brauchst, dann genieße es. Wie du schon sagst es ist nichts dabei, wenn es denn unverbindlich ist.“ Ich lächelte, auch wenn mir nicht danach zu Mute war.“Wirklich es ist vollkommen in Ordnung. Wie du schon sagst wir sehen uns zu selten.“ Ja taten wir wirklich und in der Zeit verzerrte ich mich nach ihm, seinen Berührungen, seinen Küssen, seinem Körper, aber eben nur nach ihm. Ich hatte nicht das Bedürfnis zu einem anderen zu gehen um das kurze Vergnügen zu suchen. Aber vielleicht lag es auch daran, dass ich meinen Körper zu lange für Geld verkauft hatte, so dass ich dabei kein Vergnügen empfinden konnte, wenn ich es mir kaufen müsste.
Ich hob meinen Hand um zärtlich seine Wange zu berühren. „Ich bin glücklich wenn du es bist.“ Mein Hand sank nach unten und griff nach der seinen. „Eines versprich mir aber. Wenn du einen findest, bei dem es mehr als eine Entspannung – ein kurzes Vergnügen ist, lass es mich wissen. Ich werde dem nicht im Weg stehen. Ich möchte nicht, dass du für mich etwas aufgibst was dich glücklich macht.“ Was ich wollte war, das er glücklich war und wenn dies bei einem Anderen der Fall war, dann würde ich es sein, der sich zurückzieht und den Weg frei macht. -
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Original von Decima Seiana
Nun lernte ich nun also endlich die Schwester kennen, von der ich schon so viel gehört hatte und wie es schien hatte sie ebenso viel von mir gehört.
„Ja Decima Seiana, ich bin Borkan und ich freue mich, dass ich dich, nachdem ich schon so viel von dir gehört habe, endlich persönlich kennenlernen darf. Wenn ich den Worten von Serapio glauben schenken darf, dann bist du sehr außergewöhnlich.“ sagte ich mit einem freundlichen herzlichen Lächeln. Ja nach Serapios Erzählung war seine Schwester alles andere als gewöhnlich. Anders als es man von einer Frau ihres Standes erwarten würde. Und allein dieses anders Sein war es warum ich ihr schon einen Vorschuss an Vertrauen entgegen brachte, warum sie mir schon jetzt sympathisch war.
Ich warf einen kurzen Blick zu Valentina. „Sie ist auch außergewöhnlich, eine wirklich außergewöhnliche Frau.“ Und sie sah irgendwie verloren aus. Ich nahm mir vor so schnell wie nur irgend möglich zu ihr zu gehen und mit ihr zu reden. -
Mir viel nicht nur ein Stein – nein es wahr wohl eher ein Felsmassiv – vom Herzen. Ich hatte mir nach Morrigans Vorwürfen ja schon das Schlimmste ausgemalt, das er mich quasi vor die Tür setzen würde und mit mir nichts mehr zu tun haben wollte. Aber er war so so so rührend. Ja rührend, so wie er mich in die Arme schloss und sich entschuldigte!? Ja wofür denn? Ich war es doch, der ihn mit irgendwelchen Vorwürfen mitten in der Öffentlichkeit...
Aber es war halt auch alles so neu für mich, schließlich war er der erste, dem ich mein Herz geschenkt hatte. Es gab keinen vor ihm und es würde für mich auch nie einen nach ihm geben. Und jetzt erst verstand ich welche Opfer seine zukünftige Frau brachte.
Ich wusste nicht ob ich in der Lage wäre ihn zu teilen. Gut mit Valentina ja, aber das war auch was anderes, denn ich glaubte nicht mal im Traum daran, dass er sich in sie verleiben könnte, aber es gab so viele andere, so viele Verflossene, so viele Zukünftige? Was wäre wenn …
Nein nein nein! Ich würde jetzt nicht darüber nachgrübeln. So kehrte nun also ein Lächeln auf mein Gesicht zurück, ich ließ mich von ihm in die Arme schließen – küssen und streicheln. Und zumindest für den Moment glaubte ich seinen Worte, ja ich wollte ihnen glauben, also tat ich es.
„Ich liebe dich.“ hauchte ich an seinen Lippen. „Für immer.“ -
Natürlich erschien ich, wenn auch etwas später als verabredet ein bisschen Strafe musste sein. Ob ich nun ihn oder mich bestrafen wollte...
Ich kam direkt von Morrigan, hatte ich heute Vormittag noch gedacht, dass ich von ir Trost bekommen würde, so war mein Kopf nun wieder deutlich gerader gerückt. Mitleid? Von Morrigan? Fehlanzeige. Sie hat mir tüchtig den Kopf gewaschen. Und mir das ein oder andere klar gemacht.
'Lass diese Besitzansprüche, dass steht dir nicht zu!' oder auch. 'Was meinst du wer du bist - ihm Vorschriften zu machen könenn?' oder 'Hör auf ihn einzuengen, nimm es hin wie es ist, genieße und denke nicht an das Morgen!' aber mit ihrem 'Borkan! Was glaubst du hast du eigentlich erwartet? Er nimmt dich mit zu seiner Familie, stellt dich ihnen vor, sogar seiner verlobten wurdest du vorgestellt. Er hat nicht vor dich fallen zu lassen. Also verdammt noch mal eng ihn nicht ein, lass ihn seinen Freiheiten und genieße die zeit die ihr zusammen habt.' ja damit hatte sie mich eindeutig wach gerüttelt.So kam ich nun also relativ zerknirscht hier an und wurde auch schon von Akadios erwartet und zu Serapio geführt. War er es noch den ich vor ein paar Stunden wie einen begossenen Pudel hatte stehen lassen, so war ich es nun, der hier als eben solcher vor ihm stand.
„“Ähm...“ sehr geistreich Borkan wirklich sehr geistreich. „... also...“ warum bei allen Göttern fehlten mir ausgerechnet jetzt die Worte, es konnte doch wohl nicht so schwer sein einfach zu sagen tut mir leid ich war ein Idiot! Los Borkan reiß dich zusammen und sag es schon. „Also ähm... es tut mir leid. Ich war … ich war...“ ja was? Na was wohl. „Ich glaub … nein ich war eifersüchtig. Entschuldige.“ So damit war es raus nun war es mein unsicherer Blick, der auf ihm ruhte. -
Ich hatte doch schon gesagt, dass es mir leid tat oder? Das er so schreckhaft war wusste ich bisher nicht und dass hier eine Portion schlechtes Gewissen seinerseits mitschwang konnte ich ja auch nicht erahnen. Ich hatte ihn überraschen und vielleicht etwas necken wollen. Aber das war ja mal gründlich in die Tunika gegangen. Ich drehte mich also zu ihm um. Dennoch war ich immer noch gekränkt, ja gekränkt. „Du musst dich für nichts entschuldigen. Ich war es doch wohl der einen Fehler gemacht hat.“
Ja genau das hatte ich. Denn was ich mir dabei gedachte hatte wusste ich jetzt selbst nicht mehr. Vielleicht war es wirklich so, dass es besser war, wenn wir uns nur Abends oder Nachts in unserer kleinen Wohnung trafen.
Ich nickte also fast mechanisch. „Ja zur Hora dudecima.“ Aber nun wollte ich weg hier. Mich bei Morrigan aufheulen und im Selbstmitleid baden. „Ich habe noch was zu erledigen.“ Kaum ausgesprochen drehte ich mich nun endgültig um und verschwand im Getümmel der Massen. Es wäre zwecklos mir folgen zu wollen, denn wenn ich was konnte, dann mich in dieser gesichtslosen Masse unsichtbar machen, darin war ich ein Meister.... -
Ich stieß mit Serapio an und trank einen kräftigen Schluck. „Ja alles in Ordnung.“ leise fügte ich mit einem verschmitzten Lächeln hinzu. „Schöner wäre es wenn ich an ihrer Stelle wäre.“ Das ich Valentina meinte brauchte ich hier wohl nicht zu erklären.
Und ob ich seine Schwester kennen lernen wollte. Ich erhob mich also langsam. „Natürlich. So viel wie du mir schon über sie erzählt hast, da freue ich mich endlich ein Gesicht zu dem Namen zu bekommen.“ Ja wahrscheinlich war ich hier Valentina gegenüber sogar im Vorteil, schließlich war ich es der schon einen teil der Familie kannte, ich war es dem Serapio schon so vieles erzählt hatte mit dem er das ein oder andere, wenn wohl bei weitem nicht alles, teilte. „Also wo ist sie?“ Ich sah mich neugierig um, wirklich begierig darauf seine Schwester kennen zu lernen. -
Fast erschrocken wich ich zurück und sah Serapio fast schon ratlos an. „Natürlich kannst du dich umsehen.“ sagte ich mit einem fragenden Blick, den es sollte ja kein Vorwurf sein – eigentlich sollte er es das nicht sein, nein ich hatte ihn nur necken wollen. Aber wie es schien hatte ich hier wohl offenen Türen eingerannt. Was nun meinerseits dazu führte, das ich sogar einen Schritt von ihm zurück trat.
„Entschuldige ich wollte dich nicht von wichtigen Geschäften abhalten.“
Den Korb mit all den Köstlichkeiten, die ich für den Abend gekauft hatte besah ich mir kurz, bevor ich eben jenen einfach vor meinen Füßen abstellte. „Nun ich denke du findest schon eine Verwendung dafür.“
Hatte er mich mit seiner Reaktion getroffen? Ja hatte er. Ich zog mich zurück wie ein geprügelter Hund. Aber ich war es doch auch, der ihm genau diese Freiheiten hatte lassen wollen. Ich war es gewesen, der nie Ansprüche stellen wollte und würde. Und genau das fiel mir jetzt wohl auf die Füße. Und es tat weh, verdammt weh. Ich konnte nur hoffen, dass er meiner nicht wirklich schon überdrüssig war und wenn es doch so sein sollte, das er wenigstens so fair wäre es mir zu sagen.„Ich bin schon wieder weg.“ sagte ich nun während ich schon im Begriff war mich umzudrehen und zu verschwinden. In Richtung Subura, ja genau in die Subura, mir einen ansaufen und mich bei Morrigan ausheulen, genau danach war mir jetzt.