Beiträge von Marcus Octavius Maro

    "Tja. Die die versagt haben, wissen, was sie die nächste Zeit zu tun haben. Lernt draus. Wer versagt schüppt Scheiße. Im wörtlichen wie übertragenen Sinn. Aber das hier ist keine Dialektikvorlesung."


    Maro überging Gallicus - er hatte nur eine begrenzte Zeit, die er mit Nieten wie diesem beschäftigen konnte, bevor es zur Verschwendung von Dienstzeit wurde - und schnappte sich einen Gladius. Einen der echten.


    "Da du uns vorhin so gelehrt geschildert hast, wie die Rangordnung aussieht, kannst du uns sicher auch direkt erklären, was das her ist, Sebastianus. Nur gucken. Nicht anfassen. Dessen seid ihr noch nicht würdig. Ihr übt später mit den Holzteilen. Aber ich schweife ab. Sebastianus?"

    Die banale Antwort auf Frage 1 ist tatsächlich, dass man hier ungestört mit Gleichgesinnten herumrömern kann. Ich war vorher schon in nem anderen historischen RPG (mit Mittelalter-Setting), das noch einen Rundenstrategiebereich angeschlossen hatte, der die Sache dynamisch macht und voran trieb (eine gute Idee, die man möglicherweise auch hier in irgendeiner Form aufgreifen wird?)


    Geblieben bin ich im IR aber dann wegen des vergleichsweise hohen Standart was den historischen Teil angeht und der harmonischen Community. Soweit ich mich erinnere gabs hier während meiner Zeit noch kein gewichtiges Gezänk.
    Die Ränge- und Karrieren-Struktur finde ich im Großen und Ganzen gelungen. Jedenfalls ab einem gewissen Punkt. Es gibt dem IR die nötige Struktur und der Einsteiger, der sich an sowas freut und dem das pure RP nicht zu 100% ausreicht, weiß wo er hin soll und kann.


    Wenn - und das ist noch ein Problem - die erste Orientierung des Einsteigers gelungen ist und die Anfangsmotivation geblieben ist. Da du explizit nach dem Karrieresystem gefragt hast: meine persönliche Theorie zur Verbesserung derselben. Ich glaube, dass ein Einsteiger am Anfang um dabei zu bleiben am besten eine Reihe kleinerer aber spürbarer Erfolgserlebnisse um Eingebundenheit zu kreieren. Meine Eindruck bisher aber ist, dass viele die es durch die Anmeldung schaffen, am Anfang in der Luft hängen und es schwer fällt sie "abzuholen"


    Was den alten Maro speziell angeht, ist er damals bei den Urbanern gelandet, weil es sonst nicht viel zu tun gab bzw. ich noch nit wusste, was es alles zu tun geben könnte und ich mal Lust auf ein bisschen Schwertschwingen hatte.

    Gut. Immerhin hatte Sebastianus keine Schande über die Familie gebracht.


    "Also. Merkt euch das. Die Leute hier haben keine Geduld für Rindviecher, die die Rangordnung vergessen, könnt ihr euch ja vorstellen. Und nochmal in aller Deutlichkeit: Ihr seid ganz unten. Nein korrigiert das. Gallicus ist ganz unten. Ihr seid fast ganz unten, wenn euch das tröstet. Sollte es aber nicht. Im Moment haben die Maultiere, die wir dazu nutzen irgendwelchen Dreck hin und her zu karren einen höheren Rang als ihr.Was besseres müsst ihr euch schon verdienen. So wieder genug gequasselt.


    Es geht weiter zum Ringen. Paarweise zusammen. Wer dreimal geworfen wird hat verloren und wird mit den anderen Versagern die nächste Woche die Latrine machen. Also strengt euch an. Keine Regeln außer: Bringt euch nicht um und verletzt euch nicht schwer. Sonst kaut mir die Medicus wieder unnötig ein Ohr ab wenn er Zeit mit euch verschwenden muss.Und Gallicus: Deine Chance, anzufangen dich wieder aus der Scheiße rauszuarbeiten. LOS JETZT. ICH HAB NICHT DEN GANZEN TAG ZEIT."


    Sim-Off:

    Wenn dir der Full-Metal-Jacket-Ton zu krass wird, sag einfach bescheid :D

    Während des entstehenden Chaoses schritt Maro die "Linie" ab, verteilte zur Korrektur böse Blicke und Anweisungen und dirigierte die Rekruten mit dem Vitis in die richtige Position.


    "Na also, Tirones. Das sieht doch schon fast aus, wie etwas, das man nach einer durchzechten Nacht bei den Spielen mit zwei Hohlmaß Falerner im Kopf als Linie bezeichen könnte. Das werden wir in eurer Ausbildung so lang drillen, bis ihr euch aufreiht wie eine Perlenschnur der Augusta. Warum ist das wichtig? Zum einen ist das gut für Einheitlichkeit und Disziplin, zum anderen ist es im Kampf wichtig grade und geschlossen zu stehen, sonst ist die komplette Einheit hinüber. Dürfte auch dem größten Rindvieh unter euch einleuchten, nicht wahr Gallicus?


    Also. Und jetzt: Merkt euch, wer neben euch steht. Die werden euch ab jetzt begleiten. Wahrnscheinlich bis einer von euch drauf geht. Oder halt bis eure Dienstzeit endet. Optiomaterial kann ich hier nicht erkennen, also wirds auf diese zwei Möglichkeiten hinaus laufen.Die an den beiden Enden habens einfacher, die müssen sich nur eine Visage merken. Hoffe für euch, ihr kriegt das hin."


    Er ließ es für diesen Zweck durchgehen, dass die Tirones gehetzt die Köpfe wandten um sich einzuprägen, wer da neben ihnen stand.


    "Ja ja. Von jetzt an habt ihr fester zusammen zu kleben, als ein Dieb an seiner Beute. Gewöhnt euch dran. Wenn ich mitkriege, dass sich Leute hier nicht vertragen, werd ich den Schuldigen auftreiben und bestrafen. Ohne gegenseitige Kameradschaft und gutes Verhalten, ist diese Einheit verloren."


    Er schritt die Reihe ab auf der Suche nach Sebastianus.


    "Du. Auf gehts."


    Offensichtlich die Aufforderung jetzt die Rangstruktur zu erläutern.

    Als der Haufen fertig war, atmete der Centurio nocheinmal tief durch.


    "So. Nachdem ihr mir gezeigt habt, dass ihr zumindest nicht so lahm seid, dass ihr zum Medicus müsstest, wirds jetzt Zeit, um schon mal ein bisschen Milites zu spielen, sprich so auszusehen wie das, was ihr mal werden wollt. Euer leuchtendes Ziel sozusagen, von dem ihr im Moment so weit entfernt seid, wie von den den Pyramiden Ägyptens. Und für de Idioten: Das ist sehr weit entfernt.


    Erster Schritt: Gleich auf meinen Befehl in einer GERADEN Linie aufstellen.


    Dann: Haltung annehmen. Schön die Körperspannung. Kopf gerade, Hände an den Körper. Keine Angst ich sag euch schon wenns falsch ist. Mal sehen.


    Und wenn ihr so weit seid - was hoffentlich noch vor Sonnenuntergang der Fall sein wird - wird uns Sebastianus hier die Rangstruktur der Cohortes erläutern.


    Los jetzt. Tiiiiiirones! In aciem venite*! Staate**!


    Sim-Off:

    * In Reihe antreten** Stillgestanden

    Das wurde ja immer doller hier. Da ging doch tatsächlich einer hin und machte erstmal ein Pauschen. Stellte den Schild ab undpflanzte sich auf den Platz. Maro dachte erst, er selbst hätte was an den Augen und Sol, dessen Lich unbarmherzig vom Himmel knallte hätte ihm eine bizarre Vision geschickt. Aber es war leider keine Fata Morgana.


    Kumpelhaft legte er den Arm um den Hals des Tiro
    "Gallicus. Du bist einzigartig, weißt du das eigentlich? IHR ANDEREN: WEITER LAUFEN. ICH GLAUB ICH KOTZE GLEICH HIER. LOS LOS.


    Gallicus, schau mal. Es ist wirklich phänomenal. Die Ausbildung hat noch gar nicht richtig angefangen und du hast schon so hart versagt, wie ich es noch ganz selten gesehen hab. Ich erklär dir auch warum. Ist ganz einfach. Stell dir vor, hinter dir und deinem Trupp rennt ein ganzer Haufen Subura-Abschaum her, ja? Und du bleibst zurück. So wie gerade eben. Das wäre nicht nur katastrophal für dich, sondern auch für die Einheit, wenn einer fehlt. Obwohl wir noch klären müssen, ob du u mehr taugst, als zum Scheiße schaufeln. Die Einheit muss auch als Einheit funktioniern. Und genau das tun was der Kerl mit Kommando vorne sagt, was sie tun sollen. Ich hatte euch befohlen, zehn Runden zu drehen. Du hast beschlossen Mittagspause zu machen.
    Pass auf Gallicus: WENN SOWAS NOCHMAL AUCH NUR ANSATZWEISE VORKOMMT, BEISS ICH DIR DEINEN STINKENDEN HALS DURCH, IST DAS KLAR? SO UND JETZT SETZ DICH IN BEWEGUNG, BEVOR ICH HUNGER KRIEG!"


    Das konnte ja heiter werden.

    Und wieder mal stand Maro auf dem Exerzierplatz vor einem Haufen frischer Tirones. Er selbst hatte aber diesmal den brandneuen roten Querbusch auf dem Helm, das Schwert an der richtigen Seite und das fühlte sich auch alles sau gut an.


    "So Tirones. Ich bin Centurio Marcus Octavius Maro und zuständig für eure Grundausbildung. Ich werde euch beibringen wie, man marschiert, wie man seine Rüstung sauber hält, wie man schwimmt, wie man eine Formation baut. Vor allem aber werd ich euch Schwächlingen beibringen,"


    Dramatische Pause


    "wie. man. kämpft. Das ist unser Geschäft. Wir schützen die Bürger der größten und besten Stadt, die der Erdkreis je gesehen hat und tun dies im Dienste des erhabenen Imperator selbst. Der verlässt sich auf die Cohortes Urbanae, weil er weiß, dass hier nur die geduldet werden, die es auch tatsächlich in den Knochen haben, diesen Dienst zu leisten. Und es ist auch meine Aufgabe, die auszusieben, die nicht kräftig genug sind für diese beste Einheit dieses von den Göttern geliebten Gemeinwesens. Unsere Eigenschaften sind Gehorsam gegenüber den Kommandeuren, Gewissenhaftigkeit bei unserer Aufgabe und Grausamkeit gegenüber unseren Feinden. Ist das klar?!"


    Natürlich war das klar


    "So. Genug geschwätzt. Damit eure fauligen Säfte mal ein bisschen in Schwung geraten, dreht ihr jetzt zehn Runden um den Exerzierplatz. Auf gehts. Wer zu langsam ist, den hau ich mit dem Teil hier blau."


    Maro zeigte auf den braundneuen Stecken, den er sich zur Beörderung angeschaft hatte. Er hatte den Eindruck, dass die Botschaft angekommen war.

    Es war noch gar nicht so lange her, dass Maro in dieses Officium eingerückt war Eingentlich ein sehr guter Posten. Er hatte erst hier gemerkt, dass er auf jeden Fall mal eine Pause vom ständigen Patrullieren und dem Exerzierplatz gebraucht hatte. Trotzdem konnte er seine Selbstzufriedenheit im Moment kaum bändigen. Endlich hatte er das was er schon länger begehrt hatte. Und eine saftige Gehaltserhöhung dazu. (Die Octavier waren zwar durchaus reich, aber eine gewisse Raffgier hatte noch keiner der einflussreichen römischen Familien geschadet)


    Entsprechend antwortete er:


    "Wenn du mich nicht länger hier im Officium benötigst, so schnell wie möglich, Tribun. Es gibt Arbeit."


    Das implizierte natürlich auch jene Gefälligkeiten, die ein Klient dem Patron schuldete und diese würden dem Tribun ja erhalten bleiben. Maro hatte gar keine Zweifel daran, dass er auch weiterhin geheime bis zwielichtige Aufträge ausführen würde und als Centurio war er in einer entschieden besseren Position dazu. Als Optio und besserer Sekretät später, war sein Radius beschränkt gewesen. Das änderte sich. Auch ein Grund wahrscheinlich warum Crispus seine Beförderung durchgebracht hatte.

    Diese Frage überraschte Maro doch etwas.


    "Eigentlich nicht. Wo sollte ich denn hin? An irgendeine Grenze zu irgendeiner Legion, die im Kalten hockt oder im Wüstensand absäuft. Oder gar zu den Leichtmatrosen? Dann würde ich zwar nicht im Sand, aber dafür im Mittelmeer ersaufen. Oder in der Nordsee. Allein der Gedanke. Nein, Tribun. Diese Einheit ist genau richtig für mich im Moment, wenn du mich fragst. Mag sein, dass das mal anders sein wird. Glaubst du ich wäre in einer anderen Einheit besser aufgehoben?"

    Hier absolviert der


    Tiro
    Lucius Octavius Sebastianus


    unter Anleitung von


    Centurio


    Marcus Octavius Maro


    seine Grundausbildung.



    Ausbildungsplan:
    Grundausbildung - Lucius Octavius Sebastianus


    I. Einführung / erste Exerzierübungen
    II. Theorie
    III. Kampf- und Waffenübungen - Ringen - Scutum- Gladius - Hasta - Schleuder
    IV. Formationen
    V. Schwimmübungen
    VI. Häuserkampf


    Maro war nicht zufrieden mit der Leistung, die Tirones heute darboten.


    "He da! Wer hat dir erlaubt, dir über die Stirn zu wischen? Ich weiß, dass es warm ist. Das nennt man Sommer. Immer diese Pflänzchen hier. Sofort wieder ins Gleid und weiter marschieren. Los jetzt. Wisst ihr nicht wie warm es zwischen den scheiß Insulae wird, wenn da die Sonne den ganzen Tag rein knallt? Oder soll ich mich vielleicht mit nem Pfaunwedel hier hin stellen, damit die Damen nicht ins Schwitzen zu kommen? "


    Er brauchte jedoch nicht die Antwort auf diese rhetorische Frage abzuwarten, denn er bemerkte, wie ihn jemand von weitenm heran winkte. Was war denn nun schon wieder los? Dann bemerkte Maro, dass es sich um keinen geringeren, als den brandneuen Praefectus handelte. Dessen Einführungsrede hatte Maro durchaus zugesagt, hatte der Neue doch behauptet, nicht groß herum stochern zu wollen.


    Militärisch grüßte er den neuen Kommandeur.


    "Salve Praefectus."

    Maro nickte zufrieden. So lief das in Rom. Eine Hand tat der anderen eine Gefallen und umgekehrt. Wenn der Tribun schlau war, würde er sich bei dem Verkauf eines Mittelsmannes bedienen. Wenn er selbst vorstellig würde, käme das wahrscheinlich fischig rüber und selbst der trotteligste Verrwaltungsbeamte mochte die Verbindung zwischen dem Tribun und dem Gutachter, der zufälligerweise der Bürochef des Tribuns gewesen war, herstellen. Allerdings war an dem Gutachten an sich nichts auszusetzen. Der Tribun würde dann gewieft verhandeln (lassen) müssen.


    "Ich danke dir, Tribun."


    Auf die Ernennung zum Centurio hatte er nun schon eine ganze Weile hingearbeitet. Er war zwar immer noch relativ jung für so einen Posten, aber ngende Selbstzweifel waren nicht gerade das, was Maro irgendwann ausgezeichnet hätte.

    Mit viel Mühe hatte Maro sich von dem Raubgesindel hatte absetzen können und eine kurze etwas surreale Kampfpause war eingetreten. Er hatte kaum einen Überblick über das was eigentlich vorging. Allerdings schienen sich die Schurken füe den Moment etwas zurück gezogen zu haben.


    Und als er sich umdrehte erkannte er auch den Grund dafür: Da waren endlich die angeforderten Urbaner aufgetaucht.


    "Cerretanus. Keinen Moment zu früh. Wir wurden hier fast überrannt. Die Scheißbande hier hat Flora entführt und wir sind jetzt dabei hier aufzuräumen. Also: Schilde hoch. Kampfformation einnehmen und vorrücken. Lassen wir sie nicht entkommen."

    Als er ins Büro des Tribuns abkommandiert wurde, war Maro überrascht gewesen, wie schnell man sich das Verwaltungsgeschwätz einarbeiten und diesen besonderen Stil reproduzieren konnte, ohne den man in gewissen Kreisen und Situationen schlicht nicht ernst genommen wurde. Ein bisschen Pomp und Gedöns um den Empfänger zu beeindrucken, schadete selten.
    Allerdings war Maro weder Jurist noch Bauer noch Kaufmann und so hatte er sich mit Aussagen zur Fruchtbarkeit zurückgehalten. Aber der Tribun würde schon wissen was hier funktionieren würde.
    "Zu Befehl"



    GUTACHTEN


    Res:
    Grundstück im Eigentum der Cohortes Urbanae. In concreto eine Parzelle Weideland in der Regio VII bei Pyrgi


    Das fragliche Grundstück wird gegenwärtig im Wege der locatio conductio rei durch den römischen Bürger Ovinius Naso bewirtschaftet. Das Grundstück wird durch diesen als Weideland für seinen Viehbestand genutzt. Der Pachtvertrag mit Naso läuft in Kürze aus.
    Anbei: Maße es Grundstücks und die Höhe der Pacht.


    Empfehlung:
    Nichtverlängerung des Pachtvertrages.
    Verkauf des Grundstücks
    Evaluierung des gesamten Grundbesitzes der Cohortes Urbanae im Hinblick auf Gewinn und Nutzen mit dem Ziel einer effizienteren und ökonomisch besser aufgestellten Einheit.


    Gründe:
    Das fragliche Grundstück hat für die Cohortes Urbanae keinen nennenswerten praktischen Nutzen. Es liegt weit außerhalb des Stadtgebietes und kann ohnedies durch die Verpachtung und den daraus resultierenden Fremdbesitz durch Naso nicht für praktische Zwecke wie etwa Übungen genutzt werden.


    Eine wirtschaftliche Nutzung durch die Cohortes erscheint nicht sinnvoll. Die Weidewirtschaft ist besonders im lokalen Kontext des Grundstückes als einzelnes Stück Weideland in relativer Distanz zu anderen urbanischen Liegenschaften kaum ökonomisch sinnvoll zu betreiben.


    Auch eine Verlängerung der Verpachtung ist nicht empfehlenswert.
    Die durch Verpachtung erwirtschafteten Einkünfte stehen in keinem angemessenen Verhältnis zum anfallenden Verwaltungsaufwand (Gutachter fiel beispielsweise beinahe einen ganzen Tag für die Arbeit in der Stadt aus, da er die Informationen über begutachtetes Grundstück aufwändig aus der Regio VII heranzuschaffen hatte.)


    Als effizienteste Auflösung dieser für die Cohortes Urbanae unbefriedigenden Situation, erscheint also ein zügiger Verkauf des Grundstücks nach Auslaufen des Pachtvertrages, wobei der Verkaufspreis im Hinblick auf den geringen Ertrag einerseits und im Sinne einer zügigen Reinvestierung eben dieses Verkaufspreises andererseits, eine untergeordnete Rolle spielen sollte und entsprechend niedrig anzusetzen wäre, um potentielle Käufer aufzutun.


    Darüber hinaus erscheint das Land wenig fruchtbar zu sein - der gegenwärtige Pächter beispielsweise würde immerhin nicht sein Vieh darauf weiden lassen, wenn gewinnbringenderer Ackerbau betrieben werden könnte - was voraussichtlich gleichfalls zu einem relativ geringen Verkaufspreis führen wird.


    Im Übrigen könnte eine Evaluierung des ganzen wirtschaftlichen Bestandes der Einheit nach den hier angewandten Paradigmen des Nutzens und des Gewinns die ökonomische Situation der Eineit verbessern und damit indirekt auch ihre Kampffähigkeit im Dienste des Augustus.


    Ein zügiger Verkauf des hier begutachteten Grundstücks würde in Ermangelung erkennbar lukrativerer Alternativen durch Pacht oder Eigenbewirtschaftung im Bezug auf besagtes Grundstück einen ersten Schritt in diese Richtung bedeuten.


    Gutachter:
    M. Octavius Maro
    Cornicularius
    Cohortes Urbanaed



    Soweit Maro das erkennen konnte, hatte er alles eingearbeitet und gestrichen, was der Tribun verlangt hatte.

    Maro hatte das vom Tribun angeforderte Gutachten zügig fertig gestellt.



    GUTACHTEN


    Res:
    Grundstück im Eigentum der Cohortes Urbanae


    Im Speziellen:
    Eine Parzelle Weideland in der Regio VII bei Pyrgi


    Das fragliche Grundstück wird gegenwärtig im Wege der locatio conductio rei durch den römischen Bürger Ovinius Naso bewirtschaftet. Das Grundstück wird durch diesen als Weideland für seinen Viehbestand genutzt. Der Pachtvertrag mit Naso läuft in Kürze aus.
    Anbei: Maße es Grundstücks und die Höhe der Pacht.


    Empfehlung:
    Nichtverlängerung des Pachtvertrages.
    Verkauf des Grundstücks
    Evaluierung des gesamten Grundbesitzes der Cohortes Urbanae im Hinblick auf Gewinn und Nutzen mit dem Ziel einer effizienteren und ökonomisch besser aufgestellten Einheit.


    Gründe:
    Das fragliche Grundstück hat für die Cohortes Urbanae keinen nennenswerten praktischen Nutzen. Es liegt weit außerhalb des Stadtgebietes und kann ohnedies durch die Verpachtung und den daraus resultierenden Fremdbesitz durch Naso nicht für praktische Zwecke wie etwa Übungen genutzt werden.
    Eine wirtschaftliche Nutzung durch die Cohortes erscheint nicht sinnvoll. Die Weidewirtschaft ist besonders im lokalen Kontext des Grundstückes als einzelnes Stück Weideland in relativer Distanz zu anderen urbanischen Liegenschaften kaum ökonomisch sinnvoll zu betreiben.
    Auch eine Verlängerung der Verpachtung ist nicht empfehlenswert. Die durch Verpachtung erwirtschafteten Einkünfte stehen in keinem angemessenen Verhältnis zum anfallenden Verwaltungsaufwand (Gutachter fiel beispielsweise beinahe einen ganzen Tag für die Arbeit in der Stadt aus, da er die Informationen über begutachtetes Grundstück aufwändig aus der Regio VII heranzuschaffen hatte.)
    Als effizienteste Auflösung dieser für die Cohortes Urbanae unbefriedigenden Situation erscheint also ein zügiger Verkauf des Grundstücks nach Auslaufen des Pachtvertrages, wobei der Verkaufspreis im Hinblick auf eine zügige Reinvestierung eben dieses Verkaufspreises eine untergeordnete Rolle spielen sollte und entsprechend niedriger als gewöhnlich anzusetzen wäre. Eine längere Brache des betreffenden Weidelandes während der längeren Wartezeit, die sich bei einem höheren Verkaufspreis ergeben wäre nicht im Sinne der Cohortes Urbanae, da während dieser Brache keinerlei Einkünfte erwirtschaftet werden und andererseits der Wert des Landes und damit zwangsläufig der Verkaufspreis durch einsetzende Verwilderung des Landes gemindert wird.
    Im Übrigen könnte eine Evaluierung des ganzen wirtschaftlichen Bestandes der Einheit nach den hier angewandten Paradigmen des Nutzens und des Gewinns die ökonomische Situation der Eineit verbessern und damit indirekt auch ihre Kampffähigkeit im Dienste des Augustus.


    Gutachter:
    M. Octavius Maro
    Cornicularius
    Cohortes Urbanae



    "Wenn dich das zufrieden stellt Tribun, dann kann man das dem Praefectus Urbi durchaus mit Fug und Recht so vorlegen, denk ich."


    Während des Abfassens des Gutachtens hatte Maro festgestellt, dass seine Empfehlung gar nicht mal so sinnlos war. Und wenn der Tibun proftierte, dann umso besser.

    Das überraschte Maro dann doch ein bisschen. Aber ein findiger Geist würde das schon hinbekommen, ohne das dieses Innenhandelsgeschäft ins Reich des Illegalen trat. Jedenfalls was Maro selbst betraf. Er war kein Rechtsgelehrter und konnte daher die möglichen Folgen für den Tribun nicht ganz abschätzen. Aber ablehnen kam natürlich nicht infrage. Der Petronius war sein Vorgesetzter und sein Patron. Außerdem wollte Maro endlich dieses Centurionat.


    "Vielen Dank Tribun. Das Gutachten dürfte kein Problem darstellen. Schließlich hat das Grundstück für die Cohortes ja tatsächlich keinen großen Wert. Die Cohortes sollten das Land möglichst schnell loswerden, um in effizientere Ressourcen investieren zu können, Nicht wahr?"

    Zwar war das nicht ganz das worauf Maro eigentlich hinaus wollte, aber nichtsdestoweniger korrekt.


    "Dein offensiver Schild. Nicht schlecht. Ich wollte eigentlich aber eher auf die Bedeutung des Gladius hinaus, die er für uns Römer entfaltet."


    Und so wiederholte er was er seinerzeit bereits dem jüngeren Flavius gesagt hatte:


    "Ich sag dir was: Rom wäre ohne die Vollendetheit und Perfektion dieser Waffe nicht einmal im Entferntesten in der Nähe der Größe und des Glanzes, in der sich diese Stadt heute sonnen darf. Rom hat die Nutzungsweise dieser Art Kurzschwert seit seiner Übernahme von den Barbaren vervollkommnet. Sowohl die Ausrüstung, als auch die Ausbildung der römischen Soldaten sind perfekt auf die Nutzung dieser Sorte Kurzschwertes abgestimmt. Deswegen hab ich dir das Teil als erstes gezeigt. Es ist das Herzstück.


    Kein Gemeinwesen der bekannten Welt war und ist in der Lage eine so hohe Anzahl von Soldaten mit Waffen von so einheitlich hoher Qualität und Güte auszurüsten und auszubilden. Nicht die Griechen in der Phalanx mit ihren zu lang geratenen Grillspießen und auch nicht die Ägypter mit ihren albernen Streitwagen. Und schon garnicht die nördlichen Barbaren die mit allem dreinschlagen, was sie grade so zusammenbasteln können.


    Der Gladius nicht bloß ein zu groß geratenes Messer sondern das Meisterstück, das Juwel römischer Schmiedekunst. Ein Werkzeug des Kriegs und des Todes. Das Besteck Plutos. Ein Kultgegenstand des Todes. Ein solcher Gegenstand muss von jedem, der es benutzt also mit gebührendem Respekt behandelt werden. Behandel deinen Gladius also so, wie es einer Waffe dieses Ranges zukommt. Denk daran, wenn du ihn als offensiven Schild benutzt. Den Rat geb ich dir.


    Sonst funktioniert er auch nicht. Ein Schwert, das nicht ordentlich gepflegt, geschärft, gereinigt und respektiert wird ist in einem Kampf weniger als wertlos. Es ist eine Gefahr für den, der es führt.


    Ich sag dir das jetzt so. Den Rekruten prügel ich das im Drill in den Kopf und das ist effektiv. Hehe.


    Hast du dazu Fragen oder Anmerkungen?"


    Diese fast spirituellen Betrachtungen waren ihm teils über die Jahre gekommen, teils war es die Weisheit, die die Alten und Veteranen mit den jüngeren teilten, teils waren sie Teil der Ausbildung. Ein Zivilist mochte sie vielleicht seltsam finden.

    Maro hatte noch eine Gelegenheit gehabt, dem Tribun von den Ergebnissen seines Ausflugs zu berichten.


    "In der Tat, Tribun. Ich bin dort mal aufgekreuzt. Sehr ordentlich geführte Behörde übrigens. Da kann sich Rom eine Scheibe abschneiden. Aber egal. Es handelt sich um simples Weideland. Der Pachvertrag läuft aus. Die Maße hab ich mir hier irgendwo aufgeschrieben."


    Die Tafel lag hinter ihm im Regal.


    "Ein Verkauf würde sicher eine schöne Stange Geld einbrigen. Die Verpachtung war nicht sehr einträglich. Ich frage mich wer sich das ausgedacht hat. Was sollen die Cohortes mit einem Stück Gras mitten im Nirgendwo? Wenn schon Investieren, dann richtig."


    Der octavische Geschäftsinn hatte während des ganzen Rückwegs den Kopf geschüttelt.


    "Besser wären Minenkonzessionen oder sowas gewesen. Naja. Aber für einen Privatmann, der sich ein paar Schafe oder sowas anschaffen will, scheint das ganz ordentliches Land zu sein, Tribun. Da ist sicher ein hübscher Preis drin, wenn man es richtig anstellt."

    Maro war durchaus zufrieden mit dem was der Iulier gezeigt hatte bisher.


    "Man kann schon erkennen was es werden sollte. Nach ein bisschen unrund aber das kommt schon noch mit der Übung.


    Und das mit der Übung ist wichtig. Solche Grundlagen kann man niemals als "kann ich" abhaken. Die müssen ständig geübt werden, damit man in der Verwirrung des Kampfes sich nicht aufs Denken verlassen muss, sondern den Körper seine Arbeit machen lassen kann. Wenn du also schlau bist übst du diese Grundlagen jeden Tag.


    Ähm ja.


    Bevor wir aber weitermachen, will ich eine Frage, die ich vorhin schon mal gestellt habe nocheinmal stellen und sehen, ob sich deine Antwort nach dieser Übung in der du mit dem Gladius ein bisschen tatsächlichen Umgang hattest, verändert hat. Bedenke sie auf allen möglichen Ebenen."


    Maro deutete auf das Schwert.


    "Was ist das?"