Maro beobachtete das Schauspiel der anderen Gruppe interessiert. Eine Führung zusammen zu zimmern war die erste Herausforderung gewesen, die er gestellt hatte. Und das hatte ganz gut geklappt. Canus hatte zügig das Kommando übernommen und es geschafft "seinen" Haufen ins Haus zu bugsieren. Mal sehen, ob diese informelle Hierarchie auch unter dem Druck des Gefechts standhalten würde, oder ob es in ein heilloses Chaos ausarten würde.
Jetzt war es Zeit, sein eigenes Vorgehen zu planen
"Da sich unser Gegner anscheinend endlich bequemt hat, seine Position einzunehmen, werd ich jetzt noch ein paar Worte zu unserer Vorgehensweise verlieren. Diese Aktion erfordert von jedem hier permanente Aufmerksamkeit, schnelles Denken und noch schnellere Reaktionen. Es wird nicht so wie auf der Straße sein, wo irgendeiner mit einem roten Ding aufm Helm winkt und jeder weiß was los ist. Es kommt hier auf jeden einzelnen an."
Er ging daran, seine Gruppe in Untereinheiten von je 10 Mann aufzuteilen, eine Rangfolge der Gruppen zu bestimmen und aus jeder einen Anführer zu benennen. Octavius Sebastianus war heute für das Grüppchen der Tirones zuständig.
Flexibilität ist das wichtigste. Sollten wir uns dadrin aus den Augen verlieren, trifft jeder Anführer seine eigene Entscheidung. Falls zwei oder mehr vom Rest getrennt sind, hat die ranghöhere Gruppe die Befehlsgewalt. So viel zur Organisation. Das Ziel ist, jeden aus der anderen Gruppe platt zu machen. Aber halt nicht so, dass er drei Wochen ins Valetudinarium muss. Keine Exzesse.
So. Schwierig wirds an Ecken und an Treppen werden. An Treppen hat der Gegner einen Höhenvorteil. Da müssen wir besonders aufpassen. Wenn sie clever, sind verteidigen sie die.
Nach vorn zu mir kommt die Gruppe da. In die hab ich extra die Stärksten rein sortiert. Mit denen werden wir durchbrechen. Wenn wir einen Durchbruch erzielt haben, ist es notwendig das die anderen schnell nachrücken und die überranten endgültig aus dem Verkehr ziehen. Wir werden uns aber, sofern es geht, nicht lang an einem Ort aufhalten, damit die keinen Hinterhalt von hinten durchziehen. So viel Bewegung wie möglich. Machen wir ihren strukturellen Vorteil, den sie durch ihre Verschanzung haben, zunichte.
Sollte die Situation des zulassen, werden wir uns so schnell wie möglich nach oben bewegen um den Höhennachteil auszugleichen. Im Kampf: sparsame, präzise Bewegung. Stiche mit dem Gladius. Ich will kein Gefuchtel sehen, heute besonders nicht. Nutzt den Schild um Druck auszuüben. Nicht zimperlich sein. Die Nachfolgenden drücken die vorderen durch.
So, war noch was? Ach ja. Da hinten hab ich einen Stapel blauer Armbänder. Nimmt sich jetzt jeder eins. Sonst weß doch keiner mehr, wer zu wem gehört.
Noch irgendwelche Fragen?"