Beiträge von Marcus Octavius Maro

    Kürzere Wege waren tatsächlich ein Vorteil in einem Kuhkaff. Das Grundstück war im Nu gefunden.
    Eine Bürokratie die lieferte. Wo hatte man das schon mal gesehen. Aber abwarten.


    "Hervorragend. Ja. Ich mir das genauer anschauen. Hast du irgendwelche Eckdaten zu dem Grundstück? Genaue Ausmaße, Bebauug so Dinge in der Art würden mir schon weiter helfen."


    Dass der Tribun das Ding verkaufen wollte band er dem Verwalter natürlich nicht auf die Nase. Maro kannte sich nicht wirklich aus mit Grundstücken und ihrem Wert aus. Das müsste dann der Tribun selbst entscheiden.

    Ein Fischer. Sowas hatte man auch nicht jeden Tag. Aber interssanter als der Beruf des Wanderers war die Tonscherbe, scheinbar ein Stück, Abfall, die der Mann da bei sich hatte. Es war ein Fisch drauf. Das selbe Symbol, das bei der Ermordung des Senators in die Säulenbasis auf dem Forum eingeritzt war. Der Fisch, ja ja. Also hatten sie endlich einen dieser Christen an der Angel. Vielleicht würde der ihnen Auskünfte geben können. Als neuer in der Stadt wäre der Mann auch noch nicht sofort in der Gemeinde eingebunden und würde nicht sofort verschwinden können, wenn Maro ein paar Leute vorbei schicken würde um ein paar Informationen zu sammeln.


    Nach außen hin schützte er nun jedoch gute Laune vor.


    "Also schön. Dann ersauf uns mal nicht beim Fischen im Tiber, nicht wahr? Du kannst eintreten."


    Er sah sich um, ob keine Prätorianer in unmittelbarer Nähe waren und nickte dann verstohlen einem vertrauenswürdigen Miles zu, der den Christen unauffällig im Auge behalten würde. Sie würden dem Mann ruhig etwas Zeit und Raum lassen. Und ihn von den Prätorianern weg halten.

    Zitat

    "O felix Roma" dachte Eucharius, als er das Stadttor von Rom vor sich sah. Kaum zu glauben, aber er hatte die lange Reise von Augusta Treverorum nach Rom tatsächlich überstanden. Nun musste er nur noch in die Stadt gelangen, und die Menschen treffen, die er suchte. Doch er hatte großes Vertrauen darauf, dass ihm das ohne Probleme gelingen sollte... Er näherte sich dem Stadttor bis auf wenige Meter, dann blieb er stehen und warf einen flehenden Blick hinauf zum Himmel. Er kramte in seiner Tasche, um die Tonscherbe, die ihm Agritius, sein Freund und Bruder, mitgegeben hatte, damit er in Rom auch an die richtigen Leute geriet... Er versicherte sich, dass sie noch dort war, wo er sie hingesteckt hatte. Dann machte er auch noch die letzten Schritte, bis er schließlich am Stadttor angekommen war.


    Maro war heute außerordentlicherweise für den normalerweise diensthabenden Optio eingesprungen, der bei den Anleitungen der Rekruten für die Bauarbeiten unpassernderweise einen Nagel in seine Hand verlegt hatte.


    So stand also der Cornicularius am Stadttor und beaufsichtigte die Menschenströme und kontrollierte.


    "Salve, Name, Beruf, Herkunft, Grund des Eintritts in die Stadt, eventuell mitgeführte Ware?"


    Ad


    G. Gallius Claudus
    Decemvir


    Basilica Ulpia
    Roma


    Erbfall



    Salve Galeo Gallius Claudus,

    vielen Dank für deine Nachricht. Die Nachricht vom Tode Italicus ist so traurig wie sie überraschend ist und es wird eine ganze Weile dauern, bis sich die Familie davon erholt hat.


    Nichtsdestoweniger möchte ich dir mitteilen, dass ich das Erbe annehme.


    Vale bene


    M. Octavius Maro
    Cornicularius
    Cohortes Urbanae

    Maro war mit dem speziellen Befehl des Tribuns schließlich raus in die Regio VII in die Gegend von Pyrgi geritten um das in Frage stehende Grundstück zu taxieren.


    Es war gut mal aus der gottverdammten Stadt rauszukommen. Vielleicht sollte er sich doch versetzen lassen. Mantua vielleicht? Zu langweilig. Germania? Zu kalt. Aegyptus? Zu heiß. Hispania? Zu weit draußen. Hellas? Maro hatte nichts für Philosophie übrig.
    Nein, Rom war schon in Ordnung. Wenn man gelegentlich raus kam. Das Zentrum der Welt. Auch wenn man gelegentlich das Bedürfnis hatte den ganzen Saustall nieder zu brennen. Roma aeterna.


    Ohne viel Aufhebens kam er im Städchen Caere, wo das etruskische Erbe noch stark an jeder Ecke zu spüren war, an und brauchte nicht lange um das Kataster ausfindig zu machen. im Tabularium in Rom hätte es garantiert stunden gebraucht um ein ebstimmtes Grundstück heraus zu kruschen. Hier, so war Maro zuversichtlich, würde es etwas zügiger von statten gehen. Dafür würde er sorgen. Auf verschnachten Ämtern musste man notfalls gelegentlich auch mal ein bisschen Stress machen.


    Forsch trat er also an den Tisch des "Diesthabenden" auf dem Amt.


    "Salve. Cornicularius Marcus Octavius Maro. Ich suche Informationen zu einem Grundstück der Urbaner. Das, welches im Moment noch an Ovinius Naso verpachtet ist?"

    Endlich kam dieser Abend zur Sache. Innerlich hatte Maro natürlich geflucht, als er sechs Kerle aus den Schatten rennen sah. Wenig optimal. Ganz und gar schlecht.


    Obwohl. Wahrscheinlich wäre dieser rennende Haufen Dreck ihnen in den Rücken gefallen und das hätte die Sache auch nicht besser gemacht.


    Aber für solche Gedanken blieb keine Zeit und ohne darüber nachzudenken war Maro in den Kampfmodus gewechselt. Sechs Gegnern gegenüber zu stehen war zwar beschissen aber das waren alles keine Soldaten des Kaisers und Maros Wut war mittlerweise zu einer Art heiß kochendem Hass geworden, der ihn durchflutete wie weiß geschmolzenes Eisen Vulcans Hochofen. Der ließ die Atmung schneller gehen, den Blick eng werden, jeder Muskel angespannt, bereit die Spannung in den präzisen Hieben und Stichen und Manövern zu entladen, die man ihm jeden Tag eindrillte. Ha. Jetzt würde es Blut geben, oh ja. Jetzt würde dieser Abschaum den Preis dafür bezahlen sich an der Octavia vergriffen zu haben. Er würde ihre Kopfe persönlich vor der Tür der Domus aufgespießt aufstellen um jedem Vorbeigehenden zu zeigen, dass es gefährlich war, die Octavia anzugreifen, oh ja. Und dann würde er gehen und die Subura eigenhändig ausräuchern, niederbrennen, überrennen und dem Abschaum den Garaus ausmachen bis der ganze Eiter abgeflossen war und sein Gladius abgestumpft...


    In seinen Hass hineingesteigert hätte Maro der Bande um ein Haar zugerufen, gefälligst schneller zu rennen. Hephitios machte nicht den Eindruck in besonderer Kampfesverfassung zu sein. Trotzdem. Maro musste sich jetzt einfach drauf verlassen, dass der Sklave seinen Kampfesmut entdecken würde. Maro wusste aus Erfahrung, dass Todesangst sowas durchaus richten konnte. Wenn nicht würde er die BAnde halt allein abstechen. Mars und die Furien nochmal.


    Endlich war der vorderste Angreifer da und Maro stach auf den Angreifer ein, wie auf sonst keinen Gegner. Subura spielte auf und der Tanz begann.


    Sim-Off:

    Manchmal kann man auch mal übertreiben ;)

    Maro hatte einen Befehl auszuführen. Es ging darum mehr über diese Christen heraus zu finden, hinter denen die Prätorianer so intensiv her waren. Doch dazu mussten sie erstmal einen dieser Leute finden um ihn zu befragen.


    Maro wusste nicht viel über die Christen, außer, dass sie eine Abart der jüdischen Religion waren. Eingewandert aus Palästina glaubten sie an nur einen Gott. Seltsame Vorstellung. Was war mit dem Rest? Naja er würde es heraus finden.


    Am besten war hierzu das kontrollierte Umfeld des Carcers. Keienr würde hier stören.
    Aber Maro würde nicht einfach reinlatschen und nach dem nächsten Christen fragen. Das würde möglicherweise Aufmerksamkeit erregen.


    Also ging er zur Wache um sich eine Inventarliste geben zu lassen aus der er gegebenenfalls aussuchen konnte.


    "Tiberius? Hast du mal eine aktuelle Version der Liste von denen die hier drin sitzen. Fehlt oben in den Akten."

    Irgendwas war da schief gelaufen bei den Urbanern. Maro würde das be inächster Gelegenheit rausfinden.


    Aber im Moment hatten sie dringendere Probleme. Der Cornicularius hatte das Geräusch auch wahrgenommen und er hatte eine starke Ahnung, dass das der gesuchte Mann sein könnte.


    "Rabastos! Komm raus. Es ist vorbei. Gleich taucht hier eine Kohorte Urbaner auf und dann bist du am Arsch. Rück Octavia Flora raus. Dann lassen wir dich aus der Stadt und schneiden dich nicht in Stücke. Das ist das Angebot."


    Innerlich machte er sich natürlich auf einen Kampf gefasst. Mar konnte sich nicht vorstellen, dass irgendein Sklave gegen einen ausgebildeten Soldaten bestehen würde können und das würde der Mann auch wissen. Schon allein das Wissen um diesen Umstand würde die Kampfkraft des Rabastos herabsetzen. Ihm drohte der sichere Tod falls er nicht aufgab. Wenn er aufgab gab es wenigstens die Chance, dass er davon käme.
    Nicht dass Maro auch nur im Traum daran gedacht hätte, das Schwein weiter als nötig kommen zu lassen wenn es soweit war.

    Zitat

    Lucius lächelte seinen Cornicularius etwas schief an."Sagen wir so: Ich will seinen Wert etwas genauer taxieren. Ich frage mich nämlich, ob die Cohortes es nicht verkaufen sollten..."Wahrscheinlich würde Maro erraten können, wer das Grundstück kaufen wollte...


    Maro machte sich in der Tat keine Gedanken über die Geldgeschäfte der Urbaner. Das war weder seine Aufgabe noch seine Expertise.


    "Wie du befiehlst."

    Zitat

    Der Petronier war ein bisschen unschlüssig - es war nicht so einfach, Ermittlungen anzustellen, wenn kein Delikt bekannt war. Polizeiarbeit lief normalerweise andersrum."Naja, hast du eine Idee, wie wir das in die Wege leiten? Kannst du feststellen, ob wir momentan Ermittlungen gegen Christen laufen haben oder vielleicht sogar gefangene Christen im Kerker?"fragte er deshalb und kratzte sich am Kinn."Wie du schon sagst, müssen wir vorsichtig sein - ein Mimenspiel kann schnell auffliegen..."Sie durften sich keine Patzer erlauben!


    Es wäre auch seltsam, wenn sie nichts gegen Christen hätten. Diese Sorte war immer unter besoderer Beobachtung. Maro glaubte nicht, dass diese Leute wirklich krimineller waren. Aber wenn man genauer hinschate fand man immer irgendwas. Parktischerweise führte die erhöhte Überwachung dieser jüdischen Sekte dazu, dass sie sich wahrscheinlich gesetzestreuer verhielten, als andere gruppen, die sich nicht ständig dem strengen Auge des gesetzes ausgesetzt fühlen mochten. Aber Cornicularius ging davon aus, dass jeder Bürgern, jeder Einwohner der Stadt am Tag drei, vier Gesetze brach ohne es zu merken.


    "Ein Mimenspiel wird denke ich auch nicht wirklich nötig sein. Ich werde mal im Carcer nachsehen gehen bei nächster Gelegenheit."

    A

    Zitat

    lso musste er sein Vorhaben umsichtig vorbereiten. Und hatte beschlossen, dafür auch seinen Cornicularius ins Vertrauen zu ziehen - immerhin war der jetzt auch sein Klient und hatte sich seines Vertrauens als würdig erwiesen. Er rief also nach ihm und als Maro eintrat, erklärte er:"Octavius, ich habe einen Auftrag: Wie du weißt, bearbeite ich gerade die Verpachtungen der Grundstücke der Cohortes Urbanae."Auch bei dieser Aufgabe hatte der Octavier ihn in den letzten Tagen natürlich unterstützt."Ich bräuchte nähere Informationen zu einem bestimmten Grundstück: Es liegt in der Regio VII unweit von Pyrgi und war bisher an einen..."Er sah noch einmal auf die Liste, die den Grundbesitz der Kohorten samt den wichtigsten Daten auflistete - natürlich geordnet nach den zehn Regionen, in die Augustus ganz Italia aufgeteilt hatte."-Ovinius Naso verpachtet. Der Vertrag läuft dieses Jahr aus. Ich bräuchte alles, was du zu diesem Grundstück herausfinden kannst - Größe, Maße, Entfernung nach Caere und Pyrgi, was dort wächst, Bebauung etc. Am besten so schnell wie möglich!"


    Nun das würde zur Abwechslung ja nicht eine Intrige gegen den Geheimdienstchef des Reiches beinhalten. Angenehm.


    "Ich besorge dir die Informationen, Tribun. Stimmt was nicht mit dem Grundstück oder warum die Eile?"

    Sim-Off:

    Sorry, war die letzten Tage zu viel beschäftigt.


    Zitat

    er Cornicularius klang vernünftig - die Obsession mit den Christen und die Frauenfrage waren wirklich die Schwachstellen, an denen sie arbeiten mussten. Nachdenklich rieb der Petronier sein Kinn und überlegte laut: "Vielleicht können wir Tiberius bei diesen Punkten packen... vielleicht können wir irgendwie Ermittlungen in Richtung der Christen ins Rollen bringen und sie als harmlos herausstellen - oder wir bringen ihn nochmal dazu, wegen der Frauenfrage zu explodieren, am besten in Anwesenheit anderer Offiziere." Natürlich brauchte man die richtigen Leute als Zeugen für sowas - das letzte Mal hatte sich ja auch niemand aufgeregt! Abgesehen davon stellte sich natürlich die Frage, zu welchem Anlass man diese Frauenfrage überhaupt thematisieren konnte... "Vielleicht sollte ich mit Iulius Licinus über die laufenden Ermittlungsergebnisse in Sachen Attentat reden. Wer weiß? Vielleicht können wir die Ermittlungen sogar an uns ziehen!" Er versuchter Mord lag immerhin generell in der Zuständigkeit der Cohortes Urbanae - zumindest wenn sich Anzeichen ergaben, dass es in dieser Sache nicht um die Staatssicherheit oder Hochverrat ging.


    Der Cornicularius nickte.


    "Das wäre natürlich die aktive Variante, Tribun. Du musst nur sagen, wo ich anfangen soll mit den Christen. Sollen wir eine echte Ermittlung in diese Leute anstellen, oder sollen wir ein kleines Mimenspiel für die Prätorianer aufziehen?"


    Letzteres hätte den Vorteil, dass die Urbaner die absolute Kotrolle über den Ausgang behalten würden.

    Der Iulier hatte die Übersicht. Maro hatte erst nicht verstanden, warum der andere seine freie Hand so seltsam halten mochte, erkannte aber dann, dass er die Schildhandposition nachahmte.


    "Hier, nimm das hier"


    Er reichte Caesonius ein Übungs-Scutum.


    "Das Ganze nochmal. Komm nicht durcheinander. Das Ding ist schwer. 5 Stiche. Vor und wieder zurück. So wie du es angedeutet hast."

    Der Iulier hatte offensichtlich schon einige Erfahrung gesammelt was die Waffe anging. Umso besser. Dann mussten sie deswegen nicht von vorn anfangen.


    "Ob die aus Noricum die besten sind, kann ich dir so nicht sagen. Wenn du mich fragst kommt das auf die Schmiedekunst des Meisters und vor allem auf den an der es am Schluss schwingt. Ein Trottel mit dem besten Schwert ist immer noch ein Trottel. Ein toter Trottel im Zweifelsfall. Dem das tolle Schwert dann flugs abgenommen wird. Ich sag dir, Waffen mit Gold und Elfenbein und derlei Schwachsinn ziehen Barbaren und Subura-Abschaum an wie Fliegen.Aber du hast richtig erkannt: Eine Stichwaffe. Damit ist sie am effektivsten, dafür wurde der Gladius konstruiert und in dieser Anwendung hat er sich bewährt. Es steckt natürlich viel mehr dahinter, als einfach nur zuzustechen."


    Der Optio steckte einen Pfahl in die Erde.


    "Dann zeig doch mal her, was du damit drauf hast. Stiche zuerst."

    "Übererfüllung der Aufgaben? Soso."


    Auf dem Exerzierplatz hätte er denjenigen, der mehr Liegestütze machte, als verlangt waren, gefragt ob er vielleicht schwerhörig gewesen wäre und den betreffen zum Abbau der überschüssigen Motivation ein paar Runden um den Block geschickt. Schon um ihn vor dem Missfallen der Kameraden zu schützen. Übermotivation war der schnellste Weg sich unbeliebt zu machen. In der Armee jedefalls. Hier war Maro im Gegenteil sogar sehr zufrieden mit der hohen Motivation, die der Iulier zu haben schien.


    Nun waren 32 Liegestütze nicht besonders beeindruckend. Aber ein guter Anfang auf jeden Fall.


    "Na schön. Ich werd zwischen der Praxis immer mal Theorie für dich einstreuen, damit dein Hirnkasten ein bisschen gefordert ist. Mal sehen. Während du deine Arme also wieder ein bisschen locker machst..."


    Maro nahm eines der Holzschwerter - Standartübungsgladius, Holz mit Metallkern für die nötige Schwere und warf es dem Iulier zu.


    "Was ist das?"

    Tja, das war nun tatsächlich die Frage. Und keine leichte dazu.


    "Das kommt auf unser Ziel an, würde ich sagen. Bis die Augusta zu einem Ergebnis gekommen ist, sollte es meiner Meinung nach das Ziel sein die Umtriebe des Tiberiers genau im Auge zu behalten und sollten wenn nötig korrigierend tätig werden. Seine Obession mit den Christen ist merkwürdig und seine Loyalität zum Kaiser wackeliger, als es sich für den Trecenarius ziemt, wie wir gehört haben. So wie ich das sehe, stehen wir da vor dem Problem, dass Urbaner nicht wirklich in der Position sind, dem Mann im Zweifel Einhalt zu gebieten. Das müssen dann schon seine direkten Vorgesetzten machen. Also müssten wir auf möglichst subtile Art dafür sorgen, dass auch deren Blick in die richtige Richtung gelenkt wird. In ihrem eigenen Interesse. Der Tiberier ist für sie genauso gefährlich wie für uns. Wir selbst sollten nach außen lediglich als loyale Soldaten des Imperators von höchster Professionalität und unerschütterlicher Gelassenheit wirken, so wie es uns zukommt."


    Maro zweifelte nicht daran, dass der Petronier die nötige Professionalität zeigen würde können. Der Cornicularius hoffte nur, dass der Tribun auch verschlagen genug war, um die Prätorianer, die ja beide Leute von höchster Erfahrung waren, zu manipulieren. Keine leichte Aufgabe gewiss.

    Maro hätte in dem üblichen Getue um das Klientenverhältnis seinerseis auch wenig praktischen Sinn gesehen. Es schien, dass der Tribun vor allem Wert auf seine Loyalität und offenbar auch gelegentlich auf sein Consilium legte


    "Der Tiberier? Nun, wer auch immer dieses ominöse Attentat geplant und ausgeführt hat, war offensichtlich nicht in der Lage, es zu ende zu bringen. Offensichtlich Schlamperei.
    Und jetzt haben wir es mit einem verletzten Bären zu tun, Tribun. Und das bedeutet, dass der tiberische Bär sehr gefährlich sein könnte. Allein seh ich nicht, was wir groß unternehmen könnten, außer wachsam zu sein. Wir hatten ja bessere Ideen, als ein Schwert in die Rippen des Trecenarius. Und wir werden sehen, was daraus wird.


    Ich denke, dass es einstweilen für die Urbani nun Zeit ist, mit den Prätorianern Einigkeit im Angesicht dieses seltsamen Attentats zu zeigen."


    Auch wenn das die blanke Heuchelei war natürlich. Aber besser sie behielten im Auge, was die Prätorianer so trieben.


    "Wir sollten ihnen keine Grund geben, uns Discordia innerhalb der Einheiten vorzuwerfen."


    Maro wusste um den gelegentlich an Arroganz grenzenden, abrupten Stolz des Tribuns, den dieser auch ohne weiteres zur Schau zu tragen geruhte.

    Das war nun wirklich Musik in Maros Ohren.


    "Es wäre mir eine Ehre, Tribun."


    Er war sich nicht sicher, ob so etwas üblich war, aber schaden würde es ganz sicher nicht. Der Tribun drückte damit die Absicht aus, Maros Karriere erheblich unter die Arme greifen zu wollen. Da würde er nicht nein sagen. Gleichzeitig stellte der Tribun Maros Loyaltät sicher. Clever. Und Maro war auch bereit, seinen Anteil zu leisten. Bisher hatte er nicht erkennen können, warum der Tribun als Anführer ungeeignet sein sollte. Also war Maro auch bereit zu folgen.


    Es war auch nicht so, dass Maro nichts zu bieten hatte. Die Octavier waren eine der reichsten und potentiell einflussreichsten Gentes mit einer Reihe von Senatoren und ehemaligen Magistraten in ihren Reihen. Ein Bündnis von Octavia und Iunia erschien Maro eine hervorragende Idee zu sein.